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Robert Fuchs 15 Februar 1847 in Frauental an der Lassnitz Steiermark 19 Februar 1927 in Wien war ein osterreichischer Komponist und Musikpadagoge der Romantik Robert Fuchs Komponist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Nachruhm 4 Werke Auswahl 4 1 Orchesterwerke 4 2 Vokalwerke 4 3 Kammermusik 4 4 Solowerke 5 Diskografie Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRobert Fuchs war jungstes von dreizehn oder zwolf 1 Kindern von Patriz Fuchs aus Vorau 2 eines Schullehrers der Werksschule der Messingfabrik 1 in der kleinen weststeirischen Gemeinde Frauental an der Lassnitz Seine Mutter war Maria eine Tochter des Gastwirtes Bernhart Rothleitner vlg Hartl in Stallhof 2 Der Vater war auch als Musiker tatig und darin geschatzt er grundete die Lassnitzthaler Harmoniegesellschaft Ein funf Jahre alterer Bruder war Johann Nepomuk Fuchs der als Dirigent Hofkapellmeister in Wien und Direktor des Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien wirkte und zu Lebzeiten bekannter war als sein Bruder Robert 2 Die Schulzeit verbrachte Robert Fuchs an der Volksschule in Zeierling Ortsteil von Frauental in St Peter im Sulmtal an der Hauptschule in Marburg und an der Unterrealschule in Graz Ersten Musikunterricht Klavier Geige und Orgel erhielt er mit acht Jahren bei Martin Bischof einem Onkel von Hans Kloepfer Martin Bischof war mit der Schwester von Robert Fuchs Maria Antonia verheiratet die als Sulmtaler Nachtigall bekannt war 2 Mit 15 Jahren schrieb Robert Fuchs sein erstes Klavierstuck 1 Dem Willen seines Vaters folgend absolvierte er eine Ausbildung am Lehrerseminar in Graz in dieser Stadt hatte er auch seine ersten offentlichen Auftritte als Organist Er legte die Prufung zum Volksschullehrer ab wollte aber diesen Beruf nicht ausuben 2 Danach ging er mit Unterstutzung des aus Schwanberg stammenden Wilhelm Gericke und von W A Remy 2 1865 nach Wien um am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde bei Felix Otto Dessoff Komposition zu studieren Seine musikalische Vorbildung erlaubte es ihm die Theoriekurse zu uberspringen 2 1866 war er Organist an der Piaristenkirche 1 danach Organist der Hofkapelle Als Dank fur diese Anstellung komponierte er jahrlich eine Messe die abwechselnd in der Hofkapelle im Stephansdom und in der Michaelerkirche aufgefuhrt wurde 2 Als Abschlusswerk seines Studiums prasentierte er 1867 eine Sinfonie Von 1875 bis 1912 war er Professor fur Theorie am Wiener Konservatorium nbsp Grab von Robert Fuchs auf dem Wiener ZentralfriedhofVon 1901 an bis zu seinem Tod verbrachte Fuchs die Sommermonate in Admont in der Villa seines Freundes Anton Mayr der eine personlich gehaltene Biografie uber ihn verfasste 3 Dem Admonter Abt Oswin Schlammadinger widmete Fuchs seine Messe G dur op 108 Beruhmte Schuler waren Leo Fall Franz Habock Richard Heuberger Erich Wolfgang Korngold Gustav Mahler Erkki Melartin Franz Schmidt Franz Schreker Jean Sibelius Robert Stolz Richard Strauss Bernhard Tittel Hugo Wolf Alexander von Zemlinsky und der Zoologe Paul Kammerer 1881 wurde ihm der Beethovenpreis fur sein Klavierkonzert verliehen In den Jahren 1894 bis 1905 war er ausserdem Organist der Wiener Hofmusikkapelle Er starb vier Tage nach seinem 80 Geburtstag angeblich an den Folgen der Anstrengungen seiner Geburtstagsfeier Er ist auf dem Wiener Zentralfriedhof 33E 3 5 in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beigesetzt Im Jahr 1934 wurde in Wien Penzing 14 Bezirk die Robert Fuchs Gasse nach ihm benannt Admont widmete ihm eine Gedenktafel mit einem Text von Hans Kloepfer der auch Texte zu Liedern von Robert Fuchs beisteuerte 2 In Frauental gibt es den Robert Fuchs Chor und eine nach ihm benannte Parkanlage 1 Der von Robert Fuchs der in seiner Freizeit gerne Wanderungen unternahm gegrundete Neue Wiener Touristenclub wurde zu seinem 80 Geburtstag in Robert Fuchs Gilde umbenannt Die zu Ehren von Robert Fuchs errichtete Robert Fuchs Hutte auf dem Wolfersberg im Westen Wiens existiert nicht mehr Von 1932 bis 1939 bestand in Wien eine Robert Fuchs Gesellschaft 2 1880 und 1884 gewann Fuchs den Kompositionswettbewerb der Gesellschaft