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Carl Blasel 1 16 Oktober 1831 in Wien Kaisertum Osterreich 16 Juni 1922 ebenda Osterreich war ein osterreichischer Schauspieler und Theaterdirektor Karl Blasel um 1899Karl Blasel von Jan Vilimek 1892 Grabstatte von Karl Blasel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBlasel wurde als elftes Kind eines Perlmuttergraveurs in der Lederergasse im 8 Wiener Gemeindebezirk geboren 2 Im Taufbuch der Kirche Maria Treu wird er mit dem Namen Carl 3 eingetragen Ebenso schrieb er selbst seinen Vornamen Zeit seines Lebens mit C 4 In Zeitungsartikeln und auf Programmzetteln erschien sein Name trotzdem hin und wieder irrtumlich in der Schreibweise Karl Als Talent von Johann Michael Weinkopf entdeckt genoss er in fruhen Jahren eine Ausbildung zum Sangerknaben an der Wiener Hofoper Sein erster Auftritt erfolgte in der Zauberflote wo er als Affe zu Taminos Flote tanzen musste Seine weitere Ausbildung genoss er an der Sing und Geigenschule der Michaeler 5 In der Josefstadter Gesangsschule eines Herrn Hupfel schloss er sich dann einer Gruppe an die ein Haustheater errichteten 6 Dort lernte er auch Josef Matras kennen der die Truppe mit Lebensmitteln versorgte 7 In der Theatersaison 1849 50 debutierte Blasel unter Direktor Franz Thome in Laibach als Chorist im Stuck Die Reise nach Graz 8 Dort lernte Karl auch seine Kollegin Johanna Wellen kennen die er 1859 in der Pfarrkirche von Lemberg heiratete Ihr gemeinsamer Sohn Leopold Blasel genauso wie sein Neffe Paul Blasel wie auch dessen Frau Leopoldine Blasel waren Schauspieler bzw Sanger Zunachst wurde er immer wieder in Rollen eines Naturbursche oder jugendlichen Liebhabers engagiert wechselte spater aber ins komische Fach was sein Fach wurde 9 In den nachsten Jahren war er Mitglied verschiedenster Buhnen u a in den Jahren 1851 und 1856 am National Theater Innsbruck 10 Ab 1863 trat Karl Blasel auch am Theater an der Wien auf welches damals von Franz Stampfer geleitet wurde Er debutierte am 23 Marz des Jahres in dem Stuck Ein Abenteuer in der Waldmuhle sowie als Sterzl in der Posse Die leichte Person 11 Hierauf ubernahm er zahlreiche komische Operettenrollen wie zum Beispiel Konig Bobeche in Blaubart Prinz Paul in Grossherzogin von Gerolstein und Konig Menelaos in Die schone Helena Schnell avancierte er damit zu einem Liebling der Wiener Bevolkerung 12 In jener Zeit gastierte Blasel mit Erfolg auch u a am Linzer und Grazer Theater 13 1869 folgte Karl Blasel dem Ruf ans Carltheater und trat dort am 22 Marz zum ersten Mal in der Posse Gluck Missbrauch und Ruckkehr oder Die Geheimnisse des grauen Hauses von Johann Nestroy auf 14 15 Dort feierte er zusammen mit Wilhelm Knaack und Josef Matras grosse Erfolge als Komiker Trio Im August 1883 pachtete Blasel das Theater in der Josefstadt fur funf aufeinanderfolgende Jahre von dessen Besitzer Graf Degenfeld Schonburg 16 Aufgrund eines noch bestehenden Pachtvertrages mit Karl Costa konnte er das Haus jedoch erst ab 12 September 1885 als Direktor leiten 17 18 Am 23 Juni des darauf folgenden Jahres erhielt Karl Blasel die Burgerrechte der Stadt Wien verliehen 19 Unter der administrativen Leitung Blasels erlebte das Theater eine Blutezeit und grosse geschaftliche Erfolge 20 Am 18 Oktober 1888 gab man zum hundertjahrigen Bestehen des Hauses eine Revue bei der auch Kaiser Franz Joseph und Kronprinz Rudolf anwesend waren 21 Im Februar des Jahres 1889 wurde bekannt dass Blasel trotz des bis 1891 bestehenden Pachtvertrages ab 1 August 1889 erneut zum Carltheater wechseln werde um dort die Nachfolge des bisherigen Direktors Franz Steiner zu ubernehmen Er pachtete das Theater fur funf Jahre und plante es mit seinem bestehenden Personalstamm weiterzufuhren Aufgefuhrt wurden ausschliesslich Possen und Stucke aus dem Wiener Genre 22 23 Die Wiederkehr an dieses Theater wurde vom Wiener Publikum begeistert aufgenommen 24 Auch das Carltheater florierte unter Blasels Leitung Als Kaiser Franz Joseph am 24 April 1895 die Vorstellung der Operette Die Lachtaube von Eugen von Taund besuchte wurde Blasel von ihm wohl als scherzhafte Anspielung auf dessen Schauspielerkarriere gefragt Was mein lieber Blasel Sie sind ja in Frack und weisser Cravate und haben doch auf der Buhne zu spielen Blasel erwiderte Einen alten Schauspieler bringt das nicht in Verwirrung er hat seine Garderobe schnell gewechselt Es entwickelte sich ein Gesprach zu Blasels Verhandlungen das Ronacher Theater in Wien zu pachten 25 Eine