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Folgende Teile dieses Artikels scheinen seit 2007 nicht mehr aktuell zu sein Der osterreichische Film im 21 Jahrhundert Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit 2007 Die osterreichische Filmgeschichte befasst sich mit der Entwicklung des osterreichischen Films seit der ersten Filmvorfuhrung in Wien im Jahr 1896 bis zur Gegenwart Die Geschichte der Wochenschau in Osterreich sowie die osterreichische Kinogeschichte werden in eigenen Artikeln gesondert behandelt Ikone des osterreichischen Films Hans MoserDie osterreichische Filmproduktion entwickelte sich im Vergleich zu anderen europaischen Landern verspatet und anfangs nur sehr langsam Die ersten Kurzspielfilme erschienen 1906 in den Kinos ab 1910 jedoch nahm die Produktion rasch zu und erreichte in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg ihren Hohepunkt Osterreich zahlte in diesen Jahren zu den fuhrenden Filmproduzenten der Welt mit der Sascha Film als einem der grossten Produzenten Europas Ab den 1920er Jahren wird Deutschland mit der europaischen Filmmetropole Berlin Anziehungspunkt fur osterreichische Filmschaffende Regisseure wie Max Reinhardt Fritz Lang und G W Pabst Josef von Sternberg Richard Oswald Fritz Kortner und Peter Lorre feierten dort grosse Erfolge Mit Beginn der Verfolgung von Juden und Andersdenkenden in Deutschland kehren viele zunachst nach Osterreich zuruck wo ihnen aber spatestens mit dem Anschluss von 1938 ebenfalls nur die Flucht blieb Etwa 400 judisch osterreichische Filmschaffende emigrieren 1 darunter neben den bereits genannten auch Billy Wilder Fred Zinnemann und Otto Preminger Einigen gelingt in Hollywood eine grandiose Karriere 33 von 35 osterreichischen Oscars gingen an aus Osterreich vertriebene judische Filmschaffende 2 Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde Wien neben Munchen und Berlin zur Hauptproduktionsstatte von nationalsozialistischen Spiel und Propagandafilmen Nach Kriegsende besann man sich auf positive Stimmung verbreitende Heimatfilme und Komodien Erst ab den 1960er Jahren konnte mit dem Niedergang der althergebrachten Filmindustrie wieder Neues entstehen Der Avantgardefilm nahm hierbei die Rolle als Wegbereiter fur den Neuen Osterreichischen Film ein Dieser brachte ab den 1980er Jahren vielfaltiges und kritisches Filmschaffen hervor das seit Ende der 1990er Jahre auf internationalen Filmfestivals vermehrt auf sich aufmerksam macht Inhaltsverzeichnis 1 Stummfilmara 1 1 Fruher Stummfilm 1896 1914 1 1 1 Erste osterreichische Filmproduktionen 1 1 2 Filmszene um 1910 1 1 3 Entwicklung des Filmschaffens bis 1914 1 2 Im Ersten Weltkrieg 1914 1918 1 2 1 Entwicklung der Filmproduktion wahrend des Kriegs 1 2 2 Erste Filmstars 1 3 Spater Stummfilm 1918 1929 1 3 1 Hohepunkt der Filmproduktion nach Kriegsende 1 3 2 Erste Filmproduktionsstatten ausserhalb Wiens 1 3 3 Expressionismus und Neue Sachlichkeit 1 3 4 Aufklarung und Freizugigkeit als neue Filmthemen 1 3 5 Aufwandige Monumentalfilme 1 3 6 Filmwirtschaftskrise durch enorme US Konkurrenz 1 3 7 Letzte Jahre des Stummfilms 2 Fruhe Tonfilmara 2 1 Die 1930er Jahre 2 1 1 Die ersten Tonfilme 2 1 2 Entstehen des Musikfilms 2 1 3 Im osterreichischen Standestaat 2 1 4 Vorweggenommener Anschluss des osterreichischen Films 2 1 5 Kritik am aufkommenden Totalitarismus 2 2 Wahrend des Nationalsozialismus 1938 1945 2 2 1 Filmwirtschaft und erste Folgen des Anschlusses 2 2 2 Spielfilme 2 2 3 Kultur und Heimatfilme 2 2 4 Propagandafilme 2 2 5 Filmschaffen gegen Kriegsende 3 Nachkriegsara 3 1 Im besetzten Nachkriegsosterreich 1945 1955 3 1 1 Wirtschaftliches und politisches Umfeld 3 1 2 Wiederaufnahme der Filmproduktion 3 1 3 Genre Variationen und Komodien Dominanz 3 1 4 Vergangenheitsbewaltigung und verklarung 3 2 Zwischen Kommerz und Avantgardefilm 1955 1970 3 2 1 Filmwirtschaft 3 2 2 Hohepunkt der Heimatfilmproduktion 3 2 3 Komodien Eisrevue Operetten und Monarchiefilme 3 2 4 Kriminal und Agentenfilme 3 2 5 Literaturverfilmungen 3 2 6 Freizugigkeit und Enttabuisierung im Film 3 2 7 Geforderte Filme und Kulturfilme 3 2 8 Avantgardefilm und alternatives Filmschaffen 4 Neuer Osterreichischer Film 4 1 Neuorientierung des osterreichischen Films 1970 1999 4 1 1 Generationenwechsel in den 1970er Jahren 4 1 2 Aufschwung der Filmszene in den 1980er Jahren 4 1 3 Renaissance der Komodie in den 1990er Jahren 4 2 Der osterreichische Film im 21 Jahrhundert 5 Literatur 6 Film 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseStummfilmara Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des osterreichischen Stummfilms Fruher Stummfilm 1896 1914 Bearbeiten nbsp Ein Stereoskop im Praterkino Kaiserpanorama um 1900Obwohl osterreichische Wissenschaftler und Erfinder stets aktiv zur Entwicklung der Filmtechnik beigetragen haben war die fruhe Phase des Stummfilms in Osterreich eine von franzosischen Filmunternehmern gepragte Die erste belegte offentliche Filmvorfuhrung fand am 20 Marz 1896 in der Wiener k k Lehr und Versuchsanstalt fur Photographie und Reproduktionsverfahren mit dem lumiereschen Kinematographen vor geladenem Publikum statt In den folgenden Jahren entstanden die ersten Kinos in denen zumeist auslandische Filme vorgefuhrt wurden Von richtigen Filmen konnte man damals jedoch noch nicht sprechen Produziert wurden aus technischen Grunden nur wenige Minuten dauernde dokumentarische und fiktionale Kurzfilme mit Titeln wie Fallen eines Baumes Taubenfuttern Erschiessung eines Spions im turkisch griechischen Krieg oder Ein unheimlicher Traum Hauptberufliche Filmschauspieler gab es damals noch nicht Es spielten zumeist Laiendarsteller Erste Filmstars mit Wiedererkennungswert entstanden erst mit aufwendigeren und langeren Produktionen Mitte der 1910er Jahre Erste osterreichische Kurz und Dokumentarfilme entstanden erst ab 1903 Erste Kurzfilme mit fiktiver Handlung stammen aus 1906 Richtige Spielfilme entstanden gar erst ab 1910 zu einem Zeitpunkt als Lander wie Frankreich und Grossbritannien bereits ihre erste Kinokrise hinter sich hatten die durch aufwandigere und einfallsreichere Filme uberwunden werden konnte Osterreich blieb diese Krise mangels eigener Filmproduktion erspart die ersten Spielfilme hatten dennoch die Lektionen des Auslands gelernt man orientierte sich unter anderem am neuen franzosischen Film d Art Den durch den spaten Start des osterreichischen Films bedingten Nachteil im internationalen Wettbewerb konnte die Filmindustrie im Ersten Weltkrieg der feindliche Filme und Unternehmen vom osterreichischen Markt verbannte wieder wettmachen Die osterreichische Filmproduktion ging vermutlich als einziger Wirtschaftsbereich gestarkt aus dem Ersten Weltkrieg hervor Etwa funf Jahre lang wurden osterreichische Filme massenhaft ins Ausland exportiert wo bis zu 90 Prozent des Erloses erzielt wurde Es folgte wie im Grossteil Europas eine wirtschaftliche Krise des Films worauf auch in Osterreich nach Demonstrationen von Filmschaffenden mit Importeinschrankungen reagiert wurde Bis zum Ende der Stummfilmara um 1930 bewegte sich die Filmproduktion in einem fur einen Kleinstaat ublichen Ausmass zwischen 20 und 30 Produktionen jahrlich Erste osterreichische Filmproduktionen Bearbeiten nbsp Programmankundigung im Vorfuhrraum von Eugene Dupont Mitte April des Jahres 1896 im Illustrierten Wiener Extrablatt nbsp Erotische Aufnahmen fur Herrenabende produziert ab 1906 vom Wiener Fotografen Johann Schwarzer Die ersten Filmgesellschaften Osterreichs kamen aus Frankreich Als erste eroffnete 1904 die Pathe Freres eine Niederlassung in Wien 1908 folgte Gaumont und 1909 die Societe Eclair Sie bereiteten der ab 1910 einsetzenden regelmassigen Filmproduktion Osterreichs noch bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Wochenschaubereich grosse Konkurrenz Auch die alteste erhaltene in Osterreich gedrehte Filmaufnahme wurde von Franzosen gedreht von den Gebrudern Lumiere 1896 Bei der ersten osterreichischen Filmgesellschaft handelte es sich um einen reinen Filmverleih welcher 1905 gegrundet wurde 1897 fand in Horitz im Bohmerwald bei der Auffuhrung des Theaterstuckes Das Leben und Sterben von Jesus Christus die erste Auffuhrung von heimisch produziertem Filmmaterial statt das zur Unterstutzung des Theaterstuckes gedreht wurde Weitere osterreichische Filmaufnahmen wurden im Dezember 1898 im Wiener Neustadter Hotel Zum goldenen Hirschen prasentiert Im Stil der ersten Filmaufnahmen der Gebruder Lumiere zeigte das Wanderkino von Gottfried Findeis dort unter anderem Die Ankunft eines Zuges im Bahnhof von Wiener Neustadt Eine Tunnelfahrt im Aussichtswagen wahrend der Fahrt aufgenommen und Ausgang der Arbeiter aus der Lokomotivfabrik Wiener Neustadt 3 Die alteste erhaltene Filmaufnahme osterreichischer Produktion ist die Dokumentation Der Kaiserbesuch in Braunau Inn aus dem Jahr 1903 aufgenommen vom Wanderkinobesitzer Johann Blaser Bis zum ersten Kurzspielfilm osterreichischer Produktion dauerte es bis Mitte des Jahres 1906 also rund zehn Jahre spater als etwa Frankreich oder Grossbritannien In jenem Jahr begann der Wiener Fotograf Johann Schwarzer mit der Produktion erotischer Kurzfilme welche die altesten bekannten heimischen Filmproduktionen sind Mit seiner Saturn Film verbreitete er die Filme die Titel wie Eine moderne Ehe 1906 Am Sklavenmarkt Das Sandbad und Weibliche Ringkampfer trugen auch im Ausland Beendet wurde sein Geschaftstreiben 1911 als die Polizei die Filme beschlagnahmte Der mit 35 Minuten Spiellange erste abendfullende osterreichische Spielfilm Von Stufe zu Stufe soll unter der Regie von Heinz Hanus gemeinsam mit Luise Kolm deren Ehemann Anton Kolm sowie dem Gehilfen Jacob Julius Fleck entstanden sein und im Dezember 1908 in Wien uraufgefuhrt worden sein Der Einzige der dies bei Nachforschungen die erst Jahrzehnte spater durchgefuhrt wurden zu bezeugen vermochte war der vermeintliche Drehbuchautor und Regisseur Heinz Hanus selbst In Zeitungsberichten oder den beiden Filmzeitschriften der damaligen Zeit war entgegen der damals ublichen Praxis allerdings kein Hinweis auf eine Vorfuhrung dieses Films zu finden Auch andere Beweise wie etwa Drehbucher sind nicht vorhanden 1909 erschien der erste exakt datierbare Dokumentarfilm aus osterreichischer Produktion Zwischen 8 und 11 September 1909 filmte die Photobrom G m b H in Gross Meseritsch Die Kaisermanover in Mahren auf welcher Kaiser Franz Joseph und sein deutscher Kollege Kaiser Wilhelm II agierten 1910 erfolgte die Grundung der Ersten Osterreichische Kinofilms Industrie der spateren Wiener Kunstfilm durch das Ehepaar Anton und Luise Kolm sowie Jakob Fleck Deren erste Produktion erschien noch im Fruhjahr des Jahres und war eine Dokumentation mit dem Titel Der Faschingszug in Ober St Veit Wenig spater am 14 Marz filmte das Jungunternehmen das Begrabnis von Burgermeister Karl Lueger Der Film wurde in 22 Wiener Kinos gezeigt Bei der Kurz Spielfilmproduktion fuhrte Anton Kolm nach franzosischem Vorbild den komischen Kurzfilm ein Mit dem Berliner Schauspieler Oscar Sabo hatte er seinen Hauptdarsteller fur Die bose Schwiegermutter 1910 gefunden Auch die Literaturverfilmung Die Ahnfrau 1910 wurde im selben Jahr hergestellt Diese Filme sind die altesten bekannten osterreichischen Spielfilme Der alteste erhaltene osterreichische Spielfilm entstand ein Jahr spater Der Muller und sein Kind 1911 Neben kurzen Spielfilmen Literaturverfilmungen nach dem franzosischen Vorbild des Film d Art sowie komische Kurzfilme stellten Aktualitatenberichte fur Wochenschauen und dokumentarische Aufnahmen aus Osterreich noch fur einige weitere Jahre ein wichtiges Standbein dar So zahlen zu den ersten Produktionen der ersten osterreichischen Filmproduktionsgesellschaft auch Typen und Szenen aus dem Wiener Volksleben wo unter anderem der beruhmte Wiener Volkssanger Edmund Guschelbauer zu sehen war und Karl Blasel als Zahnarzt 1912 mit dem gleichnamigen Hauptdarsteller der bereits seit Jahrzehnten ein beliebter Wiener Komiker war Filmszene um 1910 Bearbeiten Gewisse Kreise der Bevolkerung und die Behorden sahen Kino und Film in dessen Entstehungsjahren trotz der allgemein grossen Beliebtheit oder gerade deswegen als Unkultur an Ein Gesetz verbot ab 1910 Kindern den Besuch von Kinos und komplizierte Zensurprufungen machten der Filmwirtschaft das Leben weiterhin schwer Proteste der Kino und Filmschaffenden ab 1907 die sich ab 1910 in Verbanden zusammenschlossen fuhrten erst 1912 am Internationalen Kinematographenkongress in Wien zu Erleichterungen Der Vizeprasident des Bundes der Kinoindustriellen Alexander Ortony verwies bei dieser Gelegenheit in einer Rede darauf dass viele Kulturvolker der Zensur ganz entbehren und niemand kann behaupten dass Frankreich Italien oder Ungarn sich deshalb am Rande des Verderbens befanden Dennoch war es noch bis 1918 den Schauspielern des Burgtheaters verboten in irgendeiner Form in Filmen mitzuwirken Ausnahmen gab es nur sehr selten Weitere Theater wie etwa das Volkstheater folgten diesem Beispiel um sich vor dem direkten Konkurrenten Kino zu schutzen Erst mit den Auftritten von Alexander Girardi und den Produktionen des Intendanten Max Reinhardt ab 1913 begann sich die Situation etwas zu entspannen 1911 erschienen die deutsch osterreichische Co Produktion Der Muller und sein Kind Teil eins in dem neben den deutschen Stummfilm Stars Henny Porten und Friedrich Zelnik mit Curt A Stark auch ein Osterreicher mitspielte sowie die rein osterreichische Fortsetzung mit anderer Besetzung Der Muller und sein Kind Teil II produziert von der Wiener Kunstfilm Industrie der bedeutendsten osterreichischen Filmgesellschaft jener Jahre Der zweite Teil ist heute der alteste erhaltene osterreichische abendfullende Stummspielfilm Die Wiener Kunstfilm Industrie griff in ihren Produktionen auf Literaturvorlagen von zeitgenossischen Schriftstellern wie Ernst Raupach Franz Grillparzer E T A Hoffmann oder Ludwig Anzengruber zuruck Damit orientierte sie sich nach dem franzosischen Namensverwandten der Pariser Produktionsfirma Film d Art die bereits 1908 ihre Manuskripte bei den bekanntesten Autoren bestellte um sie von den Regisseuren und Schauspielern der grossten franzosischen Buhnen realisieren zu lassen 1912 grundete der Librettist Felix Dormann gemeinsam die Vindobona Film die in der Folge noch mehrmals umbenannt wurde Da Dormanns Produktionen nicht den erhofften Erfolg brachten spekulierte er mit dem Bedurfnis der Besucher nach Nacktszenen Es erschienen Filme wie Ein Tag im Leben einer schonen Frau Die Gottin der Liebe und Seitensprung die dadurch auffielen dass die hauptdarstellenden Frauen haufig im Badezimmer beim Strumpfwechsel und sogar beim Toilettenbesuch gezeigt wurden Vor allem die Badeszenen waren Anlass fur die Polizei diese Filme zu zensieren auch Jahre nach den pikanten Filmen von Johann Schwarzer 1912 war das Jahr in welchem der Theaterregisseur und Intendant Max Reinhardt sein erstes Filmprojekt in Osterreich verwirklichte Mit seiner eigens gegrundeten Filmgesellschaft inszenierte er die Literaturverfilmung Das Mirakel bevor er 1913 endgultig nach Berlin ubersiedelte um unter anderem die Literaturverfilmung Die Insel der Seligen herzustellen welche durch ausgedehnte Nackt und Sexszenen fur Aufsehen sorgte Mit dem Aufbluhen der heimischen sowie internationalen Filmindustrie entstanden auch nach und nach weitere Filmzeitschriften Das Lichtbild Theater und die Dramagraph Woche folgten ab 1911 und ab 1912 erschien die Filmkunst welche vom Cinema Eclair in Auftrag gegeben wurde Ebenfalls 1912 erschien die Kastalia welche fur wissenschaftliche und Unterrichtsfilme von Schulleuten herausgegeben wurde In den weiteren Jahren folgten noch Die Filmwoche ab 1913 und Paimann s Filmlisten ab 1916 eine Zeitschrift in der bis 1965 in lexikalischer Form Kritiken samtlicher in Osterreich angelaufener Filme aufgelistet wurden Entwicklung des Filmschaffens bis 1914 Bearbeiten Am 15 Marz 1912 fand in Wien die Premiere des ersten grossen Films aus osterreichischer Produktion statt Der Unbekannte basierend auf einem Kriminaldrama von Oscar Bendiener Regie fuhrte Luise Kolm die 10 000 Meter Negativmaterial abdrehte und 10 000 Kronen fur die Produktion aufbrauchte Als Schauspieler engagierte man unter anderem den Wiener Publikumsliebling Karl Blasel sowie Viktor Kutschera Karl Ehmann Anton Edthofer Hans Homma und Eugenie Bernay Im November 1912 als bereits weitere osterreichische Filmproduktionsgesellschaften mit der auslandischen Konkurrenz um Marktanteile in den Kinos rangen erschien mit Das Gansehaufel der erste Dokumentarfilm der Wiener Kunstfilm Industrie die sich neben den Wochenschauberichten von aktuellen Ereignissen vor allem auf Spielfilme konzentrierte Im selben Jahr grundete der eben nach Wien ubersiedelte Alexander Joseph Sascha Graf Kolowrat Krakowsky die Sascha Filmfabrik im heutigen Wiener Gemeindebezirk Liesing Seine erste Produktion war Die Gewinnung des Erzes am steirischen Erzberg in Eisenerz Es folgte Osterreichs erster historischer Spielfilm Kaiser Joseph II Ebenfalls 1912 erschien die Vindobona Film Produktion Die Musikantenlene mit der von der Kritik viel gelobten Hauptdarstellerin Eugenie Bernay Als interessanteste Neuentdeckung jenes Jahres gilt der Komiker Heinrich Eisenbach der im Budapester Orpheum einem im Zentrum des judischen Zuwandererviertels in Wien Leopoldstadt gelegenen Kabarett seine ersten Auftritte absolvierte Bekannte Kabarettsoloszenen fuhrte er in Filmen wie Hausball beim Blunzenwirt oder Klabriaspartie auf In Die Zirkusgrafin der Vindobona Film von 1912 spielte er den Zirkusclown neben Eugenie Bernay als Minka Felix Dormann selbst trat ebenfalls in diesem bereits 900 Meter langen Film als Graf Veckenhuller auf Im September 1913 wurden mit Vorfuhrungen unter dem Titel Sprechender Film in den Sofiensalen Edison Kinetophon und Gaumont Vorfuhrungen erstmals auch in Wien Tonfilme prasentiert Aus unterschiedlichen Grunden vor allem wegen der hohen Materialkosten und des zu geringen internationalen Verleihs zu jener Zeit fanden diese jedoch wenig Anklang 1914 spielte Max Neufeld der rasch zum ersten Star der Wiener Kunstfilm wurde in Der Pfarrer vom Kirchfeld mit Wenig spater folgte Frau Gertrud Namenlos wo er an der Seite der Volksschauspielerin Hansi Niese die 1913 auch schon eine kleine Rolle in Johann Strauss an der schonen blauen Donau innehatte spielt Ebenfalls 1913 erfolgte mit Speckbacher eine Monumentalproduktion des franzosischen Regisseurs Pierre Paul Gilmans die vom Befreiungskampf der Tiroler gegen Napoleon handelte Fur die Aufnahmen an denen auch Mitglieder der Exl Buhne wie zum Beispiel Eduard Kock beteiligt waren wurden originale Speckbacher Sabel und 2000 ebenfalls historische Waffen tragende Statisten verwendet In den ersten Jahren osterreichischer Filmproduktion entstanden bis 1914 etwa 130 kurze und langere Spielfilme vielfach aus eigenen Ideen oder heimischen Buchvorlagen teils vor allem was Technik betraf auch vom Ausland insbesondere Frankreich beeinflusst Hinzu kamen uber 210 Dokumentarfilme Die Bandbreite des osterreichischen Filmschaffens erstreckte sich von kurzen Dokumentarfilmen und Wochenschauberichten kleinen Volksstucken Dramenverfilmungen und Familiendramen Kriminalgeschichten Operetten und historischen Grossfilmen bis hin zu Filmgrotesken Der osterreichische Filmhistoriker Walter Fritz stellte zum osterreichischen Filmschaffen der Vorkriegszeit fest Die Gedanken des Historikers Johnston zur schopferischen Potenz der Monarchie die sich anscheinend als frohliche Apokalypse verstand zeigen dass eine Endstimmung vorherrschte damals von den Kritikern so gesehen wurde und die Kraft hatte bis heute zu wirken 4 Im Ersten Weltkrieg 1914 1918 Bearbeiten Im Zuge der gegenseitigen Kriegserklarungen der europaischen Grossmachte die zum Ersten Weltkrieg fuhrten wurde auch Frankreich zum Feind Osterreich Ungarns was unter anderem die Auflosung samtlicher franzosischer Filmgesellschaften in der Monarchie zur Folge hatte Zugleich wurde die Einfuhr von auslandischen Filmen verboten In den folgenden Kriegsjahren trat zwar der erwartete Aufschwung der heimischen Filmproduktion ein doch ging dies wesentlich langsamer vonstatten als vermutet Die Geschichte der Wochenschau in Osterreich begann im September 1914 als die Wiener Kunstfilm wochentlich das Kriegs Journal in die Kinos brachte Die Konkurrenz antwortete wenig spater mit dem ebenfalls wochentlich neu erscheinenden Sascha Kriegswochenbericht 1915 erreichte Sascha Kolowrat Krakowsky seine Uberstellung vom Automobilkorps in Galizien zum Kriegspressequartier nach Wien wo er die Leitung der Filmexpositur ubernahm die dem Kriegsarchiv unterstand In dieser Funktion liess er benotigte Mitarbeiter und Schauspieler vom Militar abkommandieren So entging der grosste Teil der damaligen osterreichischen Schauspieler Tod und Gefangenschaft im Krieg Eine bekannte Ausnahme war jedoch Max Neufeld der erst nach dem Kriegsdienst wieder als Held und Liebhaber in Erscheinung treten konnte Auch zahlreiche Regisseure und andere Filmschaffende unter anderem die noch jungen Talente Karl Hartl Fritz Freisler Gustav Ucicky und Hans Theyer bewahrte er auf diese Weise vom drohenden Kriegsdienst 5 1916 liess Kolowrat Krakowsky ein Hangargerust aus Dusseldorf liefern um das bereits von einigen Regisseuren vermisste erste grosse Filmatelier in Sievering einrichten zu lassen Es war das erste frei stehende Filmatelier Osterreichs Am 4 April des Jahres ging aus der bisher losen Zusammenarbeit zwischen Kolowrat Krakowsky und Oskar Messter die Oesterreichisch ungarische Sascha Messter Film Gesellschaft m b H spater Sascha Messter Film hervor Entwicklung der Filmproduktion wahrend des Kriegs Bearbeiten Neben den