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Die engere Filmtechnik umfasst alle mechanisch technischen Erfindungen um den Gegenstand Film wozu die Filmantriebe gehoren die kinematografischen Grundgerate Filmkamera Kopiermaschine und Filmprojektor und alles Zubehor der Filmbearbeitung wie der Filmbetrachter die Klebepresse Synchronroller oder Tonkamera Im weiteren Sinne versteht man unter Filmtechnik die Arbeit in Produktion Distribution und Auffuhrung von Filmen In der Produktion kann man unterscheiden zwischen Technik der Produktion Studiotechnik Kameras etc und Technik zur Postproduktion Schnitt In der Distribution kommt Technik zur Herstellung von Filmkopien zum Einsatz respektive heutiger DCI Masteringssysteme Filmtechnik zur Auffuhrung umfasst Vorbereitung Projektion Bild und Ton und allgemeine Kinotechnik Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung der Filmtechnik 2 Historische Ubersicht 3 Grundlagen der Filmproduktion 4 Filmtechnische Berufe 5 Abkurzungen in der Filmtechnik 6 Nomenklatur der engsten Filmtechnik 7 Filmschaden 8 Weitere Einwirkungen 9 Bibliographie 10 Siehe auch 11 WeblinksEntwicklung der Filmtechnik BearbeitenSie setzt um 1885 ein mit der Arbeit von William Green der sich von Annibal Lege amp Co London eine Perforiermaschine fur Papierstreifen bauen lasst Im selben Jahr beginnt Louis Le Prince sich mit bewegten Bildern zu befassen Die entscheidende Erfindung kommt 1887 von Hannibal Goodwin Film Sie ermoglicht verschiedenen Pionieren mit dem Bau einer Filmkamera die Aufgabe der gleichmassigen Bewegungsanalyse zu losen Gleichmassige Bewegungssynthese war schon bekannt von Phenakistiskop Thaumotrop Zootrop und Praxinoskop Nach Entwicklung der Aufnahmen zum Negativ gilt es einen Positivfilm davon abzuziehen der wieder nach Entwicklung betrachtet werden kann Historische Ubersicht Bearbeiten1652 Tragbare Laterna Magica 1666 Entdeckung des Farbenspektrums im Sonnenlicht durch Newton 1686 Tragbare Camera Obscura 1801 Elektrische Kohlenbogenlampe von Davy 1826 Erstes fotografisches Verfahren von Niepce Kalklichtbrenner von Sir Goldsworthy nach Drummond 1839 Fotografie nach den Verfahren von Niepce amp Daguerre und Bayard 1850 Parkesine von Alexander Parkes 1869 Celluloid Parkesine 1871 Trockengelatineplatte von Richard Leach Maddox 1878 Projektion bewegter gezeichneter Bilder mittels perforierter Bander von Emile Reynaud Praxinoscope Theatre 1884 Stripping Film von Walker 1887 Celluloid Film von Hannibal Goodwin 1888 Filmkamera mit Klemme von Le Prince 1890 Geschlossene Filmvorstellung von Le Prince in Paris mit Sternradmechanismus 1891 Kinetograph von Dickson bei Edison Ratsche 1892 Cynematographe von Bouly Klemme 1893 Photochronographe von Demeny bei Marey Schlager 1894 Magniscope von Ed Amet Reibrad 1895 Marvellous Cinematograph von LeRoy Schlagerprojektor erste offentliche Filmvorstellung in Manhattan New York City Domitor von Moisson bei Lumiere perforierender Greifermechanismus fur Papierfilm im selben Jahr verbessert Eidoloscope von Lauste fur Latham Schaltrolle in Verbindung mit 3er Sternrad Biograph Kamera der American Mutoscope and Biograph Company von Dickson und Casler perforiert den Film wahrend der Aufnahme Bioscop Duplex Verfahren von Skladanowsky Schaltrollen in Verbindung mit Kurvenradern erste offentliche Filmvorstellung in Europa Cinematographe alias Domitor von Carpentier fur Lumiere erste offentliche Filmvorstellung in Frankreich 