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Die Kinobetriebsanstalt Ges m b H Kiba war ein Unternehmen der Stadt Wien Es wurde 1926 im Roten Wien gegrundet um das neue Massenmedium Film politisch nutzen zu konnen 1938 wurden die Kiba Kinos von der nationalsozialistischen Ostmarkischen Filmtheater Betriebs GmbH ubernommen 1945 wurde die Kiba neu gegrundet und bekam diese sowie weitere 30 einst arisierte Kinos zuruck 1999 wurde die Kiba privatisiert samtliche Kinos wurden veraussert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Entwicklung bis 1945 1 2 Neugrundung 1945 und Ubernahme arisierter Kinos 1 3 Entwicklung bis zur Verausserung der Kinos 1999 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung und Entwicklung bis 1945 Bearbeiten Die Kiba wurde 1926 von der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Osterreichs SDAPO im Roten Wien als gemeindeeigenes Unternehmen gegrundet Es wurden Kinos gegrundet und gekauft mit dem Ziel diese politisch vereinnahmen zu konnen Sie stellten eine grosse Konkurrenz zu den privaten Kinobetreibern dar und sollten den Arbeitern einen gunstigen Kinobesuch ermoglichen Bis zum Jahr 1931 erreichte die Kiba eine Grosse von uber 30 Kinos mit 16 000 Platzen Die Kiba gab auch den Auftrag zur Herstellung von zwei Werbefilmen fur die Sozialdemokratie Das Notizbuch des Mr Pim in dessen Verlauf ein konservativer Amerikaner vom Roten Wien uberzeugt wird und Die vom 17er Haus von Artur Berger ein sozialutopischer Film der fur die Landtagswahl 1932 produziert wurde Dies war auch der letzte Film der SPO vor dessen Verbot im Austrofaschistischen Standestaat 1938 wurden die sieben Kinos der Kiba in Wien Apollo Busch Mariahilf Opern Scala Schweden und Weltspiegel und jene in Linz und Steyr von der Ostmarkischen Filmtheater Betriebs GmbH im Sinne der Gleichschaltung ubernommen und als Tochtergesellschaft weiterbetrieben Neugrundung 1945 und Ubernahme arisierter Kinos Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den vier Alliierten Siegermachten in Osterreich der Information Service Branch eingerichtet Dieser sollte im Bereich Theater und Kino die Entnazifizierung durchfuhren Ein entsprechendes Gesetz wurde am 10 Mai 1945 verabschiedet Bei der Umsetzung der Entnazifizierungsmassnahmen traten in Wien jedoch zahlreiche Unregelmassigkeiten auf Zwar wurden die Kinos selbst an ihre vormaligen Eigentumer oder Rechtsnachfolger ruckgestellt doch sah die Stadt Wien fur die Ruckgabe der Konzessionen die zum Betrieb des Kinos berechtigen andere eigene Kriterien vor Demgemass waren nur die vormaligen Konzessionsinhaber oder deren direkte Nachkommen anspruchsberechtigt jedoch keine anderen Verwandten Erbberechtigten oder Rechtsnachfolger 1 Waren also keine Eigentumer oder direkte Nachkommen vorhanden wie es nach der Vertreibung und Ermordung vieler Juden bei rund der Halfte der Wiener Kinos der Fall war ubergab die Stadt Wien die Konzession an die gemeindeeigene Kiba Die zumeist im Ausland lebenden Rechtsnachfolger der Kinoeigentumer mussten dann entweder die Konzession pachten oder verkauften ihr Kino an die Kiba 30 weitere Kinos rund ein Drittel der einst arisierten Wiener Kinos kamen so in Besitz der Kiba 1 1949 kam es zwar zu Klagen gegen dieses Vorgehen jedoch nicht von Rechtsnachfolgern der judischen Eigentumer vor 1938 sondern von einigen der von den Nationalsozialisten fur Verdienste um die Partei begunstigten Personen die zwischen 1938 und 1945 arisierte Kinos betrieben hatten Der Verfassungsgerichtshof gab ihnen 1949 Recht sodass die Kiba einige der arisierten Kinos wieder an die 1938 von den Nationalsozialisten eingesetzten NS Sympathisanten