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Dieser Artikel beschreibt vorwiegend die Geschichte der Fernsehtechnik Eine Ereignisliste enthalt Chronologie des Fernsehens Zur Geschichte des Fernsehprogramms siehe Geschichte des Fernsehens in Deutschland und Osterreich Die Geschichte des Fernsehens umfasst die Entwicklung der Fernsehtechnik und der Technik zur Ausstrahlung der Fernsehprogramme von den Anfangen im 20 Jahrhundert bis zur Gegenwart Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 1 1 Die Bildzerlegung 1 2 Elektronische Bildzerlegung und wiedergabe 1 3 Entwicklung zum Massenmedium ab 1950 2 Farbfernsehen 3 Farbfernsehsysteme 3 1 NTSC 3 2 SECAM 3 3 PAL 3 4 Allgemeine Entwicklung 4 Ubertragungsformen 4 1 Satellitenfernsehen 4 2 Kabelfernsehen 5 Videorekorder 6 Deregulierung Konvergenz Digitalisierung und Interaktivitat 7 Teletext 8 Fernsehmuseen 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 BelegeEntwicklung BearbeitenDie Bildzerlegung Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung einer Nipkow ScheibeAuf die Moglichkeit Bilder punkt und zeilenweise abzutasten und die Helligkeitswerte elektrisch zu ubertragen sowie auf den Nutzen einer derartigen Technik wies Alexander Bain schon 1843 hin Die erste brauchbare Umsetzung erfand 1883 Paul Nipkow Sein elektrisches Teleskop zerlegt mit Hilfe einer rotierenden mit spiralformig angeordneten Lochern versehenen Scheibe Bilder in Hell Dunkel Signale beziehungsweise setzt sie wieder zusammen Er meldete diese nach ihm benannte Nipkow Scheibe am 6 Januar 1884 zum Patent an Nach seinen Ideen gelangen Anfang des 20 Jahrhunderts die ersten Fernsehbildubertragungen Nipkow wird deshalb als der Erfinder der ersten praktischen Realisierung des Fernsehens bezeichnet 1 nbsp Fernsehbild auf einem Fernseher mit Nipkowscheibe vertikale Zeilenanordnung nbsp Gedenktafel am Haus Rognitzstrasse 9 in Berlin WestendNipkow selbst hat seine Idee jedoch nie verwirklicht es gab zur damaligen Zeit noch keine geeignete Verstarkungsmoglichkeit und die damals einzige bekannte lichtempfindliche Zelle die Selenzelle war zu trage fur Fernsehubertragungen Elektronische Bildzerlegung und wiedergabe Bearbeiten 1897 entwickelten Ferdinand Braun und Jonathan Zenneck die Kathodenstrahlrohre auch Braunsche Rohre genannt Mittels eines Elektronenstrahls und seiner Steuerung durch elektrostatische Ablenkplatten oder elektromagnetische Spulen liessen sich aufeinanderfolgende Bildpunkte auf eine mit Leuchtstoff beschichtete Glasscheibe projizieren Die Kathodenstrahlrohre fand ihre ersten Anwendungen in Messapparaturen beispielsweise bei Oszilloskopen Bis Anfang der 2000er Jahre standig weiterentwickelt bildete sie lange Zeit die Grundlage zur Darstellung von Fernsehbildern 1906 benutzte Max Dieckmann eine Braunsche Rohre zur Wiedergabe 20 zeiliger schemenhafter Schattenbilder im Format 3 3 cm 1907 gelang dem Russen Boris Rosing die erste Ubertragung eines schemenhaften Fernsehbildes wofur er in vielen Landern darunter auch in Deutschland ein Patent erhielt Auch Campbell Swinton verwendete 1911 eine Kathodenstrahlrohre zur Bildwiedergabe Wladimir Kosmitsch Sworykins Experimente fuhrten zur Entwicklung des Ikonoskops der ersten brauchbaren Bildaufnahmerohre Damit stand erstmals fur das senderseitige Verfahren der Bildzerlegung eine elektronische Losung zur Verfugung Sworykin ein Schuler von Boris Rosing beantragte 1923 dafur ein Patent 2 In der Literatur wird mehrfach berichtet dass Denes von Mihaly 1919 einfache Bilder uber mehrere Kilometer hinweg ubertrug Ob er dazu bei der Bildzerlegung ein optomechanisches oder ein elektronisches Verfahren anwandte ist nicht belegt Bekannt ist nur dass er Bairds Verfahren der Bildzerlegung als Provisorium betrachtete 3 August Karolus entwickelte den nach ihm benannten Telefunken Karolus Bildtelegraphen Seine Bildvorfuhrungen die er mit Hilfe der von ihm verbesserten Kerr Zelle erzielte beruhten auf der Ausnutzung des elektrooptischen Kerr Effekts Karolus gelang 1925 damit eine Bildubertragung von Berlin nach Leipzig Alle diese Versuche hatten mit den in den 1920er Jahren von John Logie Baird in Grossbritannien sowie Herbert E Ives und Charles Francis Jenkins in den USA unternommenen Vorfuhrungen gemeinsam dass mechanische Bildzerleger eingesetzt wurden Baird hatte hierzu Nipkows Erfindung zu einer wirkungsvolleren Scheibe weiterentwickelt Am 26 Januar 1926 veranstaltete Baird in London die weltweit erste Fernsehvorfuhrung 1927 ubertrug er ein Fernsehsignal zwischen Glasgow und London und am 8 Februar 1928 uberbruckte seine Fernsehtechnik mit mechanischer Bildzerlegung bereits den Atlantik 4 Seine Versuchsendungen setzte 1931 die BBC fort 1926 experimentierte Kenjiro Takayanagi mit Bairds Art der Bildzerlegung benutzte aber zur Wiedergabe der Bilder eine