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We Feed the World ist ein osterreichischer Dokumentarfilm der ein kritisches Licht auf die zunehmende Massenproduktion von Nahrungsmitteln und die Industrialisierung zum Beispiel in der Massentierhaltung wirft FilmTitel We feed the World Essen globalOriginaltitel We Feed the WorldProduktionsland OsterreichOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 2005Lange 95 MinutenAltersfreigabe FSK 6 1 JMK 6 2 StabRegie Erwin WagenhoferDrehbuch Erwin WagenhoferProduktion Helmut GrasserAllegro FilmMusik Helmut JunkerHelmut NeugebauerKamera Erwin WagenhoferBesetzungJean Ziegler Karl Otrok Peter Brabeck Letmathe Der 2005 von Erwin Wagenhofer inszenierte Film ist der erfolgreichste osterreichische Dokumentarfilm seit Beginn der statistischen Erfassung Allein im deutschsprachigen Raum erreichte der Film rund 600 000 Kinobesucher 3 Kinostart war der 30 September 2005 4 Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 2 1 Intention des Regisseurs und Produktion 2 2 Personen 2 2 1 Jean Ziegler 2 2 2 Dominique Cleuziou 2 2 3 Phillippe Cleuziou 2 2 4 Lieven Bruneel 2 2 5 Karl Otrok 2 2 6 Vincent Jose Puhl 2 2 7 Hannes Schulz 2 2 8 Johannes Titz 2 2 9 Peter Brabeck 2 2 10 Weitere Mitwirkende 2 3 Narrative Struktur 2 4 Bild Ton und Montage 3 Erfolg 4 Kritiken 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Dokumentarfilm We Feed the World Essen global des Osterreichers Erwin Wagenhofer beschaftigt sich thematisch mit den Ursachen und Auswirkungen der Globalisierung am Beispiel der Nahrungsmittelproduktion fur die Europaische Union Wagenhofer durchleuchtet in verschiedenen Abschnitten die unterschiedlichen Formen der weltweit industriell organisierten Rohstoffgewinnung Produktion Handel Transport Entsorgung und die Benutzung von Gentechnologie durch Lebensmittelkonzerne Dabei werden die Folgen der industriell organisierten Rohstoffgewinnung durch Kommentare von unterschiedlichen Personen im Film erlautert Kontinuierliche Texteinblendungen liefern Hintergrundinformationen und schildern Zusammenhange die zusatzlich von Jean Ziegler dem Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen verdeutlicht werden Der Film beginnt mit dem Kommentar eines osterreichischen Landwirts der sich zu den Folgen der Agrarsubventionen und dem Verschwinden der Landwirtschaft aussert Daraufhin werden das Mahen eines Kornfeldes der Abtransport des Rohstoffes und im Anschluss daran grosse Mengen von Brot gezeigt die man zur Entsorgung in ein Sammellager bringt Danach begleitet Wagenhofer in der Bretagne einen Fischer auf einem kleinen Kutter durch seinen Alltag Anschliessend begutachtet ein Fischhandler den Unterschied zwischen traditionellem und industriellem Fischfang anhand der Qualitat der Fische fur den Nahrungsmittelvertrieb Es folgt ein weiterer Abschnitt in Almeria Sudspanien wo ein Agronom das Kamerateam durch stadtegrosse Gewachshausanlagen fuhrt in denen Tomaten angepflanzt werden Diese Anlagen werden uberwiegend von nordafrikanischen Arbeitskraften bewirtschaftet Danach ist zu sehen wie die Tomaten mit dem Lastwagen 3 000 Kilometer durch Europa nach Osterreich gebracht werden Im nachsten Abschnitt werden traditionelle Bauern in Rumanien gezeigt und im Kontrast dazu neue Bewirtschaftungsmethoden mit Hybridsaatgut Der Produktionsdirektor des Saatgutherstellers Pioneer Hi Bred DuPont kommentiert das Gezeigte hinsichtlich der Gentechnikproblematik der sinkenden Qualitat der erzeugten Nahrungsmittel und dem vorhersehbaren Zusammenbruch der traditionellen Landwirtschaft in Rumanien und anderswo da Bauern