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Liszt ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur weitere Personen siehe auch Franz List und Liszt Begriffsklarung Franz Liszt list ungarisch Liszt Ferenc z 1 22 Oktober 1811 in Raiding Komitat Odenburg Kaisertum Osterreich 31 Juli 1886 in Bayreuth Konigreich Bayern Deutsches Reich war ein osterreichisch ungarischer Komponist Pianist Dirigent Theaterleiter Musiklehrer und Schriftsteller mit deutscher Muttersprache Franz Liszt mit 46 Jahren Fotografie von Franz HanfstaenglFranz Liszt Fotografie von Joseph AlbertLiszt war ein prominenter und einflussreicher Klaviervirtuose und mit einem Œuvre von uber 1300 Werken und Bearbeitungen 2 zugleich einer der produktivsten Komponisten des 19 Jahrhunderts Ein grosser Teil seines Gesamtwerkes ist der Klavierliteratur zuzuordnen Liszt gab mit der Entwicklung der Sinfonischen Dichtung auch in der orchestralen Musik deutliche Impulse Sein Konzept der Programmmusik und die Verwendung neuartiger harmonischer und formaler Mittel machten ihn neben Richard Wagner zum bekanntesten Protagonisten der Neudeutschen Schule Er war Mitbegrunder des Allgemeinen Deutschen Musikvereins 1859 wurde er als Ritter von Liszt in den osterreichischen erblichen Ritterstand erhoben Im Alter von 54 Jahren empfing er in Rom die niederen Weihen und trug fortan den Titel Abbe Franz Liszt im hohen Alter 1884 Fotografie von Louis HeldInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Elternhaus 1 2 Entwicklung zum Wunderkind 1 3 Der Umzug nach Paris 1 4 Auf eigenen Fussen in Paris 1827 1834 1 4 1 Lebenskrise 1 4 2 Musikalische Einflusse 1 4 3 Marie d Agoult 1 5 Wanderjahre 1835 1843 1 5 1 Liszt in der Schweiz 1 5 2 Konfrontation mit Thalberg 1 5 3 Liszt in Italien 1 5 4 Rastlos durch Europa 1 5 5 Das Ende einer Beziehung 1 6 Kapellmeister in Weimar 1843 1861 1 6 1 Die Anfange 1 6 2 Die Furstin zu Sayn Wittgenstein 1 6 3 Liszt als Komponist 1 6 4 Liszt als Dirigent Mazen und Padagoge 1 6 5 Allgemeiner Deutscher Musikverein 1 7 Die letzten Jahre 1861 1886 1 7 1 Tod und Begrabnis 2 Werke 2 1 Ubersicht 2 2 Klavierwerke 2 3 Orgelwerke 2 4 Lieder und Melodramen 2 5 Orchesterwerke 2 6 Geistliche Werke und Spatwerke 2 7 Literarische Werke 3 Instrumente 4 Ehrung und Wurdigung 4 1 Ehrungen zu Lebzeiten 4 2 Urteile von Zeitgenossen 4 3 Wurdigungen post mortem 5 Ausstellungen 6 Filme 7 Aufnahmen 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Bibliographien 11 Weblinks 11 1 Noten 11 2 Aufnahmen 12 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Elternhaus Bearbeiten nbsp Geburtshaus von Franz Liszt in Raiding nbsp Geburtshaus von Liszts Mutter in KremsFranz Liszt war der einzige Sohn aus der zweiten Ehe des in Westungarn im heutigen osterreichischen Bundesland Burgenland geborenen Adam List 1776 1827 dessen Name sowohl als List wie auch als Liszt verzeichnet wurde Verwaltungsbeamter und Musiklehrer 3 in Diensten des Fursten Nikolaus II Esterhazy und seiner Frau Maria Anna geborene Lager 1788 1866 einer in Wien bei Katharina von Kurzbeck 4 als Stubenmadchen tatigen Backerstochter aus Krems an der Donau Adam List spielte schon als Jugendlicher Cello im Sommerorchester des Fursten Esterhazy und trat nach einem abgebrochenen Theologie und Philosophiestudium in die Verwaltungsdienste des Fursten ein Nebenbei spielte er weiterhin als Cellist im Orchester in Eisenstadt Kismarton das bis 1804 von Joseph Haydn und danach bis 1811 von Johann Nepomuk Hummel geleitet wurde Im Jahr 1808 wurde Adam List nach Raiding versetzt das damals zum Konigreich Ungarn innerhalb des Kaisertums Osterreich gehorte und erst 1921 als Bestandteil des Burgenlandes zur Republik Osterreich kam Wenig spater lernte er Anna Lager kennen die im Januar 1811 seine zweite Frau wurde Am 22 Oktober 1811 wurde der gemeinsame Sohn Franz geboren Aufgrund der hauslichen Situation war seine Muttersprache Deutsch in westlichen Randgebieten Ungarns Deutsch Westungarn damals nichts Aussergewohnliches So fanden Publikationen ungarischer wie deutscher Gesinnung Handhabe seine Erfolge fur die eigene Nation zu reklamieren zum Beispiel auf deutscher Seite der weltberuhmte Klaviervirtuose der von deutschen Eltern herstammend zufallig in Ungarn das Licht der Welt erblickte 5 6 Zu Beginn der 1820er Jahre begannen Liszt und seine Eltern Franzosisch zu lernen das schon bald die bevorzugte Sprache Liszts wurde in der er auch zumeist korrespondierte Er sah spater Frankreich als sein Vaterland an 7 Erst in den 1870er Jahren lernte Franz Liszt Ungarisch 8 Entwicklung zum Wunderkind Bearbeiten Nach eigenen Angaben aus spaterer Zeit hatte Liszt sich im Alter von sieben Jahren das Notenschreiben allein angelernt und nach Angaben seines Vaters vor seinem neunten Jahr bereits ziemlich viele Bogen mit Noten gekritzelt 9 Im Oktober 1820 trat Liszt als Neunjahriger in einem Konzert bei Baron von Braun in Odenburg Sopron mit dem Vortrag eines Klavierkonzerts in Es Dur von Ferdinand Ries und einer eigenen Improvisation erstmals offentlich auf Am 26 November 1820 gab er in Pressburg sein erstes eigenes Konzert In der Kaiserlich Koniglichen privilegierten stadtischen Pressburger Zeitung vom 28 November 1820 erschien darauf der folgende Bericht Verflossenen Sonntag am 26 dieses Monats dieses in der Mittagsstunde hatte der neunjahrige Virtuose Franz Liszt die Ehre sich vor einer zahlreichen Versammlung des hiesigen hohen Adels und mehrerer Kunstfreunde in der Wohnung des hochgeborenen Herrn Grafen Michael Eszterhazy auf dem Clavier zu produciren Die ausserordentliche Fertigkeit dieses Kunstlers so wie auch dessen schneller Uberblick im Losen der schwersten Stucke indem er alles was man ihm vorlegte vom Blatt wegspielte erregte allgemeine Bewunderung und berechtigt zu den herrlichsten Erwartungen 10 Adam List der das aussergewohnliche Talent seines Sohnes mehr und mehr erkannte setzte nun alles daran seinen Sohn zu formen und wurde ahnlich wie Leopold Mozart ein gestrenger Musik Erzieher Die fruhe Fixierung Liszts auf eine Karriere als Pianist fuhrte zu Mangeln in seiner Allgemeinbildung die er erst spater durch Selbststudium ausgleichen konnte Um seinem Sohn eine kunstlerische Ausbildung in Wien zu finanzieren verkaufte Adam List Vermogensgegenstande Zudem nahm er unbezahlten Urlaub Nachdem der Furst ihm 200 Gulden fur die Ausbildung des Jungen gegeben hatte reiste Adam List am 8 Mai 1822 mit Frau und Sohn nach Wien Dort wurde Franz von Carl Czerny im Klavierspiel und seit August 1822 von Antonio Salieri in Komposition unterrichtet 11 Schon bald nach seiner Ankunft in Wien trat Liszt in privaten Kreisen auf Am 1 Dezember 1822 spielte er im Landstandischen Saal Hummels Klavierkonzert in a Moll auf sowie eine Improvisation uber eine Arie aus Rossinis Oper Zelmira und das Allegretto aus Beethovens 7 Sinfonie Am 13 April 1823 gab er im kleinen Redoutensaal jenes Konzert an dessen Ende er nach der Legende einen Weihekuss Beethovens erhalten haben soll Es kann aber heute als sicher gelten dass Beethoven in dem Konzert nicht anwesend war 12 In einer Rezension der Wiener Allgemeinen Musikalischen Zeitung wurde er bei Berucksichtigung seines Alters gelobt wenn man auch noch einen Mangel an physischer Kraft bemerkte 13 Nach dem vergeblichen Versuch eine Verlangerung seines Urlaubs um zwei weitere Jahre zu erwirken kundigte Adam List seine Anstellung beim Fursten Esterhazy Die Familie reiste nach Ungarn wo Franz Liszt in Pest im Mai 1823 erste Konzerte gab Anschliessend reisten sie zuruck nach Wien wo Liszt noch fur einige Monate Unterricht bei Czerny und Salieri erhielt nbsp Franz Liszt 1824 Lithographie nacheiner Zeichnung von A X LeprinceDer Umzug nach Paris Bearbeiten Am 20 September 1823 verliess die Familie Liszt Wien um nach Paris zu reisen wo Franz mit einem Empfehlungsschreiben des Fursten Metternich am Konservatorium studieren sollte Nach Zwischenaufenthalten mit Konzerten in Munchen Augsburg Stuttgart und Strassburg traf die Familie am 11 Dezember 1823 in Paris ein Der Direktor des Konservatoriums Luigi Cherubini lehnte die Aufnahme Liszts jedoch ab weil das Konservatorium nur Franzosen vorbehalten war So ubernahm sein Vater die weitere Klavier Ausbildung und war ein strenger Lehrer 14 15 Daneben erhielt er Kompositionsunterricht bei Ferdinando Paer und Antonin Reicha Nach privaten Auftritten in hochsten Gesellschaftskreisen und Konzerten im Italienischen Theater von Paris stieg Liszt als petit Litz 16 rasch zu einer Beruhmtheit auf Er wurde in Rezensionen zum wiedergeborenen Mozart ernannt In den Jahren 1824 bis 1827 bereiste der Wunderknabe mit seinem Vater mehrmals England gab unter anderem Konzerte auf Windsor Castle und wurde dort als Master Liszt bejubelt Zusammen mit seinem Vater bereiste er auch die franzosische Provinz und die Schweiz 17 Aus Briefen Adam Liszts geht hervor dass sein Sohn bereits in fruher Jugendzeit Klavierwerke darunter Sonaten und Konzerte sowie Werke in kammermusikalischen Gattungen und Werke fur Gesang komponierte Fast alle dieser Kompositionen sind verschollen so dass ein Urteil insoweit nicht moglich ist Die ersten veroffentlichten Klavierwerke des Wunderkindes sind Etuden Variationen von eigenen Themen und Themen von Diabelli Rossini und Gaspare Spontini sowie seine erste Oper Don Sanche ou Le chateau d amour die Liszt mit Hilfestellung seines Lehrers Paer komponierte und die am 17 Oktober 1825 unter der Leitung von Rodolphe Kreutzer in Paris zur Urauffuhrung kam Die Oper wurde aber schon bald vom Spielplan gestrichen Auch mit seinen ersten Klavierwerken hatte der junge Liszt keinen Erfolg 18 und geriet bald in eine erste Lebenskrise wie seine Tagebucheintragungen im Sommer 1827 zeigen Als sein Vater auf einer Konzertreise in England erkrankte suchten beide Erholung in Boulogne sur Mer Dort starb Adam Liszt am 28 August 1827 im Alter von 50 Jahren Fur seinen funfzehnjahrigen Sohn bedeutete dies einen Einschnitt da sein bisheriges Leben vom Ehrgeiz der standigen Prasenz und der Dominanz seines strengen Vaters gekennzeichnet war Auf eigenen Fussen in Paris 1827 1834 Bearbeiten Lebenskrise Bearbeiten nbsp Abbe Felicite de Lamennais inspirierte Liszt Portrat von L D LancomeFranz Liszt kehrte psychisch verstort nach Paris zuruck wo er zusammen mit seiner Mutter eine kleine Wohnung bezog zuerst in der Rue Montholon und spater in der Rue de Provence Er nahm jetzt nur noch gelegentlich an Konzerten anderer Kunstler teil und war zwei Jahre lang als Pianist nicht mehr aktiv 19 Um fur sich und seine Mutter den Lebensunterhalt zu bestreiten gab Liszt nun Unterricht in Klavierspiel und Komposition Dabei lernte er Caroline de Saint Criq kennen Sie war die Tochter des franzosischen Innenministers der dann wegen des grossen Standesunterschiedes eine Fortsetzung der Beziehung untersagt haben soll 20 21 Der Siebzehnjahrige wurde immer depressiver zog sich vollig zuruck und vertiefte sich in die Lekture von religiosen Schriften zeitgenossischer Belletristik Chateaubriand und Byron und philosophischen Schriften um seine Bildung zu verbessern denn er hatte bisher nur eine kurze Volksschulbildung absolviert Er begeisterte sich fur unterschiedliche geistige und politische Stromungen der Zeit und knupfte Kontakt zu Intellektuellen und Schriftstellern in Paris u a Victor Hugo Honore de Balzac Heinrich Heine Alexandre Dumas George Sand und Theophile Gautier Im Einklang mit vielen anderen Kunstlern engagierte Liszt sich auch fur die Lehre der Saint Simonisten die in der Art eines fruhen Sozialismus die Gesellschaft reformieren wollten 22 Grossen Einfluss auf Liszt ubte auch der Abbe Felicite de Lamennais aus dessen Buch Paroles d un croyant Liszt mit Begeisterung las Er besuchte ihn in seiner Kolonie La Chenaie Der Eichenwald in der Bretagne einige Monate spater auch in England Liszt fuhrte dort intensive Diskussionen uber religiose und soziale Fragen Er erwog Priester zu werden und schrieb seinen Essay Uber zukunftige Kirchenmusik Andererseits entwickelte der junge Liszt ein exzentrisches Verhaltnis zu Frauen sehr zum Leidwesen seiner Mutter 23 Musikalische Einflusse Bearbeiten Bis zum Ende des Jahres 1831 wurde Liszt mit Frederic Chopin Niccolo Paganini Gioachino Rossini Vincenzo Bellini Giacomo Meyerbeer Hector Berlioz und Felix Mendelssohn Bartholdy bekannt Bei einem Vergleich mit diesen Kunstlern muss ihm bewusst geworden sein dass er in seiner eigenen Entwicklung weit zuruckgeblieben war Aus der Sicht Mendelssohns war er der dilettantischste aller Dilettanten 24 Chopin erwahnte Liszt 1831 in einem Brief an seinen Jugendfreund Tytus Woyciechowski Du wirst nicht glauben wie sehr ich an Herz Liszt Hiller usw interessiert war die sind alle eine Null gegen Kalkbrenner Frederic Chopin 25 nbsp Franz Liszt 1832 Lithografie von DeveriaNach dem Besuch einiger Vorlesungen von Francois Joseph Fetis uber die Philosophie der Musik 26 Liszt war sehr beeindruckt und korrespondierte mit Fetis 27 und einem Aufruf der Saint Simonisten alle Kunstler mogen sich mit ihrer Kunst kunftig fur gesellschaftsreformerische Ideale einsetzen und bessere Musik machen als Beethoven und Rossini 28 wandte sich Liszt im Fruhjahr 1832 wieder der Musik zu Nach dem Besuch eines Wohltatigkeitskonzertes von Paganini zugunsten