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Die Wiener Hofmusikkapelle ist heute ein Kirchenmusikensemble das aus der k u k Hofmusikkapelle hervorgegangen ist Als Grundungsjahr wird 1498 gehandelt was auf eine personelle Erweiterung und Reorganisation durch Maximilian I zuruckgeht 1 Die Wiener Hofmusikkapelle die fur gewohnlich in der Hofburgkapelle konzertiert setzt sich heute aus den Wiener Sangerknaben Teilen der Wiener Philharmoniker Teilen des Herrenchores der Wiener Staatsoper und einer aus ehemaligen Wiener Sangerknaben bestehenden Choralschola zusammen Osterreich Hofmusikkapelle p1Staatliche Ebene BundStellung nachgeordnete DienststelleAufsicht Bundesministerium fur Kunst Kultur offentlichen Dienst und SportGrundung 15 Jh als kaiserliche Hofkapelle 1498 Maximilian I Hauptsitz Wien 1 Hofburg Schweizerhof an der Hofburgkapelle Leitung Jurgen Partaj Direktor Peter Schipka Rektor Website www hofmusikkapelle gv at Innenansicht der Wiener HofburgkapelleDie dreigeschossige Empore der HofburgkapelleInhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Hofmusikkapelle 1 1 Grundungszeit 1 2 Barock 1 3 Aufklarung und Wiener Klassik 1 4 Vom 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte der Hofmusikkapelle BearbeitenGrundungszeit Bearbeiten Wahrscheinlich gab es bereits unter Kaiser Friedrich III 1415 1493 eine deutsche und eine franzosische Kantorei sowie eine Gruppe von Blasern und Paukern 2 Auch der ungarische Konig Matthias Corvinus der von 1485 bis 1490 Wien besetzt hielt verfugte uber eine deutsche und eine franzosische Kantorei in Wien 2 Anschliessend erwies sich Maximilian I 1459 1519 als Forderer der Hofmusik Nach seiner Hochzeit mit Maria von Burgund 1477 und auch nach deren Tod im Jahre 1482 verfugte er uber eine burgundische Hofkapelle die im April 1486 Maximilians Kronung zum romisch deutschen Konig in Aachen musikalisch gestaltete Diese uberliess er aber spater seinem Sohn Philipp dem Schonen in den Niederlanden 1490 ubernahm Maximilian mit der Regentschaft in Tirol auch die Innsbrucker Hofkapelle unter anderem mit dem Organisten Paul Hofhaimer und dem Komponisten Pierre de la Rue Allerdings kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht von einer Wiener Hofkapelle sprechen da sich der Hof unter Maximilian I nicht primar in Wien aufhielt So hatte die Kapelle bis 1498 keinen besonderen Bezug zu Wien Am 7 Juli 1498 schrieb Maximilian I einen Brief aus Freiburg im Breisgau in dem er veranlasste einen Singmeister zwei Bassisten und sechs Mutanten Knaben in Wien fest anzustellen Am 20 Juli 1498 fand die Anordnung Maximilians ihren Niederschlag in den Gedenkbuchern seiner Finanzverwaltung In einer Abschrift heisst es Maximilian habe zu Wien ain Capellen auffzurichten furgenomen und derselbig Capellen herren Georgen N zu Singmaister Bernharten Meder und Oswalten zu zwayen Bassisten auch sechs Mutanten Knaben nemlich Adam von Luttich Bernharten von Bergen Mathias vom Krembs Symon vom Pruck an der Leytha Johannes von Gmunden und Steffan von Ybs zu discanten auff Brabandisch zu discantiern verordent Allgemein gilt daher 1498 als Grundungsjahr der Wiener Hofmusikkapelle obwohl es sich um keine wirkliche Grundung handelte und es keine eigentliche Grundungsurkunde gibt Als geistlicher Leiter der Kapelle wurde der Slowene Georg