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Julius Max Heinrich Kalbeck 4 Januar 1850 in Breslau 4 Mai 1921 in Wien war ein deutscher Musikschriftsteller Musikkritiker und Ubersetzer Max Kalbeck Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Leistung 2 Zeitgenossische Rezeption 3 Werke Auswahl 4 Briefe 5 Literatur 6 Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Leistung Bearbeiten nbsp Foto von Franz Lowy 1919 nbsp Grabstatte von Max KalbeckMax Kalbeck er schrieb auch unter dem Pseudonym Jeremias Deutlich wurde 1861 Sangerknabe in Breslau unter Leopold Damrosch und 1867 Kirchensanger Von 1860 bis zum Abitur im Jahre 1869 besuchte er das Gymnasium zu St Maria Magdalena in seiner Heimatstadt Auf Wunsch des Vaters studierte er anschliessend Rechtswissenschaften in Breslau Wahrend seines Studiums wurde er 1869 Mitglied der Burschenschaft Arminia Breslau 1 1872 wechselte er an die Universitat Munchen belegte dort die Facher Philologie und Philosophie und studierte an der Koniglich Bayerischen Musikschule bei Joseph Rheinberger Komposition bei Franz Wullner Chorgesang Orchesterspiel Partiturlesen und bei Josef Walter Violine Zuruck in Breslau war er ab 1874 zunachst Kunst und Musikkritiker bei der Schlesischen Zeitung dann bei der Breslauer Zeitung und anschliessend Direktionsassistent am Schlesischen Museum der Bildenden Kunste in Breslau 1880 kam Kalbeck auf Empfehlung von Eduard Hanslick nach Wien zunachst als Kritiker bei der Wiener Allgemeinen Zeitung der Presse 1883 1890 und von 1886 bis zu seinem Tode beim Neuen Wiener Tagblatt Er wurde zu einem der einflussreichsten Kritiker in Osterreich und war wie Hanslick ein heftiger Gegner der Musik von Richard Wagner Anton Bruckner und Hugo Wolf deren Werke damals der Neudeutschen Schule zugeordnet wurden Andererseits wurde Kalbeck wiederum wie Hanslick ein enger Freund und Parteiganger von Brahms den er 1874 kennengelernt hatte Als wichtigste Leistung gilt seine 1904 bis 1914 veroffentlichte umfangreiche Biographie dieses Komponisten die bis heute eine wesentliche musikhistorische Quelle darstellt ungeachtet einiger zeitgebundener Fehler und der teils sehr subjektiv gefarbten Darstellungen Kalbeck veroffentlichte ausserdem mehrere Bande des Brahms schen Briefwechsels daneben 1918 den Briefwechsel zwischen den Dichtern Gottfried Keller und Paul Heyse weiterhin zwei Sammlungen eigener Kritiken Neben der Ubersetzung von Opernlibretti insbesondere von Tschaikowski Verdi Puccini und Smetana verfasste Kalbeck neue Libretti u a fur Mozarts Bastien und Bastienne und La Finta Giardiniera weiterhin revidierte er fur Gustav Mahlers Produktionen an der Wiener Hofoper diejenigen von Don Giovanni und Le Nozze di Figaro Kalbeck steuerte ausserdem Gedichte fur die Lieder in der Operette Jabuka von Johann Strauss Sohn bei Zwei von Kalbecks eigenen Gedichten wurden von Brahms vertont das Klavierlied Nachtwandler op 86 3 sowie Letztes Gluck op 104 3 fur gemischten Chor a cappella Max Kalbecks Sohn ist der Schauspieler und Regisseur Paul Kalbeck Im Jahr 1925 wurde in Wien Wahring 18 Bezirk die Kalbeckgasse nach ihm benannt Seine letzte Ruhestatte befindet sich auf dem Heiligenstadter Friedhof Teil A Gruppe 3 Nummer 113 in Wien Zeitgenossische Rezeption BearbeitenKarl Kraus ausserte sich in seiner satirischen Zeitschrift Fackel uber Kalbeck auf seine Weise Er hat einige durftige lyrische Gedichte geschrieben und einige schon wieder verschollene Operettentexte geliefert hat fremdlandische Opern angeblich ins Deutsche ubertragen Alois Obrist fuhrt in seinen in Lessmann s Musikzeitung Berlin Charlottenburg uber schlechtes Operndeutsch veroffentlichten Aufsatzen unter den abschreckendsten Beispielen eine erkleckliche Anzahl aus Kalbeck s Feder an hat eine ehrfurchtlose Bearbeitung des Don Juan gewagt hat wohl auch einigen Musikunterricht genossen und wurde da er weder zum Dichter noch zum Musiker taugte Zeitungskritiker fur Literatur