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Die Kartause Gaming ist das ehemalige Kloster Marienthron der Kartauser in Gaming im niederosterreichen Mostviertel Eisenwurzen Das Kloster wurde 1330 durch den osterreichischen Herzog Albrecht II gegrundet und war zeitweise eines der grossten Kartauserkloster Europas Nordansicht des ehemaligen Kartauserklosters Marienthron Strassenseitige Ansicht mit TorturmInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Ausbau 1 3 Hochblute 1 3 1 16 Jahrhundert 1 3 2 17 Jahrhundert 1 3 3 18 Jahrhundert 1 4 Einfluss der Kartause auf das Umland 1 5 Niedergang 1 6 Revitalisierung 2 Grablege der Stifter 2 1 Bestattungen 2 2 Offnung der Gruft 1739 2 3 Geschichte nach 1782 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten nbsp GrundungsurkundeMit der Grundung der Kartause Gaming loste Albrecht II ein Gelubde ein das er gemeinsam mit seinem Bruder Leopold in Kampfbereitschaft zur Schlacht gegen Ludwig den Bayern also offenkundig 1322 unmittelbar vor der Entscheidungsschlacht bei Muhldorf abgelegt hatte Der so gemuthvollen Auffassung dass der Beweggrund fur das Gelubde der beiden Bruder die Befreiung Friedrich des Schonen aus seiner Gefangenschaft auf Trausnitz gewesen sei hat Josef Lampel schon vor bald hundert Jahren die Grundlage entzogen Dennoch wird diese Legende weiterhin unkritisch tradiert Leopold wollte das Kloster ursprunglich in der Pfarre Malters bei Luzern stiften Doch Albrecht dem nach Leopolds Tod 1326 die Ausfuhrung des Gelubdes ubertragen war hatte sich fur Gaming als Ort der Klostergrundung entschieden Fur die Wahl des Ortes waren gewiss mehrere Komponenten bestimmend eine ganz entscheidende muss eigens hervorgehoben werden Die neue Grundung sollte auch die herzogliche Grablege bergen der als Statte der besonderen Prasenz des Landesfursten in der Anschauung der Zeitgenossen ein ausserordentlicher Stellenwert beigemessen wurde Herzog Albrecht hat mehrere Kirchen und Kloster gefordert und namentlich den Chor der Pfarrkirche von St Stephan in seiner Residenzstadt Wien in der Dimension einer Bischofskirche ausbauen lassen Wenn er seine Grablege in Gaming einrichtete in bewusster Abkehr von der habsburgischen Familiengrablege im Kloster Konigsfelden im Aargau wo seine Mutter Elisabeth und sein Bruder Leopold beigesetzt waren und wohin sein Bruder Herzog Heinrich 1327 eigens aus der Steiermark uberfuhrt worden war dann liegt hier die Absicht zugrunde einen territorial politischen Akzent zu setzen der zur Verdichtung und Intensivierung der Landesherrschaft beitrug Die Grundung des Klosters das den Namen Marienthron Thronus Sancte Marie erhielt war wohl schon von langerer Hand vorbereitet worden Den unmittelbaren Anlass durfte der Tod Friedrichs des Schonen im Janner und die plotzliche schwere Erkrankung des Herzogs im Marz desselben Jahres gegeben haben Albrechts Entscheidung fur den Kartauserorden war wohl nicht zuletzt unter dem Einfluss der starken Personlichkeit Gottfrieds des Priors der von Friedrich dem Schonen gegrundeten Kartause Mauerbach bei Wien eines engen Vertrauten der Herzoge gefallen Monche aus Mauerbach sollten die neue Grundung besiedeln Zuvor musste indes erst die ganze Klosteranlage von der Kirche bis zu den Zellen der Monche gebaut werden Die Kartause Gaming war im Gegensatz zu der bei Kartausen inklusive des Mutterklosters ublichen Zahl von 12 Monchen von vornherein auf die doppelte Grosse einen Konvent von 24 Monchen mit einem Prior und dementsprechend vielen Einzelhausern Zellen angelegt Am 13 August 1332 legte der Herzog der