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Strange Attractor ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum gleichnamigen Album von Alphaville siehe Strange Attractor Album Ein seltsamer Attraktor ist ein Attraktor also ein Ort im Phasenraum der den Endzustand eines dynamischen Prozesses darstellt dessen fraktale Dimension nicht ganzzahlig und dessen Kolmogorov Entropie echt positiv ist Es handelt sich damit um ein Fraktal das nicht in geschlossener Form geometrisch beschrieben werden kann Gelegentlich wird auch der Begriff chaotischer Attraktor bevorzugt da die Seltsamkeit dieses Objekts sich mit den Mitteln der Chaostheorie erklaren lasst Der dynamische Prozess zeigt ein aperiodisches Verhalten Thomas Attraktor mit Gleichungen x sin y bx y sin z by z sin x bz und Parameter b 0 1998 Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung 2 Definition 3 Beispiele 3 1 Henon Attraktor 3 2 Rossler Attraktor 3 3 Lorenz Attraktor 4 Ljapunow Exponenten 5 Dimension 5 1 Boxdimension 5 2 Informationsdimension 5 3 Ljapunow Dimension 6 LiteraturEntdeckung BearbeitenDer Begriff seltsamer Attraktor lasst sich zuruckverfolgen auf einen Artikel von David Ruelle und Floris Takens aus dem Jahr 1971 der den mathematischen Hintergrund der Entstehung turbulenter Stromungen zum Thema hatte Bereits seit 1963 war der Lorenz Attraktor bekannt ein mathematisches Gebilde das bei der Modellierung von Luftstromungen unter dem Einfluss von Temperaturdifferenzen entdeckt wurde Zur Beschreibung dynamischer Vorgange wurden schon vorher Attraktoren untersucht Diese stellte man sich aber meist als klassische geometrische Gebilde vor beispielsweise Punkte oder zyklisch durchlaufene Linien Azyklische Attraktoren kannte man zwar auch hielt sie aber fur Sonderfalle Anomalien die nur bei einer bestimmten Wahl von Parametern auftreten konnen Mit der Einfuhrung des Konzeptes des seltsamen Attraktors war es moglich die Gesetzmassigkeiten chaotischen Verhaltens in dynamischen Systemen besser zu verstehen und quantitativ zu beschreiben Dieses Verhalten beispielsweise turbulente Stromungen von Flussigkeiten und Gasen das sich durch fehlende Periodizitat und sensitive Abhangigkeit von den Anfangsbedingungen Schmetterlingseffekt auszeichnet entzog sich vorher durch seine Komplexitat einer analytischen Betrachtung Mit Konstruktionen wie den seltsamen Attraktoren gelingt es ein deterministisches aber dennoch nicht vorhersagbares Verhalten deterministisches Chaos mathematisch zu beschreiben Definition BearbeitenVon einem seltsamen Attraktor spricht man wenn folgende Bedingungen erfullt sind Es handelt sich um einen Attraktor in einem dynamischen System mit einem bestimmten Einzugsbereich Chaotisches Verhalten Beliebig kleine Anderungen des Anfangszustandes fuhren zu vollig unterschiedlichen Verlaufen Fraktale Struktur Der Attraktor besitzt eine nicht ganzzahlige Dimension Keine Aufteilungsmoglichkeit Jede Bahn die im Einzugsbereich startet nahert sich beliebig stark an jeden Punkt des Attraktors an Beispiele BearbeitenAn einigen klassischen Beispielen lassen sich die Eigenschaften seltsamer Attraktoren recht gut studieren Das verwendete dynamische System kann diskret oder kontinuierlich sein Kontinuierliche Systeme werden meist durch Differentialgleichungen beschrieben im Phasenraum bilden diese Systeme eine vom Ausgangszustand ausgehende Linie die Trajektorie Wegen der Eindeutigkeit der Ableitung konnen sich Trajektorien in keinem Punkt schneiden Daraus lasst sich folgern dass Attraktoren in zwei Dimensionen nur eine einfache Struktur aufweisen konnen seltsame Attraktoren und damit chaotische Systeme gibt es in kontinuierlichen dynamischen Systemen erst bei einem Phasenraum mit mindestens drei Dimensionen Henon Attraktor Bearbeiten nbsp Henon AttraktorEin relativ einfaches