durch die Entwicklung hybriden Saatguts von internationalen Konzernen abhangig werden Der Titel des Films We Feed the World stammt von dem Werbeslogan des Agrarkonzerns Pioneer Im folgenden Kapitel wird der Anbau von transgener Sojabohne in Brasilien vorgestellt Blairo Maggi ist einer der weltgrossten Produzenten und Vertreiber von genmanipulierten Nahrungsmitteln Gleichzeitig wird im Kontrast dazu eine mittellose Kleinbauernfamilie dargestellt die zu dem Viertel der Bevolkerung gehort das unter chronischem Wasser und Nahrungsmangel leidet wahrend das genmanipulierte Soja nach Europa transportiert und in Osterreich an Geflugel verfuttert wird Im vorletzten Abschnitt wird der Ablauf der industriellen Geflugelproduktion dargestellt Vom massenhaften Produzieren von Eiern deren Brutphase uber das Schlupfen der Kuken bis hin zur seriellen Schlachtung und der supermarktgerechten Verpackung Den Abschluss dieser einzelnen Reportagen zur globalisierten Nahrungsmittelindustrie bildet ein Interview mit dem Vorsitzenden des weltweit grossten Lebensmittelkonzerns Nestle der fur einen Marktpreis fur Wasser eintritt Hintergrund BearbeitenIntention des Regisseurs und Produktion Bearbeiten Wagenhofer plante ursprunglich einen ausfuhrlichen Dokumentarfilm uber Wiener Markte zu drehen Bei der Recherche jedoch eroffneten sich weitlaufigere Perspektiven So begann Wagenhofer beispielsweise nachzuforschen woher Handler die Lebensmittel beziehen Seine Intention war es uber die Nahrungsmittelproduktion und ihre Zusammenhange aufmerksam zu machen und das Bewusstsein der Zuschauer in Bezug auf ihren Nahrungsmitteleinkauf zu erweitern Nach Abschluss der ersten Recherchen begannen zunachst die Dreharbeiten mit den Tomaten in Almeria in Spanien Dort wollte Wagenhofer die Frage beantwortet haben warum Tomaten uber eine so weite Distanz nach Osterreich importiert werden mussen Dass in Andalusien die grosste Gewachshausanlage der Welt stationiert ist erfuhr Wagenhofer erst vor Ort und ubernahm es sofort in seinen Film Um eine Beziehung zu den jeweiligen Akteuren vor Ort herzustellen wurde zunachst ohne Kamera Kontakt aufgenommen und bei Einwilligung wurden die Ablaufe gemeinsam besprochen Der Filmemacher wurde oft lediglich von seiner Regieassistentin Lisa Ganser begleitet Personen Bearbeiten Jean Ziegler Bearbeiten Der im Jahr 1934 geborene Schweizer Soziologe Politiker und Sachbuchautor Jean Ziegler ist gleichzeitig Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen fur das Recht auf Nahrung In den Jahren 1967 1983 und 1987 1999 war Ziegler Genfer Abgeordneter im Nationalrat fur die Sozialdemokratische Partei in der Schweiz Er ist Globalisierungskritiker und kritisiert unter anderem die Macht von Konzernen in der Weltwirtschaft und deren Folgen fur arme Teile der Welt sowie die Situation der Agrarmarkte Er tritt im Film in seiner Funktion als Sonderberichterstatter auf stellt globale Verbindungen mit Berichten und Zahlen her und kritisiert diese Seine Redebeitrage bilden den roten Faden der sich durch die verschiedenen Abschnitte zieht Dominique Cleuziou Bearbeiten Der aus Concarneau stammende Fischer lebt in langjahriger Verbundenheit mit der Natur und dem Meer Er arbeitet seit seinem 15 Lebensjahr in der Fischerei Er wird im Film so dargestellt dass er sich eher auf die Wahrnehmung seiner Umwelt als auf technische Ausrustung verlasst Dominique Cleuziou nimmt diese Wahrnehmungen sehr ernst um einen erfolgreichen Fischfang zu erzielen Mit seinem Fischerboot holt er jeden Tag eine kleine Menge an Fisch ein Der Bretone ist stolz auf seine Arbeit Er befurchtet aber