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Sievering ist heute ein Stadtteil Wiens im 19 Wiener Gemeindebezirk Dobling und setzt sich aus den bis 1892 eigenstandigen Gemeinden Unter und Obersievering zusammen Unter und Obersievering gehoren heute zu den 89 Wiener Katastralgemeinden SieveringWappen KarteInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Namensherkunft 2 2 Sievering bis zur Neuzeit 2 3 Sievering bis zum 19 Jahrhundert 3 Wirtschaft 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Weinhauerstrasse in ObersieveringSievering entwickelte sich entlang des Arbesbaches Erbsenbach Die spater erfolgte Teilung des Ortes orientierte sich am Bachverlauf So liegt Obersievering am Oberlauf des Baches zwischen Schenkenberg und Hackenberg auf dem sich auch der Sieveringer Friedhof befindet Untersievering am Unterlauf sudlich des Meiselbergs Ursprunglich lag zwischen den beiden Sieverings auch noch die Wustung Mitterhofen die den altesten Teil des Ortes bildet Die Hausergruppe um die ursprungliche Kapelle ging jedoch in den beiden Orten auf Die am sudwestlichen Abhang des Hackenberges gelegene Wustung Chlaintzing existierte vermutlich nur bis ins 14 Jahrhundert Wassermangel durfte die Bewohner zur Anlage von Neustift am Walde gebracht haben Ursprunglich waren in beiden Ortsteilen grundherrliche Meierhofe vorhanden um die sich die Weinbauern als Untertanen der Gutsherren ansiedelten Wahrscheinlich im 12 Jahrhundert entstanden um die Meierhofe Dorfer Im Jahre 1330 wird Ober und Under Sufferingen erstmals getrennt angefuhrt Stiftungsurkunde der Sieveringer Kirche Welcher der beiden fruher entstand ist unklar Die Sieveringer Kirche lag an der Grenzscheide beider Orte Als die Dorfer uber die Jahrhunderte wuchsen wuchsen beide Hauserzeilen zu einem langgestreckten Strassendorf zusammen Die heutigen Katastralgemeinden Untersievering und Obersievering erstrecken sich gemeinsam uber eine Flache von 433 04 ha Unter dem Namen Sievering existiert ferner ein aus zwei Zahlsprengeln bestehender Zahlbezirk der amtlichen Statistik dessen Grenzverlauf jedoch nicht mit jenem der Katastralgemeinden ident ist Geschichte BearbeitenNamensherkunft Bearbeiten nbsp Sieveringer PfarrkircheErstmals urkundlich erwahnt wurde Sievering im 1114 als Sufringen Spater wurde der Name schliesslich uber Suueringan und Sivring zu Sievering Bei dem Ortsnamen handelt es sich um einen echten ing Namen bedeutet also bei den Leuten die zu einem Mann mit dem Namen Suver o Sufr gehoren Wohl bereits im Mittelalter wurde jedoch der Name dann auf den Hl Severin Severin von Noricum 482 bezogen der im Fruhmittelalter in der Umgebung missioniert haben soll Das Wappen der Gemeinde zeigt den Heiligen und die Sieveringer Pfarrkirche ist ihm geweiht Sievering bis zur Neuzeit Bearbeiten In Sievering befand sich zur Romerzeit ein grosser Steinbruch dessen Steine fur das Militarlager Vindobona verwendet wurden Mit Sicherheit bestand dort auch eine grossere Arbeitersiedlung 1896 wurde in der Sieveringer Strasse 132 auch ein Mithrasaltar gefunden der von einem Soldaten der 10 Legion gestiftet worden war Heute befindet sich der Altar im Historischen Museum der Stadt Wien Die Bewohner im Mittelalter waren wiederum Bauern die im Wesentlichen fur den Eigenbedarf produzierten Fur den Verkauf wurde Wein angebaut 1134 ubergab Leopold III den Ort dem Stift Klosterneuburg 1 Im 14 Jahrhundert erfolgte die Trennung des Ortes nach dem Lauf des Arbesbaches 1330 ist diese erstmals urkundlich festgehalten Im 15 Jahrhundert ging der Besitz wieder an den Landesfursten zuruck Nach wechselnden Besitzern kamen die beiden Orte letztlich an die Wiener Hofkammer Bereits 1330 ist eine Kapelle belegt die dem heiligen Andreas geweiht war Zur Sieveringer