unzahligen Wochenschauen und den dutzenden Propagandafilmen die in den funf Kriegsjahren produziert wurden machten sich noch andere Veranderungen in der Filmproduktion bemerkbar So wurden kaum Detektivfilme produziert und Grotesklustspiele wie sie bis vor kurzem noch sehr beliebt waren verschwanden fast vollstandig aus den Kinos Stattdessen hatten Gesellschaftsdramen diffizilere literarische Lustspiele und Kostumfilme Hochkonjunktur Die Anzahl der gezeigten Filme brach zu Kriegsbeginn aufgrund des Importverbots von Filmen verfeindeter Nationen wie Frankreich Grossbritannien oder den Vereinigten Staaten stark ein Die heimischen Filmproduzenten stellten sich jedoch alsbald auf die neue Marktsituation ein und so stieg die heimische Produktion bis 1918 als die Kinos mangels Kohle nicht mehr beheizt werden konnten und Rohfilmmangel die Filmproduktion in Bedrangnis brachte auf Rekordhohen an Von den Literaturvorlagen waren besonders die Werke Ludwig Anzengrubers die sich haufig in bauerlichem Milieu abspielten sehr beliebt Von diesen wurden unter anderem Der Meineidbauer 1915 Im Banne der Pflicht 1917 Der Schandfleck 1917 oder auch Der Doppelselbstmord 1918 hochst erfolgreich verfilmt Wie Filmkritiken von damals die Handlungen Spielart Drehbuchvorlagen und Regiepraktiken beschrieben hat sich die osterreichische Filmproduktion damals stark weiterentwickelt Die Drehbucher waren durchdachter und die Handlung trotz grosserer Komplexitat einfacher zu verstehen Dem deutschen expressionistischen Film der 1920er Jahre wurde hier thematisch bereits manches vorweggenommen So etwa in Die Schlange der Leidenschaft aus dem Jahr 1918 die dem deutschen Film Der blaue Engel 1930 aber auch Carl Theodor Dreyers Vampyr 1932 von der Thematik stark ahnelt Weitere vorexpressionistische Filme die in Osterreich zwischen 1917 und 1919 entstanden waren Der Mandarin 1918 Der Brief einer Toten Das schwindende Herz und Das andere Ich 1918 Wesentliche Vertreter des fruhen Filmexpressionismus in Osterreich waren die Drehbuchautoren bzw Regisseure Carl Mayer Hans Janowitz und Fritz Freisler Waren in den Jahren zuvor die Wiener Kunstfilm und die Sascha Film bzw Sascha Messter Film die grossten heimischen Produktionsfirmen so wurde im isolierten Osterreich Ungarn neuen Unternehmen Platz geboten Mit Filmag A Zet Film Astoria Film und Leyka Film konnten sich neue Produzenten am Markt behaupten Wurden zwischen 1906 und 1914 insgesamt rund 120 Filme produziert so waren es in den Kriegsjahren zwischen 180 und 190 Hinzu kam noch eine Vielzahl an Kriegswochenschauen die ebenfalls in den Kinos gezeigt wurden Einige der Propagandadokumentationen und filme waren Die Befreiung der Bukowina Krieg in 3000 Meter Hohe Kampftag bei den Tiroler Kaiserjagern sowie die Zweiteiler Die wirtschaftliche Erschliessung Montenegros und Der Zusammenbruch der italienischen Front Von der Zensur wurden diese Filme dennoch gepruft Ein bekannter Propagandafilm der Sascha Messter der Skeptiker und Kriegsgegner eines Besseren belehren sollte handelte von einem Norgler der im Traum die Anstrengungen der Soldaten im Krieg miterlebt was ihn sehr erschuttert Als in der Realitat zwei Buben zu wenig Geld haben um Kriegsanleihen zeichnen zu konnen gibt er ihnen das Geld und zeichnet auch gleich selbst Weitere erwahnenswerte Propagandafilme waren die Wiener Kunstfilm Produktionen Der Traum eines osterreichischen Reservisten 1915 Mit Herz und Hand furs Vaterland 1915 Mit Gott fur Kaiser und Reich 1916 Freier Dienst 1918 Die Qualitat solcher Filme trat naturgemass in den Hintergrund ging es doch lediglich darum Kriegsbegeisterung in der Bevolkerung zu erwecken und zu erhalten Die Filmkritiken kannten nur noch gute Filme und schwarmten von den Inhalten 1918 wagte sich die Sascha Messter Film an die Verfilmung eines Werkes Beethovens heran Fritz Kortner spielte in Der Martyrer seines Herzens Beethoven so gut dass er in der Folge zu einem der wichtigsten expressionistisch spielenden Schauspieler im deutschsprachigen Raum avancierte Aufnahmen fanden beispielsweise im neu errichteten grossen Filmatelier der Sascha Film in Wien Sievering statt wo eigens Schutzengraben ausgehoben wurden Die Filmmusik stammte haufiger als vor den Kriegsjahren von bekannten Komponisten wie Franz Lehar und Carl Michael Ziehrer die sich wie viele andere kulturelle Personlichkeiten dieser Zeit vom Krieg begeistern liessen Seltene aber umso prominentere Kritik an den Propagandafilmen kam von Karl Kraus der das Kriegspressequartier die Sascha Film Hubert Marischka Dichterkollegen und Wochenschauoperateure offentlich kritisierte 1914 machte Robert Muller Besitzer der gleichnamigen Filmproduktionsgesellschaft erste Versuche mit Trickfilmen Er engagierte den Zeichner Theo Zasche der aus aktuellem Anlass mehrere Propaganda Karikaturen furs Kino herstellte In den folgenden Jahren tauchten mit Ladislaus Tuszynski und Peter Eng zwei vielseitigere Vertreter erster osterreichischer Zeichentrickversuche auf Von allen wahrend des Ersten Weltkriegs produzierten Filmen existieren nur von vier Filmen Aufnahmen Erste Filmstars Bearbeiten Was Filmstars zu dieser Zeit ausmachte war dass sie von den Gagen aus dem Filmgeschaft leben konnten ohne nebenbei etwa an Theatern zu arbeiten Die Gagen fur die Filme mussten daher dementsprechend hoher sein wenn Schauspieler nicht vom Theater kamen und auch sonst keinen anderen Tatigkeiten nachgingen was bei der Fulle der Filmproduktionen ohnehin nur schwer moglich gewesen ware So gesehen entstanden in den Jahren des Ersten Weltkriegs im Zuge der steigenden Anzahl der heimischen Produktionen zwei Filmstars Liane Haid bei der Wiener Kunstfilm und Magda Sonja bei der Sascha Film Mannliche Filmstars gab es in diesem Sinne keine doch existierte eine Fulle von viel beschaftigten mannlichen Darstellern die jedoch auch der Theaterschauspielerei oder dem Kabarett nachgingen Einige der bekanntesten davon waren Hubert Marischka Georg Reimers Franz Hobling Otto Tressler und Willy Thaller Weitere Stars gab es nur am Theater wobei diese gelegentlich fur Filmauftritte gewonnen werden konnten wie etwa Hermann Benke Karl Baumgartner Hermann Romberg Josef Reithofer Anton Edthofer Friedrich Feher und Hans Rhoden 1915 war das Jahr in dem Osterreichs erster Filmstar seine erste Rolle erhielt Liane Haid spielte im Propagandafilm Mit Herz und Hand furs Vaterland eine Doppelrolle Im Gegensatz zu anderen viel beschaftigten Schauspielern bei der Wiener Kunstfilm erhielt sie von Anfang an monatlich 200 Kronen statt der ublichen 150 Die Produktionsgesellschaft baute sie nach und nach zum Star auf und bis 1918 stieg die monatliche Gage auf 400 Kronen an 1917 spielte sie in Der Verschwender mit einer Verfilmung eines Stucks von Ferdinand Raimund Mit 3400 Metern Spiellange war dies die bis dahin langste osterreichische Produktion Damit wurde die Wiener Kunstfilm ihrer Vorreiterrolle noch vor der Sascha Film wie in vielen anderen Bereichen erneut gerecht Liane Haid drehte spater noch fur andere Filmgesellschaften zahlreiche weitere Filme Ihre Nachfolger als Filmstar bei der Wiener Kunstfilm war zuerst Dora Kaiser die von A Zet Film kam und wenig spater Thea Rosenquist Bei der Sascha Film war die meist eingesetzte Schauspielerin zu dieser Zeit Magda Sonja Spater Stummfilm 1918 1929 Bearbeiten Stummfilmproduktionkurze und langere SpielfilmeJahr Anzahl1918 90 1001919 1301920 1421921 120 135 1922 130 1923 351924 321925 351926 191927 211928 281929 231930 15 davon je 70 bis 75 LangspielfilmeIn der Zwischenkriegszeit stieg einerseits die Anzahl osterreichischer Produktionen weiter an andererseits vermischte sich die osterreichische und deutsche Filmindustrie immer mehr Osterreichische Filmschaffende wirkten in deutschen Produktionen mit und umgekehrt Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg waren auch von starker Inflation gepragt was sich auch im Inhalt mancher Filme widerspiegelt Der franzosische Journalist und Autor Zo d Axa vertrat 1919 die Auffassung dass Filmkomik dramatisch sein musse wie etwa die irische oder die amerikanische Bei der Wiener Filmkomodie stellte er hingegen fest Das wienerische Lustige scheint mir im gesprochenen und gesungenen Wort wenn uberhaupt wo zu liegen also kann etwas das auf der Buhne die Wiener zum Lachen bringt im Film nur matter Schimmer einer Komik sein Der erste Schauspieler der gemass dieser Beobachtung die Wiener durch gesprochenes und gesungenes zum Lachen brachte war Hans Moser der bereits in den 1920er Jahren zu seinen ersten Rollen kam aber erst mit dem Tonfilm seine wahren Fahigkeiten zur Geltung bringen konnte Seit der Einfuhrung der Kinematographenverordnung 1912 anderten sich die Vergabemodalitaten von Kino Konzessionen insofern als man in den Nachkriegsjahren weniger Einzelpersonen als vielmehr gemeinnutzigen Vereinen Konzessionen zur Fuhrung von Kinos bzw Lichtspielen genehmigte Bedingt durch den Ersten Weltkrieg waren dies vor allem Kriegsveteranen Invaliden und Witwenvereine wie sie in den Jahren nach 1918 zahlreich entstanden Auch Volksbildungsvereine die vor allem in den Jahren des Roten Wien eine Reihe von Wiener Kinos leiteten am bekanntesten das Kosmos Kino in Wien Neubau erhielten bevorzugt Konzessionen Fuhrende Produktionsfirmen waren in diesen Jahren die Sascha Film die Astoria Film Listo Film Schonbrunn Film und die Dreamland Film Die Wiener Kunstfilm trat etwas in den Hintergrund wurde jedoch spater als Vita Film neu gegrundet und erreichte ebenfalls wieder einen Platz unter den fuhrenden Produktionsgesellschaften Wahrend sich die Sascha Film an US amerikanischen Produktionen orientierte nahm sich die Vita Film wie auch schon der Vorganger Wiener Kunstfilm franzosischen Vorbildern an Am 31 Dezember 1922 wurde auch der Filmbund gegrundet ein Zusammenschluss aller Interessenvertretungen der osterreichischen Filmschaffenden Zu Beginn der 1920er Jahre kamen auch in Osterreich Monumentalfilme in Mode Grund war naturlich geschaftliches Interesse da solche exotischen Grossproduktionen in denen neben noch nie da gewesenen Massenszenen und detailgetreuen Kulissen und Kostumen auch Nacktszenen vor kamen das Publikum in Scharen anlockten Interesse bestand auch zumal man 1922 das Grab des agyptischen Pharaos Tutanchamun entdeckte was weltweit fur Aufsehen sorgte und eine regelrechte Modewelle ausloste Anfang der 1920er Jahre flohen auch zahlreiche ungarische Filmschaffende vor dem Bela Kun Regime nach Osterreich was sich in der Filmproduktion widerspiegelt So waren die bedeutendsten Regisseure osterreichischer Monumentalfilme Alexander Korda und Michael Curtiz der sich damals Michael Kertesz nannte Ungarn Einige weitere grosse Namen des damaligen ungarischen Films die damals nach Wien ubersiedelten waren Vilma Banky Michael Varkonyi Bela Balazs und Oskar Beregi Obwohl die Monarchie nicht mehr existierte war das osterreichische Filmschaffen noch immer von vielen nunmehr auslandischen Filmschaffenden gepragt Hohepunkt der Filmproduktion nach Kriegsende Bearbeiten nbsp Theo Zasche Kinobilder 1920In den Jahren 1919 bis 1922 erreichte die osterreichische Filmproduktion ihren Hohepunkt 1919 wurden 130 Spielfilme produziert und 1920 war mit 142 Spielfilmen das produktivste Jahr der osterreichischen Filmgeschichte 1921 und 1922 folgten je 70 bis 75 Normal und Grossfilme sowie 50 bis 60 einaktige Lustspiele Drehorte und Filmthemen boten sich aufgrund der vielen Architekturdenkmaler bezaubernder Landschaften und der vielfaltigen Kultur und Literatur in grosser Anzahl an Grund fur diese ausserordentlich hohe Produktion in einem an Kriegsfolgen leidenden Kleinstaat war paradoxerweise eine der schlimmsten Kriegsfolgen die enorme Inflation Diese schwachte die osterreichische Wahrung enorm sodass osterreichische Filme im Ausland billiger waren als vergleichbare Produktionen Dieser Wettbewerbsvorteil wurde auch von Banken und Investoren erkannt die dementsprechend einen hohen Filmoutput forderten Diese finanzielle Spekulation war naturlich nicht gerade forderlich fur anspruchsvolle und kunstlerische Produktionen Unter den hunderten von Filmen dieser Jahre lassen sich aber dennoch einige Filme finden die ein gewisses Niveau anstrebten Schliesslich gab es nach wie vor begabte Filmschaffende Obwohl die Ausstattung der Filmstudios der der deutschen Konkurrenz zuruckstand konnte mit einfacheren Mitteln ebenso grosse Effekte und Filme hergestellt werden Erste Filmproduktionsstatten ausserhalb Wiens Bearbeiten Nach Ende der Monarchie nahm die Bedeutung Wiens als die Filmproduktionsstadt Osterreichs noch weiter zu Die Bundeslander dienten je nach Filmthema lediglich als Landschaftskulissen wobei Niederosterreich aufgrund der geografischen Nahe uberproportional haufig zu Aussenaufnahmen herangezogen wurde Versuche in anderen Stadten dem Wiener Film Konkurrenz zu machen waren kaum erfolgreich In Graz wurden 1919 die Alpin Film 1920 die Opern Film unter Adolf Peter und Ludwig Loibner und 1921 die Mitropa Musikfilm gegrundet In Innsbruck war ab 1921 die Tiroler Heimatfilm produktiv und in Salzburg nahm 1921 die Salzburger Kunstfilm ihre Tatigkeit auf Alle diese Unternehmen hatten gemeinsam dass ihnen nur eine kurze Lebensdauer beschert war Nicht zuletzt da ihre Grundungen kurz vor der grossen Krise der europaischen Filmproduktion Mitte der 1920er Jahre erfolgten 1921 stellte die Salzburger Stiegl Brauerei in Maxglan landwirtschaftliche Gebaude der eben gegrundeten Salzburger Kunstfilm zur Verfugung Dort errichtete die junge Filmproduktionsgesellschaft ein Labor und ein Filmatelier Es wurde sogleich der Dokumentarfilm Die Festspiele 1921 hergestellt in dem man Alexander Moissi als Jedermann Werner Krauss als Tod und Hedwig Bleibtreu als Glaube sehen konnte Der erste Spielfilm Die Tragodie des Carlo Pinetti mit Hauptdarsteller Alphons Fryland pramierte am 29 Janner 1924 in Wien Ein zweiter sollte nie erfolgen da die Unternehmung mit Sitz im Hotel Osterreichischer Hof schon 1925 mitten in der schwersten Krise des osterreichischen Stummfilms Konkurs eroffnete Expressionismus und Neue Sachlichkeit Bearbeiten 1919 erschien Paul Czinners wichtigster Film wie er 1970 im Fernsehen ruckblickend meinte wahrend seiner Schaffenszeit in Wien Der fruhe expressionistische Film Inferno In Berlin damals Karriere Sprungbrett fur zahlreiche osterreichische Filmschaffende hielt er Kontakte zu den osterreichischen Autoren Carl Mayer und Hans Janowitz die gerade an der Vorlage zu Das Cabinet des Dr Caligari arbeiteten sowie zu Fritz Lang der gerade Der Herr der Liebe inszenierte und am Anfang seiner erfolgreichen Karriere stand Gemeinsam haben sie allesamt den expressionistischen Einfluss in ihren Werken Czinner berichtete auch dass er Bewegung im Film haben wollte und zu diesem Zweck auf einem Dreirad eine Kamera aufbauen lassen habe Dies soll die erste Kamerafahrt gewesen sein die daraufhin weltweit zur Anwendung und Weiterentwicklung kam Nur wenige Jahre spater perfektionierte der deutsche Kameramann Karl Freund die Kamerafahrt mit seinen entfesselnden Kameras und bereicherte somit die stilistischen Erzahlmoglichkeiten des deutschen expressionistischen Films und in weiterer Folge die internationale Filmkunst ungemein Im Bereich der Neuen Sachlichkeit war Durch die Quartiere des Elends und Verbrechens 1920 basierend auf der gleichnamigen Sozialreportage aus der Wiener Kanalisation des Journalisten Emil Klager einer der ersten Vertreter vermutlich die erste verfilmte Sozialreportage im osterreichischen Film uberhaupt In den folgenden Jahren erschienen auch Spielfilme die sich mit der tristen Lage des inflations und armutsgeplagten Osterreichs nach dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzte Frauen aus der Wiener Vorstadt 1925 Haifische der Nachkriegszeit 1926 Im Schatten des elektrischen Stuhls 1927 Andere Frauen 1928 Eine Dirne ist ermordet worden 1930 um einige zu nennen 1921 25 Jahre nach Erscheinen des utopischen Werkes Der Judenstaat von Theodor Herzl erschien ein Tribut an diesen Autor und Psychologen Theodor Herzl der Bannertrager des judischen Volkes 1924 erschien der Horrorfilm Orlac s Hande mit dem expressionistisch spielenden Darsteller Conrad Veidt als Orlac und Robert Wiene als Regisseur 1924 wurde die Verfilmung von Hugo Bettauers Roman Die Stadt ohne Juden in dem Bettauer die Zeichen der Zeit erkannte unter der Regie von Hans Karl Breslauer fertiggestellt Eine seiner ersten Rollen erhielt in diesem Film Hans Moser der einen antisemitischen Parlamentarier spielt Die beruhmteste Verfilmung eines Hugo Bettauer Werkes war jedoch die 1925 erschienene Produktion Die freudlose Gasse unter Regisseur G W Pabst Der auch heute noch als Vertreter des fruhen Filmschaffens international aufgefuhrte Film erschien erstmals in den Kinos nachdem Hugo Bettauer durch ein NSDAP Mitglied ermordet worden war Der Film wurde in Berliner Studios aufgenommen mit den Schauspielstars Greta Garbo Asta Nielsen und Werner Krauss Er spielte im stark von der Inflation gepragten Wien der Gegenwart und gilt international als Hohepunkt der Neuen Sachlichkeit im Film In Frankreich erreichte Pabst mit diesem dort als La rue sans joie laufenden Film fast noch mehr Ruhm als im deutschsprachigen Raum Aufklarung und Freizugigkeit als neue Filmthemen Bearbeiten Im Zuge aufkommender freizugigerer Mode im Alltag und der Neuen Sachlichkeit als realitatsbezogener Stilrichtung in vielen Bereichen der Kunst wagten sich nun auch die etablierten Filmgesellschaften erstmals Vorstosse zu freizugigeren Filmen zu machen So erschien Anita Berber als durftig bekleidete Tanzerin in Irrlichter der Tiefe 1923 und in Cafe Elektric wurden nicht nur Marlene Dietrichs Beine ausfuhrlich zur Schau gestellt sondern auch ausgedehnte Kussszenen mit Willi Forst gezeigt Die 1920er Jahre wurden zum goldenen Zeitalter des Aufklarungs und Sittenfilms Filme bedienten sich der korperlichen Freizugigkeit sowie Traum und Wahnszenen Diesbezuglich erschienen 1924 Was ist Liebe mit Dora Kaiser und Carmen Cartellieri und Moderne Laster uber Trunksucht Im Jahr 1928 erschien mit Andere Frauen eine weitere Hugo Bettauer Verfilmung Herrschten zwischen 1918 und 1924 die aufklarerischen Filme vor so waren die Filme ab 1927 wie Vom Freudenhaus in die Ehe und 1930 Eros in Ketten mehr von Voyeurismus gepragt Der erste Aufklarungsfilm erschien 1918 und thematisierte Erbkrankheiten Die Geissel der Menschheit Wie bereits in so vielen Stilrichtungen des Films war auch dieses Mal die Wiener Kunstfilm Industrie Pionier Aufklarungsfilme wurden vielfach auch von staatlicher Seite finanziert und es erschienen Produktionen wie Alkohol Sexualitat und Kriminalitat und Wie sag ichs meinem Kinde von der Pan Film Mit Paragraph 144 wurde auch der Schwangerschaftsabbruch in einer Filmproduktion thematisiert Als Regisseur diente in vielen dieser Aufklarungsfilme Leopold Niernberger unter Mithilfe von gelehrten Professoren 1930 starb die Schauspielerin und Tanzerin Anita Berber die bis dahin in Wiener Varietes feuchtfrohlich mit halb nackten oder nackten Auftritten fur Aufsehen sorgte Dokumentiert wurde dies 1923 im heute nicht mehr erhaltenen Film Tanze des Grauens und Lasters Aufwandige Monumentalfilme Bearbeiten Bereits 1920 liess Sascha Kolowrat Krakowsky im Wiener Prater westlich der Rotunde die Filmstadt Alt London erbauen Dort drehte Alexander Korda Prinz und Bettelknabe basierend auf einem Roman Mark Twains 1922 erhielt Alexander Kordas Produktion Eine versunkene Welt in Mailand sogar einen Filmpreis 1922 erschien der Monumentalfilm Sodom und Gomorrha produziert von der Sascha Film Sascha Kolowrat Krakowskys Fur die Regie engagierte er Michael Curtiz Konnte der Film zwar nicht durch seine oft undurchsichtigen Handlungsstrange bestechen so war es zumindest die aufwandigste Produktion die je in Osterreich hergestellt wurde Fur die gigantischen eigens fur den Film erbauten Kulissen musste man die Dreharbeiten sogar von den Filmstudios in Sievering auf den Laaer Berg verlegen Hinzu kamen Tausende Komparsen sowie rund tausend Mitarbeiter hinter den Kulissen In Die Sklavenkonigin teilte man 1924 mitten in Wien das Rote Meer Dank tricktechnischer Nachbearbeitung ist im Ergebnis die gigantische Holzkonstruktion aus der von beiden Seiten auf ein Mal das gesamte Wasser ausgelassen wurde nicht mehr zu erkennen Als freizugig gekleidete Hauptdarstellerin trat Maria Corda in Erscheinung Regisseur war abermals Michael Curtiz Auch dieses Mal wurden weder Kosten noch Muhen gescheut und Tausende Statisten sowie aufwandige Kostume und Kulissen eingesetzt Mit Kosten von etwa 1 5 Milliarden Kronen war es einer der teuersten osterreichischen Filme uberhaupt 1924 produzierte die Sascha Film seine letzte Grossproduktion eine Koproduktion mit einer franzosischen Gesellschaft Die Literaturverfilmung Der Kampf um Karthago wurde in Wien und im Sascha Filmatelier in Sievering gedreht Hauptdarstellerin war die Franzosin Jeanne de Balzac die in aufwandigen martialischen Kostumen im zur Zeit der Punischen Kriege spielenden Film in Erscheinung trat Die Filmmusik schrieb Florent Schmitt und die Filmkritik betonte dass die Musik dem Roman naher kam als der Film selbst 1925 wurde mit Der Rosenkavalier basierend auf der gleichnamigen Oper von der Pan Film eine Grossproduktion der anderen Art hergestellt Der von Robert Wiene inszenierte Film spielte im barocken Wien und wartete mit unzahligen Kostumen Perucken und etwa 10 000 Statisten auf Fur die Filmmusik die separat auf einer Schallplatte aufgenommen wurde stammte wie auch schon im Opernstuck von Richard Strauss Auch die Urauffuhrung fand wie das Opernstuck in der Dresdner Semperoper statt Filmwirtschaftskrise durch enorme US Konkurrenz Bearbeiten Nach den produktivsten Jahren 1921 und 