dass seine Arbeit durch die geplante industrielle Fischerei der Europaischen Union gefahrdet wird Phillippe Cleuziou Bearbeiten Kompetent und mit Wortwitz bewertet der Fischhandler Ware aus traditionellem und industriellem Fischfang Dabei illustriert er seine Kommentare mit direkten Beispielen an der Farbe und Qualitat der unterschiedlichen Fische Er legt sehr viel Wert auf die Frische und den Geschmack bei der Ware und bemangelt dass inzwischen sogar Fangware die fruher wegen ihres geringen Geschmacks und daraus resultierenden geringen Wertes weggeworfen wurden heute als geschmacklose Filets verkauft werden Der zitierte Spruch Es ist nicht zum Essen es ist nur zum Verkaufen aus dem Fischhandel bringt Cleuzious Ablehnung gegen diese Art von Fischerei zum Ausdruck Lieven Bruneel Bearbeiten Das Wunder von Almeria nennt der Agronom die industrialisierte Produktion von Obst und Gemuse auf mehr als 25 000 Hektar Er zeigt aus seiner Sicht die Vorzuge der Technik welche die Pflanzen vor Schadlingen und anderen Gefahren schutzt Bedenken zur industrialisierten Obst und Gemuseproduktion aussert er lediglich im Hinblick auf die Bedrohung des Marktes durch die Produktionsanlagen in Marokko Italien und Israel Anfang der sechziger Jahre subventionierte die Regierung die Wasserversorgung und den Aufbau der Gewachshauser Die Fordermittel der EU haben den High Tech Ausbau und den wirtschaftlichen Aufschwung moglich gemacht Die Bewasserung und Dungung wurde von Computern gesteuert dies brachte bis zu funf Ernten im Jahr Heute reicht die Ebene nicht mehr fur neue Anlagen deshalb werden Berghange abgetragen um neue Flachen fur Gewachshauser zu schaffen Das Grundwasser ist in Almeria stark zuruckgegangen und droht zu versalzen Karl Otrok Bearbeiten Der Produktionsdirektor des Saatgutherstellers Pioneer ist 1999 nach Rumanien gekommen Im Auftrag seines Konzerns fordert er die Nutzung von hybridem Saatgut was die Verdrangung der organisch traditionellen Landwirtschaft zur Folge hat Wahrend seiner Redebeitrage beschreibt er sich als firmentreu handelnd halt jedoch nicht mit seiner privaten kritischen Meinung zum Kapitalismus und der Arbeitsweise von grossen Konzernen zuruck Er hat ein okologisches Bewusstsein und legt viel Wert auf organische Lebensmittel weil er in ihnen den ursprunglichen Geschmack findet Ausserdem hat er eine bewundernde Einstellung zu den traditionellen Arbeitsformen der rumanischen Bauern Bezuglich der Arbeit seines Konzerns sagt er We fucked up the west few times and now we are coming to Romania we will fuck all the agriculture here Laut filmzentrale com ist Otrok inzwischen pensioniert 5 Er versuchte nach seiner Pensionierung einen eigenen kleinen Landhandel aufzubauen Nach der Filmpremiere von We Feed the World soll allerdings ein Boykottaufruf mit Hinweis auf den Film gegen Otroks Landhandel verschickt worden sein Brigitte Zarzer Autorin des Artikels beruft sich dabei auf Wagenhofer 6 Vincent Jose Puhl Bearbeiten Uber den Biologen werden nicht viele Informationen gegeben Er kennt sich mit der Produktion und dem Transport von Soja aus Ihm ist eine kritische Einstellung gegenuber dem weltweit grossten Sojaproduzenten Grupo Amaggi eigen dessen Eigentumer Blairo Maggi auch gleichzeitig der Gouverneur des Bundesstaates Mato Grosso in Brasilien ist Puhl kritisiert dass der Boden fur den riesige Flachen von Regenwald gerodet wurden nicht fur Soja geeignet ist und ausserdem sei Soja in Amazonien unerwunscht Er kritisiert die Zerstorung des Regenwaldes und das Verhalten der Politiker die es erst ermoglichen dass Tiere in der Europaischen Union