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Franz Theodor Csokor 6 September 1885 in Wien 5 Janner 1969 ebenda war ein osterreichischer Schriftsteller und Dramatiker Er gilt als einer der bedeutendsten Dramatiker des Expressionismus in Osterreich Sein erfolgreichstes und auch bekanntestes Stuck ist 3 November 1918 das den Untergang der k u k Monarchie thematisiert In vielen Werken spiegelt sich die Beschaftigung des Autors mit der Antike und dem Christentum Gedenktafel fur die deutschen und osterreichischen Fluchtlinge in Sanary sur Mer unter ihnen Franz Theodor Csokor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Werke 3 1 Theaterstucke 3 2 Prosa 3 3 Lyrik 3 4 Autobiographisches 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCsokor entstammte einer gutburgerlichen Familie der Name Csokor ist ungarisch und bedeutet Blumen Strauss Er wohnte in seiner Jugend von 1890 bis 1908 in Modling 1 wenige Kilometer sudlich von Wien und legte am dortigen Gymnasium 1905 die Matura ab Er begann dann ein Studium der Kunstgeschichte das er aber nicht abschloss Schon fruh fuhlte er sich zum Dramatiker berufen und verfasste erste Stucke vor dem Ersten Weltkrieg 1913 14 verbrachte er in Sankt Petersburg wurde im Ersten Weltkrieg als Soldat eingezogen und letztlich im Kriegsarchiv in Wien in einer literarischen Gruppe mit Stefan Zweig Alfred Polgar und Felix Salten beschaftigt 2 Von 1922 bis 1928 war Csokor Dramaturg am Raimundtheater und am Deutschen Volkstheater in Wien 1926 inszenierte er im Festsaal des Czartoryski Schlossels fur die neu geschaffene freie Buhne der Jungen Verwaltung Riemergasse 11 Wien Innere Stadt von Lenz Grabner 1892 1943 das Stuck Diebstahl 3 an dessen Urauffuhrung 1921 Karl Skraup bereits mitgewirkt hatte 4 Seit 1933 war Csokor entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und unterzeichnete beim P E N Kongress in Dubrovnik eine Stellungnahme in der sich der P E N gegen die Gleichschaltung der deutschen Literaturszene durch das nationalsozialistische Regime und den Ausschluss judischer Deutscher aus der Reichskulturkammer wandte Er weigerte sich dem 1936 gegrundeten Bund deutscher Schriftsteller Osterreichs beizutreten Nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich 1938 emigrierte er nach Polen wo ihn Freunde aufnahmen Er erlebte 1939 die Bombardierung Warschaus durch die deutsche Luftwaffe fluchtete von dort nach Bukarest und bald weiter nach Jugoslawien wo er 1941 die Bombardierung Belgrads uberlebte Von dort fluchtete er um nicht den Deutschen in die Hande zu fallen auf die dalmatinische Insel Korcula weiter die vorerst vom faschistischen Kroatien beherrscht dann vom faschistischen Italien als Curzola annektiert wurde Eine wohlhabende Dame verschaffte ihm dort eine Unterkunft Nach dem Sturz Mussolinis 1943 wurde er mit anderen alteren Fluchtlingen vor der Landung der Wehrmacht auf der Insel von einem Partisanensegelschiff nach Bari im bereits befreiten Teil Italiens gebracht Nach der Eroberung Roms durch die Alliierten 1944 erlebte er dort das Kriegsende Er war Terrorangriffen gegen Zivilisten und Geiselerschiessungen sehr nahe gewesen durch Gluck davon aber selbst nicht betroffen nbsp Ab 1951 wohnte er in Wien 3 Neulinggasse 11 Er arbeitete nun fur die BBC 1 und konnte den bestehenden Reisebeschrankungen zum Trotz