an seiner Stiftung lebhaften Anteil nahm personlich den Grundstein zum Kloster Die Bauarbeiten schritten zugig voran 1337 wurde das Kloster auf dem Generalkapitel der Kartauser in den Ordensverband aufgenommen zu diesem Zeitpunkt muss also ein Klosterleben bereits moglich gewesen sein 1340 wurde der Kapitelsaal geweiht Am 13 Oktober 1342 fand schliesslich als Hohepunkt die feierliche Einweihung der Klosterkirche statt Ausbau Bearbeiten In all den Jahren seit Grundung war der Herzog unentwegt bestrebt das Stiftungsgut der Kartause zu erweitern und abzurunden Grenzstreitigkeiten mit benachbarten geistlichen und weltlichen Grundherrschaften waren konsequent einvernehmlich geregelt worden Die Besitzungen des Klosters mit dem Schwerpunkt im Raum Gaming dem Markt Scheibbs und dem Lunzer See reichten bis in die Steiermark Donnersbach ins niederosterreichische Weinviertel und nach Wien und Baden Zu den Rechten zahlte das Bergregal und sogar das Landesgericht Gaming war somit eines der reichsten Kloster des Landes nbsp Kartause Richtung SudenDie Gemahlin Albrechts II Johanna von Pfirt Jeanne de Ferrette verstarb am 15 November 1351 und wurde in Gaming begraben Nach dem etwa zwanzigjahrigen Bestehen des Klosters seit der Grundung bemuhten sich Prior und Konvent um eine Bestatigung der Sentenz pro prima dote aus der Grundungsurkunde im Sinne einer klaren Rechtssicherheit um den Besitz ungestort nutzen zu konnen Man darf daraus schliessen dass als Herzog Albrecht II diesem Begehren am Lichtmesstag 1352 nachkam ein entsprechender Abschluss durch den Stifter erreicht worden war Dieses Dokument erfuhr eine zweimalige Bestatigung durch Kaiser Karl IV 1352 sub simplici sigillo 1357 kam es zur zweiten Bestatigung des zuvor genannten Dokumentes durch Karl IV sub bulla aurea Herzog Albrecht II verstarb am 20 Juli 1358 und wurde am 23 Juli an der Seite seiner Gemahlin in der Gruft unter dem zweiten Priorat des bedeutenden Kartauser Schriftstellers Konrad von Hainburg 1350 1354 1358 1360 der Kartausenkirche in Gaming bestattet Der alteste Sohn Albrechts II Herzog Rudolf IV bestatigte im selben Jahr die Privilegien und Besitzungen des Klosters verfolgte jedoch sonst auch auf kirchlichem Sektor andere Vorstellungen und Ziele Spatestens zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich aber bereits 1352 war die Kartause nicht nur baulich langst vollendet das Baugeschehen durfte mit der Weihe der Kirche abgeschlossen gewesen sein sondern auch komplett ausgestattet Mit dieser Kartausengrundung ist jedenfalls auch ein Teilaspekt jener Entwicklung vollzogen worden die nach dem Scheitern der dynastischen Plane Konig Friedrichs des Schonen mit Herzog Albrecht II die ersten Schritte brachte mit der die Habsburger in den osterreichischen Landern heimisch zu werden begonnen hatten In der Folgezeit kam es zur geistigen Entfaltung des Ordenslebens auch in schriftstellerischer und wissenschaftlicher Tatigkeit mit engsten Beziehungen zur Wiener Universitat bis ans Ende des 15 Jahrhunderts 1371 wurden die Privilegien durch Herzog Albrecht III bestatigt Kurz darauf fand die Bestattung der ersten 1373 verstorbenen Frau von Albrecht III Elisabeth von Bohmen statt 1375 wurde die von Markgraf Johann Heinrich gegrundete Kartause Konigsfeld bei Brunn mit Monchen aus Gaming besiedelt Drei Klafter unterhalb des in situ fast komplett auch heute noch bestehenden polychromierten Kreuzrippengewolbes aus der Erbauungszeit der Klosterkirche 1332 1340 also etwa sechs Meter darunter wurde 1457 durch den Wiener Dombaumeister Laurenz Spenning ein