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Der Beethoven Preis oder Beethovenpreis ist ein nach dem Komponisten Ludwig van Beethoven benannter Preis der seit dem 19 Jahrhundert von verschiedenen Institutionen vergeben wurde Meistens handelte es sich dabei um einen Kompositionswettbewerb Beethoven Denkmal in Bonn Inhaltsverzeichnis 1 Beethovenpreis in Wien 2 Beethovenpreise in Berlin 2 1 Preis der Preussischen Akademie der Kunste 2 2 Preis der Stadtverwaltung 3 Beethovenpreise in Bonn 3 1 Kompositionswettbewerb 3 2 Klavierwettbewerb 4 Internationaler Beethovenpreis 5 EinzelnachweiseBeethovenpreis in Wien BearbeitenAusgehend von einer Spende von 5000 Gulden die ein Komitee in Wien welches 1870 das Beethovenfest veranstaltet hatte der Direktion der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien ubergeben hatte wurde der Wiener Beethoven Compositionspreis 1875 als Stipendium der Beethoven Stipendiumsstiftung gestiftet Laut den Bestimmungen sollte der mit 500 Gulden dotierte Preis alle zwei Jahre zur Verleihung gelangen und jeweils am 16 Dezember dem Geburtstag von Ludwig van Beethoven ausgehandigt werden Die Bewerber die nur ein einziges Werk aus einem der Bereiche Oper Oratorium oder Kantate Symphonie Konzert und Sonate einreichen durften konnten zunachst nur Absolventen des Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde sein und durften dieses nicht langer als vor sechs Jahren verlassen haben Der am 1 September 1876 zum ersten Male ausgeschriebenen Preis wurde jedoch nicht vergeben und der Titel der Stiftung in Beethoven Compositionspreis Stiftung umgeandert sowie die Frist innerhalb welcher sich ein Absolvent des Konservatoriums bewerben durfte von sechs auf zehn Jahre verlangert Auch 1878 wurde unter den Bewerbern unter denen sich Gustav Mahler mit einer Ouverture zu den Argonauten befand wiederum kein Preis vergeben Am 18 Dezember 1879 wurde der Preis zum ersten Mal verliehen Preistrager war Hugo Reinhold Nach einer weiteren Statutenanderung vom 16 Dezember 1880 mit der alle Absolventen des Konservatoriums unabhangig von dessen Verlassen zum Wettbewerb zugelassen wurden kam es im Jahr 1881 82 zum zweiten Mal zur Verleihung des Preises ihn erhielt Robert Fuchs fur sein Klavierkonzert b Moll In der Jury befanden sich Johannes Brahms Karl Goldmark Johann Nepomuk Fuchs Joseph Hellmesberger und Franz Krenn Sie befand in zweiter Linie Viktor von Herzfeld und Hans Fink als preiswurdig Gustav Mahler war mit seinem Klagenden Lied fur Soli Chor und Orchester wieder vergeblich unter den Bewerbern Eine weitere Statutenanderung 1888 hob die Beschrankung auf das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde auf so dass alle osterreichischen Tonsetzer teilnehmen konnten 1889 90 wurde daraufhin der Preis zwischen Julius Zellner und Ludwig Thuille geteilt Um eine weitere Steigerung der Teilnehmerzahlen zu erreichen wurden ab 1891 mit einer neuerlichen Statutenanderung internationale Bewerbungen zugelassen 1896 wurde der Beethoven Compositionspreis uber Empfehlung von Johannes Brahms mit vollig neuen Statuten in einen Compositionspreis der Gesellschaft der Musikfreunde Wien umgewandelt und hatte nichts mehr mit dem ursprunglichen Beethovenpreis zu tun Erster Preistrager war 1897 Alexander von Zemlinsky 1942 wurde er Richard Strauss 1943 Hans Pfitzner zuerkannt Beethovenpreise in Berlin BearbeitenPreis der Preussischen Akademie der Kunste Bearbeiten Anlasslich des 100 Todestages Ludwig van Beethovens schuf der Preussische Staat am 13 Dezember 1926 durch Unterschrift des damaligen Ministers fur Wissenschaft Kunst und Volksbildung Carl Heinrich Becker einen mit 10 000 Reichsmark dotierten Beethovenpreis