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Luigi Carlo Zenobio Salvatore Maria Cherubini 14 September 1760 in Florenz 15 Marz 1842 in Paris war ein italienischer Komponist Luigi Cherubini Gemalde von Jean Auguste Dominique Ingres 1841 Obwohl Cherubini von seinen Zeitgenossen sehr bewundert wurde ist seine Musik heutzutage nicht gelaufig Beethoven betrachtete ihn als einen der grossten dramatischen Komponisten seiner Zeit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Musikerziehung begann im Alter von sechs Jahren durch seinen Vater der selbst Musiker war Im Alter von 13 Jahren hatte Luigi Cherubini bereits mehrere geistliche Werke komponiert Er studierte an der Universitat Bologna und von 1778 bis 1782 an der Universitat Mailand bei Giuseppe Sarti 1788 zog er nach Paris um In den Jahren in Paris arbeitete er zeitweise erfolgreich als Opernkomponist Sein erster grosserer Erfolg war die Oper Lodoiska 1791 fur deren realistischen Heroismus er bewundert wurde Es folgte die auf revolutionaren Prinzipien fussende Schreckensoper Medee 1797 Cherubinis bekanntestes Werk und Les deux journees ou Le porteur d eau 1800 Der Wassertrager Seine Werke wurden im kleinen Theatre de la foire Saint Germain aufgefuhrt da ihm das grossere Opernhaus verschlossen blieb Sein Idealismus seine kunstlerische Unabhangigkeit vor allem aber die Strenge und der vornehme Charakter seiner Musik verhinderten dass er bei seinen Zeitgenossen popular wurde Nach der Ernennung zum Inspektor am Pariser Konservatorium im Jahr 1795 wurde seine finanzielle Situation ertraglich nbsp Luigi Cherubini Lithografie von Friedrich Wilhelm Bollinger 1803 1805 erhielt Cherubini eine Einladung aus Wien eine Oper zu schreiben und selbst aufzufuhren Faniska wurde im folgenden Jahr auf die Buhne gebracht und enthusiastisch gefeiert vor allem von Haydn und Beethoven 1810 schlug Nikolaus II Furst Esterhazy in Paris Cherubini vor sein personlicher Kapellmeister und damit Nachfolger des im Vorjahr verstorbenen Haydn zu werden Nach der Abreise des Fursten komponierte Cherubini die monumentale Messe solenelle per il Principe Esterhazy d Moll die er am 7 Oktober 1811 vollendete Vermutlich aufgrund finanzieller Probleme zog der Furst sein Angebot jedoch spater zuruck nbsp Cherubinis Grab auf dem Friedhof Pere LachaiseWegen mangelnden Erfolges am Theater enttauscht wandte sich Cherubini in zunehmendem Mass der Kirchenmusik zu Er schrieb sieben Messen zwei Requien und viele kleinere Werke In der restaurierten franzosischen Monarchie wurde er 1816 zum Professor fur Komposition und als Nachfolger von Jean Paul Egide Martini zum Surintendant de la musique du Roi ernannt 1815 bestellte die London Philharmonic Society bei ihm eine Sinfonie eine Ouverture und eine Komposition fur Chor und Orchester sowie die dazugehorenden Auffuhrungen in London was seinem internationalen Ruhm zugutekam Eine Sonderstellung in Cherubinis Schaffen nimmt die Kammermusik ein der er sich ohne erkennbaren ausseren Anlass zuwandte 1814 in der Phase der Neuorientierung des Meisters weg von der Opernbuhne entstand sein erstes Streichquartett das vor allem durch sein fandangoartiges Scherzo bekannt geworden ist und von Robert Schumann in dessen Neuer Zeitschrift fur Musik wohlwollend besprochen wurde 1829 ein zweites in den Jahren 1834 37 schrieb er schliesslich in kurzer Folge die restlichen vier Streichquartette und