der Opfer einer in Paris grassierenden Cholera Epidemie 29 offenbarte er in einem Brief vom 2 Mai 1832 an Pierre Wolff in Genf seine neue Musikbegeisterung Seit 14 Tagen arbeiten mein Geist und meine Finger wie zwei verdammte Homer die Bibel Platon Locke Byron Hugo Lamartine Chateaubriand Beethoven Bach Hummel Mozart Weber sind alle um mich herum Ich studiere sie betrachte sie verschlinge sie mit Feuereifer uberdies ube ich 4 bis 5 Stunden Terzen Sexten Oktaven Tremolos Repetitionen Kadenzen etc etc Ach Sollte ich nicht verruckt werden wirst du einen Kunstler in mir wiederfinden 30 Liszt beteiligte sich nun auch wieder am offentlichen Konzertleben 31 32 Im Sommer 1832 hielt er sich als Gast einer Familie Reiset in Ecoutebœuf in der Nahe von Rouen auf Dort entstand eine noch unvollstandige erste Version seiner Clochette Fantasie op 2 einer Fantasie uber das Thema des Rondo Finales von Paganinis zweitem Violinkonzert Die Fertigstellung der Fantasie zog sich fur einige Zeit hin Als Liszt am 5 November 1834 die Fantasie in einem Konzert von Berlioz spielte war dies ein katastrophaler Misserfolg Das Fiasko wurde als neuer Beweis dafur gesehen dass Liszt zum Komponieren vollstandig unfahig sei 33 Bis zum Fruhjahr 1835 komponierte Liszt noch weitere Werke die jedoch von Zeitgenossen als unverstandliche Ausgeburten einer fantastischen Exzentrizitat bezeichnet wurden 34 und spater von Liszt in seinem Werkkatalog zumeist nicht berucksichtigt worden sind Hierzu gehort auch ein Klavierauszug der Symphonie fantastique von Hector Berlioz bei deren erfolgreicher erster Auffuhrung am 5 Dezember 1830 Liszt anwesend gewesen war 35 Mit Berlioz entwickelte sich eine innige Freundschaft so wurde Liszt im Oktober 1833 Trauzeuge als Berlioz die englische Schauspielerin Harriet Smithson heiratete Marie d Agoult Bearbeiten nbsp Marie d Agoult 1843 Olgemalde von Henri LehmannZu den wichtigsten Aspekten von Liszts Biografie gehort seine Beziehung mit der sechs Jahre alteren Grafin Marie d Agoult 1805 1876 Sie stammte als geborene Flavigny aus dem franzosischen Hochadel und war seit 1827 mit Charles d Agoult verheiratet mit dem sie zwei Tochter hatte In der Ehe kriselte es Marie dachte an Selbstmord und zog sich im Winter 1831 fur Monate in ein Sanatorium nach Genf zuruck Nachdem sie Ende 1832 nach Paris zuruckgekehrt war war sie bemuht sich wieder in den ublichen gesellschaftlichen Verkehr einzufinden und besuchte Ende Dezember unter anderem die Familie des Grafen Apponyi und die Herzogin von Rauzan 36 In diesen Kreisen verkehrte auch Liszt der fur die Herzogin von Rauzan in einer leidenschaftlichen Schwarmerei entflammt war 37 38 Wenngleich das Datum unsicher bleibt mag Marie d Agoult auch der Marquise le Vayer einen Besuch abgestattet haben und lernte dort den jungen Pianisten kennen 39 Als Liszts neuestes Werk war soeben seine Bearbeitung von Franz Schuberts Lied Die Rose nach einem Gedicht von Friedrich Schlegel erschienen Es ist bekannt dass Liszt sich mit dem Schicksal dieser Rose identifizierte 40 In leicht verstandlichen Metaphern wird geschildert wie ein lyrisches Ich die im Titel genannte Rose mit naiver Freundlichkeit einer Dame begegnet Das lyrische Ich wird dann von der Dame verfuhrt worauf es zugrunde geht Seit dem Beginn des Jahres 1833 lud Marie d Agoult Liszt immer haufiger zu Besuchen ein Es entwickelte sich eine starke Affinitat zweier Menschen die bisher unglucklich gewesen waren Zwei Problembereiche kristallisierten sich dabei heraus die in der Beziehung zu starken Konflikten fuhrten 1 Dabei ging es einerseits um widerspruchliche Elemente der kunstlerischen Personlichkeit von Liszt Er schwarmte mit Worten von einem Leben in der Einsamkeit wo er unsterbliche nur fur einen kleinen Kreis Gleichgesinnter bestimmte Meisterwerke komponieren wollte 41 Nach dem Massstab seines praktischen Tuns wurde er allerdings mit unwiderstehlicher Gewalt von Kreisen der Gesellschaft angezogen Bei seinen Auftritten als Pianist war er mit zum Teil exzentrischem Gebaren darum bemuht von einem Publikum das er wie er sagte verachtete um jeden Preis Applaus zu erhalten 42 Auf diesen Aspekt seines Kunstlertums legte Marie d Agoult keinen Wert er sollte sich vielmehr als Komponist bewahren 2 Ein zweiter Problembereich waren die vielen Beziehungen Liszts zu anderen Frauen die ihn haufig bedrangten Im Sommer 1834 kam es zu einer ersten Eskalation als Marie d Agoult in Liszts Abwesenheit einige seiner alten Briefe fand Nach einer komplizierten Entwicklung mit Stillstanden und Krisen zeigte sich im Fruhjahr 1835 dass Marie d Agoult schwanger war Sie entschloss sich ihren Ehemann zu verlassen und mit Liszt zusammenzuleben Gemeinsam mit dem Abbe de Lamennais unternahm Liszt einen vergeblichen Versuch sie von ihrem Entschluss abzubringen Sie verliess Paris am 28 Mai und reiste nach Basel wenige Tage spater folgte Liszt ihr nach Uber verschiedene Stationen in der Schweiz liess sich das Liebespaar im Fruhjahr 1835 in Genf nieder 43 wo sie eine Wohnung in der Rue Tabazan bezogen 44 Am 19 August wurde Maries Ehe mit Charles geschieden am 18 Dezember wurde ihre Tochter Blandine geboren sie wurde spater die Frau von Emile Ollivier der fur kurze Zeit Ministerprasident Frankreichs war Blandine hatte nach zeitgenossischem Rechtsverstandnis als Tochter Charles d Agoults gegolten Um dies zu verhindern wahlte Marie d Agoult bei der Anmeldung Blandines bei den Genfer Behorden fur sich selbst den Namen Catherine Adelaide Meran 45 Wanderjahre 1835 1843 Bearbeiten Liszt in der Schweiz Bearbeiten Schon bald nach seiner Ankunft in Genf wurde Liszt von gesellschaftlichen Verpflichtungen in Anspruch genommen und nahm als ehrenamtlicher Klavierprofessor an Sitzungen des Direktoriums und am Unterrichtsbetrieb des in dieser Zeit gegrundeten Genfer Konservatoriums teil 46 Nachdem am 14 August sein Schuler Hermann Cohen aus Paris eingetroffen war wurde aus dem ursprunglich vorgesehenen Zusammenleben mit Marie d Agoult ein quasi familiares Zusammenleben zu dritt 47 Liszt gab in Genf einige Konzerte 48 fand Zeit zum Komponieren erste Schubert Transkription und verfasste zudem sechs programmatische Artikel Zur Stellung der Kunstler in denen er erstmals den bildungspolitischen Anspruch der Kunst fur die Gesellschaft formulierte In Genf stellten sich bald finanzielle Probleme ein 49 denn mit Rucksicht auf seine Beziehung mit Marie d Agoult konnte er keine Konzertreisen unternehmen und von seinen ambitionierten Werken war ein Geldgewinn kaum zu erwarten Zur Losung seines Problems komponierte er Bearbeitungen popularer Melodien z B den Walzer op 6 eine Fantasie op 7 uber Melodien aus Bellinis Oper I Puritani sowie zwei Fantasien op 8 uber Melodien aus Rossinis Soirees musicales obwohl er diese Arbeitsweise zuvor in einer Artikelserie in der Gazette musicale heftig kritisiert hatte Ein Brief an Ferdinand Hiller vom November 1835 zeigt dass Liszt den Widerspruch zwischen den in seiner Artikelserie formulierten Idealen und seinen aktuellen Werken selbst erkannte und mit entschuldigenden Worten ankundigte bis zum Fruhjahr 1837 Werke von dauerhafter Gultigkeit komponieren zu wollen 50 Im September 1836 erhielten Liszt und Marie d Agoult einen Besuch George Sands mit ihren Kindern Nach einem gemeinsamen Aufenthalt in Chamonix verliessen sie am 13 Oktober Genf und kehrten uber Dijon nach Paris zuruck Liszt lebte dort vorerst allein Marie wohnte bei George Sand und begann dort mit ihren ersten schriftstellerischen Arbeiten 51 Konfrontation mit Thalberg Bearbeiten nbsp Sigismund Thalberg 1836Im Winter 1835 36 debutierte Sigismund Thalberg bei einem Auftritt am 16 November in einem Privatkonzert des osterreichischen Gesandtschaftssekretars Rudolph Apponyi in Paris Er wurde von den anwesenden Kunstlern darunter Rossini und Giacomo Meyerbeer mit Begeisterung begrusst und als Erfinder eines neuartigen Klavierstils geruhmt 52 Nach weiteren Auftritten verbreiteten sich Geruchte wonach Thalberg ein pianistisches non plus ultra sei 53 Sein erstes offentliches Debut am 24 Januar 1836 in einem Konservatoriumskonzert bei dem er seine Grande Fantaisie op 22 spielte wurde von Hector Berlioz in der Revue et Gazette musicale 54 enthusiastisch rezensiert Wahrend Liszt in Lyon mit seinen Konzerten einen Ertrag von etwa 500 600 Francs erzielte 55 nahm Thalberg mit einem einzigen Konzert im Italienischen Theater einen Betrag von 10 000 Francs ein 56 Es kam ein von Thalberg schon bis dahin erworbenes enormes kunstlerisches Ansehen hinzu In einem Bericht in Le Menestrel vom 13 Marz 1836 hiess es hierzu Moscheles Kalkbrenner Chopin Liszt und Herz sind fur mich grosse Kunstler und werden es auch immer bleiben aber Thalberg ist der Erfinder einer neuartigen Kunst die ich mit nichts vergleichen kann was vor ihm existierte Thalberg ist nicht bloss der fuhrende Pianist der Welt er ist zugleich ein ausserst hervorragender Komponist 57 Als Liszt am 13 Mai in Paris eintraf um sich mit Thalberg zu messen war dieser bereits uber Brussel nach London abgereist Bevor Thalberg Anfang Februar 1837 zu seinem zweiten Aufenthalt in Paris erschien veroffentlichte Liszt in der Revue et Gazette musicale vom 8 Januar 1837 eine von Anzuglichkeiten und polemischen Ausfallen durchzogene Rezension in der er Thalbergs Grande Fantaisie op 22 sowie die beiden Capricen op 15 und op 19 in Grund und Boden verriss Nach der Darstellung Liszts war der Erfolg Thalbergs ausschliesslich durch Propaganda zustande gekommen Liszts Verhalten loste eine Welle der allgemeinen Emporung aus 58 Thalberg trat ab Februar 1837 in Paris wieder auf und wurde abermals gefeiert 59 Am 31 Marz waren beide Kunstler bei einer Wohltatigkeitsveranstaltung der Furstin Belgiojoso zu horen Aus der Auseinandersetzung mit Liszt ging Thalberg eher als der Gewinner hervor 60 Nachdem im Fruhjahr 1837 die kunstlerische Auseinandersetzung Liszts mit Thalberg schon abgeschlossen und Thalberg uber Brussel nach London gereist war folgte noch eine mit Beitragen in der Revue et Gazette musicale ausgetragene Debatte zwischen Liszt und Francois Joseph Fetis dem Direktor des Brusseler Konservatoriums In einem Artikel MM Thalberg et Liszt in der Nummer vom 23 April 1837 kam Fetis zu dem Urteil Sie sind ein grosser Kunstler Ihr Talent ist immens und Ihre Fahigkeit alle Arten von Schwierigkeiten zu uberwinden unvergleichlich Sie sind Abkommling einer Schule die abgeschlossen ist und nichts mehr zu beschicken hat aber nicht Reprasentant einer neuen Schule Dieser Mann ist Thalberg Sie sehen dies ist der ganze Unterschied zwischen Ihnen beiden 61 In einer Antwort in der Revue et Gazette musicale vom 14 Mai 1837 reagierte Liszt mit neuer Polemik und sprach Fetis jede Kompetenz zur Beurteilung von Klaviermusik ab Im Gesamtergebnis hatte Liszt sich mit seinen Attacken gegen Thalberg nur Feinde gemacht Bei seinen nachfolgenden Aufenthalten in Paris nahm Liszts Erfolg als Pianist und Komponist allerdings zu Bis in die Mitte der 1840er Jahre hinein wurde er dann in ganz Europa als vorbildlicher Virtuose und als einer der erfolgreichsten Klavierkomponisten seiner Zeit angesehen 62 Liszt in Italien Bearbeiten nbsp Gedenktafel zur Erinnerung an den Aufenthalt von Franz Liszt und Marie d Agoult am Comer See nbsp Franz Liszt 1839 Portrat vonHenri LehmannNach dem Ende der Pariser Konzertsaison folgte ein erneuter Aufenthalt bei George Sand in Nohant und in Lyon wo Liszt ein Wohltatigkeitskonzert gab und das Klavierstuck Lyon komponierte 63 Anschliessend reiste Liszt mit Marie uber Genf nach Italien ihre kleine Tochter Blandine blieb in der Obhut eines Pastors Demelleyer in Genf Sie trafen am 14 August 1837 am Lago Maggiore ein Nach Aufenthalt in Como und Mailand wo Liszt Gioachino Rossini begegnete liessen sie sich seit dem 6 September in Bellagio am Comer See nieder Anfang November 1837 kehrten sie nach Como zuruck wo am 24 Dezember ihre zweite Tochter Cosima die spatere Ehefrau von Richard Wagner geboren wurde Insgesamt blieben Liszt und Marie d Agoult etwa zwei Jahre in Italien 64 Sie gewannen tiefe Eindrucke der italienischen Kultur Kunst und Literatur In Bellagio begann Liszt wieder zu komponieren Es entstanden u a die Alben op 10 bis op 12 65 Im Marz 1838 reisten Liszt und Marie d Agoult nach Venedig Sehr spontan fasste Liszt dort Anfang April 1838 den Entschluss zugunsten der Opfer einer Hochwasserkatastrophe in Ungarn Konzerte in Wien zu geben 66 Obwohl er nur zwei Wochen fur Wien eingeplant hatte kehrte er nach grossartigen Erfolgen erst nach zwei Monaten nach Venedig zu Marie d Agoult zuruck In dieser Phase gab es den ersten Riss in der Beziehung denn einerseits hatte sich Liszt mit Damen in Wien eingelassen andererseits begann Marie eine Liebesbeziehung mit dem Grafen Emilio Malazzoni 67 Nach einer Aussohnung nahmen sie Wohnsitz in Lugano Liszt gab Konzerte in Mailand Florenz Bologna und Pisa Von Januar bis Juni 1839 lebten sie in Rom Liszt gab auch hier zahlreiche Konzerte in Adelskreisen Am 9 Mai 1839 gebar Marie als drittes Kind ihren Sohn Daniel Danach folgten noch Aufenthalte in Lucca und San Rossore sowie im Oktober 1839 kurzere Aufenthalte in Pisa und Florenz In der Zeit von Liszts Aufenthalt in Italien hatte sein Rivale Thalberg weite Teile Europas bereist und