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Die Herren von Wartenberg Zwirzeticzky von Wartenberg z Wartmberka tschechisch z Vartenberka auch Vartenberkove waren ein bohmisches Herrengeschlecht aus der Sippe der Markwartinger Markvartici denen auch die Herren von Dietenicz Lammberg Waldstein und von Zviretic angehorten Nach der von Franz Palacky in seiner Geschichte von Bohmen 1 veroffentlichten Stammtafel wurde das Geschlecht 1146 urkundlich mit Markwart und Hermann Koniglich bohmischer Marschall und Burggraf von Glatz gestorben nach 1197 und den drei Sohnen des letzteren Markwart 1220 Burggraf von Tetschen Hawel Grunder der Burg Lowenberg Lemberg und Zawis Burggraf von Bunzlau zuerst erscheint und mit Markwart z Brzezna der 1270 die Burg Straz Wartenberg bei Niemes erbaute die ununterbrochene Stammreihe beginnt Das Geschlecht nahm in der Rangordnung der alten Herrenstandfamilien vom Jahr 1501 den funften Rang ein und verzweigte sich in zahlreiche Linien 2 Wappen der Grafen von Wartenbergin Siebmachers Wappenbuch 1605Das freiherrliche Haus von Wartenberg Linie Tetschen erlosch mit Johann Georg auf Rohosecz und Zbirow dann auch auf Neuschloss und 1 4 von Bohmisch Leipa 1617 1622 Mundschenk des bohmischen Konigs Friedrich V Winterkonig und zur Enteignung verurteilt starb 1647 als letzter mannlicher Namenstrager im Exil Er war mit Sabine Pfalzgrafin zu Sulzbach verehelicht 3 Nach dem Erloschen der Wartenberg im Namenstragerstamm ubernahmen die Grafen von Waldstein deren Titel als Grafen von Waldstein Wartenberg 4 Das Herrengeschlecht der Wartenberg in Bohmen ist nicht mit dem noch heute bestehenden uradligen Geschlecht von Wartenberg altmarkisch nordthuringischer Herkunft verwandt Inhaltsverzeichnis 1 Historischer Uberblick 2 Hinweise zu den vier Linien der Herren von Wartenberg 3 Wappen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHistorischer Uberblick BearbeitenDie Adelsfamilie von Wartenberg entstammte dem Geschlecht der Markwartinger Diese erbauten im 13 Jahrhundert die Rollburg beim nordbohmischen Ort Wartenberg am Rollberg nach der sich ein Zweig von Wartenberg benannte Der Burggraf des Prager Schlosses und koniglich bohmischer Mundschenk Beness genannt der Grosse von Straz 1294 auf Wartenberg Sohn des Markwart von Brzezno der etwa ab 1270 die Burg Straz deutsch Wartenberg bei Niemes in Nordbohmen erbaute fuhrte als erster das Wappen der Herren von Wartenberg Auf seine Sohne aus drei Ehen gehen vier Linien des Geschlechts zuruck I Beness genannt der Altere auf Weliss und Giczin Burggraf von Glatz Kgl bohmischer Mundschenk und Landrechtbeisitzer gefallen im Kampf bei Mailberg am 11 Marz 1332 verehelicht mit Elisska von Drazicz II Johann von Straz Herr der Burg Wartenberg belehnt 1308 mit der Burg Tetschen Kgl bohmischer Statthalter in Mahren im Kampf gefallen bei Kostelecz 5 Januar 1316 Begrunder des Freiherrlichen Hauses Wartenberg Linie Tetschen III Markwart belehnt 1358 mit der Burg Weliss Stammvater der erloschenen Linie Kumberg IV Beness der Jungere verstorben 1358 Stammvater der erloschenen Linie Kost Hinweise zu den vier Linien der Herren von Wartenberg BearbeitenDie Wartenberg auf Kumburg tschechisch Kumbursti z