Elektronenstrahlrohre Er bildete das zuvor aufgenommene Katakana Schriftzeichen イ auf einer Braunschen Rohre ab 5 Die erste vollelektronische Ubertragung von Bildern mit Elektronenstrahlrohren auf Sender und Empfangsseite gelang Philo Farnsworth am 7 September 1927 Der ungarische Erfinder Kalman Tihanyi verbesserte die Empfindlichkeit der Kathodenstrahlrohre und erfand 1928 das Radioskop ein vollstandig elektronisches Fernseh System bestehend aus einer Kamera einer Bildaufnahmerohre die aufnahmeseitig Sworykins Ikonoskop ahnlich war und einem Fernsehgerat 6 nbsp Der Erfinder Hugo Gernsback schaut eine Fernsehubertragung Illustration nach einem Originalfoto auf dem Titel der Radio News vom November 1928 Am 11 Mai 1928 prasentierte der Ungar Denes von Mihaly in Berlin in kleinem Kreis mit seinem Empfangsgerat Telehor die erste Fernsehubertragung in Deutschland Im selben Jahr stellte auch August Karolus auf der 5 Grossen Deutschen Funk Ausstellung Berlin seine Fernsehanlage vor das Empfangsbild des Telefunken Prototyps hatte eine Grosse von 8 10 cm und eine Auflosung von etwa zehntausend Bildpunkten V Mihalys Telehor lieferte mit einer Bildgrosse von 4 4 cm und nur 900 Bildpunkten eine wesentlich schlechtere Bildqualitat erzielte aber eine grossere offentliche Resonanz Der Telefunken Prototyp war unverkauflich v Mihaly jedoch versuchte sein Gerat zu verkaufen Angesichts von nur stundenweisen Versuchssendungen uber einige Sender der Reichspost DRP der eher schlechten Bildqualitat den hohen Geratepreisen und vor allem der 1929 beginnenden Weltwirtschaftskrise war das ein aussichtsloses Unterfangen Dennoch gilt der 31 August 1928 als Startdatum des Fernsehens in Deutschland Ende 1929 veroffentlichten Elektronik Bastler erste Bauanleitungen fur Fernsehempfanger die teilweise sogar Bild und Ton empfangen konnten einen praktischen Nutzen hatten diese Basteleien nur bedingt da der Versuchssender Witzleben erst ab 1934 Fernsehprogramme mit Ton ausstrahlte die britische BBC schon seit 1931 Die seit 1930 erscheinende britische Zeitschrift Practical Television geht in ihrer Ausgabe von Marz 1934 von rund 3000 Besitzern selbstgebauter Fernseher sowie rund 1000 Besitzern gekaufter Fernseher alleine in Grossbritannien aus Anfang der 1930er Jahre gab es praktisch nur mechanisches Fernsehen Die Kathodenstrahlrohre galt zunachst als zu kompliziert und zu teuer Man versprach sich jedoch durch ein vollelektronisches Fernsehsystem eine wesentlich hohere Bildauflosung In Deutschland prasentierte Manfred von Ardenne auf der Deutschen Funkausstellung 1931 erstmals offentlich ein vollelektronisches Fernsehen mit Kathodenstrahlrohre Dies gilt als Weltpremiere des elektronischen Fernsehens 7 Auch nach 1937 konkurrierten mechanische Fernsehsysteme noch mit dem elektronischen Fernsehen Insbesondere die Fernseher mit Spiegelschraube der Firma TeKaDe konnten durch grosse Helligkeit und Bildscharfe uberzeugen Erst nach Erhohung der Zeilenzahl auf 441 Zeilen wurde der mechanische Fernseher in der Herstellung unwirtschaftlich Einzig die britische Firma Scophony baute noch bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs mechanische Fernseher fur 405 Zeilen bzw 441 Zeilen fur die USA 1929 begann der Rundfunksender Witzleben uber den Berliner Funkturm mit ersten regelmassigen Testsendungen Die ersten Fernsehbilder wurden am 8 Marz zu Testzwecken in das Fernsehlaboratorium der Post ubertragen 8 Kurz darauf setzte die Reichspost die erste deutsche Fernseh Norm fest Zerlegung des Bildes in 30 Zeilen was 1200 Bildpunkten entspricht bei 12 5 Bildwechseln pro Sekunde Die Norm wurde laufend der technischen Entwicklung angepasst Jahr Anzahl Zeilen Bildwechselin Hz1929 30 12 51931 48 251932 90 251934 180 251936 375 251937 441 25 Einfuhrung des Zeilensprungverfahrens 25 Bildwechsel beziehungsweise 50 Halbbilder von je 220 ZeilenKurz vor Aufnahme der ersten Versuchsendungen in Deutschland begann in Grossbritannien John Logie Baird in den Nachtstunden mit einem regelmassigen Versuchsprogramm auf Sendern der BBC Die dortige Fernsehnorm betrug bis 1935 30 Zeilen vertikal in einem Seitenverhaltnis 3 7 bei 12 5 Bildern pro Sekunde 1936 begann auch in Grossbritannien das Zeitalter des hochauflosenden Fernsehens Es wurde zunachst im Versuchsbetrieb im wochentlichen Wechsel mit dem 240 Zeilen System Bairds und nach dem System der Marconi Company mit 405 Zeilen gesendet Bereits im Februar 1937 wurde ein System mit 405 Zeilen und 25 Bildern pro Sekunde bei einem Bildseitenverhaltnis von zunachst 5 4 festgelegt 1950 wurde auf das Seitenverhaltnis von 4 3 umgestellt Als Fernsehnorm A blieb dies bis 1965 der alleinige Standard in Grossbritannien ab 1965 wurde es zunachst durch die europaische CCIR Norm mit 625 Zeilen erganzt ab 1985 komplett abgelost Das Fernsehprogramm wurde nach Kriegsausbruch 