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Heinrich Eisenbach 10 August 1870 in Wien Osterreich Ungarn 14 April 1923 in Wien Osterreich war einer der bedeutendsten Kabarettisten und Groteskkomiker Wiens zur Jahrhundertwende und Star des Kabarettensembles Budapester Orpheum Heinrich Eisenbach am Budapester Orpheum Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Herkunft 1 2 Karriere 2 Rezeption 3 Filmografie Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Herkunft Bearbeiten Heinrich Eisenbach wurde am 10 August 1870 in Wien II Novaragasse 30 als Sohn des Krakauer Grosskaufmanns Julius Eisenbach und dessen Frau Pauline geb Feller geboren Die Geburt wurde in die Geburtsmatrik der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien eingetragen der oft genannte Geburtsort Krakau ist unrichtig Er hatte nur noch einen alteren Bruder Isidor Eisenbach der in Rzeszow in Galizien geboren wurde 1911 wurde er von Samuel Wottitz adoptiert 1 Heinrich Eisenbach war uber seine zweite Frau Maria geb Pfleger 1879 1958 Kunstlername Mitzi Telmont und deren Schwester Hermine Pfleger Kunstlername Mia May der Schwager des Filmkunstlers Joe May 2 3 Sein Adoptivsohn war der Aufnahmeleiter und Filmproduzent Viktor Eisenbach Karriere Bearbeiten Seine ersten offentlichen Auftritte absolvierte er ab 16 als Negerclown in Zirkussen Bald ubersiedelte er nach Budapest wo er in Konzertcafes als Gesangskomiker auftrat So lernte er auch seine spatere Ehefrau Anna kennen mit der er haufig von Couplets siehe auch Wiener Couplet begleitete Grotesktanze vorfuhrte Diese Tanzcouplets bildeten anfanglich auch ihr Repertoire bei der Budapester Orpheumgesellschaft Diesem Kabarettensemble gehorten zahlreiche judische Komiker Coupletsanger und Kabarettisten an und somit einige der bedeutendsten Wiener Unterhaltungskunstler der Jahrhundertwende und daruber hinaus wie etwa Armin Berg oder Hans Moser Heinrich Eisenbach der auch unter dem Spitznamen Wamperl bekannt war zahlte ebenfalls dazu und pragte das Budapester Orpheum wahrend seiner zwanzigjahrigen Mitgliedschaft von 1894 bis 1914 bedeutend mit Die dortigen Hausautoren Louis Taufstein Josef Armin und Adolf Glinger schrieben ihm seine Soloszenen auf den Leib 4 1907 grundete Eisenbach seine eigene Gesellschaft die er Eisenbach Budapester Variete nannte und im Hotel Stephanie spielte trat jedoch auch weiterhin fur die Budapester Orpheumgesellschaft auf Dort lernte er auch seine zweite Ehefrau die Sangerin Mitzi Telmont kennen Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zwischen Eisenbach und den Direktoren der Budapester Orpheumgesellschaft die patriotische bis kriegsverherrlichende Vortrage im Programm haben wollten verliess Eisenbach gemeinsam mit einem Grossteil des Ensembles die Gesellschaft und sie spielten fortan unter verschiedenen Namen wie Eisenbachs Budapester oder Eisenbachs Possen Ensemble in verschiedenen Etablissements 1915 zogen sie schliesslich in eine feste Spielstatte in der Annagasse das Max und Moritz im St Annahof Dort blieben sie bis zu Eisenbachs Tod 1923 Einen Zuverdienst schaffte sich Eisenbach durch das Malen von Landschaftsbildern die er zum Meterpreis von zwei Gulden verkaufte Daneben gastierte Eisenbach an verschiedenen Wiener Buhnen und wirkte in Stummfilmen mit Der 1916 erschienene Film Sami der Seefahrer wies nicht nur Komiker wie Eisenbach und Armin Berg als Schauspieler auf sondern basierte auch auf einem von Eisenbach verfassten Lustspiel Bekannte Kabarettsoloszenen fuhrte er in Filmen wie Hausball beim Blunzenwirt oder Klabriaspartie wo das Verhalten judischer Kartenspieler im Kaffeehaus gezeigt wird auf Er ruht