und anderen Landern mit Soja aus Brasilien gefuttert werden und damit indirekt den Regenwald auffressen Hannes Schulz Bearbeiten Nicht ohne Stolz prasentiert der Geflugelzuchter seinen Mastelterntierbetrieb in der Steiermark Er benennt die statistischen Daten des Bestandes und fuhrt durch die unterschiedlichen technisierten Arbeitsschritte der Bebrutung von Eiern in den Maschinen bis hin zur Auslieferung der Kuken an die Geflugelhandler Schulz beklagt dass Konsumenten kein Verstandnis fur Schwierigkeiten im Produktionszyklus aufbringen und kein Bewusstsein vorhanden ist wie die Herstellung und die Verfahrensweise mit lebenden Produkten durchgefuhrt wird Die Konsumenten sind an einer billigen Preispolitik interessiert und dadurch sieht sich der Zuchter zur Massentierhaltung gezwungen Diese missliche Preispolitik begrundet er damit dass sachunkundige Entscheidungstrager welche durch ihre akademische Ausbildung keinen realen Bezug zu der Landwirtschaft haben die relevanten Rahmenbedingungen stellen Johannes Titz Bearbeiten Der osterreichische Geflugelhandler erklart dass Massentierhaltung notwendig sei da die Geflugelhandler nur durch die grosse Stuckzahl einen Verdienst erhalten Die automatisierte Schlachtmaschinerie sei die effizienteste Art billiges Huhnerfleisch zu produzieren Dabei ist die fur die Huhner stressfreie Schlachtung wichtig Durch die grosse Nachfrage an Fleisch sieht sich Titz nicht in der Lage die Produkte unter Berucksichtigung von biologischen Gutesiegeln herzustellen Daruber hinaus sieht er den Markt durch billigere Anbieter aus dem Ausland gefahrdet Peter Brabeck Bearbeiten Der osterreichische Wirtschaftler wurde 1997 Konzernchef der Nestle Gruppe des weltweit grossten Lebensmittelkonzerns Seit 2005 ist er auch Prasident des Verwaltungsrates Brabeck ist der Ansicht dass Wasser ein Marktwert gegeben werden sollte damit die Konsumenten diesen Wert auch zu schatzen lernen Also Wasser ist naturlich das wichtigste Rohmaterial das wir heute noch auf der Welt haben Es geht darum ob wir die normale Wasserversorgung der Bevolkerung privatisieren oder nicht Und da gibt es zwei verschiedene Anschauungen Die eine Anschauung extrem wurde ich sagen wird von einigen von den NGOs vertreten die darauf pochen dass Wasser zu einem offentlichen Recht erklart wird Das heisst als Mensch sollen Sie einfach das Recht haben Wasser zu haben Das ist die eine Extremlosung Und die andere die sagt Wasser ist ein Lebensmittel so wie jedes andere Lebensmittel sollte das einen Marktwert haben Ich personlich glaube es ist besser man gibt einem Lebensmittel einen Wert so dass wir alle bewusst sind dass das etwas kostet Und dann anschliessend versucht dass man mehr spezifisch fur diesen Teil der Bevolkerung der keinen Zugang zu diesem Wasser hat dass man dort etwas spezifischer eingreift und da gibt es ja verschiedene Moglichkeiten Die Hinzuziehung der Gentechnologie sieht der Manager als Notwendigkeit an da nur diese der willkurlichen Natur etwas entgegensetzen kann Er sieht seine grosste soziale Verantwortung darin die profitable Zukunft und finanzielle Sicherheit seiner Firma zu gewahrleisten Probleme wie Wassermangel und Hungersnot sieht er in Bezug auf stetigen Wachstum in menschlichem Wohlstand Lebensqualitat und technischen Fortschritt weltweit als losbare Probleme an und spricht sich fur ein positives Zukunftsdenken aus Die Schlussszene des Films ist eine Einstellung bei der Brabeck zu einem firmeneigenen Prasentationsraum geht und wahrenddessen seine Sicht darlegt warum wir eigentlich zuversichtlich und positiv in die Zukunft blicken konnten Wir