zuruckgeben musste 1 Entwicklung bis zur Verausserung der Kinos 1999 Bearbeiten nbsp Das altehrwurdige Metro Kino nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1999 im Besitz der Kiba Ende 1947 wurde die Pabst Kiba Produktionsfirma von der Kiba und dem Regisseur G W Pabst gegrundet Fur zehn Millionen Schilling sollten in den kommenden Jahren drei Filme hergestellt werden Es wurden jedoch vier Duell mit dem Tod Geheimnisvolle Tiefe 1 2 3 aus und Ruf aus dem Ather Wurde Duell mit dem Tod von der Kritik noch als sehenswert empfunden fiel Geheimnisvolle Tiefe dessen Drehbuch von G W Pabsts Frau Trude stammte sowohl bei der Kritik als auch an den Kinokassen durch Nach heftigen Diskussionen im Wiener Gemeinderat wurde diese Gesellschaft im Jahr 1949 wieder aufgelost 1949 wurde die Osterreichische Wochenschau vorubergehend wieder ins Leben gerufen Besitzer waren zu 52 Prozent der Bund und zu je 24 Prozent die Kiba und die Sascha Film Bis in die 1990er Jahre war die Kiba der grosste Kinobetreiber in Osterreich noch vor der Constantin Holding Mit dieser hatte die Kiba jedoch 1992 die gemeinsame Kinoerrichtungs und betriebsgesellschaft Cineinvest gegrundet Gemeinsam wurden nun neue Multiplex Kinos errichtet und betrieben Lange Zeit wurde in den Medien uber eine Fusion der Kiba mit der Constantin Holding spekuliert Letztendlich wurde die Kiba 1999 privatisiert die verbliebenen neun Kinos Cine de France Elite Flotten Gartenbau Gloria Kolosseum Metro Top gingen jedoch schliesslich an einen Zusammenschluss osterreichischer Filmproduzenten verleiher und Investoren der sich City Cinemas nannte 2 Darunter befanden sich Filmproduktionsgesellschaften wie die Allegro und Dor Film der Filmladen Filmverleih das Filmarchiv Austria sowie Gastronomie und Immobilienunternehmen Die Anteile an der Cineinvest zu der auch das erste Multiplex Kino Wiens das 12 salige Apollo Kino sowie die Cineplexx Kette gehorten gingen jedoch vollstandig an die Constantin Holding uber die seither nicht mehr nur grosster Verleiher sondern auch grosster Kinobetreiber Osterreichs ist 3 City Cinemas meldete im Janner 2002 Konkurs an nicht zuletzt auch deswegen da sie renovierungsbedurftig waren und auch vom Konkurrenten Constantin Film Holding teilweise nicht mit besucherstarken Filmen beliefert wurde 2 Die neun Kinos wurden nun teilweise geschlossen und teilweise weiterverkauft Das Metro Kino wurde etwa vom Filmarchiv Austria ubernommen und dient nun als dessen Vorfuhrstatte fur Retrospektiven und historische Filme Das Gartenbaukino wiederum wurde von der Viennale mit Unterstutzung der Stadt Wien gekauft und aufwandig renoviert Die Kiba bestand im Verbund mit der Wiener Stadthalle Betriebsgesellschaft weiter Literatur BearbeitenW Fritz Kino in Osterreich Der Tonfilm 1929 45 1991Weblinks BearbeitenEintrag zu Kiba Kinobetreiber im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26 Februar 1999 Die Wahrheit uber den Kiba Skandal Die Arbeiter Zeitung 1949 uber den sozialistischen Kinobau onlineEinzelnachweise Bearbeiten a b c Georg Tillner Osterreich ein weiter Weg Filmkultur zwischen Austrofaschismus und Wiederaufbau In Ruth Beckermann Christa Bluminger Ohnte Untertitel Fragmente einer Geschichte des osterreichischen Kinos Sonderzahl Verlag Wien 1996 S 180 a b Der Fluch des Manitu In Falter Nr 6 02 6 Februar 2002 Memento vom 13 April 2012 im Internet Archive Andreas Ungerbock Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Osterreichisches Filminstitut 1999 S 8 9 eingesehen am 21 November 2012 Normdaten Korperschaft GND 16340645 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kiba Kinobetreiber amp oldid 229299726