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Die Geschichte des osterreichischen Films der Nachkriegsara beginnt mit der Besetzung Osterreichs durch die vier Alliierten Siegermachte des Zweiten Weltkriegs USA Sowjetunion Grossbritannien und Frankreich Die spaten 1950er Jahre brachten mit der Einfuhrung des Fernsehens erstmals einen ernst zu nehmenden Konkurrenten fur das Kino hervor der diesem in den folgenden Jahrzehnten auch einen grossen Teil des Publikums abspenstig machte Die spaten 1950er Jahre sind zudem gepragt von einer Hochkonjunktur der Musikkomodien und Heimatfilme In den 1960er Jahren kommt es zu einem Niedergang dieses wenig abwechslungsreichen Genres und es dauert bis Ende der 1970er Jahre dass sich in Osterreich eine neue Generation von Filmschaffenden vielfaltigeren Themen annehmen kann und somit dem osterreichischen Film zu einer Erholung verhilft Diese neue Ara wird als Neuer Osterreichischer Film bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Im besetzten Nachkriegsosterreich 1945 bis 1955 1 1 Filmwirtschaft 1 2 Die ersten Nachkriegsproduktionen 1 3 Filmschaffen ab 1948 1 4 Vergangenheitsbewaltigung im Film 1 5 Filmschaffen zu Beginn der 1950er Jahre 1 6 Hohepunkt der Lustspieldramaturgie 2 Zwischen Kommerz und Avantgardefilm 1955 bis 1970 2 1 Filmwirtschaft 2 2 Hohepunkt der Heimatfilmproduktion 2 3 Komodien Eisrevue Operetten und Monarchiefilme 2 4 Kriminal und Agentenfilme 2 5 Literaturverfilmungen 2 6 Freizugigkeit und Enttabuisierung im Film 2 7 Geforderte Filme und Kulturfilme 2 8 Avantgardefilm und alternatives Filmschaffen 3 Literatur 3 1 Deutschsprachige Literatur 3 2 Fremdsprachige Literatur 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseIm besetzten Nachkriegsosterreich 1945 bis 1955 BearbeitenFilmproduktionAbendfullende Ton SpielfilmeJahr Anzahl1946 21947 131948 251949 251950 171951 281952 191953 281954 221955 28Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Befreiung vom Nationalsozialismus war Osterreich von den Alliierten besetzt und die Filmindustrie kam aufgrund der Kriegsfolgen wie Zerstorung Armut und Hunger nur sehr schleppend wieder ins Laufen Es fehlte etwa an Personal Kohle zum Heizen und Rohfilmmaterial Die Stromversorgung kam regelmassig zum Erliegen und die Lebensmittel waren rationiert Viele Ateliers Kinos andere Gebaude und Strassen waren zerstort Eine Orientierungs und Ratlosigkeit in der Suche einer erfolgreichen osterreichischen Filmdramaturgie kennzeichnete diese Jahre in denen vielfach Erfolgsproduktionen der 1930er Jahre nachgeahmt wurden Es entstanden jedoch auch Filme die sich mit den vergangenen durch Krieg und Antisemitismus gepragten Jahren auseinandersetzten Diese trafen jedoch haufig nicht den Geschmack des breiten Publikums Selbst Regisseur Willi Forst spricht Ende 1947 von einem Fiasko des Wiener Films Die Produktionen seien nicht mal durchschnittlich 1 In diesen Jahren erschienen noch acht Filme die wahrend des Nationalsozialismus hergestellt oder begonnen wurden so genannte Uberlaufer Nicht zuletzt wegen fehlender Hohepunkte der Filmproduktion der ersten Nachkriegsjahre fiel auch der Absatz und Vertrieb im Ausland schwer Einzig in die Schweiz gelang der Export reibungslos Noch 1946 war der Export von Filmen nach Deutschland fast unmoglich Die Lage besserte sich um 1947 wieder 1948 jedoch verhandelte Westdeutschland eine Einfuhrquote mit Osterreich die ein Verhaltnis von 1 4 zugunsten Westdeutschlands vorsah Ab 26 Oktober erschien die beliebte Filmzeitschrift Mein Film wieder jedoch nur in beschranktem Umfang da es neben vielen anderen Gutern auch an Papier mangelte Ab 1949 erschien Filmkunst Zeitschrift fur Filmkultur und Filmwissenschaft Diese 1997 eingestellte Filmzeitschrift war die am langsten bestehende deutschsprachige Filmzeitschrift Filmwirtschaft Bearbeiten Die grosste Filmgesellschaft auf osterreichischem Boden die Wien Film wurde als deutsches Eigentum von den Alliierten beschlagnahmt Nachdem Wien in vier Besatzungszonen aufgeteilt worden war stand zudem fest dass die Filmstudios in Sievering sowie die Zentrale in der Siebensterngasse der amerikanischen Verwaltung zugeordnet waren wahrend die Filmateliers am Rosenhugel im sowjetischen Sektor lagen Die Sievering Filmstudios sollten von den US Amerikanern liquidiert werden Die Vereinigten Staaten verfolgten zudem das Interesse den Hollywood Produktionen keine Konkurrenz zu machen Wahrend die Sowjetunion von den Potsdamer Beschlussen Gebrauch machte und als Reparation samtliche ehemals deutsche Unternehmungen ubernahm verzichteten die westlichen Besatzungsmachte USA Frankreich und Grossbritannien auf diese Massnahme Dies bedeutete fur die neu gegrundete Wien Film dass sie mit den Filmstudios in Sievering und Schonbrunn weiterarbeiten konnte jedoch auf die Rosenhugel Filmstudios verzichten musste Diese wurden in die sowjetische USIA eingegliedert und als Wien Film am Rosenhugel weiterbetrieben Schon am 16 August 1945 wurde mit der Cziffra Film Produktionsgesellschaft der erste Schritt fur einen Neuanfang getan Die Gesellschaft mit Sitz in der Wiener Neubaugasse 28 gehorte zu 40 Geza von Cziffra Hauptteilhaber war der Kaufmann Carl Albert Loewenstein der intensive Geschafte mit der sowjetischen Besatzungsmacht betrieb und so auch fur das notwendig Filmmaterial beschaffen konnte Gefeiert wurde die Grundung der Gesellschaft mit einer Party an der auch die zustandigen US Offiziere teilnahmen Nach der Produktion des ersten Films Glaub an mich zerbrach die Kooperation zwischen den Gesellschaftern Loewenstein schied aus und grundete 1946 die Lowen Film Produktionsgesellschaft die dann bis 1950 weitere Filme abdrehen liess Allen Schwierigkeiten zum Trotz wurden 1946 weitere Filmproduktionsgesellschaften gegrundet oder wiedereroffnet So erstand Ende 1946 die Sascha Film Verleih und Vertriebs Ges m b H sowie die Sascha Film wieder auf Ebenfalls in diesem Jahr grundeten Elfi von Dassanowsky und Emmerich Hanus die Belvedere Film um den Wiener Musikfilm wiederauferstehen zu lassen Am 3 Juli 1947 grundete Karl Hartl die Neue Wiener Filmproduktionsgesellschaft unter Patronanz der Creditanstalt die auch an der Sascha Film sowie an der vier Monate spater gegrundeten Osterreichischen Filmgesellschaft m b H OFA beteiligt war Sitz war Salzburg wo zwei Atelierhallen errichtet wurden Eine Niederlassung befand sich in Innsbruck In der Nahe in Thiersee adaptierte man das Passionsfestspielhaus zu einer grossen Atelierhalle Diese wurde jedoch 1954 wieder aufgelassen als sich geeignetere Ateliers zur Nutzung anboten 1949 wurde in Graz die Alpin Film Austria gegrundet Sie verfugte im Stadtteil Thalerhof uber einen Hangar als Aufnahmehalle die mit 80 40 Metern die damals grosste Osterreichs war 1953 begann in Wels die Bergland Film mit ihrer Produktionstatigkeit die 1960 jedoch bereits wieder eingestellt wurde Zur Verfugung stand ihr in dieser Zeit eine der Ausstellungshallen am Welser Volksfestgelande welches zu einem Filmatelier umgestaltet wurde 1954 grundete Erich Pochlatko die Epo Film die seither in Wien und Graz tatig ist Im Gegensatz zu grossen internationalen Filmproduktionsgesellschaften verfugten osterreichische Filmproduzenten uber keine langfristigen Absatzvertrage Fur jeden Film musste die Prozedur der Sicherung der Absatzvertretung der Aufbringung der finanziellen Mittel und die Anmietung der Ateliers neu geregelt werden Auf diese okonomisch nicht sehr effiziente Weise entstanden in der Regel jahrlich nur ein bis zwei Filme pro Filmproduktionsgesellschaft Heimische Filmproduzenten waren nicht ganz unverschuldet vollstandig vom deutschen Verleih und Vertrieb abhangig Denn um kein finanzielles Risiko einzugehen richtete man die kommerziellen Heimatfilme und Komodien vielfach nach den Wunschen der deutschen Verleiher aus Aus den kommerziellen Erfolgen heraus die Anfang der 1950er Jahre vermehrt gelangen entstand durchaus eine gewisse Finanzstarke der grossten Wiener Produktionsgesellschaften Dennoch wagte man sich kaum etwas Neues auszuprobieren oder anspruchsvollere Filme herzustellen Fur Konflikte sorgten hierbei Abrechnungsmodalitaten und die jahrlich neu zu verhandelnde Einfuhrquote nach Deutschland Die ersten Nachkriegsproduktionen Bearbeiten Anfang des Jahres 1946 begann Marte Harell ihre Nachkriegskarriere in der Produktion von Glaub an mich Der Film ersetzte die dustere Atmosphare der Nazi Heimatfilme durch grossere Leichtigkeit und es kam zur Verbindung von Motiven des Heimatfilms mit jenen der Komodie Das fehlende Rohfilmmaterial konnte von der Sowjetunion beschafft werden die im Gegenzug jedoch die Verwertungsrechte am Film verlangte Marte Harell Ewald Balser und Rudolf Prack spielten die Hauptrollen Senta Wengraf ihre erste Rolle Das Drehbuch zu dieser von der Loewen Film produzierten Liebeskomodie stammte von Kurt Nachmann und Geza von Cziffra der auch Regie fuhrte Als Kameramann fungierte Hans Schneeberger Es war der erste osterreichische Film der in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg gezeigt wurde Die Kritiken standen dieser Liebeskomodie angesichts des zu jener Zeit schwierigen Lebensumfeldes ablehnend gegenuber Am 27 September pramierte Schleichendes Gift ein Aufklarungsfilm der Standard Film der sich mit den vielfach auftretenden Geschlechtskrankheiten der Nachkriegsjahre auseinandersetzte Gedreht wurde im Allgemeinen Krankenhaus von Wien wo auch die Stromversorgung besser war als etwa in den Filmstudios Auch bei dieser Produktion wurde sowjetisches Rohfilmmaterial verwendet 1946 inszenierte J A Hubler Kahla den Star Film Die Welt dreht sich verkehrt Hans Moser reist darin durch die Epochen der osterreichischen Geschichte um am Schluss zu erfahren Die gute Zeit liegt immer vor einem und fur die Tatsache ob sie wirklich gut wird sind nur wir selbst verantwortlich zu machen Es war dies der erste Hans Moser Film nach 1945 Bereits 1946 produzierte die Tirol Film Innsbruck gemeinsam mit der Zurcher Omnia