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Dieser Artikel behandelt das mathematische Modell Zum Begriff der Systemtheorie siehe Dynamisches System Systemtheorie Ein deterministisches dynamisches System ist ein mathematisches Modell eines zeitabhangigen Prozesses der homogen bezuglich der Zeit ist dessen weiterer Verlauf also nur vom Anfangszustand aber nicht von der Wahl des Anfangszeitpunkts abhangt Der Begriff des dynamischen Systems geht in seiner heutigen Form auf die Mathematiker Henri Poincare und George David Birkhoff zuruck Dynamische Systeme finden vielfaltige Anwendungen auf Prozesse im Alltag und erlauben Einblicke in viele Bereiche nicht nur der Mathematik z B Zahlentheorie Stochastik sondern auch der Physik z B Pendelbewegung Klimamodelle oder der theoretischen Biologie z B Rauber Beute Modelle Man unterscheidet zwischen diskreter und kontinuierlicher Zeitentwicklung Bei einem zeitdiskreten dynamischen System andern sich die Zustande in aquidistanten Zeitsprungen d h in aufeinanderfolgenden stets gleich grossen zeitlichen Abstanden wahrend die Zustandsanderungen eines zeitkontinuierlichen dynamischen Systems in infinitesimal kleinen Zeitschritten stattfinden Das wichtigste Beschreibungsmittel fur zeitkontinuierliche dynamische Systeme sind autonome gewohnliche Differenzialgleichungen Ein gemischtes System aus kontinuierlichen und diskreten Teilsystemen mit kontinuierlich diskreter Dynamik wird auch als hybrid bezeichnet Beispiele solcher hybrider Dynamiken finden sich in der Verfahrenstechnik z B Dosiervorlage Systeme Wichtige Fragestellungen im Zusammenhang mit dynamischen Systemen betreffen vor allem ihr Langzeitverhalten zum Beispiel Stabilitat Periodizitat Chaos und Ergodizitat die Systemidentifikation und ihre Regelung Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrende Beispiele 1 1 Exponentielles Wachstum 1 2 Federpendel 2 Definitionen 3 Wichtige Spezialfalle 3 1 Gewohnliche Differentialgleichungen 3 2 Iteration 4 Anwendungen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEinfuhrende Beispiele BearbeitenExponentielles Wachstum Bearbeiten Zwei exponentiell wachsende Populationen xt rot und yt blau mit y0 x3Ein einfaches Beispiel fur ein dynamisches System ist die zeitliche Entwicklung einer Grosse die einem exponentiellen Wachstum unterliegt wie etwa eine Population einer ungehindert wachsenden Bakterienkultur Der Zustand zu einem festen Zeitpunkt ist hier durch eine nichtnegative reelle Zahl namlich die Bestandsgrosse der Population gegeben das heisst der Zustandsraum des Systems ist die Menge X 0 X 0 infty der nichtnegativen reellen Zahlen Betrachtet man zunachst die Zustande x 0 x 1 x 2 x 0 x 1 x 2 dotsc zu den diskreten Zeitpunkten t 0 1 2 t 0 1 2 dotsc also auf dem Zeitraum T N 0 T mathbb N 0 dann gilt x t 1 a x t x t 1 ax t mit einem konstanten Wachstumsfaktor a a Fur den Zustand zu einem Zeitpunkt t T t in T ergibt sich daraus x t a t x 0 x t a t x 0 Die charakterisierende Eigenschaft eines dynamischen Systems ist dass der Zustand zwar von der verstrichenen Zeit t T t in T und vom Anfangswert x 0 X x 0 in X abhangt jedoch nicht von der Wahl des Anfangszeitpunkts Sei etwa y 0 y 1 y 2 y 0 y 1 y 2 ldots eine weitere exponentiell wachsende Population mit dem gleichen Wachstumsfaktor a a aber mit dem Anfangswert y 0 x t y 0 x t gegeben Zu einem Zeitpunkt s T s in T gilt dann y s a s y 0 a s a t x 0 a s t x 0 x s t y s a s y 0 a s a t x 0 a s t x 0 x s t Die