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Paul Juon eigentlich Pavel Fyodorovich Yuon Pawel Fjodorowitsch Juon 8 Marz 1872 in Moskau Russisches Kaiserreich 21 August 1940 in Vevey war ein hauptsachlich in Deutschland wirkender Schweizer Komponist russlandschweizerischer Abstammung Paul Juon um 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stil 3 Werke Auswahl 3 1 Buhnenwerke 3 2 Orchesterwerke 3 3 Instrumentalkonzerte 3 4 Werke fur Streichorchester 3 5 Kammermusik 3 6 Kammermusik fur Blaser 3 7 Werke fur Klavier 3 8 Lieder 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Juon war der Sohn des Versicherungsangestellten Theodor Friedrich Juon 1842 sein Grossvater war als Zuckerbacker aus Masein Graubunden nach Russland gekommen Geschwister waren u a die Pianistin Emilie Juon der Maler Konstantin Juon und der Bergbauingenieur und russische Militaroffizier Eduard Juon 1 Paul Juon begann seine Studien am Moskauer Konservatorium 1889 in Violine bei Jan Hrimaly und Komposition bei Sergei Iwanowitsch Tanejew und Anton Stepanowitsch Arenski sowie ab 1894 in Berlin bei Woldemar Bargiel dem Halbbruder von Clara Schumann Dort erhielt er 1896 den Mendelssohn Preis fur Komposition Im gleichen Jahr heiratete er seine erste Frau Katharina Schachalowa Aus dieser Ehe stammen die Kinder Ina Aja und Ralf Von 1896 bis 1897 unterrichtete er Musiktheorie und Violine am Konservatorium von Baku bevor er sich fest in Berlin niederliess Zu dieser Zeit erschienen erste Kompositionen Juons in der Schlesinger schen Buch und Musikhandlung spater Robert Lienau Verlag ebenso seine eigene Praktische Harmonielehre Nach kurzer Zeit als Hilfslehrer berief ihn 1906 Joseph Joachim als Professor fur Komposition und Kammermusik an die Hochschule fur Musik Zudem wirkte Juon als gefragter Ubersetzer bedeutender musiktheoretischen Schriften und wahrend des Ersten Weltkriegs in Gefangenenlagern Zu seiner internationalen Studentenschar zahlen Hans Chemin Petit Werner Richard Heymann Nikos Skalkottas Henry Jolles Pantscho Wladigerow Philipp Jarnach Heinrich Kaminski Lauri Ikonen Georg Ahl Max Trapp Yrjo Kilpinen Gerhart von Westerman Hans Moltkau Giannis Konstantinidis Wilhelm Guttmann Stefan Wolpe und Marc Andre Souchay Der Durchbruch gelang ihm 1903 mit der Urauffuhrung seiner 2 Sinfonie in A Dur op 23 durch die Meininger Hofkapelle welche anschliessend auch in vielen Stadten Europas und sogar in Amerika gespielt wurde nbsp Familiengrab auf dem Friedhof von LangenbruckNach dem Tode seiner ersten Frau 1911 heiratete Juon 1912 die aus Vevey im Waadtland stammende Marie genannt Armande Hegner Gunthert welche mit dem 1907 verstorbenen Basler Komponisten Otto Hegner verheiratet gewesen war Aus dieser zweiten Ehe stammen die Kinder Stella Irsa und Remi 1919 wurde Juon Mitglied der Preussischen Akademie der Kunste 1929 erhielt er den Beethoven Preis Juon interessierte sich zeitlebens fur seine Wurzeln in der Schweiz und liess sich 1922 auch das Burgerrecht in Masein Graubunden bestatigen Aus gesundheitlichen Grunden und wohl auch in der Folge der politischen Entwicklung im damaligen Nazi Deutschland ging er 1934 vorzeitig in Pension Er liess sich in Vevey nieder wo er am 21 August 1940 starb Er wurde im Familiengrab