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Unter Revolutionsfilm versteht man im engeren Sinne ein Genre des sowjetischen Films in der Zeit von 1918 bis Mitte der 1930er Jahre in dem die Oktoberrevolution und der Russische Burgerkrieg thematisiert wurden Die Filmemacher des Revolutionsfilms verstanden sich in ihrem didaktischen Ansatz selbst als Teil dieser Revolution Im weiteren Sinne wird der Begriff auch fur Historienfilme verwendet in denen Revolutionen als Handlungshintergrund dienen 1 Der sowjetische Revolutionsfilm BearbeitenBereits 1919 hatte Lenin verfugt die Filmindustrie zu verstaatlichen nachdem er die Massenwirksamkeit des Mediums Film erkannt hatte Unter dem direkten Eindruck des Sturzes des Zarismus und der Machtubernahme der Bolschewiki entstanden in der Sowjetunion Spielfilme in denen die historische Bedeutung der Ereignisse herausgestellt wurden und die dazu dienten in agitatorischer Weise die Zuschauer von den Ideen der Revolution zu uberzeugen Der Begriff des Revolutionsfilms wurde in den 1920er Jahren gepragt Bedeutender Vertreter des Revolutionsfilms war Sergei Eisenstein der in seinen Filmen Streik 1925 Panzerkreuzer Potemkin 1925 und Oktober 1928 einen didaktischen bewusstseinsbildenden Ansatz mit der avantgardistischen Asthetik seiner dynamischen Bildmontage verband Wahrend Eisenstein mit dieser Attraktionsmontage vor allem die Macht des Kollektivs darstellen wollte erzahlten andere Filmemacher des Revolutionsfilms eher episch voll Pathos und auf Einzelschicksale konzentriert etwa Wsewolod Pudowkin in Die Mutter 1927 Das Ende von St Petersburg 1927 und Sturm uber Asien 1928 oder Olexandr Dowschenko in Arsenal 1928 Mit der endgultigen Etablierung der Herrschaft Stalins endete der Revolutionsfilm statt der ideologischen Mobilisierung der Massen legte der sowjetische Film nun mehr Gewicht auf staatstragende und die Personen Lenin und Stalin verherrlichende Filme 2 Revolutionsfilme im weiteren Sinne BearbeitenWahrend Filme wie Warren Beattys Reds 1981 die Revolution eher als Hintergrund fur die romantische Spielhandlung nutzten verstanden sich vor allem in Lateinamerika in den 1960er und 1970er Jahren einige Filmemacher als Schopfer revolutionaren Kinos Tomas Gutierrez Alea erzahlte etwa 1960 in Geschichten der Revolution in teilweise dokumentarischer Weise von der Revolution auf Kuba 1959 Auch Pino Solanas verfolgte ein Konzept eines Kinos der Revolution etwa in seinem Film Die Stunde der Hochofen von 1968 der sich der Eisensteinschen Asthetik bedient Glauber Rocha drehte mit Der Lowe mit den sieben Kopfen 1970 ebenfalls einen Film der die Revolution in der Dritten Welt zum Thema hatte Einzelnachweise Bearbeiten Russischer Revolutionsfilm Lexikon der Filmbegriffe Abgerufen am 20 Dezember 2020 Revolutionsfilm 1 Lexikon der Filmbegriffe Abgerufen am 20 Dezember 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Revolutionsfilm amp oldid 206741618