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Peter Schamoni 27 Marz 1934 in Berlin 14 Juni 2011 in Munchen war ein deutscher Filmregisseur und Filmproduzent Er war Mitautor des Oberhausener Manifests Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie Auswahl 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Oberhausener Manifest 28 Februar 1962Schamoni war der Sohn des Filmwissenschaftlers Victor Schamoni Sein alterer Bruder Victor Schamoni junior wurde spater Kameramann beim Fernsehen sein jungerer Bruder Thomas Schamoni war Kunstler und Regisseur Ein dritter Bruder Ulrich Schamoni war als Schauspieler Drehbuchautor und Regisseur tatig Mutter Maria Schamoni veroffentlichte 1983 ihre Autobiografie Meine Schamonis 1 Der Theologe Wilhelm Schamoni und der Maler Albert Schamoni waren Peter Schamonis Onkel zum Hamburger Musiker Rocko Schamoni hingegen gab es keine Verwandtschaftsbeziehungen Er wuchs in Berlin auf und spielte bereits im Kindesalter kleinere Rollen beim Film und am Theater 2 Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde die Familie mehrfach ausgebombt Nach dem Tod des Vaters 1942 an der Ostfront zog die Familie zunachst nach Iserlohn Von 1947 bis 1952 besuchte Schamoni eine Klosterschule und legte schliesslich 1954 am Gymnasium Paulinum in Munster sein Abitur ab Er begann im selben Jahr in Munster Kunstgeschichte Philosophie und Germanistik zu studieren setzte sein Studium jedoch ab 1955 in Munchen fort Nach Stationen als Regieassistent an den Staatstheatern in Stuttgart und Munchen parallel zu seinem Studium sowie einer Schauspielausbildung bei Ruth von Zerboni 3 begann er eigene experimentelle Kurzfilme zu produzieren Sein erster Dokumentar Kurzfilm Moskau 1957 uber die VI Weltjugendfestspiele in Moskau erhielt von Bundesprasidenten Theodor Heuss den Photokinapreis des Wettbewerbs Jugend filmt Zahlreiche seiner Kurzfilme dieser Zeit liefen im Rahmen der Westdeutschen Kurzfilmtage Oberhausen Schamoni gehorte 1962 zu den Unterzeichnern des Oberhausener Manifests das den radikalen Bruch mit dem bisherigen deutschen Filmschaffen forderte Papas Kino ist tot und zur Geburtsurkunde des Neuen Deutschen Films wurde Schamoni inszenierte und produzierte mehr als 30 Spiel und Dokumentarfilme Fur sein Spielfilmdebut Schonzeit fur Fuchse 1965 in dem eine Treibjagd zum Symbol fur eine grausame und sinnentleerte Gesellschaft wird und der zur ersten Welle des Neuen Deutschen Films gehort 3 gewann er 1966 drei Deutsche Filmpreise sowie den Silbernen Baren der Berliner Filmfestspiele 1966 Mit Fruhlingssinfonie verfilmte er 1983 die Liebesgeschichte von Robert und Clara Schumann gespielt von Herbert Gronemeyer und Nastassja Kinski an Originalschauplatzen in der DDR eine der seltenen filmischen Kooperationen zwischen Ost und Westdeutschland Fur seinen Dokumentar Spielfilm Caspar David Friedrich Grenzen der Zeit kooperierten 1986 sowohl die beiden deutschen Staaten als auch Frankreich miteinander In den 1960er Jahren begann Schamonis Zusammenarbeit mit Anatole Dauman Gemeinsam produzierten sie Filme wie Niki de Saint Phalles Daddy oder Walerian Borowczyks La bete Zudem trat Schamoni auch als Produzent von Filmen seines Bruders Ulrich in Erscheinung darunter Alle Jahre wieder und Quartett im Bett Sein grosster Erfolg als Produzent wurde May Spils Kultfilm Zur Sache Schatzchen aus dem Jahr 1967 Die lockere Komodie aus dem Munchner Studentenmilieu machte ihre Hauptdarsteller Uschi Glas und Werner Enke zu Ikonen der 1968er Jahre und erhielt 1968 die Goldene Leinwand Ein wesentlicher Teil von Schamonis Filmschaffen umfasste ab den 1970er Jahren Kunstlerportrats Uber Max Ernst mit dem Schamoni ab 1963 befreundet war drehte er funf Filme darunter 1967 Die widerrechtliche Ausubung der Astronomie der im Wettbewerb um die Goldene Palme Kurzfilm in Cannes lief 4 sowie 1991 Max Ernst Mein Vagabundieren Meine Unruhe der im folgenden Jahr den Bayerischen Filmpreis erhielt Max Ernst habe sein Leben wesentlich bestimmt so Schamoni in einem Interview 5 Das Wenige was die Offentlichkeit uber Max Ernst wissen konnte von ihm sehen durfte verdankt man Schamonis wunderbaren Filmen fasste Werner Spies 2011 zusammen 6 Im Jahr 1973 wurde Schamoni fur sein Portrat des Wiener Kunstlers Friedensreich Hundertwasser Hundertwassers Regentag fur den Oscar in der Kategorie Bester Dokumentarfilm nominiert Zu den weiteren Kunstlerbiografien Schamonis seit 1990 gehoren Niki de Saint Phalle 1995 und Botero Geboren in Medellin uber Fernando Botero Mehrfach arbeitete Schamoni dabei mit Kameramann Ernst Hirsch zusammen Schamoni war 2003 eines der Grundungsmitglieder der Deutschen