spatgotisches in der alteren Literatur falschlich als barockes Tonnengewolbe mit Stichkappen bezeichnetes Netzrippengewolbe eingezogen Von dieser Umbauplanung hat sich der gesamte Satz an spatgotischen Baurissen erhalten 1 Im Zeitraum von 1451 bis 1457 wurde die der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geweihte heute profanierte Friedhofskapelle im nordostlichen Bereich des grossen Klosterhofes errichtet und mit zwei kleinen ehemals querhausartig hervortretenden Seitenkapellen als Paraphrase zur grosszugigen Chorlosung mit den Doppelkapellen Paaren der Klosterkirche entsprechend aufwendig gestaltet wobei diese Seitenkapellen an der Friedhofskapelle heute fehlen nbsp Kartause im 2 Viertel des 18 Jhdts Links die Monchszellen zentral die KlosterkircheHochblute Bearbeiten 1451 bis 1458 war die Wirkungszeit des aus Strassburg stammenden Priors Nikolaus III Kempf der zuvor an der Wiener Universitat zum Magister graduiert worden und als Universitatsprofessor ebendort tatig war 1458 bis 1483 erfolgte die Wirkungszeit des aus dem reichen und hochangesehenen Geschlecht der Phantzagel stammenden Priors Sigismund der gleichfalls Magister der freien Kunste war Unter seinem Priorat erlebte die Kartause die absolute Hochstzahl an Professen 39 wobei noch weitere 13 hinzuzuzahlen sind die entweder als Prioren oder als Hospitanten in anderen Kartausen tatig waren Nicht weniger als neun Gaminger Professen standen damals anderen Kartausen als Prioren vor Zum Unmut des Mutterklosters La Grande Chartreuse bei Grenoble war damals die Kartause Gaming grosser als das Stammhaus 16 Jahrhundert Bearbeiten Auf Befehl des spateren Kaisers Ferdinand I musste 1529 wegen der Turkennot der vierte Teil des Klostervermogens als Reichsturkenhilfe abgetreten werden Wahrend der Turkenkriege erlitt die Kartause schwere Einbussen bei den Besitzungen im Wiener Raum Der Turkenansturm konnte jedoch vor Gaming erfolgreich abgewehrt werden sodass die Klosteranlage nicht beschadigt wurde In der Folgezeit gab es kaum Probleme hinsichtlich Ordensaustritten aufgrund der reformierten Lehre Martin Luthers jedoch Schwierigkeiten mit den aufstandischen lutherischen Untertanen nbsp Kartause Gaming Fassade der Kirche und Arkadenhof Juni 2006 1585 1591 und 1597 kam es zur Errichtung der Arkadenbogen am Osttrakt des Pralatenhofes und des inneren Portals zum Kartauserkeller im Westflugel des Pralatenhofes Als Hohepunkt der Unruhen seitens der lutherischen Untertanen wurde Prior Paulinus Maringius zweimal gedemutigt Nach der Rebellion trat allmahlich wieder Beruhigung ein und nach dieser konsolidierenden Phase nahm das Klosterleben wieder neuen Aufschwung 17 Jahrhundert Bearbeiten Unter dem Prior Hilarion Danichius Danisius fand 1609 bis 1640 ein umfassender Umbau und Ausstattungstatigkeiten statt die Errichtung der Arkaden und des Mittelrisalites am Westflugel des Pralatenhofes 1625 die Umgestaltung der Hoffassaden im Pralatenhof und im Bibliothekshof die Errichtung der neuen Bibliothek Portal 1619 datiert die Vergrosserung von vier Zellenhausern am Sudende des Westflugels im grossen Klosterhof durch die Umwandlung zu Doppelzellenhausern die Errichtung eines neuen Kirchenportales aus Peutenburger Marmor 1632 datiert Stuckdekor im Pralatensaal etwa um 1630 40 1670 erfolgte die Erhebung der Prioren der Kartausen in den Pralatenstand jedoch ohne Pontifikalien durch Kaiser Leopold I 18 Jahrhundert Bearbeiten Von 1702 bis 1739 der Wirkungszeit des aus Zwittau in Mahren stammenden Priors Joseph Kristelli von Bochau wurde die barocke Bibliothek im Westteil