1939 eingestellt und erst 1946 wieder aufgenommen nbsp Fernsehen im Lazarett Marz 1942 deutsches Propagandabild nbsp Spiegelfernseher von 1937 in Betrieb mit Standbild des Fernsehsenders Paul NipkowAuch in anderen europaischen Staaten gab es Fernsehversuchssendungen In den Niederlanden gab es auf Privatinitiative hin ab 1934 einen regelmassigen Fernsehversuchsdienst in der britischen Norm mit 30 Zeilen der bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 in Betrieb blieb 1949 wurde dort das Fernsehen nach der CCIR Norm mit 625 Zeilen eingefuhrt In Frankreich wurde ebenfalls Fernsehversuchsendungen durchgefuhrt Um 1937 hatte man ein serienreifes hochauflosendes Fernsehsystem entwickelt das zunachst mit 437 Zeilen sendete Nach der Besetzung von Paris durch die Wehrmacht wurde der Sender auf dem Eiffelturm beschlagnahmt und auf die deutsche Norm mit 441 Zeilen umgestellt Das Programm war mit franzosischen Empfangern ohne Probleme empfangbar Ausgestrahlt wurde ein Programm hauptsachlich fur verwundete Soldaten in Lazaretten in Paris und Umgebung Frankreich war das einzige Land Europas in dem auch wahrend des Krieges ununterbrochen Fernsehen empfangen werden konnte In Deutschland mussten nach einem Bombenangriff 1944 die Sendungen eingestellt werden Ab 1948 wurde die Ausstrahlung mit 800 Zeilen vom Eiffelturm fortgefuhrt In der Sowjetunion begannen offentliche Versuchsendungen in den Stadten Leningrad und Moskau ebenfalls bereits in den 1930er Jahren uberwiegend mit in den USA eingekaufter Technik Die Entwicklung wurde wahrend des Krieges nur verlangsamt nach Kriegsende wurde wieder gesendet Bekannt war der Fernseher Leningrad der nach Vorbild des in Deutschland entwickelten Volksfernsehers E1 in der Sowjetischen Besatzungszone bzw spater in der DDR fur den sowjetischen Markt gefertigt wurde In den USA gab es bereits in den 1920er Jahren zahlreiche Firmen die sich mit der Entwicklung des Fernsehens beschaftigten Um 1929 hatte jede Firma eigene Normen in denen Versuchssendungen durchgefuhrt wurden Die Bildauflosungen lagen zwischen 24 Zeilen bei Charles Francis Jenkins und 30 45 bis hin zu 60 Zeilen Wegen der standigen Veranderungen und Verbesserungen konnte ein Standard uber lange Zeit nicht etabliert werden Ab 1938 begannen Versuchssendungen in Auflosungen zwischen 441 Zeilen und mehr als 700 Zeilen 1942 einigte sich das National Television System Committee NTSC auf die noch heute ubliche Norm mit 525 Zeilen und 30 Vollbildern pro Sekunde NTSC bezieht sich hier nicht auf das damals nicht vorhandene Farbsystem sondern ist der Name der Normungskommission die spater auch die Farbnorm beschloss Nach dem Krieg wurde in Deutschland und den meisten Nachbarlandern auf die bis heute verwendete Gerber Norm mit 625 Zeilen bei 25 Bildern pro Sekunde umgestellt Ausnahmen bildeten Frankreich mit zunachst 819 Zeilen erst ab 1980 wurde komplett auf 625 Zeilen umgestellt und Grossbritannien mit zunachst 405 Zeilen ab 1965 dann mit ebenfalls 625 Zeilen Die technischen Eckdaten fur die Auflosung und das Seitenverhaltnis sowie die Bildwechselfrequenz des Fernsehbildes blieben nun uber mehr als ein halbes Jahrhundert unverandert Entwicklung zum Massenmedium ab 1950 Bearbeiten Fernsehteilnehmer in der BRD Jahr Teilnehmer1952 3001955 100 0001957 1 000 0001959 2 000 0001960 3 500 0001964 7 000 000Zu Beginn des Jahres 1951 gab es in den USA bereits zehn Millionen Fernsehzuschauer in Grossbritannien verfugten immerhin 600 000 und in Frankreich noch 4 000 Zuschauer uber Fernseher Das Medium war noch keine Konkurrenz fur den Horfunk zumal das Programm auf zwei Stunden pro Tag begrenzt war nbsp Versuchsaufbau fur Fernsehsendungen bei Grundig im Jahre 1951 links der Filmabtaster mit einem Mechau Projektor unmittelbar rechts daneben der Testbildgeber nbsp Familie beim Fernsehen ca 1958Die Anzahl der Fernsehteilnehmer nahm in den folgenden Jahren weltweit rapide zu 1952 gab es in den USA bereits 15 Millionen Teilnehmer in Grossbritannien 1 45 Millionen in Frankreich knapp 11 000 und in der Bundesrepublik Deutschland rund 300 Das erste regelmassige deutsche Fernsehprogramm der Nachkriegszeit uberhaupt wurde im September und Oktober 1951 vom Grundig Werkssender in Furth gesendet 9 In der DDR begann der Sendebetrieb am 21 Dezember 1952 Empfangsbereit waren etwa 60 Gerate ausschliesslich in Ost Berlin 10 In Westdeutschland BRD ging vier Tage spater am 25 Dezember 1952 das NWDR Fernsehen auf Sendung Kurz darauf am 23 Dezember 1953 ging TELESAAR im autonomen Saarland in der franzosischen 819 Zeilennorm an den Start wo es bereits 300 Fernsehgerate vornehmlich in Gaststatten gab 11 Das erste im Fernsehen direkt ubertragene Grossereignis war die Kronung von Elisabeth II am 2 Juni 1953 Dabei ubertraf die Zahl der Fernsehzuschauer von 27 Millionen in Grossbritannien bei