Pfarrkirche wurde der Bau bereits 1348 erhoben Erster Pfarrer war Jacob de Medlaer aus dem Weltpriesterstand Erst 1510 ubernahm das Stift Klosterneuburg die Pfarre Sievering bis zum 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Sieveringerstrasse Ecke Froschlgasse 1915Sievering litt ahnlich wie die umliegenden Orte stark unter den Turkenkriegen die die Entwicklung hemmten 1634 wechselten die beiden Orte erneut den Besitzer Obersievering kam an die Kamaldulenser vom Kahlenberg Untersievering an das Stift Gaming Als 1713 die Pest nach Wien kam litt Sievering besonders stark unter der Krankheit In Ober Sievering waren 30 von 33 Hausern verseucht in Unter Sievering 32 von 34 Insgesamt starben in Sievering 267 Menschen an der Pest In der Folge entwickelten sich die beiden Orte unterschiedlich stark Wegen der schlechten Verkehrsanbindung und des kuhleren feuchten Wetters entwickelte sich Obersievering viel schlechter als Untersievering 1767 hatte Obersievering immerhin noch aus 41 Hausern und 26 Hofstatten bestanden Untersievering konnte nur 5 Hofstatten aufweisen Dennoch hatte Untersievering 1819 bereits den oberhalb gelegenen Ort uberholt Untersievering beherbergte in 56 Hausern 467 Einwohner in Obersievering lebten in 52 Hausern 377 Menschen Nach 1789 errichteten Private am Himmel Wasserleitungen und Teiche pflanzten Obstbaume betrieben Schafzucht und errichteten einen Park und eine Meierei 1832 vereinigte schliesslich der Holzhandler Josef Muller die beiden Orte wieder in einer Hand und verkaufte sie spater an Anton Edler von Wirth der 1824 auch Oberdobling ersteigert hatte nbsp Strassenbahnendstation in Sievering 1969Als der Ort 1892 gemeinsam mit Unterdobling Oberdobling Heiligenstadt Nussdorf Grinzing Josefsdorf und dem Kahlenbergerdorf nach Wien eingemeindet wurde hatte Obersievering 626 Einwohner Untersievering 1996 Einwohner Obersievering bestand dabei aus 78 Untersievering aus 214 Hausern Um 1900 erfolgte die Verbauung der unteren Sieveringer Strasse mit grossen Zinshausern 1902 wurde die inzwischen eingestellte Strassenbahnlinie 39 nach Sievering errichtet Allmahlich begann auch die Verbauung der umliegenden Hugel Dennoch sind die beiden alten Ortskerne von Unter und Obersievering heute noch gut erkennbar Wirtschaft Bearbeiten nbsp Restaurant zur Agnes 1910 Obersievering Beide Teile von Sievering hatten Anfang des 19 Jahrhunderts grosse Rebflachen Im etwas kleineren Untersievering war die Halfte der Nutzflache von Weingarten bedeckt ein Drittel machten Ackerflachen aus In Obersievering waren es immerhin noch 28 Prozent Rebflachen gefolgt von 20 Prozent Wald und je etwa 15 Prozent Wiesen bzw Ackern Von Bedeutung war der Sieveringer Steinbruch der schon seit der Romerzeit bestand und dem Wiener Magistrat gehorte Er lieferte bis 1921 Pflaster und Schleifsteine Anders als das naheliegende Grinzing oder Neustift am Walde war Sievering lange Zeit kaum als Sommerfrischeort geschatzt Zudem entwickelten sich die Trauben im kuhleren Bachtal langsamer als auf den umliegenden Hugeln Bis weit ins 19 Jahrhundert war Sievering zudem nur schlecht durch Strassen mit der Umgebung verbunden Allmahlich siedelten sich aber auch hier Gewerbetreibende an und 1837 verband man Sievering erstmals durch eine Stellwagenlinie mit Wien 1875 begann zudem die Verbauung Untersieverings die allmahliche Einwolbung des Arbesbaches schutzte vor Uberschwemmungen Ein wichtiger Betrieb war ein 1897 durch den Zimmermeister Wenzl Hartl gegrundetes Dampfsagewerk in der Sieveringer Strasse 2 Zusammen mit dem Baumeistergewerbe wuchs der Betrieb rasch wurde jedoch 1948 nach Niederosterreich verlegt Auf dem Grundstuck entstanden Reihenhauser und das Franz Josef Hotel Zum grossten Betrieb Sieverings wurde jedoch die 1904 in