ein Streichquintett dem nach Cherubinis Plan noch funf weitere hatten folgen sollen Alle diese Werke zeichnen sich durch ein Hochstmass an Originalitat und satztechnischer Finesse aus und bilden ein interessantes Gegengewicht zum Standard des Quartettrepertoires der Wiener Klassik 1822 wurde Cherubini Direktor des Pariser Konservatoriums was er bis an sein Lebensende blieb 1835 vollendete er sein Lehrbuch Cours de contrepoint et de fugue Theorie des Kontrapunktes und der Fuge Er starb 1842 in Paris im Alter von 81 Jahren Rezeption BearbeitenCherubinis Requiem c Moll 1816 das an den Jahrestag der Hinrichtung Ludwigs XVI erinnert war ein grosser Erfolg Das Werk wurde von Beethoven Schumann und Brahms sehr bewundert Mit der Ankunft der brillanten und uberschaumenden Opern Rossinis mit ihrer vokalen Pyrotechnik in Paris kam die streng klassische Oper Cherubinis wie auch die Glucks und Spontinis aus der Mode Dennoch wird Medee gelegentlich aufgefuhrt Eine beruhmte Wiederaufnahme im 20 Jahrhundert war 1953 in Florenz mit Maria Callas in der Titelrolle und Vittorio Gui am Pult Eine weitere Cherubini Oper Les Abencerages wurde 1957 auf Italienisch beim Maggio Musicale in Florenz unter dem Dirigat Carlo Maria Giulinis aufgefuhrt Cherubinis lang verschollene unvollendete komische Oper Koukourgi deren Premiere wegen der revolutionaren Wirren 1792 93 in Paris nicht stattfand deren Musik Cherubini aber fur seine Oper Ali Baba benutzte wurde in den 1990er Jahren in Krakau gefunden und erlebte am 16 September 2010 am Stadttheater Klagenfurt ihre Urauffuhrung in dieser ursprunglichen Gestalt 1 In den letzten Jahrzehnten nahm sich vor allem Riccardo Muti der Musik Cherubinis an Werke Bearbeitenelf Messen Credo fur zwei gemischte Chore und Basso Continuo 1806 zwei Requien Requiem in c Moll fur gemischten Chor und Orchester 1815 UA 1817 Requiem in d Moll fur Mannerchor und Orchester 1834 36 38 Motetten 15 italienische Opern darunter 1780 Alessandria Il Quinto Fabio Text Apostolo Zeno Neufassung 1783 Rom Quinto Fabio 1782 Livorno Adriano in Siria Text Pietro Metastasio 1782 Florenz Armida abbandonata Text Bartolomeo Vitturi 1784 Mantua L Alessandro nell Indie Text Pietro Metastasio 1785 London Demetrio Text Pietro Metastasio 1788 Turin Ifigenia in Aulide Text Ferdinando Moretti Olimpiade Text Pietro Metastasio unvollendet 1809 Paris Pimmalione Text Stefano Vestris 14 franzosische Opern darunter 1788 Paris Demophon Text nach Pietro Metastasio v Jean Francois Marmontel 1791 Paris Lodoiska Text Claude Francois Filette Louraux 1792 1793 Koukourgi Text von Honore Nicolas Marie Duveyrier UA 2010 Klagenfurt 1794 Paris Eliza ou le voyage aux glaciers du Mont Saint Bernard Text von Jacques Antoine Reverony de Saint Cyr 1797 Paris Medee Text Francois Benoit Hoffman 1798 Paris L hotellerie portugaise Text Etienne Aignan 1799 Paris La punition Text Jean Louis Brousse Desfaucheres 1800 Paris Les deux journees Der Wassertrager Text Jean Nicolas Bouilly 1803 Paris Anacreon ou l amour fugitif Anakreon oder die fluchtige Liebe Text C R Mendouze 1810 Paris Le crescendo Text Charles Augustin de Bassompierre Sewrin 1813 Paris Les Abencerages Das Feldlager in Granada Text Victor Joseph Etienne de Jouy 1833 Paris Ali Baba ou Les quarante voleurs Text Eugene Scribe und Anne Honore Joseph Duveyrier genannt Melesville 1 deutsche Oper 1806 Wien Faniska Text nach Rene Charles