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Johann Gottlob Friedrich Wieck 18 August 1785 in Pretzsch 6 Oktober 1873 in Loschwitz war ein deutscher Musiker Musikkritiker und Musikpadagoge Er war der Vater der Musikerin und Komponistin Clara Schumann Friedrich Wieck um 1830 Gemalde im Robert Schumann Haus in Zwickau Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft und Ehen 1 2 Tatigkeiten 1 3 Wechsel nach Dresden 2 Werke 3 Literatur 4 Film 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenHerkunft und Ehen Bearbeiten nbsp Stephanuskirche Oberlosa Infotafel Traukirche der Eltern von Clara Schumann geb WieckFriedrich Wiecks Leidenschaft fur die Musik entwickelte sich nahezu ohne Forderung seitens des Elternhauses Bereits als Gymnasiast an der Thomasschule in Leipzig nahm er ohne Wissen der Eltern Klavierstunden studierte jedoch auf deren Wunsch Theologie 1816 heiratete er in der Stephanuskirche Oberlosa Vogtland die Sangerin und Pianistin Mariane Tromlitz Tochter des Plauener Stadtkantors George Christian Gotthold Tromlitz und Enkelin des Flotenvirtuosen Johann Georg Tromlitz 1725 1805 Mit ihr hatte er funf Kinder Adelheid 1817 1819 Clara 1819 1896 Alwin 1821 1885 Gustav 1823 und Viktor 1824 1826 Bei der Geburt von Clara war er Inhaber eines Leihinstituts der neuesten musikalischen Werke 1 Als Viktor zur Welt kam hatten sich die Eltern schon getrennt 1828 heiratete Wieck die zwanzig Jahre jungere Clementine Fechner die Schwester von Eduard Clemens und Gustav Theodor Fechner 1832 ging aus dieser Ehe die Tochter Marie hervor die spater Pianistin wurde sowie die fruh erkrankte davor allerdings als begabte junge Pianistin aufgefallene Cacilie 1834 1893 In seinen Schriften sprach Wieck anerkennend von seinen drei Tochtern gemeint waren Clara Marie und Cacilie 2 Seine erste Ehefrau Mariane zog spater nach Berlin und heiratete den Musikpadagogen Adolph Bargiel 1783 1841 Ein Kind dieser Ehe war der Komponist Woldemar Bargiel Wiecks Wohnungen in Leipzig waren von 1818 bis 1821 im Haus Hohe Lilie im Neuen Neumarkt heute Neumarkt Ecke Preussergasschen wo 1819 Tochter Clara geboren wurde von 1821 bis 1825 im Salzgasschen Haus 407 von 1825 bis 1835 in Selliers Hof Grimmaische Strasse heute Steigenberger Hotel und von 1835 bis 1840 in der Nikolaistrasse Haus 555 3 Tatigkeiten Bearbeiten nbsp Friedrich Wieck um 1838 Zeichnung der Sangerin Pauline Viardot GarciaNach Abschluss des Theologiestudiums war Wieck zunachst als Hauslehrer tatig Von 1818 bis 1835 war er in Leipzig Inhaber einer Klavierfabrik und eines Musikalienleihinstituts In dieser Funktion reiste er mehrfach nach Wien zu seinem dortigen Geschaftspartner Matthaus Andreas Stein Auf einer dieser Reisen besuchte er im Juli 1823 Ludwig van Beethoven in dessen Sommerquartier in Hetzendorf Das ausfuhrliche Gesprach beider ist durch Beethovens Konversationshefte sowie durch einen Brief Wiecks uberliefert 4 1828 kaufte Wieck einen Hammerflugel von Stein fur seine Tochter Clara Er befindet sich heute im Robert Schumann Haus in Zwickau und war zusammen mit Clara Schumann auf der Ruckseite des 100 DM Scheins abgebildet Wieck gilt als einer der bedeutendsten Musikpadagogen des beginnenden 19 Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum Erfolgreichste Schulerin war seine Tochter Clara Er bildete sie aus organisierte fur sie die zu der Zeit oft nur mit Muhen zu bewaltigenden