der von der Preussischen Akademie der Kunste jahrlich an hervorragend begabte strebsame jungere oder anerkannte altere Tonsetzer die die deutsche Reichsangehorigkeit besitzen verliehen wurde Laut den Bestimmungen bestand das fur jeweils drei Jahre berufene elfkopfige Kuratorium aus vier Mitgliedern des Senats und zwei Mitgliedern der Genossenschaft der Akademie der Kunste Sektion fur Musik dem Direktor der Hochschule fur Musik in Charlottenburg einem Direktor der Hochschule fur Musik in Koln dem Vorsitzenden der Genossenschaft deutscher Tonsetzer dem jeweiligen Ordinarius fur Musikwissenschaft an der Berliner Universitat und einem freien Komponisten der jungeren Generation Es arbeitete ehrenamtlich und hatte jeweils bis zum 1 Januar jeden Jahres schriftliche Vorschlage fur die Verleihung bei der Akademie der Kunste einzureichen Die Beratungen fanden dann im Januar oder spatestens Anfang Februar in der Akademie der Kunste statt Fur die Vergabe galten folgende Richtlinien Der Betrag soll moglichst ungeteilt vergeben werden Ist bei zwei Komponisten Begabung und Leistung gleich hoch gewertet worden erhalt der Bedurftigere den Preis Bei alteren Komponisten soll das Lebenswerk bei jungeren Komponisten die einzelne Leistung im Vordergrund stehen Der Preis darf in der Regel nur einmal an einen Komponisten vergeben werden Ausnahme einstimmiger Beschluss des Kuratoriums Der Preis darf nicht an ein Mitglied des Kuratoriums vergeben werden Ausnahme einstimmiger Beschluss des Kuratoriums unter Ausschluss des Kandidaten Es ist eine Zwei Drittel Mehrheit in geheimer Abstimmung zur Preisvergabe notig Der verliehene Preis gelangte dann am Todestag Beethovens dem 28 Marz jeden Jahres zur Verleihung Ihn erhielten 1927 Kurt Thomas und Gerhard von Keussler 1928 Arnold Mendelssohn und Heinrich Kaminski 1929 Paul Juon und Joseph Haas 1930 Emil Nikolaus von Reznicek und Julius Weismann 1931 Hans Pfitzner 1932 Max von Schillings 1933 Georg Schumann 1934 Paul Graener 1935 Max Trapp 1936 Siegmund von Hausegger 1937 Joseph Reiter 1938 Felix Woyrsch 1939 Franz Schmidt 1 Preis der Stadtverwaltung Bearbeiten Im Jahre 1927 schrieb die Berliner Stadtverwaltung anlasslich des 100 Todestages von Beethoven ausserdem einen Beethovenpreis fur ausubende Musiker Orchestermitglieder aus 2 Beethovenpreise in Bonn BearbeitenKompositionswettbewerb Bearbeiten Ein von der Stadt Bonn bis einschliesslich 1992 vergebener Kompositionspreis der 1959 vom Rat der Stadt beschlossen und 1961 erstmals verliehen wurde 3 Preistrager 1961 Heimo Erbse 4 fur Pavimento Musik fur grosses Orchester 1963 Milko Kelemen fur Komposition Transfiguration fur Klavier und Orchester 1965 kein Preis wegen mangelnder Qualitat der eingereichten Stucke 1967 Gyorgy Ligeti 5 fur Requiem 1970 Klaus Huber 6 fur Tenebrae eine Passionsmusik fur OrchesterIm Jahr 1973 stellte der Rat der Stadt Bonn den Beethovenpreis auf eine neue Grundlage Zum Beethoven Hauptpreis wurde fortan ein dreiteiliger Forderpreis zur Unterstutzung junger Talente ausgeschrieben Der damalige GMD Volker Wangenheim wollte zur Preisfindung Sinfonik und Pop Musik verknupfen 1974 Bruno Maderna fur Aura fur grosses Orchester er war ein Jahr zuvor verstorben 3 Forderpreis zu gleichen Teilen an Peter Michael Hamel fur Dharana Orchesterwerk und Chris Hinze fur Live Music Now der 1 und 2 Forderpreis wurde nicht vergeben Wegen knapper Finanzen wurden 1977 die Preise nicht von der Stadt Bonn vergeben die Auszeichnungen konnten dank eines anonymen Bonner Spenders trotzdem erfolgen Die Forderpreise wurden fur das Beethovenfest als Stadtmusik ausgelobt 1977 Iannis Xenakis fur Erikhthon fur Orchester aufgefuhrt erst 1978 1 Forderpreis Pauline