zweite Population wachst also im Zeitabschnitt 0 s 0 s genauso wie die erste im Zeitabschnitt t s t t s t Dieses Verhalten lasst sich noch anders ausdrucken Die sogenannte Flussfunktion F T X X Phi colon T times X to X die jedem Zeitpunkt t T t in T und jedem Anfangszustand x X x in X den Zustand F t x Phi t x zum Zeitpunkt t t zuordnet hier also F t x a t x Phi t x a t x erfullt fur alle s t T s t in T und alle x X x in X die Gleichung F s F t x F s t x Phi bigl s Phi t x bigr Phi s t x Das ist die sogenannte Halbgruppeneigenschaft des Flusses eines dynamischen Systems Federpendel Bearbeiten Eine weitere Quelle fur dynamische Systeme ist die mathematische Modellierung mechanischer Systeme im einfachsten Fall die Bewegung eines Massenpunktes unter dem Einfluss einer Kraft die vom Ort und von der Geschwindigkeit abhangt aber nicht explizit von der Zeit Der Zustand eines solchen Systems zu einem Zeitpunkt t T 0 t in T 0 infty ist gegeben als das geordnete Paar x t v t x t v t bestehend aus dem Ort x t x t und der Geschwindigkeit v t v t Insbesondere ist dann der gesamte Bewegungsablauf durch die Vorgabe einer Anfangsposition x 0 x 0 x 0 x 0 zusammen mit einer Anfangsgeschwindigkeit v 0 v 0 v 0 v 0 eindeutig bestimmt Im Fall einer eindimensionalen Bewegung ist somit der Zustandsraum X R 2 X mathbb R 2 Gedampfte Schwingung und Bahn im ZustandsraumAls konkretes Beispiel soll ein Federpendel betrachtet werden auf dessen Massestuck mit der Masse m m die Ruckstellkraft der Feder sowie moglicherweise eine geschwindigkeitsabhangige Reibungskraft einwirkt Bezeichnet man die Gesamtkraft mit F x t v t F x t v t so ergibt sich fur den Zustand das gewohnliche Differentialgleichungssystem x t v t v t 1 m F x t v t begin aligned dot x t amp v t dot v t amp frac 1 m F x t v t end aligned wobei der Punkt uber den Variablen die Ableitung nach der in diesem Beispiel kontinuierlichen Zeit bezeichnet Die erste Gleichung besagt dass die Geschwindigkeit die Ableitung des Ortes nach der Zeit ist und die zweite ergibt sich direkt aus dem zweiten newtonschen Axiom nach dem Masse mal Beschleunigung gleich der auf den Massenpunkt wirkenden Gesamtkraft ist Es lasst sich zeigen dass auch bei diesem System der Fluss F T X X F t x 0 v 0 x t v t displaystyle Phi colon T times X to X quad Phi t x 0 v 0 bigl x t v t bigr die Halbgruppeneigenschaft erfullt Betrachtet man den Verlauf des Systemzustandes im Zustandsraum X R 2 X mathbb R 2 also die sogenannte Bahn x t v t R 2 t 0 x t v t in mathbb R 2 mid t geq 0 so ergibt sich bei einer gedampften Schwingung des Federpendels eine Trajektorie die spiralformig auf die Ruhelage 0 0 0 0 zulauft Definitionen BearbeitenEin dynamisches System ist ein Tripel T X F T X Phi bestehend aus einer Menge T N 0 Z R 0 T mathbb N 0 mathbb Z mathbb R 0 oder R mathbb R dem Zeitraum einer nichtleeren Menge X X dem Zustandsraum dem Phasenraum und einer Operation F T X X Phi colon T times X to X von T T auf X X so dass fur alle Zustande x X x in X und alle Zeitpunkte t s T t s in T gilt F 0 x x Phi 0 x x Identitatseigenschaft und F s F t x F s t x Phi s Phi t x Phi s t x Halbgruppeneigenschaft Wenn T N 0 T mathbb N 0 oder T Z T mathbb Z ist dann heisst T X F T X Phi zeitdiskret oder kurz diskret und mit T R 0 T mathbb R 0 oder T R T mathbb R nennt man T X F T X Phi zeitkontinuierlich oder kontinuierlich T X F T X Phi wird ausserdem als diskretes oder kontinuierliches dynamisches System fur reelle Zeit oder als