Konzerttourneen durch Europa und verhalf ihr durch seine Aktivitaten zu fruher Beruhmtheit Auch Claras Halbschwester Marie wurde von ihrem Vater zu einer erfolgreichen Pianistin ausgebildet Weitere Schuler Wiecks waren Hans von Bulow sowie der Komponist Robert Schumann den Clara spater gegen den Willen ihres Vaters 1840 heiratete Die Heiratsgenehmigung musste sich Schumann vor Gericht erstreiten Das wiederum fuhrte zum Bruch der freundschaftlichen Beziehungen der beiden welche trotz des Bemuhens Wiecks um Aussohnung nicht mehr wiederkehrten Weiterhin war Wieck als Essayist und Buchautor tatig und verwendete wohl als erster 1853 den Ausdruck Zukunftsmusik der in der Literatur haufig Ludwig Bischoff zugeschrieben wird 5 Wechsel nach Dresden Bearbeiten nbsp Friedrich Wieck nbsp Wohnhaus in Dresden Loschwitz nbsp Grab Friedrich Wiecks auf dem Trinitatisfriedhof in DresdenIm April 1840 ubersiedelte Wieck mit seiner Frau Clementine und der Tochter Marie nach Dresden und studierte dort bei Johann Aloys Miksch noch Gesangsmethodik Zuletzt lebte er in Loschwitz Im Dezember 1844 traf er sich mit dem Klavierlehrer und Komponisten Karl Kragen sowie weiteren Personen um eine Kammermusikreihe zu organisieren Friedrich Wieck wurde auf dem Dresdener Trinitatisfriedhof im Stadtteil Johannstadt beigesetzt Werke BearbeitenClavier und Gesang Didaktisches und Polemisches Whistling Leipzig 1853 Nachdruck hrsg von Sigrid Lehmstedt Con Brio Regensburg 1996 ISBN 3 930079 86 0 Friedrich Wieck Gesammelte Schriften uber Musik und Musiker Aufsatze und Aphorismen uber Geschmack Musikerziehung und Stimmbildung mit Kommentaren und mit einer historischen Einfuhrung hrsg von Tomi Makela Christoph Kammertons und Lena Esther Ptasczyski Peter Lang Frankfurt am Main 2018 ISBN 978 3 631 76745 0 Musikalische Bauernspruche und Aphorismen ernsten und heiteren Inhalts 2 Auflage Leuckart Leipzig 1875 Ein detailliertes Kompositionsverzeichnis bearbeitet von Thomas Synofzik befindet sich im Robert Schumann Haus Zwickau Es handelt sich um Klavierstucke z T mit Instrumentalbegleitung Sammlungen von Tanzen und Lieder sowohl im Druck als handschriftlich uberliefert Literatur BearbeitenAnna von Meichsner Friedrich Wieck und seine beiden Tochter Clara Schumann geb Wieck und Marie Wieck Matthes Leipzig 1875 Adolph Kohut Friedrich Wieck Ein Lebens und Kunstlerbild Pierson Dresden Leipzig 1888 Victor Joss Friedrich Wieck und sein Verhaltnis zu Robert Schumann Damm Dresden 1900 Victor Joss Der Musikpadagoge Friedrich Wieck und seine Familie Mit besonderer Berucksichtigung seines Schwiegersohnes Robert Schumann Damm Dresden 1902 Marie Wieck Aus dem Kreise Wieck Schumann Zahn amp Jaensch Dresden 1914 zu Friedrich Wieck Clara Schumann geb Wieck Robert Schumann Marie Wieck Kathe Walch Schumann Hrsg Friedrich Wieck Briefe aus den Jahren 1830 1838 Beitrage zur rheinischen Musikgeschichte Heft 74 Volk Koln 1968 Heinrich Kuhne Der Musikpadagoge von Pretzsch Friedrich Wieck In Sachsische Heimatblatter Heft 2 1987 S 66 67 Thomas Genneper Als Patient bei Samuel Hahnemann Die Behandlung Friedrich Wiecks in den Jahren 1815 1816 Haug Heidelberg 1991 Tomi Makela Dieser geniale geschmackvolle feinfuhlende Componist und Virtuos moge Ihnen auch hier zum Muster dienen Das Chopin Bild von Friedrich Wieck In Irena Poniatowska Hrsg Chopin and his work in the context of culture Warschau 2003 S 106 113 Friederike Preiss Der