1896 Verbessertes Malteser Kreuz Gesperre von Messter Schwungmasse auf Stiftwelle Gesteuerter Greifer von Darling Bewegte Passstifte von Newman Bewegte Sperrstifte von Blair Kombinierter Vor Nachwickler von Green fur John Alfred Prestwich Duplex Projektor Green Prestwich 1897 Schlager Sperrstifte Mechanismus von Nogues 1900 Schrittschaltwerk fur unperforierten Film von Newman Kamera Centum 100 Bilder pro Sekunde 1901 Dreiflugelblende fur die Projektion von Patzold 1906 Celluloseacetat 1909 Scharnierfenster mit festen Passstiften von der Bell amp Howell Co Kamera mit Holzgehause 1911 Erste Ganzmetall Filmkamera Typ 2709 von Bell amp Howell Leichtmetallguss Pendelfenster 1912 Additives Dreifarbensystem Kinemacolor 1917 Greifer Sperrstifte Antrieb in Ganzmetallkamera mit Gehauseversatz zum Parallaxenausgleich von John E Leonard 1920 Schwungmasse auf Tonwelle von Triergon fur Lichttonfilm 42 mm Film 1921 Februar Stockholm Synchroner Lichtton von Berglund Mehrfach Doppelzacke SEPOPT 35 mm Greifer Sperrstifte Mechanismus von Labrely fur 240 Bilder pro Sekunde Handantrieb 1932 Subtraktives Dreifarben Technicolor spezielle Kamera von Mitchell und Ball Matrizen Druckanlage 1935 bis 2005 Mehrschichten Farbenfilm Kodachrome 1936 Spiegelverschluss bei Arnold amp Richter an den Olympischen Sommerspielen zu Berlin Arriflex 1938 Additiver Farbenfilm Kodacolor 1939 Dreifarbensystem Agfacolor 1940 Polyethylenterephthalat Polyester PETP von Izard und Carothers bei Du Pont 1948 Magnetton bei der Filmaufnahme 1950 Polyester Kinofilm von Du Pont Handelsmarke Cronar 1966 Wellenschleifen Filmantrieb Jones 1969 Super 16 als kleineres breitwandfahiges Format 1970 IMAXGrundlagen der Filmproduktion BearbeitenWeil selbst die kleinste Produktion eine Rolle Rohfilm erfordert die eine hochspezialisierte Industrie zur Voraussetzung hat namlich Filmfabrikation mit dem Erzeugnis Kunststoff und darauf angebrachter fotografischer Emulsion sammeln sich mit jedem Bearbeitungsschritt verhaltnismassig hohe Kosten an weshalb die Produzentin oder der Produzent ein Budget erstellen muss Man kann auf Blankfilm zeichnen und malen und diesen ohne Weiteres vorfuhren und auswerten Auf dem Filmmarkt erleben Produzenten allerdings immer wieder dass mehr als nur das Original ja sogar weit anderes als dieses gefragt ist Im Kino will man ein Vorfuhrpositiv mit Start und Endband Schutzfilm Kern Beutel und Dose dazu Plakate Werbefotografien und lockende Handzettel im Filmverleih will man Auswertungsrechte Internegative Fotografien Video Kopien separate Tonelemente fur Sprachsynchronisationen und Promotionsmaterial wie Vorschau und Ausschnittefilm Das Berichten uber respektive das Erzahlen einer wahren oder erfundenen Begebenheit macht Zusammenarbeit von Gestaltern Organisatoren und Technikern notig Schon die einfachste Berichterstattung auf Film verlangt eine Kameraperson und eine zweite Person Honorar und Lohn sind zu zahlen Filmtechnische Gerate mussen vorhanden sein Rohfilm ein Tongerat ein Mikrofon eine Klappe mussen her Aufwand fur Regenschutz Lampen Infrastruktur fur Transporte und eventuelle Ubernachtungen usw fallt an Die Filmproduktion ist gekennzeichnet durch dynamisches das heisst fortlaufend anpassungsfahiges Arbeiten mitunter sehr verschiedener Menschen unter eventuell heiklen oder gefahrlichen Bedingungen Die Filmproduktion ist dabei auch abhangig von eingeschliffener Verzahnung mit Betreibern von Filmstudios Filmlaboren und weiteren