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Die Geschichte der Wochenschau in Osterreich beginnt im Jahr 1911 als die Wiener Kunstfilm erstmals regelmassig wochentlich neue Berichte aus Wien und anderen Teilen der Osterreichisch Ungarischen Monarchie brachte Man trat hierbei in Konkurrenz zu den marktbeherrschenden franzosischen Filmgesellschaften die bereits seit Jahren in Osterreich als Vertriebsniederlassungen aber auch als Wochenschauproduzenten tatig waren Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Im Ersten Weltkrieg 1 2 In der Zwischenkriegszeit 1 3 Im Nationalsozialismus 1 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie ersten osterreichischen Wochenschauberichte wurden von franzosischen Filmgesellschaften gedreht die rasch die internationalen Markte eroberten 1904 eroffnete die Pathe Freres eine Niederlassung in Wien und begann sowohl mit der Herstellung von Wochenschauberichten vor Ort als auch mit dem Vertrieb eigener in Frankreich hergestellter Wochenschauen und Kurzspielfilmproduktionen 1908 folgten Gaumont und 1909 die Societe Eclair Sie bereiteten der ab 1910 einsetzenden regelmassigen Filmproduktion Osterreichs noch bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Wochenschaubereich grosse Konkurrenz Um gegen die vorwiegend franzosische Konkurrenz bestehen zu konnen versuchte die Wiener Kunstfilm durch besonders viele und aktuelle Berichte die Leute in die Kinos zu locken Darunter waren Ereignisse wie der Stapellauf des k u k Kriegsmarine Schlachtschiffs SMS Zrinyi im Hafen von Triest und die Flugwoche am Flugfeld Wiener Neustadt damals einer der grossten Flughafen der Welt in der jungen Luftfahrtsgeschichte Auch die beliebte Wiener Badeinsel Gansehaufel und der Wiener Prater sowie Skiveranstaltungen der Semmering im Winter die Plitwitzer Seen die Brandkatastrophe Wien Nordbahnhof am 29 Juli 1911 Stadtebilder von Krakau Mariazell Prag wurden verfilmt und in die Wiener Kinos gebracht Mit Typen und Szenen aus dem Wiener Volksleben erschien 1911 auch einer der ersten Dokumentarfilme ein Genre das aufgrund seines dokumentarischen Zwecks eng mit der Wochenschauberichterstattung verbunden ist Bis zur Grundung der Sascha Film 1912 blieb die Erste osterreichische Kinofilms Industrie fuhrender osterreichischer Produzent von Wochenschauberichten Dokumentationen und Spielfilmen Einige spater sehr erfolgreiche Filmschaffende begannen noch vor dem Ersten Weltkrieg ihre Karriere als Kameramann bei Wochenschauen Neben Mitarbeitern der beiden bereits genannten Unternehmen waren dies etwa Hans Theyer Eduard Hoesch und Franz Planer Im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Mit Beginn des Ersten Weltkriegs waren zahlreiche Staaten und deren Angehorige plotzlich Feinde Osterreich Ungarns die entweder inhaftiert oder ausgewiesen wurden Darunter waren auch die franzosischen Filmschaffenden deren Ara damit zu Ende ging Die plotzlich wegfallende Konkurrenz kam den heimischen Produzenten sehr gelegen und es entstehen neue Wochenschauen die auf grosses Publikumsinteresse stiessen Im September 1914 produzierte die Wiener Kunstfilm die erste Kriegswochenschau des Landes das Kriegs Journal Als Kameraleute waren Raimund Czerny und Heinrich Findeis an den Fronten Nach Erscheinen der ersten acht Ausgaben trat auch die Sascha Film gemeinsam mit Philipp und Pressburger und der Oesterreichisch Ungarischen Kinoindustrie Gesellschaft mit der Veroffentlichung der ersten Kriegswochenschau