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Die Geschichte des Fernsehens in Osterreich besteht bis in die jungste Vergangenheit im Wesentlichen aus der Geschichte des ORF Der Osterreichische Rundfunk geht historisch gesehen auf die in den 1920er Jahren begrundete nach dem Anschluss aufgeloste und 1945 wiedergegrundete RAVAG zuruck Die Besatzungsmachte USA Sowjetunion Grossbritannien und Frankreich ubten nach dem Zweiten Weltkrieg rund zehn Jahre lang die Kontrolle uber das Rundfunkwesen in Osterreich aus Als die Sendeanlagen wenige Monate vor Abschluss des Staatsvertrages an die Bundesregierung ubergeben wurden grundete sich die Vorform des heutigen ORF Schulgebaude Singrienergasse Wien Meidling erstes TV Studio des ORFDie eigentliche Geschichte des Fernsehens in Osterreich begann aber erst in der zweiten Halfte der 1950er Jahre mit der Ausstrahlung der ersten Versuchsprogramme der regelmassige Fernsehbetrieb wurde 1958 aufgenommen Im Laufe der 1960er Jahre entwickelte sich das Fernsehen zu einem beliebten Massenmedium Der Einfluss auf Rundfunk und Fernsehen wurde zunachst nach Proporz zwischen den beiden regierenden Parteien OVP und SPO aufgeteilt Erst das Rundfunkvolksbegehren und die Alleinregierung unter Josef Klaus ebneten den Weg zum reformierten Rundfunk mit weitgehend unabhangiger Berichterstattung 1969 wurde mit der Ausstrahlung von Farbfernsehsendungen begonnen Lange Zeit sperrten sich die Entscheidungstrager gegen die Einfuhrung von Privatfernsehen das viele auch noch zu Beginn der 1990er Jahre aufgrund des begrenzten Werbemarktes in Osterreich fur wirtschaftlich nicht uberlebensfahig hielten Erst im Jahr 2003 startete ATV als der erste private terrestrisch empfangbare Fernsehsender Osterreichs Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 1 1 Zur Situation der Forschung 1 2 Das Rundfunkmonopol in Osterreich 2 Osterreichischer Rundfunk ORF 2 1 1955 1967 Vom Versuchsprogramm zum Massenmedium 2 1 1 Die Pioniertage 2 1 2 Fruhe Programminhalte 2 1 3 Das Rundfunkvolksbegehren 2 2 1967 1974 Erste Reform Entpolitisierung und Professionalisierung 2 2 1 Bauliche Neuordnung 2 2 2 Informationsexplosion 2 3 1974 1994 Von Oberhammer zu Bacher 2 3 1 Bruno Kreisky und das reformierte Fernsehen 2 3 2 Der Fall Schranz 2 3 3 Die Zweite Reform 1974 2 3 4 1974 1978 Generalintendant Otto Oberhammer 2 3 5 1978 1986 Bacher III IV 2 3 6 Neue Sendungen unter Bacher III IV 2 3 7 1986 1990 Generalintendant Taddaus Podgorski 2 3 8 Neue Sendungen unter Podgorski 2 3 9 1990 1994 Bacher V 2 4 1995 2003 Der grosse Schnitt 2 4 1 Die Wahl Zeilers und die Programmreform von 1995 2 4 2 Von Gerhard Weis zu Monika Lindner 2 5 Die Programmreform 2007 und der ORF unter Alexander Wrabetz 2 6 ORF in HDTV 2 7 ORF Fernsehen per Internet 3 Privatfernsehen in Osterreich 3 1 Aufbrechen des ORF Monopols 3 2 Die Positionierung der Privaten 3 3 Die Digitalisierung des Verbreitungsweges 4 Jingle 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenZur Situation der Forschung Bearbeiten Bis heute existiert keinerlei systematische Fernsehgeschichtsschreibung in Osterreich Die Fernsehforschung so werden seit Mitte der 1990er Jahre die Sprechzeiten der Parteien in der wichtigsten Informationssendung des ORF der Zeit im Bild 1 statistisch erfasst und ausgewertet beschrankt sich auf die Auswirkung des Mediums Fernsehen auf die politische Meinungsbildung diese Art der Forschung ist eher sozialwissenschaftlich als historiographisch gepragt Es gibt in Osterreich keinerlei Institutionen die etwa mit dem deutschen Rundfunkarchiv dem franzosischen Institut national de l audiovisuel INA oder dem britischenNational Film and Television Archive vergleichbar waren Die wichtigsten A V Archive in Osterreich sind einerseits die vorwiegend alltagsgeschichtlich ausgerichtete Osterreichische Mediathek das Phonogrammarchiv der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften und das Filmarchiv Austria sowie das Osterreichische Filmmuseum Keine dieser Institutionen sammelt bewahrt oder restauriert systematisch Fernsehmaterial Systematisch gesammeltes Schriftgut zur Horfunk und Fernsehgeschichte Sitzungsprotokolle Horer Seherpost existiert nicht Die Mediathek hat jedoch im Jahr 2007 angekundigt in Zusammenarbeit mit O1 samtliche Ausgaben der Horfunk Informationssendung Mittagsjournal zwischen 1967 und 1989 zu digitalisieren und online zuganglich zu machen Dieses Projekt wurde 2008 um ein Jahr verlangert Anfang 2009 wurde das gesamte digitalisierte Material auf der Homepage der Osterreichischen Mediathek offentlich zuganglich gemacht Das ORF Fernseharchiv das laut eigenen Angaben 300 000 Stunden sendefahiges Material umfasst ist als privates Firmenarchiv konstituiert steht damit unter betriebswirtschaftlichen Zwangen und hat keinen offentlichen Auftrag 1 Eher in der Tradition eines politisch historischen Archivs steht das in den fruhen 1980er Jahren von Peter Dusek gegrundete historische Archiv des ORF Es sammelt Filmdokumente zur Geschichte Osterreichs seit 1918 und wurde im Zuge der Recherchetatigkeiten fur das ehrgeizige Projekt Osterreich II ins Leben gerufen 2 Das Rundfunkmonopol in Osterreich Bearbeiten Das Rundfunkmonopol bildete bis weit in die 1990er Jahre hinein die augenscheinlichste Eigenart der Geschichte des Fernsehens in Osterreich war aber zumindest bis in die 1970er Jahre kein wirkliches Unikum Es gehorte zur regulativen europaischen Nachkriegsordnung dass der Staat einen Teil der Informationshoheit fur sich behielt In Osterreich bestand das Monopol aber ungewohnlich lange und selbst nach dem EU Beitritt 1995 wurde es nur muhsam im Sinne einer dualistischen Losung wie etwa in Deutschland aufgeweicht In den ersten zehn Jahren der Zweiten Republik wurde der von den Besatzungsmachten wiedererrichtete Horfunk zum Massenmedium 1954 begannen die Alliierten damit dem osterreichischen Staat die Sendeanlagen und sonstigen Rundfunkeinrichtungen zuruckzugeben und verzichteten auf ihre bisher ausgeubten Zensurrechte Der Horfunk und das aufzubauende Fernsehen waren fur ein 1954 bereits absehbares unbesetztes vollkommen souveranes Osterreich neu zu regeln Bisher hatte jede Besatzungsmacht eine eigene Horfunk Senderkette Die Franzosen mit dem Studio West in Innsbruck und Dornbirn die Briten mit der Sendergruppe Alpenland in Graz und Klagenfurt und die Amerikaner die Sendergruppe Rot Weiss Rot mit Studios in Salzburg und Linz Nur die Sowjets hatten keine eigene Sendergruppe sie schlupften bei der RAVAG die als Radio Wien auf Sendung ging unter Ab 1954 55 wurden die Sender und Studios der Offentlichen Verwaltung ubergeben Die Versuchung fur die regierende Grossen Koalition diesen Apparat der Massenbeeinflussung unter ihren politischen Einfluss zu stellen war gross Vor allem die SPO beharrte auf einer moglichst zentralen Kontrolle des Rundfunkwesens Die in den meisten Bundeslandern dominierende OVP war hingegen einer mehr foderalistischen Losung zugeneigt Zunachst urteilte der Verfassungsgerichtshof am 5 Oktober 1954 dass das Rundfunkwesen unter die Zustandigkeit des Bundes