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Die Kartause Prag auch Garten der seligen Jungfrau Kartause Mariengarten lateinisch Hortus Beatae Mariae tschechisch Zahrada Panny Marie war das alteste Kloster des Kartauserordens in Bohmen Es wurde vom bohmischen Konig Johann von Luxemburg im Jahre 1342 gegrundet und hochstwahrscheinlich mit Monchen aus der Kartause Mauerbach besiedelt Die zu Beginn der Hussitenkriege 1419 zerstorte Kartause wurde nicht wieder aufgebaut Ihre Besitzungen lagen auf dem Gebiet des spateren Prager Stadtteils Smichov 1 Geschichte BearbeitenDie Kartause Prag wurde am 1 Februar 1342 vom bohmischen Konig Johann von Luxemburg gegrundet dessen Onkel der Trierer Bischof Balduin ein Forderer der Kartauserordens war und 1331 die Kartausen Koblenz und Trier begrundet hatte Die fur 24 Monche vorgesehene Prager Kartause die unmittelbar dem Landesherrn unterstand entstand am linken Ufer der Moldau auf dem ehemaligen Hof Ujezd bei Prag zu dem neben dem Ackerboden und Garten auch funf Muhlen an beiden Moldauufern gehorten An der wirtschaftlichen Ausstattung beteiligte sich der Konig u a mit 2000 Pfund Silber aus Kuttenberg Er verlieh ihr zahlreiche Privilegien zu denen auch die Befreiung von Steuern und Abgaben gehorte Zugleich verpflichtete er den Konvent zu Gebeten und einem Jahrgedachtnis fur sich und seine Familie Die Kartauser selbst erwarben ein Haus in der Prager Altstadt sowie aus Fundationen von Wohltatern weitere Dorfer in der Nahe der Kartause Klostergebaude und Klosterkirche deren Architektur nicht bekannt ist wurden vermutlich 1356 oder spater fertiggestellt 1376 wurde eine Gebetsverbruderung mit dem Augustiner Chorherrenstift Raudnitz vereinbart Unter dem Prior Albert wurde 1386 ein Hopfenfeld in 24 Grundstucke parzelliert auf denen Klosterzellen fur die Monche errichtet wurden 1389 verfugte das Generalkapitel dass an die Prager Kartause nur die besten Monche zu entsenden seien da sowohl der Konig als auch hochgestellte Personlichkeiten und hoher Klerus die Kartause und deren Gottesdienste besuchten Nach dem Tod des Konigs Wenzel wurden die Klostergebaude und die Klosterkirche zu Beginn der Hussitenkriege am 17 November 1419 von Anhangern des Jan Hus uberfallen und einen Tag spater durch Feuer zerstort Die Monche flohen zunachst nach Prag 1420 versprach Konig Sigismund die Restitution der Guter Obwohl im selben Jahr noch ein Nachfolger fur den verstorbenen Prior Markwart gewahlt wurde und die Monche aufgefordert wurden sich nicht zu zerstreuen kam es nicht mehr zu einem Wiederaufbau Der letzte Monch Nikolaus von Glogau starb 1464 in der Kartause Aggsbach Durch ihre Kontakte zur Prager Karls Universitat hatte die Kartause eine grosse kulturelle Ausstrahlung Zu ihren Forderern und Beschutzern gehorten neben dem Konig Johann auch dessen Nachkommen Karl IV und Wenzel sowie der Prager Erzbischof Johann von Jenstein und das Adelsgeschlecht Wartenberg von dem sechs Familienmitglieder in der Klosterkirche beigesetzt wurden Es ist moglich dass der von 1407 bis 1420 amtierende Prior Markwart ebenfalls dieser Familie entstammte Die Kartause verfugte uber eine reiche Bibliothek die teilweise von den Monchen gerettet werden konnte Ein Teil der Prachthandschriften befindet sich in der Osterreichischen Nationalbibliothek in Wien 2 Der Kartause gehorten u a die schriftstellerisch tatigen Monche Stephan von Dolein Michael von Prag Konrad von Hainburg und Johannes Rode an Die Kartause Prag gilt als Mutterkloster der Kartausen Grabow bei Stettin Konigsfeld Trzek und Karthaus bei Danzig An ihrem ursprunglichen Ort im heutigen Stadtteil Smichov hat sich ausser der Strassenbezeichnung Kartouzska nichts erhalten Literatur BearbeitenWojciech Iwanczak Der Kartauser Michael aus Prag In Sonke Lorenz Oliver Auge Robert Zagolla Bucher Bibliotheken und Schriftkultur der Kartauser Steiner Stuttgart 2002 ISBN 3 515 08093 7 S 83 92 Rafal Witkowski Praha Prag in Monasticon Cartusiense hrsg von Gerhard Schlegel James Hogg Band 2 Salzburg 2004 95 101 Einzelnachweise Bearbeiten Nach cs Ujezd Mala Strana wurde das Gebiet schon 1360 62 der Prager Kleinseite eingegliedert sciencev1 orf at50 075278 14 405556 Koordinaten 50 4 31 N 14 24 20 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kartause Prag amp oldid 237994767