des Sudflugels des sog Bibliothekshofes erbaut und der anschliessende Westtrakt desselben Hofes fur Bibliothekszwecke adaptiert Vor allem die freskale Ausstattung durch den hochbedeutenden Prager Maler Wenzel Lorenz Reiner 1723 datiert obwohl die archivalisch belegte Auftragserteilung und die Zahlungen erst von 1724 stammen aber auch der Stuckmarmor und der Stuckdekor von dem Allgauer Balthasar Haggenmuller 1724 schriftlicher Auftrag jedoch erst von 1725 und die erganzenden Malereien in den Fensterlaibungen von J G Schreyer bilden einen signifikanten Akzent Von 1742 bis 1746 erfolgte unter Prior Johann VIII Jerumb 1739 1757 die Umgestaltung des Kircheninnenraumes mit Stuck und Fresken sowie hinsichtlich der Einrichtung Einfluss der Kartause auf das Umland Bearbeiten Der Einfluss auf die gesamte Region war enorm Wenn der geistliche Sitz in Gaming war so war der weltliche in Scheibbs Im Schloss Scheibbs war der Sitz des Priors und von 1678 bis 1684 wurde ein Kloster mit zugehoriger Kirche errichtet Auch die Pfarre Scheibbs wurde von Gaming betreut Ausserdem wurde die Pfarrkirche in St Anton Jessnitz errichtet wo sich noch heute die ursprunglichen Altare aus der Gaminger Klosterkirche befinden Ein nicht unwesentlicher Faktor war der Brauch dass mittelalterliche Burgen die sich in der Region befanden die verlassen oder noch bewohnt waren und von Herzog Albrecht erworben und geschenkt oder von der Kartause direkt erworben wurden sofort geschleift und mit dem Verbot des Wiederaufbaus belegt wurden So ist zu erklaren warum sich im gesamten Erlauftal nicht eine einzige Burgruine befindet Darunter befanden sich die Burgen Scheuernberg bei Neustift Liebegg bei Neubruck Jessnitz bei St Anton Jessnitz und Frankenstein bei Peutenburg Von der Kartause geschleifte Burgen Burg Standort Datum der SchleifungFrankenstein Scheuernberg Liebegg Jessnitz Peutenburg Scheibbs Neustift Scheibbs Neubruck Scheibbs St Anton Jessnitz 1338 1345 1349 1360Siehe auch Burgruinen im Erlauftal Niedergang Bearbeiten Die Kartause Gaming wurde am 27 Janner 1782 durch ein Dekret von Kaiser Joseph II an Prior Stephan Braun aufgehoben Am 26 Janner 1782 abends traf die Aufhebungskommission in Gaming ein Nachdem die Kartauser das Kloster verlassen hatten setzte bald eine Verwahrlosung und ein Verfall des Gebaudes ein Die Klosterkirche wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen Alles was brauchbar und an Einrichtungen disponibel war wurde in alle Richtungen verschleppt Diese Umstande der Aufhebung erscheinen in ihrer Harte heute unverstandlich Man setzte sich bedenkenlos uber die Ordensregeln hinweg und entliess Monche die viele Jahre ein Eremitenleben gefuhrt hatten in eine ihnen fremd gewordene Welt Noch armer waren die Klosterbediensteten sie wurden zu obdachlosen Bettlern Durch die Aufhebung der Kartause Gaming war nicht nur den Bewohnern des Klosters sondern vielen anderen Menschen grosser Schaden zugefugt worden In der Folge versteigerte man das Wirtschaftsgebaude ebenso wie das Vieh Das Dienstpersonal wurde grosstenteils entlassen Das Klostergebaude selbst ging in wenigen Jahren dem Verfall entgegen da zu seiner Erhaltung nichts mehr getan wurde 1797 kam es zur Uberfuhrung der sterblichen Uberreste der Stifter in die Pfarrkirche Gaming Am 12 September 1825 kaufte Graf Albert Festetics de Tolna die Kartause Gaming um 100 000 Gulden 2 Der Sohn Graf Festetics verkaufte einen betrachtlichen Teil des Jagdgebietes an die Aktiengesellschaft fur Forstindustrie um 1 320 000 Gulden Die Gesellschaft fur Forstindustrie wurde nach einem