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Invariante Verteilung oder stationare Verteilung ist ein Begriff aus der Theorie der Markow Ketten Diese sind spezielle stochastische Prozesse und damit Untersuchungsobjekte der Stochastik Eine Markow Kette besitzt eine stationare Verteilung genau dann wenn es eine Startverteilung gibt die sich im Zeitverlauf nicht andert Stationare Verteilungen sind nicht zu verwechseln mit der Stationaritat eines stochastischen Prozesses oder mit stationaren Ubergangswahrscheinlichkeiten Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Existenz und Eindeutigkeit 3 Konvergenz 3 1 Konvergenzgeschwindigkeit 4 Beispiele 4 1 Endlicher Zustandsraum 4 1 1 Existenz 4 1 2 Eindeutigkeit 4 1 3 Konvergenz 4 1 4 Variante des Random Walk 4 2 Abzahlbar unendlicher Zustandsraum 5 Verwendung 6 LiteraturDefinition BearbeitenGegeben sei eine homogene Markow Kette X n n N displaystyle X n n in mathbb N nbsp in diskreter Zeit mit hochstens abzahlbarem Zustandsraum Z displaystyle Z nbsp Dann heisst eine Verteilung P p displaystyle P pi nbsp auf Z displaystyle Z nbsp stationare Verteilung wenn P p j i Z P p i p i j displaystyle P pi j sum i in Z P pi i p i j nbsp fur alle j Z displaystyle j in Z nbsp gilt wobei p i j P X n j X n 1 i displaystyle p i j P X n j X n 1 i nbsp die Ubergangswahrscheinlichkeit von Zustand i displaystyle i nbsp in den Zustand j displaystyle j nbsp ist die unabhangig vom Zeitpunkt n displaystyle n nbsp ist Im Falle eines endlichen Zustandsraumes entspricht dies p M p displaystyle pi M pi nbsp wobei M displaystyle M nbsp die Ubergangsmatrix ist und p displaystyle pi nbsp ein Wahrscheinlichkeitsvektor als Zeilenvektor geschrieben Damit sind die stationaren Verteilungen in diesem Fall genau die Linkseigenvektoren der Ubergangsmatrix zum Eigenwert 1 die bezuglich der Summennorm normiert wurden Existenz und Eindeutigkeit BearbeitenIm Allgemeinen mussen keine stationaren Verteilungen existieren Beispiel hierfur sind transiente Markow Ketten Diese besitzen nie stationare Verteilungen Umgekehrt lasst sich auch zeigen dass irreduzible Markow Ketten hochstens eine stationare Verteilung besitzen Fur die Eindeutigkeit der stationaren Verteilungen gelten folgende Aussagen Eine irreduzible Markow Kette besitzt genau dann eine stationare Verteilung wenn sie positiv rekurrent ist Die Verteilung ist dann gegeben durchP p i 1 E t i i displaystyle P pi i frac 1 operatorname E tau ii nbsp dd Hierbei ist t i i displaystyle tau ii nbsp die Wiederkehrzeit in den Zustand i displaystyle i nbsp wenn in diesem gestartet wurde Im Falle eines endlichen Zustandsraumes sind Irreduzibilitat der Markow Kette und Irreduzibilitat der Ubergangsmatrix aquivalent Daraus folgt aber sofort mit dem Satz von Perron Frobenius dass eine eindeutige invariante Verteilung bzw Linkseigenvektor existiert und damit dass die Markow Kette positiv rekurrent ist Somit folgt hier aus Irreduzibilitat positive Rekurrenz Demnach hat eine irreduzible Markow Kette mit endlichem Zustandsraum immer eine stationare Verteilung Diese entspricht genau dem normierten Linkseigenvektor zum Eigenwert 1 der Ubergangsmatrix M displaystyle M nbsp bzw dem normierten Eigenvektor der transponierten Ubergangsmatrix M T displaystyle M T nbsp zum Eigenwert 1 Erfullt eine Verteilung die Detailed Balance Gleichung so ist diese Verteilung eine stationare Verteilung Konvergenz BearbeitenEine irreduzible positiv rekurrente Markow Kette konvergiert genau dann gegen eine stationare Verteilung wenn sie aperiodisch ist