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Edmund Guschelbauer 16 Oktober 1839 in der Alservorstadt heute Wien 6 Februar 1912 in Wien war einer der bedeutendsten Wiener Volkssanger sowie ein Coupletdichter Er verkorperte erfolgreich den Typus des Urwieners vom alten Schlag mit Gesangskomik und inniger Vortragsweise Er fuhrte auch die Sitte ein die Refrains das Publikum mitsingen zu lassen was von diesem begeistert aufgenommen wurde Louise Montag und Edmund Guschelbauer 1885 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Tondokumente 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Jugendstil Medaille 1903 auf Guschelbauers 40 Sangerjubilaum in Wien Vorderseite nbsp Die Ruckseite dieser Medaille mit seinem Liedertext Der alte Drahrer Edmund Guschelbauer wurde 1839 in der Alservorstadt einer Vorstadt Wiens die elf Jahre spater eingemeindet wurde geboren Seine Mutter war Alleinerzieherin und hielt sich mit Handarbeiten finanziell uber Wasser Die beiden zogen bald nach seiner Geburt nach Sechshaus das im heutigen 15 Gemeindebezirk liegt wo Edmund Guschelbauer aufwuchs Nach der Volksschule machte er eine Lehre als Vergolder sang aber schon als Lehrling nebenbei an Sonntagen in Wirtshausern in Neustift und Schottenfeld Nach Abschluss der Lehre war Guschelbauer arbeitslos weshalb er auf Wanderschaft ging Zuruck in Wien trat er zunachst in einigen Geselligkeitsvereinen auf wo er 1862 die bekannte Volkssangerin Josefine Schmer kennenlernte Diese brachte ihn zur Elite Sangergesellschaft Kampf wo sie auch selbst auftrat In den folgenden Jahren seiner Karriere soll Guschelbauer bei insgesamt 28 verschiedenen Sangergesellschaften etwa Schwarzblattln Kraus Antonia Mansfeld und Anna Ulke gewesen sein 1 1869 heiratete er Katharina Geissler mit der er angeblich 11 Kinder hatte von denen 1909 noch funf lebten Ab 1895 war Guschelbauer Witwer 1879 brachte er sein bekanntestes Lied hervor Der alte Drahrer Zu dieser Zeit war er im Strampfer Theater unter den Tuchlauben engagiert Das Lied wurde zu einer Art Hymne des wienerischen Leichtsinns Guschelbauer war auch fur seine Interpretation der Wienerlieder von Alexander Krakauer bekannt Zu den am haufigsten von ihm bespielten Buhnen zahlte auch das Etablissement Dreher wo er von 1869 bis 1899 insgesamt 74 mal auftrat 1883 erhielt Guschelbauer eine Konzession fur eine eigene Sangergesellschaft In dieser schloss er sich bis 1888 mit Luise Montag zusammen von 1888 bis 1892 war Johann Baptist Moser mit ihm in der Gesellschaft Seine enorme Popularitat lasst sich heute noch in der ausfuhrlichen Berichterstattung uber ihn in zahlreichen Zeitungen nachvollziehen Zu seinem 40 jahrigen Buhnenjubilaum wurde Guschelbauer zwischen 1 und 3 Marz 1903 in neun Artikeln von den Wiener Zeitungen gefeiert Im Rahmen dieser Feierlichkeiten bekam er am 2 Marz auch das Burgerrecht der Stadt Wien verliehen Den anschliessenden Feierlichkeiten in der Katharinenhalle im Dreher Park wohnten geschatzte 4000 Personen bei Nach seinem 40 jahrigen Jubilaum ist jedoch nur noch wenig uber Guschelbauer bekannt Die Blutezeit des Volkssangertums war endgultig vorbei Kabarett und auch das Kino erfreuten sich unter dem Publikum immer mehr Beliebtheit Im Gegensatz zu den vielen anderen Wiener Volkssangern die ihren Lebensabend oft in Armut verbringen mussten ging es Guschelbauer jedoch auch im Alter nicht richtig schlecht Monatlich 300 Gulden wie zu seinen besten Zeiten verdiente er in den 1900er Jahren jedoch nicht mehr Fur den 1911 von Anton Kolm und seiner Wiener