Filmakademie 2009 erhielt er als Autor Regisseur und Produzent den Bayerischen Filmpreis in der Kategorie Ehrenpreis fur ein Lebenswerk Der bayerische Ministerprasident Horst Seehofer wurdigte ihn als grossen und unverwechselbaren Filmkunstler 7 Schamoni hatte einen Sohn Sebastian Schnitzenbaumer 1977 sowie eine Enkelin 2002 Er lebte in Munchen und Seeshaupt am Starnberger See Schamoni verstarb 2011 in Munchen und wurde auf dem Friedhof in Seeshaupt beigesetzt Der Sohn trat mittlerweile als Musikproduzent hervor 8 Filmografie Auswahl BearbeitenSpielfilme1966 Schonzeit fur Fuchse Regie Produzent 1966 Wilder Reiter GmbH Darsteller 1967 Alle Jahre wieder Produzent 1967 Zur Sache Schatzchen Produzent 1968 Quartett im Bett Produzent 1969 Deine Zartlichkeiten Regie Produzent 1969 Wir zwei Darsteller 1970 Schmetterlinge weinen nicht Produzent 1971 Eins Produzent 1973 Der scharlachrote Buchstabe Herstellungsleitung 1975 Potato Fritz Regie Produzent 1980 Flitterwochen Koproduzent 1980 Marmor Stein und Eisen bricht Darsteller 1981 Jetzt und alles Produzent 1983 Fruhlingssinfonie Regie Produzent 1985 Alte Gauner Fabrikanten TV Regie 1985 Alte Gauner Alte Meister TV Regie 1988 Schloss Konigswald Regie Produzent 2004 Daniel Der Zauberer Darsteller Produzent Dokumentarfilme1957 Moskau 57 Regie Drehbuch Schnitt Produktionsleitung Kurzfilm 1961 Brutalitat in Stein Regie Drehbuch Produzent Kurzfilm 1963 Max Ernst Entdeckungsfahrten ins Unbewusste Regie Drehbuch Produzent Kurzfilm 1964 Im Zwinger Dresden 1964 Regie Drehbuch Produzent Kurzfilm 1966 Die widerrechtliche Ausubung der Astronomie Regie Drehbuch Produzent Kurzfilm 1973 Hundertwassers Regentag Regie Produzent 1978 Dorothea Tanning Insomnia Regie Kurzfilm 1986 Caspar David Friedrich Grenzen der Zeit Regie Produzent Drehbuch 1987 Camilla Horn 85 Regie Drehbuch Produzent Kurzfilm 1991 Max Ernst Mein Vagabundieren Meine Unruhe Regie Produzent 1995 Niki de Saint Phalle Regie Produzent 1999 Majestat brauchen Sonne Regie Produzent 2001 Neuer Glanz in Bohmen und Mahren Regie 2008 Botero Geboren in Medellin Regie Produzent Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1966 Silberner Bar auf der Berlinale 1966 fur Schonzeit fur Fuchse 1972 Bundesfilmpreis fur Hundertwassers Regentag 1973 Oscar Nominierung Bester Dokumentarfilm fur Hundertwassers Regentag 1981 Cesar Nominierung Bester dokumentarischer Kurzfilm fur Dorothea Tanning Insomnia 1984 Bayerischer Filmpreis fur Fruhlingssinfonie 1991 Bayerischer Filmpreis fur Max Ernst Mein Vagabundieren Meine Unruhe 1992 DIVA Award 1994 Bundesverdienstkreuz 1995 Bayerischer Filmpreis Dokumentarfilmpreis fur Niki de Saint Phalle 1999 Bayerischer Filmpreis Produzentenpreis fur Majestat brauchen Sonne die Laudatio hielt Georg Friedrich von Preussen 2003 Goldene Taube fur sein filmisches Lebenswerk auf dem Internationalen Leipziger Festival fur Dokumentar und Animationsfilm 2006 DVD Champion Lifetime Achievement Award als Auszeichnung fur sein Lebenswerk 2009 Bayerischer Filmpreis Ehrenpreis des bayerischen MinisterprasidentenLiteratur BearbeitenHilmar Hoffmann Hrsg Peter Schamoni Filmstucke Arnoldsche Art Publishers Stuttgart 2003 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 7 R T Robert Ryan Lily Tomlin Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 79 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Peter Schamoni im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizielle Seite von Peter Schamoni Peter Schamoni in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Maria Schamoni Meine Schamonis Nymphenburger Munchen 1983 Biografie Peter Schamoni In Hilmar Hoffmann Hrsg Peter Schamoni Filmstucke Arnoldsche Art Publishers Stuttgart 2003 S 188 a b Vgl Biografie von Peter Schamoni auf schamoni de Vgl Die widerrechtliche Ausubung der Astronomie auf festival cannes fr dpa Neuer Deutscher Film Der Filmemacher Peter Schamoni In Die Zeit 14 Juni 2011 Werner Spies Die Welt in Naheinstellung FAZ 14 Juni 2011 sgo ddp Bayerischer Filmpreis geht an Baader Meinhof Komplex In Tagesspiegel 16 Januar 2009 archive org Mikrokosmos fur Nischenmusik Portrat Sebastian Schnitzenbaumer und sein Unternehmen Schamoni Musik Deutschlandfunk vom 9 August 2014 abgerufen 13 August 2014 Normdaten Person GND 121620905 lobid OGND AKS LCCN nr97029297 VIAF 264144305 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schamoni PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher Filmregisseur und FilmproduzentGEBURTSDATUM 27 Marz 1934GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 14 Juni 2011STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Schamoni amp oldid 228819647