Guilbert de Pixerecourt von Joseph Sonnleithner Sinfonie D Dur sechs Streichquartette Es Dur C Dur d Moll E Dur F Dur a Moll ein Streichquintett sechs Klaviersonaten zwei Sonaten fur Waldhorn oder Engl Horn und Streicher F Dur 1802 neun Werke fur Blaserbesetzungen 1794 Hymne a la Fraternite Text Theodore Desorgues 1795 Chant republicain du 10 aout Text Charles Le Brun 1796 Ode sur le 18 fructidor Text Francois Guillaume Andrieux 1797 Hymne Funebre sur la mort du General Hoche Text Marie Joseph Chenier 1798 La Salpetre republicain 1799 Hymne pour la fete de la Jeunesse 10 germinal Text Evariste de Parny Hymne pour la Fete de la Reconnaissance Text Maherault L Hymne du Pantheon Text Marie Joseph Chenier Hymne a victoire Text FlinsLiteratur BearbeitenOliver Heidenmann Luigi Cherubini Les abencerages ou les l entendard de Grenade Untersuchungen zur Operngeschichte des franzosischen Empire Waxmann Munster 1994 ISBN 3 89325 238 X Richard Hohenemser Luigi Cherubini Sein Leben und seine Werke Breitkopf amp Hartel Leipzig 1913 Unveranderter Neudruck Sandig Vaduz 1999 Ludwig Schemann Cherubini Biographie Deutsche Verlagsanstalt Berlin und Leipzig 1925 Hans Josef Irmen Hrsg Luigi Cherubini Leben und Werk in Zeugnissen seiner Zeitgenossen Bosse Regensburg 1972 ISBN 3 7649 2071 8 Oliver Schwarz Roosmann Luigi Cherubini und seine Kirchenmusik Dohr Koln 2006 ISBN 3 936655 42 1 Michael Jahn Aspekte der Rezension von Cherubinis Opern im Wien des 19 Jahrhunderts in Studien zur Musikwissenschaft 49 Schneider Tutzing 2002 S 213 244 ISBN 3 7952 1093 3 Sergio Martinotti CHERUBINI Luigi In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 24 Cerreto Chini Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1980 Joseph Otten Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore Cherubini In Catholic Encyclopedia Band 3 Robert Appleton Company New York 1908 Massimiliano Sala Hg Luigi Cherubini a multifaceted composer at the turn of the 19th century Brepols Turnhout Studies on Italian Music History SML 14 ISBN 978 2 503 59100 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luigi Cherubini Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Luigi Cherubini im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Luigi Cherubini in der Deutschen Digitalen Bibliothek Homepage der Cherubini Edition mit Kurzbiografie des Komponisten Suche nach Opern von Luigi Cherubini Suchbegriff im Feld Autore Cherubini Luigi im Corago Informationssystem der Universitat Bologna Luigi Cherubini bei AllMusic englisch Gemeinfreie Noten von Luigi Cherubini in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Noten und Audiodateien von Luigi Cherubini im International Music Score Library Project Marie Louis Charles Zenobie Salvator Cherubini Eintrag bei der Koniglich Niederlandischen Akademie der WissenschaftenEinzelnachweise Bearbeiten Cherubinis Oper Kougouri Daten zum Werk und Podcast mit Ausschnitten der Auffuhrung in Klagenfurt 2 50 Min abgerufen am 1 Juli 2014Normdaten Person GND 118520377 lobid OGND AKS LCCN n79046131 NDL 01184424 VIAF 88663809 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cherubini LuigiALTERNATIVNAMEN Cherubini Luigi Carlo Zenobio Salvatore MariaKURZBESCHREIBUNG italienischer KomponistGEBURTSDATUM 14 September 1760GEBURTSORT FlorenzSTERBEDATUM 15 Marz 1842STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luigi Cherubini amp oldid 239239820