wurde allseits in Superlativen geruhmt Einkunfte von sensationeller Hohe kamen noch hinzu Liszt der hiervon erfuhr sah im Sommer 1839 die Karriere Thalbergs respektvoll an Nach einer Notiz in Marie d Agoults Tagebuch war Liszt damit zufrieden wenigstens als der Zweite oder als Teil des Ersten zu gelten 68 Insbesondere aus finanziellen Grunden einigten sich Liszt und Marie darauf sich zu trennen damit Liszt als reisender Virtuose Konzerte geben konnte Nach eineinhalb Jahren wollte man dann zusammen nach Italien zuruckkehren und sich dort niederlassen Er wurde dann Opern und andere Werke in reprasentativen Gattungen komponieren 69 So trennten sich ihre Wege im Oktober 1839 Marie kehrte nach Paris zuruck Franz reiste zu Konzerten nach Wien Pressburg und Pest Seit seiner Kindheit war er somit erstmals wieder in Ungarn und wurde am 4 Januar im Theater von Pest wie ein heimgekehrter Nationalheld begrusst wobei ihm von den ungarischen Magnaten ein Ehrensabel uberreicht wurde In einem weiteren Konzert in Pest trat Liszt erstmals als Dirigent auf Rastlos durch Europa Bearbeiten Die folgenden Jahre in denen Liszt Geld fur den Unterhalt seiner Familie verdienen wollte sind gekennzeichnet von Erfolgen und Misserfolgen als Kunstler sowie von Hohen und Tiefen als Mensch In der Zeit hatte er zahlreiche Aufenthalte Erfolge und Misserfolge und Affaren Konzertreisen fuhrten ihn durch ganz Europa 70 Grosse Erfolge hatte er als Virtuose beispielsweise in Prag Marz 1840 in Dresden und Leipzig Fruhjahr 1840 dabei Begegnung mit Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy in Hamburg Oktober 1840 in Belgien Februar Marz 1841 in Weimar und Berlin Winter 1841 42 in Sankt Petersburg April 1842 dabei Begegnung mit Michail Glinka in Ostpreussen und im Baltikum Fruhjahr 1842 Im Fruhjahr 1843 dirigierte Liszt in Breslau erstmals eine Oper Mozarts Zauberflote danach gab er Konzerte in Iași Fruhjahr 1847 und reiste von dort weiter nach Russland 71 Im Herbst war er in Munchen und auf der Hohenzollernburg Hechingen wo er zum Hofrat ernannt wurde In Hamburg erlebte auch der Schriftsteller Hans Christian Andersen den Virtuosen und gab seinen Eindruck in seinem Buch Eines Dichters Basar wieder nbsp Franz Liszt in einer Karikatur von 1842Liszt wurde ruhmsuchtig und prahlte mit seinen Erfolgen und seinen Kontakten zur Aristokratie In manchen Stadten insbesondere in Berlin entwickelte sich eine regelrechte Lisztomanie Um das Bedurfnis seiner Verehrerinnen nach einer Locke von seinem Haar zu befriedigen schaffte sich Liszt einen Hund an dessen Fell unbemerkt als Lockenlieferant diente 72 73 In Berlin wurde er zum Mitglied der Koniglich Preussischen Akademie der Kunste ernannt und erhielt den Orden Pour le Merite Am 14 Marz 1842 in Konigsberg bekam er die Ehrendoktorwurde der philosophischen Fakultat in Weimar wurde er nach einer Konzerttournee mit dem italienischen Tenor Giovanni Battista Rubini durch Thuringen zum Grossherzoglichen Kapellmeister in ausserordentlichen Diensten ernannt 74 In Paris waren seine Erfolge weniger spektakular denn hier blieb Sigismund Thalberg auch weiterhin die Nummer eins Wenig erfolgreich war Liszt auch mit Konzerten in England Schottland und Irland zwei Tourneen 1840 41 Die Tourneen wurden fur ihn zu einem finanziellen Debakel Grundsatzlich waren seine Einkunfte als Virtuose nicht gering allerdings gab er durch einen luxuriosen Lebensstil ungewohnlich viel Geld wieder aus 75 und machte teilweise hohe Schulden 76 Es kam zu Streitigkeiten mit Marie 77 Im Sommer 1840 bereisten sie zwar gemeinsam das Rheinland und machten Urlaub in Fontainebleau sogar Heiratsplane wurden geschmiedet 78 die einst grosse Leidenschaft jedoch begann zu verblassen Wahrend einer Erholung mit Marie und den Kindern auf der Rheininsel Nonnenwerth von Anfang August bis zum Oktober 1841 uberredete er Marie d Agoult einer Verlangerung seiner Tatigkeit als reisender Virtuose um zwei Jahre zuzustimmen 79 Zwischen seinen Konzertreisen konnte Liszt nur wenig komponieren Die Aufenthalte am Rhein inspirierten ihn aber zu seinen ersten deutschen Liedkompositionen Im Rhein und Lorelei nach Heine das rheinromantische Werk fur Mannerchor Was ist des Deutschen Vaterland nach Ernst Moritz Arndt und das Rheinweinlied nach Georg Herwegh Vor dem Hintergrund einer aktuellen Krise in der es um die Zugehorigkeit der Rheinufer zu Frankreich oder zu Deutschland ging war in Berlin die Auffuhrung des Rheinweinlieds mit dem Refrain Der Rhein muss deutsch verbleiben ein grosser Erfolg gewesen In Paris dagegen bei einem Konzert das Liszt am 30 Juni 1842 zugunsten einer in Not geratenen Operngesellschaft aus Mainz 80 gab entwickelte sich die Auffuhrung des Rheinweinlieds mit deutschem Text zu einem Skandal Es schloss sich eine erregte Debatte mit Anfeindungen Liszts in der franzosischen Presse an Dabei wurde ihm vorgeworfen er habe bereits in Berlin mit deutsch nationalen Demonstrationen gegen franzosische Interessen agitiert 81 Im September 1842 gab Liszt im Zusammenhang mit der Grundsteinlegung zur Fertigstellung des Kolner Doms ein Konzert in Koln und wurde am 13 September in Koblenz vom Fursten Metternich empfangen 82 Aus dem Aufenthalt in Koblenz ergaben sich Folgen die Liszts Privatleben in die Katastrophe fuhrten Das Ende einer Beziehung Bearbeiten Marie d Agoult hatte von amourosen Abenteuern Liszts in der Zeit seines Aufenthalts in Berlin mit der Schauspielerin Charlotte von Hagn erfahren mit der er sich auch in Koblenz wieder traf 83 84 Marie schrieb daraufhin einen Brief aus dem Liszt einerseits das Ende ihrer Beziehung ableitete 85 andererseits zur Versohnung bereit war und die Beziehung mit Charlotte von Hagn beendete Im Juli 1843 trafen Liszt und Marie fur ein zweites und letztes Mal auf der Insel Nonnenwerth zusammen Zuvor hatte er das Lied Die Zelle in Nonnenwerth mit Widmung an Marie d Agoult komponiert und in Briefen an Marie angeboten seine Karriere als reisender Virtuose im Sommer 1843 zu beenden 86 nbsp Franz Liszt im Jahr 1843 Daguerreotypie von Hermann BiowDie letzte Versohnung wahrte nicht lange Marie d Agoult kehrte am 20 Oktober 1843 nach Paris zuruck Sie begann dort mit der Niederschrift des quasi autobiographischen Romans Nelida in dem Liszt in der Gestalt des Malers Guermann Regnier als Kunstler mit amoralischer Lebensanschauung dargestellt wird der anspruchsvolle Kunstwerke zwar hervorbringen mochte aber bei der praktischen Ausfuhrung versagt Der Roman erschien am 8 August 1846 allerdings anonym 87 Im November 1843 initiierte auch Liszt ein literarisches Projekt und zwar seine Biographie die in Stuttgart von Gustav Schilling dem Verfasser einer zeitgenossischen Musik Enzyklopadie geschrieben wurde wozu Liszt das Material zur Verfugung stellte 88 89 Das Buch mit dem Titel Franz Liszt Sein Leben und Wirken aus nachster Beschauung dargestellt erschien Anfang 1844 und stellt Liszt als Kunstler in uberschwanglichsten Superlativen positiv dar Liszt ist dort nicht nur der wohltatigste intelligenteste und genialste Mensch aller Zeiten sondern auch ein Komponist von einem Rang mit dem allenfalls Beethoven verglichen werden kann Viele Legenden die sich um die Personlichkeit Liszts in der Zeit seiner Kindheit und Jugend ranken und die unter seinen Verehrern bis heute verbreitet sind gehen auf das Buch von Schilling und damit auf Liszt selbst zuruck 90 Ende 1843 nach funf Jahren intensiver Liebe und einem funfjahrigen Auseinanderleben trennten sich Marie und Liszt endgultig Es begann die Auseinandersetzung uber die Zukunft der gemeinsamen Kinder Blandine 1835 1862 Cosima 1837 1930 und Daniel 1839 1859 Zuerst verzichtete Liszt in einer schriftlichen Erklarung vom 7 Mai 1844 auf jede Einmischung in die Erziehung seiner Kinder und verpflichtete sich zur Zahlung von jahrlich 3 000 Francs 91 Ein Jahr spater kam es zwischen Liszt und Marie d Agoult zu neuem Streit weil Liszt nun das vollstandige Sorgerecht fur alle drei Kinder verlangte Um weitere Eskalationen zu vermeiden verzichtete Marie d Agoult Anfang Juni 1845 auf alle Rechte an den gemeinsamen Kindern mit Liszt 92 Seither war jeder Kontakt der Kinder mit ihrer Mutter strengstens untersagt 93 Die Kinder blieben vorerst in der Obhut ihrer Grossmutter Anna Liszt Sie sorgte fur eine gute Erziehung deren Kosten von den Konzerteinnahmen und den Rucklagen Franz Liszts bestritten wurden Kapellmeister in Weimar 1843 1861 Bearbeiten Die Anfange Bearbeiten Bereits bei seinem ersten Weimar Aufenthalt als Virtuose wurde Liszt mit Dekret vom 2 November 1842 des Grossherzogs Carl Friedrich zu dessen Kapellmeister ernannt 94 95 Danach war Liszt zu einem Aufenthalt von drei Monaten pro Jahr im Winterhalbjahr in Weimar verpflichtet um das Orchester zu leiten Liszt kam dieser Pflicht zuerst nur unregelmassig nach In einem zusammen mit dem Weimarer Hofkapellmeister Andre Hippolyte Chelard 96 gemeinsam geleiteten Konzert vom 7 Januar 1844 debutierte er in Weimar als Dirigent 97 Im Anschluss an seinen Weimarer Aufenthalt reiste er nach Dresden und horte dort die Oper Rienzi von Richard Wagner mit dem sich von da an eine intensive Freundschaft anbahnte Im Winter 1844 1845 kam er nicht nach Weimar sondern hielt sich in Spanien und Portugal auf Anschliessend nahm er im August 1845 als Hauptinitiator am ersten Beethovenfest in Bonn teil Dabei wurde das Beethoven Denkmal auf dem Munsterplatz enthullt an dessen Finanzierung sich Liszt 1839 beteiligt hatte Im Winter 1846 47 reiste er durch Osteuropa Wien Pest Bukarest Kiew Lemberg Odessa Konstantinopel und Elisabethgrad heute Kirowograd waren seine Stationen Er machte sich in dieser Zeit Hoffnungen als Nachfolger des erkrankten Donizetti in das Amt des Kammerkapellmeisters am Wiener Hof berufen zu werden Wahrend dieser Zeit begegnete er erstmals Eduard Steingraeber der seine Konzerte als Klavierbauer begleitete und die von Liszt teilweise sehr ramponierten Flugel reparierte 98 Aber dann sollte sich sein Leben auf andere Weise andern denn in Kiew begegnete er erstmals der Furstin Jeanne Elisabeth Carolyne Furstin zu Sayn Wittgenstein Sie verliebten sich und beschlossen sich gemeinsam in Weimar niederzulassen Anfang Februar 1848 reiste der Rastlose nach Weimar und wohnte dort zuerst mit einer Madame F aus Frankfurt am Main in einem Hotel bis diese dann im Marz nach Paris abreiste 99 Die Furstin zu Sayn Wittgenstein Bearbeiten nbsp Carolyne zu Sayn Wittgenstein mit ihrer Tochter Marie um 1840Carolyne zu Sayn Wittgenstein 1819 1887 stammte aus einer polnischen Adelsfamilie und heiratete 1836 auf Wunsch ihres Vaters Peter Iwanowski den Prinzen Nikolaus zu Sayn Wittgenstein Berleburg Ludwigsburg 1812 1864 1837 wurde sie Mutter ihrer einzigen Tochter Marie und trennte sich bald darauf von ihrem Mann Sie zog ins landliche Woronince ukrainisch Voronivci Voronivtsi in der sudlichen Ukraine wo Carolyne Guter aus ihrer Mitgift besass Hier widmete sie sich fast ausschliesslich ihren intellektuellen Interessen studierte Literatur Philosophie und Religion kummerte sich aber ebenso um die Bewirtschaftung ihrer Besitzungen Bei einem Konzert am 14 Februar alte russische Zeitrechnung 2 Februar 1847 in Kiew lernte sie Liszt kennen und war spontan von ihm fasziniert Im Fruhjahr trafen sie sich fur mehrere Wochen auf ihrem Landgut in Woronince Liszt fand in dieser ausserlich wenig attraktiven willensstarken temperamentvollen und gebildeten jungen Frau sie war sieben Jahre junger als Liszt eine Diskussionspartnerin fur Themen wie Kunst Religion und Philosophie Er sehnte sich nach einer neuen Lebensfuhrung ohne die Muhen des reisenden Klaviervirtuosen sie wiederum fuhlte sich berufen einen genialen Kunstler zu leiten und zu fordern Ab Herbst 1847 verweilte Liszt mehrere Monate in Woronince in einer feierlichen Zeremonie gaben sie sich am 22 Oktober 1847 eine Art Ehe Versprechen Liszt wurde Seeleneigener der Furstin 100 Mochte dies zuerst als skurrile Idee erschienen sein so war Liszt seither mit unlosbaren Fesseln an Carolyne gebunden Im April 1848 verliess die Furstin mit ihrer Tochter ihren Landsitz und nahm Quartier in der Altenburg einer Villa am Rande von Weimar in die im Herbst auch Liszt einzog Zwolf Jahre lang lebten sie dort relativ zuruckgezogen Es waren die schopferisch produktivsten Jahre Liszts wobei Carolyne einen grossen Anteil hatte denn sie verstand es dem einst rastlosen klavierspielenden Lebemann eine neue ernsthaftere Richtung zu geben und ihn zum Komponieren zu inspirieren So habe ich fur ihn zwolf Jahre lang gesorgt immer mit meiner Arbeit in demselben Zimmer sonst hatte er nie komponiert Genie hat ihm nicht gefehlt aber Sitzfleisch Ohne ein ruhige aber bestandige sanfte milde hingebende Frauengestalt kann er nichts Grosses tun nur feilen 101 Einer geplanten Heirat stand der Umstand der Ehe der Furstin entgegen Liszt hoffte die Grossherzogin von Sachsen Weimar Maria Pawlowna eine Schwester des Zaren Nikolaus I dafur zu gewinnen sich fur eine Scheidung Carolynes einzusetzen Erst 1855 wurde sie nach russischem Recht geschieden war als Katholikin jedoch nicht frei Problematisch entwickelten sich auch die Vermogensverhaltnisse Sie wurde aus Russland verbannt ihre Guter wurden bis zur Volljahrigkeit ihrer Tochter unter staatliche Verwaltung gestellt Ein weiteres