Film Erde Urauffuhrung 1947 nach Karl Schonherrs gleichnamiger Tragikomodie Es spielten einige Schauspieler der Exl Buhne unter der Regie von Leopold Hainisch Auch die Komodie Triumph der Liebe der Wiener Mundus Film mit den Hauptdarstellern O W Fischer Judith Holzmeister Paul Kemp und Inge Konradi erschien 1947 Regie fuhrte Alfred Stoger Ebenso die erste Produktion der Belvedere Film Die Glucksmuhle unter Regie von Emmerich Hanus sowie der von Geza von Cziffra inszenierte Film Das unsterbliche Antlitz mit O W Fischer in der Hauptrolle In Seine einzige Liebe griff die Belvedere Film ein altbewahrtes Thema des osterreichischen Films auf Die Verfilmung des Lebens eines bekannten Musikers In diesem Fall jenes von Franz Schubert der von Franz Boheim gespielt wurde Regie fuhrte erneut Emmerich Hanus Singende Engel hingegen wurde von Gustav Ucicky inszeniert Darin wirkten die Wiener Sangerknaben sowie Gustav Waldau als Joseph Haydn mit Die Reaktionen der Kritik auf eine erneute Auflage solcher Musiker Verfilmungen waren durchwegs dass dies nicht der richtige Weg der Wiener Filme sei Wenig spater jedoch erschien einer der grossten Kinoerfolge der osterreichischen Nachkriegszeit In Der Hofrat Geiger fur die Furst Film von Willi Forst und Paul Horbiger produziert sang Waltraut Haas ein Lied das zum Schlager der Jahre 1947 und 1948 wurde Mariandl Der in der Wachau spielende Film basierte auf einem musikalischen Lustspiel von Martin Costa und Hans Lang Neben Produzent Paul Horbiger spielten auch noch Hans Moser und Maria Andergast Hauptrollen in dieser als erster Reise und Heimatfilm geltenden Produktion Die Funktion des Films bestand darin die Bewohner der zerbombten Stadte an einer unversehrten Landschaft zu erfreuen und ihnen einen Kurzurlaub im Kinosessel zu ermoglichen Der auch im Ausland gezeigte Film war zudem eine effektvolle Werbung fur den Fremdenverkehr Die Filmzeitschrift Mein Film schrieb hierzu in ihrer Kritik Die drei Hauptdarsteller Paul Horbiger Maria Andergast und Hans Moser sind also wieder in einen geeigneten Rahmen gestellt worden der es ihnen ermoglichte die alte Beliebtheit der verkorperten Typen aus dem osterreichischen Volkstum wieder neu zu beleben und damit dem osterreichischen Unterhaltungsfilm endlich wieder im Ausland jene Geltung verschaffen zu helfen die nun wohl genugend schlechte Filme vergeblich zu erreichen versucht haben 2 In osterreichischen Kinos erreichte der Film bis zum 30 April 1951 eine aussergewohnlich hohe Besucherzahl von 2 548 000 Die 13 im Jahr 1947 erschienenen osterreichischen Spielfilme reprasentierten bereits in etwa die Palette des osterreichischen Filmschaffens der Nachkriegsjahre Theaterkomodie bauerlicher Schwank Wiener musikalische Komodie Sommer und Winter Fremdenverkehrsfilme biografische Filme Literaturverfilmungen und Dokumentarfilme Filmschaffen ab 1948 Bearbeiten Der erste Film der 1948 erschien war zugleich auch Franz Antels erste Spielfilminszenierung Das singende Haus produziert von der Sherberko Film spielte in den 1920er und 1930er Jahren und handelte von Theater Musik und Revue in der Zeit der aufkommenden Jazzrhythmen In den Hauptrollen Hans Moser Hannelore Schroth Curd Jurgens Herta Mayen und Walter Muller Ende 1947 wurde die Pabst Kiba Produktionsfirma von der stadtischen Wiener Kinobetriebsagentur Kiba und dem Regisseur G W Pabst gegrundet Fur zehn Millionen Schilling sollten in den kommenden Jahren drei Filme hergestellt werden Es wurden jedoch vier Duell mit dem Tod Geheimnisvolle Tiefe 1 2 3 aus und Ruf aus dem Ather Wurde Duell mit dem Tod von der Kritik noch als sehenswert empfunden fiel Geheimnisvolle Tiefe dessen Drehbuch von G W Pabsts Frau Trude stammte sowohl bei der Kritik als auch an den Kinokassen durch Nach heftigen Diskussionen im Wiener Gemeinderat wurde diese Gesellschaft im Jahr 1949 wieder aufgelost Paul Hubschmid Elfe Gerhart und Hans Putz spielten 1948 in einem der wenigen Kriminalfilme der Nachkriegsjahre die Hauptrollen Arlberg Express Regie fuhrte Eduard von Borsody und Kameraroutinier Hans Androschin stand zum letzten Mal hinter einer Filmkamera Auch die Literaturverfilmung An klingenden Ufern von Hans Unterkircher erschien in diesem Jahr Die auf einer Novelle von Alexander Lernet Holenia basierende in den Kriegswirren spielende Produktion kam mit weniger Dialogen aber mehr Landschaftsbildern und Untermalungsmusik aus wofur die ansonsten sehr kritische Filmzeitschrift Funk und Film nur lobende Worte fand Mit Liebling der Welt erschien 1949 einer der seltenen Marchenfilme osterreichischer Produktion Das Drehbuch schrieben Karl Farkas und Siegfried Bernfeld Im selben Jahr erschien die bereits dritte Beethoven Verfilmung Eroica Regie in diesem Musikerfilm spielte Walter Kolm Veltee der Sohn aus Luise Flecks erster Ehe mit Anton Kolm Die Osterreichische Filmgesellschaft OFA produzierte 1949 Vagabunden mit Paula Wessely und Attila Horbiger Der Film wurde 1950 mit dem Sascha Pokal fur seinen Erfolg ausgezeichnet Einen internationalen Preis erhielt hingegen Ernst Marischkas Matthaus Passion 1949 funf Jahre nach Drehbeginn wurde Wiener Madeln fertiggestellt Zu Drehbeginn war es der erste Farbfilm Agfacolor der Wien Film Regie in dieser letzten Filmproduktion auf osterreichischem Boden wahrend des Nationalsozialismus fuhrte abermals Willi Forst Die Filmaufnahmen wurden mehrmals von Fliegeralarm unterbrochen und konnten erst in den Nachkriegsjahren fertiggestellt werden Der Film der Ahnlichkeiten zu Operette aufwies spielte im 19 Jahrhundert und handelte vom Komponisten Carl Michael Ziehrer den Willi Forst selbst spielte Die titelgebenden Madeln waren Judith Holzmeister Dora Komar Vera Schmid und Hilde Foda 1949 erschien Marchen vom Gluck welcher Gunther Philipp und Nadja Tiller ihre ersten Filmrollen verschafften Ebenfalls 1949 schrieben Franz Antel und Gunther Philipp das Drehbuch zu Kleiner Schwindel am Wolfgangsee der mit den Hauptdarstellern Waltraut Haas Hans Holt Gunter Philipp Nadja Tiller und Rolf Olsen gedreht wurde Rasch kam es zu weiteren Wolfgangsee Filmen und dieses Modell wurde in den Worthersee Filmen der 1960er und 1970er mit wenigen Anderungen weiter verwendet 1949 stellte die Grazer Alpin Film Austria ihren ersten aufwandigen Spielfilm her Hexen Edith Mill spielte die Hauptrolle Dieselbe Filmproduktionsgesellschaft produzierte 1950 den von der Kritik vielfach gelobten Kriminalfilm Pramien auf den Tod Hierbei fuhrte Curd Jurgens erstmals Regie Er schrieb auch das Drehbuch und spielte neben Werner Krauss Siegfried Breuer Judith Holzmeister und Edith Mill eine der Hauptrollen Neben diesem Film wurde auch Der Schuss durchs Fenster der ebenfalls von der Alpin Film hergestellt wurde am 13 Januar 1950 uraufgefuhrt Siegfried Breuer fuhrte Regie und Curd Jurgens spielte die Hauptrolle In der Aufnahmehalle in Graz Thalerhof entstand im selben Jahr auch noch eine Verfilmung der Liebesgeschichte von Erzherzog Johann und Anna Plochl Vergangenheitsbewaltigung im Film Bearbeiten Neben den Heimat und Musikfilmkomodien entstanden in den Nachkriegsjahren mehrere Produktionen die sich mit der jungsten Vergangenheit auseinandersetzten So etwa das im Gegensatz zur ersten Nachkriegsproduktion Glaub an mich auf die aktuellen Lebensumstande eingehende Drama Der weite Weg das sich mit den Schicksalen von Kriegsheimkehrern auseinandersetzte Der Aufbau war allerdings typisch fur einen osterreichischen Heimat bzw Musikfilm oder auch fur eine Komodie eine melodramatische Liebesgeschichte eine verhangnisvolle Verwechslung ein Missverstandnis und zum Schluss ein Happy End Jedoch war das Umfeld dieses Mal wesentlich ernster Regie fuhrte Eduard Hoesch der wegen Personalmangels auch Produzent Autor Produktions und Aufnahmeleiter war Hauptdarsteller waren Rudolf Prack Hans Holt Maria Andergast Willy Danek und Thea Weis In ihrer Rolle als wartende Ehefrau sprach Maria Andergast vielen Frauen aus dem Herzen als sie verzweifelt sagte Ja wisst ihr denn uberhaupt was wir Frauen fur ein Leben gefuhrt haben wahrend ihr da draussen wart Diese ewigen Bombenangriffe ihr habt es bestimmt schwer gehabt aber ihr wart wenigstens mit Kameraden beisammen nicht allein Allein immer allein und das Warten Und immer zittern mussen Lebt er noch Und zwei Jahre keine Nachricht nichts Und jeder Tag endlos lang jede Nacht Den kunstlerischen Hohepunkt des Filmjahrs 1948 stellte der politisch aufklarerische philosemitische Film Der Prozess von G W Pabst dar Pabst wollte damit an seine Werke Westfront 1918 und Kameradschaft anknupfen was ihm jedoch nicht ganz gelang Der Film thematisierte den latenten Antisemitismus in Mittel und Osteuropa am Beispiel eines ungarischen Dorfes im Jahr 1882 ging jedoch nicht naher auf die Ursachen oder auf Losungsvorschlage ein Der Film stosst daher auf wenig Interesse beim Publikum und zahlt zu den weniger besuchten der 25 Filmproduktionen des Jahres 1948 Auch Das andere Leben von Rudolf Steinbock inszeniert im Filmstudio des Theaters in der Josefstadt thematisierte die jungste politische Vergangenheit Trotz Aufgebot der besten Schauspieler des Theaters wie Aglaja Schmid Robert Lindner Gustav Waldau Vilma Degischer Leopold Rudolf Siegfried Breuer Erik Frey Anton Edthofer und Erni Mangold fand jedoch auch diese Produktion nur wenig Andrang in den Kinos 1948 erlangte die 1938 in die Schweiz geflohene Maria Schell in Der Engel mit der Posaune ihre erste Hauptrolle Hans Holt Oskar Werner Paula Wessely und Attila Horbiger spielten in diesem von Karl Hartl inszenierten Geschichtsfilm an ihrer Seite Nach einem Roman von Ernst Lothar wird anhand der Wiener Klavierbauerfamilie Alt Antisemitismus und Anpassungsverhalten der Osterreicher zwischen Monarchie und Ende des Zweiten Weltkrieges dargestellt Im Gegensatz zu Der Prozess und Das andere Leben fand diese Produktion rege Zuschauerstrome auch in Deutschland und war die erfolgreichste osterreichische Filmproduktion der Nachkriegsjahre weshalb Karl Hartl bei Alexander