1922 begann ab 1923 die Filmproduktion wieder rasant abzunehmen 1924 wurden nur 32 Filme produziert waren es 1922 noch rund 130 gewesen Die aufwendigen Monumentalfilme waren lediglich der finanzielle Hohepunkt dieser Zeit denn langst machten US amerikanische Filmproduktionen den osterreichischen immer starkere Konkurrenz in den Kinos Die US amerikanische Filmindustrie spielte die Produktionskosten in den Vereinigten Staaten herein und konnte danach ihre Filme weltweit zu Niedrigstpreisen auf den Markt werfen Da die Qualitat der amerikanischen Filme nicht zuletzt durch stetige Immigration von europaischen Filmschaffenden und deren Wissen konstant zugenommen hatte wahrend die europaische Filmindustrie im Ersten Weltkrieg qualitativ beinahe stillstand hatte man den US Produktionen nur noch wenig entgegenzusetzen 1925 erreichte die US amerikanische Filmflut die bereits den franzosischen britischen und italienischen Film lahmgelegt hatte auch Osterreich 1200 US Produktionen wurden von der Zensurbehorde zum Import zugelassen wahrend in Osterreich nur noch 35 Spielfilme in den mittlerweile technisch bestens eingerichteten Ateliers produziert wurden Der Filmbedarf der 750 osterreichischen Kinos wurde jedoch auf lediglich 300 bis 350 Filme geschatzt Zahlreiche Produktionsgesellschaften schlossen zu dieser Zeit und etwa 3 000 Filmschaffende direkt wie indirekt vom Film abhangig wurden arbeitslos Zur gleichen Zeit stieg jedoch die Zahl der Verleihfirmen auf etwa 70 an wobei kleinere osterreichische Verleiher ebenso zu Grunde gingen wie die Filmproduktionsgesellschaften Aus diesem Anlass rief der Filmbund Anfang Mai zu einer Demonstration auf der sich rund 3 000 Kunstler Musiker Artisten Arbeiter und Angestellte sowie Gewerbetreibende der Filmbranche anschlossen Darunter auch Grossen wie Sascha Kolowrat Krakowsky Jacob und Luise Fleck Walter Reisch Magda Sonja Michael Curtiz Hans Theyer und viele andere Die Demonstration zog ausgehend von der Neubaugasse uber die Mariahilfer Strasse zum Parlament Dies machte die Bundesregierung auf die Existenzbedrohung der osterreichischen Filmwirtschaft aufmerksam und bereits am 19 Mai trat ein Filmkontingentierungsgesetz in Kraft das unter anderem Einfuhrquoten fur auslandische Filme vorsah Zwar war die Zeit der Massenproduktionen dennoch vorbei aber der Fortbestand der heimischen Filmindustrie wenn auch in abgespeckter Form war somit gesichert Trotzdem ubersiedelten die meisten osterreichischen Filmschaffenden endgultig nach Berlin das Hollywood Europas Lediglich die Sascha Film mit dem Familienvermogen Sascha Kolowrat Krakowskys im Hintergrund vermochte noch Grossproduktionen herzustellen Letzte Jahre des Stummfilms Bearbeiten Stummfilmproduktionkurze u lange SpielfilmeJahre Anzahl1906 1914 1301914 1918 180 1901919 1922 522 5371923 1930 180 190Total 1012 10471926 erschienen neben 19 Spielfilmen auch die Filmzeitschrift Mein Film die fortan bis zur Einstellung 1956 eine der einflussreichsten Wiener Filmzeitschriften war 1925 produzierte die Sascha Film Das Spielzeug von Paris mit der franzosischen Schauspielern Lily Damita in der Hauptrolle Der Film bestach durch die Fulle prachtvoller Abendkleider deren Hersteller in den Filmzeitschriften nicht zu erwahnen vergessen wurden Bekannte Filmdarsteller wurden damals haufig werbewirksam mit Kleidung lokaler Modehauser ausgestattet 1927 stellte Sascha Film Die Pratermizzi her Ein vorbestimmter Erfolg angesichts der Tatsache dass die Sascha Film der einzig verbliebene Grossproduzent Osterreichs war Regisseur war Gustav Ucicky und Hauptdarstellerin die Sauferin grossen Stils 6 die US Amerikanerin Nita Naldi 1927 folgte der Film Cafe Elektric fur welchen der inzwischen schwer krebskranke Sascha Kolowrat Krakowsky Willi Forst und Marlene Dietrich als Hauptdarsteller entdeckte Regie fuhrte abermals der ehemalige Kameramann Gustav Ucicky der sich bei Die Pratermizzi behaupten konnte und so Sascha Kolowrat Krakowskys Vertrauen erlangte Willi Forst spielte glaubwurdig einen Unterweltganoven entfaltete aber erst in den Tonfilmen seinen sympathischen Charakter In Deutschland gelang 1927 dem fur die Ufa arbeitenden osterreichischen Regisseur Fritz Lang mit dem sozialkritischen Science Fiction Klassiker Metropolis ein Film von Weltgeltung Es war zudem der teuerste Film den die Ufa jemals finanziert hatte was die Filmgesellschaft vorubergehend auch in finanzielle Bedrangnis brachte Wien verfugte zu der Zeit uber 170 Kinos mit 67 000 Sitz und 308 Stehplatzen Dabei fassten nur vier Wiener Kinos mehr als 1000 Personen das Gros der anderen Wiener Kinos fasste zwischen 200 und 400 Personen In Wien wurde 1926 die Kinobetreibergesellschaft Kiba gegrundet Deren primare Aufgabe war der Aufkauf und Betrieb von Kinos um die sozialdemokratischen Interessen innerhalb Wiens zu starken 1927 erschienen 21 osterreichische Spielfilme 1928 stieg die Zahl auf 28 an 1929 erschienen 23 Stummfilme und der erste Tonfilm und 1930 13 Stumm und 4 Tonfilme Darunter der mit deutsch nationalen Spruchen in den Zwischentiteln aufwartende Stummfilmoperette Erzherzog Johann von Regisseur Max Neufeld Mit Das Schicksal derer von Habsburg war zu dieser Zeit ein weiterer Film uber die Habsburger zu sehen In dieser deutschen Produktion spielte Leni Riefenstahl die Geliebte von Kronprinz Rudolf Mary Vetsera 1928 ging der 21 jahrige Wiener Alfred Zinnemann nach einer Kameraausbildung in Paris als Kameraassistent nach Berlin Schon 1929 zog es ihn nach Hollywood wo er als Regisseur und Produzent bald Karriere machte und mehrere Oscars gewann 1929 setzte sich in neorealistischer Manier Fritz Weiss in seinem Film Vagabund fur die soziale Stellung von Landstreichern ein Darin wirkten auch die noch jungen Schauspieler Walter Edhofer Paula Pfluger und Otto Hartmann Verwendet wurden auch Aufnahmen aus dem realen Leben Fritz Weiss orientierte sich in diesem Werk stark am sowjetischen Revolutionsfilm den er genau studiert hatte Fruhe Tonfilmara Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des fruhen osterreichischen Tonfilms In der Tonfilmara konnte sich der Wiener Film voll entfalten Diese Musik und Komikerfilme waren gepragt vom Wiener Schmah und abgeschwachter Verwendung des Wiener Dialekts und erfreuten sich nicht zuletzt auch daher grosser Beliebtheit im deutschsprachigen Ausland da sie mit romantischen wohl aber auch verklarten Sujets aus dem Wien der Kaiserzeit aufwarteten Dies taten die Filme selbst dann noch als bereits Wirtschaftskrise Massenarbeitslosigkeit und zuletzt auch der Austrofaschismus den osterreichischen Alltag beherrschten Zudem konnten im Tonfilm erstmals die einzigartigen Charaktere und Komiker des Wiener Kabaretts und Theaters voll zur Geltung kommen spielte hier der Wortwitz und die Ausdrucksweise seit jeher eine grossere Rolle als etwa die Mimik und Gestik Einige der Stars des Wiener Films waren Paula Wessely Attila Horbiger Rudolf Carl Fritz Imhoff Leo Slezak Magda Schneider und Willi Forst der sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur von Bedeutung war Die bekanntesten Vertreter des Komikerfilms waren die gegensatzlichen Hans Moser und Szoke Szakall Wahrend Hans Moser seine Schauspielerkollegen haufig durch sein sprachlich und mimisch einzigartiges naturliches Auftreten an die Wand spielte glanzte Szoke Sakall mit einem intellektuell bissigen bis sadistisch aggressiven Humor Mit dem Max Reinhardt Seminar Abganger Richard Romanowsky fand sich noch ein weiterer Komiker unter den Schauspielgrossen des fruhen Tonfilms Der Musik und Komikerfilm der sich gegen samtliche andere Genres durchsetzte wurde aber auch von verschiedenen Seiten kritisiert So forderte etwa Friedrich Schreyvogl Dichter an die Filmfront da dadurch wieder mehr Personlichkeit und Einfall in das Filmschaffen kame 7 In den 1930er Jahren wurden alle Filme in den verschiedenen Ateliers der Tobis Sascha oder der Selenophon Licht und Tonbildgesellschaft hergestellt Die grossten Auftraggeber und Filmverleiher abgesehen vom hauseigenen Sascha Filmverleih der die Eigenproduktionen vertrieb waren Hugo Engel Robert Muller Allianz Lux Kiba Lyra Film Mondial oder auch Universal Die 1930er Jahre Bearbeiten Die ersten Tonfilme Bearbeiten Tonfilmproduktionabendfullende SpielfilmeJahr Anzahl1929 11930 41931 91932 111934 181935 27Bis 1930 wurden noch hauptsachlich Stummfilme hergestellt da sowohl Kinos als auch Filmproduzenten noch nicht auf Tonfilmgerate umgestellt hatten Die ersten Kurztonfilme auslandischer Produktion erreichten Osterreich am 8 Juni 1928 wo sie in der Wiener Urania mit grossem Erfolg aufgefuhrt wurden Diese Filme wurden nach dem Tri Ergon Verfahren der Erfinder Massolle Vogt und Engel nach einem deutschen Lichttonverfahren aufgefuhrt Der erste abendfullende Tonfilm erreichte Osterreich am 21 Janner 1929 im Wiener Central Kino in der Taborstrasse Es war Alan Croslands Der Jazzsanger welcher in den USA bereits am 23 Oktober 1927 premierte und in Osterreich unter dem Titel Der Jazzsanger lief Der Ton wurde synchron zum Film auf einer Schallplatte abgespielt Erste Versuche der Tonfilmherstellung in Osterreich wurden im Sommer 1929 mit dem Lichttonverfahren Selenophon durchgefuhrt Die Premiere des ersten osterreichischen Tonfilms G schichten aus der Steiermark fand am 23 August 1929 in Graz statt Verwendet wurde allerdings das Ottoton System des Regisseurs Hans Otto Lowenstein Ein Grossteil der ersten osterreichischen Kurztonfilme dieses Jahres beschrankte sich noch auf das Einsetzen von plumpen Gerausch und Musikeffekten Darauf folgten Kabarettsketche wie etwa In der Theateragentur aus dem Jahr 1930 In jenem Jahr stieg die Tonfilmproduktion auf 4 1931 auf 9 1932 auf 11 und auf 18 im Jahr 1934 Die schlechte finanzielle Ausstattung der nach der grossen Krise Mitte der 1920er Jahre verbliebenen Filmproduktionsgesellschaften begunstigte zahlreiche Koproduktionen mit Ungarn der Tschechoslowakei Grossbritannien Frankreich und Deutschland Bis 1933 erschienen durch Anwendung des Selenophon Verfahrens auch mehrere Spielfilme wie zum Beispiel Mikrophon auf Reisen von der RAVAG Film der Radio Verkehrs AG dem Vorganger des heutigen ORFs Nachsynchronisiert wurde unter anderem der Monumentalfilm Die Sklavenkonigin aus dem Jahr 1924 Unter dem Druck der Nazi Diktatur fand das Selenophon Verfahren zugunsten der Tobis Klangfilm endgultig sein Ende Im gut situierten heimischen Filmverleih spezialisierten sich die Unternehmen hingegen auf die Anbringung von Untertiteln in den importierten fremdsprachigen hauptsachlich aus den USA stammenden Produktionen 1930 erlangte Attila Horbiger in Der unsterbliche Lump an der Seite seines zwei Jahre alteren Bruders Paul seine erste Filmrolle Zur selben Zeit schrieb der zuerst als Journalist in Wien tatige und spater als Drehbuchautor nach Berlin gezogene Samuel Wilder mit Menschen am Sonntag sein erstes verfilmtes Drehbuch 1931 folgte das Drehbuch zur Erstverfilmung von Emil und die Detektive das er gemeinsam mit Erich Kastner schrieb Bei diesem von Gerhard Lamprecht inszenierten Film handelte es sich um einen der ersten Real Kinderspielfilme mit Ton 1931 erschien mit dem Sudtiroler Luis Trenker in der Hauptrolle der Film Berge in Flammen Ein Film des fur die Ufa in Deutschland arbeitenden osterreichischen Regisseurs Karl Hartl der 1938 auch Produktionsleiter der Wien Film wurde Als Hauptdarsteller in der deutschen Produktion M gelang auch dem aus der heutigen Slowakei stammenden Osterreicher Peter Lorre der Durchbruch 1931 erlangte der Komiker Karl Farkas seine ersten Filmrollen in Justizmaschine und Unter den Dachern von Wien welcher der franzosischen Produktion Unter den Dachern von Paris nachempfunden war Die bereits in den 1920er Jahren zu einer Kopier und Einfarbeanstalt im Verbund des damaligen Kolowrat Filmimperiums verkommene Sascha Film Fabrik in Wien geriet im Zuge der Umstellung der Filmproduktion von Stumm auf Tonfilm in eine schwere Krise die 1930 zum Ausgleich fuhrte Nach Fertigstellung des ersten abendfullenden Tonfilms der Sascha Film 1930 Geld auf der Strasse sollte das Unternehmen liquidiert werden Doch ein neues Konsortium erklarte sich bereit die Gesellschaft weiterzufuhren 1932 wurde das Unternehmen von den Gebrudern Pilzer ubernommen und wenig spater nach Einstieg der deutschen Tobis Tonbild Syndikat AG wurde die Produktionsgesellschaft in Tobis Sascha Filmindustrie AG umbenannt 1931 erschien Otto Premingers erster Film Die grosse Liebe mit Hansi Niese Attila Horbiger und Betty Bird in den Hauptrollen Die hohe Arbeitslosigkeit der 1930er Jahre beeinflusste auch das Filmschaffen So standen 1932 sowohl in Max Neufelds Sehnsucht 202 als auch in Scampolo ein Kind der Strasse von Hans Steinhoff Arbeitslose im Mittelpunkt In Scampolo ein Kind der Strasse wirkten Dolly Haas und Paul Horbiger als Hauptdarsteller Billy Wilder schrieb das Drehbuch Es war neben Madame wunscht keine Kinder aus dem Jahre 1933 das einzige Drehbuch das Billy Wilder fur einen osterreichischen Film schrieb Mit Der Hexer 1932 nach Edgar Wallace mit Paul Richter als Inspektor und Unsichtbare Gegner 1933 mit den Schauspielgrossen Raoul Aslan Paul Hartmann Oskar Homolka und Peter Lorre seien auch zwei erfolgreiche Kriminal und Spionagefilmproduktionen des fruhen Tonfilms in Osterreich genannt Regisseur der beiden Filme war Rudolf Katscher der spater in Grossbritannien als R Cartier Karriere machte Von den Schauspielern wanderte neben Peter Lorre auch Oskar Homolka wenig spater in die Vereinigten Staaten aus Auch die politischen Parteien wussten die Moglichkeiten des Tonfilms zu nutzen So liess die Sozialdemokratische Partei zwei Filme herstellen Das Notizbuch des Mr Pim in dessen Verlauf ein konservativer Amerikaner vom Roten Wien uberzeugt wird und Die vom 17er Haus von Artur Berger ein sozialutopischer Film der fur die Landtagswahl 1932 produziert wurde Dies war auch der letzte Film der SPO vor dessen Verbot im Standestaat Der Film endet mit dem Aufruf Seid gescheit Das rote Wien siegt Wahlt sozialdemokratisch 1933 wurde das Lehrinstitut fur Tonfilmkunst am Bauernmarkt wo einst die Wiener Kunstfilm uber Ateliers verfugte in Wiens 1 Bezirk gegrundet Als Lehrer fungierten fortan Grossen des osterreichischen Films wie Artur Berger Karl Farkas Heinz Hanus Franz Herterich Fritz Klingenbeck Hans Theyer und andere Von den 833 Kinos die in Osterreich 1934 bestanden befanden sich 177 in Wien Entstehen des Musikfilms Bearbeiten Ab Anfang der 1930er Jahre entstanden nach den ersten Gehversuchen mit den neuen Moglichkeiten des Tonfilms richtige Sing und Musikfilme mit bekannten Sangern dieser Zeit So erschien 1933 Abenteuer am Lido von Regisseur Richard Oswald mit den Sangern Alfred Piccaver Nora Gregor und dem Komiker Szoke Szakall in den Hauptrollen Der osterreichische Musikfilm wie er nach dem Zweiten Weltkrieg in zahlreichen Musikkomodien seine Fortsetzung fand wurde in diesen Jahren geboren Zwar war damit auch das Schicksal der Kinomusiker besiegelt doch entstand mit dem Fach des Filmkomponisten ein neuer Beruf Von diesen war der Deutsche Willy Schmidt Gentner ein begehrter Vertreter fur den Wien zur zweiten Heimat wurde Einige erfolgreiche osterreichische Komponisten die auch in Hollywood Karriere machten waren Hans J Salter Anton Profes und Robert Katscher Mit dem Musikfilm verwandte Operettenfilme wurden jedoch noch eine Zeit lang hergestellt so etwa Frasquita unter der Regie von Karel Lamac Im weissen Rossl Ball im Savoy und Fruhjahrsspende Darin wirkten Opernstars wie Piccaver Jeritza und Jarmila Novotna Schauspielgrossen wie Franziska Gaal Christl Mardayn Hans Jaray und Hermann Thimig sowie Komikergrossen wie Hans Moser Heinz Ruhmann und Rudolf Carl In Heut ist der schonste Tag in meinem Leben sang der in Deutschland unerwunscht gewordene Joseph Schmidt unter der Regie von Richard Oswald der wenig spater nach Hollywood ubersiedelte In den von Henry Koster inszenierten Filmen Tagebuch der Geliebten Ball im Savoy und Die entfuhrte Braut zeichnete der beliebte Operettenkomponist Paul Abraham fur die Musik verantwortlich Auch die weinselige und sangesfreudige Tradition Alt Wiener Vorstadtvereine setzte sich im Tonfilm fort Es erschienen Produktionen mit den teils fur sich sprechenden Titeln wie Das Lercherl vom Wienerwald 1931 Wiener Zauberklange 1931 Lang ist es her und Das Gluck von Grinzing 1933 kehrte der Wiener Regisseur Wilhelm Thiele der 1930 mit Die Drei von der Tankstelle bekannt geworden war aus Berlin zuruck Fur Grossfurstin Alexandra konnte er den Operettenstar Maria Jeritza fur ihre einzige Filmrolle gewinnen Opernsanger Leo Slezak der gerade seine zweite Karriere als Komiker und Charakterdarsteller beginnt spielte den mannlichen Nebenpart Im selben Jahr erschien mit Die Abenteuer des Konigs Pausole auch eine Koproduktion mit Frankreich mit Emil Jannings in der Hauptrolle und eine Koproduktion mit Ungarn Rakoczimarsch Als Unser Kaiser fungierte Karl Ehmann neben Hansi Niese als Frau eines Oberforsters Regie fuhrten Jakob und Luise Fleck 1933 erschien Leise flehen meine Lieder vom nun ins Regie Fach gewechselten Willi Forst Diese Verfilmung eines Werkes von Franz Schubert war Startschuss fur eine Fortsetzung der erfolgreichen Schubert Verfilmungen aus vergangenen Jahren Kurz vor der Premiere des Films in Berlin war bereits Adolf Hitler an die Macht gekommen und hatte gegen Osterreich die Tausend Mark Sperre verhangt Die englische Fassung erschien 1934 unter dem Namen The Unfinished Symphony Da eine Synchronisation damals technisch noch nicht moglich war wurde dieser Film mit leicht veranderter Besetzung nachgespielt Die erste Synchronisationsmoglichkeit Dubbing wurde in Wien durch die Selenophon erst 1937 vorgestellt 1933 und 1934 erschienen mit Opernring mit Sanger Jan Kiepura Karneval und Liebe mit Hans Moser und Hermann Thimig und Burgtheater von Willi Forst weitere erfolgreiche Musikfilmproduktionen In Zauber der Boheme aus dem Jahr 1937 spielte Jan Kiepura an der Seite seiner Frau Marta Eggerth die 1933 auch in Leise flehen meine Lieder und 1938 in Immer wenn ich glucklich bin ihr schauspielerischen Geschick unter Beweis stellte In Premiere 1937 spielte die im Theater an der Wien erfolgreich singende Schwedin Zarah Leander erstmals in einem deutschsprachigen Film mit 1934 drehte der Regisseur Henry Koster damals noch als Hermann Kosterlitz bekannt mit der aus Ungarn stammenden Schauspielerin Franziska Gaal die beiden Filme Peter und Katharina die Letzte Im osterreichischen Standestaat Bearbeiten Die politisch instabile Situation in der jungen Republik Osterreich fuhrte 1933 zu einem Putsch von Engelbert Dollfuss und gipfelte 1934 im Osterreichischen Burgerkrieg in welchem Dollfuss seine Stellung festigen konnte Unter dessen autoritarer Fuhrung wurde die Meinungsfreiheit stark eingeschrankt und die Zensur in vielen Bereichen eingefuhrt Diese Zeit ist aber auch gekennzeichnet durch den steigenden Einfluss und Druckausubung der Nationalsozialisten auf den osterreichischen Staat und dessen Einrichtungen auch kulturelle Als Reaktion auf die politische Situation nahm in den 1930er Jahren der Anteil der Filme die im Prater gedreht wurden weiter zu Denn die im Standestaat offiziell nicht existenten gesellschaftlichen Bruche konnten im Prater den Jung und Alt aus allen gesellschaftlichen Klassen besuchten noch ansatzweise thematisiert werden So entstand hier 1936 auch der Film Prater der im Gegensatz zur Uberzahl der Heimat und Musikfilmproduktionen nicht mit aufwandigen Kostumen oder alpenlandischer Tracht aufwartete sondern mit schlichter Alltagskleidung des Osterreichs der Gegenwart ausgestattet war 1933 sorgte die Wiener Schauspielerin Hedwig Eva Maria Kiesler mit einer zehnminutigen Nackt sowie einer Liebesszene im Film Ekstase fur einen Skandal Der Wiener Rustungsindustrielle Fritz Mandl den sie noch im selben Jahr heiratete verbot ihr daraufhin die Schauspielerei worauf sie 1937 in die Vereinigten Staaten emigrierte und als Hedy Lamarr Karriere bei MGM machte Ende 1933 wurden die Rosenhugel Ateliers von der nunmehrigen Tobis Sascha Film erworben und neu adaptiert Dort wurde 1934 mit Maskerade der zum Aushangeschild des Wiener Films werden sollte ihr vorletzter Film hergestellt In Maskerade kam die erfolgreiche Theaterschauspielerin und spatere Grande Dame der deutschen Schauspielkunst Paula Wessely an der Seite von Adolf Wohlbruck Hans Moser und Olga Tschechowa zu ihrer ersten Rolle und erlangte internationale Bekanntheit An den Filmfestspielen von Venedig erhielt der Film einen Preis fur das beste Drehbuch 1935 wurde das Thema in den USA unter dem Titel Escapade mit Luise Rainer neu verfilmt Nach Hohe Schule 1934 wurden die Studios nur noch vermietet und Tobis Sascha konzentrierte sich auf die Distribution von Filmen Seit 1933 waren auch die Filmpioniere Jakob und Luise Fleck wieder aus Berlin nach Wien zuruckgekehrt Hier inszenierten sie 1935 gemeinsam mit einer tschechischen Produktionsgesellschaft Czardas auch Csardas 1937 inszenierten die beiden Der Pfarrer von Kirchfeld mit Hans Jaray in der Hauptrolle neu Der als Osterreichpropaganda einzustufende Film wurde von der Kirche jedoch kritisiert da die verbotene Liebe eines Pfarrers zu einer Frau thematisiert wurde Von den 300 Filmen die 1934 anliefen waren die meisten amerikanischer Herkunft gefolgt von deutschen Produktionen Lediglich 27 Filme wurden von den 13 in Wien ansassigen Produktionsfirmen in Osterreich produziert Darunter die beiden Werbefilme fur Osterreich G schichten aus dem Wienerwald nach einer Vorlage von Maria Stephan mit dem beliebten Schauspieler Ehepaar Magda Schneider und Wolf Albach Retty inszeniert und Singende Jugend mit den Wiener Sangerknaben in den Bergen Tirols mit seiner neu errichteten