einer Bevolkerung von damals 36 Millionen die der 11 Millionen Rundfunkhorer 12 Die Anzahl der Fernsehlizenzen stieg von knapp 1 5 Millionen im Jahr 1952 auf uber 3 Millionen 1954 Da auch Deutschland und Frankreich das Ereignis ubertrugen war dies die erste landerubergreifende europaische Liveubertragung 1955 gab es in der BRD 100 000 Gerate und 1957 war die erste Fernsehteilnehmer Million erreicht In der Folgezeit entwickelte sich das Fernsehgerat zum Prestigeobjekt Der Durchbruch zum Massenmedium gelang in Westdeutschland gegen Ender der 1950er Jahre 1959 wurden taglich 5 000 Gerate verkauft Ende des Jahres gab es zwei Millionen 1960 knapp 3 5 Millionen Teilnehmer 1961 waren es schliesslich in 26 Landern der Welt weit uber 100 Millionen Fernsehteilnehmer Sowohl Fernsehherstellern als auch den Kunden war die Bautiefe der Rohrengerate ein Dorn im Auge weil sie kaum zur Inneneinrichtung von Haushalten der 1950er Jahre passte In der National Radio Show wurde 1959 in London ein Fernseher vorgestellt den man wie einen Bilderrahmen an die Wand hangen konnte Tatsachlich wirkte das Gerat relativ flach weil es nicht von vorn nach hinten konisch zulief Jedoch war die Tiefe erheblich und der Hersteller riet daher das Gerat nur in den Ecken von Raumen aufzuhangen 13 1964 gab es in der BRD bereits 7 Millionen Fernsehzuschauer Bis Anfang der 1970er Jahre stieg die Zahl der Fernsehteilnehmer pro Jahr um fast 20 Prozent nbsp Aufnahme im Studio des Sudwestfunks Baden Baden 1964Nicht nur das Publikum auch die Politik interessierte sich vermehrt fur das Fernsehen Bundeskanzler Konrad Adenauer versuchte ein dem Bund unterstelltes privatwirtschaftlich organisiertes Fernsehen die Deutschland Fernsehen GmbH einzufuhren Adenauer konnte sich mit seiner Vorstellung Rundfunk als politisches Fuhrungsmittel der jeweiligen Bundesregierung zu etablieren jedoch nicht durchsetzen mit dem Fernsehurteil des Bundesverfassungsgerichts vom 28 Februar 1961 wurde die Autonomie der Lander in Rundfunkfragen bestatigt Ersatzweise wurde eine weitere Anstalt des offentlichen Rechts gegrundet Das Zweite Deutsche Fernsehen ZDF mit Sitz in Mainz nahm den Sendebetrieb am 1 April 1963 auf Die ARD richtete zwischen 1964 und 1969 funf regionale dritte Fernsehprogramme ein Der Horfunk stellte dem immer attraktiver werdenden Programmangebot des Fernsehens die technische Innovation des Zweikanaltons entgegen Fur die UKW Sender FM in der BRD wurde auf der 25 Grossen Deutschen Funk Ausstellung in Berlin am 30 August 1963 die FM Stereofonie eingefuhrt Farbfernsehen BearbeitenIn der Bundesrepublik Deutschland wurde das Farbfernsehen am 25 August 1967 eingefuhrt Bereits 1963 war ein erstes Farbfernseh Testbild ausgestrahlt worden Der Deutsche Fernsehfunk der DDR startete am 3 Oktober 1969 mit seinem 2 Programm die Ausstrahlung in Farbe Wahrend man sich in Westdeutschland fur das Farbfernsehsystem PAL entschied wurde im Osten Deutschlands SECAM als Farbfernsehsystem eingefuhrt nbsp Erster Telefunken Farbfernseher PAL Color 708 1967 Erste Experimente mit farbigen Fernsehbildern basierten auf der Aufteilung des Farbspektrums in Grundfarben John Logie Baird verwendete in den spaten 1920er Jahren eine Nipkow Scheibe mit Spiralarmen fur die Farben Rot Grun und Blau RGB Das Verfahren wurde 1930 von E Andersen verbessert und 1935 von der Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost aufgegriffen als sie mit der Entwicklung eines Farbfernsehverfahrens begann Man arbeitete nach einem bisequentiellen Verfahren das auf dem Kinemacolor Zweifarbenfilm beruhte und ein Zweifarbenbild mit 2 90 Zeilen und 25 Rastern pro Sekunde ermoglichte Der Zweite Weltkrieg unterbrach die deutsche Farbfernseh Entwicklung Ab Juni 1951 wurde in New York von Columbia Broadcasting System CBS das erste Farbfernsehprogramm der Welt ausgestrahlt das ebenfalls auf dem bisequentiellen Verfahren beruhte Es wurde nach wenigen Monaten eingestellt da es verschiedene gravierende Nachteile hatte Unter anderem war das System inkompatibel zum Schwarz Weiss Fernsehen die Bildwechselfrequenz musste von 60 Hz auf 140 Hz erhoht werden um Flackern zu vermeiden dies wiederum erforderte aufgrund der begrenzten Frequenzbandbreite eine Reduktion der Auflosung Farbfernsehsysteme BearbeitenNTSC Bearbeiten Hauptartikel NTSC Um weitere kostspielige Fehlschlage zu vermeiden wurde mit einem erheblichen Aufwand vom eigens gegrundeten National Television Systems Committee NTSC eine technisch leistungsfahigere Losung entwickelt Das Gremium setzte sich aus Wissenschaftlern aller namhaften Elektronik Firmen zusammen Es entwickelte die NTSC Norm die am 23 Dezember 1953 fur verbindlich erklart wurde Sie ist gekennzeichnet durch drei Eigenschaften Kompatibilitat Farbfernsehsendungen konnen mit Schwarz Weiss Empfangern ohne Scharfeverlust betrachtet