Korda in London auch eine englische Fassung herstellen liess Vor allem Maria Schell und Oskar Werner kamen dadurch mit der englischen Filmszene in Kontakt Eduard von Borsody produzierte 1948 auf einem Schauspiel von Fritz Hochwalder basierend Die Frau am Weg Brigitte Horney Otto Woegerer und Robert Freytag spielten die Hauptrollen in diesem von Funk und Film als Meilenstein am Weg einer gesunden aufrechten und kunstlerischen osterreichischen Filmproduktion wie sie sein soll und sie die Welt von uns erwartet gelobten Film rund um einen Widerstandskampfer Dieser Film zahlte neben Der Hofrat Geiger und Der Herr Kanzleirat auch zu den acht Filmen die 1948 offiziell in Deutschland gezeigt werden konnten Der zweite und zugleich letzte Film aus dem Filmstudio des Theaters in der Josefstadt war Liebe Freundin aus dem Jahr 1949 Regie dieses im Nachkriegswien spielenden Films fuhrte erneut Rudolf Steinbock nach einem Buch von Curt Johannes Braun Thematisiert werden Ehe und Liebesprobleme und der Wiederaufbau mit den Hauptdarstellern Vilma Degischer Johannes Heesters und Erik Frey Eine sehr erfolgreiche Produktion war Die letzte Brucke aus dem Jahr 1954 Der etwas verklarende Antikriegsfilm handelte von einer deutschen Arztin die in Gefangenschaft der jugoslawischen Partisanen gerat und dort tapfer ihrer arztlichen Pflicht weiter nachgeht Die Hauptdarstellerin Maria Schell stieg dank diesem Film zum Star auf Bei den Filmfestspielen von Cannes gewann sie den Preis fur die beste Darstellerin Der Film verkaufte sich weltweit sehr zur Freude des Grossindustriellen Ludwig Polsterer der mit diesem Film ins Filmgeschaft einstieg Regie fuhrte Helmut Kautner Filmschaffen zu Beginn der 1950er Jahre Bearbeiten Osterreich war in den 1950ern ein beliebter Drehort fur bundesdeutsche Produktionen die hier auf gunstige Bedingungen zuruckgreifen konnten Zugleich ergab sich fur osterreichische Filmschaffende die Chance uber die Landesgrenzen hinaus bekannt zu werden Zahlreiche Filmregisseure und vor allem Schauspieler wanderten in die Bundesrepublik ab In der ersten Halfte der 1950er Jahre entstanden mehr filmische Biografien denn je zuvor Neben den Musikern deren Leben bereits seit der fruhen Stummfilmzeit immer wieder als Filmsujet herhalten mussten waren nun auch andere Kunstler wie etwa Alexander Girardi in Der Komodiant von Wien und politische Personlichkeiten der osterreichischen Geschichte an der Reihe So verfilmte G W Pabst 1955 in Der letzte Akt das Lebensende Adolf Hitlers mit Albin Skoda in der Hauptrolle Der Film versucht auf die psychische Verfassung Adolf Hitlers einzugehen suggeriert jedoch dass das Dritte Reich in all seinen Auswirkungen einzig das Werk eines Halbirren war Auch osterreichische Literatur des 19 Jahrhunderts wurde wieder vermehrt wahrgenommen Der Heimatfilm Das Madchen vom Pfarrhof basierte auf dem bereits zur Stummfilmzeit beliebten und mehrfach verfilmten Drama Der Pfarrer vom Kirchfeld von Ludwig Anzengruber 1953 diente Johann Nestroys Der Verschwender fur eine Filmproduktion Die jahrliche Spielfilmproduktion bis 1955 schwankte zwischen 17 1950 und 28 1955 Was die Wiener Produktionen nicht schafften bewerkstelligte 1950 die britische Produktion Der dritte Mann Der Agentenfilm mit seiner beruhmten Zithermusik von Anton Karas machte Wien weltberuhmt Als Produzent fungierte der Monumentalfilmproduzent des Wiener Stummfilms der 1920er Jahre Alexander Korda Die Buchvorlage stammte von Graham Greene Die US amerikanischen Filmstars Joseph Cotten und Orson Welles spielten neben bekannten osterreichischen Darstellern wie Paul Horbiger Hedwig Bleibtreu Siegfried Breuer und Ernst Deutsch Eine bekannte Szene des Films spielte im Riesenrad des Wiener Praters Dieser einst beliebte Drehort schien nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch nur noch sporadisch in Filmproduktionen auf etwa in Wienerinnen von 1952 1952 erschien eine inhaltlich und stilistisch an den Dritten Mann angelehnte Produktion die zu den starksten Leistungen des osterreichischen Films der Nachkriegsjahre zahlt Abenteuer in Wien Regie fuhrte Emil E Reinert nach einem Roman von Alexander Lernet Holenia 1950 erschien mit Erzherzog Johanns grosse Liebe von Regisseur Hans Schott Schobinger nach Hofrat Geiger der zweite wesentliche Fremdenverkehrswerbefilm fur Osterreich Der romantische und fur viele Sehnsucht nach einer gesicherten Zeit weckende Film lockte ein grosses Publikum in die Kinos Paula Wessely griff 1951 diesen Erfolg auf und engagierte sich als Produzentin selbst fur die Hauptrolle in Maria Theresia der ihr ob des schwachelnden Drehbuchs jedoch keinen grossen Erfolg bescheren konnte Ermuntert durch den Erfolg der britischen Dokumentation Eine Konigin wird gekront brachte Ernst Marischka 1953 mit seiner Erma Film Madchenjahre einer Konigin eine operettenartige Aufarbeitung der englischen Geschichte hervor Fur die Hauptrolle der jungen Konigin Viktoria entdeckte er Romy Schneider Im selben Jahr sprang auch Franz Antel auf den Zug der Verfilmungen von Lebensgeschichten des Hochadels auf und schrieb das Drehbuch zu Kaiserwalzer fur den er auch Regie fuhrte Kaiserwalzer erreichte in Deutschland das hochste Einspielergebnis das ein osterreichischer Film bis dahin erreicht hatte Funk und Film kommentierte diese Tatsache mit Die Branche reibt sich die Hande die Kritiker raufen sich die Haare 3 Ernst Marischka folgte mit der Vindobona Film Produktion Der Feldherrnhugel nach Alexander Roda Roda der 1926 schon einmal verfilmt wurde als Stummfilm unter der Regie von Hans Otto Lowenstein und Erich Schonfelder mit Roda Roda in der Rolle des Korpskommandanten 4 worauf Antel 1954 wiederum mit dem Agfacolor Farbfilm Kaisermanover konterte Daraufhin stellte Ernst Marischka 1955 Die Deutschmeister erneut mit Romy Schneider her ebenfalls in Agfacolor Im selben Jahr folgten noch Hofjagd in Ischl von Hans Schott Schobinger und Der Kongress tanzt wieder von Franz Antel und der Neusser Film Die beruhmteste all dieser Produktionen gelang letztendlich doch noch Ernst Marischka als er 1955 mit Sissi den Auftakt zur weltweit erfolgreichen Sissi Filmreihe macht Mit Das Salzburger Welttheater vom Dokumentarfilmpionier Max Zehenthofer und Abenteuer im Roten Meer vom weltbekannten Taucher und Naturforscher Hans Hass erschienen 1951 zwei nennenswerte Dokumentarfilme Bei den Filmfestspielen in Venedig erhielt Hans Hass fur sein Werk den Preis fur den besten abendfullenden Dokumentarfilm Im Auftrag der Wien Film begleitete Albert Quendler den Forscher Ernst Zwilling nach Afrika Mit einheimischen Laiendarstellern drehte er dort 1955 den Dokumentar Spielfilm Omaru her der bei der Premiere im Cinema Palast am Lido begeistert aufgenommen wurde Bereits 1952 sorgte Quendler mit Symphonie Wien fur einen experimentellen Beitrag zum Dokumentarfilmschaffen Die Nova Film produzierte 1951 die beiden Revuefilme Fruhling auf dem Eis und Das Herz einer Frau mit Eva Pawlik unter der Regie von Georg Jacoby dem Gatten von Marika Rokk 1952 erschien der letzte Revuefilm der Nova Seesterne mit Eva Kerbler Es entstanden auch knapp ein dutzend zeitbezogene und zeitkritische Filme zwischen 1950 und 1955 So etwa Georg C Klarens Ruf aus dem Ather 1951 mit Oskar Werner der knapp zwei Jahre nach Auflosung der Produktionsgesellschaft Pabst Kiba Produktionsfirma erschien oder die aus funf Episoden bestehende Produktion Asphalt 1951 in der das Leben verschiedener junger Menschen thematisiert wird Neben dem von der Kritik wenig geschatzten Asphalt erschienen 1952 mit Wienerinnen Schrei nach Liebe und 1953 mit Flucht ins Schilf weitere neoveristische Filme Kurt Steinwendners Uber Zweiteren berichteten sogar Tageszeitungen ausfuhrlich und nach der Premiere im Wiener Kunstlerhaus Kino waren sich die Kritiker einig dass es sich bei diesem Film der von einem Mordfall am Neusiedler See und den Reaktionen der umliegenden Bevolkerung darauf handelt um einen Neubeginn in der osterreichischen Filmszene handeln konnte Eine einzigartige und aussergewohnliche Produktion der osterreichischen Filmgeschichte erschien 1952 Mit Geldern der Bundesregierung entstand der Science Fiction Film 1 April 2000 Der Film handelt von der Erklarung der Unabhangigkeit Osterreichs und der darauf folgenden Emporung der Weltschutzkommission Die millionenteure Produktion sollte die Alliierten an ihre Entlassung Osterreichs in die Unabhangigkeit erinnern Nicht 48 sondern bereits drei Jahre spater geschah dies tatsachlich Ob der Film hierbei eine Rolle spielte ist nicht bekannt Von 1950 bis 1954 entstanden jahrlich zwei Operettenverfilmungen in denen Werke von Edmund Eysler Jara Benes Leo Fall Robert Stolz Fred Raymond Carl Zeller und Johann Strauss verarbeitet wurden Die bekanntesten Darsteller dieser Filme waren Elfie Mayerhofer und Curd Jurgens in Kussen ist keine Sund 1950 Paul Horbiger in Der fidele Bauer 1951 Johannes Heesters und Waltraut Haas in Tanz ins Gluck 1951 sowie Hannerl Matz in Saison in Salzburg 1952 und Die Perle von Tokay 1954 Am Rosenhugel wurde fur die Verfilmung der Johann Strauss Operette Eine Nacht in Venedig unter Regisseur Georg Wildhagen eine aufwandige Kulisse aufgebaut sowohl im Ateliergebaude als auch im Freien Ebenfalls am Rosenhugel entstand 1953 die Verfilmung von Gaetano Donizettis Oper Die Regimentstochter Fur die Nova Film waren hierbei die Regisseure Georg C Klaren und Gunther Haendel tatig Auch Walter Kolm Veltee verfilmte hier eine Oper Mozarts Don Giovanni wurde 1955 mit Cesare Danova Josef Meinrad und Marianne Schonauer fertiggestellt Fur die hervorragende Kamerafuhrung zeichneten Willi Sohm und Hannes Fuchs verantwortlich 1954 wurde der bereits 1940 bis 1944 abgedrehte Film von Leni Riefenstahl Tiefland gemeinsam mit der Tiroler Plesner Film fertiggestellt In Fritz Kortners Film Sarajewo aus dem Jahr 1955 spielte Klaus Kinski den Attentater von Franz Ferdinand gespielt von Ewald Balser Oskar Werner spielte im selben Jahr die Hauptrolle in Mozart einer