Grossglockner Hochalpenstrasse Zu diesen gezielt zur Erreichung eines positiven Bildes von Osterreich im Ausland hergestellten Filmen sind auch Carneval in Vienna 1935 Wie ein Franzose Wien sieht 1937 und Wiener Mode 1937 zu zahlen Zur Darstellung Wiens als Stadt der Liebe sollten auch Eva 1935 Sylvia und ihr Chauffeur 1935 Rendezvous in Wien 1936 sowie Silhouetten 1936 dienen Gemeinsam mit den in den Alpen hergestellten Heimatfilmen sollten sie in den wirtschaftlich schweren und politisch instabilen Zeiten Touristen und Unternehmer aus dem englisch und franzosischsprachigen Ausland anlocken da der lebensnotwendige Touristenstrom aus Deutschland behindert wurde Paula Wessely stand 1936 in Ernte worin die Wichtigkeit der katholischen Kirche hervorgehoben wird erstmals gemeinsam mit ihrem spateren Mann und vielfachem Filmpartner Attila Horbiger vor der Kamera Es entstanden noch mehrere weitere Filme teils mit Paula Wessely in einer der Hauptrollen die der katholischen Kirche bzw der katholischen Bundesregierung des osterreichischen Standestaates schmeichelten Vorweggenommener Anschluss des osterreichischen Films Bearbeiten Mit Beginn des Nazi Regimes in Deutschland ergab sich fur die im Tonfilm stark von Deutschland abhangige osterreichische Filmindustrie eine neue Situation an die man sich anpasste um nicht aus dem Geschaft gedrangt zu werden Diese Entwicklung wurde durch permanente Druckausubung von deutscher Seite aktiv unterstutzt und bestarkt Nicht zuletzt deshalb da viele deutsche Filmschaffende 1933 nach Osterreich emigrierten und somit Propagandaminister Joseph Goebbels Verbot der Mitwirkung von Juden in der deutschen Filmindustrie umgingen So etwa Henry Koster der in Wien Komodien u a mit Franziska Gaal drehte oder auch Paul Czinner Elisabeth Bergner Kurt Gerron sowie die Regimekritiker Werner Hochbaum und Erich Engel Druckmittel waren vor allem in personalpolitischer und finanzieller Hinsicht gegeben da Deutschland das wichtigste Exportland darstellte Die fur Osterreich ungunstigere Quote des bilateralen Filmhandels musste jedoch jahrlich neu verhandelt werden Und seit Ubernahme der Sascha Film durch die im Besitz der nationalsozialistischen Cautio Treuhand befindliche Tobis im Jahre 1934 hatte Deutschland ein weiteres Druckmittel zur Behinderung des freien Filmschaffens in Osterreich in der Hand Da das fortgesetzte Filmschaffen emigrierte Deutscher in Osterreich die Beschlusse der Reichsfilmkammer wirkungslos machte reagierte man mit der Androhung eines Importverbotes fur osterreichische Produktionen sollten weiterhin Juden bei osterreichischen Filmen mitwirken Diese Drohung konnte nur durch Zugestandnisse von Oskar Pilzer in der Rolle des Prasidenten der Wiener Filmproduzentenvereinigung abgewendet werden Doch 1936 konnten sich die Nationalsozialisten mit dem Druckmittel des Importverbotes osterreichische Filme nach Deutschland doch noch durchsetzen In Berlin kam es am 20 April zu einem Abkommen der Reichsfilmkulturkammer mit dem Bund osterreichischer Filmindustrieller Der nach Paris emigrierte Schriftsteller Joseph Roth bezeichnete dies im Neuen Pariser Tagebuch als nichts anderes als den vollendeten Anschluss der osterreichischen Filmproduktion an die deutsche Es war der Vollzug der im Jahr 1934 verscharften Neufassung des deutschen Reichslichtspielgesetzes fur Osterreich Judische Mitarbeiter waren von nun an auch in der osterreichischen Filmindustrie de facto verboten Obwohl sich die osterreichische Filmindustrie den deutschen Forderungen gebeugt hatten erliessen die Nationalsozialisten noch im selben Jahr dass in Deutschland entstandene Erlose nicht mehr nach Osterreich ruckgefuhrt werden durfen Dies fuhrte dazu dass osterreichische Filmunternehmen zwar in Deutschland uber Geld verfugten in Osterreich jedoch einer Pleite nahestanden Daraus resultierte ein Stillstand der osterreichischen Filmproduktion Auch die Tobis Sascha war von diesen Massnahmen schwer betroffen Uber die Creditanstalt ging das Unternehmen 1937 zur Ganze an die Tobis AG uber 1938 wurde sie aufgelost und als Wien Film GmbH wiedergegrundet Nun forderten nicht mehr nur judische Filmschaffende die 1937 Osterreich noch nicht verlassen hatten einen unabhangigen Osterreichischen Film sondern auch osterreichisch nationale Kreise Die spate Erkenntnis trafen in den politisch einflussreichen Gremien jedoch auf immer weniger Gehor Deutsche Propagandaproduktionen die das Dritte Reich als Paradies schildern 8 wurden in Osterreich immer mehr verbreitet ohne das Osterreich dem etwas entgegensetzen konnte Ganz im Gegenteil waren nun auch osterreichische Produktionen zusehends von derselben ideologischen Machart gepragt Kritik am aufkommenden Totalitarismus Bearbeiten Nur wenige Regisseure trauten sich in den 1930er Jahren noch an sozial oder regimekritische Themen heran Zu diesen wenigen gehorten die beiden aus dem nationalsozialistischen Deutschland gefluchteten Werner Hochbaum und Erich Engel Zwar erreichten beide mit ihren Filmen nicht besonders viel Bekanntheit doch waren sie eine einmal mehr und einmal weniger deutliche Stellungnahme gegen falsche politische Autoritat und Militarismus die in den Kinos zu sehen war Werner Hochbaums bedeutendster Beitrag war Vorstadtvariete 1935 basierend auf einer lange verbotenen Vorlage Felix Saltens Der Film der mit einem ungeahnten Realitatsbezug aufwartete wurde im osterreichischen Standestaat teilweise zensiert Die tragische Schlussszene in der der von Luise Ullrich gespielte Charakter vom Zug uberrollt wird wird auf Intervention der Kinobesitzer durch eine nachgedrehte unlogische Handlung mit Happy End ersetzt Ein weiterer kritischer Regisseur dieser Jahre war Erich Engel der 1935 nur ein Komodiant mit Rudolf Forster in einer Doppelrolle sowie Christl Mardayn Hilde von Stolz und Paul Wegener in weiteren Rollen inszenierte Trotz seiner antiautoritaren Handlung entging der gegen Faschismus gerichtete Film sowohl der osterreichischen als auch der deutschen Zensur was vermutlich darauf zuruckzufuhren ist dass der Film in der Zeit des Rokoko spielte So kommt im Film eine Sequenz vor in der der Staatsminister den Hauptmann dazu auffordert die 70 unzufriedenen und rebellierenden Untertanen zu erschiessen In dieser die Auseinandersetzung zwischen Diktatur und Humanitat darstellenden Szene kommt es daher zu folgendem Dialog nachdem der Staatsminister den Hauptmann aufgefordert hatte in die Menschenmenge zu schiessen Hauptmann Das kann ich nicht Staatsminister Was soll das heissen Herr Hauptmann Sie haben meinen Befehl gehort Hauptmann Ich bin kein Morder ich bin Offizier Staatsminister Sie sind Offizier gewesen Wahrend des Nationalsozialismus 1938 1945 Bearbeiten Nach dem Anschluss Osterreichs an Deutschland erlitt das Filmwesen aufgrund massiver Beschneidung der Meinungsfreiheit und Einfuhrung einer strengen Zensur einen erneuten Ruckschlag Die Vertreibung und Totung judischer auslandischer und regimekritischer Burger setzte ein und nur Befurworter oder Anpassungswillige blieben zuruck Das Filmschaffen zur Zeit des Nationalsozialismus in Osterreich war von der Herstellung von sogenannten Kultur und Heimatfilmen gepragt Diese berichteten aus der Natur und vom landlichen Leben 60 solcher Filme wurden zwischen 1939 und 1944 als die letzte derartige Produktion entstand produziert Dem gegenuber stand die Produktion von rund 50 Spielfilmen Bei diesen handelte es sich um scheinbar gewohnliche Komodien oder Historienfilme aus dem alten Wien und dessen Musikwelt Diese transportierten jedoch teils unterschwellig teils offensichtlich nationalsozialistisches Gedankengut mit sich So starkten diese Filme nicht nur antisemitische Vorurteile sondern spotteten auch uber Demokratie andere Volker und haufig auch uber die Habsburger Monarchie wozu es in den vielen Filmen die in den letzten Jahren der Donaumonarchie spielten zahlreiche Gelegenheiten gab Durch die Produktionen der nun als Wien Film in Erscheinung tretenden Tobis Sascha Film wurde Wien neben Berlin und Munchen zu einer Hauptstatte der Filmproduktion Klassische Propagandafilme wurden in Wien allerdings nur wenige hergestellt da das aus Berlin vorgegebene Motto bei der Filmherstellung Kraft durch Freude lautete Neben der Wien Film existierten nur noch wenige kleine Produktionsgesellschaften die jedoch allesamt vertraglich eng mit der Wien Film verbunden waren Freies unabhangiges Filmschaffen gab es nicht mehr Das Importverbot fur auslandische Filme fuhrte zudem dazu dass das gesamte Filmwesen des Deutschen Reiches effizient und klar strukturiert wie es war hochprofitabel arbeitete Die Produktion von Filmen gelenkt vom Reichspropagandaministerium beschrankte sich im Wesentlichen auf die Herstellungen von Komodien und Heimatfilmen mit Ostmark Bezug Der Blick zuruck in die Operettenwelt bot eine willkommene Gelegenheit fur die Regisseure nicht plumpe Propagandafilme herstellen zu mussen was jedoch Antisemitismus und andere politische Botschaften in den Filmen nicht ausschloss Die unterhaltsamen Produktionen eigneten sich zudem zum Export Eine Wien Film Spezialitat zur Flucht aus der Gegenwart war auch die Aufbereitung von Schicksalen Wiener Musiker und Dichter Als Fortsetzung des Wiener Films der 1930er Jahre inszenierten Willi Forst und Kollegen Komodien und Musikfilme aus 300 Jahren Wiener Kulturgeschichte Filmwirtschaft und erste Folgen des Anschlusses Bearbeiten Bereits kurz nach dem Einmarsch am 12 Marz 1938 ersetzte die UFA Tonwoche alle bisherigen osterreichischen Wochenschauen und berichtete am 15 Marz in voller Breite vom Siegeszug Adolf Hitlers nach Wien und von den begeisterten Massen die nun bessere Zeiten nach den Jahren der Massenarbeitslosigkeit erhofften bei den Truppenparaden Zur Absegnung des bereits vollzogenen Anschlusses Osterreichs an Deutschland wurde am 10 April eine Volksabstimmung abgehalten Im Vorfeld wurde eine alles umfassende Werbekampagne durchgefuhrt zu welchem Zwecke auch Filmstars wie Paul Horbiger eingespannt wurden die aus eigener Uberzeugung fur ein Ja warben Filmzeitschriften wie die beliebte Publikumszeitschrift Mein Film rechtfertigten den Anschluss mit der Begrundung der osterreichische Film sei deutsch und schon immer deutsch gewesen 9 In den ersten Gefangenentransporten nach Dachau befanden sich auch der Kampfer fur den wertvollen Film Viktor Matejka Der Kulturhistoriker Kritiker und Schauspieler Egon Friedell beging hingegen am 16 Marz 1938 Suizid Am 30 Oktober 1939 wurde die Verordnung uber den Sicherheitsfilm erlassen da die Filme bis dahin noch aus dem leicht entflammbaren Nitrofilmmaterial bestand Ab 1 April 1940 durften Filmkopien nur noch auf Sicherheitsfilm hergestellt werden Aufgrund des Krieges konnte dies allerdings nicht umgesetzt werden weshalb auch die Produktionen der Wien Film nur auf dem leicht zersetzbaren Nitrofilm erhalten waren und erst bis zum Jahr 2000 vom Filmarchiv Austria weitgehend auf Sicherheitsfilm umkopiert werden konnten Die Rassenideologien der Nationalsozialisten hatten weitreichende Auswirkungen auf das osterreichische Kino und Filmverleihwesen Noch vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland 1933 waren rund 90 der Filmverleiher und 50 der Wiener Kinobesitzer judischen Glaubens Samtliche judische Kinobetriebe die nicht bereits vor dem Anschluss Osterreichs an Deutschland vertrieben wurden wurden binnen weniger Tage arisiert Zu Beginn des Jahres 1942 wurden umfangreiche interne Umstrukturierungen in der UFA vorgenommen Der zentrale Verleih der Filme war in Berlin und auch die anderen Bereiche wie etwa die Kinos wurden wirtschaftlich und organisatorisch total auf Berlin konzentriert Personal und Materialverknappung erforderten zudem ausserste Sparsamkeit wovon die Offentlichkeit jedoch nichts erfahren durfte Filme durften nicht langer als 2500 Meter sein und nicht mehr als eine Million Reichsmark kosten Auch die bisher enorm hohen Gagen fur die Filmschaffenden wurden gesenkt Im Februar 1943 erreichte die Filmschaffenden die Warnung keine falschen Meldungen uber den Stand des Krieges zu verbreiten Gefangnis und Todesstrafe waren angedroht Einen Monat spater wurde eine Verordnung verabschiedet nur noch Mindestgehalter auszubezahlen Spielfilme Bearbeiten Noch vor der Vollendung der Umstrukturierungen im osterreichischen Filmwesen durfte der anerkannte Regisseur E W Emo zwei Filme in eigener Produktion herstellen Die Emo Film brachte im Herbst 1938 die beiden Lustspiele Der Optimist mit Viktor de Kowa und Dreizehn Stuhle mit dem Komikerduo Heinz Ruhmann und Hans Moser heraus Auch bei der ersten Wien Film Produktion die im Marz 1939 erschien fuhrte E W Emo Regie Unsterblicher Walzer entstand in den Rosenhugel Studios und handelte in bester Wiener Musikfilm Tradition von Johann Strauss Noch vor der ersten Wien Film Auffuhrung erschien die 1938 1939 von der Mondial Film in den Rosenhugel Studios gedrehte Produktion Hotel Sacher unter der Regie von Erich Engel Der Inhalt war eine Liebesgeschichte sowie eine Spionage Affare in den Jahren 1913 und 1914 Hedwig Bleibtreu mimte die Frau Sacher und als seltene Gaste in Wien spielten Sybille Schmitz und Willy Birgel ebenfalls in diesem keineswegs unpolitischen Film betreibt er doch Vergangenheitsbewaltigung mit nationalsozialistischem Akzent 10 mit 1939 gelangte auch die Wienerin Marte Harell uber ihren Mann den Wien Film Leiter Karl Hartl zum Film Sie beginnt ihre Karriere gleich mit einer Hauptrolle in der Opernball Verfilmung von 1939 Ihre Paraderolle liefert die stets im Wiener Dialekt sprechende Schauspielerin 1944 im Wiener Liebesfilm Schrammeln ab Der erste Film Gustav Ucickys bei der Wien Film hiess Mutterliebe und erschien 1939 in den Kinos Hauptdarstellerin war Kathe Dorsch die dem Idealbild der deutschen Mutter ein Denkmal setzen sollte Ernst Marischka schrieb 1940 das Drehbuch zu Wiener G schichten Inszeniert wurde der Film von Geza von Bolvary Die Texte zu den beiden bekannten Liedern aus diesem Film Ja das sind halt Wiener G schichten und Der Wiener braucht sein Stammlokal stammten von Ernst Marischka In Ersterem findet sich auch eine Strophe die seltene versteckte Kritik an den Nationalsozialisten aufweist Der Munchner trinkt wenn er an Zurn hat eine Mass Bier aus der Berliner schreit laut s hort man fast von hier aus Der Wiener geht in sein Cafe bei schlechter Laune und beim ersten Braunen lacht man schon 1941 erging in einem Rundschreiben an die Filmschaffenden der Wien Film eine Verordnung bezuglich Darstellungen in Filmen Verboten war rauchende Personen Karikierung eines Lehrers Habsburger K u k Uniformen kinderlose Ehen Berlin von negativer Seite Berliner Dialekt sprechende Personen Film im Film uneheliche Kinder Katastrophen Unerwunscht war Haufung von Zufallen Spionage durch Wehrmachtsmitglieder Namen wie Lehmann Schulze Muller Meier Krause Anna Emma Berta Marlies August Emil GustavErwunscht war hingegen positive Darstellung eines Lehrers kinderreiche Familien gut klingende schone NamenNur vereinzelt gelang es weiter Meisterwerke zu schaffen so etwa Willi Forst dessen Wiener Blut aus dem Jahr 1942 erstaunlich anti deutsche Tone anschlug die nicht nur retrospektiv als Kommentar zur politischen Lage gelesen werden konnten Es war einer von nur vier Filmen die er fur die Wien Film herstellte und zudem auch der erfolgreichste der auch im Ausland viel besucht wurde Ebenfalls sehr erfolgreich und genau den Geschmack des Publikums treffend war auch Operette aus dem Jahr 1940 Paul Horbiger spielte hierbei den Alexander Girardi nachdem er in Unsterblicher Walzer bereits Johann Strauss Vater gespielt hatte In Bruderlein fein 1942 und Der liebe Augustin 1941 stellte er Franz Grillparzer dar Fur die Kamera zustandig war bei Operette der bedeutendste Kameramann dieser Jahre Hans Schneeberger 1942 drehte auch Wien Film Produktionsleiter Karl Hartl seinen einzigen Film fur die Wien Film Wen die Gotter lieben eine Verfilmung von Mozarts Leben Der meistbeschaftigte Drehbuchautor der Wien Film war Gerhard Menzel Er schrieb die Drehbucher fur Mutterliebe 1939 Der Postmeister 1940 Schicksal 1942 Spate Liebe 1943 Das Herz muss schweigen 1944 Am Ende der Welt 1947 und andere Diese Filme wiesen mit der Thematisierung von Opferbereitschaft blindem Gehorsam und Treue in verschiedenen Milieus allesamt eine starke parteipolitische Orientierung auf Menzel erfand die unwahrscheinlichsten Situationen und Zufalle lediglich um vorbildliche Menschen im Sinne der Nationalsozialisten zu zeigen Bis auf Der Postmeister konnten diese Filme mit ihren vielfach unrealistischen Handlungsstrangen lediglich durch die Leistung ihrer Schauspieler Heinrich George Hilde Krahl Hans Holt Siegfried Breuer Kathe Dorsch Paula Wessely Attila Horbiger Ferdinand Marian und Rudolf Forster uberzeugen Der auf einer Novelle des russischen Literaten Alexander Sergejewitsch Puschkin basierende Film Der Postmeister war auch daher eine aussergewohnliche Produktion da die Sowjetunion plotzlich positiv dargestellt wurde und Russen ausnahmsweise nicht als verhasste Bolschewiken sondern als gewohnliche Menschen dargestellt wurden Dieser Sonderfall war allerdings genauso politisch motiviert wie all die anderen Produktionen der Nationalsozialisten Denn im Jahr 1940 bestand noch der deutsch sowjetische Nichtangriffspakt Als das Deutsche Reich dennoch den Uberfall auf die Sowjetunion unternahm wurde die Vorfuhrung des Films umgehend verboten Hans Moser als beliebtester Komiker der damaligen Zeit wurde in zahlreichen Filmen eingesetzt Seine judische Frau Blanka uberlebte den Nationalsozialismus abgeschoben in Budapest wo sie Hans Moser gelegentlich besuchen durfte In Sieben Jahre Pech 1940 von der Styria Film unter der Regie von Ernst Marischka sang Hans Moser das beruhmte Lied Ich muss im fruheren Leben eine Reblaus g wesen sein Der Film war so erfolgreich dass 1942 eine Fortsetzung Sieben Jahre Gluck gedreht wurde Der beste Moser Film dieser Jahre war jedoch Meine Tochter lebt in Wien unter der Regie von E W Emo der mit einer Szenenkomik wie bei der Commedia dell arte aufwarten konnte Er spielte hier erstmals gemeinsam mit dem ebenfalls sehr beliebten Paul Horbiger Kultur und Heimatfilme Bearbeiten Auch in Osterreich gab es einige Kulturfilmkinos die ausser der Wochenschauen lediglich Kulturfilme zeigten Diese waren teilweise auch koloriert und zeigten Aufnahmen unter Namen wie Abend am See oder Bluten und Fruchte zwei Filme von Otto Trippel der im Auftrag der Wien Film tatig war Weitere Vertragspartner der Wien Film waren bei Kulturfilmen Herbert Dreyer Adi Mayer und Max Zehenthofer Als Autoren und Spielleiter waren Ernst Holub Ulrich Kayser Constantin von Landau Peter Steigerwald und Karl von Ziegelmayer tatig Gedreht wurde in der gesamten Ostmark sowie in Zusammenarbeit mit dem rumanischen Propagandaministerium auch in den Karpaten und im Donaudelta So entstand etwa 1942 Begegnung mit Pelikanen gemeinsam mit der rumanischen Filmgesellschaft O N C Ebenfalls in Rumanien entstanden Karpatenmelodie 1943 und Dragus ein rumanisches Karpatendorf 1943 Kooperationen waren auch mit Bulgarien und Griechenland geplant 1939 und 1940 gestaltete der spatere Leiter der Filmabteilung im Propagandaministerium Fritz Hippler die beiden Dokumentarfilme Feldzug in Polen und Der ewige Jude An Heimatfilmen entstanden 1944 unter anderen Heimat am Steilhang Ein Tag in der Wachau und Peter Roseggers Waldheimat Aus dem bauerlichen Leben erzahlten etwa Hof ohne Mann 1942 Der Landtierarzt 1943 und Der letzte Einbaum 1944 Bergfilme waren zum Beispiel Der Bergbach 1943 Bergnot 1943 und Salz der Berge 1944 Auch Psychologie zahlte zum Themenkreis der Kulturfilme 1943 entstand diesbezuglich Die grosse Welt der Kinderaugen Zumindest in Wien waren die meisten Kulturfilmkinos taglich von fruh bis spat ausverkauft was bei Spielfilmen nicht die Regel war Bei der Reichsfilmintendanz existierte das Sonderreferat Kulturfilm 1944 wurden die letzten Kulturfilme bei der Wien Film fertiggestellt Seit 1939 waren es rund 60 gewesen Propagandafilme Bearbeiten Die letzten Jahre der Donaumonarchie waren generell ein beliebter Zeitraum in dem die Filme zur Zeit des Nationalsozialismus spielten Hierbei wurde grossangelegt uber die Unfahigkeit der Monarchie in jeglicher Hinsicht gespottet sei es nun unfahiges Beamtentum oder der zum Scheitern verurteilte Multinationalismus So spielten auch die einzigen vier massiven Propagandafilme der Wien Film zu dieser Zeit Bereits 1939 erschien mit Leinen aus Irland ein Film der starke Ahnlichkeiten zu dem in Berlin gedrehten Propagandafilm Jud Suss aufwies Lediglich die Zeit der Film spielte im Jahr 1909 und das Milieu waren anders Regie fuhrte Heinz Helbig Das Originaldrehbuch zu einer Komodie von Stefan von Kamare wurde von Harald Bratt zu einem antisemitischen Propagandadrehbuch umgeschrieben Mit dem Pradikat staatspolitisch und kunstlerisch wertvoll wurde der Film in Berlin uraufgefuhrt Die Produktion kostete 744 000 Reichsmark welche innerhalb von zwei Jahren doppelt eingespielt wurden 1941 spielte Hans Moser in Liebe ist zollfrei einen Zollner der es ganz alleine und unbeabsichtigt schaffte die Erste Republik ins Wanken zu bringen Mit Spott und Hohn sollte hier auf die nicht funktionierende Erste Republik und ihren hilflosen Kanzler der von Oskar Sima gespielt wurde eingegangen werden Nebenbei machte man sich auch uber die englische Sprache das Schwyzerdutsch und demokratische Systeme an sich lustig Manche Filmforscher wie auch der damalige Wien Film Produktionsleiter Karl Hartl retrospektiv zahlen diesen Film jedoch nicht zu den Propagandafilmen sondern zu den gewohnlichen Lustspielen der Wien Film in der NS Zeit Ebenfalls 1941 wurde mit aufwandigen Kulissenaufbauten und Aussenaufnahmen in Ostpreussen