Problem entwickelte sich im Zusammenhang mit der Erziehung der drei Liszt Kinder die bisher in Paris bei ihrer Grossmutter Anna Liszt wohnten jedoch mehr und mehr Kontakt mit ihrer Mutter Marie d Agoult hatten sehr zum Arger von Liszt und Carolyne 1855 holte er seine Kinder nach Weimar und beauftragte wenig spater die Freifrau Franziska von Bulow die Mutter von Hans von Bulow der Cosima 1857 heiratete mit der weiteren Erziehung der Kinder 102 Liszt als Komponist Bearbeiten nbsp Franz Liszt 1856 nach einem Gemalde von Wilhelm von KaulbachDie Weimarer Jahre waren die kunstlerisch produktivste Zeit Franz Liszts Viele seiner Klavierwerke schrieb er in Weimar so die Klaviersonate in h Moll den Zyklus Harmonies poetiques et religieuses funfzehn Ungarische Rhapsodien wie auch zahlreiche Transkriptionen Klavierauszuge und Revisionen fruherer Klavierwerke beispielsweise die Paganini Etuden Auch zwei seiner bereits zuvor konzipierten Klavierkonzerte erhielten hier ihre endgultige Gestalt Um seine Orchestrierungen zu vervollkommnen engagierte er als Sekretar Joachim Raff 103 dem er die Instrumentierung vieler seiner Orchesterwerke auftrug 104 Zu den ersten der im Dezember 1849 von Raff instrumentierten Orchesterwerke hatte eine Ouverture Les quatre elemens zu vier Chorstucken gehort die Liszt 1844 45 nach Gedichten von Joseph Autran komponierte In einer von Liszt unter Mithilfe von Hans von Bronsart erstellten neuen Fassung wurde diese Ouverture am 23 Februar 1854 in einem Hofkonzert in Weimar unter der Leitung Liszts als Les Preludes Symphonische Dichtung aufgefuhrt 105 Nach dem Plan Liszts sollte bis Ende 1854 ein Zyklus von neun Sinfonischen Dichtungen erscheinen Zum besseren Verstandnis der Stucke waren Vorworte vorgesehen die seit dem Marz 1854 die Furstin Wittgenstein schrieb 106 Es entstanden sieben Vorworte die zuerst als Broschure gedruckt und in dieser Form an Freunde Liszts verschickt wurden 107 Nach einer Revision wurden die Vorworte in die veroffentlichten Partituren aufgenommen Im Fall von Les Preludes war am Ende kaum noch ein Zusammenhang mit der im Titel angesprochenen Ode Lamartines zu erkennen 108 Die Veroffentlichung der neun Sinfonischen Dichtungen verzogerte sich und zog sich bis 1856 1857 hin Danach komponierte Liszt noch die Stucke Hamlet Die Hunnenschlacht nach einem beruhmten Gemalde seines Freundes Wilhelm von Kaulbach Mazeppa und Die Ideale Bis 1861 lagen zwolf Sinfonische Dichtungen in veroffentlichten Partituren und Arrangements fur zwei Klaviere vor 109 Liszt hatte ausserdem Sinfonien nach Goethes Faust und Dantes Gottlicher Komodie komponiert Neben weiteren weltlichen Werken darunter Marsche Lieder Melodramen und Mannerchore waren auch geistliche Werke entstanden oder wurden begonnen eine Missa solemnis eine Messe fur Mannerchor und Orgel die Oratorien Christus und Die Legende von der heiligen Elisabeth Als Liszt 1861 Weimar verliess hatte er ein riesiges Œuvre vorgelegt Sein offentliches Ansehen als Komponist war allerdings gering 110 Liszt als Dirigent Mazen und Padagoge Bearbeiten nbsp Franz Liszt als Dirigent um 1853 nbsp Franz Liszt 1858 Fotografie von Franz HanfstaenglIn Weimar dirigierte Liszt viele Werke zeitgenossischer damals auch umstrittener Komponisten und fuhrte auch deren Opern auf Allein 36 Mal dirigierte er Werke von Richard Wagner der ihm besonders nahestand und dem er im Fruhjahr 1849 nach dem Aufstand in Dresden zur Flucht nach Zurich verhalf In den Folgejahren unterstutzte er Wagner finanziell und auch ideell und stand mit ihm in einem regen Briefwechsel 111 Am 28 August 1850 brachte er in Weimar Wagners Oper Lohengrin zur Urauffuhrung und hatte spater vor Wagners Ring in einem eigens dafur zu bauenden Festspielhaus in Weimar aufzufuhren 112 Liszt und Wagner traten spater auch ofter gemeinsam als Dirigenten auf Ab 1865 nachdem Wagner mit Liszts Tochter Cosima liiert war kuhlte sich das Verhaltnis jedoch fur lange Zeit ab Auch fur die Werke von Berlioz Mendelssohn und Schumann setzte sich Liszt ein Er dirigierte in vielen Musikmetropolen Europas und fand teils Zustimmung teils heftige Ablehnung hauptsachlich bezuglich seines Dirigierstils 113 Ab 1861 dirigierte er fast nur noch eigene Werke 114 Neben Wagner stand ihm besonders Hector Berlioz nahe Im November 1852 und Februar 1855 veranstaltete Liszt in Weimar Berlioz Wochen wobei auch Berlioz dirigierte z B seine Oper Benvenuto Cellini Auf Anregung von Carolyne komponierte Berlioz wenig spater seine grosse Oper Les Troyens die er der Furstin widmete Im September 1857 anlasslich der Enthullung des Goethe Schiller Denkmals in Weimar dirigierte Liszt die Urauffuhrung seiner Faust Symphonie und der Sinfonischen Dichtung Die Ideale Die letzte von ihm geleitete Opernauffuhrung die Urauffuhrung der Oper Der Barbier von Bagdad von Peter Cornelius am 15 Dezember 1858 wurde von einer Weimarer Opposition ausgezischt worauf Liszt seine Tatigkeit als Dirigent am Weimarer Hoftheater einstellte Sein Nachfolger wurde 1859 Eduard Lassen Auch als Padagoge wirkte Liszt in Weimar mit grossem Einfluss Zu seinen Schulern dieser Zeit gehorten Hans von Bulow Emil von Sauer Wendelin Weissheimer Carl Tausig Franz Bendel Peter Cornelius Hans von Bronsart August Stradal sowie dessen spatere Frau Ingeborg Stark Karl Klindworth Conrad Ansorge Julius Reubke Charlotte Blume Arends Hermine Luders Adele aus der Ohe Rudolph Viole Josef Weiss Laura Rappoldi Antal Siposs Joseph Joachim Lina Scheuer und viele andere Unterstutzt von dem Kapital der Furstin Wittgenstein konnte Liszt es sich leisten auf ein Honorar zu verzichten und einige seiner talentiertesten Schuler sogar in den Haushalt der Altenburg aufzunehmen Der Neu Weimar Verein mit dem Vereinsblatt Die Laterne der sich am 20 November 1854 auf Initiative von Liszt und August Heinrich Hoffmann von Fallersleben konstituierte bot einen geselligen Rahmen 115 Nicht wenige seiner Schuler setzten sich in Debatten die in Zeitungen und Zeitschriften ausgetragen wurden mit spitzer Feder fur die von Liszt vertretene Kunstrichtung ein 116 Allgemeiner Deutscher Musikverein Bearbeiten In der Zeit vom 1 bis 4 Juni 1859 fand in Leipzig aus Anlass des 25 jahrigen Bestehens der Neuen Zeitschrift fur Musik eine Versammlung Leipziger Tonkunstlerversammlung statt zu der der Chefredakteur Franz Brendel Musiker aus verschiedenen europaischen Landern eingeladen hatte Im Gewandhaus wurden aus diesem Anlass vor allem Werke von Liszt aufgefuhrt 117 Man diskutierte uber den Begriff Zukunftsmusik den Richard Wagner in seiner Schrift Das Kunstwerk der Zukunft gepragt hatte Auf Anregung Brendels wurde beschlossen den Begriff Neudeutsche Schule einzufuhren und auf Anregung von Liszt und Louis Kohler einen deutschen Musikverein zu grunden Am 7 August 1861 konstituierte sich der Allgemeine Deutsche Musikverein in Weimar auf dem dort stattfindenden Tonkunstlerfest zu dem auch der amnestierte Wagner unter grossem Jubel zustiess Auf Vorschlag von Liszt wurde Franz Brendel zum Prasidenten gewahlt Die letzten Jahre 1861 1886 Bearbeiten nbsp Inschrift am Haus in Weimar in dem Franz Liszt von 1869 bis 1886 lebteIm August 1861 verliess Liszt Weimar um in Rom Carolyne zu heiraten Nach einem monstrosen Verfahren in vielen Instanzen hatten die Kardinalskonferenz und der Papst in Rom der Scheidung und Neuvermahlung der Furstin endlich zugestimmt 118 Fur den 22 Oktober 1861 Liszts 50 Geburtstag war in der Kirche San Carlo al Corso in Rom die Hochzeit geplant Angehorige der Familie Sayn Wittgenstein die zufallig in diesen Tagen in Rom weilten erfuhren von der geplanten Hochzeit und intervenierten beim Heiligen Stuhl Dieser verlangte von der Furstin daraufhin vor der Eheschliessung die erneute Herausgabe ihrer Akten Jetzt resignierte sie und verweigerte dies Ihre wahren Motive liegen im Dunklen 119 nbsp Sterbehaus in Bayreuth nbsp Die Grabanlage auf dem Bayreuther Stadtfriedhof 120 Nach der gescheiterten Eheschliessung mit Carolyne die in Rom blieb Theologie studierte und Bucher schrieb 121 widmete er sich verstarkt Kompositionen mit religiosen Themen und kirchenmusikalischen Werken In Rom wo er sich bis 1870 uberwiegend aufhielt fuhrte er ein teils mondanes teils monchisches Leben und zog sich im Sommer 1863 in das Kloster Madonna del Rosario auf dem Monte Mario zuruck wo ihn auch Papst Pius IX besuchte Mal wohnte er auch im Vatikan mal im Kloster Santa Francesca Romana auf dem Forum Romanum Ab 1864 besuchte er wieder Konzerte und dirigierte Orchester in verschiedenen europaischen Stadten 1865 unterzog sich Liszt der Tonsur und erhielt die vier niederen Weihen von Bischof Gustav Adolf Hohenlohe Als Kleriker trug er fortan den romischen Kragen und wurde als Abbe angesprochen erhielt aber nie die weiteren Weihen Subdiakon Diakon Priester Bischof Er schrieb dazu in einem Brief Mein Hang zum Katholizismus ruhrt von meiner Kindheit her und ist ein bleibendes und mich beherrschendes Gefuhl geworden nbsp Grab von Franz Liszt auf demBayreuther StadtfriedhofAb 1865 verbrachte er jeweils mehrere Monate abwechselnd in Rom und Budapest sowie ab 1867 auch wieder in Weimar wo er ab 1869 eine Etage in der Hofgartnerei heute Museum bezog Von diesen drei Orten aus entfaltete er eine rege Reisetatigkeit grossenteils um eigene Werke aufzufuhren oder um bei Auffuhrungen zugegen zu sein oder unentgeltlich zu unterrichten Ofter war er seit 1867 bei Gustav Adolf Kardinal Hohenlohe in der Villa d Este in Tivoli zu Besuch wo er 1879 auch eines seiner letzten Konzerte gab Hier komponierte er drei Klavierstucke die Eingang in das Album Annees de pelerinage Troisieme annee fanden Les jeux d eaux a la Villa d Este und zwei als Threnodien bezeichnete Stucke mit dem Titel Aux Cypres de la Villa d Este Sein Ruhm als Komponist und Lehrer kam inzwischen dem fruheren als Pianist gleich Besonders seine Orchesterwerke und seine geistlichen Werke fanden grossen Anklang so 1867 in Budapest als Franz Joseph I zum ungarischen Konig gekront und eine Messe von Liszt gespielt wurde Im Sommer reiste er nach Munchen und Tribschen wo Wagner inzwischen wohnte um zwischen Cosima Hans von Bulow seit 1857 mit Cosima verheiratet und Wagner seit 1864 mit Cosima liiert zu vermitteln Gegen den Willen ihres Vaters liess sich Cosima scheiden und heiratete 1870 Wagner Erst 1872 verbesserten sich die Beziehungen langsam wieder Am 19 Januar 1873 gab Liszt einen Konzertabend in Frankfurt Oder Provinz Brandenburg Im ausverkauften Stadttheater spielte er u a die Ouverture zu Wilhelm Tell das Andante zu Donizettis Lucia di Lammermoor das Ave Maria den Erlkonig Der Frankfurter Lehrer Friedrich Wilhelm Gustav Gloatz hielt in seinem Tagebuch auch fest wie begeistert das Publikum zum Abschluss die Aufforderung zum Tanz von Carl Maria von Weber aufnahm Als er Liszt in dessen Mitte aus f Moll in eigene Phantasie ubergegangen war erscholl sturmischer nicht enden wollender Beifall Das Konzert war fur Liszt und auch das Stadttheater ein grosser Erfolg Laut Abrechnung des Theaterdirektors betrugen die Gesamteinnahmen 944 Taler wovon Liszt 500 Taler als Honorar erhielt 122 Im Mai 1873 dirigierte Liszt erstmals eine vollstandige Auffuhrung seines nun beendeten Oratoriums Christus in der Stadtkirche in Weimar wenig spater war er zur Richtfestfeier des Festspielhauses bei Cosima und Richard Wagner in Bayreuth Auch bei den ersten Festspielen im Sommer 1876 Der Ring des Nibelungen sowie bei den zweiten Festspielen im Sommer 1882 Parsifal weilte er in Bayreuth Hier war er ausserdem haufiger Gast im Hause der Klaviermanufaktur Steingraeber 123 Letztmals traf sich Liszt mit der Familie Richard Wagners im Dezember 1882 in Venedig Palazzo Vendramin Calergi Gemeinsam gab man ein Konzert im Teatro la Fenice Wenige Wochen danach Liszt war inzwischen wieder abgereist erlag Wagner einem Herzinfarkt 1882 wurde Martin Krause der spatere Lehrer von Claudio Arrau Schuler von Liszt Tod und Begrabnis Bearbeiten Im Jahr 1886 reiste Liszt wieder nach Bayreuth um die unter Leitung seiner Tochter stehenden Bayreuther Festspiele zu besuchen Zum Zeitpunkt der Reise war Liszt bereits schwer erkrankt und starb wenige Tage nach seiner Ankunft am 31 Juli 1886 an den Folgen einer Lungenentzundung 124 Bernhard Schnappauf Arzt und Freund Richard Wagners verbrachte die letzten Tage an seinem Sterbebett und berichtete Liszt sei wurdevoll still gestorben Er druckte ihm die Augen zu und fertigte die Totenmaske an wofur ihm nach altem Brauch das Sterbehemd und der Kissenuberzug zustanden 125 Liszt wurde am 3 August 1886 auf dem Bayreuther Stadtfriedhof beigesetzt Sein Sterbehaus in der Unteren Siegfriedstrasse heute Wahnfriedstrasse 9 gegenuber dem Haus Wahnfried beherbergt seit 1993 das ortliche Franz Liszt Museum Liszts Ur Urenkelin Nike Wagner beschrieb 2021 das Verhaltnis der Familie Wagner zu jenem als problematisch Man sprach von Liszt spottisch als dem Abbe Der Klaviervirtuose schien in die Sphare der Salons Soloabende und Kammerkonzerte zu gehoren Die Familie habe bei Klavierabenden des Ahnen durch Abwesenheit und Ignoranz geglanzt Liszts Tod fuhrte nicht zu einer Unterbrechung der Festspiele 1886 Fur den in Wahnfried Aufgebahrten gab es fur sein Begrabnis am 3 August 1886 keine Ehrungen und keine musikalische Trauerfeier was