falle Mit dem Kompetenzgesetz von 1956 schied der Osterreichische Rundfunk aus der Zustandigkeit des Bundesministeriums fur Verkehr und Verstaatlichte Betriebe aus und wurde direkt der Bundesregierung unterstellt 1957 wurde die Vorform des heutigen ORF die Osterreichische Rundfunk Gesellschaft m b H gegrundet die am 1 Janner 1958 den Horfunk und Fernsehbetrieb ubernahm Die in der Ersten Republik gegrundete RAVAG wurde also formell nie aufgelost sondern ging sanft in die neue Organisationsform des ORF uber Damit waren die politisch administrativen Grundsteine fur das osterreichische Rundfunkmonopol gelegt Osterreichischer Rundfunk ORF Bearbeiten1955 1967 Vom Versuchsprogramm zum Massenmedium Bearbeiten Die Pioniertage Bearbeiten Die Geschichte des Fernsehens in Osterreich hat eine Vorgeschichte die sich von 1951 bis 1955 hinzieht In Osterreich gab es in den 1930er Jahren keine eigenstandigen Fernseh Pionierversuche wie im Deutschen Reich Italien Grossbritannien oder den USA 1951 begannen zunachst die Techniker der RAVAG im Eigenbau die ersten Apparaturen fur experimentelles Fernsehen herzustellen nachdem die Besatzungsmachte eine Art Technikembargo uber Osterreich verhangt hatten Der Durchbruch gelang erst 1954 55 mit dem sich losenden alliierten Einfluss Als das Fernsehen im April Mai 1955 erste Versuchssendungen ausstrahlte und am 1 August 1955 mit dem offentlichen Versuchsprogramm startete stand dennoch ein etwas eingeschrankter Geratepark zur Verfugung Das erste Fernsehstudio war ein Klassenzimmer zunachst das heisst die ersten drei bis vier Jahre war das Fernsehen vor allem ein Livemedium Eigene Aufzeichnungen standen erst ab 1958 ein fruhes Magnetaufzeichnungssystem ab 1960 zur Verfugung nbsp Fernsehtechnik der 1960er JahreDas Datum 1 August 1955 gilt als der Startschuss fur Fernsehen in Osterreich wiewohl erst am 1 Janner 1958 der regulare Betrieb aufgenommen wurde Verglichen mit den USA und Grossbritannien mag Osterreich zwar ein Spatstarter sein was Fernsehen betrifft lag aber im guten mitteleuropaischen Durchschnitt Das erste Land Europas das einen Fernsehbetrieb nach dem Zweiten Weltkrieg aufnahm war die Sowjetunion bereits am 7 Mai 1945 In der Sowjetunion hatte es wie auch in Polen das 1952 mit dem Fernsehbetrieb startete vor dem Krieg Pionierversuche gegeben Ebenfalls 1952 starteten die DDR und die BRD 1953 folgten die Tschechoslowakei Italien Belgien sowie die Schweiz 1955 Osterreich 1956 Jugoslawien Radio Zagreb und 1957 Ungarn Fruhe Programminhalte Bearbeiten Im August 1955 sendete das osterreichische Fernsehen insgesamt 12 Stunden lang Es gab anfangs keine Livesendungen weil auch Mustervertrage mit der Schauspielergewerkschaft nicht existierten Das Kernstuck des Gerateparks war somit das Filmabtastgerat Die Fernsehpioniere konnten kaum sendefahiges Material aufstellen waren auf die Lichtbildstellen der Ministerien oder der auslandischen Informationszentren angewiesen Die erste Livesendung war am 5 November 1955 die Wiedereroffnung der Wiener Staatsoper 3 Kommerzielle Filmverleiher verweigerten die Zusammenarbeit so dass erst am 18 November 1957 der erste Spielfilm ausgestrahlt werden konnte Erste Programmhohepunkte waren Die Karikatur der Woche mit Gustav Peichl als Ironimus Aktueller Sport mit Edi Finger und Fass das Gluck mit Heinz Conrads Peichl wurde spater mit seinen Jahresruckblicken in Form von Karikaturen bis in die 1990er Jahre zu einem Fixpunkt im alljahrlichen Silvesterprogramm des ORF Eine erste improvisierte Nachrichtensendung war Bild des Tages schlicht und einfach ein Pressebild das kommentiert wurde Dennoch wagte man sich bereits im September 1955 an die Gestaltung einer Wochenschau mit dem Titel Zeitspiegel Noch gegen Ende des Jahres 1955 wurde die erste Ausgabe der Nachrichtensendung Zeit im Bild ausgestrahlt Der Name der Sendung geht auf einen Vorschlag des spateren Generalintendanten Thaddaus Podgorski zuruck nbsp Fernsehproduktionsbedingungen Mitte der 1950er JahreEine der fruhesten Fernsehreihen im Bereich der Kultur trug den Titel Der Fenstergucker nach einem popularen auf der Kanzel des Wiener Stephansdoms zu sehenden Selbstportrat eines fruhneuzeitlichen Dombaumeisters der Legende nach Anton Pilgram Die Reihe die bis in die fruhen 1990er Jahre produziert wurde spiegelt die beginnende Selbstfindung Osterreichs als Nation in den 1950er und 1960er Jahren wider In erzahlerisch essayistischen Tonfall wurde anhand von Portrats uber osterreichische Bauwerke Stadte und Landschaften stark auf die Verankerung der jungen zweiten osterreichischen Republik in der Geschichte Bezug genommen Eine weitere bereits in den 1950er Jahren verankerte Sendung mit volksbildnerischen Anspruch war Rendezvous mit Tier und Mensch die zunachst Rendezvous mit Tieren hiess Sie wurde von dem Verhaltensforscher und Zoologen Otto Koenig von 1956 bis zu dessen Tod durchgehend meist wochentlich bis 1992 prasentiert 4 und ist vielen Osterreichern meist noch gut in Erinnerung Die ersten grossen Herausforderung waren die Ubertragung der Wiedereroffnung der Wiener Staatsoper und des Burgtheaters im Herbst 1955 die Berichterstattung uber den ungarischen Aufstand ein Jahr spater und die Abwicklung der Fernsehubertragung der Olympischen Winterspiele 1964 von Innsbruck in die ganze Welt Vor allem die Berichterstattung uber den Wintersport mit den Erfolgen Toni Sailers und anderer Spitzensportler hatte bei gleichzeitig rascher Verbreitung von Fernsehbewilligungen identitatsstiftenden Charakter und bewies den Wert des neuen Mediums das von Bundeskanzler Julius Raab OVP fur derartig gering geschatzt worden war dass er es zunachst kampflos dem Koalitionspartner SPO uberliess Am 11 September 1961 begann der ORF mit der Ausstrahlung eines zweiten Fernsehprogramms welches zunachst als technisches Versuchsprogramm bezeichnet wurde an drei Tagen pro Woche Seit 1 September 1970 sendet dieser zweite Kanal taglich Die Zahl der Fernsehbewilligungen stieg steil an 1960 waren es 100 000 1961 200 000 1964 500 000 und 1967 bereits 1 000 000 5 Der osterreichische Wirtschaftshistoriker Roman Sandgruber spricht in den 1950er und 1960er von einem Mittelschichtsmedium wahrend Oberschichten erstaunlich reserviert auf die Einfuhrung des Fernsehen reagiert hatten was in der Fehleinschatzung Julius Raabs Ausdruck gefunden hatte 6 Das Rundfunkvolksbegehren Bearbeiten Hauptartikel Rundfunkvolksbegehren Fernsehen und Horfunk litten aber unter dem lahmenden Parteienproporz Die Rundfunkgebuhren wurden uber zehn Jahre lang nicht erhoht so dass keine Investitionen getatigt werden konnten Das Fernsehen hatte noch kein fixes Zuhause und oszillierte zwischen Ronacher Schonbrunn den Rosenhugelstudios und dem damals noch kleineren Funkhaus in der Argentinierstrasse Als die Geschichte des Fernsehens in Osterreich begann war die sozialdemokratische Arbeiter Zeitung eines der grossten Medienunternehmungen in Osterreich Die Spitze der Leitartikler richtete sich gegen die unabhangigen Zeitungen die mit dem Schimpfwort Kommerzpresse belegt wurden Gerade aus diesen unabhangigen