Regiearbeit von Karl Hartl in einer Koproduktion der Polsterer und Cosmopol Film Johanna Matz Gertrud Kuckelmann und Nadja Tiller spielten die weiteren Rollen Hohepunkt der Lustspieldramaturgie Bearbeiten In der ersten Halfte der 1950er Jahre erlebten die Musik und Reisekomodien ihren Hohepunkt Von der Kritik abgelehnt und von den Intellektuellen belachelt erreichten solche Filme jedoch grosse Akzeptanz unter der Bevolkerung Wichtige Regisseure dieser Jahre waren Franz Antel Alfred Stoger Hubert Marischka Harald Reinl Gustav Ucicky Hans Schott Schobinger Alfred Lehner oder Alfons Stummer wobei sie in der Regel keine asthetischen Neuerungen durchsetzten sondern fur eher konventionelle Inszenierungen sorgten Mit Kind der Donau drehte Marika Rokk 1950 den ersten osterreichischen Farbfilm der Nachkriegszeit Als bekanntester Vertreter von Reise und Musikkomodien aber auch Heimatfilmen drehte Franz Antel in den 1950ern einige der erfolgreichsten osterreichischen Filme wobei er zwischen den Genres pendelte und in Spionage 1955 sogar den Fall des Oberst Redl aus der Monarchie aufgriff und einen durchaus seriosen Film vorlegte In Der alte Sunder 1951 liess Antel inspiriert durch den Erfolg von Martin Costas Hofrat Geiger einige Darsteller Gesangseinlagen abliefern Die Titellieder des Films stammten von Hans Lang und hiessen Der alte Sunder und Ja da kann man halt nichts machen Franz Antel verschaffte auch jungen Schauspielern wie Gunther Philipp in Kleiner Schwindel am Wolfgangsee 1949 und Peter Alexander in der Reisekomodie Verliebte Leute ihre ersten Hauptrollen Mit durchs Salzkammergut reisten hier auch Hans Moser und Oskar Sima und fur die deutschen Zuseher auch Rudolf Platte Diese fruhen Produktionen Antels zahlen heute zu den Klassikern der osterreichischen Filmkomodie Allerdings war Antel sehr bald als Regisseur in der Bundesrepublik Deutschland mit grossem Erfolg tatig und kehrte erst in den spaten 1960ern auch als Produzent nach Osterreich zuruck Die dem Heimatfilm nahestehenden Heimat und Reisekomodien erzahlten typischerweise von Verwechslungen Glucks und Zufallen im Leben der durchschnittlichen osterreichischen Bevolkerung So etwa Ernst Marischkas Reisekomodie Zwei in einem Auto Die Hauptdarsteller gewinnen im Toto den Jackpot kaufen sich ein Auto und reisen nach Italien Dort lernt die weibliche Hauptdarstellerin einen beruhmten Autorennfahrer kennen Es folgen Verwechslungen die zu komischen Parallelhandlungen fuhren doch am Schluss gibt es ein Happy End Durch diesen Film erlangte die Schauspielerin Johanna Matz in den folgenden Jahren als Hannerl bekannt grosse Bekanntheit Sie spielte sie neben Hans Moser Leopold Rudolf und Wolf Albach Retty In den folgenden Heimatfilmen Forsterchristel Hannerl und dem Operettenfilm Die Perle von Tokay avancierte sie zu einem neuen osterreichischen Filmstar In Hallo Dienstmann 1952 bekam man wieder einmal die haarstraubenden Folgen von Verwechslungen zu sehen Ebenfalls als Komodien ausgewertet wurden Erich Kastners Bucher Punktchen und Anton 1953 sowie Drei Manner im Schnee Paula Wessely spielte 1953 in Ich und meine Frau an der Seite ihres Gatten Attila Horbiger und den Zwillingen Isa und Jutta Gunther 1954 produzierte sie Das Licht der Liebe Regisseur dieser Mutterliebe Neuverfilmung mit Kathe Dorsch als Hauptdarstellerin war R A Stemmle Die Schonbrunn Film produzierte neben Hallo Dienstmann mit dem hervorragend zusammenspielenden Duo Hans Moser und Paul Horbiger und Alter Sunder auch die Geschichte rund um die Wiener Volkssangerin Fiakermilli gespielt von Gretl Schorg Gemeinsam mit der OFA wurde 1953 nach Franz Schuberts Buhnenstuck Tingel Tangel die Liebeskomodie Praterherzen hergestellt Der Film fuhrte in die Welt der Gaukler Buden und Wirtshausbesitzer die es in der gezeigten Form jedoch schon damals nicht mehr gab Im selben Jahr versuchte Regisseur Ernst Marischka mit der Richard Tauber Biografie Du bist die Welt fur mich den Sangerfilm wiederzubeleben Der Versuch wurde 1954 mit dem Zirkusfilm Konig der Manege fortgesetzt Damalige Horfunk und Plattenstars wie Rudi Schuricke Vico Torriani und Rudolf Schock sollten solche Filme bereichern Zwischen Kommerz und Avantgardefilm 1955 bis 1970 BearbeitenSpielfilmproduktionJahr Anzahl1956 371957 261958 231959 191960 201961 231955 startete in Osterreich der Probebetrieb des Fernsehens welches es in Westdeutschland bereits gab Eine neue Konkurrenz fur das Kino zeichnete sich ab Doch vorerst stiegen osterreichweit die Kinobesuchszahlen noch Lediglich in Wien sanken die Besucherzahlen bereits Vorerst nur langsam ab 1959 jedoch drastisch wie auch im restlichen Osterreich 1969 nahm der Osterreichische Rundfunk ORF das Farbfernsehen auf ab 1970 bestanden zwei vollwertige Programme Die Konkurrenz durch das Fernsehen machte weltweit die Filmproduzenten erstmals darauf aufmerksam dass ihre Produktionen nicht mehr so selbstverstandlich und ohne Anstrengung verkauft werden konnten Die US amerikanische Filmindustrie reagierte umgehend darauf mit der Einfuhrung der Produktionstechniken Cinemascope Cinerama 70 mm Film 3 D Spektakeln und der Herstellung von Filmen mit aufwandigen Bauten und Menschenmassen ahnlich den Monumentalfilmen der 1920er Jahre Die technischen Anderungen wurden auch vom Rest der Welt inklusive Osterreich bald ubernommen 1956 gab es auch in Osterreich bereits 98 Cinemascope Kinos und ab 1 Janner 1957 gab es osterreichweit regelmassigen Fernsehbetrieb an sechs Wochentagen In den Kinos wurde der Stereoton eingefuhrt In Osterreich wurde zwar auch eine 3 D Kamera entwickelt von Walter Maier und Kurt Traum vom Trickfilmstudio Traum amp Maier doch geriet diese Erfindung nach wenigen Kurz und Werbefilmen bald wieder in Vergessenheit Dem einsetzenden Besucherruckgang versuchte man hierzulande mit noch intensiverer Wiederverwertung von Altbewahrtem begegnen Neben den Heimatfilmen und ihm verwandten Genres nahmen andere Ziele verfolgende Projekte einen untergeordneten Rang ein Die Spielfilmproduktion erlebte 1956 ein aussergewohnliches Hoch 37 Spielfilme wurden in diesem Jahr hergestellt nachdem es im Jahr 1955 28 und im Jahr 1957 nur 26 waren 1958 war auch schon das letzte grosse Jahr von Heimat und Monarchiefilmen In den 1960er Jahren versuchte man dem Besucherschwund in den Kinos mit der Internationalisierung des Films entgegenzutreten Italienische deutsche franzosische und amerikanische Produktionsgesellschaften Schauspieler und Regisseure wurden fur Nachahmungen erfolgreicher auslandischer Produktionen wie etwa den James Bond Filmen engagiert Anstelle der Heimatfilme und Komodien bluhte nun der Avantgardefilm mit Arbeiten von Peter Kubelka oder Kurt Kren auf die heute internationale Wertschatzung geniessen und zu den wesentlichen Werken dieses Genres zahlen Diese Tradition setzten Ernst Schmidt jr und Dietmar Brehm erfolgreich fort Kommerzielle Produktionen kamen in den 1960ern immer seltener zustande Zwar kamen vor allem US Produktionen nach Osterreich um hier zu drehen aber aus dem europaischen Koproduktionszirkus war Osterreich ausgeschlossen weil es nicht Mitglied der EWG war Nur vereinzelt waren Koproduktionen etwa mit Italien oder Frankreich zu verzeichnen Es gelang jedoch nicht an moderne Filmasthetiken anzuschliessen etwa die franzosische Nouvelle Vague Der Regisseur Eddy Saller versuchte einen osterreichischen Trashfilm zu etablieren scheiterte aber Erfolgreicher waren Produktionen im Erotikbereich etwa die Mutzenbacher Filme von Kurt Nachmann mit Christine Schuberth Filmwirtschaft Bearbeiten Nach Abzug der Alliierten gingen die Rosenhugel Studios in den Besitz der nun staatlichen Wien Film uber welche kein Interesse an einer Fortfuhrung der Filmproduktion zeigte Personal wurde gekundigt und Verhandlungen mit dem ORF uber den Verkauf von Hallen aufgenommen Bis auf die Atelieranlagen Sievering gingen 1966 alle Wien Film Studios in den Besitz des ORF uber Die letzte noch am Rosenhugel gedrehte Filmproduktion Fidelio kam 1956 in die Kinos 1957 wurde auch bekannt dass die Filmabteilung des Creditanstalt Bankvereins CA Filmkreditgeschafte durchfuhrte und Filmkonzernunternehmungen betrieb So gehorten die als Verleih tatige Sascha Film die Sascha Filmproduktion die Osterreichische Film GesmbH OFA Osterreichische Filmverleih und Verwertungsgesellschaft Firma Schmiedl Requisiten Mobel sowie Austria Wochenschau Beteiligungen und das Maria Theresien Tages Kino mehrheitlich zur CA Die OFA produzierte von 1947 bis 1957 18 Filme die in 21 Landern verkauft wurden um 52 Millionen Schilling her und die Sascha Filmproduktion gab im selben Zeitraum 70 Millionen Schilling fur 15 Filme aus die in 48 Landern verkauft wurden Der Erlos osterreichischer Filmproduktionen in Deutschland bewegte sich zu dieser Zeit um 13 9 1961 und 16 3 Millionen Schilling 1964 herum Wesentlich geringere Betrage als in den Jahren zuvor Obwohl neben dem Fernsehen auch durch zunehmende Mobilisierung der Bevolkerung mit Motorrollern und PKW sowie in Mode kommende Tanzlokale dem Kino weiter Konkurrenz machen konnen Filmstars und Produzenten die Gagen in Deutschland weiter in die Hohe treiben So verdienten 1956 Maria Schell und O W Fischer je 1 2 Millionen Schilling Curd Jurgens 900 000 und Nadja Tiller 450 000 Die grossen Filmproduktionsgesellschaften verschlossen sich Neuerungen Um kein geschaftliches Risiko einzugehen machten sie sich bereitwillig von deutschen Filmverleihern abhangig Die so genannten osterreichischen Heimatfilme wurden in vielen Belangen sei es Szenerie oder Schauspieler auf den deutschen Markt abgestimmt Wenig verwunderlich daher die andauernde negative Einstellung der Kritiker zu solchen Produktionen So resumierte ein Kritiker der Funk und Film zu Heimweh dort wo die Blumen bluhn im Jahr 1958 Franz Antel hat diesen Film auf die Tranendrusen abgestimmt und ausserdem zu einem Tiefpunkt der heimischen Filmproduktion beigetragen Paul Horbiger der auch in eben erwahntem Film eine Hauptrolle spielte bekannte