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Jakob Buus Anfang des 16 Jahrhunderts wahrscheinlich in Gent Ende August 1565 in Wien war ein franko flamischer Komponist und Organist der Renaissance 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bedeutung 3 Werke 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 QuellenLeben und Wirken BearbeitenUber die fruhen Jahre und die Ausbildungszeit von Jakob Buus sind keine Informationen uberliefert Seine Studien und die Anfange seiner Laufbahn waren vielleicht in Frankreich und er hat Verbindungen dorthin in seinem spateren Leben aufrechterhalten Als der Verleger Jacques Moderne 1538 in Lyon im dritten Band seiner Sammlung Parangon des chansons auch zwei Chansons von Jakob Buus veroffentlichte war der erste Schritt des Komponisten in die Offentlichkeit getan In den folgenden funf Jahren folgten beim gleichen Verleger einige weitere Chansons und eine funfstimmige Motette 1543 erschien der erste eigene Band mit sechsstimmigen Chansons bei dem Verleger Antonio Gardano in Venedig Zuvor hatte das Leitungsgremium des Markusdoms in Venedig nach dem Tod von Baldassare da Imola fur die vakante Stelle des Organisten der 2 Orgel am 9 Januar 1541 zu einem offentlichen Wettbewerb im Orgelspiel aufgerufen Unter vielen Bewerbern hat Buus dieses Probespiel mit grossem Vorsprung gewonnen zum Antritt der Stelle am 15 Juli ist er dann nach Venedig ubersiedelt Dort war er Kollege des damaligen 1 Organisten Giovanni Armonio Verschiedene Belege aus seiner venezianischen Zeit deuten darauf hin dass der Komponist hier nicht sorgenfrei lebte insbesondere wegen des relativ geringen Gehalts von jahrlich 80 Dukaten Als Unterstutzung fur seine Familie erhielt er im April 1543 eine einmalige Zuwendung von 20 Dukaten Im Spatherbst 1550 bekam er vier Monate Urlaub zur Regelung personlicher Dinge in welchem er sich nach Wien wandte Nach Ablauf des gewahrten Urlaubs kam es Ende Marz 1551 zu einem Briefwechsel zwischen Venedig und dem venezianischen Gesandten in Wien wegen des Verbleibs von Jakob Buus und am 5 Mai berichtete der Gesandte Buus wurde zuruckkehren wenn man ihm jahrlich ein Gehalt von 200 Dukaten bieten wurde Daraufhin entschied sich das Leitungsgremium von San Marco anders und vergab die Stelle an Girolamo Parabosco einen Schuler von Adrian Willaert Jakob Buus blieb als Mitglied der kaiserlichen Hofkapelle und Organist in Wien ab 1553 erhielt er dort laut Eintragungen in den Listen der Hofkapelle monatlich 20 Gulden ab 1554 25 Gulden Als Kapellmeister wirkte hier um diese Zeit Pieter Maessins als weiterer Organist Christoph Krall Dem Komponisten wurde 1561 ein erblicher Adelstitel verliehen In seiner Wiener Zeit sind nur drei Motetten entstanden die von 1553 bis 1556 bei den Nurnberger Verlegern Montanus und Neuber erschienen sind Bedeutung BearbeitenDie geistliche Vokalmusik von Jakob Buus besteht aus Motetten und Chansons spirituelles wobei die Motetten eine stilistische Ahnlichkeit mit denen von Nicolas Gombert besitzen dichtes Stimmengewebe allgegenwartige Imitation und freie Behandlung des Quellmaterials Von grosserer Bedeutung sind die uberlieferten Instrumentalwerke des Komponisten Seine Ricercari sind nicht nur fur Orgel gedacht sondern mit einem beliebigen Instrumental Ensemble spielbar ahnlich wie bei Adrian Willaert und Giuliano Tiburtino und dementsprechend in Stimmbuchern gedruckt Eine Auswahl von vier Stucken daraus gab der Komponist auf Wunsch eines befreundeten Musikers 1549 in der gewohnten italienischen Tabulatur heraus der Vergleich mit den Originalen lasst darauf schliessen dass die Ausfuhrung von Details in manchen Fallen dem Improvisationstalent des Spielers uberlassen wurde Die Ricercari gehen stilistisch von den entsprechenden Werken von