Beispiel fur einen seltsamen Attraktor ist der Henon Attraktor benannt nach Michel Henon der als diskretes System im zweidimensionalen Raum durch folgende Gleichungen definiert ist x k 1 y k 1 a x k 2 y k 1 b x k displaystyle begin aligned x k 1 amp y k 1 ax k 2 y k 1 amp bx k end aligned nbsp Jeder Abbildungsschritt lasst sich in drei Teilschritte zerlegen Eine Falt Streck Operation durch Addition von 1 a x 2 displaystyle 1 ax 2 nbsp zu y displaystyle y nbsp eine Kontraktion um den Faktor b displaystyle b nbsp entlang der x displaystyle x nbsp Achse und eine Spiegelung unter Vertauschung der x displaystyle x nbsp und y displaystyle y nbsp Achse Bei der Wahl der Parameter a 1 4 displaystyle a 1 4 nbsp und b 0 3 displaystyle b 0 3 nbsp ergibt sich das typische Bild des Henon Attraktors wenn man die Bahn eines Ausgangspunktes verfolgt der hinreichend nahe am Attraktor liegt Oberflachlich sieht der Attraktor aus wie eine Linie die in einige wenige Falten gelegt ist da er aber invariant zu der beschriebenen Falt Streck Stauch Spiegel Operation ist ist jede einzelne Linie wieder unendlich oft geteilt in annahernd parallel laufende Linien Ein Querschnitt durch den Attraktor hat die Struktur einer Cantor Menge der Attraktor hat damit eine fraktale Struktur Betrachtet man die Umgebung eines Punktes auf dem Attraktor d h eine Kreisscheibe mit kleinem Durchmesser so wird diese durch einen Abbildungsschritt in eine langgezogene Ellipse uberfuhrt die entlang der Linien des Attraktors gestreckt ist durch den Kontraktionsschritt aber eine geringere Flache besitzt Durch fortgesetzte Anwendung der Abbildungsvorschrift uberdeckt das Abbild der Punktumgebung immer grossere Bereiche des Attraktors wahrend seine Flache gegen Null geht Rossler Attraktor Bearbeiten nbsp Rossler Attraktor mit Parametern a 0 2 displaystyle a 0 2 nbsp b 0 2 displaystyle b 0 2 nbsp und c 5 7 displaystyle c 5 7 nbsp Der Rossler Attraktor im Jahr 1976 von Otto Rossler entdeckt ist im dreidimensionalen Raum durch folgendes System von Differentialgleichungen definiert x y z y x a y z b x z c z displaystyle begin aligned x prime amp y z y prime amp x ay z prime amp b xz cz end aligned nbsp Der Rossler Attraktor wurde definiert um die Phanomene des damals schon langer bekannten Lorenz Attraktors an einem einfacheren Beispiel studieren zu konnen Die Dynamik des zugrundeliegenden Systems lasst sich wie folgt veranschaulichen Grundsatzlich laufen die Trajektorien in der xy Ebene auf einer Kreisbahn gegen den Uhrzeigersinn um den Nullpunkt und bilden dort ein fest begrenztes flaches Band Das Band verbreitert sich in seinem Verlauf im Bereich hoher x displaystyle x nbsp Werte steigen die Trajektorien in z Richtung an wodurch sie auf das Innere der Kreisbahn gelenkt werden Der aussere Bereich des Bandes wird gewissermassen nach innen gefaltet Wie bereits gesagt konnen sich Trajektorien nicht schneiden das Band besteht also aus zwei dicht ubereinanderliegenden Schichten die sich immer starker annahern aber dennoch einen Abstand voneinander besitzen Bei jedem weiteren Durchlauf der Kreisbahn wird das Band erneut gefaltet es besteht demzufolge aus unendlich vielen Schichten die beliebig nahe aufeinander liegen Ein Querschnitt durch diese Schichten ergibt wieder eine Cantor Menge Auch hier wird die fraktale Struktur durch eine unendliche Folge von Streck und Faltoperationen erzeugt Betrachtet man die Trajektorien von zwei nahe beieinanderliegenden Punkten so werden diese eine Zeit lang relativ nahe nebeneinander verlaufen durch die Streckung aber zunehmend auseinanderlaufen bis einmal der Punkt erreicht ist dass eine Trajektorie auf dem flachen Teil verlauft die andere dagegen auf dem daruber gefalteten Damit ist ein Zusammenhang beider Trajektorien nicht mehr gegeben wir haben es mit chaotischem