diesbezuglich Aufgrund meiner reichen Erfahrungen die ich wahrend meiner Dreharbeiten in Deutschland sammeln konnte habe ich mir einen Wiener Dialekt zugelegt der auch in Berlin und Hamburg verstandlich ist Da sich der osterreichische Film in Osterreich nie amortisieren kann mussen wir unsere Filme nach den Wunschen des gesamten deutschsprachigen Publikums inszenieren 5 Nach dem Erfolgsabsturz der inhaltlich immer gleichen Komodien Operetten und Heimatfilme der sich bereits ab 1958 erkennbar machte ging deren Produktion drastisch zuruck Die Absatz und Umsatzzahlen nahmen dementsprechend ab woraufhin beispielsweise die CA 1961 mit der Liquidierung der OFA reagierte Nachdem bereits die heimische Filmproduktion in den 1960er Jahren weiter abnahm setzte ab Mitte der 1960er auch das Kinosterben ein das erst Mitte der 1990er mit dem Neubau zahlreicher Kinocenter ein Ende fand 1957 beendete die Filmzeitschrift Mein Film ihre Tatigkeit und Ende des Jahres 1965 erschien die letzte Ausgabe von Paimann s Filmlisten die bisher Kinobesitzern als Orientierungshilfe bei neu erscheinenden Filmen diente Der deutsche Film der in der Nachkriegszeit ebenso hauptsachlich banale und anspruchslose Unterhaltungsfilme hervorbrachte ging in diesen Jahren nach seinem quantitativen Filmwunder der 50er Jahre ebenfalls unter Ab den 1960er Jahren entwickelte sich der osterreichische und deutsche Film erstmals zunehmend auseinander anstatt stetig weiter aufeinander zu Trotzdem blieb die personelle und wirtschaftliche Verzahnung weiterhin sehr gross jedoch widmeten sich die Regisseure der beiden Lander unterschiedlicheren Themen Hohepunkt der Heimatfilmproduktion Bearbeiten Die klassische Heimatfilmwelle in der klischeebehaftet das einfache Leben der Bevolkerung von Bergdorfern meist in Form von Liebesgeschichten dargestellt wurde wurde 1954 durch den Film Echo der Berge ausgelost Der Film war eine osterreich spezifische Abwandlung des US amerikanischen Films Der Wilde und fand aufgrund des Erfolgs zahlreiche Nachahmer Die geringe Handlungsvielfalt solcher Produktionen bezeichnete der einst in die Vereinigten Staaten emigrierte Regisseur Billy Wilder sehr treffend mit der Aussage wenn die Deutschen gemeint war der gesamte deutschsprachige Raum einen Berg im Hintergrund und Paul Horbiger im Vordergrund sehen sind sie schon zufrieden 6 Zu den ersten dieser Nachahmer zahlen die sich mit Berg und Tieraufnahmen auszeichnenden und dadurch auch tourismuswirksamen Produktionen Die Sennerin von St Kathrein 1955 von der Schonbrunn Film und Heimatland 1955 unter der Regie von Franz Antel nach der Novelle Krambambuli Das Heimatfilm Genre wurde schliesslich auf die Zeit der Monarchie ausgedehnt und mit neuen Motiven angereichert wobei insbesondere Sissi 1955 von Ernst Marischka mit Romy Schneider und Karlheinz Bohm in den Hauptrollen das herausragendste Beispiel darstellt das auch internationalen Erfolg erzielte und zwei Fortsetzungen erlebte Gefordert durch den kommerziellen Erfolg erschienen bereits 1956 sechs Heimatfilme Darunter Forsterliesl Die Magd von Heiligenblut und Das Hirtenlied vom Kaisertal Rasch wurde das Genre noch weiter ausgedehnt Es mischten sich nun auch deutsche Geschaftsleute und andere Stadtbewohner als Touristen in die Heimatfilm Dramaturgie und bestarkten diese Produktionen noch weiter in ihrer Tourismuswirksamkeit Die Filme spielten nun nicht mehr nur in idyllischen Bergdorfern sondern zum Beispiel auch im Weinbaugebiet Burgenland so etwa in Die Winzerin von Langenlois 1957 mit Herta Staal und Gunnar Moller und im Seengebiet Salzkammergut wie in Almenrausch und Edelweiss 1957 Wesentlicher Bestandpunkt solcher Filme war eine oder mehrere Liebesgeschichten Bekanntestes Heimatfilm Liebespaar waren Anita Gutwell und Rudolf Lenz die unter anderem in Forsterliesl 1956 und Mein Vaterhaus steht in den Bergen 1960 mitwirkten Da der Heimatfilm anfangs viele Zuschauer anzog und finanziell erfolgreich war kam es rasch zu einer Uberproduktion sodass immer weniger Filme Gewinne erzielten Auch die vereinzelten Versuche Heimatfilme zu drehen die auf Positivzeichnungen verzichteten und starker zeitgenossische Aspekte in den Vordergrund ruckten ereigneten sich erst als sich das Genre bereits seinem Ende naherte Beispiele sind Wolfgang Schleifs Inszenierung Der rote Rausch aus dem Jahr 1962 mit Klaus Kinski oder Der Weibsteufel aus dem Jahr 1966 nach einem Drama von Karl Schonherr Regie Georg Tressler mit Sieghardt Rupp Maria Emo Hugo Gottschlich u a Besonders ungewohnliche da ernstere Vorlagen fur Heimatfilme bot Trygve Gulbranssen Zwei seiner Romane wurden von der Mundus Film verfilmt Und ewig singen die Walder 1959 unter der Regie von Paul May mit Gert Frobe Hansjorg Felmy Joachim Hansen Maj Britt Nilsson und Hans Nielsen sowie Das Erbe von Bjorndal 1960 von Gustav Ucicky mit Brigitte Horney Joachim Hansen Michael Hinz und Ellen Schwiers Bereits 1956 entstanden teils bosartige Parodien auf den Heimatfilm in der Wiener Kabarettszene Unter der Leitung von Gerhard Bronner machten sich im Intimen Theater Georg Kreisler Peter Wehle Kurt Jaggberg und Helmut Qualtinger lustig uber den deutschsprachigen Trivialfilm An manchen dieser Produktionen waren sie auch selbst beschaftigt Peter Wehle und Gerhard Bronner schrieben nicht nur im Kabarett sondern auch fur Filme wie und wer kusst mich 1956 gemeinsam Musik Helmut Qualtinger hingegen war als Filmschauspieler unter anderem in Du bist die Richtige 1955 zu sehen In einem musikalisch begleiteten Programm Blattl vor m Mund hiessen die Nummern dementsprechend Der Halbwilde Busen die die Welt bedeuten und Orpheus in der Filmwelt Diese Form der Kritik bot erstmals eine Analyse dieses Filmgenres Ein Sketch daraus kann als eine der aufschlussreichsten Aussagen uber die osterreichische Filmwirtschaft des Jahres 1956 angesehen werden so der Filmwissenschafter Dr Walter Fritz der dieses Sketch wie folgt beschreibt 7 In diesem Sketch verglichen die Kabarettisten die Filmbranche mit der Unterwelt und die Interpreten versprachen dass nun daruber geredet wird wie es entstehen kann dass uns dann ungeniert in den Kinos vorgefuhrt wie das alles konstruiert plagiiert umkopiert zammgeschmiert wird und keiner schert sich um das arme Publikum warum es ist ja stumm ist es zu dumm es ist zu dumm Sie berichten von einem Autor mit viel Talent und Ambition der einen Film schreibt von Menschen die im Leben steh n Dann kommt ein verstandnisvoller Produzent der ein bisschen was andert und ein Happy End dazuschreibt Und dann kommt einer mit viel Geschrei Ich bin vom deutschen Filmverleih und er erklart nun die notwendigen Erfordernisse fur einen deutschsprachigen Film Ein Silberwald mit gruner Heide ferner gluhendes Abendrot und ein Kind mit dekolletiertem Kleide schwort einem Forster Liebe bis zum Tod Dann wird der Film hergestellt und der Chor bedankt sich im Cancan Rhythmus bei den grossen Verleihfirmen Schauspielern und Regisseuren des deutschsprachigen Films zum Beispiel Dieter Borsche und der Walter Muller Walter Giller Nadja Tiller Romy Schneider Magda Schneider leider leider leider Regie fuhrt ein grosser Denker namens Luis Trenker jeder macht unbedacht unbewacht uber Nacht noch an Film und noch an Film doch es muss weiter so sein so muss das Niveau sein weil sonst die Verleiher ihre eigenen Filme nicht versteh n drumm muss das in Ewigkeit so weitergeh n so wird bei uns sehr viel Geld gemacht nur das Geschaft wird hier bedacht Das alles auf Musik aus diversen Operetten von Jacques Offenbach gesungen 8 Fritz Walden meinte 1972 ruckblickend zu den Unterhaltungsfilmen der 1950er Jahre Was den Unterhaltungsfilm dieser Jahre betrifft so waren wir das hat sich mittlerweile auch herumgesprochen nicht sehr glucklich ich muss aber gleich hinzusetzen es konnte fast nicht anders sein weil das Ganze die kommerzielle Gliederung der ganze Systemzwang dazu in unserer also in der westlichen Welt kommerziell zu denken erforderte Deutschland hatte in eine sogenannte Marktlucke einzuspringen und in dieser Marktlucke hatte der osterreichische Film der ja vom deutschen Verleih abhangig war wieder eine Marktlucke auszufullen Das heisst wir galten als ein amusantes Volk das ging so weit dass wenn zum Beispiel wirklich ein ernster Film gemacht wurde wie etwa Georg Tresslers Der Weibsteufel 1966 da hat man schon gelacht wenn man unsere Berge gesehen hat weil man sich gefreut hat jetzt wird was Lustiges kommen Komodien Eisrevue Operetten und Monarchiefilme Bearbeiten Abgesehen von den Heimatfilmen entstanden dieser Jahre auch Eisrevuefilme wie Symphonie in Gold 1956 oder dem Heimatfilm nahestehende Operettenfilme wie Karl Parylas Gasparone 1956 nach Karl Millocker sowie Ernst Marischkas Operettenverfilmung Opernball 1956 nach Richard Heuberger die wiederum das Remake einer deutschen Produktion aus dem Jahr 1939 war wobei Hans Moser und Theo Lingen ihre fruheren Rollen noch einmal spielten Erst nach einer vierjahrigen Pause entstand 1960 unter der Regie des Deutschen Werner Jacobs mit Im weissen Rossl von der Sascha Film ein weiterer Operettenfilm Die musikalischen Arrangements wurden modernisiert und neue Stars eingesetzt So spielten in Im weissen Rossl Peter Alexander und Waltraut Haas Die letzten kommerziellen Operetten Verfilmungen wobei ebenfalls sowohl in musikalischer wie inhaltlicher Hinsicht die Originalstoffe teilweise sehr stark verandert wurden entstanden von der Sascha Film im Jahre 1962 Die Fledermaus Hochzeitsnacht im Paradies und Die lustige Witwe In allen dreien spielte Peter Alexander eine tragende Rolle in zweiten an der Seite von Marika Rokk In Die Fledermaus spielte der 81 jahrige Hans Moser eine seiner letzten Rollen den Gerichtsdiener Frosch Weitere volkstumliche Filme und Komodien dieser Jahre waren etwa Bademeister Spargel 1956 Roter Mohn 1956 Ober zahlen 1957 Hallo Taxi 1958 Im schwarzen Rossl 1961 Die Abenteuer des Grafen Bobby 1961 Mariandls Heimkehr 1962 Drei Liebesbriefe aus Tirol 