Girolamo Cavazzoni aus in denen mehrere musikalische Themen zur Verarbeitung kommen und zeigen eine starke Neigung zur Monothematik ein Zug der schon auf Andrea Gabrieli hinweist Werke BearbeitenMotetten Primo libro de moteti a quatro voci Individualdruck mit 19 Motetten Venedig 1549 1 Motette zu vier Stimmen im Sammeldruck Tertius tomus Evangeliorum Nurnberg 1555 1 Motette zu vier Stimmen im Sammeldruck Sextus tomus Evangeliorum Nurnberg 1556 1 Motette zu funf Stimmen im Sammeldruck Quartus liber motettorum ad quinque ed sex voces Lyon 1539 1 Motette zu sechs Stimmen im Sammeldruck Cantilenae aliquot elegantes ac piae Lyon 1546 1 Motette zu sechs Stimmen im Sammeldruck Thesauri musici tomus tertius Nurnberg 1564 Franzosische Chansons 2 Chansons zu vier Stimmen im Sammeldruck Le Parangon des chansons Tiers livre Lyon 1538 1 Chanson zu vier Stimmen im Sammeldruck Le Parangon des chansons Sixiesme livre Lyon 1540 3 Chansons zu vier Stimmen im Sammeldruck Le Parangon des chansons Neufviesme livre Lyon 1541 1 Chanson zu vier Stimmen im Sammeldruck Le Parangon des chansons Dixiesme livre Lyon 1543 Libro primo delle canzoni francese a cinque voci Individualdruck mit 21 Chansons zu funf Stimmen Venedig 1550 Il primo libro di canzoni francese a sei voci Individualdruck mit 29 Chansons zu sechs Stimmen Venedig 1543 Madrigale Questi soavi fiori zu vier Stimmen im Sammeldruck Il primo libro d i madrigali de diversi excellentissimi autori a misura di breve Venedig 1542 und zahlreiche weitere Auflagen Instrumentalmusik Recercari Individualdrucke Recercari da cantare et sonare d organo amp altri stromenti libro primo a quatro voci enthaltend 10 Ricercari Venedig 1547 Il secondo libro di recercari da cantare amp sonare d organo amp altri stromenti enthaltend 8 Ricercari Venedig 1549 Intabolatura d organo di recercari di M Giaques Buus organista dell illustrissima Signoria di Venetia in San Marco Novamente stampata con carateri di Stagno libro primo in italienischer Orgeltabulatur Venedig 1549 enthaltend 4 Ricercari eines davon eine Transkription des Ricercar primo aus Il secondo libro di recercari von 1549Literatur Auswahl BearbeitenO Kinkeldey Orgel und Klavier in der Musik des 16 Jahrhunderts Leipzig 1910 H Kraus Jakob Buus Dissertation an der Universitat Wien 1919 vergleiche auch Tijdschrift van de Vereniging voor nederlands muziekgeschiedenis Nr 12 1926 1928 Seite 35 39 81 96 221 235 G Sutherland The Ricercari of Jacques Buus In Musical Quarterly Nr 31 1945 Seite 448 463 Willy Apel The Early Development of the Organ Ricercar In Musica disciplina Nr 3 1949 Seite 139 150 W Breitner Jacob Buus als Motettenkomponist Tutzing 1977 Wiener Veroffentlichung zur Musikwissenschaft Nr 6 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Jakob Buus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Jakob Buus in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Jakob Buus im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Jakob Buus in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Quellen Bearbeiten Die Musik in Geschichte und Gegenwart MGG Personenteil Band 3 Barenreiter und Metzler Kassel und Basel 2000 ISBN 3 7618 1112 8 Marc Honegger Gunther Massenkeil Hrsg Das grosse Lexikon der Musik Band 1 A Byzantinischer Gesang Herder Freiburg im Breisgau u a 1978 ISBN 3 451 18051 0 Normdaten Person GND 11851816X lobid OGND AKS LCCN n78078274 VIAF 12570175 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buus JakobALTERNATIVNAMEN Buus Jacques Buus Jacob Bohusius Jacobus Jachet detto GiachettoKURZBESCHREIBUNG franko flamischer Komponist und Organist der RenaissanceGEBURTSDATUM 16 JahrhundertGEBURTSORT unsicher GentSTERBEDATUM August 1565STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Buus amp oldid 213826927