Zeitungen kam die Initiative zum Rundfunkvolksbegehren das von Juli bis Oktober 1964 von 832 353 Osterreicherinnen und Osterreichern unterzeichnet wurde Diese parteiunabhangige Presselandschaft war im tiefsten Herzen zwar burgerlich erkannte aber den Gewinn fur die demokratische Kultur eines Landes durch unabhangige elektronische Medien Das Auseinanderbrechen der Grossen Koalition und die OVP Alleinregierung unter Bundeskanzler Josef Klaus beschleunigte die Regelung der Rundfunkfrage in Osterreich 1967 1974 Erste Reform Entpolitisierung und Professionalisierung Bearbeiten Am 9 Marz 1967 trat der frisch bestellte von den Salzburger Nachrichten kommende sich als reiner Printmedienmann verstehende Gerd Bacher sein Amt als Generaldirektor an Als Fernsehdirektor loste Helmut Zilk den ebenfalls linksstehenden Gerhard Freund ab Bacher der 1967 von Ironimus alias Gustav Peichl in einer Karikatur als Tiger dargestellt wurde verstand sich als zwar als westlich orientierter Demokrat galt aber nach innen wie nach aussen als eine unerbittlich autoritare Fuhrungsfigur Die namliche Karikatur zeigte den Tiger Gerd Bacher der den Kasten ein Fernsehgerat betrat aus dem zwei als SPO bzw OVP Funktionare erkennbare Figuren fluchteten 7 Nach dem Vorbild der BBC bekam der ORF eine gemeinsame Nachrichtenredaktion fur Horfunk und Fernsehen der der politisch rechtsstehende Alfons Dalma vorstand 8 In dieser Zeit wurde die Einfuhrung des Farbfernsehens akut Osterreich entschied sich am 7 Februar 1967 fur das deutsche PAL System als technischen Standard 9 Bauliche Neuordnung Bearbeiten nbsp ORF Zentrum KuniglbergMit dem neuen Rundfunkgesetz wurden die Gebuhren erhoht was eine weitgehende Neugrundung des ORF ermoglichte Ein zentrales Reformvorhaben war die Zusammenlegung der verschiedenen Standorte der Fernsehproduktion die zuvor auf Studios in einer ehemaligen Volksschule in der Singrienergasse mit angeschlossenem Filmkopierwerk auf Studios im Tiergarten Schonbrunn und im Theater Ronacher uber ganz Wien verteilt war Es wurde der Neubau einer Fernsehzentrale im dreizehnten Wiener Gemeindebezirk sowie die Errichtung von vier neuen Landesstudios in Dornbirn Innsbruck Salzburg und Linz in Auftrag gegeben Diese Bauvorhaben konnten im Wesentlichen 1972 bzw 1974 beendet werden Die Landesstudios zu denen spater auch Neubauten in Graz Klagenfurt und Eisenstadt hinzukamen dienten vor allem dem Horfunk wurden aber auch darauf ausgelegt Fernsehsendungen abwickeln zu konnen Sie wurden nach einheitlichem Muster in Form einer Spirale von Gustav Peichl entworfen Als letztes Landesstudiogebaude wurde in den 1990er Jahren jenes in St Polten errichtet Das ORF Zentrum nach seinem Standort Kuniglberg genannt entstand nach Planen von Roland Rainer und konnte im Endausbau 1975 seiner Bestimmung ubergeben werden Informationsexplosion Bearbeiten Das was spater als Informationsexplosion zusammengefasst wurde bedeutete eine enorme Ausweitung der politischen Berichterstattung die Grundung von Magazinen wie Prisma oder Horizonte Als erste deutschsprachige Fernsehanstalt berichtete der ORF 1968 live von den US Prasidentschaftswahlen Der Chefkommentator des Fernsehens Hugo Portisch wurde zu den Brennpunkten des Zeitgeschehens etwa zu den Studentenprotesten nach Paris 1968 geschickt um von dort als rasender Reporter moglichst aus dem Geschehen heraus zu berichten Diese Funktion nahm spater ein Netz von ORF Korrespondentenburos wahr das mit der Zeit in den wichtigen europaischen Hauptstadten Bonn Paris London Rom Washington Belgrad und Moskau eroffnet wurden Die Jugend wurde auch in den Fernsehprogrammen als eine eigenstandige Gruppe aufgefasst und mit Sendereihen wie Ohne Maulkorb und Kontakt bedacht Apropos Film eine Sendereihe die zwischen 1967 und 2002 bestand berichtete als eines der ersten Magazine im deutschsprachigen Fernsehen kompetent und engagiert uber das aktuelle Filmgeschehen Das Fernsehen verzahnte sich uberhaupt zwischen 1967 und dem Abschluss des Film Fernseh Abkommens 1981 eng mit der jungen osterreichischen Filmszene Das Fernsehspiel existierte zwar schon vor 1967 so wurde zwar Der Herr Karl von Carl Merz und Helmut Qualtinger 1961 als Fernsehspiel produziert beschrankte sich aber auf die weitestgehend konservative Abfilmung von Theaterstucken und klassischer Literatur Nach 1967 begann sich das Fernsehspiel vermehrt lebensnaheren Themen zuzuwenden Im Bereich der Kultur wurden neue Formen wie die redaktionell von Wolfgang Kudrnofsky betreute Sendereihe Nachtstudio eingefuhrt die laut Kudrnofsky die erste Kunstsendung mit elitarem Anspruch war Innerhalb dieser Reihe wurden unter anderem Filmarbeiten von Ferry Radax uber die Schriftstellergruppe Forum Stadtpark ausgestrahlt 10 Die vom fruheren Fernsehdirektor und spateren Wiener Burgermeister Helmut Zilk moderierte Reihe Stadtgesprache forderte Formen der Basisdemokratie und der Burgerinitiativen Die aktuelle Berichterstattung des ORF Fernsehens aber auch des Horfunks hatte fur die Burger der realsozialistischen Nachbarlander Osterreichs also in Teilen der damaligen CSSR und Ungarns eine enorme Bedeutung Das osterreichische Fernsehen lieferte vielfach jene Informationen die von den staatlichen Rundfunkanstalten den Burgern vorenthalten wurden In dieser Weise nahm der ORF eine ahnliche Rolle ein wie das Westfernsehen in der DDR Deutsch war als Fremdsprache neben Russisch in diesen Landern weit verbreitet und so hatte der ORF einen gewissen Anteil am Entstehen von Oppositionsbewegungen wie der Charta 77 1974 1994 Von Oberhammer zu Bacher Bearbeiten Bruno Kreisky und das reformierte Fernsehen Bearbeiten Ein Grund fur die Begrundung und die Hartnackigkeit des Osterreichischen Rundfunkmonopols lag in der spezifischen Angst der osterreichischen Linken wie in der Ersten Republik 1918 1938 erneut zur Minderheit zu werden Bis 1970 war in der SPO sogar die Ansicht weit verbreitet niemals konne ein Sozialdemokrat in Osterreich Bundeskanzler werden Deshalb sollten moglichst alle wichtigen Einrichtungen im Staat von der verstaatlichten Industrie bis hin zum Rundfunk moglichst luckenlos von der SPO nach Proporz mitkontrolliert werden Dieses beinahe verzweifelte Festhalten an der politischen Intervention in Horfunk und Fernsehen fuhrte zu der von OVP und FPO aufgrund des Volksbegehrens verabschiedeten Rundfunkreform Bruno Kreisky wurde am 1 Februar 1967 zum neuen Parteivorsitzenden der SPO gewahlt funf Wochen spater wurde Gerd Bacher Generalintendant Ohne Zweifel profitierte Kreisky von der unabhangigeren Berichterstattung des reformierten ORF Kreisky wusste nicht nur als Oppositionsfuhrer sondern auch als Regierungschef ganz gut mit dem ORF an dessen Spitze ein ehemals bekennender Grossdeutscher sass umzugehen Das Fernsehen wurde sein Medium das Pressefoyer nach dem Ministerrat von Journalisten umringt war die Buhne auf der er seine Politik prasentierte Der Fall Schranz Bearbeiten Der Wendepunkt wurde der Fall Schranz Der populare Wintersportler Karl Schranz wurde unter fragwurdigen Voraussetzungen und unter Einsatz des Amateurparagraphen von