1962 Hochzeit am Neusiedlersee 1963 Happy End am Attersee 1964 und Liebesgrusse aus Tirol 1964 In der erfolgreichen Trilogie um Graf Bobby beispielsweise spielte Peter Alexander die Hauptrolle In Die Abenteuer des Grafen Bobby Das susse Leben des Grafen Bobby und Graf Bobby der Schrecken des Wilden Westens 1966 bekam man den singenden Schauspielstar in den unterschiedlichsten Verkleidungen zu sehen unter anderem als Frau Auch Monarchiefilme entstanden in den 1950ern nach altbewahrtem Muster So erschienen 1956 E W Emos Ihr Korporal und Franz Antels Kaiserball Mit K u K Feldmarschall erschien im selben Jahr auch ein Militarlustspiel erneut inszeniert von E W Emo Rudolf Vogel spielte die Hauptrolle Und auch Kronprinz Rudolf kam nach 1919 und 1925 erneut zu filmischen Ehren In Kronprinz Rudolfs letzte Liebe 1956 wurde er von Rudolf Prack gespielt wahrend Mary Vetsera von Christiane Horbiger dargestellt wurde Seit Jahrzehnten strittige Fragen blieben darin bewusst unbeantwortet Willi Forst inszenierte ebenfalls 1956 die Komodie Kaiserjager mit Erika Remberg in einer Hosenrolle da sie sich in ihrer Rolle als Mann verkleidete um den von Rudolf Forster verkorperten General zu tauschen und ihre Liebe zu gewinnen Das Drehbuch stammte von Kurt Nachmann die Musik von Hans Lang Oskar Sima und Gunther Philipp traten als Komiker in Militaruniformen in Erscheinung Weitere Filme uber die Habsburger Monarchie waren Der Kaiser und das Waschermadel 1957 Franz Antels Liebe Madchen und Soldaten 1958 mit den Sangern Renate Holm und Willy Hagara und Mikosch im Geheimdienst 1959 mit Gunther Philipp Die Paula Wessely Filmproduktion liess 1958 Im Prater bluh n wieder die Baume mit Johanna Matz und Gerhard Riedmann sowie musikalischer Unterlegung von Robert Stolz erscheinen Viele Filme trugen auch intensive Fremdenverkehrswerbung in sich So zum Beispiel Holiday am Worthersee 1956 Verlobung am Wolfgangsee 1956 Liebe Sommer und Musik 1956 mit den Gunther Zwillingen Franz Antels Vier Madels aus der Wachau 1957 mit gleich zwei Zwillingspaaren Mariandl 1961 oder auch Autofahrer unterwegs 1961 Mariandl Regie Werner Jacobs war eine Neuverfilmung von Hofrat Geiger Waltraut Haas spielte die Mutter der ehemalige Kinderstar Conny Froboess die Mariandl und Hans Moser diente als Windischgruber Den Hofrat Geiger gab dieses Mal Rudolf Prack In Wien du Stadt meiner Traume mit Hans Holt Erika Remberg und Hertha Feiler fuhrte Willi Forst 1957 zum letzten Mal Regie bevor er sich mit der Bemerkung Mein Stil hat Pause ins Privatleben zuruckzog Auch Ernst Marischka beendete seine Karriere als Regisseur nachdem er 1958 Das Dreimaderlhaus mit Karlheinz Bohm als Franz Schubert fertig gestellt hatte Zuvor stellte sich heraus dass es zu keinem vierten Teil in der Sissi Filmreihe kommen wurde 1959 starb sein Bruder Hubert vier Jahre spater auch er selbst 1959 versuchte man mit der Verwechslungskomodie Die Halbzarte Romy Schneiders Image zu korrigieren Darin spielte sie eine unmoralische oft freizugig bekleidete Jugendliche die einem amerikanischen Produzenten imponieren will Ihre Mutter verkorperte Magda Schneider Weitere Rollen wurden mit Carlos Thompson Josef Meinrad Rudolf Forster Erni Mangold Helmuth Lohner und Gertraud Jesserer besetzt 1961 erschienen unter der Regie von Geza von Cziffra der Eisrevuefilm Kauf Dir einen bunten Luftballon mit Ina Bauer und der Skisport Film Ein Stern fallt vom Himmel mit Toni Sailer Ein weiterer der damals aufgrund der Erfolge osterreichische Eiskunstlaufer vermehrt auftretenden Eisrevuefilme war und du mein Schatz bleibst hier Dieser 1961 von der Wiener Stadthalle produzierte und von Franz Antel inszenierte Film wartete mit dunnen Handlungsfaden einem knappen Dutzend Komiker und eben so vielen Musikern auf Es war erst die zweite Produktion der Wiener Stadthalle Betriebs und Produktionsgesellschaft welche 1961 von der Stadt Wien gegrundet wurde Nach einer erfolgreichen Erstproduktion der Musikkomodie Unsere tollen Tanten und jenem Eisrevuefilm folgten noch zahlreiche weitere Produktionen dieser Art wie Unsere tollen Nichten 1962 mit Gunther Philipp Paul Horbiger Regie Rolf Olsen Unsere tollen Tanten in der Sudsee 1963 mit Udo Jurgens Gus Backus Regie Rolf Olsen Die ganze Welt ist himmelblau 1963 mit Peter Weck Johanna Matz Regie Franz Antel Happy End am Worthersee 1964 mit Waltraut Haas Rudolf Prack Regie Hans Hollmann oder auch dem Eisrevuefilm Die grosse Kur mit dem aktuellen Star Parchen des Kunsteislaufes den Deutschen Hans Jurgen Baumler und Marika Kilius Mit Ruf der Walder entstand 1965 zumindest eine Literaturverfilmung und Das grosse Liebesspiel nach einem Drehbuch Herbert Reineckers verstand sich zumindest als moderne Version von Schnitzlers Reigen war aber tatsachlich eine Sammlung von Skandalgeschichten in Illustrierten Manier 1963 versuchte man sich in einem Western Film Der letzte Ritt nach Santa Cruz wurde unter der Regie von Rolf Olsen auf den Kanarischen Inseln mit Marianne Koch Mario Adorf und Klaus Kinski gedreht hatte aber kaum Erfolg Die Kritik meinte daraufhin dass nur die Amerikaner gute Western Filme herstellen konnten Doch nur wenig spater entstanden mit grossem Erfolg die Italowestern 1964 und 1967 versuchten sich andere Produktionsgesellschaften nochmals in Western Produktionen Mein Freund Shorty von Rolf Olsen und Frauen die durch die Holle gehen von Rudolf Zehetgruber Nachdem bis auf die erste Produktion alle Filme der Wiener Stadthalle nur geringen Erfolg hatten erfolgte im Jahr 1966 die letzte Produktion Der Kongress amusiert sich Insgesamt liess sich die Stadt Wien die insgesamt 25 Produktionen rund 100 Millionen Schilling kosten rund 7 3 Millionen Euro ohne Berucksichtigung der Inflation Trotz des bescheidenen Erfolgs der Filme sowohl bei Publikum als auch bei Kritikern nahm die Stadt Wien im Gegensatz zum Bund die Aufgabe den osterreichischen Film anzukurbeln zumindest wahr wenn auch bei der Umsetzung auf kunstlerisch anspruchsvolle Produktionen verzichtet wurde Der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Glaserer resumierte in einem Interview mit der Zeitschrift Filmkunst Nr 47 S 15 Wenn wir mit den Tollen Tanten nicht solchen Erfolg gehabt hatten dann ware das ganze Geld nicht in den Eimer gegangen 1963 entstand die deutsch osterreichische Produktion Das grosse Liebesspiel nach Reigen 51 von Carl Merz Helmut Qualtinger und Michael Kehlmann was wiederum auf Reigen von Arthur Schnitzler basierte Regie bei dieser Komodie fuhrte Alfred Weidenmann Die Hauptrollen wurden von Lilli Palmer Hildegard Knef Nadja Tiller sowie auch franzosischen und italienischen Schauspielern besetzt In der Komodie Das Liebeskarussell von der Intercontinental Film spielten 1965 unter der Regie von Rolf Thiele Alfred Weidenmann und Axel von Ambesser die Schauspieler Gert Frobe Catherine Deneuve Curd Jurgens Nadja Tiller Heinz Ruhmann Johanna von Koczian Peter Alexander und die freizugig gekleidete Anita Ekberg der schwedische Star des italienischen Films in vier verschiedenen Beziehungsgeschichten 1965 diente Salzburg als Kulisse fur den US amerikanischen Film Meine Lieder meine Traume 1966 entstanden mehrere satirische Filme So etwa Vojtech Jasnys Pfeifen Betten Turteltauben und Michael Pfleghar mit Bel Ami 2000 oder Wie verfuhrt man einen Playboy mit Renato Salvatori Antonella Lualdi und Peter Alexander in den Hauptrollen Hans Conrad Fischer inszenierte 1967 die dokumentarische Filmbiografie Das Leben Mozarts Wolfgang Muller Sehn fuhrte im selben Jahr bei Verliebt in Osterreich Regie 1967 entstanden auch die ersten der so genannten Wirtinnen Filme mit Terry Torday in der Titelrolle und internationaler Besetzung Susanne die Wirtin an der Lahn und Frau Wirtin hat auch einen Grafen Es folgten die inhaltlich nur wenig unterschiedlichen Fortsetzungen Frau Wirtin hat auch eine Nichte 1969 Frau Wirtin blast auch gern Trompete 1970 Frau Wirtin treibt es jetzt noch toller 1970 und Frau Wirtins tolle Tochterlein 1973 Die Drehbucher stammten jeweils von Kurt Nachmann Regie fuhrte Franz Antel Kriminal und Agentenfilme Bearbeiten Die ersten Kriminal und Spionagefilme der Nachkriegszeit erschienen 1960 Frauen in Teufels Hand und 1961 Mann im Schatten Im Spionagefilm Frauen in Teufels Hand von der Schonbrunn Film spielten Helmut Schmid und Maria Sebaldt die Hauptrollen und Mann im Schatten war ein Kriminalfilm und zugleich die letzte Produktion der OFA Unter der Regie von Arthur Maria Rabenalt spielte Helmut Qualtinger mit Liebe zum mimischen Detail den Polizeirat Dr Radosch der mit seinem von Fritz Tillmann gespielten Partner u a einen von Herbert Fux gespielten Verdachtigen auf den Fersen ist 1963 drehte Alfred Vohrer fur die Sascha Film Ein Alibi zerbricht mit Ruth Leuwerik und Peter van Eyck Weiters entstanden Kriminalfilme rund um Kommissar X und Tim Frazer wo deutsche englische und amerikanische Schauspieler wie Tony Kendall Klaus Kinski Stewart Granger Rupert Davies und Gunther Stroll mitspielten Franz Antel versuchte sich 1963 gemeinsam mit einer italienischen Produktionsfirma in einem Agentenfilm Der von Domenico Paolella inszenierte Film trug den Titel Maskenball bei Scotland Yard und wartete mit den Schauspielern Bill Ramsey France Anglade Stelvio Rosi Trude Herr Hannelore Auer Rex Gildo Peppino di Capri und Rudolf Carl auf Ebenfalls von Franz Antel stammte der Agentenfilm 00Sex am Wolfgangsee dessen Drehbuch Kurt Nachmann verfasste Die Produktion bestach allerdings mehr durch nackte Haut als durch Hochstleistungen des von Paul Lowinger gespielten Agenten 1966 entstand die Agentenkomodie Gern hab ich die Frauen gekillt Unter der Regie von Sheldon Reynolds Alberto Cardone und Robert Lynn spielten Stewart Granger Lex Barker und Pierre Brice Literaturverfilmungen Bearbeiten Literaturverfilmungen nahmen in den 1950er und 1960er Jahren ausserhalb des Komodienbereichs ebenso wie avantgardistische Produktionen nur einen kleinen Platz in der heimischen Filmproduktion ein Zwar