in Langenbruck beigesetzt Es folgten Gedenkkonzerte in Zurich und Berlin Seit 1995 liegt sein Nachlass in der Kantons und Universitatsbibliothek Lausanne BCUL Von 1998 bis 2022 setzte sich die Internationale Juon Gesellschaft erfolgreich fur die Etablierung des Komponisten ein und gab auch die Orchester Edition heraus die auch bisher nur in Manuskripten existierende Werke enthalt 2 Stil BearbeitenJuon komponierte in einem eigenstandigen spatromantischen Stil zahlreiche sinfonische Werke ein Ballett drei Violinkonzerte weitere Stucke fur Violine und Orchester Episodes concertants fur Violine Cello und Klavier sowie die Mysterien fur Cello beide mit Orchester Umfangmassig bildet die Kammermusik sein Hauptwerk darunter Sonaten fur verschiedene Instrumente Klaviertrios und Lieder Er verwendete oft russische oder auch nordische Themen und pragte sie durch formale Mittel zur Kunstmusik um Dabei behielt er den Klang der nationalen Musik bei Sein Beitrag an die Moderne liegt vor allem auf dem Gebiet der Metrik und Rhythmik er entwickelte bereits 1903 metrische Reihen recht oft verwendet er auch wechselnde Taktarten 3 Paul Juon hat auch mehrere Fremdkompositionen bearbeitet etwa die Klavierfassung des 4 Tanzes aus den Ungarischen Tanzen von Johannes Brahms instrumentiert aber auch umgekehrt z B die 7 und 9 Sinfonie von Antonin Dvorak fur Klavier solo oder Werke von Jean Sibelius Werke Auswahl BearbeitenEin vollstandiges Werkverzeichnis nach Gattungen und Opus Zahlen ist in der Monografie von Thomas Badrutt Leben und Werk im Nachlass von Paul Juon in der BCUL zu finden Buhnenwerke Aleko Oper 1896 op 53 Das goldene Tempelbuch Buhnenmusik 1912 op 57 Die armseligen Besenbinder Buhnenmusik 1913 Orchesterwerke op 3a Ingeborgs Klage 1894 op 10 Sinfonie Nr 1 fis Moll 1895 op 23 Sinfonie Nr 2 A Dur 1903 op 31 Wachterweise Fantasie nach einem danischen Volkslied 1906 op 32a Ballett Suite aus dem Tanzpoem Psyche 1905 1910 op 35 Aus einem Tagebuch Symphonische Skizzen 1906 op 40 Eine Serenadenmusik 1909 op 93 Suite in funf Satzen 1935 op 94 Anmut und Wurde Suite fur Orchester 1937 op 95 Rhapsodische Sinfonie 1939 op 96 Tanz Capricen 1941 op 98 Sinfonietta capricciosa 1940 o op Thema mit Variationen o op Drei sinfonische SkizzenInstrumentalkonzerte op 42 Violinkonzert Nr 1 h Moll 1909 op 45 Konzertstuck Episodes concertants d Moll fur Klavier Violine Violoncello und Orchester 1910 op 49 Violinkonzert Nr 2 A Dur 1911 op 59 Mysterien e Moll fur Violoncello und Orchester 1914 1928 op 88 Violinkonzert Nr 3 a Moll 1930 op 97 Burletta D Dur fur Violine und Orchester 1939 Werke fur Streichorchester op 16 Funf Stucke fur Streichorchester 1901 op 85 Kleine Serenade fur Schulerorchester 1928 op 87 Kleine Sinfonie fur Schulerorchester 1929 op 92 Divertimento fur Schulerorchester 1933 Kammermusik op 7 Sonate Nr 1 fur Violine und Klavier A Dur 1901 op 15 Sonate fur Viola und Klavier Nr 1 D Dur 1901 op 17 Trio Nr 1 fur Violine Violoncello und Klavier 1901 op 18a Trio Miniaturen fur Klarinette Violoncello und Klavier 1920 Bearbeitung von in den Jahren 1901 und 1904 entstandenen Kompositionen op 22 Sextett fur 2 Violinen Viola 2 Violoncelli und Klavier 1899 op 27 Oktett Kammersinfonie fur Oboe Klarinette Horn Fagott Violine