Ubernahme fand jedoch nicht statt Schliesslich wurde er 1895 von Franz von Jauner als Direktor abgelost Der endgultige Bruch mit dem Carltheater erfolgte 1896 als die Spannungen mit dem neuen Direktor ihren Hohepunkt in einer Umbesetzung fanden 26 Blasel kehrte zunachst an das Theater an der Wien zuruck 27 Im Juli 1899 pachtete Blasel im Alter von 69 Jahren und kurz vor seinem 50 jahrigen Buhnenjubilaum das damalige Wiener Variete Theater Colosseum 28 Neben Artisten und Kunstlern aus aller Welt sollten hier nun auch Wiener Theaterstucke einaktige Operetten und Possen aufgefuhrt werden Ein Novum war ausserdem die Auffuhrung der taglichen Theaterstucke auch wahrend der Sommermonate 29 Am 1 Dezember 1899 wurde Karl Blasel im Zuge seines 50 jahrigen Buhnenjubilaums auch das goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen 30 Schon zwei Jahre nach Umbau und Neueroffnung des Colosseums musste es wieder schliessen Blasel machte dafur die Eigentumerfirma und starke innerstadtische Konkurrenz verantwortlich und meldete am 2 Marz 1901 Konkurs an 31 32 33 Hierauf folgte ein Engagement am Wiener Jantsch Theater bevor er im Oktober 1901 ans Carltheater zuruckkehrte 34 35 Ab 1902 zeigte sich Blasel auch als Autor verantwortlich 36 Im Sommer 1902 fuhrte das Jantschtheater zum ersten Mal eine Posse von Karl Blasel mit dem Namen Eine Millionenerbschaft auf Blasel spielte darin die Hauptrolle 37 Auch die Posse S goldne Wienerherz die im September gleichen Jahres uraufgefuhrt wurde sowie Der schone Karl 1903 stammen aus der Feder Blasels 38 39 Karl Blasel war fast bis zu seinem Tod als Schauspieler tatig So spielte er zum Beispiel 1912 in Karl Blasel als Zahnarzt der Wiener Kunstfilm Industrie Er starb im Alter von 91 Jahren am 16 Juni 1922 in Wien und wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 32 A Nummer 47 beigesetzt Im Jahr 1925 wurde in Wien Wahring 18 Bezirk die Blaselgasse nach ihm benannt Filmografie Bearbeiten1912 Der Unbekannte 1912 Karl Blasel als ZahnarztLiteratur BearbeitenLudwig Eisenberg Karl Blasel In Grosses biographisches Lexikon der deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Paul List Leipzig 1903 S 101 102 daten digitale sammlungen de Catrin Moderler CARL BLASEL EIN WIENER BUHNENLEBEN Verlag tredition Hamburg 2021 ISBN 978 3 347 33282 9 Peter Muller Karl Blasel der letzte Wiener Komiker Prehauser schen Geistes Wien Univ Diss 1948 Blasel Karl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 91 f Direktlinks auf S 91 S 92 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Blasel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Blasel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karl Blasel in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Pfarrer Basilius Schuhwerk Geburtseintrag Carl Blasels im Taufbuch der Kirche Maria Treu In Taufregister Pfarre Maria Treu Wien Josephstadt 16 Oktober 1831 abgerufen am 10 August 2021 Osterreichische Nationalbibliothek ANNO Das interessante Blatt 1911 10 12 Seite 30 Abgerufen am 18 September 2017 Taufbuch 01 012 08 Maria Treu Wien Niederosterreich Osten Rk Erzdiozese Wien Osterreich Matricula Online Abgerufen am 10 August 2021 Carl Blasel Autogrammfoto mit Widmung fur den Schauspieler Jani Szika In Theatermuseum online Wien Theatermuseum Wien 1908 abgerufen am 10 August 2021 Osterreichische Nationalbibliothek ANNO Das interessante Blatt 1901 10 17 Seite 7 Abgerufen am 18 September 2017 Osterreichische Nationalbibliothek ANNO Das interessante Blatt 1901 10 17 Seite 7 Abgerufen am 18 September 2017 Osterreichische Nationalbibliothek ANNO Das interessante Blatt 1901 10 17 Seite 7 Abgerufen am 18 September 2017 Osterreichische Nationalbibliothek ANNO Das interessante Blatt 1911 10 12 Seite 30 Abgerufen am 18 September 2017 Osterreichische Nationalbibliothek ANNO Der Humorist 1899 11 20 Seite 2 Abgerufen am 18 September 2017 Osterreichische Nationalbibliothek ANNO Innsbrucker Nachrichten 1884 01 12 Seite 6 Abgerufen am 18 September 2017 Osterreichische Nationalbibliothek ANNO Das interessante Blatt 1901 10 17 Seite 7 Abgerufen am 18 September 2017 Osterreichische Nationalbibliothek ANNO Der Humorist 1899 11 20 Seite 2 Abgerufen am 18 September 2017 Osterreichische Nationalbibliothek ANNO Linzer Tages Post 1873 11 05 Seite 3 Abgerufen am 18 September 2017 Osterreichische Nationalbibliothek ANNO Die Debatte 1869 02 25 Seite 5 Abgerufen am 18 September 2017 Osterreichische 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