Kunstfilm hergestellten Dokumentarfilm Typen und Szenen aus dem Wiener Volksleben wurden die einzigen bekannten Filmaufnahmen von Edmund Guschelbauer der ein Jahr spater starb aufgenommen Am 6 Februar 1912 starb Edmund Guschelbauer Er wurde zunachst am Baumgartner Friedhof beigesetzt wurde jedoch spater auf Betreiben des Zwolferbundes der Wiener Volkssanger in ein ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof uberfuhrt Gruppe 56B Reihe 9 Nr 20 In der Zeitungsberichterstattung der folgenden Jahrzehnte bis 1939 wurde deutlich dass man in Wien der Uberzeugung war mit Guschelbauer den letzten grossen Volkssanger gehabt zu haben Im Jahr 1952 wurde in Wien Floridsdorf 21 Bezirk die Guschelbauergasse nach ihm benannt Werke BearbeitenHierbei handelt es sich um Gesangsstucke die von Guschelbauer vorgetragen wurden Zum Teil ist er auch deren Verfasser wobei er zu seinem wohl bekanntesten Vortragsstuck Der alte Drahrer selbst nicht mehr den Autor angeben konnte Dann hab n ma gnua Couplet Text Fritz Lung Das muss a Frauenzimmer sein Couplet Text J Philippi Der alte Drahrer I bin a alter Spleni Deutschmeisterlied 1896 Text Ed Merkt Musik C W Drescher I kann net aussi Julchen willst Du Tabak rauchen Wiener Lied Text Gustav Nelling Oh du grosses Eselein Original Couplet Rosa mein Herzensschatz Chor Lied Text Gustav Nelling Musik Rudolf Hauptmann Refrain Guschelbauer Tondokumente BearbeitenGuschelbauer hinterliess Grammophonaufnahmen auf G amp T und Jumbo Record 1 G amp T1 1 7 records 2 42 090 mx 967 v Go 2x Alter Drah rer Poldhamer Sioly 2 2 42 091 mx 969 Julchen willst Du Tabak rauchen Guschelbauer 2 42 096 mx 968 Pratermarsch44 106 mx 2443 Der Almfrieden Carl Lorens 3 44 107 mx 2444 B Steff lwalzer 44 108 mx 2445 Der glucklichste Mensch is der Jaga im Wald Wanthaler 44 109 mx 2446 Drah ma um und drah ma auf Hauptmann 44 168 mx 965 Es Herz in der Brust Sioly 4 1 2 10 records 2 42 564 mx 734 zg Das muss ein Frauenzimmer sein 5 2 42 565 mx 735 zg Deutschmeisterlied 2 42 566 mx 736 zg Drah rer und Mondschein2 Jumbo Record 14 252 Weaner Jodler Tanz 14 253 Der Waldbua 14 254 Das is Weaner Manier 14 255 Aber Leutln lasst s es renna 14 256 Muatterl i bin verliebt 14 257 Beim alten LindenbaumLiteratur BearbeitenGuschelbauer Edmund In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1959 S 109 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 2 Verlag Kremayr amp Scheriau Wien 1993 ISBN 3 218 00547 7 S 643 Alan Kelly Katalog der Gesangs Aufnahmen der Deutschen Grammophon Berlin Hannover von 1898 1925 The Gramophone Co Ltd photomechan Nachdruck Hansfried Sieben Dusseldorf o J um 1970 Berthold Leimbach Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898 1945 Gottingen im Eigenverlag 1991 gross oktav hardcover unpag Weblinks BearbeitenEintrag zu Edmund Guschelbauer im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Wiener Volksliedwerk bockkeller 9 Jahrgang Nummer 1 Marz 2003 S 4 6 PDF Datei 3 68 MB Einzelnachweise Bearbeiten Wiener Volksliedwerk bockkeller Memento vom 30 September 2007 imInternet Archive PDF 3 9 MB 9 Jg Nr 1 Marz 2003 S 5 abgerufen am 11 Oktober 2008 Kelly S 45 Kelly S 173 Kelly S 174 Kelly S 53Normdaten Person GND 133355233 lobid OGND AKS VIAF 13497802 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guschelbauer EdmundKURZBESCHREIBUNG osterreichischer VolkssangerGEBURTSDATUM 16 Oktober 1839GEBURTSORT Alservorstadt heute WienSTERBEDATUM 6 Februar 1912STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edmund Guschelbauer amp oldid 233041962