werden Rekompatibilitat Schwarz Weiss Fernsehsendungen konnen in Farbfernsehempfangern ebenso betrachtet werden wie mit Schwarz Weiss Empfangern unveranderte Bandbreite Die zusatzliche Farbinformation ist in das bisherige Schwarzweiss Signal eingearbeitet und benotigt dadurch keinen zusatzlichen Platz auf dem Frequenzband Zu den entscheidenden Nachteilen von NTSC gehort das instabile Farbsignal das auch wahrend einer Ubertragung zu drastischen Farbverschiebungen zum Beispiel von Blau nach Grun fuhren kann Ursache ist die Verknupfung der Phase des Farbhilfstragers mit dem Farbton Spotter interpretieren daher die Abkurzung NTSC als Never the Same Color Daher verfugt jeder NTSC Fernseher uber einen sogenannten Tint Regler Tint fur Farbton mit dem die Farbwiedergabe angepasst werden kann Um 1955 tauchte der Gedanke auf in ganz Europa ein einheitliches Farbfernsehsystem einzufuhren In einer vom Comite Consultatif International des Radiocommunications CCIR einberufenen Konferenz wurde festgestellt dass die unterschiedlichen Zeilennormen erhebliche Probleme bei der Standardisierung aufwarfen In den USA wurde eine 525 Zeilen Norm verwendet in England 405 Zeilen in Frankreich 819 und in den ubrigen europaischen Landern 625 Zeilen Beim Schwarz Weiss Fernsehen wurde nur ein Signal gesendet Ein Helligkeitssignal Der Entwicklung des Farbfernsehens lag der Gedanke zugrunde auch weiterhin nur ein einziges Signal zu senden Im Studiobereich wird jedoch mit RGB Signalen gearbeitet die zwar theoretisch auch gesendet werden konnten dazu hatte aber jede der drei Farben auf eine eigene Welle aufmoduliert werden mussen was eine enorme Bandbreite erforderte und unwirtschaftlich war Die Farbfernsehsysteme NTSC SECAM und PAL dienen also dazu die drei RGB Signale auf ein einziges zu ubertragendes Signal zu reduzieren SECAM Bearbeiten Hauptartikel SECAM In Frankreich wurde mit massiver Unterstutzung der franzosischen Regierung das SECAM Farbfernsehsystem entwickelt SECAM steht fur Sequentiel couleur a memoire Aufgrund technischer Unzulanglichkeiten musste es mehrfach uberarbeitet werden es entstanden die Varianten SECAM 2 SECAM 3 SECAM 3a und schliesslich SECAM 3b Wahrend der PAL Erfinder Walter Bruch die Notwendigkeit zu standigen Modifikationen als konzeptionelle Schwache von SECAM ansah ausserte der damalige WDR Fernsehingenieur Franz Josef In der Smitten Ich habe die Glanzleistungen der franzosischen Ingenieure bewundert denen es immer wieder gelungen ist das SECAM System weiter zu verbessern PAL Bearbeiten Hauptartikel PAL In Deutschland studierte Walter Bruch bei Telefunken in Hannover NTSC und SECAM um aus den Fehlern dieser Systeme zu lernen Basierend auf NTSC entwarf er dort das Farbfernsehsystem PAL Phase Alternating Line Phasenwechsel je Zeile Es unterschied sich vor allem durch eine integrierte Farbkompensation die Farbverzerrungen verhinderte das PAL Verfahren ist im Vergleich mit NTSC und SECAM das stabilste Verfahren In der Erprobungsphase konnten PAL Signale noch nicht magnetisch aufgezeichnet werden alle Fernsehsendungen aus dieser Zeit waren also Live Ubertragungen Spielfilme wurden mittels optischer Systeme 16 mm 35 mm Filmgeber und Diageber projiziert und dann live von dieser Projektion ubertragen Die ersten industriell gefertigten Aufzeichnungssysteme fur PAL Signale stammten von der US Firma Radio Corporation of America RCA Die Systeme wurden erstmals Ende 1966 geliefert etwa ein dreiviertel Jahr nach dem erfolgreichen Test des Prototyps beim Kolner Karneval Allgemeine Entwicklung Bearbeiten nbsp Walter Bruch hinter der Olympia Kanone bei den Olympischen Spielen 1936Auf der vom 24 Marz bis 7 April 1965 in Wien abgehaltenen Konferenz der Studiengruppe XI des CCIR zur Vereinheitlichung des Farbfernsehsystems an der Vertreter aus 39 Staaten teilnahmen sprachen sich 21 fur das franzosische SECAM 11 fur das westdeutsche PAL und 7 Staaten fur das US amerikanische NTSC Farbfernsehsystem aus Die USA und die Bundesrepublik Deutschland planten unterdessen ihre Systeme PAL und NTSC unter der Bezeichnung QAM Quadraturamplitudenmodulation Quadrature Amplitude Modulation zu kombinieren Frankreich und die Sowjetunion einigten sich vorlaufig auf die Verwendung des SECAM Verfahrens Die ersten Live Farbfernsehsendungen wurden per Kabel ins Sendehaus ubermittelt Den ersten Farbubertragungswagen erhielt der WDR im Fruhjahr 1967 weitere mobile Sendestudios besassen damals nur der NDR und das ZDF Bis in die 1970er Jahre besassen nicht alle Landesrundfunkanstalten Farbubertragungswagen stattdessen existierte ein Pool der von einigen Fernsehanstalten gemeinsam genutzt wurde Zwischen 1967 und 1970 wurde in der Bundesrepublik Deutschland das Fernsehen auf Farbe umgestellt Das Fernsehbild wurde von einer Farbbildrohre wiedergegeben die auf einem 1931 angemeldeten