haben noch nie so gut gelebt wir hatten noch nie so viel Geld Wir waren noch nie so gesund Wir haben noch nie so lange gelebt wir haben alles was wir wollen und trotzdem sind wir psychologisch in einer Trauerstimmung In dem Raum ist auf einem Monitor eine vollautomatisierte Nahrungsmittelfabrik in Betrieb zu sehen Brabeck meint dazu anerkennend wie modern diese Fabriken sind hochroboterisiert fast keine Leute was unkommentiert als letzter Satz des Films stehenbleibt Weitere Mitwirkende Bearbeiten Weitere Akteure aus den unterschiedlichen Landern sind LKW Fahrer Bauern eine Kleinbauernfamilie Arbeiter innen und ein Pilot auf die im Film nicht naher eingegangen wird Narrative Struktur Bearbeiten Wagenhofer hat den Film auf zwei Ebenen aufgebaut Einerseits stehen Text und Redebeitrage in einem sachlich rationalen Informationsrahmen wahrend auf der anderen Seite das Geschriebene und Gesprochene in Bildern veranschaulicht und so das Ausmass der katastrophalen Lebenssituationen einiger Akteure eindringlich auf emotionaler Ebene geschildert wird Es werden immer wiederkehrende Elemente angewandt wie bspw die untereinander abgetrennten Kapitel Texttafeln und Akteure die sich im jeweiligen Geschehen auskennen weil sie ein Teil des Prozesses oder Betroffene sind Diese Akteure werden im Regelfall wenn sie in mehr als einer kurzen Sequenz zu Wort kommen immer mit einem Untertitel vorgestellt der Namen und Beruf der Person angibt Eine Ausnahme bildet der Fischer Dominique Cleuziou Jean Ziegler wird moglicherweise aufgrund seiner haufigen Prasenz bei seinen ersten beiden Kommentaren mit Untertiteln vorgestellt danach nicht mehr Wenige Kapitel bauen aufeinander auf wie z B der Bericht zu der Sojaproduktion in Marto Grosso und den Mastbetrieben in der Steiermark Hier wurde von Wagenhofer auch keine Schwarzblende benutzt sondern ein direkter Ubergang von dem Transport von Soja zu den Masttieren hergestellt Die Texttafeln erklaren Zusammenhange welche nicht allein durch die visuellen Komponenten des Films hatten interpretiert werden konnen Die Rolle der moralischen Wertungsinstanz uberlasst Wagenhofer Jean Ziegler der mit emotionalisierenden Kommentaren die Zusammenhange zu den vorher gesehenen Bildern herstellt oder Geschichten einleitet wie zum Beispiel die der Bauernfamilie in Nordostbrasilien oder das Interview mit Peter Brabeck Einige der Akteure sind Osterreicher und sprechen Deutsch Dennoch hat Wagenhofer diese Redebeitrage mit deutschen Untertiteln versehen damit der osterreichische Dialekt nicht die Verstandnisqualitat beeinflusst Bei Karl Otrok hatten sich Verstandnisprobleme ergeben konnen weil er unter anderem fur den Terminus Aubergine den Begriff Melanzani verwendet der im deutschen Raum kaum verbreitet ist Bild Ton und Montage Bearbeiten Der Film wird von den Kameraeinstellungen eher schlicht gehalten Die Kameraeinstellungen sind im Regelfall Standardperspektiven aus Totalen Nahaufnahmen und Portrats Uberwiegend sind die Akteure aus dem Off zu horen Bei Otrok und Brabeck hat Wagenhofer auch unter den Originalton einen Kommentar aus dem Off gelegt Insgesamt verwendet der Filmemacher vorwiegend den Originalton Nur an wenigen Stellen insgesamt ca 6 verwendet er Soundeffekte Diese werden beim Vorspann den Luftaufnahmen der LKW Fahrt und dem Abspann eingesetzt Erfolg Bearbeiten We Feed the World ist der erfolgreichste osterreichische Dokumentarfilm seit Beginn der statistischen Erfassung Mit 200 000 Besuchern in Osterreich und rund 380 000 Besuchern in Deutschland zahlt der Film zu den erfolgreichsten osterreichischen Produktionen der letzten Jahre