Prozess Clara und Robert Schumanns Kontroverse mit Friedrich Wieck Lang Frankfurt am Main 2004 Cathleen Kockritz Friedrich Wieck Studien zur Biographie und zur Klavierpadagogik Studien und Materialien zur Musikwissenschaft Band 44 Olms Hildesheim 2007 ISBN 978 3 487 13194 8 Eberhard Moller Hrsg Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie Wieck Schumann Briefedition Serie I Band 2 Dohr Koln 2011 ISBN 978 3 86846 046 9 Thomas Synofzik Friedrich Wieck und die Physharmonika im Robert Schumann Haus Zwickau In Schumann Studien Band 10 Studiopunkt Verlag Sinzig 2012 S 193 215 Cathleen Kockritz so wurde ich hier grosse Geschafte machen Der Instrumentenhandler Friedrich Wieck In Schumann Studien Band 10 Studiopunkt Verlag Sinzig 2012 S 141 164 Thomas Synofzik Friedrich Wieck als Gesangspadagoge In Wolfgang Mende Sebastian Biesold Uta Dorothea Sauer Hrsg Partita Siebenundzwanzig Satze zur Dresdner Musikgeschichte Festschrift fur Hans Gunter Ottenberg zum 65 Geburtstag Thelem Dresden 2012 ISBN 978 3 942411 55 4 S 247 260 Hans Joachim Bottcher Wieck Friedrich In Bedeutende historische Personlichkeiten der Dubener Heide AMF Nr 237 2012 S 106 Film BearbeitenPeter Schamoni drehte 1983 einen Film mit dem Titel Fruhlingssinfonie uber die verwickelte Beziehung zwischen Friedrich Wieck und seiner Tochter Clara im Zusammenhang mit der Heirat von Clara und Robert Schumann Rolf Hoppe spielte die Rolle des Friedrich Wieck Einzelnachweise Bearbeiten Biographisches Clara Schumann In Musikalisches Wochenblatt Organ fur Tonkunstler Musiker und Musikfreunde Musikalisches Wochenblatt Organ fur Musiker und Musikfreunde Neue Zeitschrift fur Musik Vereinigte musikalische Wochenschriften 10 Marz 1871 S 6 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung muw Tomi Makela Christoph Kammertons Lena Esther Ptasczynski Hrsg Friedrich Wieck Gesammelte Schriften uber Musik und Musiker Peter Lang Frankfurt am Main 2019 ISBN 978 3 631 76745 0 S 299 passim Geburtshaus von Clara Wieck Abgerufen am 9 Februar 2019 Klaus Martin Kopitz Rainer Cadenbach Hrsg u a Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen in Tagebuchern Briefen Gedichten und Erinnerungen Band 2 Lachner Zmeskall Hrsg von der Beethoven Forschungsstelle an der Universitat der Kunste Berlin Henle Munchen 2009 ISBN 978 3 87328 120 2 S 1093 1095 Tomi Makela Den Lebenden schulden wir Rucksichtnahme den Toten nur die Wahrheit Eine Einfuhrung In Friedrich Wieck Gesammelte Schriften Peter Lang Frankfurt am Main 2019 ISBN 978 3 631 76745 0 S 15 49 insbesondere 38 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Wieck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich Wieck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Noten und Audiodateien von Friedrich Wieck im International Music Score Library Project Biografie beim MDR Julia M Nauhaus Kurzbiografie Friedrich Wieck 1785 1873 Vater von Clara Schumann auf der Seite des Schumann PortalsNormdaten Person GND 118767755 lobid OGND AKS LCCN n81089310 VIAF 54189504 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wieck FriedrichALTERNATIVNAMEN Wieck Johann Gottlob Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker und Musikpadagoge Vater von Clara SchumannGEBURTSDATUM 18 August 1785GEBURTSORT Pretzsch Elbe WittenbergSTERBEDATUM 6 Oktober 1873STERBEORT Loschwitz Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wieck amp oldid 238123863