den Wunschen Liszts entsprach die aber Cosima Wagner wahrscheinlich gar nicht kannte Am 4 August 1886 wurde in der Stadtkirche in Bayreuth ein Requiem abgehalten bei dem keine Musik des Verstorbenen erklang sondern auf Geheiss Cosimas Anton Bruckner an der Orgel uber Themen aus Richard Wagners Oper Parsifal improvisierte 126 127 Werke Bearbeiten Hauptartikel Liste der musikalischen Werke Franz Liszts Ubersicht Bearbeiten Das Gesamtwerk Franz Liszts ist in seinem Umfang und der Vielfaltigkeit immens und unvergleichlich Bis heute ist keine Gesamtausgabe erschienen Die sogenannte Carl Alexander Ausgabe sie wurde 1888 von der in Weimar gegrundeten Franz Liszt Stiftung durch den Grossherzog Carl Alexander von Sachsen Weimar Eisenach initiiert umfasst 34 Bande ist aber unvollstandig Ein systematisches Werkverzeichnis stellte der englische Musikwissenschaftler Humphrey Searle zusammen und kam auf 703 Titel ohne die literarischen Werke 123 Klavierwerke 77 Lieder 65 geistliche Chorwerke 28 weltliche Chorwerke 11 Orgelwerke 1 Oper 25 Orchesterwerke 7 Werke fur Klavier und Orchester 9 Kammerkonzerte 5 Melodramen 335 Arrangements und Transkriptionen 17 unvollendete WerkeKlavierwerke Bearbeiten nbsp Franz Liszt gibt ein Konzert fur Kaiser Franz Joseph I auf einem Flugel von BosendorferFranz Liszt hat die bis zu seiner Zeit ubliche Form des Klavierspiels und dementsprechend auch die Klavierkomposition neu gepragt Was hierfur entscheidend war Die Hammerklaviermechanik gab es zwar schon seit 1709 sie wurde von Bartolomeo Cristofori erfunden gleichwohl erfuhr sie ihre bedeutendste Fortentwicklung im 19 Jahrhundert Zudem brach Liszt von Anbeginn mit allen Regeln der Klavierspieltechnik die zu der Zeit streng nach Lehrbuchern praktiziert wurde Zu seinen Erfindungen zahlen die Konzertparaphrasen bei denen Liszt ein Thema oder mehrere Themen aus bekannten Opern aufgriff und diese ausgeschmuckt mit eigenen kompositorischen Ideen zu brillanten Klavierstucken umarbeitete Franz Liszts Klavierkompositionen wurden seit Beginn der Moglichkeit der Tonaufzeichnung von den bedeutendsten Pianisten eingespielt Dazu zahlen Conrad Ansorge Eugen d Albert Emil von Sauer Claudio Arrau Wilhelm Kempff Martha Argerich Daniel Barenboim Boris Beresowsky Jorge Bolet Alfred Brendel Gyorgy Cziffra Emil Gilels Zoltan Kocsis Michail Pletnjow Swjatoslaw Richter und Daniil Trifonow Die Gesamteinspielung des Klavierwerks Hyperion auf 99 CDs erfolgte 2011 durch den australischen Pianisten Leslie Howard Als Beispiel fur die langjahrige Verkennung der Bedeutung und Eigenart der Klaviermusik Liszts mag folgendes Zitat von Bela Bartok aus seinem Aufsatz Die Musik Liszts und das Publikum von heute sein In seiner Jugendzeit ahmte er die schlechten Sitten der damaligen Kunstgecken nach er schrieb um und verbesserte machte Kompositionen zum Brillieren aus Meisterwerken an denen sich auch ein Franz Liszt nicht hatte vergreifen durfen Er liess sich von der gewohnlichen Melodik Berlioz dem Sentimentalismus Chopins und noch mehr von den italienischen Schablonen beeinflussen ihre Spuren treten allenthalben in seinen Werken zutage und sie sind es auch die ihnen den Anstrich des Trivialen geben 128 Orgelwerke Bearbeiten Liszt hat neben dem umfangreichen Klavierwerk auch fur die Orgel komponiert Im Searle Verzeichnis Verzeichnis nach Humphrey Searle 1954 finden sich insgesamt 11 Werke In einem Bericht Franz Brendels uber das Einweihungskonzert der Merseburger Domorgel wurde der damals empfundene moderne Charakter der Orgel und ihre Bedeutung als Vorposten eines von Liszt kreierten neuen Orgelstils akzentuiert Lieder und Melodramen Bearbeiten Liszt hat uber 70 Lieder mit Klavierbegleitung komponiert Der Mehrzahl seiner Lieder liegen franzosische oder deutsche Gedichte zugrunde Liszt hatte den Plan drei Bande mit jeweils sechs Liedern zu veroffentlichen die den von Heinrich Heine ubernommenen Titel Buch der Lieder erhalten sollten 129 Die beiden ersten Bande erschienen 1843 und 1844 Der erste Band enthalt die Stucke Die Loreley Am Rhein im schonen Strome Mignons Lied Der Konig von Thule Der du von dem Himmel bist und Angiolin dal biondo crin Man hat es mit einem musikalisch gestalteten Familienalbum zu tun Marie d Agoult wird mit den drei ersten Stucken und Liszt mit den beiden nachfolgenden Stucken charakterisiert Das letzte Stuck ist der gemeinsamen Tochter Blandine gewidmet Der zweite Band mit den Liedern Oh quand je dors Comment disaient ils Enfant si j etais roi S il est un charmant gazon La tombe et la rose und Gastibelza einem Bolero nach Gedichten Victor Hugos setzt die Lieder des ersten Bandes chronologisch fort In dem dritten Band werden problematische Aspekte der Entwicklung der Beziehung Liszts und Marie d Agoults reflektiert Du bist wie eine Blume Dichter was Liebe sei Vergiftet sind meine Lieder Morgens steh ich auf und frage Die tote Nachtigall und Mild wie ein Lufthauch im Mai Liszt distanzierte sich spater von seinen ersten Liedern sie seien viel zu aufgeblaht sentimental und in der Begleitung uberladen 130 Einige seiner Lieder schrieb er spater um In den Jahren 1879 und 1880 setzte Liszt die Reihe seiner Gesammelten Lieder mit weiteren Heften fort Hierzu gehoren Lieder wie J ai perdu ma force et ma vie Ihr Glocken von Marling Sei still Mild wie ein Lufthauch im Mai 2 Version Isten veled Lebe wohl und Mir ist die Welt so freudenleer Ein letztes Heft der Gesammelten Lieder erschien 1883 Lange blieben die Lieder unbeachtet Ausser von Johanna Dietz mit Berthold Kellermann war es Liszts Schulerin Martha Remmert 1853 1941 die als Dirigentin ihres Solisten Ensembles ab 1911 bei mehreren Konzerten Liszts Lieder der Offentlichkeit vorstellte Die Lieder waren oft in umfangreichen Textheften fur die Konzerte gedruckt Eine erste Darbietung mit 39 Liedern fand 1911 zu den Liszt Feiern in Berlin statt und es folgten weitere Liedvortrage 1912 bei den Musikfesten in Sondershausen 1913 in Stendal und 1914 in Altenburg und 1915 bei einem Gedenkkonzert in Berlin 131 Die Melodramen Liszts sind weitgehend unbekannt geblieben Ein erwahnenswertes Stuck ist das Melodram Der traurige Monch nach einem Gedicht Nikolaus Lenaus das im September 1860 entstand Das Melodram Der blinde Sanger das Liszt Oktober 1875 nach einer Ballade von Alexei Konstantinowitsch Tolstoi komponierte ist als autobiographische Komposition bemerkenswert Der Sanger glaubt er stehe vor einem Publikum Da er jedoch blind ist bemerkt er nicht dass kein einziger Zuhorer anwesend ist so dass er vergeblich singt Es hort ihm niemand zu Orchesterwerke Bearbeiten Liszts Hauptwerke fur Orchester sind die Dante Sinfonie die Faust Sinfonie und ein Zyklus von 12 Sinfonischen Dichtungen sowie einige Marsche In den Jahren 1881 82 entstand noch eine letzte Sinfonische Dichtung Von der Wiege bis zum Grabe die Liszt zuerst als Klavierversion komponierte Auch von vielen seiner ubrigen sinfonischen Werke liegen Klavierbearbeitungen vor Unter den Sinfonischen Dichtungen ist Les Preludes das bekannteste Stuck das im Zweiten Weltkrieg zu zweifelhaftem Ruhm gelangte weil ein Fanfarenmotiv des Finales zur Ankundigung von Siegesmeldungen der Nationalsozialisten im Rundfunk verwendet wurde 132 In seinen Orchesterwerken entwickelte Liszt die Gattung Sinfonische Dichtung Programmmusik die zuvor von Hector Berlioz weiterentwickelt worden war insbesondere bezuglich des Umfangs der Instrumentierung und der Benutzung von Leitmotiven ahnlich wie Richard Wagner Neben der klingenden Musik gibt es ein im Titel angedeutetes aussermusikalisches Objekt das sogenannte Programm Das Programm kann ein erzahlbarer Vorgang sein ein Gemalde die Idee von einer Person oder ein anderer Gegenstand Aus dem Zusammenwirken der klingenden Musik mit dem in der Vorstellung eines Horers oder Spielers vorhandenen Programm soll sich eine asthetische Wirkung ergeben Musik von solcher Art gab es schon in fruheren Zeiten beispielsweise Vivaldis Vier Jahreszeiten Beethovens Sinfonie Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria sowie die Pastoral Sinfonie Werke von Berlioz und Ouverturen von Mendelssohn Im Unterschied zu Liszts Vorgangern losten seine Sinfonischen Dichtungen allerdings Debatten uber eine grundsatzliche Berechtigung von Programmmusik aus z B bei Eduard Hanslick in seinem 1854 erschienenen Buch Vom Musikalisch Schonen oder in Beitragen von Wagner und Brendel 133 Einige von Liszts Kompositionen wurden von Zeitgenossen als Unmusik bezeichnet Johannes Brahms verwendete den Ausdruck fur die Dante Sinfonie Eduard Hanslick hingegen fur die sinfonische Dichtung Prometheus 134 135 Liszt ausserte sich unter anderem zum Thema Programmmusik in einem Brief an Marie d Agoult vom 15 November 1864 Bis dahin unterschreibe ich voll und ganz und ohne jeden Vorbehalt den Grundsatz den Sie mir gerne ins Gedachtnis rufen mochten dass musikalische Werke die nach einem allgemein verstandenen Sinn einem Programm folgen auf die Fantasie und das Gefuhl unabhangig von jedem Programm wirken mussen Mit anderen Worten Jedes schone Musikstuck muss zuallererst und in jedem Fall den absoluten und unverletzlichen Gesetzen der Musik entsprechen die niemand vorschreiben kann 136 Geistliche Werke und Spatwerke Bearbeiten nbsp Liszt kurz vor seinem Tod Fotografie von Nadar nbsp Liszts TotenmaskeLiszt komponierte in grossem Umfang religios inspirierte Musik Neben Messen Oratorien und Psalmen gehoren dazu auch Klavierwerke beispielsweise Harmonies poetiques et religieuses oder der Psaume instrumental fur Klavier und Orchester uber die gregorianische Melodie De profundis Seine geistlichen Werke sind Belege fur Versuche Liszts zur Realisierung einer von ihm 1834 unter dem Einfluss des Abbe de Lamennais ertraumten musique humanitaire Nach der Vorstellung von Lamennais sollte kunftig das Volk die Stutze der Kirche sein Dementsprechend hatte Liszt in einem Aufsatz Uber kunftige Kirchenmusik ausgefuhrt dass in einer Zeit in der der Altar erbebe und wanke in der Kanzel und religiose Zeremonien dem Spotter und Zweifler zum Stoff dienten die Kunst das Innere des Tempels verlassen musse um sich in der Aussenwelt den Schauplatz ihrer Kundgebungen zu suchen 137 Eine ahnliche Auffassung vertrat auch Richard Wagner in seiner Altersschrift Religion und Kunst Zu den geistlichen Werken Liszts gehoren die Missa solemnis Graner Messe die er 1856 zur Weihe der Basilika in Gran in Ungarn komponierte die 1866 67 komponierte Ungarische Kronungsmesse verschiedene Psalmen die 1862 fertiggestellte Legende von der heiligen Elisabeth das 1866 fertiggestellte und 1867 um zwei Satze erweiterte Oratorium Christus und ein 1869 fertiggestelltes Requiem Die Legende von der heiligen Elisabeth und das Oratorium Christus wurden bis in das 20 Jahrhundert hinein haufig aufgefuhrt die Graner Messe wird neben den Messen Anton Bruckners zu den herausragenden Hohepunkten der Kirchenmusik des 19 Jahrhunderts gezahlt Insbesondere in Ungarn war auch die Ungarische Kronungsmesse in der Liszt Melodien im Stil der Ungarischen Rhapsodien verwendete sehr beliebt Dagegen ist das Requiem weitgehend unbekannt geblieben Mit den seit 1870 komponierten geistlichen Werken darunter weitere Legenden und viele kleinere Stucke kultivierte Liszt einen vorwiegend asketischen Stil Mit Hinblick auf seine fruher komponierten geistlichen Werke hatten Zeitgenossen ihm vorgeworfen dass sie viel zu weltlich klangen und er den Opernstil Wagners in die Kirche getragen habe Liszt mag aus diesem Grund in seinen spater komponierten geistlichen Werken jeden Anklang an den Stil Wagners vermieden haben In seinen Spatwerken fast alle geistige Werke setzt er sich mehrfach mit dem Sterben und der Frage nach einem Weiterleben nach dem Tod auseinander und findet dafur eine eigene musikalische Sprache Literarische Werke Bearbeiten Die literarischen Werke Franz Liszts sind in seinen Gesammelten Schriften zusammengefasst die erstmals von Lina Ramann 1883 in sechs Banden in Leipzig herausgegeben wurden Neben Essays und Reisebriefen schrieb er 1850 51 gemeinsam mit der Furstin Carolyne von Sayn Wittgenstein eine Biographie von Frederic Chopin Von seinen vielen Briefen sind uber 6 000 in verschiedenen Banden publiziert z B die Briefwechsel mit Richard Wagner Hans von Bulow seiner Mutter Anna oder dem Grossherzog Carl Alexander Siehe auch Liste der literarischen Werke Franz LisztsInstrumente BearbeitenEs ist bekannt dass Franz Liszt bei seiner Tournee durch Portugal 138 und spater im Jahre 1847 bei einer Tournee nach Kiew und Odessa auf Boisselot Klavieren spielte Liszt Boisselot stand in seinem Wohnhaus der Villa Altenburg in Weimar 139 Seine Begeisterung fur dieses Instrument bringt Liszt in seinem Brief an Xavier Boisselot aus dem Jahr 1862 zum Ausdruck Obwohl die Tasten durch die Kampfe der Musik in Vergangenheit Gegenwart und Zukunft fast abgenutzt sind werde ich dem Vorschlag es auszutauschen niemals zustimmen und habe mich dazu entschlossen es als bevorzugten Arbeitskollegen bis zum Ende meiner Tage zu behalten 140 Da der Zustand dieses Instruments es nicht erlaubt es zu bespielen fertigte Paul McNulty 2011 im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar eine Kopie an die jetzt neben dem Originalinstrument von Liszt ausgestellt ist 141 Unter