invertierbar bezeichnet falls T Z T mathbb Z bzw T R T mathbb R gilt Fur jedes x X x in X heisst die Abbildung b x T X t b x t F t x displaystyle beta x colon T to X t mapsto beta x t Phi t x die Bewegung von x b x 0 x beta x 0 und die Menge O x b x t t T O x beta x t mid t in T wird die Bahn der volle Orbit die Trajektorie die Phasenkurve die Bahnkurve die Losungskurve von x x genannt Der positive Halborbit oder Vorwartsorbit von x x ist O x b x t t T R 0 O x beta x t mid t in T cap mathbb R 0 und falls T X F T X Phi invertierbar ist ist O x b x t t T R 0 O x beta x t mid t in T cap mathbb R 0 der negative Halborbit oder Ruckwartsorbit von x x Ein diskretes dynamisches System T X F T X Phi ist stetig wenn sein Zustandsraum X X ein nichtleerer metrischer Raum ist und wenn jede zu einem Zeitpunkt t T t in T gehorende Transformation f t X X x f t x F t x varphi t colon X to X x mapsto varphi t x Phi t x stetig ist Man nennt ein kontinuierliches dynamisches System T X F T X Phi stetig oder einen Halbfluss wenn sein Zustandsraum X X ein metrischer Raum ist und wenn jede zu einem Zeitpunkt gehorende Transformation sowie jede Bewegung eines Zustands stetig ist Ausserdem nennt man ein stetiges diskretes dynamisches System Z X F mathbb Z X Phi auch eine Kaskade und einen Halbfluss R X F mathbb R X Phi einen Fluss Der Zustandsraum eines stetigen dynamischen Systems wird auch als Phasenraum und von jedem x 0 X x 0 in X der Orbit als die Phasenkurve oder Trajektorie von x 0 x 0 bezeichnet die einfach x t x t x colon t mapsto x t geschrieben wird mit x 0 x 0 x 0 x 0 Koppelt man kontinuierliche und gegebenen Falles noch zusatzliche diskrete dynamische Systeme zu einem System zusammen so nennt man dieses ein kontinuierlich diskretes oder auch hybrides dynamisches System Bemerkungen In der Literatur wird haufig nicht zwischen dynamischen Systemen und stetigen dynamischen Systemen bzw Flussen unterschieden ausserdem versteht man unter einem Fluss nicht selten einen differenzierbaren Fluss siehe unten Es finden sich auch allgemeinere Definitionen stetiger dynamischer Systeme bei denen z B als Phasenraum eine topologische Mannigfaltigkeit ein u U kompakter Hausdorff Raum oder gar nur ein topologischer Raum genommen wird An Stelle der Linksoperation F Phi wie in der obigen Definition werden oft dynamische Systeme mit einer Rechtsoperation F X T X Phi colon X times T to X auf X X definiert die Reihenfolge der Argumente dreht sich dann entsprechend um In der Definition wird die Identitatseigenschaft von der Operation F Phi deshalb gefordert weil jeder Zustand x x so lang keine Zeit vergeht also fur t 0 t 0 sich nicht verandern soll Diese Eigenschaft bedeutet dass die zu 0 displaystyle 0 gehorende Transformation die identische Abbildung auf X X ist f 0 id X varphi 0 operatorname id X Die Halbgruppeneigenschaft macht das dynamische System bezuglich der Zeit homogen Man gelangt zunachst in t t Zeiteinheiten vom Zustand x x zum Zustand F t x Phi t x und anschliessend von dort in s s Zeiteinheiten zum Zustand F s t x Phi s t x d h zum gleichen Zustand zu dem man direkt vom Zustand x x in s t s t Zeiteinheiten kommt Die zu allen Zeitpunkten t t gehorenden Transformationen f t X X x f t x F t x varphi t colon X to X x mapsto varphi t x Phi t x bilden eine kommutative Halbgruppe mit der Komposition circ als Verknupfung und mit einem neutralen Element f 0 varphi 0 ausserdem ist die Abbildung T X X t f t T to X X t mapsto varphi t ein