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Interbus ist ein Feldbussystem fur einen breiten Einsatz in einem Unternehmen Interbus deckt verschiedene Applikationsbereiche ab von Sensor Aktor Ebene in der Prozess Automatisierung bis zu Uberwachungs PC Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nutzen von Feldbussen und des InterBus 3 Technik 4 Protokoll 5 Organisation 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1983 erarbeitete das Unternehmen Phoenix Contact ein Pflichtenheft fur einen industriegerechten Feldbus Dieser wurde 1987 auf der Hannover Messe unter dem Namen InterBus S vorgestellt Nutzen von Feldbussen und des InterBus BearbeitenDie Anforderungen fur den Datenaustausch in einem Produktionsunternehmen steigen stetig an Um den Aufwand an die Verkabelung der Betriebsmittel jedoch im Verhaltnis dazu relativ gering zu halten wurden Feldbusse eingefuhrt Bei der konventionellen Technik namlich der parallelen Verkabelung ist der Aufwand aufgrund der grosseren Anzahl von Ein und Ausgabepunkten hoher Eine serielle Vernetzung dagegen ist flexibler und kostengunstiger Der Feldbus ersetzt das Leitungsbundel aus parallelen Kabeln durch ein einziges Feldbuskabel uber das alle Daten ausgetauscht werden unabhangig von der Art der Daten bzw der Automatisierungsgerate Zunehmend bedeutsam ist die Moglichkeit fur intelligente Feldgerate neben den Prozessinformationen auch Parameter fur die Konfiguration zu ubertragen Der INTERBUS ist weit verbreitet in Produktionsanlagen der Automobilindustrie da er folgende Vorteile gegenuber anderen Feldbussystemen besitzt schnelle und einfache Inbetriebnahme gute und einfache Diagnosemoglichkeit durch die aktive Teilnehmerkopplung Diagnose von Lichtwellenleiterubertragungen durch Diagnose der Strecke Nachregelung des Senders bei zu hoher Streckendampfung und Fehlermeldung an den Busmaster bevor die Strecke ausfallt durch integrierte Buskoppler mit LWL Lichtwellenleiter niedrige Kosten und dabei galvanische Trennung von Anlagenteilen sowie Unempfindlichkeit der Strecke gegenuber EMV Storungen Einkopplungen hoher Datendurchsatz bei geringer Symbolrate 500 kBit s bzw 2 MBit s Mit Hilfe des INTERBUS SAFETY Profils ist es moglich sicherheitsgerichtete Daten gemeinsam mit nichtsicheren Daten uber den INTERBUS zu ubertragen Technik BearbeitenEin Interbus Netzwerk stellt topologisch eine aktive Ringstruktur dar Da Hin und Ruckkanal jedoch in einem Anschlusskabel vereinigt sind und die Teilnehmer mindestens 2 Anschlussklemmen besitzen ankommend abgehend ergibt sich eine baumartige physische Verkabelungsstruktur Zum Schliessen des Rings konnen alle Busteilnehmer ihre Ausgange intern uberbrucken sofern kein weiterer Teilnehmer folgt Bei Verzweigungen an sogenannten Busklemmen wird der neue Zweig in den Hinkanal eingebunden und der Ring so erweitert Sollte ein Teilnehmer durch Storung ausfallen uberbruckt der vorherige Teilnehmer seinen Ausgang um den Ring zu schliessen und das System bis zum fehlerhaften Teilnehmer lauffahig zu halten Es gibt vier Auspragungen in drei Hierarchieebenen in der baumartigen Verkabelung der Fernbus max 400 m zwischen zwei Teilnehmern bei Verwendung von Kupferleitungen max 13 km Gesamtlange Energieversorgung lokal am Teilnehmer Elektrisch als RS 485 Schnittstelle spezifiziertInstallationsfernbus wie Fernbus jedoch mit zentraler Energieversorgungder Lokalbus zweigt uber Buskoppler Busklemmen vom Fernbus ab keine weitere Verzweigung moglich zentrale Energieversorgung kann einzeln vom Fernbus getrennt abgeschaltet werdenInterbus Loop 20 cm 20 m zwischen zwei Teilnehmern maximal 200 m Gesamtlange Zweidrahtinterface fur zentrale Energieversorgung und aufmodulierte Busdaten Auflosung in nun auch physische RingstrukturAlle Teilnehmer wirken als Repeater Zur Verkabelung von Fern und Lokalbus konnen sowohl elektrische als auch Lichtwellenleiter genutzt werden Alle Teilnehmer agieren als Slave unter einem am Fernbus