Patent von Manfred von Ardenne basierte Drei mikroskopisch schmale Streifen eng nebeneinander liegender Leuchtstoffe in den drei Primarfarben waren so angeordnet dass sie sich mit einem Elektronenstrahl abgetastet zu weissem Licht erganzten ein Verfahren zur getrennten Ansteuerung der drei Farben enthielt das Patent nicht Das Farbfernsehen basiert auf der Idee die farbigen Lichter aus der photographischen Projektion nach dem Lochricht Rasterverfahren von Raphael Eduard Liesegang von 1896 durch Elektronenstrahlen zu ersetzen Diese fruhe Lochmaskenrohre wurde von Werner Flechsig zur Schattenmasken Farbbildrohre weiterentwickelt und im Jahr 1938 patentiert Weitere Verbesserungen des Verfahrens brachten A N Goldsmith und Harold B Law von der amerikanischen RCA ein Der Durchbruch gelang der Konkurrenz CBS Hydron konstruierte erstmals eine Farbrohre wie sie schliesslich auch beim deutschen Nachkriegsfernsehen ab den 1960er Jahren eingesetzt wurde Deutliche Verbesserungen der Bildscharfe und Farbwiedergabe wurden durch eine Schattenmaskenrohre mit Langlochschlitzen erzielt Bei diesem Verfahren sind alle drei Elektronenkanonen nebeneinander Inline in einem System vereinigt statt wie bisher bei Delta Rohren in einem Dreieck Solche Inline Rohren wurden in Deutschland ab 1972 angeboten Einen eigenen Weg ging die Firma Sony bereits Ende der 1960er Jahre mit der Trinitron Rohre bei der anders als bei der Schattenmaske die Projektion auf die Farbstreifen mit Drahten getrennt wird die an einem Spannrahmen befestigt sind Durch diesen starken Spannrahmen ist eine Trinitron Rohre immer deutlich schwerer als eine Inline Rohre mit Schlitzmaske Von besonderer Bedeutung fur die Entwicklung des Fernsehens als Massenmedium waren internationale Grossereignisse des Sports dies hatte sich bereits 1936 bei den Spielen der XI Olympiade in Berlin gezeigt wo erstmals eine direkte Fernsehubertragung stattfand Mit den Fernsehubertragungen von der XVIII Olympiade 1964 in Tokio uber den Syncom 3 Satelliten wurde erstmals eine aktuelle weltweite Reportagetatigkeit ermoglicht 1971 wurden erste Ultraschall Fernbedienungen vorgefuhrt Nordmende prasentierte das drahtlose Fernhoren uber Infrarot Kopfhorer 1981 wurde der Stereoton beim Fernsehen eingefuhrt Ubertragungsformen BearbeitenSatellitenfernsehen Bearbeiten Die Anfange des Satellitenfernsehens liegen im Jahr 1962 als zum ersten Mal Fernsehsendungen zwischen den USA Bodenstation Andover und Frankreich mittels des Satelliten Telstar ubertragen wurden Am 6 April 1965 wurde der erste kommerziell genutzte Nachrichtensatellit in Betrieb genommen der Intelsat I F1 Early Bird ermoglichte die Ubertragung von Ferngesprachen Fernschreiben und Fernsehsendungen In den Bestrebungen eine von Herman Potocnik entdeckte und bereits im Jahre 1928 publizierte geostationare Position fur den Direkt Fernsehempfang in Europa zu nutzen wurden in der Funkverwaltungskonferenz World Administrative Radio Conference WARC in Genf im Jahre 1977 ein weltweiter Rundfunk Satellitenplan beschlossen Ab 1 Januar 1979 galt eine Vereinbarung mit einer Laufzeit von 15 Jahren die vorsah dass jedes Land funf TV Programme oder mehrere Horfunk Programme direkt vom Satelliten zum Teilnehmer abstrahlen konnten Die Position musste sich jedes Land mit bis zu acht anderen Landern und damit Satelliten teilen Je geostationarer Position waren so 40 Transponder bei einem Transponderabstand durch Frequenzuberlappung von 19 18 MHz zu 27 MHz angedacht Die Direct Broadcasting Satellites DBS sollten in 36 000 km Hohe mit einem Abstand von 6 ca 4000 km uber dem Aquator positioniert werden Eine gemeinsame Orbitposition 19 West wurde Belgien der Bundesrepublik Deutschland Frankreich den Niederlanden Italien Luxemburg Osterreich und der Schweiz zugewiesen Zu den Eigenschaften der Satellitentechnik gehort das so genannte Overspill damit bezeichnet man das Uberlappen der Gebiete in denen die Beams Richtstrahlen empfangbar sind Dieses Phanomen ist fur den Endverbraucher der mit seiner Satellitenempfangsanlage die Programme der Nachbarlander empfangen kann zwar von Vorteil warf aber in den staatlichen Planen fur Satellitenfernsehen urheber und hoheitsrechtliche Probleme auf In Luxemburg wurde die SES ASTRA S A Societe Europeenne des Satellites zu der Zeit gegrundet als gerade die rasant fortschreitende technische Entwicklung in der LNB Technik es Privathaushalten erlaubte mit relativ handlichen Satellitenschusseln von noch lediglich 1 2 Meter Durchmesser Direktempfang von leistungsschwachen 20 Watt je Transponder Post Fernmeldesatelliten zu praktizieren Es war eine logische Schlussfolgerung der Privaten SES dass sich durch den Einsatz von Modernen Satelliten mit einer EIRP von 51 dBW die notwendige Schusselgrosse auf ein erstmals wirklich massentaugliches Format von 75 cm und weniger