Verhalten zu tun Lorenz Attraktor Bearbeiten nbsp Lorenz AttraktorDer Lorenz Attraktor wurde 1963 von Edward N Lorenz bei der Modellierung von Luftstromungen entdeckt Er ist durch folgendes Gleichungssystem definiert x s x s y y R x y x z z B z x y displaystyle begin aligned x prime amp sigma x sigma y y prime amp Rx y xz z prime amp Bz xy end aligned nbsp Die drei Parameter sind durch das zugrundeliegende physikalische Modell bedingt und wurden von Lorenz vorgegeben mit s 10 B 8 3 displaystyle sigma 10 B tfrac 8 3 nbsp und R 28 displaystyle R 28 nbsp Der Attraktor ist symmetrisch zur z displaystyle z nbsp Achse und besteht aus zwei scheibenartigen Teilen die gegen die z displaystyle z nbsp Achse leicht gekippt sind Auch hier bilden die Trajektorien wie beim Rossler Attraktor flache kreisformige Bander die sich beim Lauf um den jeweiligen Kreismittelpunkt verbreitern Die Laufrichtung geht an der Unterseite der Scheiben nach aussen zur Mitte hin nahern sich die von oben kommenden Bander immer starker an und liegen dann flach ubereinander Die eine Halfte des Bandes bildet danach das Band des einen die andere das des anderen Kreises Es kommt hier also zu einer fortgesetzten Streck Falt Teil Operation Eine Trajektorie kann einen oder mehrere Umlaufe im einen danach einen oder mehrere im anderen Teilsystem verbleiben die jeweilige Zahl ist praktisch beliebig und hangt von dem Ausgangswert ab Auch hier werden Trajektorien nahe beieinander liegender Punkte fur eine gewisse Zeit parallel laufen und die gleichen Kreisumlaufe ausfuhren bis bei der Teilung eine Trajektorie auf der einen die andere auf der anderen Seite landet und damit ein vollig unterschiedlicher weiterer Verlauf eintritt Ljapunow Exponenten BearbeitenUm das Verhalten eines dynamischen Systems quantitativ zu beschreiben werden meist die Ljapunow Exponenten herangezogen Diese beschreiben das dynamische Verhalten der Umgebung eines Punktes auf dem Attraktor Zunachst erwartet man dass ein Punkt der Umgebung vom Attraktor angezogen wird das wird durch einen negativen Ljapunow Exponenten ausgedruckt dessen Betrag ein Mass fur die Starke der Anziehung ist Handelt es sich um einen seltsamen Attraktor so wird wie an den Beispielen zu sehen ein Abstossen nahe beieinanderliegender Punkte beobachtet was einem positiven Ljapunow Exponent entspricht In der Tat ist das Verhalten abhangig von der Richtung die die beiden Punkte zueinander haben Stellt man sich die Umgebung eines Punktes als Kreisscheibe oder Kugel vor so wird diese im weiteren Verlauf zu einem verschmalerten und verlangerten Abbild deformiert Um dies abzubilden besitzt ein dynamisches System so viele Ljapunow Exponenten wie Dimensionen des Phasenraums Fuhrt man n displaystyle n nbsp Berechnungsschritte aus fur einen Punkt auf dem Attraktor und einen abweichenden Punkt in dessen Umgebung so ist der erste Ljapunow Exponent durch l lim n lim E 0 0 1 n k 1 n log E k E k 1 displaystyle lambda lim n to infty lim E 0 to 0 frac 1 n sum k 1 n log left frac E k E k 1 right nbsp definiert E k displaystyle E k nbsp ist dabei die Abweichung im Berechnungsschritt k displaystyle k nbsp es wird also die durchschnittliche Fehlerverstarkung fur grosse n displaystyle n nbsp bestimmt Der erste Ljapunow Exponent gibt immer den Wert der grossten Fehlerverstarkung also der starksten Abstossung an Dies wird durch Bestimmung des Grenzwertes fur n displaystyle n to infty nbsp erreicht Bei beliebiger Wahl des gestorten Ausgangspunktes ist die Richtung seiner Abweichung im Allgemeinen eine Kombination aus einer Storung in Richtung grosster Fehlerverstarkung und anderen Storungen mit geringerer Verstarkung Behalt man in weiteren Berechnungsschritten die Richtung der Storung bei uberwiegt nach mehreren Schritten immer mehr die grosste Fehlerverstarkung Bei der numerischen