Halbgruppenhomomorphismus f s t f s f t varphi s t varphi s circ varphi t fur alle s t T s t in T Diese Transformationshalbgruppe ist bei invertierbaren dynamischen Systemen sogar eine Gruppe denn fur alle t T t in T ist f t varphi t das inverse Element zu f t varphi t Ein dynamisches System T X F T X Phi mit T N 0 T mathbb N 0 oder mit T R 0 T mathbb R 0 lasst sich genau dann zu einem invertierbaren dynamischen System T X F T X Phi mit T R 0 X F T R 0 X T X F T cap mathbb R 0 X Phi T cap mathbb R 0 times X T X Phi fortsetzen wenn die zu 1 1 gehorende Transformation f 1 varphi 1 eine Umkehrfunktion f 1 1 varphi 1 1 besitzt Es sind dann f 1 f 1 1 varphi 1 varphi 1 1 und rekursiv f n 1 f 1 f n varphi n 1 varphi 1 circ varphi n fur alle n N n in mathbb N Ist T X F T X Phi kontinuierlich so sind durch f t f 1 s f n 1 varphi t varphi 1 s circ varphi n 1 fur alle t n s R 0 t n s in mathbb R 0 mit n N 0 n in mathbb N 0 und s 0 1 s in 0 1 ebenso samtliche zu negativen Zeiten gehorenden Transformationen eindeutig gegeben Mit T T t t T T T cup t mid t in T ist so genau eine Operation F T X X t x F t x f t x Phi colon T times X to X t x mapsto Phi t x varphi t x von T T auf X X erklart so dass T X F T X Phi die invertierbare Fortsetzung von T X F T X Phi ist Wegen der Halbgruppeneigenschaft lasst sich jedes diskrete dynamische System N 0 X F mathbb N 0 X Phi oder Z X F mathbb Z X Phi als iterative Anwendung der zu 1 1 gehorenden Transformation f f 1 varphi varphi 1 mit den Zeitpunkten als Iterationsindizes auffassen f t 1 f f t varphi t 1 varphi circ varphi t fur alle t N 0 t in mathbb N 0 und bei Z X F mathbb Z X Phi ist zusatzlich f t 1 f 1 f t varphi t 1 varphi 1 circ varphi t fur alle t N 0 t in mathbb N 0 Daher ist T X F T X Phi bereits durch f varphi eindeutig bestimmt und lasst sich einfacher X f X varphi schreiben Schrankt man bei einem kontinuierlichen dynamischen System T X F T X Phi die Zeit auf T Z T cap mathbb Z ein dann ergibt sich mit T Z X F T Z X T cap mathbb Z X Phi T cap mathbb Z times X stets ein diskretes dynamisches System Diese Diskretisierung findet zum einen in der Numerik eine grosse Anwendung wie z B bei der Ruckwartsanalyse Zum anderen existieren naturliche und technische Systeme die durch nichtkontinuierliche Zustandsanderungen charakterisiert und in direkter Weise durch diskrete Dynamische Systeme modelliert werden konnen Differenzierbare Halb Flusse sind Halb Flusse T X F T X Phi bei denen jede zu einem Zeitpunkt gehorende Transformation differenzierbar ist Insbesondere ist jede dieser Transformationen eines differenzierbaren Flusses ein Diffeomorphismus In der Theorie dynamischer Systeme interessiert man sich besonders fur das Verhalten von Trajektorien fur t t to pm infty Hierbei sind Limesmengen und deren Stabilitat von grosser Bedeutung Die einfachsten Limesmengen sind Fixpunkte das sind diejenigen Punkte x X x in X mit F t x x Phi t x x fur alle t T t in T also diejenigen Zustande x x deren Bahn die einelementige Menge x x ist Weiter interessiert man sich fur Punkte deren Bahn fur t t to infty gegen einen Fixpunkt konvergiert Die wichtigsten Limesmengen sind neben Fixpunkten die periodischen Orbits Gerade in nichtlinearen Systemen trifft man aber auch komplexe nichtperiodische Grenzmengen an In der Theorie der nichtlinearen Systeme werden Fixpunkte periodische Orbits und allgemeine nichtperiodische Grenzmengen unter dem Oberbegriff Attraktor bzw Repeller falls abstossend vgl