reduzieren liesse Durch staatliche Fehlplanung war die Sendeleistung des Astra Mitbewerbers TV SAT durch jahrelange Verzogerung auf 230 Watt je TV Kanal festgelegt worden was nur vier TV Kanale zuliess das schlanke Konzept von Astra sah hingegen 16 TV Kanale mit vollem Ekliptikschutz vor Durch den Misserfolg von TV Sat 1 am 21 November 1987 war auch der Zeitbonus des staatlichen Direktsatelliten verspielt und der Weg fur den Markterfolg des am 11 Dezember 1988 gestarteten Astra 1A frei TV Sat 2 startete zwar noch am 8 August 1989 jedoch zu spat das private Projekt Astra hatte das milliardenschwere staatliche TV Sat Projekt geschlagen Kabelfernsehen Bearbeiten Hauptartikel Kabelfernsehen Unter der Administration des Bundespostministers Christian Schwarz Schilling wurde nicht die Satellitentechnik sondern die flachendeckende Verkabelung aller Haushalte mit breitbandigen Koaxialkabelnetzen angestrebt Das ab 1983 von der Deutschen Bundespost verlegte Breitbandkommunikationskabelnetz ermoglichte unter Ausnutzung des Frequenzbereichs bis 300 MHz die gleichzeitige Ubertragung von maximal 29 Fernsehprogrammen und 24 Stereo Horfunkprogrammen Der verkabelte Rundfunk das Kabelfernsehen wurde zunachst in vier Pilotprojekten getestet die als Modellversuche in Ludwigshafen am Rhein Munchen Dortmund und West Berlin ausgeschrieben waren Das Ludwigshafener Kabelpilotprojekt war auch gleichzeitig die Geburtsstunde des Privatfernsehens das am 1 Januar 1984 mit PKS heute Sat 1 seinen Sendebetrieb aufnahm Videorekorder Bearbeiten Hauptartikel Videorekorder 1954 brachte die RCA ein Gerat auf den Markt das Fernsehbilder aufzeichnen und wiedergeben konnte Dieses welterste Video Gerat verschlang 21 600 Meter Magnetband pro Stunde und arbeitete noch nicht nach dem heute verwendeten Schragspur Aufzeichnungsverfahren sondern basierte auf Patenten der deutschen Firmen Telefunken und Loewe In Verbindung mit weiteren Lizenzen von einem amerikanischen Hersteller von Profi Equipment der Firma Ampex gelang es den japanischen Firmen Sony und JVC Japan Victor Company die klobigen und teuren professionellen Magnetbandaufzeichnungs und Wiedergabegerate zu einem handhabbaren und preiswerten Massenprodukt der Unterhaltungselektronik zu machen Das Aufzeichnen von Fernsehubertragungen bedeutete eine Loslosung von zeitlichen Abhangigkeiten fester Sendetermine Auf der Funkausstellung 1971 wurden von Philips und Grundig die ersten Video Cassetten Rekorder nach dem VCR System vorgestellt Deregulierung Konvergenz Digitalisierung und Interaktivitat BearbeitenAb den 1980er Jahren kam es zu massiven Veranderungen der bundesdeutschen Medienlandschaft Vorboten der Entwicklung waren die so genannten neuen Medien zum Beispiel das auf Glasfasertechnik basierende BIGFON das Breitbandige Integrierte Glasfaser Fernmelde Orts Netz das Satelliten Pilot Projekt TV SAT Bildschirmtext BTX und Videotext VTX und das Kabelfernsehen wobei es sich jedoch lediglich um neue Verteiltechniken andere Organisationsformen und grossere Programmquantitaten handelte Mit der Einfuhrung des dualen Rundfunksystems infolge auf das 4 Rundfunk Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 4 November 1986 kam es zu einem Paradigmenwechsel der die bundesdeutsche Medienlandschaft bis heute entscheidend pragt Ab Mitte der 1980er Jahre wurde begonnen auch terrestrische Frequenzen an private Anbieter zu vergeben Hierbei wurden UKW Horfunk Frequenzen im Bereich von 100 bis 104 MHz aus dem Bereich des Flugnavigationsfunkdienstes verwendet die zuvor durch das Genfer Abkommen von 1984 freigegeben worden waren Neben der Deregulierung der deutschen Medienlandschaft deuteten sich auch technische Veranderungen an Nachdem in den 1990er Jahren mit der Digitalisierung des Rundfunks mittels DVB S Satellit DVB C Kabel sowie den bereits 1999 wieder eingestellten Standards DSR ADR und DVB begonnen worden war wurde die flachendeckende Einfuhrung des terrestrischen digitalen Rundfunks DVB T sowie des digitalen Radio standards DAB in Angriff genommen um die zukunftige Einstellung analoger Ubertragung vorzubereiten Eine auf IP Technologie aufbauende Digitalisierung herkommlicher analoger Telekommunikationsnetze im sogenannten Next Generation Network NGN ermoglichte eine weitere Technologische Revolution in der Rundfunkubertragung Ein digitalisiertes Telekommunikationsnetz ermoglicht neben einer Ubertragung von Telefonie und Internet Daten auch eine Ubertragung digitaler Fernsehsignale Triple Play Die Ubertragung per Internetprotokoll beinhaltet auch einen Ruckkanal weswegen Internet TV oder IPTV sowie P2PTV als interaktives Fernsehen erstmals ohne getrennten Ruckkanal moglich werden Es entfallt ausserdem die Beschrankung auf eine bestimmte Anzahl verfugbarer Kanale so sind durch den Transportkanal Internet daruber hinaus neue