Heimkehr unter der Regie von Gustav Ucicky gedreht Der Film spielt vor dem Uberfall auf Polen der Wehrmacht Der Uberfall auf Polen der den Zweiten Weltkrieg ausloste wird in diesem Film als Hilfsaktion ausgegeben und als Schicksalskampf gerechtfertigt Die Hauptrollen spielten anerkannte charakterstarke Schauspieler wie Paula Wessely Attila Horbiger Peter Petersen Carl Raddatz Ruth Hellberg Elsa Wagner Otto Wernicke Gerhild Weber und Eduard Kock Bei den Zuschauern sollte ganz im Sinne der offiziellen Politik der Eindruck erweckt werden dass die Vernichtung des Untermenschentums im Osten geradezu eine moralische Pflicht der Welt gegenuber ware Aus diesem Grund wurde der Film nach dem Angriff der deutschen Truppen auf die Sowjetunion in die Kinos gebracht Der Film kostete 3 7 Millionen Reichsmark und war somit die teuerste Produktion der Wien Film Er spielte mit 4 9 Millionen jedoch einen deutlichen Uberschuss ein Der letzte bekannte Propagandafilm der Wien Film hiess Wien 1910 und wurde 1943 hergestellt Er handelte vom popularen und antisemitischen ehemaligen Wiener Burgermeister Karl Lueger den Hitler schon in seinem Buch Mein Kampf mit bewundernden Worten beschrieben hatte Lueger wurde von Rudolf Forster gespielt der eigens aus den USA zuruckgekehrt war Der Film prasentierte einen verzerrten Blickwinkel auf das damalige Wien und seine politischen Akteure Fur das Jahr 1943 war der Film den Entscheidungstragern in Berlin jedoch zu volkstumlich und die Rolle Georg von Schonerers zu blass gezeichnet Daher verbot man den Film der immerhin fast 2 5 Millionen Reichsmark gekostet hatte fur die Ostmark Filmschaffen gegen Kriegsende Bearbeiten Gegen Kriegsende nach Erklarung des totalen Kriegs spitzte sich die Bevormundung der Bevolkerung durch den Film weiter zu Die Filme waren mehr denn je an aktuelle Notwendigkeiten angepasst So erschien 1944 mit Das Herz muss schweigen ein Film uber die Rontgenforschung der die Leistungen und Wichtigkeit der Arzte in den Vordergrund ruckte Am 5 Oktober 1943 wurde im Wiener Filmtheater Scala Der weisse Traum uraufgefuhrt Dies war einer der ersten Eisrevue Filme und zugleich eine der beruhmtesten Produktionen der Wien Film Bis Ende 1944 zahlte der Film rund um die Hauptdarsteller und preisgekronten Eislaufer Karl Schafer und Olly Holzmann rund 25 Millionen Besucher Mit Reisebekanntschaft Das Ferienkind und dem Styria Film Abenteuer im Grand Hotel erschienen auch 1943 weitere Hans Moser Filme In den Prager Barrandow Ateliers arbeitete E W Emo seit 1943 an Freunde einem Film dessen Produktion sich wegen laufender Zensurmassnahmen in die Lange zog Der Film erschien daher erst nach Kriegsende im August 1945 in den Wiener Kinos Im Marz 1944 wurde nach einem Drehbuch von Ernst Marischka und Hans Gustl Kernmayer die Geschichte des musikalischen Wiener Bruderpaars Johann und Josef Schrammel uraufgefuhrt Regie fuhrte Geza von Bolvary die Schrammeln wurden von Paul Horbiger und Hans Holt gespielt In diesem Film wurden wieder einmal seltene versteckte Seitenhiebe eingebaut So etwa als die Fiakermilli den Josef Schrammel fragte Warum sind sie eigentlich so braun ich meine so abgebrannt ihr Garten ist doch ganz schattig 1944 produzierte die Wien Film einen der wenigen im Bauernmilieu spielenden Filme Ulli und Marei Der Film spielte in Tirol weshalb auch wieder einige Ensemblemitglieder der bekannten Innsbrucker Exl Buhne mitwirkten Regie fuhrte Leopold Hainisch der ebenfalls im Film mitspielte Bis 1944 war die mundartliche Sprechweise der Darsteller in den Wiener Filmen allgegenwartig Erst dann wurden die deutschen Kritiker beachtet die sich etwa uber Hans Mosers Wienerisch beklagten So mag man Hans Moser auf der Buhne in Wien sprechen lassen Ein Film aber soll uberall gezeigt und verstanden werden in Flensburg wie in Konigsberg in Dusseldorf wie in Berlin 11 Die Wien Film musste reagieren und so erging am 24 Mai 1944 an die Regisseure Willi Forst Gustav Ucicky Hans Thimig Leopold Hainisch und Geza von Cziffra folgendes Rundschreiben Von unserer vorgesetzten Behorde werde ich darauf hingewiesen mit besonderer Sorgfalt darauf zu achten dass in unseren Filmen der Wiener Dialekt oder der Dialekt der Donau und Alpenreichsgaue so abgestimmt wird damit unsere Filme dem deutschen Publikum aller Stamme verstandlich bleiben 1944 inszenierte Geza von Cziffra die Komodie Hundstage mit dem Paar Olly Holzmann und Wolf Albach Retty Im August 1944 meldete der seit Marz des Jahres neue Reichsfilmintendant Hans Hinkel an Joseph Goebbels dass er 5300 der 10 200 Angehorigen der Spielfilmproduktion fur Wehrmacht und Rustung frei machen will So wurden im Nachwuchs Atelier am Bauernmarkt Nahstuben eingerichtet Die Filmproduktion wurde enorm beeintrachtigt Wien Film Direktor Franz Hirt versuchte sich gegen diese Massnahmen zu wehren blieb jedoch erfolglos Von den 1453 Mitarbeitern der Wien Film waren per 31 Janner 1945 414 eingeruckt oder zum Volkssturm dienstverpflichtet Noch im Februar 1945 wurde Paul Horbiger wegen vermeintlichen Verbindungen zu einer Wiener Widerstandsgruppe von der Gestapo verhort und die Gehaltsauszahlung 6000 Reichsmark monatlich ausgesetzt Tatsachlichen Widerstand wagte man bei der Wien Film allerdings nicht Es blieb bei Seitenhieben auf das Nazi Regime in mehreren Filmproduktionen und bei zaghaften Versuchen sich den Anordnungen aus Berlin zu widersetzen Nachkriegsara Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des osterreichischen Films der Nachkriegsara Im besetzten Nachkriegsosterreich 1945 1955 Bearbeiten Wirtschaftliches und politisches Umfeld Bearbeiten Filmproduktionabendfullende Ton SpielfilmeJahr Anzahl1946 21947 131948 251949 251950 171951 281952 191953 281954 221955 28Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Befreiung vom Nationalsozialismus war Osterreich von den Alliierten besetzt Die Filmindustrie kam aufgrund der Kriegsfolgen wie Zerstorung Armut und Hunger nur sehr schleppend wieder ins Laufen Es fehlte etwa an Personal Kohle zum Heizen und Rohfilmmaterial Die Stromversorgung kam regelmassig zum Erliegen und die Lebensmittel waren rationiert Viele Ateliers Kinos andere Gebaude und Strassen waren zerstort Eine Orientierungs und Ratlosigkeit in der Suche einer erfolgreichen osterreichischen Filmdramaturgie kennzeichnete diese Jahre in denen vielfach Erfolgsproduktionen der 1930er Jahre nachgeahmt wurden Es entstanden jedoch auch Filme die sich mit den vergangenen durch Krieg und Antisemitismus gepragten Jahren auseinandersetzten Diese trafen jedoch haufig nicht den Geschmack des breiten Publikums Selbst Regisseur Willi Forst spricht Ende 1947 von einem Fiasko des Wiener Films Die Produktionen seien nicht mal durchschnittlich 12 In diesen Jahren erschienen noch acht Filme die wahrend des Nationalsozialismus hergestellt oder begonnen wurden sogenannte Uberlaufer Die grosste Filmgesellschaft auf osterreichischem Boden die Wien Film wurde als deutsches Eigentum von den Alliierten beschlagnahmt Deren Filmstudios in Sievering und Schonbrunn sowie der Firmensitz fiel an die Amerikaner das Unternehmen wurde unter gleichem Namen weitergefuhrt Die Rosenhugel Filmstudios lagen in der sowjetischen Besatzungszone und wurden als Teil der USIA als Wien Film am Rosenhugel betrieben Osterreich war in den 1950ern ein beliebter Drehort fur bundesdeutsche Produktionen die hier auf gunstige Bedingungen zuruckgreifen konnten Zugleich ergab sich fur osterreichische Filmschaffende die Chance uber die Landesgrenzen hinaus bekannt zu werden Zahlreiche Filmregisseure und vor allem Schauspieler wanderten in die Bundesrepublik aus Zu den neu und wiedergegrundeten Filmgesellschaften zahlen in Wien die Sascha Film die Belvedere Film und die Neue Wiener Filmproduktionsgesellschaft in Salzburg entstand 1947 die Osterreichischen Filmgesellschaft m b H OFA in Graz 1949 die Alpin Film Austria und in Wels 1953 die Bergland Film Die einzige in den Jahren der Besatzung gegrundete Filmgesellschaft die auch heute noch Spielfilme herstellt ist die 1954 gegrundete Epo Film Die ubrigen aufgezahlten gingen in den 1960er und 1970er Jahren Pleite Nicht zuletzt wegen fehlender Hohepunkte der Filmproduktion der ersten Nachkriegsjahre fiel auch der Absatz und Vertrieb im Ausland schwer Einzig in die Schweiz gelang der Export reibungslos Noch 1946 war der Export von Filmen nach Deutschland fast unmoglich Die Lage besserte sich um 1947 wieder 1948 jedoch verhandelte Westdeutschland eine Einfuhrquote mit Osterreich die ein Verhaltnis von 1 4 zugunsten Westdeutschlands vorsah Diese Quote musste jahrlich neu verhandelt werden Wie sich in den 1930er Jahren zusehends bemerkbar machte war Osterreich stark vom deutschen Markt abhangig Die osterreichischen Produzenten stellten ihre Filme daher haufig nach den Wunschen der deutschen Verleihe her Obwohl diese Produktionsweise erfolgreich war und Profite abwarf wurde kaum neues ausprobiert Ab 26 Oktober erschien die beliebte Filmzeitschrift Mein Film wieder jedoch nur in beschranktem Umfang da es neben vielen anderen Gutern auch an Papier mangelte Ab 1949 erschien Filmkunst Zeitschrift fur Filmkultur und Filmwissenschaft Diese 1997 eingestellte Filmzeitschrift war die am langsten bestehende deutschsprachige Filmzeitschrift Wiederaufnahme der Filmproduktion Bearbeiten Zur Filmproduktion in Osterreich benotigte man bis 1955 eine Lizenz der zustandigen Besatzungsmacht Die erste die eine solche erhielt war Marte Harell die 1946 Glaube an mich eine Mischung aus Heimatfilm und Komodie mit Regisseur Geza von Cziffra und Kurt Nachmann als Drehbuchautor produzierte Es war der erste osterreichische Film der in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg gezeigt wurde Die Wiederauferstehung Osterreichs auf die auch der Titel Glaube an mich anspielt war in einigen Produktionen dieser Jahre ein mehr oder weniger vordergrundig mitschwingendes Thema So reist die Konstante des osterreichischen Tonfilms Hans Moser der sowohl vor wahrend als auch nach dem Nationalsozialismus zu den popularsten und haufigst eingesetzten Schauspielern zahlte in Die Welt dreht sich verkehrt durch die Epochen der osterreichischen Geschichte um am Schluss zu erfahren Die gute Zeit liegt immer vor einem und fur die Tatsache ob sie wirklich gut wird sind nur wir selbst verantwortlich zu machen Es war dies der erste Hans Moser Film nach 1945 Regie fuhrte J A Hubler Kahla In der Nachkriegszeit entstanden mehr filmische Biografien denn je zuvor In Seine einzige Liebe 1947 wurde Franz Schuberts Leben mit Franz Boheim in der Hauptrolle verfilmt in Der Komodiant von Wien 1954 setzte Karl Paryla Alexander Girardi ein Denkmal In Singende Engel 1947 von Regisseur Gustav Ucicky wirkten die Wiener Sangerknaben sowie Gustav Waldau als Joseph Haydn mit Die Reaktionen der Kritik auf eine erneute Auflage solcher Musiker Verfilmungen waren durchwegs dass dies nicht der richtige Weg der Wiener Filme sei Wenig spater jedoch erschien einer der grossten Kinoerfolge der osterreichischen Nachkriegszeit Der Hofrat Geiger 1947 von Willi Forst und Paul Horbiger produziert und mit Waltraut Haas als Hauptdarstellerin und Sangerin des als Schallplatte hochst erfolgreichen Titellieds Mariandl Der in der Wachau spielende Film hatte die Funktion die Bewohner der zerbombten Stadte an einer unversehrten Landschaft zu erfreuen Der auch im Ausland gezeigte Film war zudem eine effektvolle Werbung fur den Fremdenverkehr In osterreichischen Kinos erreichte der Film bis zum 30 April 1951 eine aussergewohnlich hohe Besucherzahl von 2 55 Millionen 1948 erschien mit Franz Antel einer der wichtigsten Regisseure der folgenden beiden Jahrzehnte auf der Buhne des osterreichischen Films Er stellte mit Das singende Haus seinen ersten Spielfilm her der in den 1920er und 1930er Jahren spielt und von Theater Musik und Revue in der Zeit der aufkommenden Jazzrhythmen handelt Die Hauptrollen besetzten u a Hans Moser und Curd Jurgens Antels fruhe Werke Eva erbt das Paradis 1954 mit Gunther Philipps erster Hauptrolle und die Reisekomodie Verliebte Leute mit Peter Alexanders erster Hauptrolle zahlen zu den Klassikern der osterreichischen Filmkomodie Der letzte Uberlaufer aus der NS Zeit wurde erst 1949 fertiggestellt und in den Kinos gezeigt die Operetten Komodie Wiener Madeln von Willi Forst Zum Zeitpunkt des Drehbeginns der erste Farbfilm der Wien Film Insgesamt kann die Bandbreite des osterreichischen Films des ersten Nachkriegsjahrzehnts mit Theaterkomodie bauerlicher Schwank Wiener musikalische Komodie Sommer und Winter Fremdenverkehrsfilme biografische Filme Literaturverfilmungen und Dokumentarfilme umfasst werden Was die Wiener Produktionen nicht schafften bewerkstelligte 1950 die britische Produktion Der dritte Mann Der Agentenfilm mit seiner beruhmten Zithermusik von Anton Karas machte Wien weltberuhmt Als Produzent fungierte der Monumentalfilmproduzent des Wiener Stummfilms der 1920er Jahre Alexander Korda Das Drehbuch stammte von Graham Greene Die US amerikanischen Filmstars Joseph Cotten und Orson Welles spielten neben bekannten osterreichischen Darstellern wie Paul Horbiger Hedwig Bleibtreu Siegfried Breuer und Ernst Deutsch Genre Variationen und Komodien Dominanz Bearbeiten Neben Heimatfilmen und musikalischen Komodien erlebten auch Operettenverfilmungen Hochkonjunktur Von 1950 bis 1954 entstanden jahrlich zwei Operettenverfilmungen in denen Werke von Edmund Eysler Jara Benes Leo Fall Robert Stolz Fred Raymond Carl Zeller und Johann Strauss verarbeitet wurden Die bekanntesten Darsteller dieser Filme waren Elfie Mayerhofer und Curd Jurgens in Kussen ist keine Sund 1950 Paul Horbiger in Der fidele Bauer 1951 Johannes Heesters und Waltraut Haas in Tanz ins Gluck 1951 sowie Hannerl Matz in Saison in Salzburg 1952 und Die Perle von Tokay 1954 Auch Opern wurden verfilmt so etwa Mozarts Don Juan 1955 mit Cesare Danova Josef Meinrad und Marianne Schonauer Der Film zeichnet sich auch durch eine hervorragende Kamerafuhrung von Willi Sohm und Hannes Fuchs aus 1953 versuchte Regisseur Ernst Marischka mit der Richard Tauber Biografie Du bist die Welt fur mich den Sangerfilm wiederzubeleben Der Versuch wurde 1954 mit dem Zirkusfilm Konig der Manege fortgesetzt Damalige Horfunk und Plattenstars wie Rudi Schuricke Vico Torriani und Rudolf Schock sollten solche Filme bereichern In der ersten Halfte der 1950er Jahre erlebten die Musik und Reisekomodien ihren Hohepunkt Von der Kritik abgelehnt und von den Intellektuellen belachelt erreichten solche Filme jedoch grosse Akzeptanz unter der Bevolkerung Wichtige Regisseure dieser Jahre waren Franz Antel Alfred Stoger Hubert Marischka Harald Reinl Gustav Ucicky Hans Schott Schobinger Alfred Lehner oder Alfons Stummer wobei sie in der Regel keine asthetischen Neuerungen durchsetzten sondern fur eher konventionelle Inszenierungen sorgten Die dem Heimatfilm nahestehenden Heimat und Reisekomodien erzahlten typischerweise von Verwechslungen Glucks und Zufallen im Leben der durchschnittlichen osterreichischen Bevolkerung In Ernst Marischkas Reisekomodie Zwei in einem Auto erlangte die Schauspielerin Johanna Matz in den folgenden Jahren als Hannerl bekannt grosse Bekanntheit In den folgenden Heimatfilmen Die Forsterchristel Hannerl und dem Operettenfilm Die Perle von Tokay avancierte sie zu einem neuen osterreichischen Filmstar Einige Komodien Klassiker stellte die Schonbrunn Film in den fruhen 1950er Jahren rund um Hauptdarsteller Paul Horbiger her Hallo Dienstmann im hervorragenden Duett mit Hans Moser Der alte Sunder 1951 und die Geschichte rund um die Wiener Volkssangerin Fiakermilli gemeinsam mit Gretl Schorg Neben den dominierenden musikalischen Komodien wurden nur wenige andere Genres bedient So zahlten die Kriminalfilme Arlberg Express 1948 Regie Eduard von Borsody und der von der Kritik vielfach gelobte Pramien auf den Tod 1949 Regie Debut Curd Jurgens ebenso eine Besonderheit dar wie der Marchenfilm Liebling der Welt 1949 nach einem Drehbuch von Karl Farkas und Siegfried Bernfeld Im Dokumentarfilmbereich entstanden 1951 zwei bedeutende Produktionen Das Salzburger Welttheater vom Dokumentarfilmpionier Max Zehenthofer und Abenteuer im Roten Meer vom weltbekannten Taucher und Naturforscher Hans Hass Bei den Filmfestspielen in Venedig erhielt Hans Hass fur sein Werk den Preis fur den besten abendfullenden Dokumentarfilm Im Auftrag der Wien Film begleitete Albert Quendler den Forscher Ernst Zwilling nach Afrika Mit einheimischen Laiendarstellern drehte er dort 1955 den Dokumentar Spielfilm Omaru her der bei der Premiere im Cinema Palast am Lido begeistert aufgenommen wurde Bereits 1952 sorgte Quendler mit Symphonie Wien fur einen experimentellen Beitrag zum Dokumentarfilmschaffen Eine einzigartige und aussergewohnliche Produktion der osterreichischen Filmgeschichte erschien 1952 Mit Geldern der Bundesregierung entstand der Science Fiction Film 1 April 2000 Der Film handelt von der Erklarung der Unabhangigkeit Osterreichs und der darauf folgenden Emporung der Weltschutzkommission Die millionenteure Produktion sollte die Alliierten an ihre Entlassung Osterreichs in die Unabhangigkeit erinnern Nicht 48 sondern bereits drei Jahre spater geschah dies tatsachlich Ob der Film hierbei eine Rolle spielte ist nicht bekannt Vergangenheitsbewaltigung und verklarung Bearbeiten Der Vergangenheitsbewaltigung wurde im osterreichischen Film der Nachkriegszeit nur eine geringe Bedeutung zugemessen Manche Filmschaffende stellten sich jedoch der Auseinandersetzung mit der jungsten Vergangenheit So etwa Eduard Hoesch der 1946 Der weite Weg inszenierte ein Film der die Lebensbedingungen nicht verklarte und sich mit den Schicksalen von Kriegsheimkehrern auseinandersetzte Der Aufbau war dennoch typisch fur einen osterreichischen Heimatfilm eine melodramatische Liebesgeschichte eine verhangnisvolle Verwechslung ein Missverstandnis und zum Schluss ein Happy End Hauptdarsteller waren Rudolf Prack Hans Holt Maria Andergast Willy Danek und Thea Weis Den kunstlerischen Hohepunkt des Filmjahrs 1948 stellte der politisch aufklarerische humanitare Film Der Prozess von G W Pabst dar Pabst wollte damit an seine Werke Westfront 1918 und Kameradschaft anknupfen was ihm jedoch nicht ganz gelang Der Film thematisierte den latenten Antisemitismus in Mittel und Osteuropa am Beispiel eines ungarischen Dorfes im Jahr 1882 ging jedoch nicht naher auf die Ursachen oder auf Losungsvorschlage ein Der Film stiess daher auf wenig Interesse beim Publikum und zahlt zu den weniger besuchten der 25 Filmproduktionen des Jahres 1948 1955 inszenierte er Der letzte Akt uber das Lebensende Adolf Hitlers mit Albin Skoda in der Hauptrolle Auch Das andere Leben von Rudolf Steinbock inszeniert im Filmstudio des Theaters in der Josefstadt thematisierte die jungste politische Vergangenheit Trotz Aufgebot der besten Schauspieler des Theaters wie Aglaja Schmid Robert Lindner Gustav Waldau Vilma Degischer Leopold Rudolf Siegfried Breuer Erik Frey Anton Edthofer und Erni Mangold fand jedoch auch diese Produktion nur wenig Andrang in den Kinos 1948 erlangte die 1938 in die Schweiz geflohene Maria Schell in Der Engel mit der Posaune ihre erste Hauptrolle Hans Holt Oskar Werner Paula Wessely und Attila Horbiger spielten in diesem von Karl Hartl inszenierten Geschichtsfilm an ihrer Seite Im Gegensatz zu Der Prozess und Das andere Leben fand diese Produktion rege Zuschauerstrome weshalb Karl Hartl bei Alexander Korda in London auch eine englische Fassung herstellen liess Vor allem Maria Schell und Oskar Werner kamen dadurch mit der englischen Filmszene in Kontakt Eduard von Borsody produzierte 1948 auf einem Schauspiel von Fritz Hochwalder basierend Die Frau am Weg Brigitte Horney Otto Woegerer und Robert Freytag spielten die Hauptrollen in diesem von Funk und Film als Meilenstein am Weg einer gesunden aufrechten und kunstlerischen osterreichischen Filmproduktion wie sie sein soll und sie die Welt von uns erwartet gelobten Film rund um einen Widerstandskampfer Dieser Film zahlte neben Der Hofrat Geiger und Der Herr Kanzleirat auch zu den acht Filmen die 1948 offiziell in Deutschland gezeigt werden konnten Eine sehr erfolgreiche Produktion war Helmut Kautners Die letzte Brucke aus dem Jahr 1954 Der etwas verklarende Antikriegsfilm handelte von einer deutschen Arztin die in Gefangenschaft der jugoslawischen Partisanen gerat und dort tapfer ihrer arztlichen Pflicht weiter nachgeht Die Hauptdarstellerin Maria Schell stieg dank diesem Film zum Star auf Bei den Filmfestspielen von Cannes gewann sie den Preis fur die beste Darstellerin Wesentlich mehr als in der Vergangenheitsbewaltigung wurde im Bereich der Vergangenheitsverklarung unternommen Regisseur Hans Schott Schobinger gelang mit Erzherzog Johanns grosse Liebe gespielt von O W Fischer und Marte Harell der nach Der Hofrat Geiger erfolgreichste Film der Nachkriegsjahre Dies loste eine Kettenreaktion aus sodass Monarchie Verklarungen wieder Hochkonjunktur im osterreichischen Film hatten Zuerst scheiterte noch Paula Wessely als Produzentin und Hauptdarstellerin mit Maria Theresia ein wenig besuchter Film der vermutlich zu weit in die Vergangenheit zuruckgriff vor allem aber an seinem Drehbuch scheiterte 1953 sprang jedoch Franz Antel auf den Zug der in der Zeit um 1900 angesiedelten Monarchie Filme in dem er sich einen filmischen Schlagabtausch mit Ernst Marischka lieferte So inszenierte Antel nach eigenem Drehbuch 1953 Kaiserwalzer und erreichte damit in Deutschland das hochste Einspielergebnis das ein osterreichischer Film bis dahin erreicht hatte Ernst Marischka folgte mit Der Feldherrnhugel nach Alexander Roda Roda worauf Antel 1954 wiederum mit Kaisermanover konterte Daraufhin stellte Ernst Marischka 1955 Die Deutschmeister her mit Romy Schneider