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Woldemar Bargiel 3 Oktober 1828 in Berlin 23 Februar 1897 in Berlin war ein deutscher Komponist und Musikpadagoge Woldemar Bargiel als Berliner Professor im Jahr 1885 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tonsprache 3 Nachlass 4 Werke Auswahl 4 1 Orchesterwerke 4 2 Kammermusik 4 3 Klaviermusik 4 4 Chorwerke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWoldemar Bargiel war Sohn des Lehrers fur Gesang und Klavier Adolph Bargiel 1783 1841 und dessen Frau Mariane geb Tromlitz 1797 1872 Die Mutter war Pianistin und Sangerin Ihr Grossvater war der Flotenvirtuose Johann Georg Tromlitz Adolph Bargiel war Mariane Tromlitz zweiter Ehemann Aus ihrer ersten Ehe mit Friedrich Wieck entstammte Clara Schumann nbsp Woldemar Bargiel mit Ehefrau Hermine im Jahr 1881Woldemar Bargiel bekam zunachst Musikunterricht in der Familie danach beim Musiktheoretiker Siegfried Dehn Bis zu seinem Stimmbruch sang er im Koniglichen Domchor unter Eduard Grell und Felix Mendelssohn Bartholdy Danach studierte er bis 1849 am Leipziger Konservatorium bei Moritz Hauptmann Ferdinand David Ignaz Moscheles Julius Rietz und Niels Wilhelm Gade Im Jahre 1850 kehrte Bargiel nach Berlin zuruck um sich als Privatlehrer zu betatigen Hier wurde er zunachst Mitglied der Sing Akademie zu Berlin und seit 1859 am Konservatorium in Koln 1864 wurde er Leiter der Musikschule der Maatschappij tot bevordering der Toonkunst in Rotterdam Dort lernte er Hermine Tours 1845 1911 kennen die er am 18 August 1870 ebenda heiratete 1 Hermine Tours war die Tochter des Geigers und Organisten Bartholomeus Tours 1797 1864 und zunachst Schulerin bei Woldemar Bargiel in Rotterdam 2 Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor die in Berlin wirkende Klavierlehrerin Clementine Bargiel 1871 1957 der Architekt Herman Bargiel 1881 1915 sowie die Pianistin und Violinistin Clara Schmiedel geb Bargiel 1886 1952 Auf Drangen von Joseph Joachim dem Grunder der Koniglich Akademischen Hochschule fur ausubende Tonkunst kehrte Bargiel 1874 nach Berlin zuruck um dort als Professor fur Komposition zu unterrichten nbsp Grab von Bargiel auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof II in Berlin KreuzbergBargiel blieb bis zu seinem Tod am 23 Februar 1897 an der Berliner Musikhochschule und war einer der angesehensten Kompositionslehrer seiner Zeit Zu seinen Schulern zahlten Waldemar von Baussnern Leo Blech Franz Bolsche Paul Juon Charles Martin Loeffler Tivadar Nachez Peter Raabe Ernst Rudorff Camillo Schumann Alexander Iljinski Carl Thiel und Richard Wintzer Bargiels sterbliche Uberreste wurden auf dem Friedhof II der Dreifaltigkeitsgemeinde an der Bergmannstrasse 39 41 in Berlin Kreuzberg beigesetzt Sein Grabstein mit einem Portratrelief von der Hand Ernst Herters ist erhalten Tonsprache BearbeitenObwohl mit Robert Schumann verschwagert und von diesem gefordert steht Bargiels eher klassizistisch ausgerichteter Kompositionsstil der Musik Felix Mendelssohn Bartholdys naher Auch finden sich in seinen Werken deutliche Spuren der Rezeption Ludwig van Beethovens Bargiel war ein konservativer Komponist der nicht nach neuen Wegen in der Behandlung der Harmonik suchte und auch die uberkommenen Formen nicht zu sprengen trachtete Innerhalb dieser selbstgesetzten Grenzen bewegte er sich aber mit grosser Sicherheit Seine Kompositionen zeugen von geschickter Formgebung Ahnlich wie Beethoven legte Bargiel mehr Wert auf die Verarbeitung des thematischen Materials als auf die Melodien selbst Insgesamt kann Bargiel als einer der bedeutendsten akademischen Komponisten der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts betrachtet werden Seine Werke wurden zu seinen Lebzeiten von zahlreichen Musikerkollegen darunter Johannes Brahms und Felix Draeseke hoch geschatzt Nachlass BearbeitenIm September 2007 wurde der umfangreiche Nachlass von Woldemar Bargiel durch die Staatsbibliothek zu Berlin erworben der sich bis dahin in Privatbesitz der Enkelin Elisabeth Schmiedel 1919 2014 