der Musikfreunde 1866 erhielt er den Beethoven Kompositionspreis Zu den umfangreichen Ehrungen die dem an sich schuchternen und bescheidenen Robert Fuchs zuteilwurden gehorten auch eigene Konzerte der Wiener Philharmoniker 2 Aus der Ehe mit Amalia die er 1869 geheiratet hatte gingen zwei Sohne und eine Tochter hervor Der Tod seiner Gattin 1898 loste bei Robert Fuchs eine schwere Depression aus die folgenden Jahre verbrachte er im Sommer in der Heimat seiner Frau in Hirtenberg seinen Haushalt fuhrte die Nichte seiner Frau Hermine Bock 2 Werk BearbeitenRobert Fuchs schrieb im Laufe seines Lebens zwei Opern Die Konigsbraut 1889 und Die Teufelsglocke 1893 drei Sinfonien funf Orchesterserenaden vier Streichquartette ein Klavierkonzert drei Klaviersonaten zwei Cellosonaten eine Violasonate eine Kontrabasssonate sechs Violinsonaten Klaviertrios und Streichtrios Ausserdem verfasste er Stucke fur Orgel Lieder Kirchenmusik Kammermusik und andere Stucke fur verschiedenste Besetzungen Die erste seiner funf Serenaden schrieb er im Jahr 1874 mit der er beruhmt wurde und die ihm zu seinem Spitznamen Serenaden Fuchs verhalf Johannes Brahms lobte und forderte Robert Fuchs Fuchs widmete Brahms sein erstes Klaviertrio 2 Mit den beiden Sinfonien aus den Jahren 1886 und 1887 konnte er seine Popularitat festigen wahrend er mit seinen beiden Opern bei weitem nicht so erfolgreich war Nachruhm BearbeitenFuchs geriet nach seinem Tod bald in Vergessenheit Er galt manchen als Brahms Epigone und es ist die Ansicht publiziert dass in zwei seiner Phantasien fur Orgel manches mehr nach Brahms klinge als in dessen eigenen Orgelwerken Vermutlich liegt der Erfolg von Robert Fuchs in erster Linie im Ruhm seiner Schuler vor allem Franz Schrekers und Gustav Mahlers Sein Nachruhm litt unter einem Bonmot Nach einer Auffuhrung wandte sich der Dirigent Joseph Hellmesberger senior in Anspielung auf das Kinderlied Fuchs du hast die Gans gestohlen Fuchs die hast du ganz gestohlen 4 Tatsachlich bezieht es sich auf den letzten Satz seiner 5 Serenade in dem er ausgiebig Motive aus der Fledermaus von Johann Strauss Sohn verarbeitete Da Fuchs dieses Werk aber anlasslich des 50 Dirigentenjubilaums seines Freundes komponiert hat liegt hier kein Plagiat sondern eine Hommage an den Walzerkonig vor Eine Ersteinspielung seines Klavierkonzerts auf Schallplatte bzw CD erschien erst 2003 5 Werke Auswahl BearbeitenOrchesterwerke Bearbeiten Symphonien Symphonie in h Moll Conservatoriumsarbeit 1867 Symphonie Nr 1 C Dur op 37 1885 bei Fritz Simrock in Berlin erschienen Symphonie Nr 2 Es Dur op 45 Symphonie Nr 3 E Dur op 79 Symphonie in g Moll Entwurf Serenaden Serenade fur Streichorchester Nr 1 D Dur op 9 Serenade fur Streichorchester Nr 2 C Dur op 14 Serenade fur Streichorchester Nr 3 e Moll op 21 Serenade fur Streichorchester und zwei Horner Nr 4 g Moll op 51 Serenade fur kleines Orchester Nr 5 D Dur op 53 Des Meeres und der Liebe Wellen Ouverture op 59 Andante grazioso amp Capriccio fur Streichorchester op 63 Klavierkonzert b Moll op 27 1880 81 Beethoven Preis Vokalwerke Bearbeiten Opern Die Konigsbraut in 3 Akten op 46 1889 Librettist Ignaz Schnitzer uraufgefuhrt in Wien Die Teufelsglocke in 3 Akten ohne Opus Nummer 1891 Librettist Bernhard Buchbinder Chorwerke Messe G dur op 108 mit Orgel Messe d Moll op 116 a cappella Messe F Dur ohne Opus Nummer mit Orchester Kammermusik Bearbeiten Quintette Quintett fur Klarinette und Streichquartett Es Dur op 102Quartette Streichquartett Nr 1 E Dur op 58 Streichquartett Nr 2 a Moll op 62 Streichquartett Nr 3 C Dur op 71 Streichquartett Nr 4 A Dur op 106 Klavierquartett Nr 1 g Moll op 15 Klavierquartett Nr 2 h Moll op 75Trios Trio fis Moll fur Violine Viola und Klavier op 115 Sieben Fantasiestucke fur Violine Viola und Klavier op 57 Streichtrio A Dur op 94 Klaviertrio C Dur op 22 Klaviertrio B Dur op 72 Terzette fur zwei Violinen und Viola op 61 Nr 1 A dur und Nr 2 D dur Terzett fur zwei Violinen und Viola in cis Moll op 107Duos Zwei Violinen Zwanzig Duos op 55 Violine und Viola Zwolf Duette op 60 Violine und Klavier Violinsonate Nr 1 fis Moll op 20 Violinsonate Nr 2 D Dur op 33 Violinsonate Nr 3 d Moll op 68 Violinsonate Nr 4 E