Konvergenz bedeutet hier dass lim n P X n i P p i displaystyle lim n to infty P X n i P pi i nbsp fur jede Startverteilung von X 0 displaystyle X 0 nbsp und jeden Zustand i Z displaystyle i in Z nbsp gilt Ist der Zustandsraum endlich so konvergieren dann die Zeilen von M n displaystyle M n nbsp gegen die stationare Verteilung Bei endlichen Zustandsraumen findet sich oft das Konvergenzkriterium dass ein k N displaystyle k in mathbb N nbsp existieren muss sodass fur die Ubergangsmatrix M displaystyle M nbsp gilt dass M k gt 0 displaystyle M k gt 0 nbsp ist Dies entspricht der Uberprufung der Matrix auf Aperiodizitat und Irreduzibilitat Verzichtet man auf die Aperiodizitat so lasst sich folgende Aussage zeigen Ist eine Markow Kette irreduzibel und rekurrent so ist lim N 1 N n 0 N 1 P X n i 1 E t i i P p i displaystyle lim N to infty frac 1 N sum n 0 N 1 P X n i frac 1 operatorname E tau ii P pi i nbsp Der Mittelwert der Eintrittswahrscheinlichkeiten konvergiert also komponentenweise gegen die stationare Verteilung Allgemeiner gilt Ist die Markow Kette nicht irreduzibel so zerfallt sie in mehrere Teilmengen von Zustanden die miteinander kommunizieren und alle dieselbe Periode d displaystyle d nbsp besitzen Sei K i displaystyle K i nbsp so eine Menge mit einem beliebigen aber fixierten Zustand i displaystyle i nbsp aus dieser Menge Dann lasst sich jeder Zustand j displaystyle j nbsp aus dieser Menge in einer eindeutigen Zahl k displaystyle k nbsp von Schritten von i displaystyle i nbsp aus erreichen Ist die Teilmenge T i displaystyle T i nbsp nun rekurrent so gilt lim n p i j n d k d E t j j displaystyle lim n to infty p ij nd k frac d operatorname E tau jj nbsp Konvergenzgeschwindigkeit Bearbeiten Fur einige Anwendungen ist vor allem interessant wie schnell die stationare Verteilung erreicht wird Es lasst sich zeigen dass wenn 1 l 1 gt l 2 l 3 displaystyle 1 lambda 1 gt lambda 2 geq lambda 3 dots nbsp fur M displaystyle M nbsp gilt und alle Eigenwerte einfach sind die folgende Abschatzung gilt v 0 M n P p C l 2 n displaystyle Vert v 0 M n P pi Vert leq C lambda 2 n nbsp fur eine beliebige Startverteilung v 0 displaystyle v 0 nbsp Wichtigster Einflussfaktor auf die Konvergenzgeschwindigkeit ist also der betragsmassig zweitgrosste Eigenwert Es lassen sich noch vergleichbare Aussagen fur schwachere Voraussetzungen an die Ubergangsmatrix zeigen dabei mussen aber Korrekturterme fur die Jordanblocke eingefuhrt werden Beispiele BearbeitenEndlicher Zustandsraum Bearbeiten Existenz Bearbeiten Betrachten wir die Markow Kette mit der folgenden Ubergangsmatrix M 1 0 0 0 0 0 1 0 0 8 0 1 0 0 0 5 0 0 0 5 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 displaystyle M begin bmatrix 1 amp 0 amp 0 amp 0 amp 0 0 1 amp 0 amp 0 8 amp 0 1 amp 0 0 amp 0 5 amp 0 amp 0 amp 0 5 0 amp 0 amp 0 amp 0 amp 1 0 amp 0 amp 0 amp 1 amp 0 end bmatrix nbsp Diese Markow Kette hat zwei absorbierende Mengen A 1 displaystyle A 1 nbsp und B 4 5 displaystyle B 4 5 nbsp Da diese Zustande nicht mehr verlassen werden konnen haben sie einen Einfluss auf die Existenz der stationaren Verteilungen Dies zeigt sich auch in den normierten Eigenvektoren Diese sind p 1 1 0 0 0 0 displaystyle pi 1 1 0 0 0 0 nbsp und p 2 0 0 0 0 5 0 5 displaystyle pi 2 0 0 0 0 5 0 5 nbsp Somit ist hier die stationare Verteilung nicht eindeutig Eindeutigkeit Bearbeiten nbsp Die untersuchte Markow KetteBetrachten wir die Markow Kette mit dem rechts dargestellten Ubergangsgraph Der Einfachheit halber setzen wir alle Ubergangswahrscheinlichkeiten auf 0 