erreichten sie an internationalen Filmfestspielen bisweilen Beachtung oder in Einzelfallen auch Auszeichnungen doch hatten sie auf die Gesamtausrichtung der heimischen Filmwirtschaft keinen Einfluss 1955 wurde am Rosenhugel eine der interessantesten osterreichischen Literaturverfilmungen gedreht Herr Puntila und sein Knecht Matti Der Film basiert auf einem Werk von Bertolt Brecht und wurde vom brasilianischen Regisseur Alberto Cavalcanti inszeniert Curt Bois spielte den Puntila konnte aber Bertolt Brecht nicht uberzeugen Auch seine Befurchtungen bezuglich einer schwachlichen und undeutlichen Figur Matti die nach dem Lesen des Drehbuchs aufkamen bestatigten sich fur ihn 9 1956 erschien die letzte Filmproduktion am Rosenhugel Bei dieser handelte es sich um Fidelio einer Verfilmung von Beethovens gleichnamiger Oper Claude Nollier spielte die Hauptrolle unter Regisseur Walter Felsenstein und der Wiener Staatsopernchor sang unter Begleitung der Wiener Symphoniker Dieser Film reprasentierte den letzten Einfluss der DDR Kultur auf Osterreich unter dem Diktat der mittlerweile abgezogenen sowjetischen Besatzer Mit Fuhrmann Henschel erschien 1956 die Verfilmung eines Werkes von Gerhart Hauptmann Unter der Regie von Josef von Baky spielten die beiden Deutschen Walter Richter und Wolfgang Lukschy neben den Osterreichern Nadja Tiller und Richard Romanowsky die Hauptrollen Nachdem 1956 unter anderem Franz Antel mit Lumpazivagabundus in Deutschland bereits eine Anzengruber Verfilmung gedreht hatte entstand im selben Jahr mit Der Schandfleck auch in Osterreich solch eine Verfilmung Hauptdarsteller waren Heinrich Gretler Hans von Borsody Armin Dahlen und Gerlinde Locker Unter dem Titel Nichts als Arger mit der Liebe wurde ebenfalls 1956 eine Komodie von Hermann Bahr verfilmt Obwohl es sich hierbei um eine Wiener Komodie der Jahrhundertwende handelte wurden die Hauptrollen mit den deutschen Publikumslieblingen Viktor de Kowa Winnie Markus Walter Giller und Sonja Ziemann sowie den bayerischen Komikern Beppo Brem und Liesl Karlstadt besetzt Die Vienna Film von Otto Durer stellte 1957 die interessanteste Literaturverfilmung dieses Jahres her Skandal in Ischl basierte erneut auf einer Komodie von Hermann Bahr und wartete mit einer osterreichischen Besetzung bestehend aus O W Fischer Elisabeth Muller Ivan Desny Nina Sandt Doris Kirchner Alma Seidler und Rudolf Forster auf Basierend auf einem Buch von Johannes Mario Simmel inszenierte 1960 der Sohn von Hubert Marischka Georg Marischka den von der Kritik sehr gelobten Film Mit Himbeergeist geht alles besser Vor allem das Drehbuch wurde wegen seiner klugen Dialoge fur die Hauptdarsteller O W Fischer und Marianne Koch und der Situationskomik gelobt Im selben Jahr stellte die Mundus Film mit dem Schweizer Regisseur Conrad Ferdinand Meyer Gustav Adolfs Page her mit Liselotte Pulver in der Hauptrolle Nach Frank Wedekinds Drama Die Buchse der Pandora entstand 1962 unter der Regie von Rolf Thiele der Film Lulu fur die Otto Durer Produktion Die Hauptrolle spielte Nadja Tiller in einer Nebenrolle Leon Askin Basierend auf Somerset Maughams Theater entstand im selben Jahr Julia du bist zauberhaft Der Film dessen Hauptrollen von Lilli Palmer Charles Boyer Thomas Fritsch und Jean Sorel besetzt waren wurde an den Filmfestspielen von Cannes gezeigt Regie fuhrte Alfred Weidenmann Axel Corti inszenierte 1963 Kaiser Joseph und die Bahnwarterstochter nach Fritz von Herzmanovsky Orlando Es war auch jener Film in dem Hans Moser der noch im selben Jahr 84 jahrig verstarb zum letzten Mal in Erscheinung trat 1965 wurde zum wiederholten Male Lumpazivagabundus nach Nestroy verfilmt Im selben Jahr erschien auch 3 November 1918 nach Franz Theodor Csokor Als drei Gesellen waren hierbei Helmut Qualtinger Kurt Sowinetz und Alfred Bohm zu sehen Regie fuhrte beide Male der junge deutsche Theater und Filmregisseur Edwin Zbonek Marie von Ebner Eschenbachs Krambambuli wurde ebenfalls 1965 unter dem Titel Ruf der Walder verfilmt Unter der Regie von Franz Antel spielten Johanna Matz und der Italiener Mario Girotti besser bekannt als Terence Hill In Otto Durers Weibsteufel 1966 nach einer Vorlage von Karl Schonherr spielten Maria Emo Sieghart Rupp und Hugo Gottschlich Der Film eine ernsthafte Variante des ansonsten kitschigen Heimatfilms lief als osterreichischer Beitrag an den Filmfestspielen von Moskau Freizugigkeit und Enttabuisierung im Film Bearbeiten Die Zweite Halfte der 1950er war auch gepragt von einem neuen Umgang mit Sexualthemen welcher durch das Aufkommen freizugigerer Damenmode gefordert wurde Hierbei spielte naturlich auch das Massenmedium Film als Transportmedium von modischen Trends eine tragende Rolle Selbst in Heimatfilmen wie etwa Franz Antels Vier Madels aus der Wachau 1957 bekam der Zuseher Blondinen in Hot Pants zu sehen Der Begriff Sexbombe kursierte damals in den Medien und diente als Bezeichnung fur die mit Erotik nicht geizenden Schauspielstars Marilyn Monroe Brigitte Bardot Jayne Mansfield Gina Lollobrigida und Sophia Loren So suchte man auch in Osterreich nach einer Sexbombe und fand sie in Edith Elmay die von Funk und Film sogleich als Die Marilyn aus Ottakring bezeichnet wurde Auch Tabu und Reizthemen wie Jugendkriminalitat und der Umgang mit der Sexualitat unter Jugendlichen wurden fur den Film aufbereitet Nachdem der deutsche Film Die Halbstarken reussierte inszenierte Georg Tressler Sohn von Otto Tressler 1957 den Jugendfilm Unter Achtzehn Darin wird klischeehaft die Resozialisierung krimineller Jugendlicher thematisiert Reize sollten auch von den jungen Hauptdarstellerinnen Vera Tschechowa und Edith Elmay ausgehen die bewusst modern und freizugig gekleidet waren Es folgten weitere Produktionen dieser Art die bewusst mit dem Publikumsinteresse an der verdorbenen Jugend spekulierten So etwa Hermann Leitners Inszenierungen Wegen Verfuhrung Minderjahriger 1960 und Morgen beginnt das Leben 1961 sowie Georg Tresslers Endstation Liebe 1958 Gestandnis einer Sechzehnjahrigen 1961 In den obligatorischen Tanzlokalszenen sorgte die Schallplattenindustrie fur musikalische Unterstutzung durch Jimmy Makulis Tony Sandler das Jochen Brauer Sextett Die Bambis und den Erfolgsschlager Mit 17 fangt das Leben erst an Durch diese Filme kamen junge vielfach deutsche Schauspieler zu Chancen sich zu profilieren Darunter Cordula Trantow Marisa Mell Barbara Frey Corny Collins Michael Heltau und Gertraud Jesserer 1965 entstanden auch erstmals Sexfilme fur die Kinos So etwa Paul Milans Das Madchen mit dem Mini sowie Via Eroica 6 1967 und Manner in den besten Jahren erzahlen Sexgeschichten 1967 von Fritz Fronz 1968 meldeten die Filmzeitschriften auch eine Flut von Sexfilmen aus dem Ausland Der Staat war davon nicht gerade begeistert und so kam es 1968 im Wiener Landesgericht zum so genannten Porno Prozess gegen Hersteller und Verleiher solcher Filme Geforderte Filme und Kulturfilme Bearbeiten In der zweiten Halfte der 1950er Jahre und Anfang der 1960er Jahre wurden vom Unterrichtsministerium zahlreiche Produktionen gefordert die sich mit aktuellen Begebenheiten auseinandersetzten so genannten Realitatsfilmen Zur Ganze vom Unterrichtsministerium finanziert filmte Regisseur Alfred Stoger Theaterauffuhrungen im Burgtheater und im Salzburger Festspielhaus ab Die Kinoeinsatze dieser Aufnahmen blieben trotz interessanter Besetzungen Ewald Balser als Wilhelm Tell 1956 mit Albin Skoda als Gessler Josef Meinrad und Inge Konradi in Einen Jux will er sich machen 1957 Judith Holzmeister als Maria Stuart 1959 Walther Reyer als Don Carlos 1960 nochmals Josef Meinrad in Der Bauer als Millionar 1961 und Hans Moser als das Hohe Alter bei den Salzburger Festspielen relativ erfolglos Lediglich eine Generation von Schulkindern wurde damit zwangsbegluckt Fur Aufsehen sorgte dieser Jahre auch eine Produktion Walter Kolm Veltees Mit Mitteln des Unterrichtsministeriums gefordert entstand Panoptikum 59 der eine Skizze des Zeitbilds darstellen sollte Es geht um einen manipulativen und unterdruckenden Kulturmanager gespielt von Alexander Trojan und dessen traumerischen Gegenspieler der ihn mit untauglichen Mitteln zu bekampfen versucht gespielt von Michael Heltau Elisabeth Berzobohaty mimte eine von beiden umsorgte Schauspielerin Gottfried Reinhardt Sohn von Max Reinhardt inszenierte 1961 mit der Originalbesetzung der Salzburger Festspiele Jedermann nach Abgesehen vom Abfilmen von Theaterstucken hatte die Filmforderung des Unterrichtsministeriums jedoch nicht viel zu bieten Wahrend Theater und Opernproduktionen seit je her gefordert oder zur Ganze finanziert wurden blieben osterreichische Filme weiterhin nur mit minimalen Forderungen bedacht selbst in Zeiten des Niedergangs der heimischen Filmindustrie Unter Ministerialrat Raimund Warhanek der sich zum Kulturfilm bekannte und ab 1955 zustandiger Referent fur Film und Lichtbildwesen war konnte die Forderung zumindest ein wenig erhoht werden Gefordert wurden vor allem Kurzfilme und Dokumentationen wie etwa Die ganze Welt ist Buhne Lasset uns bluhen Auf Flugeln des Gesangs uber die Wiener Sangerknaben oder auch Abenteuer einer Zeichenfeder uber Alfred Kubins Arbeit als Grafiker Die Produktion von Naturdokumentationen fur das Kino ging in diesen Jahren jedoch stark zuruck Das Fernsehen trat spater als Auftraggeber fur Naturfilme und Dokumentationen in Erscheinung Neben Wien spielten bei diesen Kulturfilme genannten Produktionen auch die kleineren Filmproduktionsgesellschaften aus den anderen Bundeslandern eine grossere Rolle So stellte der Salzburger Max Zehenthofer 1956 Winter in den Alpen her und Oh du mein Osterreich war eine zeitgeschichtliche Dokumentation von Herbert Heidmann der fur die Produktionsgesellschaft von F W Rossack tatig war 1960 entstand der Naturfilm Bilderbuch Gottes von J A Holmann der bei seiner Premiere in Hamburg ausserst positiv aufgenommen wurde Weitere Dokumentarfilme dieser Jahre waren Im Namen Allah s 1960 Sudtirol das Land der Sehnsucht 