im Fruhjahr 1946 in britischer Uniform nach Wien zuruckkehren Im Dezember 1946 nahm er wie Carl Zuckmayer in seinen Memoiren erwahnte in US amerikanischer Uniform an der Zurcher Welturauffuhrung von Zuckmayers Drama Des Teufels General teil 5 Franz Theodor Csokor zahlte auch zu den namhaften freien Mitarbeitern der Wiener Zeitung 6 1947 wurde Csokor Prasident des Osterreichischen P E N Clubs fur den er bis ins hohe Alter tatig blieb Seit 1951 wohnte er im 3 Wiener Gemeindebezirk somit im bis 1955 britischen Sektor der Stadt 1968 wurde Csokor auch Vizeprasident des Internationalen P E N Clubs Csokor trat als uberzeugter Humanist in seinen Dramen fur Frieden Freiheit und Menschenrechte ein Sein Schaffen war immer auch eng mit der Arbeiterbewegung verbunden Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenCsokor wurde vom Staat ehrenhalber der Titel Professor verliehen Er ruht in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 32 C Nummer 55 7 Seit 1970 verleiht das osterreichische P E N Zentrum den nach ihm benannten Franz Theodor Csokor Preis 1975 wurde im Bezirksteil Kaiserebersdorf des 11 Wiener Gemeindebezirks die Csokorgasse nach ihm benannt 1994 gab die Osterreichische Post eine Sonderbriefmarke zu seinen Ehren heraus nbsp Grabstatte von Franz Theodor Csokor nondum noch nicht Liste der Ehrungen1937 Goldener Lorbeer der Warschauer Literaturakademie 1937 Goldenes Verdienstkreuz der Polnischen Republik 1937 Burgtheater Ring 1938 Grillparzer Preis 1953 Literaturpreis der Stadt Wien 1954 Mitglied der Deutschen Akademie fur Sprache und Dichtung 1955 Ehrenring der Stadt Wien 1955 Grosser Osterreichischer Staatspreis fur Literatur 1960 Goldene Feder 1961 Ehrenmitglied des Presseclubs Concordia 1965 Osterreichisches Ehrenzeichen fur Wissenschaft und KunstWerke BearbeitenTheaterstucke Bearbeiten Die rote Strasse 1918 Die Stunde des Absterbens 1919 Gesellschaft der Menschenrechte 1929 Besetztes Gebiet 1930 3 November 1918 1936 Ephelant 1993 8 ISBN 3 900766 07 X 1965 verfilmt und am 3 November des Jahres in der Urania uraufgefuhrt 3 November 1918 9 Gottes General 1939 Ephelant 1993 10 ISBN 3 900766 07 X Kalypso 1942 Der verlorene Sohn 1943 Ephelant 1993 11 ISBN 3 900766 07 X Casars Witwe 1954 Pilatus 1954 Hebt den Stein ab 1957 Jadwiga 1966 Der tausendjahrige Traum 1966 Alexander 1969 Der Kaiser zwischen den Zeiten 1969Prosa Bearbeiten Hildebrands Heimkehr eine deutsche Sage 1905 Schuss ins Geschaft Der Fall Otto Eissler 1925 Uber die Schwelle Erzahlungen 1937 Der Schlussel zum Abgrund Roman 1955 Titel ab der 2 Auflage Da hat der Teufel gelacht Der zweite Hahnenschrei Erzahlungen 1959 Ein paar Schaufeln Erde Erzahlungen 1965 Auch heute noch nicht an Land Briefe und Gedichte aus dem Exil Enthalt auch Das schwarze Schiff und Zeuge einer Zeit Ephelant 1993 ISBN 3 900766 05 3 Lyrik Bearbeiten Die Gewalten 1912 Der Dolch und die Wunde 1917 Ewiger Aufbruch 1926 Das schwarze Schiff 1945 1947 1993 12 Immer ist Anfang 1952Autobiographisches Bearbeiten Als Zivilist im polnischen Krieg Allert de Lange Amsterdam 1940 Als Zivilist im Balkankrieg Ullstein Wien 1947 Neuausgabe Hg Franz Richard Reiter Ephelant Wien 2000 ISBN 3 900766 12 6 13 Auf fremden Strassen 1939 1945 Verlag Kurt Desch Wien Munchen Basel 1955 Zeuge einer Zeit Briefe aus dem Exil 1933 1950 Langen Muller