der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 1972 in Sapporo Japan ausgeschlossen Rundfunk und Fernsehen entfachten rund um dieses die osterreichische Volksseele verletzende Ereignis eine Massenhysterie Schranz wurde wie ein Held empfangen am Helden und Ballhausplatz johlten die Massen ihm zu Schranz zeigte sich auf dem Balkon des Bundeskanzleramtes Diese Szenen erinnerten nicht nur Kreisky und viele Sozialdemokraten an die Tage des Marz 1938 Es bewies sich welch machtige Instrumente Rundfunk und Fernsehen darstellten Die Zweite Reform 1974 Bearbeiten Zunachst schlug Kreisky um das elektronische Informationsmonopol etwas zu streuen die Einfuhrung eines dritten Fernsehkanals vor Auf dem SPO Parteitag in Villach am 18 April 1972 sprach er sogar die Einfuhrung von Privatfernsehen an ob es nicht der beste Weg ware eine Genossenschaft aller Zeitungsherausgeber zu bilden und dieser das Recht zu geben eine zweite Rundfunkgesellschaft zu betreiben Bruno Kreisky Der Spiegel 11 Aber alle Vorschlage die auf eine Vervielfaltigung des Angebots an elektronischen Medien abzielten erwiesen sich aus vielfaltigen u a auch finanziellen Grunden als nur schwer durchfuhrbar So konnten es sich die angesprochenen Zeitungsherausgeber nicht vorstellen dass Privatfernsehen etwa nach US amerikanischen Muster in einem kleinen Land wie Osterreich uberlebensfahig ware Die zweite Reform entscharfte die Position des Generalintendanten und begrundete den ORF als offentlich rechtliche Anstalt Dem ORF Chef wurde ein Kuratorium sowie ein Horer und Seherbeirat zur Seite gestellt Die zweite Reform ruckte vom BBC Modell von 1967 ab und fuhrte unterhalb des Generalintendanten einen Horfunk und fur jeweils einen Kanal einen Fernsehintendanten ein Wolf in der Maur wurde in der Wahl 1974 als Horfunkintendant bestimmt Der ORF wurde zwar demokratischer die Entscheidungswege naturgemass aber auch langer und muhseliger So mussten alle Intendanzen einzeln abgestimmt werden was nachtelange Sitzungen erforderte 1974 1978 Generalintendant Otto Oberhammer Bearbeiten Eine Auswirkung der Intervention Kreiskys war die Ablose Bachers durch den zwar medienunerfahrenen aber SPO nahen Juristen Otto Oberhammer Oberhammer dachte bereits an eine Foderalisierung des Fernsehens was in den 1970er Jahren einigen technisch administrativen Aufwand bedeutete der mit nicht geringen finanziellen Mehraufwand verbunden war Die Senderketten hatten nach Bundesland zusammengelegt werden mussen Schliesslich scheiterte dieser Plan am Widerstand des ORF Kuratoriums Dennoch wurde in die Bundeslander investiert und der Neubau der ORF Landesstudios in Graz und Eisenstadt in Angriff genommen Unter der Intendanz Oberhammer wurde das Fernsehspiel ausgeweitet es entstanden Serien wie Ein echter Wiener geht nicht unter die Die Alpensaga oder die Krimi Parodie Kottan ermittelt Interessant an den genannten Produktionen war die enge Zusammenarbeit der Programmverantwortlichen mit begabten in den 1970er Jahren noch weitgehend unbekannten eher links orientierten Jungliteraten Ernst Hinterberger Peter Turrini bzw Helmut Zenker Das Diskussionsformat Club 2 war im deutschsprachigen Raum sicher nicht in seiner Form einzigartig sorgte aber teilweise fur offentliches Aufsehen wie der legendare Auftritt der Masturbationstechniken vorfuhrenden Nina Hagen Zu dieser Zeit 1979 war allerdings Oberhammer nicht mehr ORF Chef Eine weitere wichtige Neuerung im ORF Fernsehprogramm war die Einfuhrung der werktaglichen Konsumenten und Lebenshilfeberatungssendung Wir die bis 1995 ausgestrahlt wurde Moderiert wurde die Sendung u a von Walter Schiejok und Josef Joki Kirschner 1978 1986 Bacher III IV Bearbeiten Otto Oberhammer war zwar ein integerer Mann galt aber schon bald aufgrund seiner Unerfahrenheit mit der Position des ORF Chefs als uberfordert Ganz allgemein wurde der populare und fernseherfahrene Helmut Zilk als kunftiger Generalintendant erwartet Dennoch kam es zu einer Uberraschung als die Generalintendantur im Juli 1978 turnusgemass neu ausgeschrieben wurde bewarb sich Gerd Bacher erneut und wurde am 28 September 1978 mit 17 12 Stimmen bei einer Enthaltung gewahlt 5 Noch am Vorabend hatte die Arbeiter Zeitung getitelt Gerd Bacher hat keine Chance 12 Bacher bemuhte sich in seiner zweiten Amtszeit um Konsens wollte den Rundfunkkrieg der vorwiegend zwischen SPO und OVP ausgefochten wurde beenden Vier Jahre spater 1982 wurde Bacher abermals mit uberwaltigender Mehrheit bestatigt Nach 1978 wurde das ORF Gesetz etwas adaptiert und die Horfunk und Fernsehintendanturen von 1974 durch Programm und Informationsintendanturen ersetzt In die Ara Bacher III IV fiel die beginnende Konkurrenzierung des ORF durch andere elektronische Angebote So wurden ab Ende der 1970er Jahre in den Ballungszentren die ersten Kabelnetze etabliert In Wien konnten im Jahr 1979 uber das Kabelnetz bereits funf Kanale empfangen werden Die neuen veranderten Medienkonsumgewohnheiten durch das Kabel fuhrten auch zu einer ersten feststellbaren Beeinflussung des osterreichischen Werbemarktes 13 Auch die Verbreitung von Heimvideorekordern und uberhaupt die allgemeine Ausdifferenzierung der Gesellschaft schmalerten die uberragende Bedeutung des ORF Neue Sendungen unter Bacher III IV Bearbeiten Eine bedeutende Anstrengung unter Bacher III IV war die Produktion der beiden von Hugo Portisch und Sepp Riff gestalteten zeitgeschichtlichen Serien Osterreich I bzw Osterreich II Beginnend am 20 Mai 1982 wurde die Reihe im Hauptabendprogramm ausgestrahlt Sie war von Beginn an darauf ausgelegt moglichst detailliert die Geschichte der Republik Osterreich vom Sturz der Habsburgermonarchie und Etablierung der Republik 1918 bis zur damaligen Gegenwart also bis 1980 darzustellen Dieses Vorhaben konnte allerdings erst dreizehn Jahre spater im Jubilaumsjahr 1995 50 Jahre Zweite Republik abgeschlossen werden Die beiden Gestalter arbeiteten eng mit Historikern wie Erika Weinzierl und Gerhard Jagschitz zusammen Im Zuge der Recherchetatigkeit wurde das Historische Archiv des ORF etabliert das nicht primar Material zur Fernsehgeschichte im Speziellen sammelt sondern allgemein Filmdokumente uber die Geschichte Osterreichs zusammentragt Ebenfalls im Jahr 1982 wurde die erfolgreiche Bergfilmreihe Land der Berge ins Leben gerufen Ein Jahr zuvor 1981 produzierte der ORF die erste Ausgabe des Musikantenstadl neben dem ebenfalls 1981 begonnenen Wetten dass bei dem der ORF neben dem ZDF und dem Schweizer Fernsehen als Ko Produzent mitwirkte die bis heute erfolgreichste Samstagabendshow im deutschsprachigen Raum Im Bereich Kultur wurden die beiden Sendereihen Cafe Central bis 1990 und Kunst Stucke wochentlich bis 2002 etabliert 1985 schlug der damalige Bundeskanzler Fred Sinowatz Thaddaus Podgorski als Informationsintendanten vor Bacher zweifelte jedoch an dessen Fuhrungsqualitaten Bei der Wahl des Generalintendanten 1986 konnte sich jedoch der von der SPO nominierte Podgorski durchsetzten auch weil er zur Zeit der Koalitionsregierung SPO FPO mit den Stimmen der FPO im Kuratorium gewahlt wurde 1986 