www.wikidata.de-de.nina.az
Villa Schwab ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Siehe auch Villa Schwabe Das Czartoryski Schlossel war ein Palais im 18 Wiener Gemeindebezirk Wahring Wahringer Strasse 175 181 aus dem fruhen 19 Jahrhundert Den Namen erhielt das Schlossel nach den polnischen Fursten Czartoryski in deren Besitz es bis zum Verkauf an die Stadt Wien 1912 verblieb 1957 wurde das Gebaude abgerissen Das Czartoryski Schlossel Gartenseite Gemalde 1927 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Villa Schwab 1 2 Czartoryski Schlossel 1 3 Volksheim Luftschutzkaserne Schule 2 Architektur 3 Quellen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten Das Schlossel Strassenseite nach dem Umbau Stich um 1810 Die Schlosskapelle wurde von den Weinhausern bis 1893 als Kirche verwendet Haupttrakt und Ehrenhof des Czartoryski Schlossels Die Seitentrakte Foto 1918 Mittelteil der Gartenfront Villa Schwab Bearbeiten Auf dem Areal stand seit 1748 die Villa des Hofjuweliers Josef Friedrich Schwab 1780 Seine Enkelin Theresia Schwab heiratete 1802 den Bankier Jakob Friedrich van der Null dessen jungster Sohn der Architekt Eduard van der Null war Er ubernahm 1807 den Besitz und liess die Villa umbauen um hier seine Sammlungen zu beherbergen Ein um 1810 entstandener Stich zeigt das Schlossel in diesem Bauzustand Nach dem Tod van der Nulls 1823 kaufte der Botschafter Grossbritanniens in Osterreich Sir Henry Wellesley 1 Baron Cowley jungerer Bruder des Siegers von Waterloo Arthur Wellesley 1 Herzog von Wellington 1824 das Haus und erweiterte und verschonerte das Palais Nachdem er Wien 1831 verlassen hatte verkaufte er den Besitz 1832 1 1834 an Furst Konstantin Adam Czartoryski 1774 1860 Czartoryski Schlossel Bearbeiten Furst Czartoryski galt als grosser Kunstsammler und Mazen der Musik Er liess hier seine Sammlungen aufstellen und gab seine Schatze insbesondere Bilder und Miniaturen zum offentlichen Besuch frei Das von den Wienern bald Czartoryski Schlossel genannte Gebaude mit grossen Parkanlagen beherbergte den kostbaren Kunstschatz der Fursten sowie eine Gemaldegalerie Als Tempel der Musen war das Palais Treffpunkt der Aristokratie Bei Hauskonzerten traten beruhmte Musiker dieser Zeit wie Hector Berlioz und Franz Liszt auf Der Furst unterhielt im Schlossel ein eigenes Theater wo Werke deutscher und franzosischer Klassiker diese in der Originalsprache aufgefuhrt wurden Die Liebe zur Kunst vererbte der Furst seinen beiden Sohnen Die beiden betatigten sich als Theater und Musikkritiker und als Direktionsmitglieder der Gesellschaft der Musikfreunde wobei sie aktiven Anteil am Bau des Wiener Musikvereinsgebaudes am Karlsplatz hatten Dort befindet sich auch eine Gedenktafel Das Czartoryski Schlossel jedoch wurde von Sohn Georg 1828 1912 der es geerbt hatte kaum instand gehalten In den Jahren 1896 1897 wurde ein Teil der Sammlungen auf den Familiensitz Schloss Jaroslau in Galizien gebracht Die kostbar verzierten eingelegten Fussboden sowie die Tur und Fensterstocke wurden 1912 ausgebaut bevor das Anwesen an die Stadt Wien verkauft wurde Im Ersten Weltkrieg lag Schloss Jaroslau direkt an der Ostfront und erlitt bei russischen Angriffen schwere Kriegsschaden Die im Schloss befindliche Inneneinrichtung des Familiensitzes der Czartoryski verbrannte Volksheim Luftschutzkaserne Schule Bearbeiten Nach dem Verkauf an die Stadt bestand der