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Die Artikel Tonfilm Ton im Kino und Tonbild uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch in den anderen Artikeln befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Tonfilm Begriffsklarung aufgefuhrt Unter Tonfilm versteht man im Allgemeinen einen Film der im Unterschied zum live begleiteten Stummfilm mit technisch wiederholbarer Schallbegleitung versehen ist Insbesondere im englischen Sprachraum bezeichnete man fruhe Tonfilme auch als Talkies Kurzform von talking pictures also sprechende Bilder Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verfahren 2 1 Nadeltonverfahren 2 2 Lichttonverfahren 2 3 Magnettonverfahren 2 4 Neuere Tonverfahren 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Kinofilm war nie stumm In den Kinos wurde von Beginn an fur musikalische Begleitung gesorgt zumeist waren es Klavierspieler auch Tappeure genannt In vielen Kinos sorgte auch eine Kinoorgel fur musikalische Untermalung Bei Filmpremieren oder in grossen Kinos wurden Filme von ganzen Orchestern mit bis zu 50 oder 60 Mitgliedern begleitet Erste Versuche der Synchronisation von Phasenbildern mit einem Tonaufzeichnungsgerat stammen von Wordsworth Donisthorpe 1894 oder 1895 kombinierte dann Thomas Alva Edisons Chef Ingenieur Dickson den Kinetographen mit dem Phonographen und konstruierte auch verschiedene andere Kombinationen wie Kameraphon und Kinemaphon 1 Eine kurze Blutezeit erlebten sogenannte Tonbilder zwischen 1907 und 1909 Ein Beispiel ist das Biophon Verfahren von Oskar Messter Dieses synchrone Abspielen von Schallplatten zum Film Nadelton konnte sich jedoch nicht durchsetzen zumal die Synchronitat meist nicht gewahrleistet werden konnte Es bedeuten nach 2 Comopt Lichtton auf dem Film Sprossen oder Zackenschrift Commag Magnetton auf der Vorfuhrkopie Sepmag Magnetton auf einem separaten Band Sepopt Lichtton auf einem separaten Band Magopt sowohl Lichtton wie Magnetton auf dem FilmWichtige Stationen zur Entwicklung des Tonfilms 1905 Hans Vogt entwickelt in Wurlitz Rehau in Franken seine Idee vom Tonfilm Das Patent musste er nach Amerika verkaufen weil sich niemand ernsthaft dafur interessierte 1908 Camille Saint Saens 1835 1921 schreibt fur den Film Die Ermordung des Herzogs von Guise die erste Originalfilmmusik Um 1920 In speziellen Kino Orchestern spielen ca 50 60 Musiker Es erklingen als Filmmusikuntermalungen sogenannte cue sheets wortlich Stichwortblatter arrangierte Volkslieder Opernauszuge und europaische Sinfonik aus dem 19 Jahrhundert die zu den entsprechenden Filmszenen passen 1921 Erste offentliche synchrone Tonfilmauffuhrung durch Sven Berglund in Stockholm 35 mm SEPOPT 1922 Demonstration eines Tonfilms durch Jozef Tykocinski Tykociner 17 September 1922 Der erste Film mit integrierter Lichttonspur durch Hans Vogt Der Brandstifter des Produzenten Erwin Baron wurde in Deutschland 1922 in den Berliner Alhambra Lichtspielen aufgefuhrt 3 4 1927 Premiere des Films The Jazz Singer Dieses Werk mit einigen Tonfilmpassagen Nadelton insbesondere dem Gesang des Hauptdarstellers Al Jolson brachte dem Tonfilm den kommerziellen Durchbruch und gilt allgemein als Beginn der Tonfilmzeit 1929 Der erste deutsche vollstandig mit Ton gedrehte Spielfilm Melodie des Herzens feierte am 16 Dezember 1929 in Berlin seine Kinopremiere Der Hauptdarsteller des Films Willy Fritsch sprach den ersten vollstandigen Satz Ich spare namlich auf ein Pferd 5 Der Stummfilm wurde bis etwa 1936 weltweit durch den Tonfilm abgelost Die Filmgesellschaften bauten eigene Musikabteilungen auf Fur jeden neuen Film entstand eine neue Filmmusik Bild und Tonaufnahmen Sprache Gerausche