Spezialisten Es leuchtet ein dass nur ein klares Konzept in Form einer brauchbar niedergeschriebenen Vorlage hilft alle Beteiligten auf dasselbe Ziel auszurichten Zu Budget und Drehbuch gesellen sich Produktionsplan Drehplan ein Finanzierungsplan Protokoll und eine Reihe von Vertragen Kern einer Filmproduktion ist das oft mosaikartig entstehende Original in den meisten Fallen das Kameranegativ Beim Tonfilm ist das Original einer 100 Minuten Produktion 9000 Fuss lang 2736 m bestehend aus zehn so genannten Halbakten oder funf Akten Rollen Bild und gleicher Lange Tonnegativ Breitfilm und Normalfilm konnen im Prinzip am Kuchentisch mit Lupe und Schere geschnitten werden weil die Bildgrosse es erlaubt den Inhalt ohne weiteres zu beurteilen Der gestalterische Schnitt geschieht dabei an den so genannten Mustern den ersten Positiven vom Original Dieses bleibt bis zum Abschluss von Bild und Tonschnitt unangetastet verpackt in Dosen Dann werden die Aufnahmen nach der Vorlage zusammengetragen und aufs Bild genau gleich montiert Zur Absicherung und Schonung des wertvollen Originales stellt man im Kopierwerk eine Meisterkopie her und von ihr ein Zwischennegativ manchmal auch direkt ein Zwischennegativ im Umkehrverfahren Im Allgemeinen ist die Filmproduktion im Studio die gunstigste Wettereinflusse sind ausgeschaltet die Beleuchtung ist durchwegs konstant kunstlich man hat stets WC Dusche Garderobe Schminkraum Arztzimmer Kantine und Buro in der Nahe Bei genugender Grosse kann rund um die Uhr in mehreren Szenerien gearbeitet werden Filmtechnische Berufe BearbeitenZu den Filmberufen mit technischen Anteilen zahlen Kameraleute Filmeditoren Tongestalter Trickspezialisten und deren jeweilige Assistenten Dazu kommen Entwickler Kopisten Filmlichtbestimmer und Filmvorfuhrer Abkurzungen in der Filmtechnik BearbeitenAC Agfacolor AnC Anscocolor CP Cinepanoramic CS CinemaScope CSS Cinesuperscope CTS Cinetotalscope D Deluxe DS Dialiscope EaC Eastmancolor FC Ferraniacolor FS Franscope GC Gevacolor siehe Agfacolor GS Gammascope IC Ifiscope KC Kodacolor MC Metrocolor Nat Naturama PC Pathecolor PK Prokimascope SchS Schermoscope SCS SuperCinemaScope SFS Superfilmscope SS Superscope TC Technicolor TC Time Code TeR Technirama THX eine kommerzielle Qualitatszertifizierung fur Filmtheater ToV Totalvision TrC Trucolor TS Totalscope und Techniscope tx tx transform UI Ultrascope VR Vistarama VV Vistavision WC WarnercolorNomenklatur der engsten Filmtechnik BearbeitenKinekameras Um sich in der Vielfalt der Apparate zurechtzufinden ordnet der Ingenieur die Konstruktionen nach einigen grundlegenden Gesichtspunkten Allgemein geometrisch geht es um die Achsen x langs des Filmlaufes y quer zu den Filmkanten z entlang der optischen Achse Der Film lauft in den allermeisten Fallen von oben nach unten am Bildfenster voruber Le Prince bewegte das Material von unten nach oben Bei Bouly und Demeny war der Filmlauf horizontal ebenso bei IMAX Zur Einhaltung eines Bildstandkonzeptes ist der Positionierabstand wichtig in der x Achse Hier einige Beispiele beim Normalfilm 6 Lochabstande 5 De Vry Lunch Box 5 6 rechts 4 3 Bell amp Howell 2709 2 Debrie Grande Vitesse Formate Super 8 und Single 8 10 0 Optische Achse 1 2 Kinamo von ICA 3 Mitchell NC Arriflex 35 BL ff Schmalfilm 16 und Kleinfilm 8 4 Eclair Debrie SeptEs geht auch um den Drehsinn des Umlaufverschlusses vom Film zum Objektiv gesehen Beispiele im Uhrzeigersinn Debrie Sept 1921 De Vry 