5 Die Markow Kette ist irreduzibel da man sich von jedem Zustand in maximal zwei Schritten in jeden anderen Zustand bewegen kann Sie ist aber auch periodisch da eine Ruckkehr zum Startpunkt nur zu geraden Zeitpunkten moglich ist Die ebenfalls irreduzible Ubergangsmatrix ist dann M 0 0 5 0 0 5 0 5 0 0 5 0 0 0 5 0 0 5 0 5 0 0 5 0 displaystyle M begin bmatrix 0 amp 0 5 amp 0 amp 0 5 0 5 amp 0 amp 0 5 amp 0 0 amp 0 5 amp 0 amp 0 5 0 5 amp 0 amp 0 5 amp 0 end bmatrix nbsp Der Satz von Perron Frobenius garantiert die Eindeutigkeit des Eigenvektors Da die Matrix zusatzlich doppelt stochastisch ist hat sie die stationare Verteilung p 1 4 1 1 1 1 displaystyle pi frac 1 4 1 1 1 1 nbsp Die Matrixpotenzen konvergieren aber nicht insbesondere ist M 2 n 1 M displaystyle M 2n 1 M nbsp und M 2 n M 2 0 5 0 0 5 0 0 0 5 0 0 5 0 5 0 0 5 0 0 0 5 0 0 5 displaystyle M 2n M 2 begin bmatrix 0 5 amp 0 amp 0 5 amp 0 0 amp 0 5 amp 0 amp 0 5 0 5 amp 0 amp 0 5 amp 0 0 amp 0 5 amp 0 amp 0 5 end bmatrix nbsp Betrachten wir aber nun die Mittelwerte so konvergieren diese gegen die entsprechende Komponente der stationaren Verteilung lim N 1 N n 0 N 1 P X n 1 X 0 1 lim N 1 N n 0 N 1 p 11 n 1 4 fur N displaystyle lim N to infty frac 1 N sum n 0 N 1 P X n 1 X 0 1 lim N to infty frac 1 N sum n 0 N 1 p 11 n rightarrow frac 1 4 text fur N to infty nbsp Dies folgt hier mithilfe der entsprechenden Eintrage im Beispiel die erste Zeile und Spalte der obigen Ubergangsmatrix Konvergenz Bearbeiten nbsp Eine einfache Markow KetteBetrachte die rechts dargestellte Markow Kette mit den Ubergangswahrscheinlichkeiten wie in der Ubergangsmatrix angegeben M 0 5 0 0 5 0 1 0 5 0 4 0 0 5 0 5 displaystyle M begin bmatrix 0 5 amp 0 amp 0 5 0 1 amp 0 5 amp 0 4 0 amp 0 5 amp 0 5 end bmatrix nbsp Es gilt dann M 2 1 100 25 25 50 10 45 45 5 50 45 gt 0 displaystyle M 2 frac 1 100 begin bmatrix 25 amp 25 amp 50 10 amp 45 amp 45 5 amp 50 amp 45 end bmatrix gt 0 nbsp Somit ist die Markow Kette irreduzibel und damit auch positiv rekurrent aperiodisch und konvergiert demnach gegen eine stationare Verteilung Ein Eigenvektor von M T displaystyle M T nbsp zum Eigenwert 1 ist v 1 5 5 displaystyle v 1 5 5 nbsp Normierung auf 1 bzgl der Summennorm liefert als eindeutige invariante Verteilung p 1 11 1 5 5 0 0909 0 4545 0 4545 displaystyle pi frac 1 11 1 5 5 0 0909 0 4545 0 4545 nbsp Berechnet man die Matrixpotenzen so stimmen bei M 6 displaystyle M 6 nbsp schon zwei Nachkommastellen mit der exakten Losung uberein bei M 12 displaystyle M 12 nbsp schon mehr als vier Nachkommastellen Umgekehrt kann man aus der als Linkseigenvektor berechneten stationaren Verteilung bei Konvergenz sofort den Grenzwert der Matrixpotenzen angeben da diese zeilenweise gegen die stationare Verteilung konvergieren lim n M n 1 11 1 5 5 1 5 5 1 5 5 displaystyle lim n to infty M n frac 1 11 cdot begin bmatrix 1 amp 5 amp 5 1 amp 5 amp 5 1 amp 5 amp 5 end bmatrix nbsp Aus der stationaren Verteilung kann man auch die erwartete Ruckkehrzeit berechnen diese ist genau der Kehrwert der entsprechenden Komponente der Verteilung Somit ist hier die durchschnittliche Zeit beim Start in 1 bis zur Ruckkehr E t 11 1 p 1 11 displaystyle operatorname E tau 11 frac 1 pi 1 11 nbsp Variante des Random Walk Bearbeiten nbsp Ubergangsgraph mit Ubergangswahrscheinlichkeiten exemplarisch fur die Zustande 1 5 6 und 8 Es gibt einen Geheimgang zwischen den Zustanden 2 und 8 fur beide Richtungen Die Spielfigur Pac Man frisst in einem Labyrinth kleine Kugeln und Kirschen und wird dabei von Gespenstern verfolgt