in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Hietzinger Friedhof Gruppe 12 Nummer 150 in Wien 1955 wurde die Eisenbachgasse in Wien Hietzing nach ihm benannt Zumindest einmal in seinem Leben hat Eisenbach unter schweren melancholischen Zustanden gelitten Das berichtet einer der beruhmtesten Patienten von Sigmund Freud in seinen Memoiren Freud hat ihm selber davon erzahlt wie einmal ein kleiner unscheinbarer Mann zu ihm in die Ordination gekommen ist wegen seiner Depressionen und Freud sich sehr wunderte dass es sich um den damals bekanntesten Wiener Komiker handelte 5 Rezeption Bearbeiten nbsp Grabstatte von Heinrich Eisenbach nbsp Strassenschild Eisenbachgasse Er bot auf seinem Brettl diese zynischen Scherze die so durchleuchtet sind von unerbitterlicher Menschenkenntnis diese gesalzenen Spasse die laugenscharf sind von unbarmherziger Selbstironie diese uberwaltigenden Anekdoten die erst nachtraglich erst nachdem sie von der allgemeinen Heiterkeit bebrullt wurden sich aufschliessen und den Kern von Lebensweisheit den sie bergen enthullen Seine Kunst war von der Art aus der sich die Anfange des Theaters entwickelten Er war Improvisator Rhapsode Stegreifdichter und Darsteller seiner selbst Diese Art gedeiht heute nur in seltenen Exemplaren nur da und dort in Singspielhallen und ahnlichen Lokalen Er war in unserer Zeit das vollendetste Exemplar dieser Gattung Felix Salten 1924 6 Filmografie Auswahl Bearbeiten1912 Die Zirkusgrafin Regie Felix Dormann 1912 Wamperls und Siegellacks Liebesabenteuer 7 1915 Charly der Wunderaffe Regie Joe May 1915 Moritz Wasserstrahl als Stratege Regie Joe May 1916 Sami der Seefahrer Regie Carl Wilhelm 1917 Er muss sie haben Regie Alfred Halm 7 1918 Das Nachtlager von Mischli Mischloch Regie Fritz Freisler 1921 Das Geld auf der Strasse Regie Reinhold Schunzel 1922 Die Drei Marien und der Herr von Marana Regie Reinhold Schunzel Literatur BearbeitenHeinrich Eisenbach Heinrich Eisenbach s Anekdoten gesammelt und vorgetragen in der Budapester Orpheumgesellschaft in Wien erschienen in 21 Heften k u k Universitatsbuchhandlung Georg Szelinski Wien 1905 1906 Hor CD Populare judische Kunstler Wien Musik amp Entertainment 1903 1936 Trikont 2001 mit Aufnahmen u a von Heinrich Eisenbach Eisenbach Heinrich In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 236 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Eisenbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heinrich Eisenbach in der Internet Movie Database englisch Heinrich Eisenbach bei filmportal de Heinrich Eisenbach auf der Webseite des Osterreichischen Kabarettarchivs Heinrich Eisenbach Tonaufnahmen im Online Archiv der Osterreichischen MediathekEinzelnachweise Bearbeiten https www geschichtewiki wien gv at Heinrich Eisenbach Elektrische Schatten Verlag Filmarchiv Austria Wien 1999 Georg Wacks Die Budapester Orpheumgesellschaft Ein Variete in Wien 1889 1919 Vorw von Gerhard Bronner Verlag Holzhausen Wien 2002 Wacks S 86 Der Wolfsmann vom Wolfsmann Hrsg Von Muriel Gardiner Frankfurt am Main 1972 S 178 Felix Salten Eisenbach In Ruth Beckermann Die Mazzesinsel 4 Auflage Locker Verlag Wien 1992 S 90 a b Anthon Thaller Hrsg Osterreichische Filmografie Band 1 1906 1918 Verlag Filmarchiv Austria Wien 2010 S 90 275Normdaten Person GND 143678558 lobid OGND AKS LCCN no2007051851 VIAF 76093123 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eisenbach HeinrichALTERNATIVNAMEN Mandl Heinrich Geburtsname KURZBESCHREIBUNG osterreichischer KabarettistGEBURTSDATUM 10 August 1870GEBURTSORT Wien Osterreich UngarnSTERBEDATUM 14 April 1923STERBEORT Wien Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Eisenbach amp oldid 239143092