auf den Markt Diese trug die Bezeichnung Osterreichischer Kino Wochenbericht vom nordlichen und sudlichen Kriegsschauplatz Trotz des ausschweifenden Titels hatte diese Wochenschau mehr Erfolg 1915 wurde sie Kinematographische Kriegsberichterstattung danach Sascha Kriegswochenbericht bezeichnet Parallel dazu erschien die Sascha Messter Woche In der Zwischenkriegszeit Bearbeiten nbsp Titelbild eines Beitrages von Osterreich in Bild und Ton Thema war ein von nationalsozialistischen Terroristen verubter SprengstoffanschlagAb 1920 erschien im Grazer Kinovorprogramm das Steiermarkische Filmjournal von Bruno Lotsch Den Hauptteil ihres Schaffens erbrachten sie jedoch in Osterreich wo sich Hoesch nach dem Zweiten Weltkrieg als Produzent und Regisseur von Heimatfilmen einbrachte Von 1931 bis 1933 erschien eine internationale Wochenschau die von der Selenophon Licht und Tonbildgesellschaft mit Gustav Mayer von der Firma Hugo Engel in Koproduktion hergestellt wurde Grossteils nicht zur offentlichen Vorfuhrung bestimmt waren hingegen die Aufnahmen der Bundessicherheitsfilmwache die seit 1928 offentliche Ereignisse filmte und die heute eine wesentliche Erganzung zu den sonstigen zeitgenossischen Berichten und Dokumenten darstellen so zum Beispiel die Aufnahmen vom internationalen kommunistischen Demonstrationstag 1930 1931 die Internationale 2 Arbeiter Olympiade und 1932 die militartechnische Vorbereitung des Burgerkrieges Ab 1933 erschien die Wochenschau Osterreich in Bild und Ton als Propagandainstrument fur den autoritaren Standestaat 1 Die Konkurrenz aus dem Ausland vor allem aus Deutschland war gross Eine staatliche Forderung fur Wochenschauen forderte die kontinuierliche Herstellung von Kurzfilmen und Wochenschauen fur die Kinos Im Nationalsozialismus Bearbeiten Die Wochenschau des Standestaates wurde als OSTMARK Wochenschau weitergefuhrt 2 Ab 7 September 1939 erschien im gesamten Deutschen Reich nur noch die UFA Tonwoche die nach der letzten Ausgabe Nr 510 am 12 Juni 1940 Die Deutsche Wochenschau hiess Diese 600 bis 800 Meter bzw 20 bis 30 Minuten langen Wochenruckblicke wurden vom Staat gefordert sodass Kinobesuche sehr kostengunstig waren die sich die normale Bevolkerung auch mehrmals pro Woche leisten konnte Die Mitarbeiter wurden speziell geschult schliesslich war die Propagandawirkung enorm wichtig fur die Kriegsfuhrung der Nationalsozialisten Viele Filmberichterstatter kamen aus dem ehemaligen Osterreich einige davon kamen bei Aufnahmen an der Front ums Leben 1942 erschien die Deutsche Wochenschau mit 1900 Kopien vor wochentlich 20 Millionen Kinobesuchern Die Deutsche Auslandswoche wurde in rund 1400 Kopien in 34 Sprachen in ganz Europa gezeigt Die Zensur der Wochenschauen nahm Adolf Hitler meist selbst vor Die letzte Deutsche Wochenschau der Nationalsozialisten erschien am 22 Marz 1945 als 245 Ausgabe Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die erste osterreichische Wochenschau der Nachkriegszeit erschien bereits im Mai 1945 kurz nach Kriegsende Es war die Osterreichische Wochenschau welche die Wien Film mit noch vorhandenem Filmmaterial mehrere Ausgaben lang herstellte Daraufhin wurde sie jedoch verboten Die Alliierten starteten selbst Wochenschauproduktionen So erschien von 1945 bis 1949 die von den britischen und US amerikanischen Besatzungsmachten in Osterreich gemeinsam hergestellte Wochenschau Welt im Film Leiter war Fritz Olesko 1949 wurde sie in MPEA Tonende Wochenschau umbenannt und erschien