Der Einfachheit halber ist die Spielwelt in diesem Beispiel ein kleines 3 3 displaystyle 3 times 3 nbsp Gitter und die Monster bewegen sich rein zufallig Jedes horizontal und vertikal angrenzende Spielfeld ist mit gleicher Wahrscheinlichkeit der nachste Aufenthaltsort des Gespensts mit Ausnahme eines Geheimgangs zwischen den Zustanden 2 displaystyle 2 nbsp und 8 displaystyle 8 nbsp siehe nebenstehenden Ubergangsgraphen Der Zustandsraum lautet Z 1 2 3 4 5 6 7 8 9 displaystyle Z 1 2 3 4 5 6 7 8 9 nbsp In der nun folgenden Ubergangsmatrix P displaystyle P nbsp wurden Eintrage mit Wahrscheinlichkeit 0 displaystyle 0 nbsp entfernt um eine bessere Ubersichtlichkeit zu erhalten P 1 2 1 2 1 4 1 4 1 4 1 4 1 2 1 2 1 3 1 3 1 3 1 4 1 4 1 4 1 4 1 3 1 3 1 3 1 2 1 2 1 4 1 4 1 4 1 4 1 2 1 2 displaystyle P begin pmatrix amp frac 1 2 amp amp frac 1 2 amp amp amp amp amp frac 1 4 amp amp frac 1 4 amp amp frac 1 4 amp amp amp frac 1 4 amp amp frac 1 2 amp amp amp amp frac 1 2 amp amp amp frac 1 3 amp amp amp amp frac 1 3 amp amp frac 1 3 amp amp amp frac 1 4 amp amp frac 1 4 amp amp frac 1 4 amp amp frac 1 4 amp amp amp frac 1 3 amp amp frac 1 3 amp amp amp amp frac 1 3 amp amp amp frac 1 2 amp amp amp amp frac 1 2 amp amp frac 1 4 amp amp amp frac 1 4 amp amp frac 1 4 amp amp frac 1 4 amp amp amp amp amp frac 1 2 amp amp frac 1 2 amp end pmatrix nbsp Diese Markov Kette ist irreduzibel da sich die Gespenster in endlicher Zeit von jedem beliebigen Zustand in jeden beliebigen Zustand begeben konnen Dank des Geheimgangs sind hierfur nur maximal drei Zustandswechsel notig Durch den Geheimgang ist die Markov Kette auch aperiodisch weil die Monster sowohl in einer geraden als auch in einer ungeraden Anzahl an Zustandswechseln von jedem beliebigen Zustand in jeden beliebigen Zustand wechseln konnen Ohne den Geheimgang ware die Markov Kette periodisch weil dann ein Ubergang von einem geraden in einen geraden Zustand bzw von einem ungeraden in einen ungeraden Zustand nur in einer geraden Anzahl von Zustandswechseln moglich ware Wegen der Irreduzibilitat und Aperiodizitat gibt es genau eine stabile Gleichgewichtsverteilung welche die Markov Kette nach einer unendlich langen Zeit annimmt Die Aufenthaltswahrscheinlichkeiten fur die einzelnen Zustande andern sich nach langer Zeit fast nicht mehr Die stationare Verteilung lasst sich naiv bestimmen indem in die Gleichung p n p 0 P n displaystyle pi n pi 0 cdot P n nbsp fur eine beliebige Startverteilung p 0 displaystyle pi 0 nbsp ein grosses n displaystyle n nbsp eingesetzt wird weil die Matrixpotenzen wie im obigen Beispiel konvergieren Um eine analytische Losung zu berechnen ist das lineare Gleichungssystem p p P displaystyle pi pi cdot P nbsp nach p displaystyle pi nbsp aufzulosen unter der Nebenbedingung einer Zeilensumme von 1 displaystyle 1 nbsp Das Einsetzen der naiven Losung in diese Gleichung dient als Kontrolle Die obige Gleichung ist aquivalent zu P T I p T 0 displaystyle P T I cdot pi T 0 nbsp Die Ubergangsmatrix wird demnach transponiert und die Einheitsmatrix subtrahiert Der gesuchte Vektor der Zustandswahrscheinlichkeiten ist nun ein Spaltenvektor Die Losung des linearen Gleichungssystems ergibt p 7 7 15 4 7 7 11 5 15 4 11 5 7 7 15 4 7 7 displaystyle pi 7 7 15 4 7 7 11 5 15 4 11 5 7 7 15 4 7 7 nbsp Die Gespenster halten sich demnach am haufigsten in der Mitte auf weniger oft am Rand und am seltensten in der Ecke Eine Ausnahme bilden die Randzustande 2 displaystyle 2 nbsp und 8 displaystyle 8 nbsp die aufgrund des Geheimwegs durchschnittlich genauso