Slatkonia eingesetzt zu den beruhmten Musikern unter Maximilian I zahlten unter anderem der Flame Heinrich Isaac und der Schweizer Ludwig Senfl Die Kapelle ging haufig mit Maximilian I auf Reisen 1495 war man auf dem Reichstag zu Worms 1496 in Augsburg 1498 auf dem Reichstag in Freiburg im Breisgau 1500 wurden Augsburg und Bruneck 1501 Linz Nurnberg und Innsbruck bereist Unter Ferdinand I stammten die meisten Mitglieder der Hofkapelle aus den Habsburgischen Niederlanden dem heutigen Belgien so die Kapellmeister Arnold von Bruck 1527 1545 Pieter Maessins 1546 1562 Jean Guyot de Chatelet 1563 1564 Philippe de Monte 1568 1603 und Lambert de Sayve 1612 1614 des Weiteren Vizekapellmeister Stephan Mahu Hoforganist Jakob Buus um 1500 1565 und die Mehrzahl der Sanger Barock Bearbeiten Mit dem Amtsantritt Ferdinands II im Jahr 1619 begann die Vorherrschaft italienischer Musiker die die Musik des Barock in Wien einfuhrten Ferdinands Ehe mit Eleonora Gonzaga deren Familie die Gonner und Forderer Monteverdis waren festigte die Verbindungen zwischen Wien und der italienischen Musik Die Hofkapellmeister seit Giovanni Priuli 1619 1629 betatigten sich vor allem auf dem Gebiet der Instrumental und Kirchenmusik 1637 wurde Johann Jakob Froberger zum Hoforganisten berufen Hofkapellmeister waren Giovanni Valentini Antonio Bertali Giovanni Felice Sances Johann Heinrich Schmelzer Antonio Draghi Marc Antonio Ziani und Johann Joseph Fux unter dessen Leitung Antonio Caldara als Vizekapellmeister tatig war Die Musikbegeisterung der komponierenden Kaiser Ferdinand III Leopold I Joseph I und Karl VI sorgte fur eine Blutezeit der Hofmusikkapelle im Barock Die dominierende Musikgattung des siebzehnten Jahrhunderts war die Oper die 1629 in Wien ihren Einzug hielt Im Hochbarock dominierte jedoch die Kirchenmusik 3 Das goldene Zeitalter der Musik am Wiener Hof endete mit dem Tod Kaiser Karls VI im Jahre 1740 Aufklarung und Wiener Klassik Bearbeiten Unter Kaiserin Maria Theresia verlor die Hofmusik ihre Stellung als bedeutender Teil hofischer Reprasentation Im Zuge von Sparmassnahmen verpachtete sie die Kapelle an den Organisten Georg Reutter den Jungeren Dieser hatte ein fixes Budget aus dem er die Hofmusik zu finanzieren hatte In der Folge sanken nicht nur die Qualitat sondern auch die Musikerzahlen von 130 auf etwa 20 Die geplanten Einsparungen waren nicht erfolgreich denn Reutter uberzog regelmassig sein Budget Wahrend der Wiener Klassik waren unter anderem Christoph Willibald Gluck und Wolfgang Amadeus Mozart Hofkomponisten Kaiser Joseph II beschrankte insbesondere die Kirchenmusik und begrenzte die Verwendung von Instrumenten im Gottesdienst Antonio Salieri war der letzte Italiener der als Hofkapellmeister diente 1788 1824 Sein Nachfolger war Joseph von Eybler 1824 1834 Vom 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart Bearbeiten Die Funktion der Hofmusikkapelle wurde mehr und mehr auf den sakralen Bereich reduziert im neunzehnten Jahrhundert wurde fast nur noch Kirchenmusik aufgefuhrt Franz Schubert bewarb sich erfolglos um den Posten des Assistenten des Hofkapellmeisters Unter den herausragenden Musikern im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert finden sich Anton Bruckner der von 1878 bis 1892 Hoforganist war und der Dirigent Hans Richter Hofkapellmeister von 