1990 Generalintendant Taddaus Podgorski Bearbeiten Podgorski hatte als Generalintendant das Manko dass er im Gegensatz zu seinem Vorganger keinerlei gewachsene Hausmacht hinter sich wusste Podgorski war Mitarbeiter bei Rot Weiss Rot und kam zwar bereits in den 1950er Jahren zum jungen Medium Fernsehen wo er als Sportreporter zu beeindrucken wusste galt aber als eher schwache Fuhrungsfigur mit keinerlei autoritarem Charisma das gerade Bacher auszeichnete Bacher war wie alle wussten uberdies fest entschlossen ein letztes Mal den Spitzensessel des ORF einzunehmen Obwohl durch und durch ein Medienmann sah sich Podgorski einem ahnlichen Schicksal wie es Otto Oberhammer zuvor ereilt hatte entgegen Generalsekretar des ORF wurde mit Gerhard Zeiler der fruhere Pressesprecher der Bundeskanzler Fred Sinowatz und Franz Vranitzky Zeiler war danach selbst 1994 1998 Generalintendant des ORF Unter Podgorski dessen Generalintendatur vor allem ein Produkt der zweiten Grossen Koalition 1986 2000 war kam es wieder vermehrt zu politischen Interventionen in die redaktionelle Arbeit Unter anderem wechselte der parteilose Club 2 Chef Peter Huemer vom Fernsehen zu O1 wo er die Reihe Im Gesprach ins Leben rief 14 Neue Sendungen unter Podgorski Bearbeiten Podgorski ging die Regionalisierung des Fernsehens an Am 2 Mai 1988 wurde die erste Ausgabe von Bundesland heute ausgestrahlt Als Generalintendant stellte sich Podgorski in den Sendereihen Seinerzeit seit 1976 und Herein selbst vor die Kamera die unmissverstandlich die Handschrift des Theatermannes Podgorski trugen Stellte er in Herein kommende Programmschwerpunkte neue Produktionen vor wurde in Seinerzeit im gemutlichen Plauderton mit Gasten wie O W Fischer Franz Antel oder Peter Alexander und Filmausschnitten an die ersten Jahrzehnte nach dem Krieg erinnert Das Format richtete sich naturgemass vorwiegend an altere Zuschauer Ebenfalls in die Ara Podgorski fiel der Start der nachmittaglichen Publikums Wunschsendung Wurlitzer die zunachst als Sondersendung unter dem Titel Das rot weiss rote Wunschprogramm wahrend der Berliner Funkausstellung 1987 lief und ab 29 September 1987 von Montag bis Freitag im Nachmittagsprogramm von FS2 ORF 2 bevor sie 1995 eingestellt wurde Die Satire Sendung D O R F ab Janner 1988 parodierte bekannte ORF Sendungen wie Sport am Montag oder Wir und brachte u a Roland Duringer und Josef Hader die damals am Beginn ihrer Karriere standen erstmals auf die Fernsehbildschirme Das Jugendformat Okay sowie die kritische Reihe Ohne Maulkorb wurden eingestellt und im neuen Format X Large zusammengefuhrt das bis 1995 im Programm blieb Dies geschah nicht zuletzt auf den Druck der durch Kabelnetze und zunehmend auch durch Satellitenempfang auch in Osterreich vertretenen privaten Konkurrenz Fur die durch den Staatsvertrag anerkannten kroatischen und slowenischen Volksgruppen wurde die Sendung Heimat fremde Heimat entwickelt In der wichtigsten Nachrichtensendung der ZIB 1 wurde die Doppelmoderation eingefuhrt In der hochst erfolgreichen Reihe Universum wurden ab 1987 anspruchsvolle Naturdokumentationen gezeigt Am 18 November 1987 fast auf den Tag genau 69 Jahre nach Ausrufung der Ersten Republik startete die von Hugo Portisch und Sepp Riff gestaltete zwolfteilige Doku Reihe Osterreich I welche die Geschichte Osterreichs zwischen 1918 und dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges schilderte 15 Die wichtigste und uber den Rahmen des Fernsehens hinauswirkende programmliche Neuerung der Ara Podgorski bleibt aber die Einfuhrung der bis heute ausgestrahlten taglichen Gesellschaftssendung Seitenblicke Das Fernsehspiel wurde mit den anspruchsvollen Produktionen wie Mit meinen heissen Tranen von Fritz Lehner oder Eine blassblaue Frauenschrift von Axel Corti gepflegt Fur die leichtere Unterhaltung sorgten Serien wie Mozart und Meisel oder Wenn das die Nachbarn wussten mit beliebten Publikumsstars Die Generalintendantur Podgorski blieb aber letztlich wie von vielen 1986 vorausgesagt nur Episode Im Juli wurde Gerd Bacher zum interimistischen Generalintendanten und am 25 Oktober 1990 zum letzten Mal mit der erforderlichen Zwei Drittel Mehrheit in diese Funktion gewahlt Einer seiner Gegenkandidaten war Helmut Zilk 1990 1994 Bacher V Bearbeiten nbsp ORF Auge Als Bacher zum letzten Mal im Chefsessel des ORF Platz nahm hatte die damalige osterreichische Bundesregierung nach heftigem innenpolitischen Tauziehen den Antrag auf Mitgliedschaft Osterreich bei der EG Brief nach Brussel bereits gestellt Das Ende des ORF Monopols war also absehbar Die Regierungsparteien vor allem die SPO unter Franz Vranitzky lehnten eine Liberalisierung des osterreichischen Radio und Fernsehmarktes aber weiterhin ab 1993 wurde Osterreich aufgrund des ORF Monopols wegen Einschrankung des Rechtes auf freie Meinungsausserung vom Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte verurteilt und aufgefordert diese Situation zu andern Bacher gab daher 1990 in seiner Antrittsrede als Generalintendant die Parole Vom Monopol zum Marktfuhrer aus die uber die gesamten 1990er Jahre bestand hatte nbsp Neville Brodys 1992 entworfener ORF Ziegel Anlasslich des 25 Jahr Jubilaums des reformierten Rundfunks startete im Oktober 1992 die von Neville Brody vollig neu gestaltete Corporate Identity des Senders Die Vergabe des Auftrags an Brody der in den 1980er Jahren vor allem Plattencover fur noch wenig im Mainstream verankerte New Wave Punk und Postpunkbands gestaltete zeigt den Mut der damaligen ORF Geschaftsfuhrung Die beiden Fernsehkanale die bislang FS1 bzw FS2 hiessen wurden in ORF1 und ORF 2 umbenannt Das neue Senderlogo ORF Ziegel das erste seit dem ORF Auge von Erich Sokol wurde von nun an permanent als Cornerlogo im rechten oberen Bildschirmrand eingeblendet Dieses Anfangs heftig umstrittene Re Design ist vielleicht das wichtigste weil bis heute spurbare Erbe der letzten Amtszeit Gerd Bachers 1995 2003 Der grosse Schnitt Bearbeiten Die Wahl Zeilers und die Programmreform von 1995 Bearbeiten Im Herbst 1994 wurde Gerhard Zeiler vom Kuratorium zum Nachfolger Bachers gewahlt Zeiler galt als SPO nahe war er doch 1979 1983 Pressesprecher des damaligen Unterrichtsministers Fred Sinowatz Seine beruflichen Erfahrungen als Manager von Medienunternehmen hatte er aber in Deutschland bei den Privatsendern Tele 5 und spater RTL 2 gesammelt Mit dem unmittelbar bevorstehenden EU Beitritt Osterreichs war das alte ORF Monopol nicht mehr aufrechtzuerhalten Das Jahr 1995 bedeutete fur den ORF den grossten Einschnitt seit 1967 Am 6 Marz 1995 startete das neue Zeiler sche Schema Das ORF Fernsehen wurde ab diesem Stichtag zum 24 Stunden Programm Sendungen wie Club 2 Wir oder X Large wurden eingestellt Mit Schiejok taglich fuhrte der ORF erstmals eine tagliche Talkshow ein der alte Club 2 hatte in den zwolf Jahren von seiner Abschaffung bis zu seiner Wiederauferstehung im Dezember 2007 zahlreiche Nachfolgesendungen die Sonntag Abend ausgestrahlt wurden Formate wie Wir wurden in grosszugige Magazinflachen wie Willkommen Osterreich am spaten Nachmittag