Vartenberka nannten sich nach der Burg Kumburk bei Nova Paka Sie erloschen Anfang des 15 Jahrhunderts im Namenstragerstamm nbsp Burg Kost der Linie Wartenberg auf Kost Die Wartenberg auf Kost tschechisch Koststi z Vartenberka gehen auf einen Beness zuruck der Mitte des 14 Jahrhunderts die Burg Kost erbaute Dessen Sohne nahmen fuhrende Stellungen unter Karl IV und Wenzel IV ein Ihnen gehorten weitere Landereien bei Schloss Zleby Schloss Hruby Rohozec Zbiroh u a Diese Linie erlosch Anfang des 15 Jahrhunderts im Namenstragerstamm aus Den Wartenberg auf Veseli tschechisch Veselsti z Vartenberka gehorten Vysoke Veseli Velis Jicin Bydzov sowie weitere Landereien Der Oberstlandkammerer Vinzenz von Wartenberg Czeniek der Altere war Burggraf von Glatz erbaute in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts die Burg Trosky ist 1396 verstorben und war verehelicht mit Boleslawa Bolka Prinzessin von Cosel und Beuthen 1427 Tochter des Boleslaw Furst von Cosel und Beuthen und der Margarethe Freiin von Sternberg Ihr Sohn Czeniek der Jungere war von 1408 bis 1414 koniglich bohmischer Mundschenk 1414 1420 Oberstburggraf zu Prag und von 1413 bis 1420 Vormund des Ulrich II von Rosenberg Er war Ritter des ungarischen Drachenordens dessen Sinnbild er in sein Wappen aufnahm das fortan von den spateren Herren von Wartenberg in der Form eines grunen den Schild rundherum umgebenden geflugelten Lindwurms gefuhrt wurde Zu Beginn der Hussitenbewegung stand er auf der Seite der Reformation soll aber der Plunderungen von Burgen und Klostern uberdrussig geworden sein und sich 1420 dem romisch deutschen Konig Sigismund angeschlossen haben 1423 wurde er von Jan Zizka in der Schlacht bei Horschitz Horice vernichtend geschlagen Er starb am 17 September 1425 und hinterliess den Sohn Heinrich der am 26 Oktober 1434 unverheiratet starb Dessen Bruder Machna auf Weliss und Hradisstok bei Neu Bydzow verstorben am 7 Februar 1438 setzte Hassek Freiherrn von Waldstein zum Erben ein Ihre Schwestern Katharina 3 Mai 1436 ehelichte Ulrich II von Rosenberg 1462 Koniglicher Statthalter und Regent von Bohmen und Anna 1403 ehelichte Viktorin Freiherr von Kunstadt und Podiebrad Sie sind die Eltern des Konigs Georg von Podiebrad Die Linie der Wartenberg auf Tetschen bestand bis zur Mitte des 17 Jahrhunderts Johann von Straz besass im 13 Jahrhundert Wartenberg am Rollberg und Roll 1305 erhielt er mit seinen Brudern Tetschen wo die Familie bis 1511 auf der dortigen Burg ihren Sitz nahm Bedeutende Vertreter waren Johann Frhr von Wartenberg 1410 auf Tetschen und Schreckenstein Pfandherr von Pirna 1396 Kgl bohmischer Landvogt der brandenburgischen Neumark Mitglied der Bohmischen Herrenstandsliga und sein Sohn Siegmund genannt Dieczinsky von Wartenberg auf Tetschen und weiteren Besitzungen Johann ist in Neuhaus in Bohmen 1438 verstorben und war verehelicht in 1 Ehe mit Margarethe von Kekerzicz in 2 Ehe mit Agnes verwitwete Freiin Berka von Dub und Leipa geborene Freiin von Sternberg Johann von Wartenberg kgl bohmischer Landvogt der Oberlausitz erhielt 1453 von Konig Ladislaus Posthumus von Bohmen und Ungarn einen Majestatsbrief mit der Verleihung des erblichen Mundschenkenamtes in Konigreich Bohmen