Dur op 77 Violinsonate Nr 5 A Dur op 95 Violinsonate Nr 6 g Moll op 103 Zehn Fantasiestucke fur Violine und Klavier op 74 Sieben Intermezzi fur Violine und Klavier op 82 Viola und Klavier Violasonate d Moll op 86 Sechs Fantasiestucke fur Viola und Klavier op 117 Violoncello und Klavier Cellosonate Nr 1 d Moll op 29 Cellosonate Nr 2 es Moll op 83 Sieben Fantasiestucke fur Violoncello und Klavier op 78 Kontrabass und Klavier Kontrabasssonate B Dur op 97 Drei Stucke fur Kontrabass und Klavier op 96Solowerke Bearbeiten Orgel Fantasie C Dur op 87 Fantasie e Moll op 91 Fantasie Des Dur op 101 Variationen und FugeKlavier Klaviersonate Nr 1 Ges Dur op 19 1877 Klaviersonate Nr 2 g Moll op 88 1910 Klaviersonate Nr 3 Des Dur op 109 1919 Drei Stucke op 5 Landliche Szenen op 8 Improvisationen op 11 Capricietti op 12 Scherzo f Moll op 23 12 Etuden op 31 Jugendklange op 32 Praludien op 34 20 phantastische Skizzen op 49 10 Fugen op 76 1905 9 Fantasiestucke op 89 Zwolf Walzer op 110 Tautropfen dreizehn Stucke fur Klavier op 112Klavier zu 4 Handen Fruhlingsstimmen 12 Stucke op 1 5 Stucke op 4 6 Stucke op 7 7 Variationen d Moll op 10 Walzer op 25 In der Dammerstunde 10 Skizzen op 38 1885 bei Fritz Simrock in Berlin erschienen 20 Wiener Walzer op 42 1896 Miniaturen op 44 1887 7 Traumbilder op 48 12 Landler op 50 1890 Walzer op 90 1910 Miniaturen op 93Harfe Fantasie op 85Diskografie Auswahl BearbeitenSymphonien Nr 1 amp 2 WDR Sinfonieorchester Karl Heinz Steffens cpo 2015 Klavierkonzert op 27 und Serenade Nr 5 Franz Vorraber Orchestre Philharmonique du Luxembourg Alun Francis cpo 2003 6 Streichquartette op 58 op 62 op 106 und op 71 Minguet Quartett Musikproduktion Dabringhaus und Grimm 2000 2001 Symphonien Nr 1 amp 2 Mahrische Philharmonie Manfred Mussauer Thorofon 1996 7 Literatur BearbeitenAnton Mayr Erinnerungen an Robert Fuchs Graz Leuschner Lubensky 1934 Alfons Ott Fuchs Robert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 672 f Digitalisat Fuchs Robert In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 379 Adalbert Grote Robert Fuchs Studien zu Person und Werk des Wiener Komponisten und Theorielehrers Munchen Salzburg Katzbichler 1994 ISBN 978 3 87397 079 3 Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger Anna Franz geb Wittgenstein Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Osterreich hrsg von Klaus Martin Kopitz Anselm Eber und Thomas Synofzik Schumann Briefedition Serie II Band 4 Koln 2020 S 503 507Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Robert Fuchs Komponist Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Robert Fuchs Komponist im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Eintrag zu Robert Fuchs Komponist im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Literatur von und uber Robert Fuchs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Robert Fuchs in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Robert Fuchs im International Music Score Library Project Werkeverzeichnis auf KlassikaEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Geboren in Frauental St Stefan Wies In Wochenzeitung Weststeirische Rundschau 5 Marz 2021 94 Jahrgang S 10 a b c d e f g h i j k l m Helen Kriegl Im Gedenken an Robert Fuchs zu seinem 175 Geburtstag In Wochenzeitung Weststeirische Rundschau 28 Oktober 2022 95 Jahrgang Nr 43 S 2 Anton Mayr Erinnerungen an Robert Fuchs Graz Leuschner Lubensky 1934 Werner Hennig Zwischen Gotterspeise und Ochsenmenuett Musikeranekdoten Verlag Neue Musik Berlin 1973 S 59 Hartmut Wecker 2003 Begleittext zu Hyperion Records CDA 67354 Piano en Martin Roscoe BBC Scottish Symphony Orchestra Robert Fuchs Klavierkonzert op 27 CD jpc Abgerufen am 13 Februar 2022 Robert Fuchs Symphonien Nr 1 amp 2 CD jpc Abgerufen am 13 Februar 2022 Normdaten Person GND 119271559 lobid OGND AKS LCCN n81127852 NDL 01037020 VIAF 39561810 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fuchs RobertKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Komponist der RomantikGEBURTSDATUM 15 Februar 1847GEBURTSORT Frauental an der Lassnitz SteiermarkSTERBEDATUM 19 Februar 1927STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Fuchs Komponist amp oldid 238833684