in einer Hauptrolle Das Duell der beiden Regisseure wurde nur kurz von Hans Schott Schobingers Hofjagd in Ischl 1954 unterbrochen und sogleich von Franz Antels Der Kongress tanzt fortgesetzt Die Auseinandersetzung konnte letztendlich eindeutig Ernst Marischka fur sich entscheiden dem mit Sissi gespielt von Romy Schneider zweifellos einer der bekanntesten und erfolgreichsten osterreichischen Filme aller Zeiten gelang Einzementiert wurde dieser auch internationale Erfolg mit zwei Fortsetzungen Sissi Die junge Kaiserin 1956 und Sissi Schicksalsjahre einer Kaiserin 1957 Romy Schneider gelangte in diesen Rollen zu Weltruhm und hatte in den Jahren danach stets gegen die Identifikation mit dieser Rolle zu kampfen Zwischen Kommerz und Avantgardefilm 1955 1970 Bearbeiten SpielfilmproduktionJahr Anzahl1956 371957 261958 231959 191960 201961 231955 startete in Osterreich der Probebetrieb des Fernsehens welches es in Westdeutschland bereits gab Eine neue Konkurrenz fur das Kino zeichnete sich ab 1969 nahm der Osterreichische Rundfunk ORF das Farbfernsehen auf ab 1970 bestanden zwei vollwertige Programme Die Konkurrenz durch das Fernsehen machte weltweit die Filmproduzenten erstmals darauf aufmerksam dass ihre Produktionen nicht mehr so selbstverstandlich und ohne Anstrengung verkauft werden konnten Die US amerikanische Filmindustrie reagierte umgehend darauf mit der Einfuhrung der Produktionstechniken Cinemascope Cinerama 70 mm Film 3 D Spektakeln und der Herstellung von Filmen mit aufwendigen Bauten und Menschenmassen ahnlich den Monumentalfilmen der 1920er Jahre Die technischen Anderungen wurden auch vom Rest der Welt inklusive Osterreich bald ubernommen Ab 1957 gab es osterreichweit regelmassigen Fernsehbetrieb an sechs Wochentagen In Osterreich wurde zwar auch eine 3 D Kamera entwickelt von Walter Maier und Kurt Traum vom Trickfilmstudio Traum amp Maier doch geriet diese Erfindung nach wenigen Kurz und Werbefilmen bald wieder in Vergessenheit Dem einsetzenden Besucherruckgang versuchte man hierzulande mit noch intensiverer Wiederverwertung von Altbewahrtem begegnen Die Zahl der Eigenproduktionen nahm zugunsten der Auftragsproduktionen stetig ab Wenn osterreichische Filmproduzenten ihre Weltrechte an deutsche Vertriebe vergaben kam es beim Weiterverkauf oft vor dass die Geschaftspartner vergassen Osterreich als Ursprungsland zu nennen 13 Neben den Heimatfilmen und ihm verwandten Genres nahmen andere Ziele verfolgende Projekte einen untergeordneten Rang ein Die Spielfilmproduktion erlebte 1956 ein aussergewohnliches Hoch doch schon 1958 war das letzte grosse Jahr von Heimat und Monarchiefilmen In den 1960er Jahren versuchte man dem Besucherschwund in den Kinos mit der Internationalisierung des Films entgegenzutreten Italienische deutsche franzosische und amerikanische Produktionsgesellschaften Schauspieler und Regisseure wurden fur Nachahmungen erfolgreicher auslandischer Produktionen wie etwa den James Bond Filmen engagiert Anstelle der Heimatfilme und Komodien bluhte nun der Avantgardefilm mit Arbeiten von Peter Kubelka oder Kurt Kren auf die heute internationale Wertschatzung geniessen und zu den wesentlichen Werken dieses Genres zahlen Diese Tradition setzten Ernst Schmidt jr und Dietmar Brehm erfolgreich fort Kommerzielle Produktionen kamen in den 1960ern immer seltener zustande Zwar kamen vor allem US Produktionen nach Osterreich um hier zu drehen aber Koproduktionen kamen nur vereinzelt zustande da Osterreich nicht Mitglied der EWG war Es gelang auch nicht an moderne Filmasthetiken anzuschliessen etwa die franzosische Nouvelle Vague Der Regisseur Eddy Saller versuchte einen osterreichischen Trashfilm zu etablieren scheiterte aber Erfolgreicher waren Produktionen im Erotikbereich etwa die Mutzenbacher Filme von Kurt Nachmann mit Christine Schuberth Filmwirtschaft Bearbeiten Nach Abzug der Alliierten gingen die Rosenhugel Studios in den Besitz der nun staatlichen Wien Film uber welche kein Interesse an einer Fortfuhrung der Filmproduktion zeigte Bis auf die Atelieranlagen Simmering gingen 1966 alle Wien Film Studios in den Besitz des ORF uber Die OFA produzierte von 1947 bis 1957 18 Filme die in 21 Landern verkauft wurden und die Sascha Filmproduktion stellte im selben Zeitraum 15 Filme her die in 48 Landern verkauft wurden Der Erlos osterreichischer Filmproduktionen in Deutschland war wesentlich geringer als in den Jahren zuvor Obwohl neben dem Fernsehen auch durch zunehmende Mobilisierung der Bevolkerung mit Motorrollern und PKW sowie in Mode kommende Tanzlokale dem Kino weiter Konkurrenz machten konnten Filmstars und Produzenten die Gagen in Deutschland weiter in die Hohe treiben So verdienten 1956 Maria Schell und O W Fischer je 1 2 Millionen Schilling Curd Jurgens 900 000 und Nadja Tiller 450 000 Die grossen Filmproduktionsgesellschaften verschlossen sich Neuerungen Um kein geschaftliches Risiko einzugehen machten sie sich bereitwillig von deutschen Filmverleihern abhangig Die sogenannten osterreichischen Heimatfilme wurden in vielen Belangen sei es Szenerie oder Schauspieler auf den deutschen Markt abgestimmt Wenig verwunderlich daher die andauernde negative Einstellung der Kritiker zu solchen Produktionen So resumierte ein Kritiker der Funk und Film zu Heimweh dort wo die Blumen bluhn im Jahr 1958 Franz Antel hat diesen Film auf die Tranendrusen abgestimmt und ausserdem zu einem Tiefpunkt der heimischen Filmproduktion beigetragen Paul Horbiger der auch in eben erwahntem Film eine Hauptrolle spielte bekannte diesbezuglich Aufgrund meiner reichen Erfahrungen die ich wahrend meiner Dreharbeiten in Deutschland sammeln konnte habe ich mir einen Wiener Dialekt zugelegt der auch in Berlin und Hamburg verstandlich ist Da sich der osterreichische Film in Osterreich nie amortisieren kann mussen wir unsere Filme nach den Wunschen des gesamten deutschsprachigen Publikums inszenieren 14 Nach dem Erfolgsabsturz der inhaltlich immer gleichen Komodien Operetten und Heimatfilme der sich bereits ab 1958 erkennbar machte ging deren Produktion drastisch zuruck Die Absatz und Umsatzzahlen nahmen dementsprechend ab woraufhin beispielsweise die Creditanstalt 1961 mit der Liquidierung der OFA reagierte Nachdem bereits die heimische Filmproduktion in den 1960er Jahren weiter abgenommen hatte setzte ab Mitte der 1960er auch das Kinosterben ein 1957 beendete die Filmzeitschrift Mein Film ihre Tatigkeit und Ende des Jahres 1965 erschien die letzte Ausgabe von Paimann s Filmlisten die bisher Kinobesitzern als Orientierungshilfe bei neu erscheinenden Filmen diente Deutschland ereilte filmwirtschaftlich gesehen in diesen Jahren das gleiche Schicksal aufgrund der gleichen Ursachen Nach diesem Schlusspunkt der leichten und kitschigen Unterhaltungsfilme die seit den 1930er Jahren zusehends die Oberhand gewannen sorgten von nun an jungere Generationen fur eine unterschiedlichere Entwicklung des deutschen und osterreichischen Films Hohepunkt der Heimatfilmproduktion Bearbeiten Die klassische Heimatfilmwelle in der klischeebehaftet das einfache Leben der Bevolkerung von Bergdorfern meist in Form von Liebesgeschichten dargestellt wurde wurde 1954 durch den Film Echo der Berge ausgelost Der Film war eine osterreich spezifische Abwandlung des US amerikanischen Films Der Wilde und fand wegen seines Erfolgs zahlreiche Nachahmer Die geringe Handlungsvielfalt solcher Produktionen bezeichnete der einst in die Vereinigten Staaten emigrierte Regisseur Billy Wilder sehr treffend mit der Aussage wenn die Deutschen gemeint war der gesamte deutschsprachige Raum einen Berg im Hintergrund und Paul Horbiger im Vordergrund sehen sind sie schon zufrieden 15 Zu den ersten dieser Nachahmer zahlen die sich mit Berg und Tieraufnahmen auszeichnenden und dadurch auch tourismuswirksamen Produktionen Die Sennerin von St Kathrein 1955 von der Schonbrunn Film und Heimatland 1955 unter der Regie von Franz Antel nach der Novelle Krambambuli Das Heimatfilm Genre wurde schliesslich auf die Zeit der Monarchie ausgedehnt und mit neuen Motiven angereichert wobei insbesondere Sissi 1955 von Ernst Marischka mit Romy Schneider und Karlheinz Bohm in den Hauptrollen das herausragendste Beispiel darstellt das auch internationalen Erfolg erzielte und zwei Fortsetzungen erlebte Gefordert durch den kommerziellen Erfolg erschienen bereits 1956 sechs Heimatfilme darunter Forsterliesl Die Magd von Heiligenblut und Das Hirtenlied vom Kaisertal Rasch wurde das Genre noch weiter ausgedehnt Es mischten sich nun auch deutsche Geschaftsleute und andere Stadtbewohner als Touristen in die Heimatfilm Dramaturgie und bestarkten diese Produktionen noch weiter in ihrer Tourismuswirksamkeit Die Filme spielten nun nicht mehr nur in idyllischen Bergdorfern sondern zum Beispiel auch im Weinbaugebiet Burgenland so etwa in Die Winzerin von Langenlois 1957 mit Herta Staal und Gunnar Moller und im Seengebiet Salzkammergut wie in Almenrausch und Edelweiss 1957 Wesentlicher Bestandpunkt solcher Filme war eine oder mehrere Liebesgeschichten Bekanntestes Heimatfilm Liebespaar waren Anita Gutwell und Rudolf Lenz Da der Heimatfilm anfangs viele Zuschauer anzog und finanziell erfolgreich war kam es rasch zu einer Uberproduktion sodass immer weniger Filme Gewinne erzielten Auch die vereinzelten Versuche Heimatfilme zu drehen die auf Positivzeichnungen verzichteten und starker zeitgenossische Aspekte in den Vordergrund ruckten ereigneten sich erst als sich das Genre bereits seinem Ende naherte Beispiele sind Wolfgang Schleifs Inszenierung Der rote Rausch aus dem Jahr 1962 mit Klaus Kinski oder Der Weibsteufel aus dem Jahr 1966 nach einem Drama von Karl Schonherr Besonders ungewohnliche da ernstere Vorlagen fur Heimatfilme bot Trygve Gulbranssen Zwei seiner Romane wurden von der Mundus Film verfilmt Und ewig singen die Walder 1959 unter der Regie von Paul May mit Gert Frobe und Hansjorg Felmy sowie Das Erbe von Bjorndal 1960 von Gustav Ucicky mit Brigitte Horney Bereits 1956 entstanden teils bosartige Parodien auf den Heimatfilm in der Wiener Kabarettszene Unter der Leitung von Gerhard Bronner machten sich im Intimen Theater Georg Kreisler Peter Wehle Kurt Jaggberg und Helmut Qualtinger lustig uber den deutschsprachigen Trivialfilm An manchen dieser Produktionen waren sie auch selbst beschaftigt Peter Wehle und Gerhard Bronner schrieben nicht nur im Kabarett sondern auch fur Filme wie und wer kusst mich 1956 gemeinsam Musik Helmut Qualtinger hingegen war als Filmschauspieler unter anderem in Du bist die Richtige 1955 zu sehen In einem musikalisch begleiteten Programm Blattl vor m Mund hiessen die Nummern dementsprechend Der Halbwilde Busen die die Welt bedeuten und Orpheus in der Filmwelt Diese Form der Kritik bot erstmals eine Analyse dieses Filmgenres Fritz Walden meinte 1972 ruckblickend zu den Unterhaltungsfilmen der 1950er Jahre Was den Unterhaltungsfilm dieser Jahre betrifft so waren wir das hat sich mittlerweile auch herumgesprochen nicht sehr glucklich ich muss aber gleich hinzusetzen es konnte fast nicht anders sein weil das Ganze die kommerzielle Gliederung der ganze Systemzwang dazu in unserer also in der westlichen Welt kommerziell zu denken erforderte Deutschland hatte in eine sogenannte Marktlucke einzuspringen und in dieser Marktlucke hatte der osterreichische Film der ja vom deutschen Verleih abhangig war wieder eine Marktlucke auszufullen Das heisst wir galten als ein amusantes Volk das ging so weit dass wenn zum Beispiel wirklich ein ernster Film gemacht wurde wie etwa Georg Tresslers Der Weibsteufel 1966 da hat man schon gelacht wenn man unsere Berge gesehen hat weil man sich gefreut hat jetzt wird was Lustiges kommen Komodien Eisrevue Operetten und Monarchiefilme Bearbeiten Abgesehen von den Heimatfilmen entstanden dieser Jahre auch Eisrevuefilme wie Symphonie in Gold 1956 oder dem Heimatfilm nahestehende Operettenfilme wie Karl Parylas Gasparone 1956 nach Carl Millocker und Ernst Marischkas Opernball 1956 nach Richard Heuberger Erst nach einer vierjahrigen Pause entstand 1960 mit Im weissen Rossl von der Sascha Film ein weiterer Operettenfilm Die musikalischen Arrangements wurden modernisiert und neue Stars eingesetzt So spielten in Im weissen Rossl Peter Alexander und Waltraut Haas Die letzten kommerziellen Operetten Verfilmungen entstanden von der Sascha Film im Jahre 1962 Die Fledermaus Hochzeitsnacht im Paradies und Die lustige Witwe In allen dreien spielte Peter Alexander eine tragende Rolle in zweien an der Seite von Marika Rokk Weitere volkstumliche Filme und Komodien dieser Jahre waren etwa Ober zahlen 1957 Hallo Taxi 1958 Im schwarzen Rossl 1961 Die Abenteuer des Grafen Bobby 1961 Mariandls Heimkehr 1962 Hochzeit am Neusiedlersee 1963 Happy End am Attersee 1964 und Liebesgrusse aus Tirol 1964 In der erfolgreichen Produktion Die Abenteuer des Grafen Bobby beispielsweise spielte Peter Alexander die Hauptrolle Hier und in den Fortsetzungen wie Graf Bobby der Schrecken des Wilden Westens 1966 bekam man den singenden Schauspielstar in den unterschiedlichsten Verkleidungen zu sehen unter anderem als Frau Auch Monarchiefilme entstanden in den 1950ern nach altbewahrtem Muster So erschienen 1956 E W Emos Ihr Korporal und Franz Antels Kaiserball Willi Forst inszenierte ebenfalls 1956 Kaiserjager mit Erika Remberg Rudolf Forster Oskar Sima und Gunther Philipp Das Drehbuch stammte von Kurt Nachmann die Musik von Hans Lang Weitere Filme uber die Habsburger Monarchie waren Der Kaiser und das Waschermadel 1957 Franz Antels Liebe Madchen und Soldaten 1958 mit den Sangern Renate Holm und Willy Hagara und Mikosch im Geheimdienst 1959 mit Gunther Philipp Viele Filme trugen auch intensive Fremdenverkehrswerbung in sich So zum Beispiel Holiday am Worthersee 1956 Verlobung am Wolfgangsee 1956 Liebe Sommer und Musik 1956 mit den Gunther Zwillingen Franz Antels Vier Madels aus der Wachau 1957 mit gleich zwei Zwillingspaaren Mariandl 1961 oder auch Autofahrer unterwegs 1961 Mariandl war eine Neuverfilmung von Der Hofrat Geiger Waltraut Haas spielte die Mutter der ehemalige Kinderstar Conny Froboess die Mariandl und Hans Moser diente als Windischgruber Den Hofrat Geiger gab dieses Mal Rudolf Prack In Wien du Stadt meiner Traume mit Hans Holt und Hertha Feiler fuhrte Willi Forst 1957 zum letzten Mal Regie bevor er sich ins Privatleben zuruckzog Auch Ernst Marischka beendete seine Karriere als Regisseur nachdem er 1958 Das Dreimaderlhaus mit Karlheinz Bohm als Franz Schubert fertiggestellt hatte 1959 starb sein Bruder Hubert Er selbst starb vier Jahre spater 1959 versuchte man auch mit der Verwechslungskomodie Die Halbzarte Romy Schneiders Image zu korrigieren Darin spielte sie eine unmoralische oft freizugig bekleidete Jugendliche die einem amerikanischen Produzenten imponieren will Ihre Mutter spielte passenderweise Magda Schneider 1961 erschienen unter der Regie von Geza von Cziffra der Eisrevuefilm Kauf Dir einen bunten Luftballon mit Ina Bauer und der Skisport Film Ein Stern fallt vom Himmel mit Toni Sailer Ein weiterer der damals aufgrund der Erfolge osterreichische Eiskunstlaufer vermehrt auftretenden Eisrevuefilme war und du mein Schatz bleibst hier Dieser 1961 von der Wiener Stadthalle produzierte und von Franz Antel inszenierte Film wartete mit dunnen Handlungsfaden einem knappen Dutzend Komiker und ebenso vielen Musikern auf Es war erst die zweite Produktion der Wiener Stadthalle Betriebs und Produktionsgesellschaft welche 1961 von der Stadt Wien gegrundet wurde Nach einer erfolgreichen Erstproduktion der Musikkomodie Unsere tollen Tanten und jenem Eisrevuefilm folgten noch zahlreiche weitere Produktionen dieser Art Insgesamt liess sich die Stadt Wien die 25 Produktionen rund 100 Millionen Schilling kosten rund 7 3 Millionen Euro ohne Berucksichtigung der Inflation Der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Glaserer resumierte in einem Interview mit der Zeitschrift Filmkunst Nr 47 S 15 Wenn wir mit den Tollen Tanten nicht solchen Erfolg gehabt hatten dann ware das ganze Geld nicht in den Eimer gegangen 1963 entstand die deutsch osterreichische Produktion Das grosse Liebesspiel nach Reigen 51 von Carl Merz Helmut Qualtinger und Michael Kehlmann was wiederum auf Reigen von Arthur Schnitzler basierte Regie bei dieser Komodie fuhrte Alfred Weidenmann Die Hauptrollen wurden von Lilli Palmer Hildegard Knef Nadja Tiller sowie auch franzosischen und italienischen Schauspielern besetzt In der in vier Beziehungsgeschichten aufgeteilten Komodie Das Liebeskarussell von der Intercontinental Film spielten 1965 unter anderem Gert Frobe Catherine Deneuve Curd Jurgens und der freizugig bekleidete schwedische Filmstar Anita Ekberg 1965 dienten Salzburg und weitere idyllische landliche und gebirgige Regionen als Kulisse fur den US amerikanischen Film Meine Lieder meine Traume The Sound of Music mit rund 1 2 Milliarden Besuchern einer der weltweit meistgesehenen Filme und daher vor allem in den Vereinigten Staaten pragend fur das Osterreich Image einer ganzen Generation 1966 entstanden mehrere satirische Filme so etwa Vojtech Jasnys Pfeifen Betten Turteltauben und Michael Pfleghar mit Bel Ami 2000 oder Wie verfuhrt man einen Playboy mit Renato Salvatori Antonella Lualdi und Peter Alexander in den Hauptrollen 1967 entstanden auch die ersten der sogenannten Wirtinnen Filme mit Terry Torday in der Titelrolle und internationaler Besetzung Susanne die Wirtin an der Lahn und Frau Wirtin hat auch einen Grafen Es folgten die inhaltlich nur wenig unterschiedlichen Fortsetzungen Frau Wirtin hat auch eine Nichte 1969 Frau Wirtin blast auch gern Trompete 1970 Frau Wirtin treibt es jetzt noch toller 1970 und Frau Wirtins tolle Tochterlein 1973 Die Drehbucher stammten jeweils von Kurt Nachmann Regie fuhrte Franz Antel Kriminal und Agentenfilme Bearbeiten Die ersten Kriminal und Spionagefilme der Nachkriegszeit erschienen 1960 Frauen in Teufels Hand und 1961 Mann im Schatten Im Spionagefilm Frauen in Teufels Hand von der Schonbrunn Film spielten Helmut Schmid und Maria Sebaldt die Hauptrollen und Mann im Schatten war ein Kriminalfilm und zugleich die letzte Produktion der OFA Unter der Regie von Arthur Maria Rabenalt spielte Helmut Qualtinger mit Liebe zum mimischen Detail den Polizeirat Dr Radosch der mit seinem von Fritz Tillmann gespielten Partner u a einem von Herbert Fux gespielten Verdachtigen auf den Fersen ist 1963 drehte Alfred Vohrer fur die Sascha Film Ein Alibi zerbricht mit Ruth Leuwerik und Peter van Eyck Weiters entstanden Kriminalfilme rund um Kommissar X und Tim Frazer wo deutsche englische und amerikanische Schauspieler wie Tony Kendall Klaus Kinski Stewart Granger Rupert Davies und Gunther Stoll mitspielten Franz Antel versuchte sich 1963 gemeinsam mit einer italienischen Produktionsfirma in einem Agentenfilm Der von Domenico Paolella inszenierte Film trug den Titel Maskenball bei Scotland Yard und wartete mit den Schauspielern Bill Ramsey France Anglade Stelvio Rosi Trude Herr Hannelore Auer Rex Gildo Peppino di Capri und Rudolf Carl auf Ebenfalls von Franz Antel stammte der Agentenfilm 00Sex am Wolfgangsee dessen Drehbuch Kurt Nachmann verfasste Die Produktion bestach allerdings mehr durch nackte Haut als durch Hochstleistungen des von Paul Lowinger gespielten Agenten 1966 entstand die Agentenkomodie Gern hab ich die Frauen gekillt Unter der Regie von Sheldon Reynolds Alberto Cardone und Robert Lynn spielten Stewart Granger Lex Barker und Pierre Brice Literaturverfilmungen Bearbeiten Hochwertige Literaturverfilmungen nahmen in den 1950er und 1960er Jahren ausserhalb des Komodienbereichs ebenso wie avantgardistische Produktionen nur einen kleinen Platz in der heimischen Filmproduktion ein Zwar erreichten sie an internationalen Filmfestspielen bisweilen Beachtung oder in Einzelfallen auch Auszeichnungen doch hatten sie auf die Gesamtausrichtung der heimischen Filmwirtschaft keinen Einfluss 1955 wurde am Rosenhugel eine der interessantesten osterreichischen Literaturverfilmungen gedreht Herr Puntila und sein Knecht Matti Der Film basiert auf einem Werk von Bertolt Brecht und wurde vom brasilianischen Regisseur Alberto Cavalcanti inszeniert Curt Bois spielte den Puntila konnte aber Bertolt Brecht nicht uberzeugen Bei dieser handelte es sich um Fidelio einer Verfilmung von Beethovens gleichnamiger Oper Claude Nollier spielte die Hauptrolle unter Regisseur Walter Felsenstein und der Wiener Staatsopernchor sang unter Begleitung der Wiener Symphoniker Dieser Film reprasentierte den letzten Einfluss der DDR Kultur auf Osterreich unter dem Diktat der mittlerweile abgezogenen sowjetischen Besatzer Nachdem 1956 unter anderem Franz Antel mit Lumpazivagabundus in Deutschland bereits eine Anzengruber Verfilmung gedreht hatte entstand im selben Jahr mit Der Schandfleck auch in Osterreich solch eine Verfilmung Unter dem Titel Nichts als Arger mit der Liebe wurde ebenfalls 1956 eine Komodie von Hermann Bahr verfilmt Obwohl es sich hierbei um eine Wiener Komodie der Jahrhundertwende handelte wurden die Hauptrollen mit den deutschen Publikumslieblingen Viktor de Kowa Winnie Markus Walter Giller und Sonja Ziemann sowie den bayerischen Komikern Beppo Brem und Liesl Karlstadt besetzt Die Vienna Film von Otto Durer stellte 1957 die interessanteste Literaturverfilmung jenes Jahres her Skandal in Ischl basierte erneut auf einer Komodie von Hermann Bahr und wartete mit einer osterreichischen Besetzung unter anderem mit O W Fischer und Rudolf Forster auf Basierend auf einem Buch von Johannes Mario Simmel inszenierte 1960 der Sohn von Hubert Marischka Georg Marischka den von der Kritik sehr gelobten Film Mit Himbeergeist geht alles besser Vor allem das Drehbuch wurde wegen seiner klugen Dialoge fur die Hauptdarsteller O W Fischer und