auch seltsamer Attraktor subsumiert Diese werden in der Chaostheorie ausfuhrlich untersucht Wichtige Spezialfalle BearbeitenGewohnliche Differentialgleichungen Bearbeiten Kontinuierliche dynamische Systeme treten vor allem im Zusammenhang mit gewohnlichen Differentialgleichungen auf Gegeben sei die autonome Differentialgleichung x t f x t dot x t f x t mit einem Vektorfeld f X R n f colon X to mathbb R n auf einem Gebiet X R n X subseteq mathbb R n Falls die Gleichung fur alle Anfangswerte x 0 X x 0 in X eine fur alle t R t in mathbb R definierte eindeutig bestimmte Losung b x 0 R X beta x 0 colon mathbb R to X mit b x 0 0 x 0 beta x 0 0 x 0 besitzt dann ist R X F mathbb R X Phi mit F t x b x t Phi t x beta x t ein kontinuierliches dynamisches System Die Bahnen des Systems sind also die Losungskurven der Differentialgleichung Die Fixpunkte sind hier die x X x in X mit f x 0 f x 0 sie werden auch stationare oder kritische Punkte des Vektorfeldes genannt Iteration Bearbeiten Diskrete dynamische Systeme stehen in enger Beziehung zur Iteration von Funktionen Ist g X X g colon X to X eine Selbstabbildung einer beliebigen Menge X X also eine Funktion die jedem x X x in X wieder ein Element g x X g x in X zuordnet dann kann man zu einem Anfangswert x 0 X x 0 in X die rekursiv definierte Folge x n 1 g x n x n 1 g x n fur n N 0 n in mathbb N 0 betrachten Mit der n n fachen Hintereinanderausfuhrung g n g g g g n g circ g circ ldots circ g n n Mal gilt dann x n g n x 0 x n g n x 0 Die Gleichung g m n g m g n g m n g m circ g n zeigt dass damit N 0 X F mathbb N 0 X Phi mit F n x 0 g n x 0 Phi n x 0 g n x 0 ein diskretes dynamisches System ist Umgekehrt wird fur ein dynamisches System N 0 X F mathbb N 0 X Phi durch g x F 1 x g x Phi 1 x eine Abbildung g X X g colon X to X mit F n x 0 g n x 0 Phi n x 0 g n x 0 definiert Die Fixpunkte eines solchen Systems sind die x X x in X mit g x x g x x Beispiel hierfur sind Markow Ketten in diskreter Zeit mit endlichem Zustandsraum S S Der Zustandsraum im Sinne eines dynamischen Systems sind dann alle Wahrscheinlichkeitsvektoren auf S S die Zeit ist T N T mathbb N und die Iteration ist gegeben durch die Linksmultiplikation des Wahrscheinlichkeitsvektors x n x n mit der Ubergangsmatrix M M Die Fixpunkte sind dann die stationaren Verteilungen Anwendungen BearbeitenSeit Mitte der 1990er Jahre 1 hat die an einem systemtheoretischen Konnektionismus orientierte Kognitionswissenschaft zunehmend die Methoden der nichtlinearen Dynamischen Systemtheorie DST ubernommen 2 3 4 Eine Vielzahl von neurosymbolischen kognitiven Neuroarchitekturen im modernen Konnektionismus lassen sich unter Berucksichtigung ihres mathematischen Strukturkerns als nichtlineare dynamische Systeme kategorisieren 5 6 7 Diese Versuche in der Neurokognition konnektionistische kognitive Neuroarchitekturen mit der DST zu verschmelzen kommen nicht nur aus der Neuroinformatik und dem Konnektionismus sondern neuerdings auch aus der Entwicklungspsychologie Dynamic Field Approach 8 9 und aus der Evolutionary Robotics und Developmental Robotics 10 in Verbindung mit der mathematischen Methode der Evolutionary Computation EC Fur einen Uberblick siehe Maurer 11 12 Siehe auch BearbeitenBifurkation Mathematik C dynamisches System Stochastischer Prozess Symbolische Dynamik W dynamisches SystemLiteratur BearbeitenHerbert Amann Gewohnliche Differentialgleichungen 2 Auflage de Gruyter Berlin 1995 ISBN 3 11 014582 0 George David Birkhoff