und Musik Als solcher trat er in die Reihe der Wiener Beckmesser die sich von jenem Wagner s bloss dadurch unterscheiden dass sie oft nicht einmal die Tabulatur kennen pflanzte die Anschauungen seines Forderers Hanslick fort hangte sich um nicht die Uberfuhr zur Unsterblichkeit zu versaumen an die Frackschosse Johannes Brahms und schien gewillt alles was neben diesem in Tonen zu empfinden wagte einer Rache einer Laune einem Spass zu opfern Denn in diese Wiener Grundstimmung die ein grosses Kunstwerk bedenkenlos fur einen kleinen Witz hingibt hat sich der Breslauer Philister vortrefflich eingelebt 2 Werke Auswahl BearbeitenAus Natur und Leben Gedichte Gosohorsky Breslau 1870 Digitalisat der 2 Auflage 1873 bei Google Books Wintergrun Eine Blumensprache in Versen Gosohorsky Breslau 1872 Neue Dichtungen Gosohorsky Breslau 1872 Digitalisat bei Google Books Das Buhnenfestspiel zu Bayreuth Eine kritische Studie Schletter Breslau 1876 Digitalisat der 2 Auflage 1877 bei Google Books Nachte Lyrische Dichtungen Verlag der Actien Gesellschaft Bote aus dem Riesengebirge Hirschberg 1878 Der einsame See Sonett In Die Gartenlaube Heft 40 1878 S 656 als Hrsg Neue Beitrage zur Biographie des Dichters Johann Christian Gunther nebst einem Anhange welcher die wichtigsten handschriftlichen Inedita der Breslauer Stadtbibliothek enthalt Breitkopf amp Hartel Leipzig 1879 Digitalisat im Internet Archive Zur Dammerzeit Gedichte Breitkopf amp Hartel Leipzig 1881 unter dem Pseudonym Jeremias Deutlich Gereimtes und Ungereimtes Skizzen und Epigramme Freund und Jeckel Berlin 1885 Johannes Brahms 4 Bande 8 Halbbande 1904 1914 Faksimile Nachdruck Schneider Tutzing 1976 Volltext bei zeno org Paul Heyse Aus der Geschichte einer Freundschaft Zu Heyses 80 Geburtstage 15 Marz 1910 In Westermanns Monatshefte Jg 54 Bd 108 1 Heft 643 April 1910 S 113 125 Digitalisat im Internet Archive Briefe BearbeitenBriefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger Anna Franz geb Wittgenstein Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Osterreich hrsg von Klaus Martin Kopitz Anselm Eber und Thomas Synofzik Schumann Briefedition Serie II Band 4 Koln 2020 S 599 653Literatur BearbeitenKalbeck Max Ps Jeremias Deutlich In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1965 S 187 Othmar Wessely Kalbeck Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 46 f Digitalisat Karl Kraus Der Fall Kalbeck In Die Fackel 9 1904 Nr 158 S 1 13 Piotr Szalsza Romuald Kaczmarek Hrsg Max Kalbeck Ein Wiener aus Breslau Beitrage zu Leben und Werk Polnisch deutsch Atut Wroclaw Neisse Verlag Dresden 2006 ISBN 978 3 934038 68 4 Uwe Harten Hrsg Max Kalbeck zum 150 Geburtstag Skizzen einer Personlichkeit Breslau 4 Janner 1850 Wien 4 Mai 1921 Symposion Wien 21 24 Mai 2000 Bericht Schneider Tutzing 2007 ISBN 978 3 795212360 Quellen Bearbeitenoeml Oesterreichisches Musiklexikon DBE Deutsche Biographische Enzyklopadie Jahresbericht 1869 des Gymnasiums St Maria Magdalena in BreslauWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Kalbeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Max Kalbeck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Max Kalbeck im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Kurzbiografie Max Kalbeck Universitat Graz Teilnachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band II Kunstler Winter Heidelberg 2018 ISBN 978 3 8253 6813 5 S 375 376 Karl Kraus Der Fall Kalbeck In Die Fackel 9 1904 Nr 158 S 1 13Normdaten Person GND 11603498X lobid OGND AKS LCCN n85031766 VIAF 32103304 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kalbeck MaxALTERNATIVNAMEN Kalbeck Julius Max Heinrich vollstandiger Name Jeremias Deutlich Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikschriftsteller Musikkritiker und UbersetzerGEBURTSDATUM 4 Januar 1850GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 4 Mai 1921STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Kalbeck amp oldid 235598149