angeschlossenen Master Anschaltbaugruppe Protokoll BearbeitenIn der Bitubertragungsschicht Schicht 1 wird eine NRZ Codierung Non Return to Zero genutzt Standardmassig erfolgt die Datenubertragung mit 500 kBit s Genutzt werden Telegramme mit 13 Bit Lange 5 Bit Header 8 Bit Daten Zur Statusbestimmung werden in Ubertragungspausen spezielle Header ohne Datenbits ubertragen In der Datensicherungsschicht Schicht 2 des Interbus wird ein Summenrahmenverfahren eingesetzt Ein Rahmen mit Datenslots fur jeden Busteilnehmer wird erstellt und wie bei einem Schieberegister durch die Teilnehmer geschoben Die Teilnehmer lesen dabei die Eingangsdaten in ihrem Slot ein und speichern dafur ihre Ausgangsdaten Durch eine Markierung am Ende des Rahmens Loopback Wort erkennt der Master die Ankunft am anderen Ende des Rings und somit das Ende eines Zyklus Zur Erstellung des Rahmens bei der Initialisierung oder nach Fehlern fragt der Master alle Busteilnehmer in einem oder mehreren Identifikationszyklen ab Diese antworten mit Identifikations und Konfigurationsdaten Danach folgen Datenzyklen zur Nutzdatenubertragung Die Lange des Datenrahmens ergibt sich aus der Anzahl der Busteilnehmer sowie der Breite der jeweiligen Nutzdaten Hinzu kommt ein 16 Bit langes Loopback Wort anhand dessen der Master das Ende eines Zyklus erkennt Am Rahmenende wird eine 32 Bit lange Prufsumme angehangt um Datenfehler zu erkennen Die einzelnen Busteilnehmer werden nicht direkt adressiert sondern indirekt durch ihre Position im Ring angesprochen Eine Umsetzung auf logische Adressen erfolgt erst in Schicht 7 Durch das Summenrahmenverfahren ergibt sich eine deterministische Laufzeit der Daten Der Bus kann somit zur Steuerung zeitkritischer Regelungen eingesetzt werden Das Lesen und Schreiben der Daten erfolgt ausserdem stets durch alle Teilnehmer zum selben Zeitpunkt Auf diese Weise entstehen keine Inkonsistenzen Neben diesen zyklischen Daten Prozessdaten konnen auch azyklisch auftretende Daten grosserer Menge Parameterdaten ubertragen werden Hierzu besitzt jeder Teilnehmer in seinem Slot zusatzlich einen Bereich fur solche azyklischen Daten der im Regelfall leer bleibt Die Ubertragung der Prozessdaten und das deterministische Zeitverhalten werden hierdurch nicht beeinflusst In Schicht 7 werden diese zwei Ubertragungswege als Prozessdatenkanal und Parameterkanal bezeichnet Ein eigenes Protokoll PCP Peripherals Communication Protocol kummert sich um die Aufteilung der oft umfangreichen Parameterdaten in einzelne Pakete die in mehreren Zyklen in den freien Bereichen der Slots ubertragen und anschliessend wieder zusammengesetzt werden Organisation BearbeitenParallel zur technischen Entwicklung und Funktionserweiterung von INTERBUS entstanden eine Reihe von unterstutzenden Aktivitaten der Hersteller und Anwender Dazu gehoren u a 1992 die Grundung der Nutzervereinigung INTERBUS Club e V und die Entwicklung von Anwendungsprofilen beginnend 1992 mit dem DRIVECOM Profil fur elektrische Antriebe durch Arbeitsgruppen des INTERBUS Clubs Seit 1993 vergibt der INTERBUS Club ein Zertifizierungssymbol fur INTERBUS Gerate auf der Grundlage einer bestandenen Konformitats und Interoperabilitatsprufung 2012 entschied sich der INTERBUS Club den Verein aufzulosen und die Pflege der INTERBUS Technologie zusammen mit dem Nachfolgesystem Profinet in der PNO zu organisieren 1 Nach positiver Entwicklung bis ca 2003 ist zu beobachten dass sich eine Vielzahl von Sensor und Aktor Herstellern allmahlich aus dem Segment interbusfahige Gerate zuruckzieht Weblinks BearbeitenTechnische Informationen zum INTERBUS Phoenixcontact com Phoenix Contact Reinhard Langmann INTERBUS GRUNDLAGEN Fur die Vorbereitung zum INTERBUS Telepraktikum empfohlen Fachhochschule Dusseldorf Memento vom 17 Juli 2007 im Internet Archive PDF 871 kB Einzelnachweise Bearbeiten INTERBUS Club Pressetext zur Auflosung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Interbus amp oldid 221761612