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Die Neue Zeitschrift fur Musik abgekurzt NZfM oder NZM ist eine Zeitschrift die sich mit zeitgenossischen Stromungen der Musik beschaftigt Sie erschien erstmals am 3 April 1834 im Leipziger Verlag Barth und besteht nahezu ununterbrochen bis heute fort Neue Zeitschrift fur MusikBeschreibung ZeitschriftFachgebiet MusikVerlag Schott MusicHauptsitz MainzErstausgabe 3 April 1834Erscheinungsweise vierteljahrlichHerausgeber Till Knipper und RedaktionISSN Print 0170 8791 Inhaltsverzeichnis 1 Anfange der NZfM 2 Erscheinungsform 3 Mitwirkende bei Schumanns NZfM 4 Alfred Heuss oder der Kampf gegen das Undeutsche 5 Herausgebende Redakteure und Verleger 6 Bekannte Korrespondenten 7 Die NZfM heute 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAnfange der NZfM Bearbeiten nbsp Titelblatt des ersten Jahrgangs 1834Die Neue Zeitschrift fur Musik im ersten Jahr unter dem Titel Neue Leipziger Zeitschrift fur Musik wurde 1834 von Robert Schumann zusammen mit seinem spateren Schwiegervater Friedrich Wieck und den Pianisten Julius Knorr und Ludwig Schuncke gegrundet Da Wieck aber durch seine zahlreichen Reisen nur eingeschrankt mitarbeitete Knorr durch haufige Krankheiten ausfiel und Schuncke nur wenig schriftstellerisches Talent besass und ausserdem bereits nach wenigen Monaten starb fiel beinahe die gesamte Verantwortung auf Schumann So kam es auch dazu dass Schumann statt wie geplant zwei Jahre insgesamt zehn Jahre als Redakteur der NZfM arbeitete um den Untergang der Zeitschrift zu verhindern Auch finanzielle Erwagungen waren hier ausschlaggebend Das gemeinsame Anliegen war laut Schumann die alte Zeit und ihre Werke anzuerkennen darauf aufmerksam zu machen wie nur an so reinem Quelle neue Kunstschonheiten gekraftigt werden konnen sodann die letzte Vergangenheit als eine unkunstlerische zu bekampfen fur die nur das Hochgesteigerte des Mechanischen einigen Ersatz gewahrt habe endlich eine junge dichterische Zukunft vorzubereiten beschleunigen zu helfen 1 Am 1 Juli 1844 ubergab Schumann die Leitung der Zeitschrift an Oswald Lorenz der bereits zahlreiche Beitrage unter verschiedenen Pseudonymen verfasst hatte Franz Brendel kaufte dann die Zeitschrift und war ab 1 Januar 1845 verantwortlicher Redakteur 2 Erscheinungsform BearbeitenZu Beginn erschien die Zeitschrift zweimal pro Woche Jede Ausgabe bestand aus einem Bogen also vier Seiten Es wurden zwei Spalten je Seite gedruckt Ab dem ersten Juli 1847 wurde der Umfang auf meist acht Seiten erhoht Hier gibt es mit Ausnahme des ersten Jahrganges pro Jahr zwei Bande mit je 52 Nummern Den Ausgaben wurden literarische Motti vorangestellt Diese stammten von Literaten wie Shakespeare Goethe Jean Paul und Weiteren konnten aber auch von Schumann selbst sein Ein grosserer Aufsatz uber Themen wie Asthetik Biographien Musikgeschichte schloss sich an Stattdessen war auch eine grosse Rezension eines oder mehrerer Werke moglich was sich uber mehrere Ausgaben hinzog Dann folgten die Rezensionen von Musik oder Schriften mit Musikbezug Schumann legte Wert auf den Korrespondenzteil in dem uber das Musikleben in in und auslandischen Stadten berichtet wurde Den Abschluss bildete eine Sektion mit Vermischtem und Notizen Mitwirkende bei Schumanns NZfM BearbeitenDie NZfM der Anfangszeit wurde von dem teils realen teils fiktiven Verein von Kunstlern und Kunstfreunden 3 den Davidsbundlern herausgegeben Beitrage wurden daher unter verschiedensten Pseudonymen verfasst wobei pro Verfasser bis zu 33 verschiedene Kurzel Schumann selbst existierten Beispielsweise sind die bekanntesten literarischen Pseudonyme Schumanns Florestan und Eusebius haufig vorhanden Ein Mitwirkender mit zahlreichen Beitragen und Kurzeln war Oswald Lorenz der zeitweise auch Redakteur der NZfM gewesen ist Ein prominenter Autor im Bereich von Klaviertechnik und padagogik war Friedrich Wieck Alfred Heuss oder der Kampf gegen das Undeutsche Bearbeiten nbsp Alfred Heuss 1934 In den 1920er Jahren bestimmte Alfred