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Das andere Leben ist ein osterreichisches Filmdrama aus dem Jahre 1948 von Rudolf Steinboeck mit Aglaja Schmid Robert Lindner und Vilma Degischer in den Hauptrollen Die Vorlage war die Novelle Der 20 Juli von Alexander Lernet Holenia FilmTitel Das andere LebenProduktionsland OsterreichOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1948Lange 109 MinutenStabRegie Rudolf SteinboeckDrehbuch Alfred IbachProduktion Rudolf Steinboeck fur das Filmstudio des Theaters in der JosefstadtMusik Franz SalmhoferKamera Willi SohmBesetzungAglaja Schmid Elisabeth Josselin Robert Lindner Major Walter Josselin Gustav Waldau Hofrat Buschek Vilma Degischer Suzette Alberti Leopold Rudolf Dozent Thomas Alberti Siegfried Breuer Bukowsky Erik Frey Latheit Anton Edthofer General Rissius Hans Ziegler Dr Heinrich Joel Suzettes Vater Erni Mangold Mizzi Carl Gunther Oberst Schonborn Kurt Sowinetz Patient im Warteraum von Dr Joel Ernst Waldbrunn Uberbringer der Hiobsbotschaft fur Dr Joel Gerhard Riedmann Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenDeutschland im Zweiten Weltkrieg Elisabeth Josselin ist die Gattin des pflichtbewussten Wehrmachtsoffiziers Walter Josselin Die junge Judin Suzette Alberti die de facto im Untergrund leben muss wird im Lauf der Zeit ihre Freundin Als Suzette wegen eines Schwangerschaftsabbruchs unbedingt ein Krankenhaus aufsuchen muss ist die Not gross Denn als Nicht Arierin ist sie von einer Behandlung ausgeschlossen Und so begeht Elisabeth ein grosses Wagnis als sie Suzette ihre Dokumente uberlasst unter denen sie sich im Hospital anmelden kann Dann aber kommt es zur Katastrophe Suzette uberlebt den Eingriff nicht und auf die Verstorbene offiziell nunmehr Elisabeth Josselin wird ein entsprechender Totenschein ausgestellt So ist die wahre Elisabeth nicht mehr existent und muss fortan das Leben einer abgetauchten Judin das andere Leben wie der Filmtitel verrat fuhren Indes gerat Elisabeths Gatte der nur am Rande von Elisabeth uber das Tauschmanover informiert worden war und dafur wenig Verstandnis aufbringt in den Strudel des Anti Hitler Widerstands der schliesslich zum Attentat des 20 Juli 1944 fuhrt Uber seinen Vorgesetzten General Rissius knupft Major Josselin die Kontakte zu den entsprechenden Kreisen Der Putsch geht schief und auch Josselin der bereits auf der Fahndungsliste der Gestapo steht muss abtauchen Dies gelingt ihm zunachst mit falschen Papieren Derweil plant seine Frau Elisabeth mit Hilfe des Geheimdienstmannes Bukowsky ins Ausland zu fliehen Bukowsky eine kultivierte wenngleich aalglatte Type hat jedoch ein Auge auf Elisabeth geworfen und will nicht dass ihr Gatte ihm dabei in die Quere kommt Kurzerhand lasst Bukowsky Major Josselin verhaften Das Ehepaar scheint dem Tode geweiht Produktionsnotizen BearbeitenDas andere Leben entstand zum Jahresbeginn 1948 im Auftrag des Theater in der Josefstadt im Atelier von Wien Sievering und wurde am 4 Mai desselben Jahres in Wien uraufgefuhrt In Deutschland lief der Film am 6 Mai 1949 in Munchen an Berliner Premiere war am 11 November 1949 Am 27 Oktober 1962 lief der Film erstmals im deutschen Fernsehen ARD Viktor von Struve und Erich Winterstein ubernahmen die Produktionsleitung Herbert Ploberger Walter Zollin und Anton Schmid gestalteten die Filmbauten Regisseur Steinboeck der hier sein Filmdebut gab war zur Drehzeit gerade Direktor des diesen Film produzierenden Theater in der Josefstadt Auch der 1950er Jahre Heimatfilm Star Gerhard Riedmann gab hier seinen Einstand vor der Kamera Kritiken Bearbeiten Im Zusammenhang mit DAS ANDERE LEBEN liest man immer wieder dass in der unmittelbaren Nachkriegszeit sowohl die Thematisierung des Holocaust als auch des Widerstands gegen die Naziherrschaft quasi einem Tabubruch gleichkamen Nun angesichts der Wochenschauen muss man klar hinzufugen im Spielfilm d h der kostspieligsten Form die Allgemeinheit zu adressieren zu involvieren potenziell mit ihrer Verwicklung in die Verbrechen zu konfrontieren vielleicht aber auch eilfertig zu exkulpieren Rudolf Steinboecks Langfilmdebut das einzig bedeutende Osterreichs bis Edwin Zboneks AM GALGEN HANGT DIE LIEBE 1960 findet dafur in einer Novelle Alexander Lernet Holenias eine fast perfid perfekte Plotkonstruktion in Gestalt eines Identitatentauschs der nahelegt dass mit den Juden auch die Nicht rassisch Verfolgten starben 1 Der ORF der sich um die Rettung und Restaurierung verschollen geglaubter Kinofilme der fruhen Nachkriegsjahre verdient gemacht hatte befand Vordergrundig ist Das andere Leben ein spannendes Spiel mit der Identitat insgesamt aber ein erstaunlicher Beweis der Zivilcourage Alexander Lernet Holenias der das damals noch streng tabuisierte Thema der Judenverfolgung kurze Zeit nach dem Krieg literarisch aufgegriffen hatte Das ambitionierte Filmstudio des Theaters in der Josefstadt das allerdings nicht lange bestand griff den Stoff auf und verfilmte ihn mit hervorragenden Schauspielern des Hauses Das andere Leben ist einer der ganz raren Zeugnisses der kunstlerischen Auseinandersetzung mit dem Widerstand in den Jahren unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Das Lexikon des Internationalen Films urteilte Widerstand und Rassenprobleme in einem oberflachlichen Filmdrama 3 Falter at befand der Film zahle zu den raren Sternstunden des osterreichischen Nachkriegskinos 4 Einzelnachweise Bearbeiten Kritik auf filmarchiv at Das andere Leben auf fernsehserien de Das andere Leben In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 1 Juli 2020 KurzkritikWeblinks BearbeitenDas andere Leben in der Internet Movie Database englisch Das andere Leben bei filmportal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das andere Leben 1948 amp oldid 210893138