Musik erfolgten getrennt Der grosste europaische Tonfilmaufnahme und abspielgeratehersteller war die deutsch niederlandische Kuchenmeister Tobis Klangfilm Gruppe welche ihren Anfang fand als im August 1928 die schweizerische Tri Ergon Musik AG sich mit dem niederlandisch deutschen Kuchenmeister Konzern und einigen anderen Unternehmen zusammenschloss um die verschiedenen Tonfilm Patente in einer Hand zu vereinigen Hinter dem Ringen um ein eigenes Patent steckte die Absicht sich der Konkurrenz durch die amerikanische Firma Warner Bros zu entledigen die ein Patent der Western Electric nutzte Weltweit konnten sich Western Electric und Kuchenmeister Tobis Klangfilm als fuhrende Tonfilmgerate Hersteller behaupten Da die Unternehmen darauf bestanden dass die mit ihren Geraten hergestellten Filme auch auf Abspielgeraten derselben Firma abgespielt werden kam es zu einigen Klagen wegen Lizenzverstossen aber auch wegen Patentverletzungen Am 22 Juli 1930 einigten sich die beiden Unternehmen auf ein Tonfilm Patentabkommen den sogenannten Pariser Tonfilmfrieden Diese Vereinbarung sah eine exklusive Aufteilung des Weltmarkts untereinander vor Ein gemeinsames Vorgehen gegen unlauteren Wettbewerb und Patentverletzungen Dritter wurde angekundigt Dieses Abkommen bedeutete fur samtliche kleinen Tonfilmapparaturenhersteller einen schweren Schlag zumal sie in diesem Abkommen nicht vorgesehen waren Nur in Einzelfallen wurden weitere Unternehmen nachtraglich in das Abkommen mit aufgenommen So etwa die osterreichische Selenophon Licht und Tonbildgesellschaft die nicht zuletzt aufgrund politischer Interventionen weiterbestehen konnte siehe auch Geschichte des fruhen osterreichischen Tonfilms Verfahren BearbeitenNadeltonverfahren Bearbeiten Die Spielfilme der spaten 1920er Jahre wurden auf Rollen prasentiert die eine Vorfuhrlange von maximal 16 Minuten hatten danach musste auf einen zweiten Projektor gewechselt werden Zur Vertonung wurde eine Langspielplatte entwickelt die zunachst eine Spieldauer von zwolf Minuten hatte Diesen Medienverbund bezeichnet man auch als Nadeltonverfahren Es wurde in den 1930er Jahren vom Lichtton abgelost Der von vielen Kritikern als erster vollwertiger Sprech Spielfilm betrachtete Der Jazzsanger USA 1927 mit Al Jolson unter der Regie von Alan Crosland war bedingt durch seinen prominenten Darsteller auch mehr ein Musikfilm und noch im Vitaphone Verfahren Ton auf Platte 33 min 1 gefertigt Die Monologe und Dialoge waren improvisiert Warner Bros hatten nur beabsichtigt einen Film zu drehen in dem Musik und Gesang synchronisiert wurde wodurch kein Dialogmanuskript notwendig war So erklart sich auch der Inhalt des ersten Monologs Jolsons Warten Sie einen Moment warten Sie einen Moment Sie haben ja bis jetzt noch nichts gehort Wollen Sie Toot toot tootsie horen Ganz recht einen Moment Dabei war Sie haben ja bis jetzt noch nichts gehort you ain t heard nothin yet eine seiner beruhmtesten Wendungen die er auch bei seinen ublichen Buhnenauftritten prasentierte Die einzige weitere Sprachsequenz war mit zumindest 354 Wortern deutlich langer und spielt sich zwischen Jolson 340 Eugenie Besserer 13 und schliesslich Warner Oland ab der sogar nur ein einziges Wort sagen durfte und zwar bezeichnenderweise Stop Der erste Film mit durchgehend synchronisierten Dialogen war Lights of New York 1928 unter der Regie von Bryan Foy gedreht Er hatte knapp eine Stunde Spielzeit Lichttonverfahren Bearbeiten 35 mm Kinofilm mit Tonspur aus zwei Doppelzackenspuren Hauptartikel Lichttonverfahren Als einen Erfinder des Lichttonverfahrens kann man den polnischen Ingenieur Jozef Tykocinski Tykociner 1877 1969 bezeichnen Ein anderer