Er starb in Bautzen am 14 November 1464 und war in 1 Ehe verehelicht mit Katharina Burggrafin von Dohna in 2 Ehe mit Katharina Elisabeth Freiin von Kunstadt 9 Februar 1480 Der Oberst Erblandmundschenk Johann genannt Zwirzenticzky Freiherr von Wartenberg auf Dauba Zebrak und Tocznik ab 1528 auf Zwirzesticz 1537 1542 Oberstburggraf zu Prag 1480 2 Oktober 1543 verehelicht mit Veronika von Leskowicz deren Sohn Adam auf Zwirzeticz uber die Einnahmen von uber 170 Grundherrschaften verfugte und Pfandbesitzer der erbuntertanigen Dorfer war 5 Dessen acht Kinder aus 3 Ehen folgten in den Besitzungen Die Sohne bekleideten das vererbbare Amt des Oberstmundschenk am Prager Konigshof und waren vielfach in fuhrenden Stellungen tatig Johann Georg von Wartenberg auf Rohosecz und Zbirow dann auf Neuschloss und 1 4 von Bohmisch Leipa 1617 1622 Mundschenk des letzten evangelisch lutherischen Konigs von Bohmen Friedrich V Pfalz genannt der Winterkonig wurde nach der Schlacht am Weissen Berg von Kaiser Ferdinand II enteignet Er starb als letztes Mitglied dieses Familienzweigs 1647 in Bamberg nbsp Vier Wappen derer von WartenbergWappen Bearbeitena angeblich ursprungliches Wappen der Markwartinger eine schreitende Lowin Vgl V von Kral Heraldika Prag 1900 S 26 117 209 259 und 322 b Stammwappen Von Gold und Schwarz gespalten auf dem gekronten Helm mit schwarz goldenen Decken zwei mit goldenen Lindenblattern besate schwarze Adlerflugel c spateres Wappen der Erbmundschenken Der Schild umwunden von einem grunen Lindwurm und beseitet rechts von einer silbernen Kanne links von einem goldenen Becher Zwei gekronte Helme rechts das Stammkleinod links ebenfalls mit schwarz goldenen Decken auf braunem Kahn eine wachsende Jungfrau mit silber abfliegenden Kopftuch alias Mann in schwarz golden gespaltenem Wams mit einem Ruder in den Handen Siehe auch BearbeitenGrafen von Wartenberg pfalzisch bayerisches Adelsgeschlecht Wartenberg bayerisches Adelsgeschlecht Wartenberg altmarkisch nordthuringisches Adelsgeschlecht Literatur BearbeitenBerthold von Waldstein Wartenberg Die Markwartinger Geschichte einer bohmischen Familie im Zeitalter der Premysliden Grafelfing bei Munchen 1966 Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Neustadt an der Aisch 1973 ISBN 3 7686 5002 2 und der Erganzungsband Munchen 1990 ISBN 3 486 54051 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wartenberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dejiny narodu ceskeho Prag 1854 S 473 Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Neustadt an der Aisch 1973 ISBN 3 7686 5002 2 S 331 ff Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Erganzungsband Herausgegeben vom Vorstand des Collegium Carolinum Institut Forschungsstelle fur die bohmischen Lander R Oldenbourg Verlag Munchen 1990 ISBN 3 486 54051 3 Wartenberg Neubearbeitung S 146 ff Die Wappen des bohmischen Adels J Siebmacher s grosses Wappenbuch Band 30 Neustadt an der Aisch 1979 ISBN 3 87947 030 8 Waldstein Wartenberg S 184 Wappentafel 79 Koran Rezek Geschichte von Bohmen und Mahren in der Neuzeit Band I Prag 1939 S 131 132 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wartenberg bohmisches Adelsgeschlecht amp oldid 231015921