aufgefachert ahnliches geschah mit sogenannten Jugendsendungen die in den Spatabend verlagert wurden Fur viele Beobachter gilt die Zeiler sche Reform als die Abkehr des ORF von seinem eigentlichen offentlich rechtlichen Auftrag Gleichzeitig konnten sich auch unter Zeiler qualitativ hochwertige Programme wie das Religionsmagazin Kreuz und Quer seit 1995 oder Treffpunkt Kultur zunachst mit Karin Resetarits spater mit Barbara Rett dauerhaft etablieren Auch die klassische Reportage erlebte in der Reihe Am Schauplatz spater auch Schauplatz Gericht einen Neuanfang 1997 starteten osterreichweit die Sendeketten der Privatradios Im gleichen Jahr gab es die ersten Versuche von Fernsehen ausserhalb des ORF Noch nicht terrestrisch empfangbar startete in diesem Jahr W1 Wien1 die Keimzelle des spater von der Gewerkschaftsbank BAWAG co finanzierten ersten osterreichischen Privatsenders ATV Der ORF startete im Gegenzug im Spatherbst seinen ersten uber Kabel und Satellit frei empfangbaren Spartenkanal TW1 Von Gerhard Weis zu Monika Lindner Bearbeiten Im Fruhjahr 1998 wurde Gerhard Weis zum Nachfolger Zeilers bestellt der entnervt vom politischen Hader um den ORF wieder zuruck zu RTL ging Weis der zuvor Horfunkintendant war betonte den offentlich rechtlichen Auftrag des ORF nahm aber gleichzeitig offensiv die Konkurrenz der Privaten an die in Osterreich immer noch ausschliesslich aus dem Ausland d h Deutschland sendeten Im Herbst 2000 startete unter seiner Fuhrung das erste osterreichische sogenannte Realityformat mit dem Namen Taxi Orange Wurde die erste Staffel im Herbst 2000 noch von heftigen offentlichen Diskussionen und Aufsehen begleitet sanken die Einschaltquoten in der zweiten Staffel deutlich Im Jahr 2004 als der anfangliche Hype des Reality TV um 2000 schon deutlich nachgelassen hatte produzierte der ORF unter dem Titel Expedition Osterreich ein weiteres Format auf diesem Sektor das aber kaum mehr auf begeisterte Publikumsresonanzen stiess nbsp ORF Generaldirektorin 2002 2006 Monika LindnerDie Amtszeit Gerhard Weis wurde seit der turbulenten Regierungsbildung im Februar 2000 immer wieder von Interventionen und Druck der Regierungsparteien etwa durch Peter Westenthaler uberschattet 16 Im Herbst 2001 wurde die OVP nahe fruhere Landesintendantin von ORF Radio Niederosterreich und Schussel Vertraute Monika Lindner zur Nachfolgerin von Gerhard Weis gewahlt Der ORF geriet unter Monika Lindner nicht nur wegen des Vorwurfs der Regierungsnahe in das Schussfeld der Kritik sondern auch wegen seiner Finanzierungsmethoden So kamen im Nachtprogramm Call in Gewinnspiele zum Einsatz was fur eine gebuhrenfinanzierte offentlich rechtliche Sendeanstalt wohl einzigartig gewesen sein durfte Diese Art von Sendungen wurden nach medialer Kritik wieder eingestellt Fur offentliche Kritik sorgte im Jahr 2002 die Einstellung der seit 1981 ausgestrahlten Sendereihe Kunst Stucke die oftmals in ihrer Geschichte Raum fur kontroversielle Arbeiten osterreichischer Avantgarde und Experimentalfilmemacher bot aber auch eine Comedyschiene betreute die nicht nur die Arbeiten und den speziellen Humor von Monty Python einem grosseren Publikum in Osterreich bekannt machte sondern auch Raum fur die ersten Fernseharbeiten von Projekt X und Stermann amp Grissemann Frau Pepi und die Buben Suite 16 bzw Blech oder Blume bot Ausserdem war innerhalb der Kunst Stucke schon ab Mitte der 1980er Jahre zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum die britische Satire Show Spitting Image mit deutschen Untertiteln zu sehen Die Programmreform 2007 und der ORF unter Alexander Wrabetz Bearbeiten nbsp Alexander Wrabetz ORF Generaldirektor 2007 2022 Nachdem die im Fruhjahr 2007 von Alexander Wrabetz gestartete Programmreform von vielen Beobachtern und Kommentatoren anderer Medien als gescheitert betrachtet wurde kam die Funktion des ORF in der osterreichischen Medienlandschaft wieder verstarkt zur Debatte Nach kostenintensiven Eigenproduktionen wie Mitten im 8en stand ab Mitte des Jahres 2007 die Frage nach der Finanzierung des ORF wieder verstarkt im Mittelpunkt Kritisiert wurde die unter Monika Lindner erfolgte Fixanstellung von tausenden freien Mitarbeitern welche sich betriebswirtschaftlich fur den ORF katastrophal ausgewirkt habe Die seit Mitte der 2000er Jahre auch in Osterreich verstarkt tatigen Privaten storten vor allem der marktverzerrende Effekt der ORF Gebuhren 17 Die osterreichischen Zeitungsherausgeber forderten 2008 in einem Brief an die EU Wettbewerbskommission die Abschaffung der ORF Gebuhr fur die Unternehmensteile ORF 1 O3 und ORF Online Die ORF Gebuhr wurde im Fruhjahr 2008 in Hinblick auf die kommenden Mehrausgaben fur die Fussball EM und die Olympischen Spiele um durchschnittlich zehn Prozent erhoht 18 Trotz dieser Mehreinnahmen musste das Unternehmen im November 2008 ein prognostiziertes Minus von rund 100 Millionen Euro bekanntgeben Die ORF Fuhrung kundigte als Konsequenz Sparmassnahmen im Programm so soll etwa die Wochenschau eingestellt werden und die Auslagerung von Mitarbeitern an Ausserdem wurde die osterreichische Bundesregierung aufgefordert dem ORF die Verluste aus Gebuhrenbefreiungen fur sozial Bedurftige die auf rund 35 Millionen Euro beziffert wurden zu erstatten und die Ausweitung von Werbezeiten zuzulassen Im August 2011 wurde Wrabetz vom ORF Stiftungsrat dem Aufsichtsgremium des Unternehmens fur weitere funf Jahre gewahlt Damit ist Wrabetz seit 1967 erst der zweite ORF Chef nach Gerd Bacher der wiedergewahlt wurde Als einen Schwerpunkt seiner zweiten Amtszeit kundigte er die Grundung von ORF III als Kulturspartensender an die Wiedereinfuhrung eines Versuchslabors nach Art der 2002 eingestellten Sendeschiene der kunst stucke und die Zuruckdrangung von amerikanischen TV Serien die einen grossen Teil des Programms von ORF eins bilden So wurde als erste Massnahme etwa die Sitcom Two and a Half Men nach der Wahl Wrabetz aus dem Samstagshauptabendprogramm genommen 19 Zur Finanzierung des Unternehmens das erst 2010 mit einem 160 Millionen Euro Paket aus Steuermitteln saniert wurde forderte Wrabetz die Erhohung der Gebuhren und die Ausweitung von Werbezeiten was nur aus wirtschaftsnahen und auslandischen Pressestimmen Kritik hervorrief 20 Ein weiteres Thema in den osterreichischen Medien war die Standortsuche fur eine neue ORF Zentrale da die bisherige Unternehmenszentrale im 13 Wiener Gemeindebezirk neben gravierenden baulichen Mangeln aus verschiedensten Grunden nicht mehr als zeitgemass erachtet wurde Seit etwa 2007 wurde dafur immer wieder das Medienzentrum Sankt Marx genannt 21 2009 schlug Gustav Peichl vor den Gebaudekomplex teilweise zu Wohnungen umzubauen 22 ORF in HDTV Bearbeiten nbsp ORF HD Produktion in KitzbuhelAm 23 Janner 2008 erfolgte erstmals eine ORF HDTV Live Ubertragung The Nightrace aus Schladming Ein HDTV Empfang wurde dazu in Eventform in den ORF Landesstudios offentlich prasentiert Technikpartner war die Telekom Austria 23 Im Hinblick auf die Fussball EM 2008 nahm ORF 1 HD am 1 Juni 2008 um 17 25 Uhr mit der Sendung Internationales