1961 von Harald Zusanek und Operette aus Wien 1961 1964 kam der offizielle Filmbericht von den Olympischen Spielen von Innsbruck in die Kinos In den Bergen von Tirol von Theo Hormann Im 1972 hergestellten Fernsehfilm Filmgeschichten aus Osterreich meinte Raimund Warhanek zu seiner Zeit als Filmreferent Meine Hauptaufgabe habe ich in den ersten funfziger Jahren darin sehen mussen den Film in Osterreich erst im Bewusstsein der Offentlichkeit zu verankern uberhaupt um Verstandnis dafur zu werben Ich habe vielfach feststellen konnen dass entweder die Orientierung auf die sogenannten traditionellen Kunste vorhanden war die den Film als Kunst ausser Betracht gelassen hat oder aber dass man erklart hat die Angelegenheit sei eine Frage des privatkommerziellen Interesses und es bestehe keine Notwendigkeit fur den Film etwas zu unternehmen Ich habe es immer als eine gewisse Inkonsequenz bezeichnet dass man den Film einerseits in der Hand der kommerziellen Filmhersteller belasst auf der anderen Seite an diese Leute den Appell richtet dass der Film kulturell und kunstlerisch wertvoll sein soll Ich habe daher gemeint dass neben dieser Popularisierung des wertvollen filmischen Bewusstseins in der Offentlichkeit eine weitere Aufgabe darin zu bestehen hatte dass man eine Verpflichtung der offentlichen Hand statuiert den Film am Leben zu halten Wenn das Unterrichtsministerium einmal abendfullende Filme subventionierte waren dies allerdings keine schopferischen Filme sondern Konservierungen von Opern und Burgtheaterauffuhrungen Avantgardefilm und alternatives Filmschaffen Bearbeiten Die ersten Nachkriegsfilme die aus dem Einheitsbrei der Komodien und Operettenfilme hervorstachen waren Herbert Veselys Und die Kinder spielen so gern Soldaten 1951 nach Franz Kafka und An diesen Abenden 1952 nach Trakl Mit einer in Osterreich bisher noch nie gesehenen Filmproduktion tauchte 1951 Wolfgang Kudrnofsky auf Er produzierte eine 15 minutige Demontage von Edgar Allan Poes Der Rabe Diese Produktion wurde von der Rex Film nie richtig in Umlauf gebracht sondern lief lediglich in Sondervorstellungen und nach einer Auszeichnung in Edinburgh auf Anfrage von Interessenten 1955 folgte der erste 16 minutige Experimentalfilm von Ferry Radax Peter Kubelka und Konrad Bayer Mosaik im Vertrauen Beliebtes Treff fur die avantgardistische Kunstszene Wiens war in den 1950er Jahren der Art Club wo sich neben eben genannten auch alternative Filmschaffende wie Kurt Steinwender Gerhard Ruhm Peppino Wieternik Paul Kont und Wolfgang Hutter trafen Abseits vom Kommerzfilmgeschaft und dem ublichen Verleihsystem versuchten in den 1960er Jahren auch einige junge Filmneulinge Filme herzustellen Da aus finanziellen Grunden die Produktionen wurden aus Eigenmitteln und gelegentlich auch mit Fordermitteln von Gemeinde und Bund finanziert die meisten Produktionen im 8 mm oder 16 mm Format hergestellt wurden hatten diese jedoch kaum Chancen in die Kinos zu kommen Folglich wurden sie lediglich bei Sondervorstellungen in Kinematheken sowie bei in und auslandischen Filmfestivals gezeigt Zu diesen unabhangigen Filmern gehorten unter anderem Herbert Holba Karl Kases Franz Novotny Franz Josef Fallenberg und Michael Pilz Ferry Radax stellte unter anderem einige Dokumentarfilme fur das Fernsehen her die in der Offentlichkeit bisher kaum bekannte Kunstler und deren Arbeit zum Thema hatten Hundertwasser 1966 H C Artmann 1967 Forum Dichter Graz 1967 Trigon Graz 1967 NDF Report 1967 uber den Neuen Deutschen Film Konrad Bayer 1969 Wiener Phantastische Realisten 1970 und andere 1968 stellte er im Wiener Metro Kino seine utopisch politische Filmsatire Testament vor Der Film der von einem grossenwahnsinnig gewordenen Diktator handelt der von der Gegenrevolte der Litaraten und dem unpolitischen Helden James bekampft und beseitigt wird stellt einen Beitrag zum Jahr der internationalen Jugendrevolten dar Weitere Avantgardisten und Undergroundfilmer der 1960er Jahre waren Kurt Kren Marc Adrian Ernst Schmid jr Otto Muehl Peter Weibel Valie Export Hans Scheugl Otmar Bauer Gottfried Schlemmer Gunter Brus die Gruppe Rot Grun Blau und andere Grossere Bekanntheit von all diesen erlangte Valie Export die sich 1968 anlasslich der maraisiade des jungen films nur mit einer Holzkiste bekleidet als wandelndes Kino prasentierte Diese Holzkiste verfugte uber zwei Locher fur Hande der Kinobesucher Das Projekt nannte sie Tapp und Tastkino Ihr und Mitinitiator Peter Weibel brachte dies Schwierigkeiten mit den Behorden ein Im selben Jahre grundete eine Gruppe von Avantgardefilmern die Austrian Filmmakers Cooperative Zweck dieser Vereinigung war die Vermittlung von Filmen ihrer Mitglieder an Veranstalter Die deutsche Zeitschrift Film zahlte in ihrer Sonderausgabe Film 1968 Hans Scheugls ZZZ Hamburg Special zu den zehn besten Filmen des Jahres Dies ist umso bemerkenswerter da es eigentlich kein Film war Anstelle eines Filmbandes wurde ein Faden auf der Filmrolle abgespielt auf der Leinwand erschien ein Strich Durch Betatigung des Vorfuhrers konnte der Strich bewegt werden was das Publikum allerdings nicht wissen konnte und sich daher fragen musste ob es sich nun um Filmaufnahmen handelt oder ob der Faden tatsachlich durch den Projektor gezogen wurde So geschehen bei der Vorfuhrung des Films an der Hamburger Filmschau Abgesehen von dieser einmaligen Aktion experimentierten einige Filmschaffende auch mit der Einbeziehung von Positivfilmen in ihre Produktionen Peter Kubelka produzierte in diesen Jahren unter anderem Adebar 1957 Schwechater 1958 Arnulf Rainer 1960 und Unsere Afrikareise 1966 Er erhielt 1981 den Grossen osterreichischen Staatspreis fur Filmkunst Erst 1967 in die Kinos kam der bereits 1964 von Leo Tichat hergestellte Film Die Verwundbaren uber die Grossstadtjugend Als besondere Leistungen des alternativen Kinos feierte man damals Memento mori 1968 und Reflexion 1970 von den bildenden Kunstlern Edith Hirsch und Sepp Jahn Jan Svankmayer und Peter Puluj traten 1965 mit Spiel mit Steinen hervor das im Linzer Studio a hergestellt wurde Walter Baumert drehte Maria Walddorf 1967 Die Wienerin 1968 und Die Landstreicher 1968 Mit Unterstutzung durch den ORF und das Unterrichtsministerium entstand 1968 Moos auf den Steinen von Georg Lhotsky mit den Schauspielern Erika Pluhar Heinz Trixner und Wilfried Zeller Zellenberg In dieser Verfilmung des gleichnamigen Romans von Gerhard Fritsch wird abwechselnd in Farbe und Schwarzweiss die osterreichische Mentalitat dargestellt vor lauter Vergangenheit konne man keine Zukunft finden Der Film gilt als einer der ersten Ansatze zum Neuen Osterreichischen Film Peter Weibel resumierte 1972 in einem Interview fur den Fernsehfilm Filmgeschichten aus Osterreich uber das bisherige Schaffen der Gruppe Rot Grun Blau deren Mitglied er war Was uns nicht gelungen ist ins offizielle Geschaft einzusteigen Wahrend die Bewegungen des Anderen Kinos in Deutschland in das Fernsehen oder in das Kino und in die Kunst abwandern konnte gelang uns das hier in Osterreich nicht Weil wir kein Geld und keine Unterstutzung weder vom Staat noch vom Fernsehen noch von der Filmwirtschaft bekamen mussten wir einsehen dass vielleicht unsere Ideen zumindest aber wir selbst nicht machtig genug sind die osterreichische Kinosituation zu verandern Literatur BearbeitenDeutschsprachige Literatur Bearbeiten Armin Loacker Hrsg Abenteuer in Wien Reihe Edition Film und Text 7 DVD und Begleitband Identitaten Filmarchiv Austria Wien 2005 ISBN 3 901932 69 0 Das Marchen vom Gluck Osterreichischer Film in der Besatzungszeit Bohlau Wien 2002 Franz Marischka Immer nur lacheln Geschichten und Anekdoten von Theater und Film Amalthea Wien 2002 ISBN 3 85002 442 3 Karin Moser Besetzte Bilder Film Kultur und Propaganda in Osterreich 1945 1955 Filmarchiv Austria Wien 2005 ISBN 3 901932 66 6 Verena Pawlowsky Welt im Film Wochenschau in Osterreich 1945 1949 Osterreichische Gesellschaft fur Filmwissenschaft Kommunikations und Medienforschung Wien 1991 Alexander Horwath Avantgardefilm Osterreich 1950 bis heute Wespennest Wien 1995 ISBN 3 85458 508 X Fremdsprachige Literatur Bearbeiten L avant garde autrichienne au cinema 1955 1993 Centre Georges Pompidou Paris 1996 ISBN 2 85850 885 2 franzosisch Steve Anker Austrian avant garde cinema 1955 1993 a film series San Francisco Cinematheque San Francisco Sixpackfilm Wien 1994 englisch Robert von Dassanowsky Austrian cinema a history McFarland Jefferson North Carolina und London 2005 ISBN 0 7864 2078 2 englisch Maria Fritsche Homemade Men in Postwar Austrian Cinema Nationhood Genre and Masculinity Berghahn New York and Oxford 2013 ISBN 978 0 85745 945 9 englisch Siehe auch BearbeitenKino und Film in Osterreich Ubersichtsartikel Liste osterreichischer TonfilmeEinzelnachweise Bearbeiten J Schuchnig G W Pabst Dissertation Wien 1976 S 33 Mein Film Nr 23 6 Juni 1947 S 8 Funk und Film Nr 32 7 August 1954 S 2 Alexander Roda Roda Krokodil Tranen Mit uber 850 Fussnoten zum besseren sprachlichen und historischen Verstandnis edition nihil interit Wien 2020 ISBN 979 86 1763099 4 S 115 aus W Hofig Der deutsche Heimatfilm 1947 1960 Stuttgart 1973 S 73 Nachruf von Walter Fritz In Die Furche Nr 17 29 April 1981 S 15 Walter Fritz Im Kino erlebe ich die Welt 100 Jahre Kino und Film in Osterreich Wien 1996 S 244 Neu auf den CDs Kabarettisten singen Klassiker 1988 und Schall Plattl vor m Mund 1989 bei Preiser Records erschienen Wolfgang Gersch Film bei Brecht Munchen 1975 S 295 f Kino Film und Fernsehen in Osterreich Geschichte Stummfilmara bis 1930 Fruher Tonfilm 1930 1945 Nachkriegsara 1945 1970 Neuer Osterreichischer Film seit 1970 Geschichte des Kinos Geschichte der Wochenschau Geschichte des Fernsehens Geschichte des Wiener Films Listen Stummfilme Tonfilme Fernsehproduktionen Produktionsgesellschaften Schauspieler Regisseure Sonstige Filmschaffende Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte des osterreichischen Films der Nachkriegsara amp oldid 238550330