Bratsche Violoncello und Klavier 1905 op 29 Streichquartett Nr 2 a Moll 1905 op 33 Quintett fur Violine 2 Bratschen Violoncello und Klavier 1906 op 37 Klavierquartett Nr 1 Rhapsodie fur Violine Bratsche Violoncello und Klavier 1908 op 39a Trio Caprice D Dur nach Gosta Berling von Selma Lagerlof fur Violine Violoncello und Klavier 1908 op 44 Quintett fur 2 Violinen Bratsche Violoncello und Klavier 1909 op 50 Klavierquartett Nr 2 fur Violine Bratsche Violoncello und Klavier 1912 op 54 Sonate a Moll fur Violoncello und Klavier 1913 op 67 Streichquartett Nr 3 d Moll 1916 op 70 Litaniae Tondichtung fur Klaviertrio Nr 4 1918 op 73 Arabesken fur Oboe Klarinette und Fagott op 78 Sonate fur Flote und Klavier 1923 op 82 Sonate fur Klarinette und Klavier f Moll 1923 op 83 Legende fur Klaviertrio Nr 5 1927 op 86 Sonate Nr 3 fur Violine und Klavier h Moll 1929 op 89 Suite fur Klaviertrio C Dur Nr 6 1931 Kammermusik fur Blaser op 51 Divertimento fur Flote Oboe Klarinette Horn Fagott und Klavier 1913 op 84 Blaserquintett B Dur 1930 Werke fur Klavier op 12 Sechs Klavierstucke 1898 op 30 Intime Harmonien 1906 op 38 Den Kindern zum Lauschen 1907 op 48 Vier Miniaturen 1910 op 65 Vier Klavierstucke 1915 op 76 Kakteen 7 Klavierstucke 1923 op 80 In Futurum 2 1925 Lieder op 2 3 1895 6 1898 13 1900 21 1902 99 1938 Judische russische slawische VolksliederSchriften BearbeitenPraktische Harmonielehre 1901 Ubersetzung der Tschaikowski Biographie von Modest I Tschaikowsky 1903 Anleitung zum Modulieren 1929Literatur BearbeitenWalter Labhart Zwischen Stilen und Stuhlen Der Bundner Komponist Paul Juon In Bundner Jahrbuch 2024 S 97 103 Thomas M Langner Juon Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 698 f Digitalisat Roman Flury Paul Suter Ein Musikergrab in Langenbruck In Baselbieter Heimatblatter Bd 43 1978 Heft 3 S 340 343 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Juon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Paul Juon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Noten und Audiodateien von Paul Juon im International Music Score Library Project Roman Buhler Paul Juon In Historisches Lexikon der Schweiz Fonds Paul Juon der BCUL https patrinum ch search cc AM Fonds Paul Juon Werkeverzeichnis auf Klassika Kurzbiografie bei fattore com franzosisch Werner Theurich Der Stilzauberer Wiederentdeckung von Paul Juon In Spiegel Online 9 August 2015 abgerufen am 14 Oktober 2020 Beschreibung franzosisch und Dokumente des Bestandes Juon Paul bei der Schweizerischen NationalphonothekEinzelnachweise Bearbeiten Roman Buhler Eduard Juon In Historisches Lexikon der Schweiz 25 Marz 2010 abgerufen am 23 Juli 2020 ijg internationale juon gesellschaft Abgerufen am 29 Oktober 2022 Eberhard Preussner Paul Juon In Allgemeine Musik Zeitung Berlin 11 Juni 1926 Normdaten Person GND 117240443 lobid OGND AKS LCCN n87807725 NDL 001323370 VIAF 69143430 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Juon PaulALTERNATIVNAMEN Juon Pawel Fjodorowitsch Yuon Pavel FyodorovichKURZBESCHREIBUNG schweizerisch russischer KomponistGEBURTSDATUM 8 Marz 1872GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 21 August 1940STERBEORT Vevey Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Juon amp oldid 239107146