und ist die meistgesehene osterreichische Produktion in Osterreich 2006 In der Schweiz erreichte der Film 23 000 Besucher in Frankreich 180 000 Insgesamt wurden in Europa rund 800 000 Kinobesuche gezahlt die Statistik ist jedoch unvollstandig 3 Kritiken Bearbeiten Auch wenn es gnadiger ware manches nicht so genau zu wissen Die Einblicke die Wagenhofers Dokumentation gibt regen zur Gewissenserforschung an Oberosterreichische Nachrichten 1 We Feed the World richtet sich aber nicht nur an das Bewusstsein der Konsumenten sondern auch an die Politik Gefordert sind Ruckschritte in der Gestaltung grundlegender Rahmenbedingungen Ruckschritte die den eigentlichen Fortschritt bedeuten wurden O1 Synchron 2 Einige Kritiker warfen Wagenhofer Schwarz Weiss Malerei vor oder dass dem Streifen durch Schnitt Ton und Montage eine einseitige globalisierungskritische Note verpasst wurde indem etwa Interview Ausschnitte z B mit Nestle CEO Peter Brabeck aus dem Zusammenhang gerissen wiedergegeben worden waren Das mag durchaus zutreffen Doch was kann man Wagenhofer eigentlich wirklich anlasten Dass er ein absurdes System zur Kenntlichkeit entstellt Brigitte Zarzer auf filmzentrale com 3 We feed the world lasst einem das Essen wortwortlich im Halse stecken Auf erschreckende Weise wird hier gezeigt wie der Gedanken von der Profitmaximierung jeden Skrupel und jeden Funken Menschlichkeit uber Bord wirft Diese Dokumentation sollte Pflichtprogramm fur jeden Verbraucher sein damit zumindest niemand mehr sagen kann Wenn ich das vorher gewusst hatte Michael Tomiak auf Splashmovies de 4 Auszeichnungen BearbeitenMotovun Film Festival 2006 Amnesty International Human Rights Award FIPRESCI Preis Osterreichischer Filmpreis 2006Literatur BearbeitenErwin Wagenhofer Max Annas We Feed the world Was uns das Essen wirklich kostet Orange Press Freiburg im Breisgau 2006 ISBN 978 3 936086 26 3 dazu Polar Rezension Ewelina Michta We Feed the World Essen global Uber die katastrophalen Folgen der Globalisierung der Nahrungsmittelproduktion anhand des Dokumentarfilms von Erwin Wagenhofer In Ewa Wojno Owczarska Hrsg Literarische Katastrophediskurse im 20 und 21 Jahrhundert Berlin et al 2019 Stefan Kreutzberger Valentin Thurn Die Essensvernichter Taste the Waste Warum die Halfte aller Lebensmittel im Mull landet und wer dafur verantwortlich ist Kiepenheuer amp Witsch Koln 2011 ISBN 978 3 462 04349 5 Das Buch zum Film Taste the Waste Tristram Stuart Fur die Tonne Wie wir unsere Lebensmittel verschwenden Mit einem Vorwort von Sabine Werth Originaltitel Waste Uncovering the Global Food Scandal ubersetzt von Thomas Bertram Artemis amp Winkler Mannheim 2011 ISBN 978 3 538 07313 5 Markus Kugle Audio Visuelle Tropen Die Rhetorik von Nahrungs Aufnahmen im Dokumentarischen Springer VS Wiesbaden 2023 ISBN 978 3 658 41961 5Weblinks BearbeitenWe Feed the World in der Internet Movie Database englisch We Feed the World at Offizielle Webprasenz Im Internetarchiv Filmheft der deutschen Bundeszentrale fur politische Bildung PDF 1 8 MB Einzelnachweise Bearbeiten Freigabebescheinigung fur We Feed the World Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft April 2006 PDF Pruf nummer 105 845 K Alterskennzeichnung fur We Feed the World Jugendmedien kommission a b Datenbank uber Filmbesucherzahlen in Europa lumiere obs coe int abgerufen am 6 Marz 2008 Filme von A Z filminstitut at abgerufen am 6 Marz 2008 filmzentrale com abgerufen am 28 Januar 2009 siehe auch das Interview mit Wagenhofer bei Ultimo Filmkritiken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title We Feed the World amp oldid 238728609