Marianne Koch und der Situationskomik gelobt Nach Frank Wedekinds Drama Die Buchse der Pandora entstand 1962 unter der Regie von Rolf Thiele der Film Lulu fur die Otto Durer Produktion Die Hauptrolle spielte Nadja Tiller in einer Nebenrolle Leon Askin Basierend aus Somerset Maughams Theater entstand im selben Jahr Julia Du bist zauberhaft Der Film dessen Hauptrollen von Lilli Palmer Charles Boyer Thomas Fritsch und Jean Sorel besetzt waren wurde an den Filmfestspielen von Cannes gezeigt Regie fuhrte Alfred Weidenmann Axel Corti inszenierte 1963 Kaiser Joseph und die Bahnwarterstochter nach Fritz von Herzmanovsky Orlando Es war auch jener Film in dem Hans Moser der noch im selben Jahr 84 jahrig verstarb zum letzten Mal in Erscheinung trat 1965 erschien 3 November 1918 nach Franz Theodor Csokor Als drei Gesellen waren hierbei Helmut Qualtinger Kurt Sowinetz und Alfred Bohm zu sehen Regie fuhrte beide Male der junge deutsche Theater und Filmregisseur Edwin Zbonek Marie von Ebner Eschenbachs Krambambuli wurde ebenfalls 1965 unter dem Titel Ruf der Walder verfilmt Unter der Regie von Franz Antel spielten Johanna Matz und der Italiener Mario Girotti besser bekannt als Terence Hill In Otto Durers Der Weibsteufel 1966 nach einer Vorlage von Karl Schonherr spielten Maria Emo Sieghardt Rupp und Hugo Gottschlich Der Film eine ernsthafte Variante des ansonsten kitschigen Heimatfilms lief als osterreichischer Beitrag an den Filmfestspielen von Moskau Freizugigkeit und Enttabuisierung im Film Bearbeiten Die zweite Halfte der 1950er Jahre war auch gepragt von einem neuen Umgang mit Sexualthemen welcher durch das Aufkommen freizugigerer Damenmode gefordert wurde Hierbei spielte naturlich auch das Massenmedium Film als Transportmedium von modischen Trends eine tragende Rolle Selbst in Heimatfilmen wie etwa Franz Antels Vier Madels aus der Wachau 1957 bekam der Zuseher Blondinen in Hot Pants zu sehen Der Begriff Sexbombe kursierte damals in den Medien und diente als Bezeichnung fur die mit Erotik nicht geizenden Schauspielstars Marilyn Monroe Brigitte Bardot Jayne Mansfield Gina Lollobrigida und Sophia Loren So suchte man auch in Osterreich nach einer Sexbombe und fand sie in Edith Elmay die von Funk und Film sogleich als Die Marilyn aus Ottakring bezeichnet wurde Auch Tabu und Reizthemen wie Jugendkriminalitat und der Umgang mit der Sexualitat unter Jugendlichen wurden fur den Film aufbereitet Nachdem der deutsche Film Die Halbstarken reussiert hatte inszenierte Georg Tressler Sohn von Otto Tressler 1957 den Jugendfilm Unter Achtzehn Darin wird klischeehaft die Resozialisierung krimineller Jugendlicher thematisiert Reize sollten auch von den jungen Hauptdarstellerinnen Vera Tschechowa und Edith Elmay ausgehen die bewusst modern und freizugig gekleidet waren Es folgten weitere Produktionen dieser Art die bewusst mit dem Publikumsinteresse an der verdorbenen Jugend spekulierten so etwa Hermann Leitners Inszenierungen Wegen Verfuhrung Minderjahriger 1960 und Morgen beginnt das Leben 1961 sowie Georg Tresslers Endstation Liebe 1958 Gestandnis einer Sechzehnjahrigen 1961 In den obligatorischen Tanzlokalszenen sorgte die Schallplattenindustrie fur musikalische Unterstutzung durch Jimmy Makulis Tony Sandler das Jochen Brauer Sextett Die Bambis und den Erfolgsschlager Mit 17 fangt das Leben erst an Durch diese Filme erhielten junge vielfach deutsche Schauspieler die Chance sich zu profilieren Darunter Cordula Trantow Marisa Mell Barbara Frey Corny Collins Michael Heltau und Gertraud Jesserer 1965 entstanden auch erstmals Sexfilme fur die Kinos So etwa Paul Milans Das Madchen mit dem Mini sowie Via Eroica 6 1967 und Manner in den besten Jahren erzahlen Sexgeschichten 1967 von Fritz Fronz 1968 meldeten die Filmzeitschriften auch eine Flut von Sexfilmen aus dem Ausland Der Staat war davon nicht gerade begeistert und so kam es 1968 im Wiener Landesgericht zum sogenannten Porno Prozess gegen Hersteller und Verleiher solcher Filme Geforderte Filme und Kulturfilme Bearbeiten In der zweiten Halfte der 1950er Jahre und Anfang der 1960er Jahre wurden vom Unterrichtsministerium zahlreiche Produktionen gefordert die sich mit aktuellen Begebenheiten auseinandersetzten sogenannten Realitatsfilmen Zur Ganze vom Unterrichtsministerium finanziert filmte Regisseur Alfred Stoger Theaterauffuhrungen im Burgtheater und im Salzburger Festspielhaus ab Die Kinoeinsatze dieser Aufnahmen blieben trotz interessanter Besetzungen relativ erfolglos Fur Aufsehen sorgte 1959 eine Produktion Walter Kolm Veltees Mit Mitteln des Unterrichtsministeriums gefordert entstand Panoptikum 59 der eine Skizze des Zeitbilds darstellen sollte Es geht um einen manipulativen und unterdruckenden Kulturmanager gespielt von Alexander Trojan und dessen traumerischen Gegenspieler der ihn mit untauglichen Mitteln zu bekampfen versucht gespielt von Michael Heltau Elisabeth Berzobohaty mimte eine von beiden umsorgte Schauspielerin Gottfried Reinhardt Sohn von Max Reinhardt inszenierte 1961 mit der Originalbesetzung der Salzburger Festspiele Jedermann nach Abgesehen vom Abfilmen von Theaterstucken hatte die Filmforderung des Unterrichtsministeriums jedoch nicht viel zu bieten Wahrend Theater und Opernproduktionen seit je her gefordert oder zur Ganze finanziert wurden blieben osterreichische Filme weiterhin nur mit minimalen Forderungen bedacht selbst in Zeiten des Niedergangs der heimischen Filmindustrie Gefordert wurden vor allem Kurzfilme und Dokumentationen wie etwa Die ganze Welt ist Buhne Lasset uns bluhen Auf Flugeln des Gesangs uber die Wiener Sangerknaben oder auch Abenteuer einer Zeichenfeder uber Alfred Kubins Arbeit als Grafiker Die Produktion von Naturdokumentationen fur das Kino ging in diesen Jahren jedoch stark zuruck Das Fernsehen trat spater als Auftraggeber fur Naturfilme und Dokumentationen in Erscheinung Neben Wien spielten bei diesen Kulturfilme genannten Produktionen auch die kleineren Filmproduktionsgesellschaften aus den anderen Bundeslandern eine grossere Rolle So stellte der Salzburger Max Zehenthofer 1956 Winter in den Alpen her und Oh du mein Osterreich war eine zeitgeschichtliche Dokumentation von Herbert Heidmann der fur die Produktionsgesellschaft von F W Rossack tatig war 1960 entstand der Naturfilm Bilderbuch Gottes von J A Holmann der bei seiner Premiere in Hamburg ausserst positiv aufgenommen wurde Weitere Dokumentarfilme dieser Jahre waren Im Namen Allah s 1960 Sudtirol das Land der Sehnsucht 1961 von Harald Zusanek und Operette aus Wien 1961 1964 kam der offizielle Filmbericht von den Olympischen Spielen von Innsbruck in die Kinos In den Bergen von Tirol von Theo Hormann Avantgardefilm und alternatives Filmschaffen Bearbeiten Die ersten Nachkriegsfilme die aus dem Einheitsbrei der Komodien und Operettenfilme hervorstachen waren Herbert Veselys Und die Kinder spielen so gern Soldaten 1951 nach Franz Kafka und An diesen Abenden 1952 nach Trakl Mit einer in Osterreich bisher noch nie gesehenen Filmproduktion tauchte 1951 Wolfgang Kudrnofsky auf Er produzierte eine 15 minutige Demontage von Edgar Allan Poes Der Rabe 1955 folgte der erste 16 minutige Experimentalfilm von Ferry Radax Peter Kubelka und Konrad Bayer Mosaik im Vertrauen Beliebtes Treff fur die avantgardistische Kunstszene Wiens war in den 1950er Jahren der Art Club wo sich neben eben genannten auch alternative Filmschaffende wie Kurt Steinwender Gerhard Ruhm Peppino Wieternik Paul Kont und Wolfgang Hutter trafen Abseits vom Kommerzfilmgeschaft und dem ublichen Verleihsystem versuchten in den 1960er Jahren auch einige junge Filmneulinge Filme herzustellen Da aus finanziellen Grunden die Produktionen wurden aus Eigenmitteln und gelegentlich auch mit Fordermitteln von Gemeinde und Bund finanziert die meisten Produktionen im 8 mm oder 16 mm Format hergestellt wurden hatten diese jedoch kaum Chancen in die Kinos zu kommen Folglich wurden sie lediglich bei Sondervorstellungen in Cinematheken sowie in und auslandischen Filmfestivals gezeigt Zu diesen unabhangigen Filmern gehorten unter anderem Herbert Holba Karl Kases Franz Novotny Franz Josef Fallenberg und Michael Pilz Ferry Radax stellte unter anderem einige Dokumentarfilme fur das Fernsehen her die in der Offentlichkeit bisher kaum bekannte Kunstler und deren Arbeit zum Thema hatten Hundertwasser 1966 H C Artmann 1967 Trigon Graz 1967 NDF Report 1967 uber den Neuen Deutschen Film Wiener Phantastische Realisten 1970 und andere 1968 stellte er im Wiener Metro Kino seine utopisch politische Filmsatire Testament vor Der Film der von einem grossenwahnsinnig gewordenen Diktator handelt der von der Gegenrevolte der Litaraten und dem unpolitischen Helden James bekampft und beseitigt wird stellt einen Beitrag zum Jahr der internationalen Jugendrevolten dar Weitere Avantgardisten und Underground Filmer der 1960er Jahre waren Kurt Kren Marc Adrian Ernst Schmid Jr Otto Muehl Peter Weibel Valie Export Hans Scheugl Otmar Bauer Gottfried Schlemmer Gunter Brus die Gruppe Rot Grun Blau und andere Grossere Bekanntheit von all diesen erlangte Valie Export die sich 1968 anlasslich der maraisiade des jungen films nur mit einer Holzkiste bekleidet als wandelndes Kino prasentierte Diese Holzkiste hatte zwei Locher fur Hande der Kinobesucher Das Projekt nannte sie Tapp und Tastkino Ihr und Mitinitiator Peter Weibel brachte dies Schwierigkeiten mit den Behorden ein Im selben Jahre grundete eine Gruppe von Avantgardefilmern die Austrian Filmmakers Cooperative Zweck dieser Vereinigung war die Vermittlung von Filmen ihrer Mitglieder an Veranstalter Die deutsche Zeitschrift Film zahlte in ihrer Sonderausgabe Film 1968 Hans Scheugls ZZZ Hamburg Special zu den zehn besten Filmen des Jahres Dies ist umso bemerkenswerter da es eigentlich kein Film war Anstelle eines Filmbandes wurde ein Faden auf der Filmrolle abgespielt auf der Leinwand erschien ein Strich Durch Betatigung des Vorfuhrers konnte der Strich bewegt werden was das Publikum allerdings nicht wissen konnte und sich daher fragen musste ob es sich nun um Filmaufnahmen handelt oder ob der Faden tatsachlich durch den Projektor gezogen wurde so geschehen bei der Vorfuhrung des Films an der Hamburger Filmschau Abgesehen von dieser einmaligen Aktion experimentierten einige Filmschaffende auch mit der Einbeziehung von Positivfilmen in ihre Produktionen Peter Kubelka produzierte in diesen Jahren unter anderem Adebar 1957 Schwechater 1958 Arnulf Rainer 1960 und Unsere Afrikareise 1966 Er erhielt 1981 den Grossen osterreichischen Staatspreis fur Filmkunst Erst 1967 in die Kinos kam der bereits 1964 von Leo Tichat hergestellte Film Die Verwundbaren uber die Grossstadtjugend Als besondere Leistungen des alternativen Kinos feierte man damals Memento mori 1968 und Reflexion 1970 von den bildenden Kunstlern Edith Hirsch und Sepp Jahn Mit Unterstutzung durch den ORF und das Unterrichtsministerium entstand 1968 Moos auf den Steinen von Georg Lhotsky mit den Schauspielern Erika Pluhar Heinz Trixner und Wilfried Zeller Zellenberg In dieser Verfilmung des gleichnamigen Romans von Gerhard Fritsch wird abwechselnd in Farbe und Schwarzweiss die osterreichische Mentalitat dargestellt Vor lauter Vergangenheit konne man keine Zukunft finden Der Film gilt als einer der ersten Ansatze zum Neuen Osterreichischen Film Peter Weibel resumierte 1972 in einem Interview fur den Fernsehfilm Filmgeschichten aus Osterreich uber das bisherige Schaffen der Gruppe Rot Grun Blau deren Mitglied er war Was uns nicht gelungen ist ins offizielle Geschaft einzusteigen Wahrend die Bewegungen des Anderen Kinos in Deutschland in das Fernsehen oder in das Kino und in die Kunst abwandern konnte gelang uns das hier in Osterreich nicht Weil wir kein Geld und keine Unterstutzung weder vom Staat noch vom Fernsehen noch von der Filmwirtschaft bekamen mussten wir einsehen dass vielleicht unsere Ideen zumindest aber wir selbst nicht machtig genug sind die osterreichische Kinosituation zu verandern Neuer Osterreichischer Film Bearbeiten Hauptartikel Neuer Osterreichischer Film SpielfilmproduktionJahr Anzahl1969 31970 71971 51972 91973 61974 81975 61985 16 121995 16 19Das Filmschaffen ab den 1970er Jahren wird mitunter als Neuer Osterreichischer Film bezeichnet Dieser war ahnlich dem Neuen Deutschen Film von der 68er Bewegung beeinflusst haufig Autorenfilm und behandelte gesellschaftliche Themen Er entfaltete sich neben den Experimental und Avantgardefilmversuchen der 1960er Jahre jedoch langsamer als das deutsche Pendant und erreichte seinen Hohepunkt erst in den 1980er Jahren Neben aktuellen Themen wie Verwahrlosung der Gesellschaft und Jugend Benachteiligung von Frauen und weiteren avantgardistischen Einzelleistungen beschaftigte sich der Neue Osterreichische Film jedoch auch mit dem Alltagsfaschismus und dem Zweiten Weltkrieg In den 1970er Jahren begannen die Diskussionen um die Einfuhrung eines Filmforderungsgesetzes welches 1980 auch zustande kam Im Vorfeld dazu organisierten sich die Filmschaffenden wieder in Verbanden 1977 entstand das Syndikat der Filmschaffenden Osterreichs in dessen Auftrag im selben Jahr die ersten Osterreichische Filmtage in Velden stattfanden Organisation Gerald Kargl und Horst Dieter Sihler 1979 wurde der Verband der Filmregisseure Osterreichs gegrundet Von 1978 bis 1983 wurden in Kapfenberg jahrlich die Osterreichischen Filmtage abgehalten Ab 1984 wurde in Wels vom Osterreichischen Filmburo das Nationale Filmfest das spater ebenfalls in Osterreichische Filmtage umbenannt wurde abgehalten Neuorientierung des osterreichischen Films 1970 1999 Bearbeiten Generationenwechsel in den 1970er Jahren Bearbeiten Die 1970er waren das Jahrzehnt mit der bisher geringsten Spielfilmproduktion Dieser Trend begann allerdings bereits Anfang der 1960er Jahre als Osterreich fur letztendlich rund 15 Jahre fast komplett von der internationalen Filmbuhne verschwand Erst Mitte der 1970er entstanden wieder Spielfilmproduktionen die sich auch international sehen lassen konnten und auch sehen liessen die Filme des sogenannten Neuen Osterreichischen Films Doch vorerst entstanden noch letzte Heimatfilme und komodien wie Franz Antels Ausser Rand und Band am Wolfgangsee 1972 sowie daneben einzelne Literaturverfilmungen und auch einschlagige Erotik und Sexfilme deren Kinoauffuhrung nun nicht mehr verboten wurde Ab Mitte der 1970er Jahre erhielt jedoch eine neue Generation von Regisseuren die Moglichkeit ihr Konnen zu zeigen Dazu zahlte auch Peter Patzak dessen Erstlingswerk Parapsycho Spektrum der Angst aus dem Jahr 1975 in ein in Osterreich bisher nicht vertretenes Schema den Horrorfilm fiel Ein erfolgreiches Spielfilmdebut lieferte auch der geburtige Perser Mansur Madavi 1974 in Die glucklichen Minuten des Georg Hauser ab und Dieter Berner konnte mit der ORF Serie Alpensaga erstmals einen kritischen Heimatfilm etablieren der uber die Grenzen hinaus bekannt wurde Weitere wichtige Regisseure die in jenen Jahren aufstiegen waren Fritz Lehner Mara Mattuschka Franz Novotny oder Kitty Kino Der bedeutende Kameramann Christian Berger versuchte sich vorubergehend auch im Regiefach Dokumentarfilme uber Politik und Natur erganzten die bescheidene heimische Spielfilmproduktion fur die Kinos Alfons Stummer trug hierzu mit seiner Dokumentation Europa Leuchtfeuer der Welt 1970 bei Alfons Benesch mit Traumreise uber die Alpen 1971 und Walter J Zupan mit Vorarlberg Land der Alpen Zu den erwahnenswerten Dokumentarfilmen dieser Jahre zahlen auch die Komponisten Biografien von Hans Conrad Fischer So erschienen beispielsweise Ludwig van Beethoven 1970 und Das Leben Anton Bruckners 1974 Im Bereich der Literaturverfilmungen widmete man sich vermehrt anspruchsvollerer Literatur Als Nachtrag zu den politischen Ereignissen der letzten Jahre wurde 1970 mit Alkeste Die Bedeutung Protektion zu haben des geburtigen Griechen Antonis Lepeniotis ein antikes Drama fur die Neuzeit adaptiert Der Regisseur fand einen uberzeugenden Weg vom Avantgardefilm uber den Kunstfilm zum realistischen spannungsgeladenen Kinofilm 17 Dies zeigte sich auch in Das Manifest 1974 und Operation Hydra 1980 Wim Wenders inszenierte 1972 Die Angst des Tormanns beim Elfmeter nach Peter Handkes gleichnamiger Erzahlung mit Arthur Brauss Kai Fischer und Erika Pluhar Basierend auf einer wahren Geschichte uber einen kriegsdienstverweigernden Bauern entstand 1971 Der Fall Jagerstatter nach einem Drehbuch von Hellmut Andics und unter der Regie von Axel Corti Fur Totstellen nach einem Buch von Michael Scharang erhielt dieser Regisseur 1975 den neu geschaffenen Grossen Osterreichischen Staatspreis fur Filmkunst 1976 erschien von Titus Leber der musik experimentelle Film Kindertotenlieder nach einer Komposition Gustav Mahlers Derselben Art waren auch sein 1978 entstandener Film Freund ich bin eingezogen 1976 wurde in Wien nach einem Theaterstuck das moderne Passionsspiel Jesus von Ottakring uraufgefuhrt Wilhelm Pellert war sowohl Autor des Stucks als auch Regisseur der Verfilmung die deutlich den osterreichischen Hinterhoffaschismus aufdeckt Fur den Auslandsoscar eingereicht wurde Jorg A Eggers Ich will leben der in Osterreich das Pradikat Wertvoll erhielt Der 1976 uraufgefuhrte Film beschreibt die Geschichte eines durch einen Unfall schwer behinderten Kindes und den Umgang der Eltern damit Der Sachbuchautor und Undergroundfilmer Ernst Schmid Jr brachte 1977 seine erste abendfullende Produktion hervor Es war der Experimentalfilm Wienfilm 1896 1976 der mit Collagen dem Publikum ein differenziertes Wien Bild vermitteln wollte Eine aussergewohnliche Produktion jenes Jahres war Gotz Hagmullers und Dietmar Grafs Die denkwurdige Wallfahrt des Kaisers Kanga Musa von Mali nach Mekka Der Film wurde in Afrika gedreht und erhalt durch eine poetische Kamerafuhrung und eine sanfte Schnittfolge eine sonderbare Wirkung Als Erzahler fungierte Attila Horbiger Franz Antel wartete im selben Jahr mit Tony Curtis als Hauptdarsteller in seiner Produktion Casanova amp Co auf John Cook und Susanne Schett stellten 1977 Langsamer Sommer vor einen Film der finanziell schwache Filmemacher ihre Fantasien und ihre Umwelt darstellte eine Art Selbstreflexion also Peter Patzaks zeichnete fur den gesellschaftskritischen Spielfilm Kassbach aus dem Jahr 1979 verantwortlich der sich mit Faschismus und Neonazismus auseinandersetzt Die Hauptrolle spielte Walter Kohut Ende der 1970er entstanden noch mehrere Filme die eine gewisse Vorreiterrolle fur die Produktionen der 1980er und 1990er Jahre einnahmen So etwa Mansur Madavis Die blinde Eule 1978 worin die Geschichte eines Madchens das aus einem Erziehungsheim flieht erzahlt wird Es ist einer der ersten osterreichischen Filme der sich mit dem Leben weggesperrter Personen beschaftigt sei es nun in geschlossenen Anstalten oder Gefangnissen Eine Reihe von Spielfilmen die sich mit der osterreichischen Geschichte vor dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzen loste Maximilian Schells sensible Verfilmung von Odon von Horvaths Theaterstuck Geschichten aus dem Wienerwald 1979 aus Und Valie Exports Inszenierungen Menschenfrauen 1979 sowie Unsichtbare Gegner 1979 waren der Auftakt zu den sogenannten Frauenfilmen in denen meist benachteiligte Frauen portratiert wurden Aufschwung der Filmszene in den 1980er Jahren Bearbeiten Nach dem historischen Tiefstand der heimischen Filmproduktion in den 1970er Jahren erfuhren die 1980er Jahre aufgrund zahlreicher Erstlingswerke junger Regisseure sowie vermehrter Produktion innovativer und gesellschaftskritischer Amateur und Spielfilme einen Aufschwung Gemeinsam mit den anderen osterreichischen Avantgarde und Underground Filmern trugen Valie Export Peter Kubelka und Peter Weibel wesentlich dazu bei dass die osterreichische Filmgeschichte nach 1945 international uberhaupt zur Kenntnis genommen wird Der erste Publikumserfolg der 1980er war eine Komodie der anderen Art Franz Novotnys Exit Nur keine Panik handelt von zwei Wiener Raufbolden die von Paulus Manker und Hanno Poschl gespielt wurden Der Film kam als einer der ersten auch in Genuss des neuen osterreichischen Filmforderungsgesetzes Dieses trat nachdem viele Filmschaffende und Filmwissenschafter es jahrzehntelang gefordert hatten 1981 in Kraft Einer der interessantesten Versuche des Neuen Osterreichischen Films war Niki Lists Cafe Malaria ebenfalls eine ungewohnliche Komodie die 1983 mit dem Max Ophuls Preis ausgezeichnet wurde Der von spatpubertaren Jugendlichen handelnde Film bestach durch hohe Farbqualitat bizarre Kamerafuhrung und entlarvenden Humor Zugleich stellte er das Filmdebut des am Beginn seiner Karriere stehenden Kabarettisten Andreas Vitasek dar Niki Lists zweiter sehr erfolgreicher Versuch ein zeitgenossisches Unterhaltungskino zu etablieren war der Film Mullers Buro aus dem Jahr 1986 Diese gesangsuntermalte Detektivkomodie gilt mit 441 000 Besuchern in Osterreich als erfolgreichste Produktion des Neuen Osterreichischen Films vor der Jahrtausendwende Den Auftakt zu einer einzigartigen satirischen Filmreihe rund um den Wiener Kriminalkommissar Kottan machte Peter Patzak 1981 mit Den Tuchtigen gehort die Welt Gemeinsam mit Helmut Zenker schrieb er die kongenialen Vorlagen sowohl fur diesen Film als auch fur die Fulle seiner Fortsetzungen die ab 1984 als Teile der Serie Kottan ermittelt fur den ORF hergestellt wurden Die deutsch osterreichisch ungarische Gemeinschaftsproduktion Mephisto brachte sogar einen Auslandsoscar ein Der von Istvan Szabo inszenierte Film basierte auf einem Roman von Klaus Mann Zum internationalen Erfolg trug die schauspielerische Leistung des Hauptdarstellers Klaus Maria Brandauer wesentlich bei Mit dem Pradikat Besonders Wertvoll wurde Titus Lebers musik experimenteller Film Anima Symphonie Fantastique versehen