Heuss die Geschicke des Blattes Er schmiedete die einst dem Fortschritt gewidmete Zeitschrift zu einem reaktionaren und nationalistischen Organ um Oliver Hilmes wies nach dass Heuss die Zeitschrift fur Musik in der Weimarer Republik zu einem Bollwerk gegen die Avantgarde und alles vermeintlich Undeutsche fuhrte dass die Musikideologie im NS Staat nicht den Beginn sondern den Gipfelpunkt einer langeren folgenreichen Entwicklung darstellt Der Geist der die Artikel des Monatsblattes zunehmend pragt und besonders an den Rezensionen zeitgenossischer Werke abzulesen ist beruht nicht auf differenzierter Analyse sondern greift weitverbreitete Vorurteile auf Sogenannte killer phrases tauschen vor die Ursachen komplex empfundener gesellschaftlicher Krisen zu erkennen und zu benennen tatsachlich tragen die massensuggestiven wirkenden Scheinargumente jedoch zu einer dogmatischen Spaltung in Gut und Bose bei und richten schliesslich in verhangnisvoller Weise uber die Existenzberechtigung von Werken und deren Schopfern 4 1925 bezeichnete Alfred Einstein die NZfM als das Kampfblatt fur deutsche gegen Neue und Internationale Musik 5 Herausgebende Redakteure und Verleger Bearbeiten nbsp 1850 Heft 19 mit dem Beginn von Richard Wagners Schmahschrift Das Judenthum in der Musik und der editorischen Bemerkung von Franz BrendelIm ersten Jahr Nummern 1 78 unter dem Titel Neue Leipziger Zeitschrift fur Musik Leipzig 1834 1844 Im Vereine mit mehreren Kunstlern und Kunstfreunden herausgegeben unter Verantwortlichkeit von Robert Schumann Erscheint zweimal wochentlich Das letzte von Schumann herausgegebene Heft ist Band 20 Nr 52 vom 27 Juni 1844 1844 Band 21 Juli bis Dezember Herausgeber Oswald Lorenz 1845 1868 Franz Brendel Ab 1851 einmal wochentlich Letztes von Brendel herausgegebene Heft Band 64 Nr 48 vom 20 November 1868 Verlag 1855 bis 1906 C F Kahnt Leipzig bzw C F Kahnt Nachf 1869 1885 Verantwortlicher Redakteur und Verleger Christian Friedrich Kahnt 1886 1888 Oskar Schwalm 1889 1898 Paul Simon 1899 1903 Edmund Rochlich i V Ab 1903 Band 99 Heft 27 1 Juli in Antiqua gedruckt 1903 1904 Arnold Schering 1905 1906 Arnold Schering und Walter Niemann 1906 Walter Niemann Ab 1906 Heft 40 1 Oktober unter dem Titel Leipziger Vereinigte Musikalische Wochenschriften vereinigt mit Musikalischem Wochenblatt K Kipke herausgegeben von Ludwig Frankenstein 1908 1910 unter dem Titel Musikalisches Wochenblatt Verlag 1910 bis 1920 Gebruder Reinecke Leipzig Seit 1911 wieder unter dem Titel Neue Zeitschrift fur Musik Schriftleitung Friedrich Brandes Seit 1920 hrsg vom Steingraber Verlag als Zeitschrift fur Musik Erscheint ab Marz zweimal monatlich Oktober 1921 bis 1930 Herausgeber Alfred Heuss Erscheint ab November 1923 einmal monatlich Untertitel Kampfblatt fur deutsche Musik und Musikpflege 1925 Untertitel Monatsschrift fur eine geistige Erneuerung der Musik 1929 Heft 7 bis 1943 Ort Regensburg Verlag Bosse Herausgeber Gustav Bosse bis 1943 Wird mit lang s gedruckt April 1943 bis August 1944 unter dem Titel Musik im Kriege Organ des Amtes Musik beim Beauftragten des Fuhrers fur die Uberwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP Zugleich amtliche Zeitschrift der Amter Feierabend und deutsches Volksbildungswerk in der NS Gemeinschaft Kraft durch Freude Herausgeber Herbert Gerigk zusammen mit Melos Allgemeine Musikzeitung Die Musik Dann eingestellt Dezember 1949 bis 1955 Heft 9 als Zeitschrift fur Musik Herausgeber Erich Valentin bis 1959 Verlag Bosse Ort Regensburg Untertitel Monatsschrift fur eine stete geistige Erneuerung der Musik 1953 inkorporiert Der Musikstudent Seit 1955 Ort Mainz Redaktion Karl Heinrich Worner bis 1959 Ab Oktober 1955 Heft 10 wieder Neue Zeitschrift fur Musik und inkorporiert Das Musikleben 1960 1974 NZ Neue Zeitschrift fur Musik 1960 Redaktion Karl Amadeus Hartmann bis 1963 Ernst Thomas Ab 1967 Verlag Schott 1967 tritt Otto Tomek in die Redaktion ein bis 1978 1972 tritt Carl Dahlhaus in die Redaktion ein bis 1978 1975 1978 Titel Melos