der Weinberggasse gegrundete Automobilfabrik Graf amp Stift die Autos Lastkraftwagen und Busse produzierte Nach der etappenweise Verlegung der Produktion ins Werk Liesing wurde das Grundstuck mit Wohnhausern verbaut Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Das Denkmal der Gans LilliFur die zentralen Bereiche von Ober und Untersievering ist jeweils von der Stadt Wien eine bauliche Schutzzone ausgewiesen die von Untersievering umfasst auch die Gegend beim Sonnbergmarkt 2 3 Sieveringer Pfarrkirche Agnesbrundl fruher auch Lotteriebrunnl sowie Jungfernbrunnl 4 ein sagenumwobener Brunnen des Mittelalters geographisch bereits in Niederosterreich jedoch historisch zu Sievering zu rechnen Denkmal der Gans Lilli als Symbol fur die dorfliche Ruhe und Gemutlichkeit in Sievering Die Gans Lilli verbrachte ihr Leben auf den Schienen der bis 30 August 1970 in Sievering endenden Strassenbahnlinie 39 von wo sie der Fahrer stets wegtragen musste um die Weiterfahrt zu ermoglichen 5 Drei Kugel Schachinger Pestsaule Agnesgasse siehe Sieveringer Pfarrkirche Sieveringer Steinbruch Sisi Kapelle eine Kapelle am PfaffenbergPersonlichkeiten BearbeitenFerdinand von Reznicek 1868 1909 osterreichischer Maler Zeichner und Illustrator Anton Karas 1906 1985 osterreichischer Zitherspieler Komponist Filmmusik zu Der dritte Mann und GastwirtLiteratur BearbeitenFranz Xaver Schweickhardt Darstellung des Erzherzogthums Osterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen Schlosser Herrschaften Stadte Markte Dorfer Rotten etc etc topographisch statistisch genealogisch historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis Vierteln alphabetisch gereiht Teil Viertel unterm Wienerwald 7 von 34 Banden 6 Band Schongraben bis St Valentin Schmidl Wien 1833 S 85 Siefring Ober und Unter Internet Archive Walter Hirschberg Das Agnesbrunnl Volkskundliches um eine Quelle im Wienerwald Verlagsbuchhandlung Natur und Technik Wien 1949 Walter Hirschberg Agnesbrunnl In Matreier Gesprache Walter Hirschberg 85 Jahre Interdisziplinare Kulturforschung Jugend und Volk Wien u a 1989 ISBN 3 224 10716 2 S 29 61 Franz Mazanec Grinzing und Sievering die Dorfer unter m Himmel Sutton Erfurt 2006 ISBN 3 86680 007 X Godehard Schwarz Dobling Zehn kulturhistorische Spaziergange durch Wiens 19 Bezirk Unterdobling Oberdobling das Cottageviertel Grinzing Sievering Heiligenstadt Nussdorf Neustift am Walde und Salmannsdorf Cobenzl und Kahlenberg Leopoldsberg und Kahlenbergerdorf Verband Wiener Volksbildung Wien 2004 ISBN 3 900799 56 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sievering Album mit Bildern Videos und Audiodateien Weinort Sievering Bezirkswappen von DoblingEinzelnachweise Bearbeiten 1 Informationsseite von Sievering Abgerufen am 15 August 2010 Karte der Obersieveringer Schutzzone Karte der Untersieveringer Schutzzone Beim Quell an der Jagerwiese Statte alter Volksuberlieferung In Wiener Neueste Nachrichten Nr 5589 1941 XVII Jahrgang 3 Oktober 1941 S 3 oben links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wnn Roland Girtler Streifzuge des vagabundierenden Kulturwissenschafters Bohlau Wien u a 2007 ISBN 978 3 205 77630 7 S 157 f Seite mit einem Bild der echten Gans Lilli Memento des Originals vom 24 Mai 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sicherheitspartnerschaft oberdoebling atBezirksteile von Dobling Grinzing Heiligenstadt Josefsdorf Kahlenbergerdorf Neustift am Walde Nussdorf Oberdobling Salmannsdorf Sievering KG Ober und KG Untersievering UnterdoblingGlanzing in Dobling liegender Teil von Potzleinsdorf Normdaten Geografikum GND 4384391 8 lobid OGND AKS 48 252222222222 16 320833333333 Koordinaten 48 15 N 16 19 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sievering amp oldid 237758457