Munchen 1955 Autobiographische Skizze von Franz Theodor Csokor ca 1914 an Franz Brummer In Digitale Edition des lexikographischen Nachlasses Franz BrummerLiteratur BearbeitenLilly Adler Die dramatischen Werke von Franz Theodor Csokor Univ Diss Wien 1950 Joseph P Strelka Hrsg Immer ist Anfang Der Dichter Franz Theodor Csokor Lang Frankfurt am Main u a 1990 ISBN 3 261 04254 0 Eckart Fruh F Th Csokor ein Frondeur In 3 November 1918 Der verlorene Sohn Gottes General Ephelant 1993 ISBN 3 900766 07 X S 249 254 Harald Klauhs Franz Theodor Csokor Leben und Werk bis 1938 im Uberblick Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik 204 Heinz Akad Verlag Stuttgart 1988 ISBN 3 88099 208 8 Ulrich N Schulenburg Hrsg Lebensbilder eines Humanisten Ein Franz Theodor Csokor Buch Locker Wien 1992 ISBN 3 85409 182 6 Paul Wimmer Der Dramatiker Franz Theodor Csokor Dramatiker Stucke Perspektiven 4 Wagner Innsbruck 1981 ISBN 3 7030 0086 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Theodor Csokor im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Franz Theodor Csokor im Literaturarchiv der Osterreichischen Nationalbibliothek Eintrag zu F Th Csokor bei litkult1920er aau at ein Projekt der Universitat Klagenfurt Website zu Franz Theodor Csokor www csokor de SAB Autobiographische Skizze von Franz Theodor Csokor ca 1914 an Franz Brummer In Digitale Edition des lexikographischen Nachlasses Franz Brummer Franz Theodor Csokor in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Franz Theodor Csokor im O Ton im Online Archiv der Osterreichischen MediathekEinzelnachweise Bearbeiten a b Kulturzeitschrift Medelihha Liebeserklarung an eine Stadt Ausgabe 12 2014 Gregor Gatscher Riedl Ein schwarz gelbes Requiem in den Heimatkundlichen Beilagen zum Amtsblatt der BH Modling Ausgabe 4 2018 S 25 Victor Wittner Eine Urauffuhrung auf der Buhne der Jungen Diebstahl von Lenz Grabner In Die Buhne Jahrgang 1926 Heft Nr 68 1926 S 15 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bue Lenz Grabner Textdichter Diebstahl 3 11 Bildliche Darstellung 1 Bogen Plakat Schneider amp Lux Modling 1921 OBV Carl Zuckmayer Als war s ein Stuck von mir Horen der Freundschaft Fischer Taschenbuch Nr 1049 Fischer Verlag Frankfurt am Main 1969 ISBN 3 596 21049 6 S 470 Rebecca Unterberger Vom Diarium zur Zeitung Wiener Zeitung auf litkult1920er aau at verfasst Marz 2017 redaktionell erganzt Februar 2019 Kunst und Kultur in Wien Ehrengrab von F T Csokor abgerufen am 27 Juli 2014 Enthalt auch Der verlorene Sohn und Gottes General Bildunterschrift 3 November 1918 In Arbeiter Zeitung Wien 31 Oktober 1965 S 9 unten rechts Enthalt auch 3 November 1918 und Der verlorene Sohn Enthalt auch 3 November 1918 und Gottes General In Auch heute noch nicht an Land Briefe und Gedichte aus dem Exil Siehe Prosa Auszug in FTC Der 25 Juli in Zwischenwelt Zs der Theodor Kramer Gesellschaft Jg 27 4 Februar 2011 ISSN 1606 4321 S 46f Normdaten Person GND 118522914 lobid OGND AKS LCCN n82066116 VIAF 29657547 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Csokor Franz TheodorKURZBESCHREIBUNG osterreichischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 6 September 1885GEBURTSORT Wien Osterreich UngarnSTERBEDATUM 5 Januar 1969STERBEORT Wien Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Theodor Csokor amp oldid 238504691