Oliveros 7 fur Bonn Fire 3 Forderpreis Pierre Marietan fur Opus Wassermusik Luftklang Strassenmusik der 2 Forderpreis wurde nicht vergeben Nach einigen Umdispositionen wurden die Preise nun zur Forderung junger Komponisten ausgeschrieben fur Orchesterwerke in herkommlicher sinfonischer Besetzung 1980 1 Wolfgang Rihm 8 fur Jacob Lenz nach Georg Buchner Kammeroper 2 Aleksander Lason fur Symphonie concertante fur Klavier und Orchester 3 Reinhard Febel fur Charivari fur grosses Ensemble 1983 1 Manuel Hidalgo fur Hacia 2 Joachim fur Quartettomanie 3 Manfred Stahnke 9 fur 3 Streichquartett Penthesilea 1986 1 Jorg Birkenkotter fur sechs Stucke fur Kammerensemble 2 Michael Jarrell fur Trei II fur Gesang und funf Instrumente 10 3 Konstantinos Warotsis fur Schillern fur 15 Instrumentalisten 1989 1 Bernhard Jestl 11 fur seine Oper Der Konig stirbt Szenen fur Sanger Sprecher und Instrumentalisten nach Eugene Ionesco und 2 Hermann Spree fur Aufregungszustand am Nachmittag Kammeroper nach Franz Kafkas Tagebuchern 1992 Paul Roberts fur Align II fur Saxophon Trio und KlavierWegen Querelen zwischen Kulturausschuss Rat der Stadt und Verwaltung kam es 1995 zu keinem Beethovenfest der Stadt Bonn mehr was gleichzeitig das Ende dieses Beethovenpreises bedeutete Klavierwettbewerb Bearbeiten Seit 2005 existiert in Bonn die alle zwei Jahre ausgetragene Beethoven Competition deren mit 30 000 Euro dotierter 1 Preis auch als Beethovenpreis bezeichnet wird 12 Preistrager sind 2005 Henri Sigfridsson Finnland 2007 Ian Yungwook Yoo Sudkorea 2009 Hinrich Alpers Deutschland Internationaler Beethovenpreis BearbeitenIm Jahr 2015 wurde von der Beethoven Academy ein Internationaler Beethovenpreis fur Menschenrechte Frieden Freiheit Armutsbekampfung und Inklusion ins Leben gerufen Bisherige Preistrager sind 13 2015 Aeham Ahmad syrisch palastinensischer Pianist 14 2016 Fazil Say turkischer Pianist und Burgerrechtler 2017 Wolfgang Niedecken deutscher Musiker Maler und Autor 2018 Gabriela Montero venezolanische Pianistin und Komponistin 2019 Igor Levit russisch deutscher Pianist 2020 Patti Smith US amerikanische Rockmusikerin und Rockpoetin 2021 Maria Joao Pires portugiesische Pianistin Einzelnachweise Bearbeiten Gesamter Absatz aus Archiv der Akademie der Kunste Berlin Historisches Archiv PrAdK I 258 Bl 1 Preistrager nach PrAdK 791 793 Ein jahrlicher Beethoven Preis von 10000 Mark Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive vgl Heimo Erbse In Internationales Biographisches Archiv 48 2003 vom 17 November 2003 vgl unterm strich In die tageszeitung 24 September 2005 Kultur S 20 Gyorgy Ligeti Memento vom 11 August 2011 im Internet Archive Abgerufen am 10 Juli 2013 Lebenslauf von Klaus Huber bei oh ton Memento vom 1 April 2007 im Internet Archive Abgerufen am 10 Juli 2013 Studio Akustische Kunst im Tagesprogramm WDR 3 vom 7 August 2007 Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Biographie von Wolfgang Rihm bei Universal Edition Abgerufen am 10 Juli 2013 Internetseite von Manfred Stahnke Abgerufen am 10 Juli 2013 Fremde Welten Konzert am 23 11 96 Memento vom 10 Juli 2013 im Webarchiv archive today Abgerufen am 10 Juli 2013 Eintrag uber Bernhard Jestl im music information center austria Abgerufen am 10 Juli 2013 International Telekom Ludwig van Beethoven Competition Bonn 2 12 Dec 2009 Beethoven competition bonn de Memento vom 24 September 2008 im Internet Archive Beethovenpreis Abgerufen am 9 Juni 2022 Beethoven Preistrager lebt in hessischem Fluchtlingsheim Memento vom 21 Dezember 2015 imInternet Archive hessenschau de 18 Dezember 2015 abgerufen am 20 Dezember 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beethoven Preis amp oldid 229151934