parallele Fernsehprodukte wie zum Beispiel Mediatheken oder Abruffernsehen moglich Teletext Bearbeiten Hauptartikel Teletext Teletext auch Fernsehtext oder Videotext ist ein Verfahren bei dem Text und Blockgrafik Zeichen ubertragen werden Wegen der Namensgleichheit kann es zu Verwechslungen mit dem Bildschirmtext System kommen Der erste Teletext wurde im japanischen Fernsehen gesendet Anfangs konnte nur 1 6 der Bevolkerung Japans den Teletext empfangen und anzeigen Fernsehmuseen BearbeitenSeit dem 1 Juni 2006 gibt es im Filmhaus am Potsdamer Platz das Filmmuseum Berlin mit dem Schwerpunkt Fernsehfilme Aufgrund der komplexen aus vielen Teilen bestehenden Fernsehtechnik enthalt seine Geschichte Elemente vieler anderer Techniken insbesondere der Funk Film Horfunk und Raumfahrttechnik Die Geschichte des Fernsehens geht nicht nur mit technischen sondern auch mit sozialen und politischen Entwicklung einher Sie ist Teil der Mediengeschichte Zur historischen Chronologie der Rundfunk und Fernsehtechnik hat Oberpostdirektor Gerhart Goebel zwei umfangreiche Bucher geschrieben 14 15 Siehe auch BearbeitenListe der Lander nach Jahr der Einfuhrung des Fernsehens Geschichte des Fernsehens in Deutschland Geschichte des Fernsehens in OsterreichLiteratur BearbeitenAlbert Abramson und Herwig Walitsch Die Geschichte des Fernsehens ISBN 3 7705 3740 8 Knut Hickethier unter Mitarbeit von Peter Hoff Geschichte des deutschen Fernsehens Stuttgart 1998 ISBN 3 476 01319 7 Erwin Reiss Wir senden Frohsinn Fernsehen unterm Faschismus Berlin 1979 ISBN 3 88520 020 1 Leif Kramp Gedachtnismaschine Fernsehen Band 1 Das Fernsehen als Faktor der gesellschaftlichen Erinnerung Band 2 Probleme und Potenziale der Fernseherbe Verwaltung in Deutschland und Nordamerika Berlin 2011 ISBN 978 3 05 004977 9 Klaus Forster und Thomas Knieper 50 years of television broadcasting in the Federal Republic of Germany In Anne Cooper Chen Hrsg Global Entertainment Media Content Audiences Issues Lawrence Erlbaum Associates Mahwah 2005 S 59 79 Jeff Kisseloff The Box An Oral History of Television 1920 1961 Viking Penguin Books New York 1995 ISBN 0 670 86470 6 R W Burns Television An international history of the formative years Institution of Electrical Engineers London 1998 ISBN 978 0 85296 914 4 Albert Abramson The History of Television 1880 to 1941 McFarland amp Company Inc 2009 ISBN 978 0 7864 4086 3 Albert Abramson und Christopher H Sterling The History of Television 1942 to 2000 McFarland amp Company Inc 2007 ISBN 978 0 7864 3243 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte des Fernsehens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Linkkatalog zum Thema Geschichte des Fernsehens bei curlie org ehemals DMOZ Histoire de la television In Franzosisch aber mit vielen Dokumenten in Deutsch und in Englisch Historische Fernsehberichterstattung aus den 1950er und 60er Jahren in der ARD Mediahtek ARD Retro Belege Bearbeiten heise de Vor 125 Jahren Das Prinzip Fern Sehen wird patentiert R W Burns The birth of television In British television The formative years Science Museum London Seite 15 ISBN 978 08634 1079 6 Dr Alfred Gradenwitz Mihalys Tele Cinema In Magazin Television der Royal Television Society April 1929 Seite 59 BBC History John Logie Baird 1888 1946 Veroffentlichungen der BBC Kenjiro Takayanagi The Father of Japanese Television Veroffentlichungen der NHK Memento des Originals vom 1 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nhk or jp Virginio Cantoni Gabriele Falciasecca Giuseppe Pelosi Storia delle telecomunicazioni Volume 1 Firenze University Press Florenz 2011 S 446 ISBN 978 88645 3243 1 Endlich Fernsehen Er ist ein junger deutscher Physiker aus Hamburg der 1930 das Fernsehen aus der Taufe hob Manfred von Ardenne DRadio Wissen vom 14 Dezember 2014 abgerufen am 14 Dezember 2014 Deutschlandfunk Wir sahen nicht allzu viel abgefragt am 8 Marz 2009 vgl z B Nurnberger Nachrichten v 28 September 1951 S 3 Fernseh Urauffuhrung in Furth der Sender strahlte taglich um 11 14 und 16 Uhr einen Spielfilm aus der in Nurnberg und Furth empfangen werden konnte Recherche des Deutschen Rundfunkarchivs zu einem Fernsehbeitrag Archivlink Memento des Originals vom 21 Juni 2006 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dra de TELESAAR Abgerufen am 10 September 2021 50 facts about The Queen s Coronation Official Website of the British Monarchy englisch vom 25 Mai 2003 abgerufen am 22 August 2012 The Times Television Sets to Hang on Wall 26 August 1959 Der Hersteller des Flachfernsehers wird in diesem Artikel nicht genannt Die Geschichte des deutschen Rundfunks bis 1950 auf den Seiten des Hifimuseums Die Geschichte des Fernsehens in Deutschland bis 1945 auf den Seiten des Fernsehmuseums Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte des Fernsehens amp oldid 234334191