1926 im Gegenuhrzeigersinn Bell amp Howell 1911 Paillard Bolex 1935 Cinegraphe Bol Auto Kine und Auto Kine B haben Trommelverschluss Fur die Arbeit mit einer Kamera hat man die Orientierung links oder rechts bedient von hinter der Kamera Richtung Szene betrachtet Links Bell amp Howell 1909 ff Leonard Mitchell 1917 19 ff Arnold amp Richter 1935 ff Eclair 1912 ff Aaton 1970 ff ICA Kinamo 1920 Pathe amateur 1922 Rechts Akeley 1912 Heck Le Prince 1888 Domitor Cinematographe Lumiere 1894 95 Pathe industriel 1905 Bell amp Howell Autoload 1956 Front Debrie Parvo 1908 ff Askania ZKopiermaschinen Bei den Pionieren war der Blick auf den Film wahrend der Belichtung essenziell Spatere Konstruktionen ab 1910 erlauben das nicht mehr Die Bedienperson sieht nur auf die Filmkanten Filmprojektoren Bei den Vorfuhrapparaten hat man meistens gute Sicht auf den Film vor dem Objektiv Die meisten Gerate sind Rechtslader es gibt aber eine beachtliche Zahl von Linksmaschinen Man stellt ein Links Rechts Parchen so auf dass die Vorfuhrperson leicht beide Maschinen erreicht Viele Schmalfilmprojektoren sind Linksgerate weil man sie gewohnlich links neben dem Normalfilm Projektorenpaar aufstellte Filmschaden BearbeitenMangel welche die Toleranzen der Normvorschriften uberschreiten gelten als Schaden Es ist zweckmassig sie bei Rohfilm und gebrauchtem Film zu unterscheiden Fotografische Aspekte gehoren hier nicht dazu PhysischeFabrikation Ungleichmassige Dicke des Tragers oder der Beschichtung Sabrage schlangenformige Filmkanten von fehlerhaftem Spalten Ungenaue PerforationGebrauch Kantenverletzung Randeinbruch Beschadigte Locher Quetschung nicht wiederherstellbare Strukturveranderungen der Unterlage Riss Ungenaue Spleisse Klebestellen Schweissnahte Schrammen kurz und oberflachlich auch Sprungschrammen etwa am selben Ort erscheinende wiederholte Schrammen Kratzer tiefer und scharfer abgegrenzt langs und quer Schrumpfung und Langung uber MassChemische Zersetzung des Tragers Nitrofilm in funf Stufen Acetatfilm mit Essigsyndrom Zerfall des Substrats Bindeschicht Nitro EssigsyndromWeitere Einwirkungen BearbeitenSchimmel Bakterienbefall Nasse Gelatine quillt auf Austrocknung Craquelage der Gelatine Zerreissen Warme Selbstentzundung von Nitrofilm bis etwa 45 C hinab Extreme Kalte Gefriertrocknungseffekt beim AuftauenBibliographie BearbeitenISO Standards Handbook 17 Cinematography International Organization for Standardization Geneve May 1984 ISBN 92 67 10078 5 Reihe Weltwunder der Kinematographie Beitrage zu einer Kulturgeschichte der Filmtechnik Bucherperiodikum herausgegeben von Joachim Polzer verlegt bei Polzer Media Group GmbH Potsdam Ubersicht bisher erschienener Ausgaben 1994 Der 70 mm Breitwand Film und seine Geschichte 1995 This is Cinerama 1996 SOUND Der Ton im Kino 1997 VistaVision The Whole Story 1999 Die Agfacolor Story ISBN 3 934535 01 1 2002 Aufstieg und Untergang des Tonfilms inkl DEFA 70 mm Eastmancolor Technicolor ISBN 3 934535 20 8 2003 Filmschnitt und Schneidetisch Monographie von Eberhard Nuffer ISBN 3 934535 24 0 2006 Zur Geschichte des Filmkopierwerks A Short History of Cinema Film Post Production inkl 90 Jahre Technicolor ISBN 3 934535 26 7 Siehe auch BearbeitenCine Objektiv Filmproduktion Film amp TV Kameramann CinemaScope Todd AO KinoWeblinks BearbeitenTextsammlung zu Filmtechnik stetig wachsende Datenbank bei drippink Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filmtechnik amp oldid 223449980