Plan das Areal zu parzellieren konnte aber auf Grund des Krieges nicht realisiert werden Nach 1918 wurde unter der nunmehr sozialdemokratischen Stadtverwaltung 1923 ein Volksheim eroffnet nachdem der Besitz von Wahringer Sozialdemokraten in unbezahlter Arbeit renoviert worden war Die Raumlichkeiten wurden zu diesem Zweck adaptiert die ehemalige Schlosskapelle wurde zu einem Festsaal umfunktioniert und fur kulturelle Veranstaltungen verwendet Die Gemeinde Wien vermietete die restlichen Raume an die SDAPO Bezirksorganisation 1934 wurde das Schlossel von der standestaatlichen Bundesregierung beschlagnahmt Wahrend des Zweiten Weltkrieges diente es als Luftschutzkaserne 1945 erlitt das Gebaude zwei Brande die KPO mietete sich zeitweise ein Die Wahringer SPO bekam das Gebaude 1951 als Mieter zuruck und konnte es 1953 wieder besiedeln Von 1950 bis 1955 wurde das Schlossel als Theaterraum verwendet unter anderem vom Kabarett Gersthofer Brettl Da die Sanierung des Gebaudes aus wirtschaftlichen Grunden nicht mehr in Frage kam wurde das Czartoryski Schlossel 1957 demoliert und auf dem Areal bis 1959 eine Volks und Sonderschule fur korperbehinderte Kinder errichtet Sie wurde 1989 nach Hans Radl benannt der 1926 die erste Tagesheimschule fur korperbehinderte Kinder initiiert hatte Architektur BearbeitenDas Schlossel war seit dem Umbau um 1810 im Empire Stil gestaltet Es war hufeisenformig gegliedert und zwei bis dreigeschossig Der Mitteltrakt war von der Wahringer Strasse aus zuruckversetzt und bildete mit den beiden Seitenflugeln einen Ehrenhof Dieser war zur Strasse durch ein Eisengitter abgegrenzt An der Gartenseite des Palais die durch einen giebelgekronten Portikus mit dorischen Saulen und Reliefs geschmuckt war begann ein englischer Landschaftsgarten der sich den Hugel zur Kreuzgasse hinauf zog Nach dem Auszug der Familie Czartoryski blieben von der ehemaligen Ausstattung die Bibliotheksdecke mit mythologischen Darstellungen sowie der Stuckplafond in der ehemaligen Gemaldegalerie erhalten In der Gemaldegalerie wurde spater ein Theatersaal eingerichtet die Kapelle in einen Festsaal umgestaltet Quellen BearbeitenArchiv des Bezirksmuseums Wahring Wahringer Strasse 124 1180 WienLiteratur BearbeitenW F C Alt Wahringer Personlichkeiten Furst Constantin von Czartoryski in Wahringer Mitteilungen Marz April 1947 S 7 Dieter Klein Martin Kupf Robert Schediwy Stadtbildverluste Wien Ein Ruckblick auf funf Jahrzehnte LIT Wien 2005 ISBN 3 8258 7754 X Karl Romstorfer Das Czartoryskipalais in Weinhaus In Reichspost 29 Oktober 1913 S 1 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung rpt Doris Weis Czartoryski Schlossel in bz Serie Der Bezirksspaziergang 19 Dezember 2007 Hans Zerbs Die Tage des Czartoryski Schlossel sind gezahlt in Die Presse Nr 2168 11 Dezember 1955 S 7 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 1 A Da Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 S 602 Einzelnachweise Bearbeiten Meyers Konversations Lexikon 5 Auflage 4 Band Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1895 S 458Weblinks Bearbeiten Commons Czartoryski Schlossel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Czartoryskischlossel In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg 48 228888888889 16 330833333333 Koordinaten 48 13 44 N 16 19 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Czartoryski Schlossel amp oldid 227540678