Mehrkampfmeeting 2008 Gotzis einen HDTV Sendebetrieb auf Am Montag den 2 Juni 2008 folgte vor Medienvertretern ein offizieller ORF HDTV Start mit einer Universum Sendung in HD 24 Zur Fussball Europameisterschaft 2008 wurde ORF 1 HD auch uber das am 6 Mai 2008 gestartete digitale HD Kabelfernsehangebot der UPC Austria empfangbar 25 weiters gibt es seitens der Telekom Austria seit Anfang Juni 2008 ein IPTV Produkt in HDTV 26 Am 5 Dezember 2009 schaltet der ORF auch die hochauflosende Variante ORF 2 HD auf auf dem kulturelle Grossereignisse und gewisse Eigenproduktionen wie Universum in High Definition gezeigt werden sollen Das Programm selbst unterscheidet sich nicht von der SD Variante ORF 2 HD wird im Vollbildformat 720p50 ubertragen das hinsichtlich senderseitiger Encodierung sowie Bildaufbereitung in handelsublichen Flachbild TV Geraten Vorteile gegenuber dem Halbbildformat 1080i50 aufweist Der ORF ist der erste deutschsprachige offentlich rechtliche Sender in Europa der sein ganzes Programmangebot parallel auch in HD Signalen sendet ORF Fernsehen per Internet Bearbeiten Die sieben Tage lang archivierten Bundesland heute Sendungen Osterreich Lokalprogramme wurden im September 2008 700 000 mal als Internet TV Stream abgerufen die vom ORF falschlicherweise als ORF IPTV bezeichneten aktuellen Online Videos Videos der Nachrichtenagenturen kamen im selben Zeitraum auf 480 000 Abrufe 27 Der Versuch des Osterreichischen Rundfunks eine ORF Online TV genannte Mediathek uber den Privaten Verleger Georg Hoanzl zu realisieren scheiterte an der heftigen Kritik des ORF Stiftungsrats da dieser uber die bereits fortgeschrittenen externen Plane nicht informiert und mit ihnen auch nicht einverstanden war Am Freitag den 13 November 2009 ging schliesslich unter dem Namen ORF TVthek 28 eine hauseigene ORF Mediathek ans Netz 29 30 Privatfernsehen in Osterreich BearbeitenAufbrechen des ORF Monopols Bearbeiten Mitte der 1990er Jahre kamen in Osterreich die ersten privaten lokalen Fernsehkanale in den weit verbreiteten TV Kabelnetzen auf Es gab jedoch fur diese Sender weder eine eindeutige gesetzliche Grundlage noch existierte ein Privatfernsehgesetz fur die terrestrische Ausstrahlung von TV Kanalen Erst am 1 August 2001 trat das Privatfernsehgesetz in Kraft das ein bundesweites das damals erst im Wiener Kabelnetz ausgestrahlte ATV und drei regionale Fernsehprogramme in Wien Linz und Salzburg zuliess Dass es erst 2001 mutmasslich als letztes Land der zivilisierten Welt zur landesweiten Zulassung von Privatfernsehen kam brachte Osterreich unter Journalisten und Medienunternehmern die Spitznamen Medien Albanien und Medien Kasachstan ein Lander die als Synonyme fur Ruckstandigkeit und eingeschrankte Meinungsfreiheit gelten aber Jahre vor Osterreich Privatfernsehen zuliessen 31 Die Positionierung der Privaten Bearbeiten nbsp Logo von ATVplusAm 1 Juni 2003 startete ATVplus als erster terrestrischer Privatsender Osterreichs Bis dahin war Osterreich der letzte Staat in Europa in dem kein frei uber Antenne empfangbares Privatfernsehen existierte Ein Jahr spater am 21 Juni 2004 folgte Puls TV im Grossraum Wien als zweiter terrestrisch empfangbarer Sender Puls TV teilte sich anfangs die Frequenz die der ORF bislang ausschliesslich fur die Wien Ausgabe von Bundesland heute nutzte Dadurch entstand bis zur Digitalisierung ein fur Puls TV schmerzhaftes Sendeloch im Vorabendprogramm Im Februar 2008 startete Puls TV unter dem neuen Namen Puls 4 als zweites osterreichweit empfangbares privates Vollprogramm Im Dezember 2007 ging Austria 9 TV als dritte private Anstalt ebenfalls osterreichweit auf Sendung Der Sender hat sich auf altere vorwiegend deutsche und osterreichische Spielfilme und auf klassische TV Serien wie Mac Gyver spezialisiert Bereits ein Jahr vor ATV 2002 begann gotv als erster osterreichischer Spartensender mit der Ausstrahlung seines Programmes das allerdings nur in den Kabelnetzen Niederosterreichs und Wiens empfangbar war Die neue Konkurrenz setzte ihre Schwerpunkte in direkter Weise gegen den bisherigen Monopolisten der jetzt nur noch Marktfuhrer war So entwickelte ATV das vom fruheren ORF Moderator Dominic Heinzl prasentierte und gestaltete Format Hi Society in direkter Anlehnung an die Seitenblicke eine der erfolgreichsten und einflussreichsten ORF Sendungen Zu den erfolgreichsten Programmen von ATV zahlten auch verschiedene Doku Soap Formate die ersten die in Osterreich ausgestrahlt wurden Sendungen wie Die Lugners Tausche Familie und Sasha Walleczek isst anders Besonders hart traf den ORF der Verlust der Rechte an der Bundesliga an Premiere und dessen Partner ATV der 2004 2006 Tageszusammenfassungen aller Spiele sowie Live Ubertragungen ausgewahlter Spitzenbegegnungen senden durfte Andere Sender setzten wiederum bewusst auf Qualitat und Service So fuhrte gotv den Gedanken des Musikfernsehens auf seinen Ursprung zuruck und zeigte wenn auch aus finanziellen Grunden vor allem Musikvideos und kam in seinen Werbeblocken so gut wie ohne Klingeltonwerbung aus Puls TV setzte vor allem im ersten Jahr unter der Leitung Helmut Brandstatters auf anspruchsvolle Berichterstattung uber Lokalereignisse und uber die lokale Musikszene Wiens Dennoch blieben die Reichweiten der neuen Sender vor allem in den ersten Jahren unter den Erwartungen und gewannen erst in letzter Zeit vor allem durch die im Laufe des Jahres 2007 abgeschlossene Digitalisierung an Substanz Besonders die Ubernahme von Puls durch die ProSiebenSat 1 Media und das damit verbundene verbreiterte Programmangebot an aktuellen Serien und Spielfilme brachte dem Sender hohere Marktanteile Der ORF verlor in dieser Zeit durch die allzu deutliche Vereinnahmung durch die Regierungsparteien immer mehr an Reichweite und vor allem an Glaubwurdigkeit Im Wahljahr 2006 kam es nach einer Rede des ORF Spitzenjournalisten Armin Wolf anlasslich der Verleihung des Robert Hochner Preises bei der Wolf der ORF Spitze unter Monika Lindner und Werner Muck hemmungslose Einflussnahme vorwarf zu einer heftigen innenpolitischen Debatte Im August 2006 wurde Alexander Wrabetz mit Hilfe der Stimmen von SPO BZO und Grunen zum neuen Generaldirektor bestellt Die Digitalisierung des Verbreitungsweges Bearbeiten Am 28 Mai 2003 veroffentlichte KommAustria gemeinsam mit dem Rundfunkregulator RTR GmbH getrieben durch das Privatrundfunkgesetz 2000 ihren ersten Digitalisierungsbericht welcher durch die im Janner 2002 eingerichteten sogenannten Digitale Plattform Austria einer Arbeitsgemeinschaft ORF naher Interessengruppen erstellt wurde Diese Arbeitsgruppe wurde grosszugig mit Forschungsgeldern ausgestattet Dadurch war bis zum Dezember 2004 ein DVB T Testbetrieb in Graz erfolgreich moglich Element der geplanten ORF Digitalisierung war neben der Digitalisierung des Verbreitungsweges ein neuer interaktiver Teletext MHP mit Ruckkanal der uber ein analoges Telefonmodem erfolgen sollte Diese Technik wurde schon in den 1990er Jahren vom IRT Institut Munchen entwickelt zu einer Zeit als ein interaktives Internet und Breitbandverbindungen noch weitgehend