Finanzkrach im Jahre 1875 liquidiert der Besitz wurde an Albert Salomon Anselm von Rothschild verkauft 1915 wurde die Kartause von dem Benediktinerstift Melk unter Abt Amand John 1909 1942 erworben Revitalisierung Bearbeiten nbsp Kuppel uber dem ChorAm 5 August 1983 verkaufte das Stift Melk die Kartause Gaming ohne Wald an Architekt Walter Hildebrand der seit dieser Zeit mit grossem finanziellen Einsatz und personlichem Engagement die Kartause renoviert und mit Ausstellungen und Veranstaltungen wissenschaftliche Aktivitaten gesetzt hat 1985 wurden die Gebeine der Stifter ruckgefuhrt 1991 fand die Niederosterreichische Landesausstellung Kunst des Heilens in der Kartause Gaming statt Der Plan des Engelwerkes eine Zweigstelle seiner Hochschule Institutum Sapientiae in der Kartause zu eroffnen scheiterte 1987 am Widerstand des St Poltner Diozesanbischofs Franz Zak 3 2007 wurde die Byzantinische Kapelle geweiht im Westflugel des Haupthofes Sie ist die erste Kirche Osterreichs die dafur erstellt wurde alle fruheren Kirchen fur den byzantinischen griechisch katholischen Ritus sind umgewidmete romisch katholische Kirchen Die Ikonen stammen von Ioan Gotia Rumanien und Tomas Labanic Slowakei 4 Sie wird von der griechisch katholischen Zentralpfarre St Barbara in Wien betreut Seit 2008 wird eine Gasthausbrauerei betrieben sowie ein Vierstern Hotel mit Seminar und Veranstaltungsbetrieb unterhalten 5 Im Jahr 2009 ubersiedelte das Internationale Theologische Institut fur Studien zu Ehe und Familie ITI nach Trumau bei Baden Heute sind mehrere auslandische Universitaten in der Kartause eingemietet die europaische Expositur der Franciscan University of Steubenville Ohio USA die europaische Expositur der Ave Maria University of Naples Florida das Language and Catechetical Institute fur die Ausbildung von Oststudentensowie ein Botanisches Malzentrum unter der Leitung der Malerin Barbara Schoberberger seit 2008Grablege der Stifter Bearbeiten nbsp InnenraumDas Grabmal der Stifter lag inmitten des Chores der Klosterkirche unmittelbar vor dem Hochaltar Welche Form es bei der Beisetzung der Stifter oder zumindest bald danach besass ist heute unbekannt Die politische Bedeutung dieser Grabstatte die als Form der Prasenz als Ausgangspunkt und Ort der memoria und durchaus auch als Ausdrucksform landesherrlicher Machtstellung angesehen werden kann wurde bereits erortert Bestattungen Bearbeiten Zuerst wurde die Herzogin Johanna die am 15 November 1351 starb feierlich in der vorbereiteten Grablege beigesetzt Am 20 Juli 1358 verstarb Albrecht II und wurde ebenfalls dort bestattet Albrecht III liess 1373 seine jung verstorbene erste Gemahlin Elisabeth von Bohmen eine Tochter Kaiser Karls IV im Grab seiner Eltern in Gaming beisetzen Die Kartause erfreute sich auch danach des Wohlwollens auch der nachsten Generation von Habsburgern die Grablege wurde indes nicht weiter belegt Offnung der Gruft 1739 Bearbeiten Bei der Offnung der Gruft im Jahre 1739 fand man die dort beigesetzten Personen in grossen Holzsargen mit schweren Metallbeschlagen zur letzten Ruhe gebettet Auf den Sargen waren grosse Bleitafeln mit Grabschriften befestigt Die Texte nennen das Todesdatum und den Namen zahlen alle Titel sowie die Sohne und Tochter auf und weisen darauf hin dass der Herzog bzw die Herzogin in ihrer Grundung Gaming begraben wurden Beide Tafeln die offenkundig zum selben Zeitpunkt also wohl unmittelbar nach Albrechts Tod gegossen wurden sind mit den vier Wappen von Osterreich Steiermark Pfirt und Karnten geschmuckt Der Zusatz hoc est verum das ist wahr