Pionier war der deutsche Ingenieur Hans Vogt 1890 1979 der mit seinen Kollegen Joseph Massolle 1889 1957 und Joseph Benedict Engl 1893 1942 in der Gesellschaft Tri Ergon griech lat Werk der drei die Tonfilm Idee verwirklichte Das Labor der drei in dem auch die Entwicklung des Verfahrens stattfand befand sich in Berlin Babelsberger Strasse 49 Gedenktafel am Hauseingang Am 17 September 1922 wurde in Berlin im Alhambra Kino auf dem Kurfurstendamm vor 1000 Zuschauern der erste deutsche Tonfilm der Offentlichkeit prasentiert Vogt hatte mit seiner Idee einer integrierten Lichttonspur hieran massgeblichen Anteil Die Vorfuhrkopie war ein 42 mm breiter Film Einer der Filme war der erste dramatische Dialogfilm Der Brandstifter Alle ubrigen waren reine Orchesterfilme mit Vokal Begleitung die von der Kritik gemischt aufgenommen wurden Bemerkenswerterweise richtete sich die Kritik der Presse nicht gegen das technische sondern gegen das inhaltliche Niveau der Dialoge Vorausschauend erkannten sie dass dadurch die eigentliche Kunst des Stummfilms die Pantomime auf Dauer zerstort werden wurde 1922 23 produzierte Lee de Forest seine ersten kommerziell vertriebenen Tonfilme De Forest Phonofilms Songs of Yesterday und Noble Sissle and Eubie Blake Sing Snappy Songs Phonofilms wurden bis 1927 hergestellt dann wurde das System an Fox Pictures verkauft und zu Movietone umbenannt Beim Tonfilm wird die Tonspur neben den Bildern auf dem Film aufgebracht Mit einer Lampe wird diese Spur beleuchtet und auf eine elektrische Fotozelle ubertragen Die unterschiedlichen elektrischen Spannungen welche die unterschiedliche Helligkeit verursacht wird mittels Verstarker und Lautsprecher in horbare Tone umgewandelt Durch die Kopplung von Ton und Bild auf dem gemeinsamen Streifen wird die Erhaltung der Synchronisation zwischen beiden gewahrleistet fachl zwangssynchron Weil der Film zur Darstellung der Bilderfolge zwischen Schleifen abgesetzt bewegt wird kann die Ton Information nicht neben ihrem entsprechenden Einzelbild platziert sein Sie ware dann immer gerade auf Hohe des Bildfensters womit die Tonspur ebenfalls ruckartig angehalten und bewegt werden wurde Ein unverstandliches Rattern ware die Folge Da die Tonspur wie auch bei der Schallplatte oder beim Tonband gleichformig bewegt werden muss wird der Film uber eine Rolle mit Schwungmasse gefuhrt Das eliminiert auch noch die Reste des Transportruckens mechanisch Bei einem international genormten Abstand fachl Versatz zwischen Bildfenster und Tonkopf von 20 Bildern 0 5 der dem Versatz Bild Ton auf dem Film entspricht ist dann der Ton ohne Jaulen und bildsynchron zu horen Es gibt grundsatzlich zwei Verfahren der Schallaufzeichnung die Zackenschrift und die Sprossenschrift Bei der Zackenschrift wird die Modulation durch unterschiedlich breite Belichtung erreicht bei der Sprossenschrift durch unterschiedlich starke Belichtung bei konstanter Breite der Tonspur Spater setzte sich die Zackenschrift durch Bei der Zackenschrift war der Ton weniger verrauscht also klarer Grund Bei der Sprossenschrift wechselt uber die ganze Tonspurbreite die Helligkeit bei Ruhe bleibt es gleichmassig grau Das bedeutet die Kornung des Filmmaterials etwaiger Schmutz u a erzeugen bei Abtastung der Spur ein zu lautes Grundrauschen Bei der Zackenschrift wird bei Ruhe die Tonspur fast komplett schwarz es bleiben nur zwei sehr schmale helle Streifen Diese Streifen bedeuten bei der Abtastung nur zwei kleine weisse Punkte in einer ansonsten schwarzen also lichtundurchlassigen Flache Schwarz heisst keine sichtbare Kornung keine Abbildungen von Schmutz und damit auch ein erheblich geringeres Grundrauschen als bei der