NZ Neue Zeitschrift fur Musik Erscheint sechsmal jahrlich Ernst Thomas Otto Tomek Carl Dahlhaus Hans Oesch Ab 1979 Titel Neue Zeitschrift fur Musik Chefredakteur Wolfgang Burde 1982 Erscheint 12 mal jahrlich Redaktion Harald Budweg bis 1984 Manfred Karallus Michael Stegemann Arnold und Karin Werner Jensen beide 1982 1985 tritt Sigfried Schibli in die Redaktion ein bis 1992 1988 bis 1992 Redaktion Peter Niklas Wilson Lotte Thaler 1993 bis 2017 sechsmal jahrlich Herausgeber Rolf W Stoll 2017 bis 2022 Redaktion Till Knipper Bekannte Korrespondenten BearbeitenHugo Riemann seit 1872 Pseudonym Hugibert Ries 6 August Wilhelm Ambros Pseudonym Flamin 7 Hans von Bulow 8 Karl Ferdinand Becker 9 Karl Banck 10 Joachim Raff 11 Wilhelm WeismannDie NZfM heute BearbeitenDie Zeitschrift die bei Schott Music in Mainz erscheint widmet sich den zeitgenossischen Stromungen vor allem der neuen Musik dem avancierten Jazz der Klangkunst und dem Pop aber auch historischen Erscheinungsformen von Musik Sie hat jeweils ein Schwerpunktthema und enthalt daruber hinaus Komponistenportrats Gesprache mit Protagonisten des zeitgenossischen Musiklebens und analytische Beitrage In zahlreichen CD DVD und Buchrezensionen werden Neuerscheinungen besprochen und kritisch bewertet Zum Portfolio der Zeitschrift gehoren unter anderem die edition neue zeitschrift fur musik eine Buchreihe mit Sach und Komponisten Banden sowie die DVD Reihe musica viva forum der gegenwartsmusik mit Komponisten und Werkportrats Die Neue Zeitschrift fur Musik erscheint seit 2014 zusatzlich zur Printausgabe als APP Magazin Die Zeitschrift verfugt uber die ISSN 0170 8791 ISSN 0343 0332 ISSN 0028 3509 und ISSN 0945 6945 Literatur BearbeitenAnnette Vesten Neue Zeitschrift fur Musik 1834 1844 Einleitung PDF 342 kB RIPM 2011 S XXI XXXI Peter Suhring und Alexander Staub Neue Zeitschrift fur Musik 1845 1868 Ara Brendel Introduction PDF RIPM 2016 Oliver Hilmes Der Streit ums Deutsche Alfred Heuss und die Zeitschrift fur Musik von Bockel Hamburg 2003 ISBN 3 932696 43 3 Michael Beiche Armin Koch Hrsg Eine neue poetische Zeit 175 Jahre Neue Zeitschrift fur Musik Bericht uber das Symposium am 2 und 3 April 2009 in Dusseldorf Schumann Forschungen Band 14 Schott Mainz 2013 ISBN 978 3 7957 0685 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Inhaltsverzeichnisse und Links zu digitalisierten Ausgaben Quellen und Volltexte nbsp Commons Neue Zeitschrift fur Musik Album mit Bildern Videos und Audiodateien ZDB ID 203043 3 Website der Neuen Zeitschrift fur Musik edition neue zeitschrift fur musikEinzelnachweise Bearbeiten Neue Zeitschrift fur Musik 1835 Nr 1 S 3 linke Spalte Internet Archive Annette Vosteen ed Repertoire International de la Presse Musicale Neue Zeitschrift fur Musik 1834 1844 Band I Katalog 1834 1838 Einleitung S xxi xxvi NZfM Erstausgabe 3 April 1834 Oliver Hilmes Der Streit ums Deutsche Alfred Heuss und die Zeitschrift fur Musik von Bockel Hamburg 2003 ISBN 3 932696 43 3 S 7 Alfred Einstein Das neue Musiklexikon Hesse Berlin 1926 S 721 Riemann Hugo In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 13 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 822 Ambros August Wilhelm In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 1 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 449 Bulow Hans Guido von In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 3 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 628 Becker Karl Ferdinand In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 2 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 591 Banck Karl In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 2 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 355 Raff Joachim In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 13 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 548 Normdaten Werk GND 4522487 0 lobid OGND AKS LCCN no2008119587 VIAF 235665792 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neue Zeitschrift fur Musik amp oldid 232525910