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Die Kartause Kralovo Pole deutsch Kartause Konigsfeld auch Kartause der hl Dreifaltigkeit in Konigsfeld manchmal auch Kartause Brunn tschechisch Kartouza Kralovo Pole Kartouza Nejsvetejsi Trojice lateinisch Cartusia S Trinitas manchmal auch Cartusia Brunensis war ein Kloster des Kartauserordens in Kralovo Pole Konigsfeld bei Brunn Es wurde von Markgraf Johann Heinrich im Jahre 1375 gegrundet und mit Monchen aus der Kartause Gaming besiedelt Heute ist Kralovo Pole ein Stadtteil der mahrischen Hauptstadt Brunn Kartause Kralovo Pole Tschechien Prag Kartause Kralovo PoleDie Lage der Kartause auf der Karte Tschechiens Ehemalige Klosterkirche der Kartause heute Pfarrkirche von Kralovo Pole Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1349 ubertrug der bohmische und Romisch deutsche Konig Karl IV die Markgrafschaft Mahren seinem jungeren Bruder Johann Heinrich Schon vorher war die Markgrafschaft um das Bistum Olmutz und das Herzogtum Troppau verkleinert worden die als direkte Lehen unmittelbar der Krone Bohmen unterstellt wurden Johann Heinrich residierte in Brunn und forderte neben der wirtschaftlichen auch die geistliche Entwicklung seiner Untertanen Kurz vor seinem Tod begrundete er mit Zustimmung seiner Sohne Jobst Prokop und Johann Sobieslaus am 13 August 1375 die Kartause Kralovo Pole Konigsfeld die der hl Dreifaltigkeit gewidmet wurde Zur wirtschaftlichen Absicherung der Kartause stiftete er landesherrlichen Grund mit einem Jagdschlosschen in Konigsfeld das oberhalb von Brunn liegt sowie die Dorfer Strzielcz und Cernovice Tschernowitz jetzt Stadtteil von Brunn einen Weinberg in Obrany u a Nach seinem Tod im November d J bestatigte Markgraf Jobst die vaterliche Stiftung und im Januar 1376 veranlasste er die Eintragung des Stiftungsvermogens in die mahrische Landtafel Im selben Jahr wurde vermutlich die Klosteranlage sowie die Klosterkirche fertiggestellt Ihre Planung und Bau begannen wahrscheinlich schon 1369 als ein Monch aus der Kartause Gaming nach Konigsfeld berufen wurde Die Besiedlung der Kartause erfolgte ebenfalls mit Monchen aus Gaming die auch den ersten Prior stellten Schon zu Beginn ihres Bestehens hatte die Kartause unter den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den markgraflichen Brudern Jobst und Prokop zu leiden Trotzdem wurde Prokop 1405 in der Konigsfelder Klosterkirche beigesetzt Ab 1406 war Johannes Rode ein aus Hamburg stammender Monch der Prager Kartause Mariengarten Prior in Konigsfeld 1 Wahrend der Hussitenkriege wurden die Kartause und das Dorf Kralovo Pole mehrmals beschadigt und 1423 niedergebrannt Zu einem Wiederaufbau kam es nach 1431 Da Konig Georg von Podiebrad der Kartause wohlgesinnt war standen auch die Monche auf seiner Seite Nachdem sich jedoch die Stadt Brunn mit dem Gegenkonig Matthias Corvinus verbundete und Georgs Sohn Viktorin trotzdem den Spielberg verteidigen konnte griffen Corvins Anhanger die ausserhalb der Stadtmauern von Brunn liegende Kartause an Als Viktorin im Januar 1469 den Spielberg nicht mehr halten konnte wurde die nach wie vor zu Konig Georg stehende Kartause von ungarischen Truppen verwustet und niedergebrannt Nach dem baldigen Wiederaufbau kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung und einer kulturellen und geistigen Blute unter dem aus Brunn stammenden Prior Bernhard Lang dem 1490 sein Bruder Anton Lang folgte 1505 entstand in der Kartause Konigsfeld ein Graduale 2 In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts erfolgten Reformen die den Fortbestand der Kartause sichern konnten 1604 erhielt die Klosterkirche ein neues