1893 bis 1900 Nach dem Zusammenbruch der Monarchie wurde die Hofmusikkapelle dem Ministerium fur Unterricht unterstellt Neue Sangerknaben wurden nicht mehr eingestellt Damen des Wiener Staatsopernchores ubernahmen die Oberstimmen in der Burgkapelle bis 1922 die Musiker den Dienst einstellten Die heute noch bestehende Hofmusikkapelle setzt sich aus Dirigenten und Organisten den Wiener Sangerknaben Mitgliedern des Herrenchors der Wiener Staatsoper sowie Mitgliedern der Wiener Philharmoniker zusammen Neben offentlichen Konzerten ist ihre Aufgabe insbesondere die Begleitung der Sonntagsmessen in der Hofburgkapelle wo die Mitglieder der Hofmusikkapelle jeden Sonntag ausgenommen Juli und August musizieren Das Ordinarium bilden im Wesentlichen Ordinariumsvertonungen von der Renaissance bis zur Gegenwart mit einem Schwerpunkt auf der Wiener Klassik und Romantik Das Proprium besteht aus gregorianischem Gesang und wird von der Choralschola der Hofmusikkapelle vorgetragen die sich teilweise aus ehemaligen Mitgliedern der Wiener Sangerknaben zusammensetzt Kunstlerischer Leiter war von 2009 bis 2022 Erwin Ortner geschaftsfuhrender Leiter war bis August 2019 Walter Dobner 4 Rektor ist Peter Schipka 5 Ab 1 Marz 2014 war die Wiener Hofmusikkapelle als nachgeordnete Dienststelle direkt dem Bundeskanzleramt unterstellt Heute ist sie dem Bundesministerium fur Kunst Kultur offentlichen Dienst und Sport unterstellt Mit Oktober 2019 wurde Jurgen Partaj von Minister Alexander Schallenberg auf drei Jahre zum Direktor der Wiener Hofmusikkapelle bestellt 6 Im Herbst 2022 wurde Jurgen Partaj fur weitere 5 Jahre als Direktor bestellt 7 Literatur BearbeitenWien In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Sachteil Band 9 Sydney Zypern Barenreiter Metzler Kassel u a 1998 ISBN 3 7618 1128 4 Sp 2004 2013 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Colestin Wolfsgruber Die k u k Hofburgkapelle und die k u k Geistliche Hofkapelle Mayer Wien 1905 archive org Musica Imperialis 500 Jahre Hofmusikkapelle in Wien 1498 1998 Katalog zur Ausstellung der Musiksammlung der Osterreichischen Nationalbibliothek Hans Schneider Tutzing 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wiener Hofmusikkapelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Wiener HofburgkapelleEinzelnachweise Bearbeiten Elisabeth Th Hilscher Hofmusikkapellen In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2003 ISBN 3 7001 3044 9 a b Alfred Orel Wien In Friedrich Blume Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart MGG Erste Ausgabe Band 14 Vollerthun Zyganow Barenreiter Metzler Kassel u a 1968 DNB 550439609 Sp 605 Digitale Bibliothek Band 60 S 80 935 Vergleiche Friedrich W Riedel Kirchenmusik am Hofe Karls VI Katzbichler Munchen Salzburg 1977 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 10 Marz 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hofburgkapelle at Impressum Wiener Hofmusikkapelle Abgerufen am 18 August 2021 Kirchenmusik Jurgen Partaj neuer Direktor der Hofmusikkapelle In Kathpress at 11 Oktober 2019 abgerufen am 12 Oktober 2019 Impressum Wiener Hofmusikkapelle Abgerufen am 27 Oktober 2022 Normdaten Korperschaft GND 5307789 1 lobid OGND AKS LCCN n78075226 VIAF 147728062 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiener Hofmusikkapelle amp oldid 238286642