unbekannt waren Wesentliches Element war dabei eine zentrale OK Text Taste an der Fernbedienung welche einen vereinfachten Produktkauf mit nur einem Tastendruck ermoglichte sollte Trotz eines sich eines bereits abzeichnenden signifikanten Ruckganges der Festnetztelefonie startete der ORF mit diesem Konzept eines interaktiven Teletextes Zertifizierte DVB T MHP Decoder wurden dazu in ihrer Erstanschaffung gefordert der massige Erfolg dieser Forderung war aber bereits Zeichen einer uberholten Technologie aus einer Zeit vor dem Internet 32 Zu Jahresanfang 2005 wurde die ORF Sendertechnik in die Osterreichische Rundfunksender GmbH ausgegliedert Am 26 Oktober 2006 begann diese in den Landeshauptstadten mit der Ausstrahlung von DVB T Die erste Analagogabschaltung fand am 5 Marz 2007 am Sender Pfander statt die letzte am 7 Juni 2011 Mit teilweise neuen erganzenden Anlagen wird nun an 320 Standorten uber die erste Frequenz mit MUX A ORF 1 zwei ORF 2 Bundeslander Splittungen und ATV gesendet 19 Anlagen bei den Landeshauptstadten ubertragen zusatzlich uber die zweite Frequenz mit MUX B Puls 4 3sat ORF SPORT ORF III und ServusTV 33 Vom 12 April 2010 bis Ende Marz 2013 fand ein Versuchsbetrieb fur DVB T2 auf Kanal 65 statt siehe Osterreichische Rundfunksender GmbH Abschnitt DVB T2 Im April 2013 startete DVB T2 in Osterreich im Regelbetrieb siehe simpliTV Jingle BearbeitenIn den 1970er und 1980er Jahren verwendete FS1 bei der Eroffnung Strauss Donauwalzer FS2 Schuberts Unvollendete als Erkennungsmelodie Siehe auch BearbeitenMedien in Osterreich Geschichte des Fernsehens Chronologie des Fernsehens Geschichte des Fernsehens in Deutschland Deutscher Fernsehfunk Portal Fernsehen Liste der ORF eins Sendungen Liste der ORF 2 SendungenLiteratur BearbeitenORF3 Film Fernsehen Osterreich In Filmarchiv 27 Oktober November 2005 Zeitschrift des Filmarchivs Austria Seismographen der Gegenwart Die Transformation des ORF Fernsehspiels in den siebziger Jahren In Filmarchiv 27 Oktober November 2005 Zeitschrift des Filmarchivs Austria Monika Bernold Sylvia Szely tele visionen Historiographien des Fernsehens In Osterreichische Zeitschrift fur Geschichtswissenschaften Heft 4 Jg 12 2001 Viktor Ergert Hellmut Andics Robert Kriechbaumer Die Geschichte des Osterreichischen Rundfunks 4 Bde Hg ORF Viktor Erget 50 Jahre Rundfunk in Osterreich 3 Bde Salzburg 1974 Franz Ferdinand Wolf 25 Jahre ORF 1975 2000 Salzburg 2001 Kurt Tozzer Martin Majnaric Achtung Sendung Wien 2005 Hellmut Andics Die Insel der Seligen Munchen 1980 Ausfuhrungen zu den politischen Verzahnungen der elektronischen Medien in der Zweiten Republik Werner Reichl Die roten Meinungsmacher SPO Rundfunkpolitik von 1945 bis heute Deutscher Wissenschafts Verlag DWV 2012 Sylvia Szely Hrsg Spiele und Wirklichkeiten Rund um 50 Jahre Fernsehspiel und Fernsehfilm in Osterreich Verlag Filmarchiv Austria 2005 ISBN 3 901932 87 9 Florian Wagner Georg Vogt Wolfgang Liemberger Christine Ehardt Hrsg Serielle Zustande Annaherungen an die osterreichische Fernsehlandschaft Sonderzahl Verlag Wien 2022 ISBN 978 3 85449 576 5 Renee Winter Geschichtspolitiken und Fernsehen Reprasentationen des Nationalsozialismus im fruhen osterreichischen TV 1955 1970 transcript Verlag 2014 Andreas Novak Oliver Rathkolb Hrsg Die Macht der Bilder Kral Verlag Wien 2017 Weblinks Bearbeiten50 Jahre osterreichisches Fernsehen ausfuhrliche Seite viel Bildmaterial Chronik des ORF viele wertvolle Daten zur Geschichte des Medienunternehmens Osterreich und das Fernsehzeitalter Memento vom 17 Mai 2012 im Internet Archive hauptsachlich technische Belange Birth Television Archive historische Fernsehbeitrage Vorbereitungen fur einheitliche TV Lautstarke ab 1 September laufen auf HochtourenEinzelnachweise Bearbeiten amospress at Skandal beim ORF um die alten Tonbandbestande Memento des Originals vom 29 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www amospress at Die Geschichte des ORF TV Archivs Memento des Originals vom 29 November 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www birth of tv org Interview mit Gustav Peichl Ich war ein Frecher 4 November 2015 Otto Konig Medienprasenz Memento vom 5 November 2008 im Internet Archive a b Medienforschung ORF Die osterreichische Rundfunk Chronik Memento vom 22 Juni 2006 im Internet Archive Roman Sandgruber Okonomie und Politik Osterreichische Wirtschaftsgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart Wien Ueberreuter 1995 S 48 481 Tu den Tiger in den Kasten Memento des Originals vom 3 Juni 2006 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www boehlau at tvmatrix at 50 Jahre osterreichisches Fernsehen vienna cc Forum Dichter Graz OF 1 2 Vorlage Toter Link oe1app1 orf at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Der Spiegel 18 1972 24 April 1972 S 100 Heute Wahl des ORF Chefs Gerd Bacher hat keine Chance In Arbeiter Zeitung Wien 28 September 1978 S 1 Osterreicher sehen deutsches Werbe TV Konkurrenz fur den Kunigelbaren In Arbeiter Zeitung Wien 13 Janner 1979 S 15 Der Spiegel 47 1987 S 186 192 Osterreich I In Arbeiter Zeitung Wien 18 November 1987 S 32 Gerhard Weis im Falter Interview Memento vom 16 August 2011 im Internet Archive EU wird aktiv gegen ORF Gebuhr ORF Gebuhren werden um zehn Prozent erhoht Wrabetz beherrscht die Kunst des Kriegens Der Standard abgerufen am 15 August 2011 Wrabetz wurde in Deutschland aus dem Funkhaus gejagt Der Standard abgerufen am 15 August 2011 Wrabetz will ORF nach Sankt Marx ubersiedeln Memento vom 16 Marz 2009 im Internet Archive Online Ausgabe Die Presse vom 27 Januar 2009 Plane zur Teilerhaltung des ORF Zentrums Peichl will ein Drittel der Anlage opfern Memento des Originals vom 2 September 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink 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www fuzo archiv at artikel 1631699v2 ORF Futurezone vom 13 November 2009 Harald Fidler Osterreichs Medienwelt von A bis Z Falter Verlag Wien 2008 S 6 Einleitung direktes Zitat 283 Medien Albanien und 481 Privatfernsehen Archivierte Kopie Memento des Originals vom 1 August 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rtr at Digitaler Rundfunk Reinhold Leutgeb Letzte DVB T Umstellungen Memento des Originals vom 8 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot blog ors at 11 Juni 2011 ors atGeneralintendanten und Generaldirektoren des ORF Gerd Bacher 1967 1974 1978 1986 1990 1994 Otto Oberhammer 1974 1978 Thaddaus Podgorski 1986 1990 Gerhard Zeiler 1995 1998 Gerhard Weis 1998 2001 Monika Lindner 2002 2006 Alexander Wrabetz 2007 2021 Roland Weissmann seit 2022 Kino Film und Fernsehen in Osterreich Geschichte Stummfilmara bis 1930 Fruher Tonfilm 1930 1945 Nachkriegsara 1945 1970 Neuer Osterreichischer Film seit 1970 Geschichte des Kinos Geschichte der Wochenschau Geschichte des Fernsehens Geschichte des Wiener Films Listen Stummfilme Tonfilme Fernsehproduktionen Produktionsgesellschaften Schauspieler Regisseure Sonstige Filmschaffende Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte des Fernsehens in Osterreich amp oldid 239529302