Berechnung des ersten Ljapunow Exponenten muss eine Vorkehrung getroffen werden um tatsachlich beliebig viele Schritte ausfuhren zu konnen Nach jedem Schritt wird eine Renormierung ausgefuhrt d h der neu berechnete gestorte Punkt wird vor dem nachsten Schritt ersetzt durch einen Punkt der vom ungestorten Punkt aus die gleiche Richtung besitzt aber die gleiche Entfernung wie vor dem Berechnungsschritt Dadurch wird vermieden dass die Verstarkung des Anfangsfehlers eine Grossenordnung erreicht bei der geometrische Eigenschaften des Attraktors der ohnehin eine endliche Ausdehnung hat das Ergebnis verfalschen Die weiteren Ljapunow Exponenten werden analog definiert Ist l 1 displaystyle lambda 1 nbsp bestimmt durch die maximale Streckenanderung e l 1 displaystyle e lambda 1 nbsp so folgt l 2 displaystyle lambda 2 nbsp aus der maximalen Flachenanderung e l 1 l 2 displaystyle e lambda 1 lambda 2 nbsp in der Umgebung eines Attraktorpunktes l 3 displaystyle lambda 3 nbsp aus der maximalen Raumanderung e l 1 l 2 l 3 displaystyle e lambda 1 lambda 2 lambda 3 nbsp und so weiter Oft lassen sich die weiteren Ljapunow Exponenten mit Hilfe des ersten berechnen da aus der Definition des dynamischen Systems sich die Faktoren der Flachen und Raumkontraktion ableiten lassen Bei einem Attraktor ist generell die Summe aller Ljapunow Exponenten negativ bei einem seltsamen Attraktor ist aber mindestens der erste positiv Dimension BearbeitenEine wichtige Kennzahl fur ein Fraktal und damit fur einen seltsamen Attraktor ist die Dimension Es gibt mehrere Moglichkeiten den Begriff der Dimension die in der klassischen Geometrie nur ganzzahlige Werte annehmen kann auf Fraktale zu erweitern Notwendigerweise mussen alle diese Definitionen bei klassischen geometrischen Objekten deren bekannte Dimension ergeben also beispielsweise 1 fur Linien und 2 fur Flachen Fur ein Fraktal konnen verschiedene Definitionen der fraktalen Dimension aber durchaus auch unterschiedliche Werte ergeben Boxdimension Bearbeiten Am haufigsten wird fur Fraktale die Boxdimension angewendet Grundidee ist die Unterteilung des umgebenden Raumes in gleich grosse Raumelemente Boxen deren Seitenlange bei jedem Schritt verkleinert wird Es wird abgezahlt in wie vielen dieser Raumelemente ein Teil des Fraktales liegt Fur die Seitenlange s sei diese Anzahl N s zu erwarten ist dann folgende Beziehung N s s D f displaystyle N s propto s D f nbsp D f displaystyle D f nbsp ist dabei die Dimension des Fraktales Hat diese beispielsweise den Wert 1 so ist die Zahl der Raumelemente in denen ein Teil des untersuchten Gebildes liegt proportional zum Kehrwert der Seitenlange also genau das was man bei linienformigen Gebilden erwarten wurde Mit Verringerung der Seitenlange wird das untersuchte Fraktal immer exakter dargestellt so dass man eine zunehmende Genauigkeit erwartet Fur die Berechnung der Dimension eines seltsamen Attraktors erweist sich diese Methode aber als nicht sehr hilfreich Je geringer die Seitenlange desto mehr Raumelemente kommen in Betracht es mussen sehr viele Berechnungsschritte des Attraktors ausgefuhrt werden ohne dass man weiss ob bereits alle Raumelemente erfasst sind in denen der Attraktor liegt Gerade in den Grossenbereichen die eigentlich zunehmend genauere Werte liefern sollten steigt der Berechnungsfehler an Informationsdimension Bearbeiten Um die Probleme mit der Boxdimension zumindest teilweise in den Griff zu bekommen kann man diesen Dimensionsbegriff etwas verfeinern Zahlt bei der Boxdimension nur ob in einem Raumelement uberhaupt ein Teil des Fraktals liegt so wird jetzt zunachst die Grosse dieses Anteils es ist nicht besonders sinnvoll hier von Flachen oder Rauminhalten zu sprechen bestimmt Im Fall des seltsamen Attraktors lasst sich das einfach durch Abzahlen der Iterationsschritte erledigen