Sprossenschrift Bei der 35mm Filmproduktion war die sogenannte Lichttonkamera mit Zackenschrift bei der Filmton Endfertigung bis ca 1962 standig im Einsatz Unabhangig davon einigten sich bereits Ende der 1930er Jahre die Filmproduzenten und Kinobesitzer auf einen Tonaufnahme und Tonwiedergabe Standard Die Lichttonabtastung erfolgte ohnehin sowohl bei Sprossen wie bei Zackenschrift mit technisch gleichen Geraten Das Lichttonverfahren wird auch heute noch fur die Tonwiedergabe verwendet Magnettonverfahren Bearbeiten Hauptartikel Magnettonverfahren Mit dem Magnettonverfahren wurde seit den 1930er Jahren versucht den Lichtton abzulosen diese Versuche waren jedoch nicht dauerhaft erfolgreich 1948 nahm die Schallaufzeichnung auf Magnetband und Magnetfilm ihren Anfang bei den vermogenden Studios in Hollywood Heute wird eine Kombination eingesetzt Die originale Tonaufnahme wird von Magnetband auf Magnetfilm uberspielt Nach dem Synchronisieren zum Bild und dem Schnitt dieser Tonkopie werden die klassischen drei Elemente Dialoge Effekte Gerausche Atmosphare und Musik gemischt und vom fertig gemischten Master eines oder zwei Tonnegative angefertigt Bildnegativ und Tonnegativ werden in einem Gang verheiratet wie der Jargon geht wobei ein so genanntes kombiniertes Positiv zur Vorfuhrung entsteht Neuere Tonverfahren Bearbeiten 1976 kam ein bahnbrechendes Tonsystem in die Kinos Dolby Stereo mit 4 Tonkanalen Erster Film nach dem Verfahren war Tommy 1975 mit der Rockgruppe The Who 1987 wurde durch Dolby SR Spectral Recording die Tonqualitat erheblich verbessert es blieb allerdings bei vier Kanalen Seit 1992 gibt es mit Dolby Digital DTS und SDDS qualitativ sehr hochwertige Tonsysteme die sogar funf bzw sieben Tonkanale und einen Subwoofer Bass Kanal unterstutzen Kanalschema 5 1 bzw 7 1 Literatur BearbeitenBucherHarald Josse Die Entstehung des Tonfilms Ein Beitrag zu einer faktenorientierten Filmgeschichtsschreibung Alber Freiburg im Breisgau 1984 ISBN 3 495 47551 6 Reprint bei Polzer Potsdam ISBN 3 934535 23 2 Wolfgang Muhl Benninghaus Das Ringen um den Tonfilm Strategien der Elektro und Filmindustrie in den 20er und 30er Jahren Droste Verlag Dusseldorf 1999 ISBN 978 3 7700 1608 2 Corinna Muller Vom Stummfilm zum Tonfilm Wilhelm Fink Verlag Munchen 2003 ISBN 3 7705 3925 7 Karl Rower Die Technik fur Filmvorfuhrer VEB Wilhelm Knapp Verlag Halle Saale 1953 ZeitschriftenMichaela Krutzen Esperanto fur den Tonfilm Die Produktion von Sprachversionen fur den fruhen Tonfilm Markt In diskurs film Munchen Nr 8 1995 S 119 154 ISSN 0931 1416 Weltwunder der Kinematographie Beitrage zu einer Kulturgeschichte der Filmtechnik ISSN 1430 7987 Sound Der Ton im Kino 1996 3 Ausgabe Aufstieg und Untergang des Tonfilms 2002 6 Ausgabe Weblinks Bearbeiten Commons Tonfilm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Tonfilm Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Suche nach Tonfilm In Deutsche Digitale Bibliothek Der Dickson Experimental Sound Film englisch Kinoteam Seite uber Tonsysteme Einfuhrung in den Filmton und sehr gute Beschreibung der Systeme Die Entstehung des deutschen Tonfilms auf Filmportal de Huppa huppa muppa muppa Einzelnachweise Bearbeiten William K L Dickson experimenteller Tonfilm https reto ch training 2018 201812 Formate pdf Reto Kromer Filmkonservierung und restaurierung Trager Formate Verfahren Hochschule der Kunste Bern 13 14 Dezember 2018 abgerufen am 13 Dez 2019 Der Brandstifter in der IMDb B Z Berlin Es geschah in Berlin Huppa Huppa Muppa Muppa Spiegel Geschichte abgerufen am 13 Oktober 2020 Normdaten Sachbegriff GND 4185670 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tonfilm amp oldid 233443026