den Klavieren des Komponisten in Weimar befanden sich auch ein Erard eine Alexandre Klavierorgel ein Bechstein und Beethovens Broadwood Flugel 142 Ehrung und Wurdigung BearbeitenEhrungen zu Lebzeiten Bearbeiten Januar 1840 Ernennung Liszts zum Ehrenburger von Pest und Auszeichnung mit dem Ehrensabel des ungarischen Adels Marz 1841 Verleihung der Ehrendoktorwurde der philosophischen Fakultat der Albertus Universitat in Konigsberg i Pr Carl Gustav Jacob Jacobi und Karl Rosenkranz uberreichten die Urkunde Fur die Studentenschaft setzte ihm Wilhelm Jordan eine Kappe mit goldener Albertusnadel auf 143 Am 18 September 1841 wurde Liszt in Frankfurt am Main zum Zeichen seiner seit Jahren geubten Pflege der Menschlichkeit und Hilfeleistung in die dortige Freimaurerloge Zur Einigkeit aufgenommen Februar 1842 in der Berliner Loge Zur Eintracht erhielt Liszt den II und III Grad 1845 wurde er Ehrenmitglied der Zurcher Loge Modestia cum Libertate und 1870 in Pest 144 145 1842 wurde Liszt in Berlin zum Mitglied der Koniglich Preussischen Akademie der Kunste ernannt Im selben Jahr erhielt er den Orden Pour le Merite Oktober 1859 nachdem er zuvor den Orden der Eisernen Krone III Klasse erhalten hatte wurde Liszt auf eigenen Antrag entsprechend den Ordensstatuten in den erblichen osterreichischen Ritterstand erhoben und durfte fortan den Namen Franz Ritter von Liszt fuhren 146 Das anlasslich seiner Nobilitierung verliehene Ritterstandswappen war Geviert 1 und 4 in Rot ein springendes silbernes Einhorn 2 und 3 in Blau drei silberne Pfahle darauf ein roter Balken dieser mittig belegt mit einem goldenen Stern Zwei gekronte Helme I das Einhorn einwarts wachsend II ein offener Flug tingiert wie Feld 2 und 3 147 Im Mai 1867 ersuchte Liszt den osterreichischen Kaiser um die Ubertragung des Ritterstandes auf seinen Vetter Eduard Liszt Am 29 Mai 1861 wurde er von Napoleon III zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt 148 1871 erhielt er den Titel eines Koniglichen Ungarischen Rates 1881 wurde er Mitglied der Academie des Beaux Arts in Paris 1884 Auszeichnung mit dem Bayerischen Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst Ehrenmitglied der Sangerschaft Leopoldina zu Breslau heute Koln Ehrenmitglied der Sangerschaft zu St Pauli JenaUrteile von Zeitgenossen Bearbeiten Robert Schumann Diese Kraft ein Publikum sich zu unterjochen es zu heben tragen und fallen zu lassen mag wohl bei keinem Kunstler Paganini ausgenommen in so hohem Grad anzutreffen sein Am schwierigsten aber lasst sich uber diese Kunst selbst sprechen Es ist nicht mehr Klavierspiel dieser oder jener Art sondern Aussprache eines kuhnen Charakters uberhaupt dem zu herrschen zu siegen das Geschick einmal statt gefahrlichen Werkzeugs das friedliche der Kunst zugeteilt 149 Richard Wagner Du kamst in mein Leben als der grosste Mensch an den ich je die vertraute Freundesanrede richten durfte Du trenntest Dich langsam von mir vielleicht weil ich Dir nicht so vertraut geworden war als Du mir So lebst Du in voller Schonheit vor mir und in mir und wie uber Graber sind wir vermahlt Du warst der erste der durch seine Liebe mich adelte Zu einem zweiten hoheren Leben bin ich ihr nun vermahlt und vermag was ich nie allein vermocht hatte So konntest Du mir alles werden wahrend ich Dir so wenig nur bleiben konnte wie ungeheuer bin ich so gegen Dich im Vorteile 150 Maurice Ravel Welche Mangel in Liszts ganzem Werk sind uns denn so wichtig Sind nicht genugend Starken in dem tumultuosen siedenden ungeheuren und grossartigen Chaos musikalischer Materie aus dem mehrere Generationen beruhmter Komponisten schopften 151 Wurdigungen post mortem Bearbeiten nbsp Liszt Denkmal in Weimar nbsp Briefmarkenausgabe der DDR 1961zum 150 Geburtstag LisztsIm Jahr 1911 wurde in Raiding im Franz Liszt Geburtshaus ein Museum zum Gedenken an ihn eroffnet Im Jahr 1913 wurde in Wien Landstrasse 3 Bezirk die Lisztstrasse nach ihm benannt Zu Franz Liszts Ehren wurde 1925 in Budapest die funfzig Jahre zuvor durch seinen Einsatz entstandene Musikakademie deren erster Prasident er war nach ihm benannt siehe Franz Liszt Musikakademie Das Liszt Denkmal in Eisenstadt wurde 1936 enthullt In Wurdigung seines Schaffens richtete die 1956 nach Liszt benannte Hochschule fur Musik Weimar zwei internationale Klavierwettbewerbe aus den Internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerb und den Internationalen Franz Liszt Wettbewerb fur Junge Pianisten 152 153 Seit 1961 tragt Mount Liszt auf der Alexander I Insel in der Antarktis seinen Namen Weitere Museen sind in Weimar Budapest und Bayreuth eingerichtet worden die uber das Leben und Wirken von Franz Liszt informieren In diesen und anderen Orten befinden sich auch Denkmale Die von Liszt bewohnte Altenburg in Weimar beherbergt einen auf Anfrage geoffneten Liszt Salon und eine Liszt Ausstellung 154 Seit dem Jahr 2006 wird in seinem Geburtsort Raiding im dafur neu errichteten Franz Liszt Konzerthaus viermal jahrlich das Liszt Festival abgehalten 155 Im Liszt Jahr 2011 ist am 8 Mai die Franz Liszt Gedachtnisorgel in der Katholischen Kirche Weimar eingeweiht worden Liszt war wahrend seiner Weimarer Zeit regelmassig in der damaligen Kapelle in der Marienstrasse anzutreffen und begleitete auch hin und wieder die Gottesdienste 156 Den Bau der neuen katholischen Kirche in Weimar hatte Liszt mit veranlasst und dafur Mittel gespendet bzw eingeworben Eine weitere Liszt Orgel gibt es in Denstedt bei Weimar 157 dort pflegt seit den 1980er Jahren der Musiker Michael von Hintzenstern das musikalische Erbe von Franz Liszt Im Marz 2011 wurde der Internationale Flughafen Budapest umbenannt in Flughafen Budapest Liszt Ferenc 2011 ist zum 200 Geburtstag von Franz Liszt eine deutsche Silbergedenkmunze zu 10 Euro erschienen Wegen ihrer Kopfbehaarung die seiner Frisur ahnelt wurden die Lisztaffchen nach Franz Liszt benannt Ausserdem erhielt 1989 der Asteroid 3910 den Namen Liszt 158 Siehe auch Franz Liszt GedenkstattenAusstellungen Bearbeiten2011 Franz Liszt Ein Europaer in Weimar Schillerhaus Weimar und Weimarer Stadtschloss 2017 Genie oblige Liszt Autographen aus dem Nachlass Goethe und Schiller Archiv in Weimar seit 2022 Franz Liszt in der Fotographie seiner Zeit Dauerausstellung im Steingraeber Haus in Bayreuth 159 Filme Bearbeiten1934 Abschiedswalzer Alternativtitel Abschiedswalzer Zwei Frauen um Chopin von Geza von Bolvary 1954 Ungarische Rhapsodie Alternativtitel Franz Liszts grosse Liebe von Andre Haguet Peter Berneis 1955 Frauen um Richard Wagner von William Dieterle 1960 Nur wenige sind auserwahlt von Charles Vidor George Cukor 1975 Lisztomania von Ken RussellAufnahmen BearbeitenRiko Fukuda Tomias Koch Chopin Mendelssohn Moscheles Hiller Liszt Grand duo Œuvres pour duo de pianofortes Conrad Graf 1830 1845 Hammerflugeln Pascal Mantin Franz Liszt Un Sospiro Erard 1880 HammerflugelSiehe auch BearbeitenSchuler von Franz Liszt Alexander Wilhelm Gottschalg Vertrauter und musikalischer WegbegleiterLiteratur BearbeitenDetlef Altenburg Hrsg Franz Liszt Tagebuch 1827 Wien 1986 Detlef Altenburg Liszt Franz In Die Musik in Geschichte und Gegenwart Personenteil Band 11 Kassel u a 2004 Detlef Altenburg Hrsg Liszt und die Neudeutsche Schule Weimarer Liszt Studien im Auftrag der Franz Liszt Gesellschaft e V Weimar herausgegeben von Detlef Altenburg Band 3 Laaber Verlag Laaber 2006 ISBN 3 89007 656 4 Detlef Altenburg Die Neudeutsche Schule eine Fiktion der Musikgeschichtsschreibung In D Altenburg Hrsg Neudeutsche Schule S 9 ff Detlef Altenburg Hrsg Franz Liszt Ein Europaer in Weimar Koln 2011 Jan Jiracek von Arnim Franz Liszt Visionar und Virtuose Eine Biografie Residenz Verlag St Polten Salzburg 2011 ISBN 978 3 7017 3234 0 Philippe Autexier Mozart amp Liszt sub Rosa Poitiers 1984 Bela Bartok Die Musik Liszts und das Publikum von heute In K Hamburger Beitrage von ungarischen Autoren S 118 ff Erno Bekefi Franz Liszt Seine Abstammung seine Familie In K Hamburger Hrsg Beitrage von ungarischen Autoren S 7 ff Robert Bory Une retraite romantique deuxieme edition considerablement augmentee Lausanne 1930 Helmut Brenner Charlotte Blume Arends Eine Hamburger Schulerin von Franz Liszt Mit einem Exkurs uber die gemeinsame Schulerin Hermine Luders mit Erstveroffentlichung von Briefen Liszts Hamburg 2020 ISBN 978 3 347 16889 3 Ernst Burger Franz Liszt Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten List Verlag Munchen 1986 ISBN 3 417 77160 3 Mit einem Vorwort von Alfred Brendel Marie d Agoult Daniel Stern Memoires Souvenirs et Journaux I II Presentation et Notes de Charles F Dupechez Mercure de France 1990 James Deaville A Daily Diary of the Weimar Dream Joachim Raff s Unpublished Letters to Doris Genast 1852 1856 In Michael Saffle Hrsg Analecta Lisztiana I Proceedings of the International Liszt and His World Conference held at Virginia Polytechnic Institute and State University 20 23 May 1993 Franz Liszt Studies Series No 5 Pendragon Press Stuyvesant N Y 1995 S 181 ff James Deaville Die neudeutsche Musikkritik In Altenburg Hrsg Neudeutsche Schule S 55 ff Miroslav Demko Franz Liszt compositeur Slovaque L Age d Homme Suisse 2003 Charles F Dupechez Marie d Agoult 1805 1876 2e edition corrigee Paris 1994 Maria Eckhardt Cornelia Knotik Hrsg Franz Liszt und sein Kreis in Briefen und Dokumenten aus den Bestanden des Burgenlandischen Landesmuseums Eisenstadt 1983 Damien Ehrhardt Hrsg Franz Liszt Musique mediation interculturalite Etudes germaniques 63 3 Juli September 2008 Dana Gooley The virtuoso Liszt Cambridge University Press 2004 ISBN 978 0 521 83443 8 Serge Gut Franz Liszt Paris 1989 franzosisch uberarbeitete und erweiterte deutsche Fassung erschienen im September 2009 ISBN 978 3 89564 115 2 Klara Hamburger Hrsg Franz Liszt Beitrage von ungarischen Autoren Budapest 1984 Klara Hamburger Franz Liszt Leben und Werk Bohlau Koln Weimar Wien 2011 ISBN 978 3 412 20581 2 Bernhard Hansen Liszt Franz Ritter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 701 703 Digitalisat Eduard Hanslick Vom Musikalisch Schonen Ein Beitrag zur Revision der Asthetik in der Tonkunst Herausgegeben von Dietmar Strauss Teil 1 Historisch kritische Ausgabe Teil 2 Eduard Hanslicks Schrift in textkritischer Sicht B Schott s Sohne Mainz 1990 Zsolt von Harsanyi Ungarische Rhapsodie Esche Verlag Leipzig 1936 Magyar Rapszodia aus dem Ungarischen ubertragen und bearbeitet von J P Toth und A Luther Paul Neff Verlag J P Toth Verlag Hamburg 1952 u o Reinhard Haschen Franz Liszt oder Die Uberwindung der Romantik durch das Experiment Berlin Frankfurt 1989 ISBN 3 610 08540 1 Everett Helm Franz Liszt Rowohlts Monographien Bd 50185 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1972 ISBN 3 499 50185 6 Oliver Hilmes Liszt Biographie eines Superstars Siedler Munchen 2011 ISBN 978 3 88680 947 9 Benedikt Jaker Die Ungarischen Rhapsodien Franz Liszts studiopunkt verlag Sinzig 2009 ISBN 978 3 89564 029 2 Solange Joubert Une correspondance romantique Madame d Agoult Liszt Henri Lehmann Paris 1947 Hans Rudolf Jung Hrsg Franz Liszt in seinen Briefen Frankfurt am Main 1988 Irina Kaminiarz Richard Strauss Briefe aus dem Archiv des Allgemeinen Deutschen Musikvereins 1888 1909 Weimar 1995 Geraldine Keeling Liszt s Appearances in Parisian Concerts Part 1 1824 1833 In Liszt Society Journal 11 1986 S 22 ff Part 2 1834 1844 In Liszt Society Journal 12 1987 S 8 ff Dezso Legany Ferenc Liszt and His Country 1869 1873 Occidental Press Budapest 1983 Dezso Legany Ferenc Liszt and His Country 1874 1886 Occidental Press Budapest 1992 Dezso Legany Franz Liszt Unbekannte Presse und Briefe aus Wien 1822 1886 Wien 1984 Franz Liszt Briefwechsel mit seiner Mutter herausgegeben von Klara Hamburger Eisenstadt 2000 Irina Lucke Kaminiarz Der Allgemeine Deutsche Musikverein und seine Tonkunstlerfeste 1859 1886 In D Altenburg Hrsg Neudeutsche Schule S 221 ff Therese Marix Spire Les romantiques et la musique Le cas George Sand Paris 1954 Guy May Franz Liszt Luxemburg und die Munkacsys Editions Saint Paul Luxemburg 2011 Wolfgang W Muller Franz Liszt Eine theologische Rhapsodie Theologie und Musik in der Romantik Schwabe Basel 2019 ISBN 978 3 7965 3866 7 Nina Noeske Liszts Faust Asthetik Politik Diskurs Bohlau Koln Weimar Wien 2017 ISBN 978 3 412 50620 9 zugleich Habilitationsschrift Hochschule fur Musik Theater und Medien Hannover 2013 Dieter Nolden Eine Konzertreise Franz Liszts vor 175 Jahren In 101 Jahresbericht des Historischen Vereins fur die Grafschaft Ravensberg Bielefeld 2016 S 71 102 Jozsef ovary Ferenc Liszt Budapest 2003 Pauline Pocknell Franz Liszt and Joseph Maria Lefebvre A Correspondence 1841 1848 Part I in Liszt Saeculum 54 1995 S 39 ff Part II in Liszt Saeculum 55 1995 S 3 ff Gunther Protzies Studien zur Biographie Franz Liszts und zu ausgewahlten seiner Klavierwerke in der Zeit der Jahre 1828 1846 PDF 3 1 MB Phil Diss Bochum 2004 Peter Raabe Liszts Leben 2 Auflage Tutzing 1968 Peter Raabe Liszts Schaffen 2 Auflage Tutzing 1968 Lina Ramann Lisztiana Erinnerungen an Franz Liszt in Tagebuchblattern Briefen und Dokumenten aus den Jahren 1873 1886 87 Herausgegeben von Arthur Seidl Textrevision von Friedrich Schnapp Mainz 1983 Thomas Schipperges Lisztschuler Zur Regeneration einer Erinnerungsfigur In Musik im Spannungsfeld