befand Der Nachlass enthalt circa 1500 Briefe Zeugnisse Urkunden Reisetagebucher Fotografien Programmzettel Kritiken aus Zeitungen kompositorisches Material und vieles andere 3 Werke Auswahl BearbeitenOrchesterwerke Bearbeiten Suite C Dur op 7 Konzertouverture Prometheus op 16 Ouverture zu einem Trauerspiel op 18 Konzertouverture Medea op 22 Sinfonie C Dur op 30 Adagio fur Violoncello und Orchester op 38Kammermusik Bearbeiten Klaviertrio Nr 1 F Dur op 6 Violinsonate f Moll op 10 Streichoktett c Moll op 15a Streichquartett Nr 3 a Moll op 15b Suite fur Violine und Klavier D Dur op 17 Klaviertrio Nr 2 Es Dur op 20 Klaviertrio Nr 3 B Dur op 37 Streichquartett Nr 4 d Moll op 47 Streichquartette Nr 1 und 2 ungedruckt Klaviermusik Bearbeiten Fantasie Nr 1 h Moll op 5 Fantasie Nr 2 D Dur op 12 Fantasie Nr 3 c Moll op 19 Suite Nr 1 op 21 Sonate zu vier Handen op 23 Suite Nr 2 g Moll op 31 Sonate C Dur op 34 mehrere kleinere StuckeChorwerke Bearbeiten Psalm 13 fur Chor und Orchester op 25 Psalm 23 fur Frauenchor und Orchester op 26 Psalm 96 fur Chor op 33 3 Fruhlingslieder fur Chor op 35 3 Fruhlingslieder fur Chor und Klavier op 39 Psalm 61 fur Bariton Chor und Orchester op 43Literatur BearbeitenRobert Eitner Bargiel Woldemar In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 46 Duncker amp Humblot Leipzig 1902 S 215 f Adam Adrio Bargiel Woldemar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 589 Digitalisat Elisabeth Schmiedel Joachim Draheim Hg Eine Musikerfamilie im 19 Jahrhundert Mariane Bargiel Clara Schumann Woldemar Bargiel in Briefen und Dokumenten 2 Bde Musikwissenschaftliche Schriften 43 1 Munchen 2007 Dean Caceres Das Echte und Innerliche in der Kunst Der Komponist Dirigent und Padagoge Woldemar Bargiel 1828 1897 V amp R Unipress 2009 ISBN 978 3 89971 719 8 Eberhard Moller Hg Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie Wieck Koln Dohr 2011 Schumann Briefedition Serie I Band 2 ISBN 978 3 86846 046 9 Eberhard Moller Hg Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie Bargiel Koln Dohr 2011 Schumann Briefedition Serie I Band 3 ISBN 978 3 86846 008 7Weblinks BearbeitenWerke von und uber Woldemar Bargiel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lebenslauf von Woldemar Bargiel auf Klassika Der Nachlass von Woldemar Bargiel in der Staatsbibliothek Berlin Preussischer Kulturbesitz Vorwort einer Partiturausgabe der Sinfonie op 30 Link der Seite https repertoire explorer musikmph de en product bargiel woldemar 2 Noten und Audiodateien von Woldemar Bargiel im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkingsreconstructie Stad Rotterdam 1811 1930 Eberhard Moller Hg Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie Bargiel Koln Dohr 2011 Schumann Briefedition Serie I Band 3 S 224f Staatsbibliothek zu Berlin Musikabteilung mit Mendelssohn Archiv Der Nachlass von Woldemar Bargiel URL https staatsbibliothek berlin de die staatsbibliothek abteilungen musik sammlungen bestaende nachlaesse bargiel woldemar Meisterschulen fur Komposition an der Koniglichen bzw Preussischen Akademie der Kunste Vorsteheramt Bargiel Woldemar Bargiel 1882 1897 Heinrich von Herzogenberg 1897 1900 Engelbert Humperdinck 1900 1920 Hans Pfitzner 1920 1929 Heinrich Kaminski 1930 1932 Franz Schreker 1932 1933 Max Trapp 1934 1945 Vorsteheramt Grell Eduard Grell 1882 1886 Vorsteheramt Kiel Friedrich Kiel 1882 1885 Heinrich von Herzogenberg 1886 1891 Max Bruch 1892 1913 Georg Schumann 1913 1945 Vorsteheramt Taubert Wilhelm Taubert 1882 1891 Martin Blumner 1891 1901 Friedrich Gernsheim 1901 1916 Richard Strauss 1917 1920 Ferruccio Busoni 1921 1924 Arnold Schonberg 1925 1933 Gerhard von Keussler 1936 1945 Normdaten Person GND 116056908 lobid OGND AKS LCCN no89021446 VIAF 61734422 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bargiel WoldemarKURZBESCHREIBUNG deutscher KomponistGEBURTSDATUM 3 Oktober 1828GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 23 Februar 1897STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Woldemar Bargiel amp oldid 238833536