deren Endpunkt im betreffenden Raumelement liegt Dieser Anteil eine Zahl zwischen 0 und 1 wird als naturliches Mass bezeichnet Die Information gemessen in Bits dass ein bestimmter Punkt des Attraktors in einem bestimmten Raumelement B k displaystyle B k nbsp liegt berechnet sich als binarer Logarithmus aus dem Kehrwert des naturlichen Masses m B k displaystyle mu B k nbsp Je geringer der Anteil des Attraktors der in diesem Raumelement liegt desto grosser die Information wenn der untersuchte Punkt darin liegt Die Informationsdimension D I displaystyle D I nbsp erhalt man indem man bei der Bestimmung der Boxdimension den Logarithmus aus N s displaystyle N s nbsp durch die Information des Gesamtsystems ersetzt I s k 1 N s m B k log 2 1 m B k displaystyle I s sum k 1 N s mu B k log 2 frac 1 mu B k nbsp Es handelt sich hierbei um den Mittelwert der Information fur die einzelnen Raumelemente gewichtet nach deren naturlichem Mass bzw um den Mittelwert der Information aller berechneten Punkte des Attraktors Raumelemente die erst sehr spat im Laufe der Berechnung als Bestandteil des Attraktors erkannt werden enthalten auch nur einen geringen Anteil des Attraktors und liefern nur wenig zur Gesamtinformation des Systems Damit wird der Rechenfehler durch fruhzeitigen Abbruch der Berechnung im Gegensatz zur Bestimmung der Boxdimension stark reduziert Die Informationsdimension ist nicht immer gleich der Boxdimension es gilt die Ungleichung D I D f displaystyle D I leq D f nbsp Ljapunow Dimension Bearbeiten Ein weiterer Dimensionsbegriff basiert auf der Vermutung von Kaplan Yorke Diese Vermutung behauptet dass die Informationsdimension identisch ist mit der Ljapunow Dimension einer Grosse die sich relativ einfach aus den Ljapunow Exponenten berechnen lasst Zur Bestimmung dieser Ljapunow Dimension zeichnet man in einem Koordinatensystem uber jedem n den Wert l 1 l n displaystyle lambda 1 cdots lambda n nbsp ein und verbindet die Punkte mit geraden Linien Bei einem seltsamen Attraktor ist der erste Ljapunow Exponent positiv die Summe aller Ljapunow Exponenten dagegen negativ damit schneidet ein Stuck dieses Linienzugs die x Achse Der x Wert dieses Schnittpunkts ist die Ljapunow Dimension Im Falle eines Fixpunkt Attraktors sind alle Ljapunow Exponenten negativ der Schnittpunkt mit der x Achse liegt also im Ursprung die Ljapunow Dimension ist 0 Bei einem zyklischen linienformigen Attraktor ist l 1 0 displaystyle lambda 1 0 nbsp alle anderen Ljapunow Exponenten sind negativ Hier ist der Schnittpunkt am x Wert 1 damit bestatigt sich auch in diesem klassischen Fall die Korrektheit der Ljapunow Dimension Die Bedeutung der Ljapunow Dimension liegt in der Moglichkeit ihrer numerischen Berechnung Wahrend die Bestimmung der Box und der Informationsdimension besonders bei hoherdimensionalen Phasenraumen bald an ihre Grenzen stosst ist die Bestimmung von Ljapunow Exponenten und damit der Ljapunow Dimension auch dann noch oft moglich Literatur BearbeitenH O Peitgen H Jurgens D Saupe Chaos Bausteine der Ordnung Klett Cotta Springer 1994 ISBN 3 608 95435 X D Ruelle and F Takens On the nature of turbulence In Communications in Mathematical Physics 20 1971 S 167 192 ISSN 0010 3616 D Ruelle Small random perturbations of dynamical systems and the definition of attractors In Communications in Mathematical Physics 82 1981 S 137 151 ISSN 0010 3616 John Milnor On the concept of attractor In Communications in Mathematical Physics 99 1985 S 177 195 ISSN 0010 3616 David Ruelle Elements of Differentiable Dynamics and Bifurcation Theory Academic Press 1989 ISBN 0 12 601710 7 R Temam Infinite dimensional dynamical systems in mechanics and physics Springer 1997 ISBN 0 387 94866 X Manfred Schroeder Fractals Chaos Power Laws W H Freeman 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