zwischen nationalem Denken und Weltburgertum Franz Liszt zum 200 Geburtstag Internationale Tagung im Wissenschaftsforum Heidelberg 3 bis 5 Juni 2011 hrsg von Dorothea Redepenning Heidelberg 2015 S 259 288 Herbert Schneider Wagner Berlioz und die Zukunftsmusik In D Altenburg Hrsg Neudeutsche Schule S 77 ff Gottfried Scholz Hrsg Liszt Studien 4 Der junge Liszt Referate des 4 Europaischen Liszt Symposiums Wien 1991 veranstaltet vom Institut fur Musikanalytik der Hochschule fur Musik und darstellende Kunst in Wien und vom European Liszt Centre Eisenstadt Munchen Salzburg 1993 Axel Schroter Der Name Beethoven ist heilig in der Kunst Studien zu Liszts Beethoven Rezeption studiopunkt verlag Sinzig 1999 ISBN 3 89564 031 X Michael Stegemann Franz Liszt Genie im Abseits Piper Munchen Zurich 2011 ISBN 978 3 492 05429 4 Christoph Stolzl und Wolfram Huschke Hrsg Reminiscences a Liszt Weimar 2011 Ohne ISBN Hochschule fur Musik Franz Liszt Weimar Weimar 2011 S gesamt 256 Seiten 160 Erich Tremmel Gert Dieter Ulferts Hrsg Kosmos Klavier Augsburg 2011 Jacques Vier Hrsg L artiste le clerc Documents inedits Paris 1950 Jacques Vier La Comtesse d Agoult et son temps Tome 1 Paris 1958 Cosima Wagner Franz Liszt Ein Gedenkblatt von seiner Tochter 2 Auflage F Bruckmann Munchen 1911 Textarchiv Internet Archive Manfred Wagner Franz Liszt Werke und Leben Holzhausen Wien 2000 ISBN 3 85493 019 4 online Alan Walker Franz Liszt The Virtuoso Years 1811 1847 revised edition Cornell University Press 1987 The Weimar Years 1848 1861 New York 1989 The Final Years 1861 1886 Cornell University Press 1997 Kunstler Wandelungen In Die Gartenlaube Heft 10 1866 S 149 152 155 Volltext Wikisource mit Abbildung Christine Herzog Der hiesigen Stadt zur Zierde Weimar 2016 S 123 ISBN 978 3 86160 423 5 Bibliographien BearbeitenCharles Suttoni Liszt Correspondence in Print An Expanded Annotated Bibliography In Journal of the American Liszt Society 25 1989 Barbara Meier Franz Liszt Rowohlt Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 499 50633 8 Michael Saffle Franz Liszt A Research and Information Guide New York 2009 ISBN 978 0 415 99839 0 Klara Hamburger Franz Liszt Leben und Werk Bohlau Verlag Koln 2010 ISBN 978 3 412 20581 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Liszt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Franz Liszt Quellen und Volltexte Eintrag zu Franz Liszt im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Werke von und uber Franz Liszt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Franz Liszt in der Deutschen Digitalen Bibliothek Zeitungsartikel uber Franz Liszt in den Historischen Pressearchiven der ZBW Literatur uber Franz Liszt in der Bibliographie des Musikschrifttums Werkeverzeichnis bei Klassika info Liszt Ferenc Archiv Goppingen Budapest Werkverzeichnis nach Humphrey Searle Briefwechsel zwischen Franz Liszt und Louis Spohr Deutsche Liszt Gesellschaft Weimar Franz Liszt Genie und bescheidener Lehrmeister Eine Biographie im Blog der Klassik Stiftung Weimar Liszt Sammlung in den Digitalen Sammlungen der Herzogin Anna Amalia BibliothekNoten Bearbeiten Noten und Audiodateien von Franz Liszt im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Franz Liszt in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Werke von Franz Liszt beim Mutopia Projekt Lied Portal Digitalisierte musikalische Werke in der Bayerischen StaatsbibliothekAufnahmen Bearbeiten Horproben und vollstandige Stucke Piano Society Liszt Freie Aufnahmen Einzelnachweise Bearbeiten Von ungarischen Autoren wird gelegentlich die Schreibweise Ferenc gebraucht Liszts Vorname ist aber in seinem ungarischen Pass von 1874 abgebildet in ovary Ferenc Liszt S 29 als Ferencz registriert so dass dieser Schreibweise der Vorzug zu geben ist Vgl auch das Faksimile eines von Liszt eigenhandig als Liszt Ferencz unterschriebenen Notenbeispiels in ovary Ferenc Liszt S 38 Jung Ah Kim A Study of Franz Liszt s Concepts of Changing Tonality as PDF In University of North Texas School of Graduate Studies Dissertation 1999 abgerufen am 29 Juni 2017 amerikanisches Englisch Ein Europaer in Sachsen In Neues Deutschland 16 17 Juni 2018 S 22 Michael Lorenz An Unknown Grandmother of Liszt Wien 2012 Vgl die Notiz aus dem Siebenburger Volksfreund vom 27 November 1846 in Burger Franz Liszt S 164 Ein Beispiel fur ungarischen Nationalismus ist ovarys Buch Ferenc Liszt Der betreffende Teil des original franzosischen Baccalaureus Briefs erschien in deutscher Ubersetzung des Barons Lannoy im Wiener Allgemeinen Musikalischen Anzeiger vom 31 Januar 1839 Diese Fassung ist zu finden in Legany Unbekannte Presse S 22 f Vgl den haufig zitierten Brief an Baron Antal Augusz vom 7 Mai 1873 in Jung Hrsg Franz Liszt in seinen Briefen S 236 f in dem Liszt seine Unkenntnis der ungarischen Sprache beklagt In Dezso Leganys Ferenc Liszt and His Country 1860 1873 werden Liszts Kenntnisse des Ungarischen viel gunstiger beurteilt dies aber ohne uberzeugenden Quellenbeleg Vgl Liszts schriftliche Auskunft an Lina Ramann vom August 1874 in Ramann Lisztiana S 388 Ein Bogen entspricht acht Seiten Zitiert nach der Abbildung des Originals in Burger Franz Liszt S 17 Czerny hat den Unterricht spater in seinen Erinnerungen beschrieben Der Liszt betreffende Teil ist zu finden in Jung Hrsg Franz Liszt in seinen Briefen S 7 ff Vgl beispielsweise Walker Virtuoso Years S 81 ff Walkers Versuch mit Bezugnahme auf eine Veroffentlichung von Ilka Horowitz Barnay von 1875 wenigstens einen Teil der Legende zu retten kann schwerlich uberzeugen da die Zuverlassigkeit dieser Veroffentlichung selbst zweifelhaft ist vgl Legany Ferenc Liszt and His Country 1874 1886 S 303 Anm 71 Vgl Legany Unbekannte Presse aus Wien S 19 Vgl den Brief Adam Liszts an Czerny vom 29 Juli 1824 in Burger Franz Liszt S 36 Vgl Rellstab Franz Liszt S 63 f Im Gesprach mit Rellstab erzahlte Liszt das Transponieren der Fugen sei fur ihn eine sehr schwere Aufgabe gewesen bei der haufig stockte und irrte Die Schreibweise Litz fur den Namen Liszts ist noch im Titel seiner ersten Paganini Etude in der im Februar 1841 veroffentlichten Schonenberger Ausgabe sowie in einer Annonce seiner Bearbeitungen von Liedern Schuberts in der France musicale vom 18 April 1841 S 140 zu finden Daneben gab es auch die Schreibweise Listz Vgl hierzu die Erorterung in Le Pianiste vom 20 November 1834 S 15 Nach der Meinung dieses Autors war Liszts eigenhandige Unterschrift als Listz zu lesen wahrend die Schreibweisen Litz und Liszt als falsch verworfen wurden Eine detaillierte Beschreibung von Liszts Konzertverhalten in dieser Zeit enthalt der Brief des Advokaten Lecourt in Marseille vom Fruhjahr 1825 oder 1826 an die Klavierlehrerin Jenny Montgolfier in Lyon Eckhardt Maria Liszt a Marseille In Studia Musicologica Academiae Scientiarum Hungaricae 24 1982 S 168 f Reinhold Sietz Hrsg Aus Ferdinand Hillers Briefwechsel Beitrage zur Rheinischen Musikgeschichte Heft 28 Koln S 14 Zu den Einzelheiten von Liszts Konzertaktivitaten vgl Keeling Liszt s Appearances in Parisian Concerts 1 Vgl Burger Franz Liszt S 54 Franz Liszt and Countess Caroline de Saint Cricq Abgerufen am 20 Marz 2021 amerikanisches Englisch Einzelheiten sind zu finden in Œuvres de Saint Simon amp d Enfantin publiees par les membres du conseil institue par Enfantin pour l execution de ses dernieres volontes quarante septieme volume de la collection generale Reimpression photomechanique de l edition 1865 78 Otto Zeller Aalen 1964 Als fruhes Beispiel wird eine Madame Goussard erwahnt vgl Ramann Franz Liszt I 2 S 137 Weiterhin eine Jeanne Frederique Ahenais de Saint Hippolyte Comtesse de Benoist de la Prunarede genannt Adele de Prunarede die ihn im Januar 1831 bei einem Besuch auf ihrem Schloss Marlioz in Savoyen verfuhrt haben soll Hinzu kommt Charlotte Laborie deren Mutter eine Heirat mit Liszt in die Wege leiten wollte Vgl Jacqueline Bellas Liszt et la fille de Madame D In Litteratures Universite de Toulouse no 2 automne 1980 S 133 ff Vgl Mendelssohn Bartholdy Reisebriefe 1830 32 S 315 Do Tytusa Woyciechowskiego w Poturzynie pl chopin nifc pl polnisch Wolfgang Domling Franz Liszt und seine Zeit S 157 Vgl Jung Hrsg Franz Liszt in seinen Briefen S 169 Vgl Mendelssohn Bartholdy Reisebriefe 1830 32 S 325 Es war am 20 April 1832 Das Datum zu dem Liszt Paganinis Konzert besuchte ergibt sich aus einer Notiz in seinem Terminkalender Aus dem Franzosischen ubersetzt nach La Mara Hrsg Franz Liszts Briefe Erster Band Leipzig 1893 S 7 f Vgl Christian Goubault Les trois concerts de Franz Liszt a Rouen In Revue internationale de musique francaise 13 1984 S 91 Vgl Keeling Liszt s Appearances in Parisian Concerts 1 S 30 f Vgl die Notiz zu dem Konzert in Le Pianiste vom 20 November 1834 S 16 und den Brief Liszts an Jules Janin in Vier Hrsg L artiste le clerc S 145 Die Identitat des von Liszt gespielten Stucks wird in Keeling Liszt s Appearances in Parisian Concerts 1 S 29 nachgewiesen Ein Beispiel ist eine Beurteilung Francois Stoepels in der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung vom 30 September 1835 Zu dem Erfolg der Auffuhrung und Liszts Anwesenheit vgl den Brief von Berlioz an seinen Vater vom 6 Dezember 1830 in Berlioz Hector Correspondance generale editee sous la direction de Pierre Citron I 1803 1832 Paris 1972 S 384 Dies geht aus einem Brief an ihre Mutter vom 25 Dezember 1832 hervor vgl Vier Comtesse d Agoult I S 130 d Agoult Souvenirs I S 420 Anm 160 Vgl Apponyi Journal II S 306 Vgl Liszt d Agoult Correspondance I S 19 In der alteren Literatur wird der Dezember 1833 angegeben als man sich in Paris bei einer Marquise le Vayer kennenlernte Andere Quellen sprechen von Dezember 1832 Vgl den Brief an Valerie Boissier vom 12 Dezember 1832 in Bory Robert Diverses lettres inedites de Liszt In Schweizerisches Jahrbuch fur Musikwissenschaft 3 1928 S 11 Ein charakteristisches Beispiel ist das Vorwort zu dem Einzelstuck Harmonies poetiques et religieuses das Liszt im Mai 1833 fur Marie d Agoult komponierte Zu Liszts Podiumsverhalten in dieser Zeit vgl die Beschreibung in der von ihm selbst autorisierten Notice Biographique sur Franz Liszt S 140 die im Mai 1843 als Extrait de la Revue generale biographique et litteraire publiee sous la direction de M E Pascallet mit dem Verfassernamen Duverger erschien Vgl auch die Beschreibung in Le Pianiste vom 20 Marz 1835 S 77 Der Aufenthalt in Basel und die Reise durch die Schweiz werden in vielen Einzelheiten in einem autobiographischen Manuskript Marie d Agoults beschrieben das in einer Abschrift ihrer Tochter Claire leider nur unvollstandig erhalten ist vgl d Agoult Souvenirs S 73 ff Vgl den Brief Liszts an George Sand vom 27 Juni 1835 aus Hospental in Marix Spire Le cas George Sand S 611 Vgl hierzu Vier Comtesse d Agoult I S 393 f Anm 50 Einzelheiten sind zu finden in Bory Robert Une retraite romantique deuxieme edition considerablement augmentee Lausanne 1930 Vgl d Agoult Souvenirs I S 330 ff Am 1 Oktober 1835 trat Liszt in einem Konzert des Fursten Belgiojoso auf am 6 April 1836 gab er im Genfer Casino ein eigenes Konzert Vgl den Brief Liszts an George Sand vom Herbst 1835 in Marix Spire Le cas George Sand S 614 f Der Brief an Hiller ist zu finden in Kroo Gyorgy La ligne interieure the Years of Transformation and the Album d un voyageur In Studia Musicologica Academiae Scientiarum Hungaricae 28 1986 S 250 Unter dem Pseudonym Daniel Stern wurde sie spater als Schriftstellerin bekannt Vgl Apponyi Journal III S 151 Vgl den Bericht Joseph Mainzers in der Neuen Zeitschrift fur Musik 4 1836 S 166 Im November 1835 wurden die Revue musicale und die Gazette musicale zur Revue et Gazette musicale zusammengefasst Dies geht aus Briefen Liszts an Marie d Agoult aus Lyon hervor Vgl Apponyi Journal III S 231 Aus dem Franzosischen ubersetzt nach Marix Spire Le cas George Sand S 471 Als Beispiel vgl den Artikel Virtuositat gegen Virtuositat oder Liszt gegen Thalberg in der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung 39 1837 S 106 ff Laut einer Notiz in der Neuen Zeitschrift fur Musik vom 20 Januar 1837 S 28 wunschte Schumann die Rezension Liszts ware besser ungedruckt geblieben Vgl die ausfuhrliche Rezension Joseph d Ortigues in der Revue et Gazette musicale vom 19 Marz 1837 S 96 ff und den Bericht Joseph Mainzers in der Neuen Zeitschrift fur Musik 6 1837 S 185 Der Schilderung Mainzers zufolge wurde Thalberg zum Konig der Pianisten proklamiert wahrend Liszt weichen musste Beide Autoren waren Freunde Liszts Vgl die Rezension in der Revue et Gazette musicale vom 9 April 1837 S 126 in der Liszt den Rat erhielt sich Thalberg zum Vorbild zu nehmen In La Presse vom 10 April 1837 in einer Rezension von Liszts Abschiedskonzert vom Vortag wurde ihm der gleiche Rat erteilt Weitere Kommentare der zeitgenossischen Presse in Gooley The Virtuoso Liszt und in den Anmerkungen zu Liszts Thalberg Rezension in Liszt Franz Samtliche Schriften herausgegeben von Detlef Altenburg Band 1 Fruhe Schriften herausgegeben von Rainer Kleinertz kommentiert unter Mitarbeit von Serge Gut Wiesbaden 2000 Nach dem franzosischen Original ins Deutsche ubersetzt Fetis hatte mehrfach in Brussel das Spiel Thalbergs und Ende Oktober oder Anfang November 1836 bei einem Besuch in Paris auch das aktuelle Spiel