Renaissance Chorgestuhl das von Emmerich Thurn geschnitzt wurde und sich heute im Prager Kunsthistorischen Museum befindet Nach der Schlacht am Weissen Berg 1618 wurde die Kartause am 17 August 1619 von den protestantischen Aufstandischen konfisziert Die Monche wurden in der Kartause festgehalten die zugehorigen Dorfer verwustet und die Guter parzelliert und verkauft Ein Teil der Besitzungen wurde dem Wilhelm Munk von Eibeschutz ubertragen der ein Anhanger der Aufstandischen war Nach der Flucht des Winterkonigs Friedrich V 1621 erhielt die Kartause ihre Guter zuruck Fur ihren Wiederaufbau und finanzielle Entschadigung setzte sich der Olmutzer Bischof Franz Seraph von Dietrichstein ein Neuerliche Drangsalierungen musste die Kartause im Dreissigjahrigen Krieg erdulden 1645 wahlte der schwedische General Lennart Torstensson die Kartause Konigsfeld zu seinem Quartier Beim Abzug der Schweden wurden wiederum die zugehorigen Dorfer verwustet und niedergebrannt Die zuvor geflohenen Monche kehrten in das halb verwustete Kloster zuruck Um die Wende vom 17 zum 18 Jahrhundert kam es zu einer wirtschaftlichen geistigen und kulturellen Blute die jedoch durch den Osterreichischen Erbfolgekrieg wiederum zum Stillstand kam Um 1765 wurden die Klosteranlage und die Klosterkirche unter Prior Athanasius Gottfried im Stil des Barock umgebaut und erweitert An der kunstlerischen Ausgestaltung waren namhafte Maler und Bildhauer unter ihnen Andreas Schweigel und Franz Anton Maulbertsch beteiligt Die ebenfalls errichtete Klosterbibliothek enthielt u a 271 Handschriften 162 Inkunabeln und 3000 Drucke Im Priorat befand sich eine Gemaldesammlung sowie Zeichnungen und Skizzen u a von Albrecht Durer und Franz Anton Maulpertsch Nur wenige Jahre spater wurde die Kartause Konigsfeld durch die Josephinischen Reformen aufgelost Am 18 Januar 1782 erschien ohne Voranmeldung eine kaiserliche Kommission unter Fuhrung des Grafen Johann Mitrowsky der den Monchen das kaiserliche Dekret uber die Aufhebung verlas Die Monche konnten zwischen einer Pension oder einem Eintritt in einen anderen Orden wahlen Letzter Prior war ab 1750 Athanasius Gottfried 1728 der am 3 Oktober 1814 in Brunn verstarb 3 Das gesamte Klostergut wurde dem Religionsfond ubergeben wobei der Erlos den katholischen Einrichtungen zugutekommen sollte Die Klosterkirche wurde 1782 als Filialkirche mit einem Kuraten fur die Bewohner von Konigsfeld umgewidmet und 1853 zu einer selbstandigen Pfarre erhoben Die 1279 von den Johannitern errichtete dem hl Wenzel geweihte ehemalige Dorfkirche wurde 1783 aufgehoben und zwei Jahre spater abgetragen Die Klosteranlage wurde der kaiserlichen Armee ubergeben die darin 1877 eine Kadettenschule eroffnete Ihr folgte nach der Grundung der Tschechoslowakei 1918 die tschechoslowakische Armee Seit 1964 befindet sich in den verbliebenen Klostergebauden eine Aussenstelle der Technischen Hochschule Brunn Literatur BearbeitenEmanuel Kral Geschichte der Karthause in Konigsfeld bei Brunn von ihrer Erbauung 1375 bis zur Gegenwart Brunn 1888 Cartusia Brunensis dejiny kralovopolskeho klastera a jeho promeny v 21 stoleti ISBN 80 214 2921 6 Weblinks BearbeitenGeschichte der Kartause Memento vom 30 Juni 2013 im Internet Archive tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Prior Johannes Rode Graduale PDF 29 kB Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 18 November 2018 1 2 Vorlage Toter Link www oeaw ac at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Gottfried amp f false49 227376 16 596479 Koordinaten 49 13 38 6 N 16 35 47 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kartause Kralovo Pole amp oldid 227794285