bei der Grabinschrift des Herzogs weist auf die Mitwirkung Rudolfs IV des altesten Sohnes bei der Gestaltung der Grabinschrift hin die Formulierung hat Rudolf oft als eigenhandige Unterfertigung unter seine Urkunden gesetzt Die Bleitafeln mit den Grabschriften waren seit der Aufhebung der Kartause im Jahre 1782 verschollen Die Wiederentdeckung im Jahre 1985 bei der Offnung der Grabstatte in der Gaminger Pfarrkirche in die die Gebeine transferiert worden waren bedeutete eine Sensation Geschichte nach 1782 Bearbeiten Bei der josefinischen Aufhebung des Klosters im Jahre 1782 nahm man wenig Rucksicht auf die ehrwurdige Tradition der Stifter Das Grabmal vor dem Hochaltar wurde abgebrochen Aus Nachlassigkeit unterblieb zudem die ausdrucklich verfugte Uberfuhrung der dort beigesetzten Gebeine nach Wien Die Grablege war verwahrlost und vergessen erst 1797 fand die pietatvolle Beisetzung in der Pfarrkirche von Gaming neben dem Hochaltar statt Nach fast 200 Jahren am 13 April 1985 wurden die sterblichen Uberreste der Stifter in die wiederhergestellte Grablege der ehemaligen Klosterkirche ubergefuhrt Siehe auch BearbeitenListe von Klostern in OsterreichWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kartause Gaming Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Fond Gaming Kartauser 1311 1753 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Baugeschichte der Kartause Gaming in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Die ehemalige Kartause Rudolf von Alt in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Literatur BearbeitenThomas Aigner Gaming In Monasticon Cartusiense hrsg von Gerhard Schlegel James Hogg Band 2 Salzburg 2004 S 82 87 Einzelnachweise Bearbeiten Johann Josef Boker Der spatgotische Umbau der Klosterkirche der Kartause Gaming Osterreichische Zeitschrift fur Kunst und Denkmalpflege LIX 2005 S 223 234 Zu baulichen Veranderungen nach 1825 Gerhard Stenzel Von Schloss zu Schloss in Osterreich Kremayr amp Scheriau Wien 1976 ISBN 3 218 00288 5 S 175 Heiner Boberski Das Engelwerk Theorie und Praxis des Opus Angelorum Otto Muller Verlag Salzburg 1993 ISBN 3 7013 0854 3 S 248 Byzantine Chapel Consecration March 2007 Memento des Originals vom 1 Februar 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www iti ac at iti ac at mit Links auf weitere Artikel zur Kapelle Holy Liturgy a unique celebration Foto Show 8 58 Claudia Henzler henzlerworks com 22 Marz 2009 auf youtube com Unsere Brauerei kartause gaming at abgerufen am 28 November 202147 923333333333 15 081666666667 Koordinaten 47 55 24 N 15 4 54 O Gemeindegliederung von Gaming Katastralgemeinden Altenreith Brettl Gaming Kienberg Lackenhof Mitterau Nestelberg Neuhaus PolzbergOrtschaften Altenreith Brettl Gaming Gaming Kienberg Lackenhof Nestelberg Lackenhof Neuhaus Langau Rothwald Langau Taschelbach Langau Trubenbach GamingMarktort Gaming Dorf Lackenhof Siedlung Hubnersiedlung Weiler Ahorngraben Gsoll Lichtenschopf Mais Rotten Brettl Kienberg Maierhofen Neuhaus Pockau Weitental Hausergruppen Neuhaus Zerstreute Hauser Altenreith Brennwiese Filzmoos Gamingrotte Grubberg Hofrotte Holzhuttenboden Langau Lierbach Markstein Mitterau Nestelberg Naschenberg Otscherwiese Polzberg Raneck Rothwald Steinwand Taschelbach Trubenbach Urmannsau Zurner Sonstige Ortslagen Kartause Gaming OtscherschutzhausZahlsprengel Gaming Markt Pockau Gaming Umgebung Kienberg Gaming Sud Normdaten Korperschaft GND 3011144 4 lobid OGND AKS LCCN n82037187 VIAF 155471057 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kartause Gaming amp oldid 237994798