bis zum Besatzungsende 1955 Die Franzosen produzierten die Franzosische Wochenschau Weiters erschienen die Wochenschauen Spiegel der Zeit von Karl Zieglmayer und Wir sind dabei Am 11 November 1949 erschien die erste Ausgabe der Austria Wochenschau die bis Februar 1982 hergestellt wurde Danach wurde sie in ein Kinomagazin umgestaltet und lief unter dem Namen Scope bis 1994 Auch die Osterreichische Wochenschau wurde vorubergehend wieder ins Leben gerufen Besitzer waren dieses Mal zu 52 Prozent der Bund und zu je 24 Prozent die Kinobetreibergesellschaft Kiba der Stadt Wien und die Sascha Film Karl Zieglmayer wurde als erster Leiter engagiert Die zunehmende Konkurrenz durch das Fernsehen mit seinen Nachrichtensendungen ab den 1950ern nahm den Wochenschauen die Existenzgrundlage Auch im Fernsehen konnten sich die Wochenschauen in ihrer bisherigen Form nicht bewahren da Fernsehnachrichten ohnehin taglich aktuell sind Wollte man im Fernsehen weiterbestehen musste man sich spezialisieren Doch auch die Austria Wochenschau die von 1982 bis 1994 nur noch als Kinomagazin im Fernsehen lief musste letztendlich doch aufgegeben werden Die letzte in Osterreich existierende Wochenschau war zumindest vom Namen her die seit 28 Oktober 1979 sonntaglich ausgestrahlte ORF Sendung Wochenschau Sie war von besonderer Bedeutung fur gehorlose Menschen in Osterreich da die Moderation nicht nur akustisch sondern gleichzeitig auch in Gebardensprache erfolgte Bei den Nachrichtenbeitragen selbst konnten mittels Teletext Untertitel zugeschaltet werden Als Folge von Einsparungsmassnahmen wurde die Wochenschau im ORF Fernsehen mit der letzten Folge am 26 Juli 2009 eingestellt Siehe auch BearbeitenKino und Film in Osterreich UbersichtsartikelLiteratur BearbeitenHans Petschar Georg Schmid Erinnerung amp Vision Die Legitimation Osterreichs in Bildern Eine semiohistorische Analyse der Austria Wochenschau 1949 1960 Mit einem Beitrag von Herbert Hayduck Graz Akademische Druck und Verlagsanstalt 1990 ISBN 3 201 01510 5 Michael Achenbach Osterreich in Bild und Ton die Filmwochenschau des austrofaschistischen Standestaates Verlag Filmarchiv Austria Wien 2002 Ludwig Gesek Zur Geschichte der Wochenschau in Osterreich In Gunter Moltmann Hrsg Zeitgeschichte in Film und Tondokumenten Musterschmidt Verlag Gottingen 1970 S 177 181 Wolfgang Wimmer Die Austria Wochenschau Ges m b H 1966 1982 Diplomarbeit Wien 2004 Hrvoje Miloslavic DIE OSTMARK WOCHENSCHAU Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus 2008 ISBN 978 3 902531 48 3Einzelnachweise Bearbeiten Michael Achenbach Karin Moser Osterreich in Bild und Ton Die Filmwochenschau des austrofaschistischen Standestaates Hrsg Filmarchiv Austria Eigenverlag Wien 2002 ISBN 978 3 901932 18 2 Kapitel online auf demokratiezentrum org PDF 415 kB OSTMARK Wochenschau Memento des Originals vom 15 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot filmarchiv at abgerufen am 30 August 2009Weblinks BearbeitenUber die Wochenschau auf filmarchiv atKino Film und Fernsehen in Osterreich Geschichte Stummfilmara bis 1930 Fruher Tonfilm 1930 1945 Nachkriegsara 1945 1970 Neuer Osterreichischer Film seit 1970 Geschichte des Kinos Geschichte der Wochenschau Geschichte des Fernsehens Geschichte des Wiener Films Listen Stummfilme Tonfilme Fernsehproduktionen Produktionsgesellschaften Schauspieler Regisseure Sonstige Filmschaffende Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Wochenschau in Osterreich amp oldid 207610513