Dieser Hohepunkt des kalligrafischen Films wartete mit Charo Lopez und Mathieu Carriere als Hauptdarsteller auf und wurde an den Filmfestspielen von Cannes gezeigt Eine aussergewohnliche Produktion war auch Margareta Heinrichs und Rudi Pallas Dokumentarfilm Der Traum des Sandino 1980 Darin liess sie sieben Wochen lang die Bevolkerung Nicaraguas uber die sandinistische Befreiung befragen Das zweistundige Ergebnis erschien 1981 in den Kinos Eine weitere antiimperialistische Expedition unternahm 1982 Werner Grusch mit Bonjour Capitaliste Nach dem gleichnamigen Roman von Friedrich Torberg inszenierte Wolfgang Gluck im Jahr 1981 Der Schuler Gerber Der Film setzte nach Jesus von Ottakring und Kassbach erneut starke gesellschaftskritische und kunstlerische Akzente 1982 stellte Edwin Zbonek seinen Film uber die Wohlstandsgesellschaft Gehversuche vor Kritiker verglichen den Film mit Federico Fellinis I Vitelloni und in Ein wenig Sterben erzahlt Mansur Madavi den Kampf eines alten Menschen gespielt von Alfred Solm gegen die Vertreibung aus seiner Wohnung Als Beitrag zum gesellschaftskritischen Filmschaffen entstanden in den 1980er Jahren auch mehrere Filme uber jugendliche Aussenseiter Diese Produktionen sorgten meist fur mediales Aufsehen und heftige Diskussionen So auch Walter Bannerts Die Erben aus dem Jahr 1981 Dieser Film handelt von zwei Sechzehnjahrigen die eher zufallig als absichtlich zu Mitgliedern der Neuen Rechten werden Im selben Jahr stellte Dieter Berner mit Der richtige Mann einen Film uber die Orientierungslosigkeit junger Grossstadtmenschen 1982 folgte mit Die Ausgesperrten die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Elfriede Jelinek unter der Regie von Franz Novotny mit Paulus Manker in der Hauptrolle Auch das Ehepaar Ruth und Alfred Ninaus thematisierte in ihrer Zweitproduktion Ich wollte leben mit Drogen und Alkoholabhangigen im Jahr 1983 abermals jugendliche Hartefalle Die asthetisch aussergewohnlichsten und auch irritierendsten Werke der 1980er Jahre waren allerdings Paulus Mankers Regiedebut Schmutz 1985 und Michael Syneks Die toten Fische 1989 Die beiden surrealistische Elemente aufweisenden Filme handeln von Aussenseitern im Konflikt mit der Umwelt Mit einer weiteren Schattenseite der Gesellschaft beschaftigten sich Filme uber Insassen von Gefangenen oder Irrenanstalten Einer der ersten solcher Filme war Houchang Allahyaris Fleischwolff 1980 der vom Leben in einem Gefangnis erzahlt Regisseur Ernst Josef Lauscher hob die dustere Stimmung in einer Irrenanstalt dadurch hervor indem er seinen ersten abendfullenden Film Kopfstand zur Ganze in Schwarzweiss drehte Inhalt ist die Geschichte eines Mannes der wegen einer Bagatelle in einer psychiatrischen Anstalt festgehalten wird Andreas Gruber debutierte 1983 mit einem ahnlichen Film In Drinnen und Draussen hofft sein Hauptdarsteller auf die Entlassung aus der Psychiatrie 1981 sorgte Franz Antel mit einer fur ihn ungewohnlichen Produktion fur Aufsehen Sie erzahlt das Schicksal des Fleischhauers Karl Bockerer wahrend der NS Zeit der mit Humor und Menschlichkeit alle auftretenden Probleme meistert Der Bockerer wurde 1980 vorab an den Filmfestspielen von Moskau mit dem Schauspielerpreis fur den Bockerer Karl Merkatz ausgezeichnet Die Spatwirkungen des Nationalsozialismus hingegen werden in der ungewohnlichen Liebesgeschichte Kieselsteine 1983 thematisiert 18 In diesem Erstlingswerk von Lukas Stepanik sind die zwei Hauptcharaktere eine Judin und ein Deutscher dreissig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs An die nationalsozialistische Vergangenheit erinnerte 1988 auch Egon Humer In seinem Dokumentarfilm uber die nationalsozialistische Totungsanstalt Schloss Hartheim T4 Hartheim 1 Sterben und Leben im Schloss deckte er den bisher von der Offentlichkeit kaum wahrgenommenen Umstand der Existenz solcher Anstalten auf und machte zugleich die grauenvollen Vorgange in solch einer erahnbar 1982 trat Peter Hajek mit seiner ersten Filminszenierung hervor Der 41 jahrige Filmkritiker prasentierte mit Sei zartlich Pinguin einen Kinofilm dessen Botschaft die Forderung zur Gleichberechtigung von Mann und Frau ist Die Hauptrolle in dieser mit uber 210 000 Besuchern hochst erfolgreiche Beziehungskomodie spielte Marie Colbin Mit Karambolage gestaltete Kitty Kino 1983 einen teils selbstironischen Frauenfilm In eine der letzten Domanen der Mannerwelt das Wettkampf Billard stiessen darin Marie Colbin Renee Felden Gerhard Ruhmkopf und Wilfried Baasner vor Ebenfalls mit der Situation von Frauen in der Gesellschaft beschaftigte sich Susanne Zanke die 1989 mit Die Skorpionfrau ein beachtetes Frauenportrat hervorbrachte Xaver Schwarzenbergers Romanverfilmung Der stille Ozean die von einem gescheiterten Arzt der Zuflucht in einem Dorf sucht erzahlt erhielt 1983 an der Berlinale unter anderem den Silbernen Baren Als Kameramann bei diesem Film erhielt Schwarzenberger ein Jahr spater den Deutschen Kamerapreis Ebenfalls zu einer neuen Art von Heimatfilmen die abseits von Kitsch und naiver Heiterkeit das mitunter schwierige Leben auf dem Land darstellen zahlen Fritz Lehners Epos Schone Tage 1981 uber das Bergbauerntum sowie Christian Bergers Bergbauerndrama Raffl 1984 welches zur Zeit der napoleonischen Besetzung spielt Wolfram Paulus Heimatfilm Heidenlocher 1985 uber Treue und Verrat war hingegen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges angesiedelt und Angela Summereder gestaltete 1981 in Zechmeister das stilistisch eigenwillige Portrat einer zu Unrecht des Mordes beschuldigten armen Bauerin 19 Auch Leopold Hubers Debutfilm Hirnbrennen zahlt zu den sehenswerten und heimatkritischen Filmen des Jahres 1983 Der Film handelt von menschlichen Abgrunden in einem von Saufern gepragten landlichen Dorf Michael Haneke inszenierte 1989 mit Der siebente Kontinent seinen ersten Film furs Kino Das Drehbuch fur dieses Drama das an den Filmfestivals von Locarno und Flanders ausgezeichnet wurde schrieb er wie in allen folgenden Filmen selbst An einem Thriller versuchte sich Michael Schottenberg mit Caracas 1989 Der Versuch gluckte zumindest bei der Kritik erhielt der Film mit dem Jugendpreis der Filmfestspiele von Cannes sowie dem Max Ophuls Preis doch zwei Auszeichnungen In heimische Kinos lockte der Film aber nur wenige Tausend Besucher Weitere Versuche im Thriller Genre die sich sowohl an auslandischen Produktionen als auch an der aussert erfolgreichen TV Krimiserie Kottan ermittelt orientierten waren in den 1990ern aber meist wenig erfolgreich Renaissance der Komodie in den 1990er Jahren Bearbeiten In den 1990er Jahren fand der gesellschaftskritische Neue Osterreichische Film seine Fortsetzung Die Komodienproduktion wurde mit den sogenannten Kabarettfilmen wiederbelebt Diese greifen ein Prinzip auf welches bereits zur Stummfilmzeit begrundet wurde das Einsetzen beliebter Kabarettisten als Filmschauspieler Eine Neuerung war jedoch dass nun auch typische negative Charaktereigenschaften von Osterreichern dargestellt und karikiert werden konnten ohne beim Publikum auf Ablehnung zu stossen Diese Facette verdankt das Kabarett und der Kabarettfilm vor allem Helmut Qualtinger der mit der unbeschonigenden Darstellung von Osterreichern bereits in den 1960ern Aufsehen erregte Typische Beispiele fur solche Filme sind Paul Harathers Indien 1993 mit Josef Hader und Alfred Dorfer Harald Sicheritz Muttertag 1993 mit Roland Duringer und Alfred Dorfer in jeweils einem halben Dutzend Rollen sowie fast der gesamten restlichen osterreichischen Kabarettszene in den weiteren Rollen oder auch Freispiel 1995 ebenfalls von Harald Sicheritz Diese Filme lockten bis zu 230 000 Besucher in die Kinos sind aber auch im Fernsehen Jahr fur Jahr erneut Publikumsmagnete Eine andere Variante der Komodien der 1990er Jahre sind satirische Grotesken wie Die Ameisenstrasse 1990 oder leicht unterhaltsame Gesellschaftslustspiele wie I love Vienna 1991 oder Tafelspitz 1992 Wahrend Michael Glawogger in Die Ameisenstrasse die Tradition der grotesken Farce weiterschreibt indem er ein Wiener Mietshaus als einen Mikrokosmos gegensatzlicher Charaktere darstellt handelt Houchang Allahyaris I love Vienna auf komodiantische Weise vom Zusammenprall zweier Kulturen Orient und Okzident in Wien Eine Westernkomodie die fast 190 000 Besucher erreichte prasentierte 1999 Harald Sicheritz Wanted wurde in der niederosterreichischen Wild West Erlebnistadt No Name City mit Alfred Dorfer Michael Niavarani Simon Schwarz u a gedreht Eine Ausnahme in den Filmproduktionen der 1990er Jahre stellte Andreas Grubers historisches Drama Hasenjagd Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen aus dem Jahre 1994 dar Der Film stellt die als Muhlviertler Hasenjagd bekannt gewordene gnadenlose Menschenjagd auf geflohene Insassen des KZ Mauthausen nach in deren Verlauf trotz der Riskierung des eigenen Lebens einzelne Bauernfamilien Fluchtlinge versteckt hielten Eine Ausnahme stellt der Film nicht aufgrund seines schwierigen Themas dar sondern auch deshalb da der Film im Gegensatz zu vergleichbaren Produktionen fruherer Jahre auch ein breites Kinopublikum erreichte In den 1990er Jahren kamen in starkerem Ausmass als bisher auch Dokumentarfilme uber gesellschaftspolitische Themen und Randgruppen hinzu Abseits vom oft monoton belehrenden Stil von Fernsehdokumentationen wurde beispielsweise 1990 der Niedergang einer provinziellen Industrieregion in Postadresse 2640 Schloglmuhl von Egon Humer sowie der Alltag auslandischer Zeitungsverkaufer in Wien in Good News von Ulrich Seidl dokumentiert Starke autobiographische Zuge und surrealistische Vorbilder sind in den fruhen Werken Himmel oder Holle 1990 und Ich gelobe 1994 von Wolfgang Murnberger erkennbar Ersterer erzahlt einfuhlsam das Leben auf dem Land aus der Sicht Jugendlicher Zweiterer vom tristen Soldatenalltag in einer Provinzkaserne Ebenfalls von Jugendlichen handelt Barbara Alberts sozialkritisches Drama Nordrand 1999 Aufgrund der zahlreichen internationalen Auszeichnungen erreichte die Produktion und mit ihr die junge Hauptdarstellerin Nina Proll in Osterreich grossere Beachtung Im Kinder und Jugendfilmbereich der sich in Osterreich nie etablieren konnte waren in den 1990er Jahren Bernd Neuburger Ferien mit Silvester 1990 Lisa und die Sabelzahntiger 1995 und Wolfram Paulus die aktivsten Regisseure Zweiterer liess an Ein Rucksack voller Lugen 1996 150 Kinder mitgestalten und war mit diesem Film auch am deutschen Markt erfolgreich wo er mit 100 Kopien anlief Michael Haneke inszenierte 1991 mit Benny s Video seinen zweiten Kinofilm abermals ein Drama das mit gefuhlskalten Charakteren aufwartet und ein Krankheitsbild der Gesellschaft zeichnet Ein utopisches Szenario der besonderen Art bot Florian Flicker 1993 in seinem Science Fiction Film Halbe Welt Nach Mullers Buro der zweitmeistbesuchte Neue Osterreichische Film war Joseph Vilsmaiers Verfilmung von Robert Schneiders Novelle Schlafes Bruder 1995 Peter Tscherkassky setzte mit seinen Arbeiten die sich der kinematografischen Kinetik widmen die Tradition des osterreichischen Avantgardefilms fort und sorgt fur zahlreiche Festivalerfolge Ebenso Michael Kreihsl der an Titus Lebers kalligrafische Filmexperimente anschloss und 1996 fur Charms Zwischenfalle mit dem Caligari Filmpreis der Internationalen Filmfestspiele Berlin ausgezeichnet wurde Auch Virgil Widrich konnte mit seinen Kurzfilmen internationale Aufmerksamkeit erregen ebenso Martin Arnold mit seinen Found Footage Bearbeitungen Weitere erwahnenswerte Filmemacher sind Antonin Svoboda Jorg Kalt Jessica Hausner Barbara Graftner Ruth Mader Anja Salomonowitz und Mirjam Unger Der osterreichische Film im 21 Jahrhundert Bearbeiten Kinofilmproduktion 20 osterreichische Allein oder MehrheitsproduktionenJahr Anzahl2000 172001 122002 262003 202004 242005 242006 33Das Filmschaffen zu Beginn des 21 Jahrhunderts knupfte teils an Trends der 1990er Jahre an etwa im Bereich der Komodienproduktion die in den 2000er Jahren zu neuen Besucherrekorden ansetzten Es wurden aber auch neue Schwerpunkte im Bereich gesellschaftskritischer Filme und Dokumentationen gesetzt die auch im Ausland vielfach fur Aufsehen und Auszeichnungen sorgten und somit den osterreichischen Film auf ein noch nie da gewesenes Qualitatsniveau hoben Osterreichische Dokumentar Kurz und Spielfilme sind auf Filmfestivals so prasent wie nie zuvor und gewinnen jahrlich angesehene Filmpreise Bei den Komodien wurde der Trend Kabarettisten einzusetzen mit Produktionen wie Hinterholz 8 Poppitz und MA 2412 Die Staatsdiener hochst erfolgreich fortgesetzt Der Kabarettist Roland Duringer spielte in allen drei Filmen die zwischen 230 000 MA 2412 Die Staatsdiener und 620 000 Hinterholz 8 Besucher anlockten eine der Hauptrollen Wahrend die beiden von Harald Sicheritz inszenierten Filme Hinterholz 8 und Poppitz von der Schwierigkeit des Hausbaus und einem katastrophalen Cluburlaub erzahlen handelt es sich bei MA 2412 Der Film um eine filmische Abhandlung der erfolgreichen TV Sitcom MA 2412 die zuvor jahrelang hochst erfolgreich das osterreichische Beamtentum karikiert hatte Auch im Bereich satirischer Grotesken konnten drei Publikumserfolge verzeichnet werden Regie bei Komm susser Tod 2000 sowie dessen Fortsetzungen Silentium 2004 und Der Knochenmann 2008 fuhrte abermals Wolfgang Murnberger Alle drei sind Verfilmungen von Romanen von Wolf Haas mit Josef Hader in der Hauptrolle Den Auftakt bei den international beachteten gesellschaftskritischen Filmen des neuen Jahrtausends machte Ulrich Seidl im Jahr 2001 mit Hundstage Der Film der unter anderem in Venedig den Grossen Preis der Jury erhielt erzahlt auf schockierende Art und Weise Geschichten von abstossenden osterreichischen Charakteren Einen unterhaltsameren gesellschaftskritischen Spielfilm stellte hingegen Hans Weingartners Low Budget Produktion Die fetten Jahre sind vorbei dar eine deutsch osterreichische Koproduktion welche auch im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes vertreten war Michael Glawogger trat in den 2000er Jahren mit den international beachteten Spielfilmen Nacktschnecken 2004 und Slumming 2006 sowie dem Dokumentarfilm Workingman s Death 2005 hervor und der seit mehreren Jahren in Frankreich lebende und arbeitende Regisseur Hubert Sauper erreichte mit seinem Dokumentarfilm Darwin s Nightmare einen Cesar eine Auszeichnung bei den Filmfestspielen von Venedig und sogar eine Oscar Nominierung als Bester Dokumentarfilm Seit 1989 sorgt Michael Haneke mit menschliche Befindlichkeiten sezierenden Dramen fur Aufsehen Zu Weltgeltung kam er spatestens seit seinen weltweit vielfach ausgezeichneten Inszenierungen Die Klavierspielerin 2001 nach dem Roman von Elfriede Jelinek mit Isabelle Huppert Code unbekannt 2000 mit Juliette Binoche und Cache 2005 mit Binoche und Daniel Auteuil Erstere erreichte weltweit rund 2 5 Millionen Kinobesucher die meisten davon in Frankreich wo rund eine 700 000 Personen den Film besuchten Die Klavierspielerin eine Koproduktion mit Frankreich ist somit die international erfolgreichste osterreichische Produktion der letzten Jahre Die erfolgreichste Produktion des Jahres 2006 war Erwin Wagenhofers Dokumentarfilm We Feed the World 2008 machte er auf ahnliche Weise die internationale Finanzwelt und die Globalisierung zum Thema seines nachsten Films Let s Make Money Hohepunkt der jungeren Filmgeschichte aus osterreichischer Sicht stellte die Oscar Auszeichnung von Stefan Ruzowitzkys Die Falscher 2007 im Jahr 2008 in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film aus Seit 2006 wird vom Filmverlag Hoanzl in Zusammenarbeit mit der Tageszeitung Der Standard und dem Filmarchiv Austria die Edition Der osterreichische Film herausgegeben Von der Akademie des Osterreichischen Films wird seit 2011 der Osterreichische Filmpreis vergeben Literatur BearbeitenDeutschsprachige Literatur Josef Aichholzer Dokumentarfilmschaffen in Osterreich Filmladen Wien 1986 Ruth Beckermann Ohne Untertitel Sonderzahl Wien 1996 ISBN 3 85449 090 9 Francesco Bono Paolo Caneppele Gunter Krenn Hrsg Elektrische Schatten Filmarchiv Austria Wien 1999 ISBN 3 901932 02 X Elisabeth Buttner Christian Dewald Das tagliche Brennen Eine Geschichte des osterreichischen Films von den Anfangen bis 1945 Residenz Salzburg und Wien 2002 ISBN 3 7017 1261 1 Elisabeth Buttner Christian Dewald Anschluss an Morgen Eine Geschichte des osterreichischen Films von 1945 bis zur Gegenwart Residenz Salzburg und Wien 1997 ISBN 3 7017 1089 9 Walter Fritz Im Kino erlebe ich die Welt 100 Jahre Kino und Film in Osterreich Brandstatter Wien 1997 ISBN 3 85447 661 2 Arthur Gottlein Der osterreichische Film ein Bilderbuch Osterreichische Gesellschaft fur Filmwissenschaft Kommunikations u Medienforschung Wien 1976 Barbara Langl Karl Gerhard Strassl Christina Zoppel Film made in Austria Finanzierung Produktion Verwertung StudienVerlag Innsbruck 2003 ISBN 3 7065 1627 6 Franz Marischka Immer nur lacheln Geschichten und Anekdoten von Theater und Film Amalthea Wien 2002 ISBN 3 85002 442 3 Katharina Muller Claus Philipp Hrsg Picturing Austrian Cinema 99 Films 100 Comments Spector Books Leipzig 2022 Osterreichisches Statistisches Zentralamt Theater Film Rundfunk Fernsehen Ueberreuter Wien 1959 Claudia Preschl Frauen und Film und Video Osterreich Filmladen Wien 1986 Isabella Reicher Hg Eine eigene Geschichte Frauen Film Osterreich seit 1999 Sonderzahl Wien 2020 Gottfried Schlemmer Brigitte Mayr Osterreichischer Film Von seinen Anfangen bis heute Synema Wien 1999 ISBN 3 901644 03 2 Friedrich Weissensteiner Sie haben fur uns gespielt 105 Kurzportrats beruhmter Film und Buhnenpersonlichkeiten Edition Praesens Wien 1999 ISBN 3 7069 0029 7 Wissenschaftliche Filme Wien 1963 Fremdsprachige Literatur Robert von Dassanowsky Austrian cinema a history McFarland Jefferson North Carolina und London 2005 ISBN 0 7864 2078 2 englisch Eleonore Lappin Jews and film Juden und Film Vienna Prague Hollywood Institut fur Geschichte der Juden in Osterreich Wien 2004 ISBN 3 85476 127 9 englisch Ernst Schurmann German film directors in Hollywood film emigration from Germany and Austria an exhibit of the Goethe Institutes of North America 1978 englisch Modern Austrian Literature Special issue Austria in film International Arthur Schnitzler Research Association Riverside Ca 1999 englisch Film Bearbeiten2020 Cinema Austria Die ersten 112 Jahre Dokumentarfilm von Frederick Baker 21 Siehe auch BearbeitenFilmarchiv Austria Osterreichische Kinogeschichte Kino und Film in Osterreich Osterreichisches Filmmuseum Filmfestivals in Osterreich Filmforderung in OsterreichFernsehreihe zum Thema Filmgeschichte n aus Osterreich Produktion ORF 1970 1972 10 Teile zu je 55 min Regie Willi Forst Weblinks Bearbeitenwww kinogeschichte at Uber die Anfange des Kinos in Osterreich am Beispiel der Stadt Klagenfurt Umfangreiche Linksammlung zu Webseiten uber den osterreichischen Film und seine Geschichte Geschichte des Kinos in Vorarlberg Memento vom 18 Juni 2004 im Internet Archive Entwicklung des Kinos in Vorarlberg PDF 353 kB Karin Moser Gefahrenpool Wien Eine Momentaufnahme im Film der Nachkriegsara Zs Derive Febr 2008 auch als PDF Einzelnachweise Bearbeiten Monika Kaczek Ein winziges Stuck Heimkehr In Eleonore Lappin Hrsg Jews and film Juden und Film Mandelbaum Verlag Wien 2004 S 58 Rudolf Ulrich Osterreicher in Hollywood Verlag Filmarchiv Austria Wien 2004 ISBN 3 901932 29 1 S 611 E Kieninger A la Lumiere In Medien und Zeit 4 1993 S 23 Walter Fritz Im Kino erlebe ich die Welt Wien 1996 S 54 Walter Fritz S 69 Walter Fritz Margit Zahradnik Erinnerungen an Graf Sascha Kolowrat Wien 1992 S 32 f Der osterreichische Filmschaffende 1937 Nr 1 S 3 Joseph Roth Anschluss im Film In Neues Tage Buch Paris 23 Marz 1935 Mein Film Nr 639 25 Marz 1938 S 6 Walter Fritz Im Kino erlebe ich die Welt 100 Jahre Kino und Film in Osterreich Wien 1996 S 185 Georg Herzberg zu Hans Mosers in Liebe ist zollfrei im Filmkurier Nr 3 7 Januar 1941 S 2 J Schuchnig G W Pabst Dissertation Wien 1976 S 33 Osterreichische Film und Kinozeitung Nr 495 21 Januar 1956 S 1 aus W Hofig Der deutsche Heimatfilm 1947 1960 Stuttgart 1973 S 73 Nachruf von Walter Fritz In Die Furche Nr 17 29 April 1981 S 15 a b Weltfilmproduktionsbericht Auszug Memento vom 8 August 2007 im Internet Archive Screen Digest Juni 2006 S 205 207 eingesehen am 15 Juni 2007 Walter Fritz Im Kino erlebe ich die Welt Wien 1996 S 272 Kieselsteine In filminstitut at Osterreichisches Filminstitut abgerufen am 24 Marz 2023 Zechmeister In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 24 Marz 2023 Erstaufgefuhrte Spiel und Dokumentarfilme mit Kinostart aus osterreichischer Allein oder Mehrheitsproduktion Angaben fur 2004 2006 Filmwirtschaftsbericht 2007 facts figures 2006 PDF Osterreichisches Filminstitut Dezember 2007 S 16 Seite abgerufen am 22 April 2008 Cinema Austria Die ersten 112 Jahre In tv orf at ORF abgerufen am 24 Marz 2023 Kino Film und Fernsehen in Osterreich Geschichte Stummfilmara bis 1930 Fruher Tonfilm 1930 1945 Nachkriegsara 1945 1970 Neuer Osterreichischer Film seit 1970 Geschichte des Kinos Geschichte der Wochenschau Geschichte des Fernsehens Geschichte des Wiener Films Listen Stummfilme Tonfilme Fernsehproduktionen Produktionsgesellschaften Schauspieler Regisseure Sonstige FilmschaffendeEuropaische Filmgeschichte Mitteleuropa Deutschland Drittes Reich Estland Osterreich Lettland Litauen Polen Schweiz Slowakei Tschechien UngarnNordeuropa Danemark Finnland Island Norwegen SchwedenWesteuropa Belgien Grossbritannien Frankreich Irland Luxemburg NiederlandeSudeuropa Griechenland Italien Portugal SpanienOsteuropa Russland UkraineSudosteuropa Albanien Bulgarien Georgien Ehemaliges 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