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Gustav Bosse 6 Februar 1884 in Vienenburg Harz 27 Marz 1943 in Regensburg war ein deutscher Musikbuchverleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren als Sohn des Zuckerfabrikdirektors und Musikverlegers Fritz Bosse trat er 1907 als Prokurist und Teilhaber in die Regensburger Graphische Kunstanstalt Heinrich Schiele ein Nach dem Tod Schieles heiratete Bosse die Witwe Sophie Schiele 1911 ubernahm er die Kunstanstalt 1 Im Jahre 1912 grundete Bosse in Regensburg den Gustav Bosse Verlag fur Musikbucher damals war er auch Vorstand des Kaufmannischen Vereins Regensburg Schon das Programm der Schriftenreihe Deutsche Musikbucherei zeigt eine strikt anti modernistische deutsch nationale Ausrichtung Seit 1919 verband ihn eine Freundschaft mit dem Buch Illustrator Hans Wildermann der viele seiner Druckerzeugnisse bebilderte Bosse wurde 1924 als Mitglied der rechtsextremen Deutschnationalen Partei in den Regensburger Stadtrat gewahlt dem er bis 1929 als Teil der antisemitisch agierenden Deutschnational volkischen Fraktion angehorte 2 Unter Bosse druckte die Kunstanstalt Schiele die ersten regionalen Zeitungen der Nationalsozialisten wie etwa das Regensburger Tagblatt oder das Schaffende Volk Im Jahre 1923 wurden in Regensburg Plakatanschlage des Volkischen Beobachters veroffentlicht die heftige Kontroversen auslosten und vom Schiele Verlag gedruckt wurden 3 Ab 1927 war Bosse erster Vorstand des Kunst und Gewerbevereins Regensburg unter seiner Vorstandschaft wurde 1933 im Zuge der Gleichschaltung das nationalsozialistische Fuhrerprinzip und der sogenannte Arierparagraph eingefuhrt Vereinsmitglied konnte nur noch werden wer arischer Abstammung und nicht mit Angehorigen der judischen Rasse verheiratet ist Judische Mitglieder wurden ausgeschlossen 4 Schon vor 1933 arbeitete Bosse eng mit Gliederungen und Organisationen der NSDAP zusammen 5 Als Vorstand des Kunst und Gewerbevereins Regensburg holte Bosse im Januar 1936 zusammen mit Walter Boll ebenso Vereinsvorstand und Obmann der NS Kulturgemeinde die Vorgangerversion der Ausstellung Entartete Kunst nach Regensburg Das Informationsblatt mit antisemitischen Parolen zur Ausstellung wurde von der Graphische Kunstanstalt Heinrich Schiele gedruckt 6 Er gab 1929 bis zu seinem Tode 1943 die Zeitschrift fur Musik heraus 1939 wurde er zum Ehrensenator der Universitat Koln aufgrund seiner Verdienste um die Anton Bruckner Bewegung ernannt Bosse trat zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 530 992 7 Zudem war er Fuhrer des Kunstringes der NS Gemeinschaft Kraft durch Freude Am 19 Marz 1938 gab Bosse zum Fragebogen der Reichsschrifttumskammer folgende autobiographische Auskunft Nach dem Kriege war ich in den Nationalen Kampfen fur ein neues Deutschland vielfach tatig 1919 war ich Mitbegrunder des Burgerblocks und spater Mitbegrunder und Bezirksfuhrer der Einwohnerwehr Auch war ich Grundungsmitglied der Ortsgruppe des deutschen Offiziersbundes 1920 21 grundete ich gemeinsam mit Prof Dr Wiedenbauer die Ortsgruppe der Deutschnationalen Partei der ich bis 1933 als Vorstandsmitglied angehorte Die 1922 hier erfolgte Grundung der NSDAP durch Herrn Reiter wurde von mir mit Rat und Tat unterstutzt Zugleich wurde ich Vorsitzender der Vereinigten Vaterlandischen Verbande Regensburgs In den Entscheidungskampfen vor 1933 stellte ich dem damaligen Gauleiter Franz Maierhofer meine Druckerei fur den Druck der Gauamtlichen Kampfzeitung Schaffendes Volk zur Verfugung Ich habe diesen Kampf aufs ausserste unterstutzt durch Hergabe grosster Kredite die meine eigenen Mittel schwer uberspannten so dass ich Ende 1932 Anfang 1933 durch die Uberspannung meiner Bankkredite und der Kredite meiner Lieferanten selbst in eine sehr schwierige Lage kam In dieser schweren Lage sprang damals der Fuhrer selbst helfend ein indem er durch den Stellvertreter des Fuhrers und durch einen Abgesandten seiner Kanzlei Herrn Stark RM 28 000 abdecken liess 8 Im Winter 1938 39 versuchte Bosse an der Arisierung des Musikverlags C F Peters Leipzig teilzuhaben Seine Anfrage beim Reichswirtschaftsministerium ob er den Verlag ubernehmen konne scheiterte daran dass er nur musikliterarische Werke verlegte und damit die Qualifikation eines Musikverlegers nicht erfullte Laut einer historischen Untersuchung nahm in den zwanziger Jahren burgerliche Kulturinteressen Oper Museum in Regensburg keiner entschiedener wahr als Bosse 9 Schriften Bearbeiten Fuhrerverantwortlichkeit oder Revolution der Strasse in Zeitschrift fur Musik C 5 Mai 1933 S 483 485 Literatur BearbeitenFred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD ROM Lexikon Kiel 2004 S 662 665 Bosse Kurt sic in Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main S Fischer 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 70 Joseph Wulf Musik im Dritten Reich Eine Dokumentation Frankfurt am Main Ullstein 1989Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gustav Bosse im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Emmerig Musik und Musikleben 1918 bis 1933 in Kunst und Gewerbeverein Regensburg Hrsg Die 20er Jahre Regensburg Morsbach Verlag Regensburg 2009 S 201 Helmut Halter Stadt unterm Hakenkreuz Universitatsverlag Regensburg 1994 ISBN 3 9803470 6 0 S 37 Gerd Otto Kopfe und Turbulenzen der Zeitungslandschaft in Kunst und Gewerbeverein Regensburg Hrsg Die 20er Jahre Regensburg Morsbach Verlag Regensburg 2009 S 269 Christoph Zuschlag Der Kunstverein und die Neue Zeit in Jutta Dresch Hrsg Bilder im Zirkel 175 Jahre Badischer Kunstverein Karlsruhe 1993 Ulrich Kelber Wie Entartete Kunst nach Regensburg kam in Kunst und Gewerbeverein Regensburg Hrsg 175 Jahre Kunst und Gewerbeverein Regensburg Morsbach Verlag Regensburg 2013 S 87 Christoph Zuschlag Ausstellungsstrategien im Nazi Deutschland Worms 1995 ISBN 3 88462 096 7 S 144f Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 3580275 Zitiert nach Prieberg Deutsche Musiker S 664 Zitiert nach Thomas Emmerig 2009 S 211 Normdaten Person GND 116266902 lobid OGND AKS VIAF 311149740 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bosse GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikbuchverlegerGEBURTSDATUM 6 Februar 1884GEBURTSORT Vienenburg HarzSTERBEDATUM 27 Marz 1943STERBEORT Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Bosse amp oldid 228596562