Dynamical Systems Rev Ed AMS Providence RI 1966 Manfred Denker Einfuhrung in die Analysis dynamischer Systeme Springer Berlin u a 2005 ISBN 3 540 20713 9 John Guckenheimer Philip Holmes Nonlinear Oscillations Dynamical Systems and Bifurcations of Vector Fields Corr 3rd printing Springer New York 1990 ISBN 3 540 90819 6 Diederich Hinrichsen Anthony J Pritchard Mathematical Systems Theory I Modelling State Space Analysis Stability and Robustness Springer 2005 Wolfgang Metzler Nichtlineare Dynamik und Chaos B G Teubner Stuttgart Leipzig 1998 ISBN 3 519 02391 1 Gerald Teschl Ordinary Differential Equations and Dynamical Systems American Mathematical Society Providence 2012 ISBN 978 0 8218 8328 0 univie ac at J de Vries Elements of Topological Dynamics Springer 1993 Weblinks Bearbeiten Wikibooks Einfuhrung in die Systemtheorie Lern und Lehrmaterialien History of Dynamical Systems In Scholarpedia englisch inkl Literaturangaben Dynamical Systems In Scholarpedia englisch inkl Literaturangaben Einzelnachweise Bearbeiten R F Port and T van Gelder eds 1995 Mind as Motion Explorations in the Dynamics of Cognition A Bradford Book MIT Press Cambridge MA van Gelder T and R F Port 1995 It s about time an overview of the dynamical approach to cognition pp 1 43 In R F Port and T van Gelder Hrsg Mind as Motion Explorations in the Dynamics of Cognition A Bradford Book MIT Press Cambridge MA van Gelder T 1998b The dynamical hypothesis in cognitive science Behavioral and Brain Sciences 21 615 628 Abrahamsen A and W Bechtel 2006 Phenomena and mechanisms putting the symbolic connectionist and dynamical systems debate in broader perspective pp 159 185 In R Stainton Hrsg Contemporary Debates in Cognitive Science Basil Blackwell Oxford Nadeau S E 2014 Attractor basins a neural basis for the conformation of knowledge pp 305 333 In A Chatterjee Hrsg The Roots of Cognitive Neuroscience Behavioral Neurology and Neuropsychology Oxford University Press Oxford Leitgeb H 2005 Interpreted dynamical systems and qualitative laws from neural network to evolutionary systems Synthese 146 189 202 Munro P W and J A Anderson 1988 Tools for connectionist modeling the dynamical systems methodology Behavior Research Methods Instruments and Computers 20 276 281 Schoner G 2008 Dynamical systems approaches to cognition pp 101 126 In R Sun Hrsg The Cambridge Handbook of Computational Psychology CambridgeUniversity Press Cambridge Schoner G 2009 Development as change of systems dynamics stability instability and emergence pp 25 31 In J P Spencer M S C Thomas and J L McClelland Hrsg Toward a Unified Theory of Development Connectionism and Dynamic Systems Theory ReConsidered Oxford University Press Oxford Schlesinger M 2009 The robot as a new frontier for connectionism and dynamic systems theory pp 182 199 In J P Spencer M S C Thomas and J L McClelland Hrsg Toward a Unified Theory of Development Connectionism and Dynamic Systems Theory ReConsidered Oxford University Press Oxford Maurer H 2021 Cognitive science Integrative synchronization mechanisms in cognitive neuroarchitectures of the modern connectionism CRC Press Boca Raton FL chap 1 4 2 3 26 11 2 1 ISBN 978 1 351 04352 6 doi 10 1201 9781351043526 Maurer H 2016 Integrative synchronization mechanisms in connectionist cognitive Neuroarchitectures Computational Cognitive Science 2 3 doi 10 1186 s40469 016 0010 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dynamisches System amp oldid 235356702