oft besucht werden wie das zentrale Spielfeld Abzahlbar unendlicher Zustandsraum Bearbeiten Betrachten wir eine Markow Kette auf dem Zustandsraum Z N 0 displaystyle Z mathbb N 0 nbsp mit Ubergangswahrscheinlichkeiten p i j 1 i 1 falls j i 1 1 1 i 1 falls j 0 0 sonst displaystyle p ij begin cases frac 1 i 1 amp text falls j i 1 1 frac 1 i 1 amp text falls j 0 0 amp text sonst end cases nbsp Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit steigt man also zu einer Zahl eins hoher auf Falls dies nicht geschieht startet man wieder am Nullpunkt Es gilt Alle Zustande kommunizieren miteinander da jeder Zustand die 0 erreichen kann und die 0 jeden Zustand erreicht Demnach ist die Markow Kette irreduzibel Die Ruckkehrzeiten in die 0 sind 2 3 4 displaystyle 2 3 4 dotsc nbsp und demnach hat die 0 die Periode 1 ist also aperiodisch Aufgrund der Irreduzibilitat ist dann auch die ganze Markow kette aperiodisch Die erwartete Ruckkehrzeit zu 0 ist gegeben durch E t 00 k 2 k k 1 1 1 k e displaystyle operatorname E tau 00 sum k 2 infty frac k k 1 cdot 1 frac 1 k e nbsp Somit ist die 0 positiv rekurrent und aufgrund der Irreduzibilitat der Markow Kette auch die ganze Kette positiv rekurrent Die Kette konvergiert also gegen eine von der Startverteilung unabhangige invariante Verteilung Da wir bereits wissen dass P p 0 1 e displaystyle P pi 0 frac 1 e nbsp konnen wir die Definition als Rekursionsgleichung nutzen und folgern dass P p i 1 i e displaystyle P pi i frac 1 i e nbsp gilt Dass die Berechnung der stationaren Verteilung direkt moglich ist ist aber die Ausnahme Verwendung BearbeitenStationare Verteilungen haben zahlreiche Anwendungen in der Praxis Stellt man sich die Markow Kette als zufallig durch einen Graphen wandernden Punkt vor so ist die i te Komponente der stationare Verteilung genau die relative Wahrscheinlichkeit ihn im Zustand i anzutreffen Ein Beispiel hierfur ist das Ehrenfest Modell Es modelliert die Diffusion von Molekulen durch eine Membran Der stationare Zustand ist dann genau die Konzentration wenn sich ein Diffusionsgleichgewicht eingestellt hat Ein anderes Beispiel ist die Berechnung des PageRanks mittels des Zufalls Surfer Modells Hier modelliert die Markow Kette das Verhalten eines Internetnutzers Mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit wahlt er einen der Links auf der Homepage auf der er sich befindet aus andernfalls wahlt er eine andere Homepage per Browser aus Die stationare Verteilung ist dann die relative Wahrscheinlichkeit dass der Zufallssurfer auf eine bestimmte Seite trifft Dies ist dann ein Mass fur die Wichtigkeit dieser Seite und auch der normierte PageRank dieser Seite Des Weiteren spielen stationare Verteilungen eine wichtige Rolle bei Markov Chain Monte Carlo Verfahren Sie sind genau die Verteilungen fur die eine Stichprobe erstellt werden soll Literatur BearbeitenUlrich Krengel Einfuhrung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik 8 Auflage Vieweg 2005 ISBN 978 3 8348 0063 3 Hans Otto Georgii Stochastik Einfuhrung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statisti 4 Auflage de Gruyter 2009 ISBN 978 3 11 021526 7 Christian Hesse Angewandte Wahrscheinlichkeitstheorie Eine fundierte Einfuhrung mit uber 500 realitatsnahen Beispielen und Aufgaben Vieweg Braunschweig Wiesbaden 2003 ISBN 978 3 528 03183 1 Achim Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 2 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 76317 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stationare Verteilung amp oldid 234422237