Liszts gehort Dies wird gezeigt in Protzies Studien zur Biographie Franz Liszts S 220 ff Zur Entstehungszeit von Lyon vgl Rainer Kleinertz Subjektivitat und Offentlichkeit Liszts Rivalitat mit Thalberg und ihre Folgen In Liszt Studien 4 S 63 Zur Herkunft der von Liszt verwendeten Melodie vgl Kroo Gyorgy Annees de Pelerinage Premiere Annee Versions and Variants A Challenge to the Thematic Catalogue In Studia Musicologica Academiae Scientiarum Hungaricae 34 1992 S 419 Viele Einzelheiten sind dokumentiert in Chiappari Luciano Liszt a Firenze Pisa e Lucca Pacini Pisa 1989 Grandes Etudes Trois airs suisses Fragments poetiques Fleurs melodiques des Alpes Galop chromatique Paganini Etuden In einem Brief an Tito Ricordi vom 1 April 1838 gab Liszt an er werde fur die kommenden drei Wochen in Venedig bleiben vgl Mary Tibaldi Chiesa Franz Liszt in Italia In Nouva Antologia 386 1936 S 143 Einen Tag spater kundigte er in einem Brief an den Grafen Amade seine Reise nach Wien an vgl Charles Suttoni Liszt Correspondance in Print An Expanded Annotated Bibliographie In Journal of the American Liszt Society 25 January June 1989 S 107 Vgl Marie d Agoults Schilderung in ihrem autobiographischen Manuskript Episode de Venise in d Agoult Souvenirs II S 247 ff In Protzies Studien zur Biographie Franz Liszts S 92 wird gezeigt dass die in dem Manuskript mit den Namen Theodoro und Miri angesprochene Person der Graf Emilio Malazzoni war Vgl d Agoult Souvenirs I S 201 Vgl Marie d Agoults Briefe vom 26 September 1839 an Henri Lehmann in Joubert Correspondance romantique S 31 sowie vom 6 Oktober 1839 an Adolphe Pictet in Bory Retraite romantique S 164 Vgl auch die Notiz vom 23 Juli 1839 in Marie d Agoults Tagebuch in d Agoult Souvenirs II S 206 Berliner Festspiele Franz Liszt Biografie Abgerufen am 16 Mai 2021 Alan Walker Franz Liszt Volume 1 The Virtuoso Years 1811 1847 Knopf Doubleday Publishing Group 2013 ISBN 978 0 307 83096 8 google com abgerufen am 23 Juli 2021 Lise Meitner Gymnasium Hamburg Schule Archiv 3 Februar 2017 archiviert vom Original am 3 Februar 2017 abgerufen am 20 Marz 2021 Redaktion redaktion helles koepfchen de Franz Liszt Komponist und Popstar der Romantik Helles Kopfchen Abgerufen am 20 Marz 2021 Wolfgang Domling Franz Liszt und seine Zeit Laaber 1985 S 20 25 Vgl die Schilderung in den Memoiren des Bankiers Charles Dubois in Luttich in Burger Liszt S 147 Vgl den Brief Liszts an Marie d Agoult vom 19 Juni 1841 in Liszt d Agoult Correspondance II S 162 Vgl den Brief Liszts an Marie d Agoult in Liszt d Agoult Correspondance I S 450 Zum besseren Verstandnis des Briefs vgl auch d Agoult Souvenirs II S 251 sowie S 332 Anm 266 Vgl Marie d Agoults Brief vom 11 November 1840 in Liszt d Agoult Correspondance II S 51 f Dies geht aus einem Brief Liszts vom 3 Marz 1843 hervor vgl Liszt d Agoult Correspondance II S 270 Der Direktor Schumann wurde wegen hoher Schulden inhaftiert und die Einnahmen der Operngesellschaft wurden konfisziert vgl hierzu den Bericht unter der Rubrik Von Kunst Sachen im Hamburgischen Correspondenten vom 4 Juni 1842 Zu diesem Komplex vgl Gooley The virtuoso Liszt S 191 ff Zu den naheren Umstanden vgl den Brief Liszts an Marie d Agoult vom 8 November 1842 in Liszt d Agoult Correspondance II S 227 f Dies geht aus zahlreichen Rechtfertigungsversuchen Liszts in seinen Briefen an Marie d Agoult aus den Jahren 1842 und 1843 hervor Vgl den Brief Liszts an Marie d Agoult vom 22 Oktober 1842 sowie seine nachfolgenden Briefe in Liszt d Agoult Correspondance II S 227 ff Vgl den Brief Liszts an Marie d Agoult vom gleichen Tag in Liszt d Agoult Correspondance II S 229 Vgl beispielsweise seinen Brief vom 22 Januar 1843 in Liszt d Agoult Correspondance II S 253 Einzelheiten zu der Veroffentlichung des Romans sind zu finden in Fleuriot de Langle Paul Le lancement d un roman en 1846 avec des documents inedites In Mercure de France 15 Februar 1929 S 120 ff Dies geht aus dem Vorwort von Schilling in Franz Liszt hervor Zu diesem Quellenmaterial gehorten das Tagebuch Adam Liszts sowie eine Auswahl der unter Liszts Namen veroffentlichten Baccalaureus Briefe In einer Anmerkung des Verlags ist das Buch als einzige korrekte und authentische Biographie Liszts ausgewiesen Aus einem Anhang geht hervor dass Liszt das Buch vor der Veroffentlichung las und korrigierte Zu den Einzelheiten vgl den Brief Liszts an Massart vom 27 April 1845 in Vier Hrsg L artiste le clerc S 73 ff und die Schilderungen Liszts in Briefen an seine Mutter in Liszt Briefwechsel mit seiner Mutter S 169 ff In seinem Testament vom September 1861 bezifferte Liszt sein bei Rothschild angelegtes Kapital mit einem Betrag von ungefahr 220 000 Francs vgl Walker Weimar Years S 558 Hiervon waren 60 000 Francs schon aus der Zeit der Konzerte Liszts als Wunderkind vorhanden gewesen Vgl Liszt d Agoult Correspondance I S 437 Die beiden Madchen besuchten ihre Mutter erstmals wieder Anfang 1850 nachdem sie ihre Adresse herausgefunden hatten Zur Reaktion Liszts vgl Walker Weimar Years S 429 ff Ein neuer Kontakt kam dann erst 1854 zustande Weimar Lese Franz Liszt in Weimar Abgerufen am 20 Marz 2021 Vgl die Abbildung des Dekrets in Burger Franz Liszt S 175 Chelard seit dem Juni 1840 im Amt wurde 1851 pensioniert Seine Stelle wurde dann zuerst mit Carl Gotze und spater mit Eduard Lassen besetzt In einer Rezension in der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung 46 1844 S 244 f wurde Liszt fur seine Direktion der 5 Sinfonie Beethovens gelobt dagegen als Pianist heftig kritisiert Eric Schoones Steingraeber amp Bayreuth In Pianist Magazin Forte Media BV Verlag 2021 abgerufen am 5 Mai 2023 Sie behauptete von Liszt schwanger zu sein Zur Vermeidung eines Skandals erhielt sie bis zum November 1848 Geld von ihm Im November 1848 gab sie an sie habe ihr Kind mit einer Fehlgeburt verloren Vgl hierzu den Brief Anna Liszts vom 18 November 1848 ebenda S 418 In Analogie zu dem Begriff eines Leibeigenen besagte dies dass uber Liszts Tod hinaus bis in alle Ewigkeiten die Furstin Verfugungsgewalt uber seine Seele besass Zu Liszts Status als Seeleneigener der Furstin vgl beispielsweise seinen Brief an Franz Schober vom 22 April 1848 in Jung Hrsg Franz Liszt in seinen Briefen S 108 Aus einem Brief an Adelheid von Schorn 1882 Siehe Wolfgang Domling Franz Liszt und seine Zeit S 24 Liszts Sohn Daniel der dichterisch begabt war starb 1859 an Schwindsucht Die alteste Tochter Blandine starb 1862 nach der Geburt ihres ersten Kindes Cosima starb im Alter von 92 Jahren am 1 April 1930 in Bayreuth Zu den Konditionen von Raffs Anstellung vgl Helene Raff Franz Liszt und Joachim Raff S 387 Im Juni 1856 verliess Raff Weimar um seiner Braut Doris Genast nach Wiesbaden zu folgen Er blieb bis zum Ende seines Lebens freundschaftlich mit Liszt verbunden So die Bezeichnungsweise in der Konzertankundigung in der Weimarischen Zeitung vom 21 Februar 1854 Zur Entstehungsgeschichte von Les Preludes vgl Andrew Bonner Liszt s Les Preludes and Les Quatre Elemens A Reinvestigation In 19th Century Music 10 1986 S 95 ff Raff war in der zweiten Januarhalfte 1854 mit Liszts Orpheus beschaftigt und aus diesem Grund nicht frei gewesen vgl Deaville Weimar Dream S 192 Anm 31 Vgl den Brief der Furstin an Liszt vom 31 Marz 1854 in Walker Weimar Years S 307 Anm 13 Vgl Muller Reuther Konzertlexikon S 266 Die Stucke Festklange und Hungaria wurden ohne Vorwort belassen Die veroffentlichte die ursprungliche und zwei weitere Versionen des Vorworts zu Les Preludes sind ebenda S 293 ff zu finden Die Erscheinungstermine dieser Versionen und der erst viel spater veroffentlichten Orchesterstimmen sind ebenda S 266 nachgewiesen Vgl seine Selbsteinschatzung in dem Brief an Julius Schuberth vom 27 Januar 1860 in Jung Hrsg Franz Liszt in seinen Briefen S 180 ff Der Briefwechsel ist kunsthistorisch von grosser Bedeutung und gibt Einblicke in das kunstlerische Schaffen der beiden Komponisten Dies wurde von Grossherzog jedoch nicht genehmigt Prominentes Beispiel sind die Reaktionen auf seine Beteiligung als Dirigent an dem Musikfest in Karlsruhe vom Oktober 1853 vgl Walker Weimar Years S 279 ff Deaville Weimar Dream S 194 ff Eine Liste der von Liszt dirigierten Werke ist zu finden in Walker Weimar Years S 285 ff Zum Neu Weimar Verein vgl ebenda S 252 ff Die Auflistung in Deaville Neudeutsche Musikkritik S 73 ff zeigt dass die Zeitgenossen mit journalistischen Beitragen der Gruppe um Liszt formlich uberschuttet wurden Einzelheiten des musikalischen Teils der Versammlung sind dokumentiert in Pohl Die Leipziger Tonkunstler Versammlung Viele Einzelheiten sind dokumentiert in Walker Weimar Years S 514 ff Rehberg Liszt Munchen 1978 S 382 Julius Kapp Liszt Stuttgart 1924 S 224 Nach kriegsbedingter Zerstorung im April 1945 wurde die Grabkapelle originalgetreu wieder aufgebaut und 1979 eingesegnet Siehe Bayreuth Liszt Grabkapelle wieder aufgebaut In BF Nr 12 1979 21 Marz 1979 XLIX Jahrgang S 45 unten Hauptwerk in 24 Banden Die inneren Ursachen der ausseren Schwache der Kirche im Original franzosisch Ralf Rudiger Targiel Sturmischer nicht enden wollender Beifall in Markische Oderzeitung 17 Januar 2018 S 16 Steingraeber amp Sohne Deutsche Manufakturenstrasse 20 April 2022 abgerufen am 5 Mai 2023 deutsch Virtuoser Wegbereiter der Moderne Zum Todestag des Komponisten Franz Liszt im WDR vom 31 Juli 2011 Bernd Mayer Des Meisters lebenskluges Faktotum in Heimatkurier 3 2004 Beilage des Nordbayerischen Kuriers S 5 ff Er spielte kaum eine Rolle Vortrag von Nike Wagner uber Franz Liszt im Steingraeber Haus in Nordbayerischer Kurier vom 2 November 2021 S 12 Gedenktafel an der Schlosskirche Bayreuth Zitiert nach Bartok Die Musik Liszts S 119 Die geplante Gesamtzahl von drei Banden geht aus der Titelseite des ersten Bandes hervor vgl hierzu die Rezension des ersten Bandes in der NZfM 19 1843 S 205 f Vgl La Mara Hrsg Liszts Briefe Band 2 Nr 394 Dieter Nolden Die Pianistin Martha Remmert Wilhelmshaven 2020 S 285 294 630 637 Dies mag dadurch zustande gekommen sein dass Peter Raabe als Prasident der deutschen Reichsmusikkammer die Anschauung vertrat Liszt sei ein vorbildlicher Vorkampfer des Nationalsozialismus gewesen Vgl die Rede Franz Liszt und das deutsche Musikleben in Raabe Peter Deutsche Meister Regensburg 1937 Vgl Brendel F Liszt s symphonische Dichtungen S 121 ff Es ist anzunehmen dass Brendel ebenso wie Hanslick die Bezeichnungen Gefuhl und Empfindung nach dem Sinn Hegels verwendete vgl hierzu Hanslick Vom Musikalisch Schonen Teil 1 S 27 Danach bedeutet Empfindung so viel wie Wahrnehmung durch die Sinne Dagegen sind Gefuhle durch Empfindungen hervorgerufene Seelenzustande also Emotionen Vgl Brendel F Liszt s symphonische Dichtungen S 199 f Eduard Hanslick Samtliche Schriften Aufsatze und Rezensionen Online Teilansicht Aus dem Franzosischen ubersetzt nach Liszt d Agoult Correspondance II S 411 Vgl Raabe Liszts Schaffen S 148 Marcel Carrieres Franz Liszt en Provence et en Languedoc en 1844 Beziers 1981 and Alan Walker Franz Liszt The virtuoso years 1811 1847 Cornell University Press 1987 Alan Walker Franz Liszt The Weimar years 1848 1861 Cornell University Press 1987 Adrian Williams Franz Liszt Selected letters Oxford University Press p 572 From a letter to Xavier Boisselot January 3 1862 Klassik Stiftung Weimar Flugel Kopie von Paul McNulty Alan Walker Franz Liszt The Weimar years 1848 1861 Cornell University Press 1987 Hans Lippold Ein Albertus fur den Komponisten Ostpreussenblatt 6 Oktober 1973 archive org Lipsius Biografie Fr Liszt Portrat Klinkuht Musik Wesenberg St Petersburg 1886 Vgl die Abbildung des Adelsbriefes vom 30 Oktober 1859 in Burger Franz Liszt S 215 Blasonierung nach Osterreichisches Staatsarchiv Wien Allgemeines Verwaltungsarchiv Adelsarchiv Adelsakt Franz Liszt 30 Oktober 1859 Serge Gut Franz Liszt Sinzig 2009 S 760 Aus Komponisten uber Musik Brief von Richard Wagner an Franz Liszt 18 Mai 1872 Aus einer Konzertbesprechung von 1912 Internationaler FRANZ LISZT Klavierwettbewerb Memento vom 25 Marz 2008 im Internet Archive Internationaler FRANZ LISZT Wettbewerb fur Junge Pianisten Memento vom 27 Februar 2009 im Internet Archive Musikhochschule Weimar Die Altenburg Memento vom 3 April 2008 im Internet Archive Liszt Festival Raiding Eines der wohl aufregendsten Kulturprojekte im landlichen Raum Memento vom 29 Oktober 2020 im Internet Archive auf lisztfestival at abgerufen am 14 September 2020 Franz Liszt Gedachtnisorgel Weimar Memento vom 15 Mai 2012 im Internet Archive Franz Liszt Orgel Denstedt M P C Seite 15575 vom 12 Dezember 1989 PDF englisch akaul Neue Dauerausstellung Franz Liszt in der Photographie seiner Zeit In Steingraeber amp Sohne 12 Oktober 2021 abgerufen am 10 Mai 2023 deutsch Liszt Nachrichten Seite 4 Abgerufen am 20 Marz 2021 Normdaten Person GND 118573527 lobid OGND AKS LCCN n79079048 NDL 00523887 VIAF 64199483 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liszt FranzALTERNATIVNAMEN Liszt FerencKURZBESCHREIBUNG ungarischer Komponist Pianist Dirigent Theaterleiter Musiklehrer und SchriftstellerGEBURTSDATUM 22 Oktober 1811GEBURTSORT Raiding Doborjan Konigreich Ungarn Kaisertum OsterreichSTERBEDATUM 31 Juli 1886STERBEORT Bayreuth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Liszt amp oldid 237833260