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Das Oberhausener Manifest ist eine Erklarung die am 28 Februar 1962 anlasslich der 8 Westdeutschen Kurzfilmtage Oberhausen in einer Pressekonferenz mit dem Titel Papas Kino ist tot von 26 Filmemachern abgegeben wurde darunter Peter Schamoni und Edgar Reitz die bis dahin vorwiegend im Kurz und Dokumentarfilm erfolgreich waren Ziel war die Erneuerung der damals als desolat angesehenen westdeutschen Filmproduktion und der Anspruch der Kurzfilmregisseure einen neuen deutschen Spielfilm zu schaffen Das Manifest beschrieb nicht konkret den neuen deutschen Film sondern forderte und versprach mehr Unabhangigkeit der Filmemacher Oberhausener Manifest 28 Februar 1962Es war eine Aktion der Gruppe DOC 59 aus Munchen unter der Leitung von Haro Senft Der Text wurde von Ferdinand Khittl verlesen die Moderation der nachfolgenden Diskussion ubernahm Alexander Kluge Die Unterzeichner des Manifests wurden kunftig durch die Presse als Oberhausener Gruppe bezeichnet Filmhistoriker sehen dieses Datum zunehmend als die Geburtsstunde des Neuen deutschen Films und damit auch den Beginn der gesellschaftspolitischen Trendwende der bundesdeutschen Filmkultur nach dem Zweiten Weltkrieg 1982 zwanzig Jahre spater wurde der Oberhausener Gruppe der Deutsche Filmpreis verliehen Weitere Unterzeichner waren Bodo Bluthner Boris von Borresholm Christian Doermer Bernhard Dorries Heinz Furchner Bob Houwer Pitt Koch Walter Kruttner Dieter Lemmel Hans Loeper Roland Martini Hansjurgen Pohland Raimond Ruehl Detten Schleiermacher Fritz Schwennicke Franz Josef Spieker Hans Rolf Strobel Heinz Tichawsky Wolfgang Urchs Herbert Vesely und Wolf Wirth Titel der Pressekonferenz 1962Inhaltsverzeichnis 1 Die Vorgeschichte 1 1 Abschied von Papas Kino 1 2 Filmform 1 3 DOC 59 1 4 Das Umfeld 2 Die Legitimation der Unterzeichner 3 Reaktion und Auswirkung 4 Nachfolgende Aktionen der Gruppe 4 1 Grundung einer Stiftung 4 1 1 Praambel 4 1 2 Zweck der Gesellschaft 4 2 Wahl der Gruppensprecher 4 3 Fortsetzung der Lehrtatigkeit an der HfG Ulm 4 4 BMI Erlass einer Regieforderung 4 5 Grundung eines zweiten Produzentenverbandes 5 Der Beginn des Neuen Deutschen Spielfilms 6 Originaltext des Oberhausener Manifest 7 Literatur 8 Film Retrospektive 9 Dokumentarfilm 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseDie Vorgeschichte BearbeitenAbschied von Papas Kino Bearbeiten Die Kritik am herkommlichen Kino speiste sich theoretisch aus verschiedenen Quellen So kritisierte die philosophische Frankfurter Schule eine Kulturindustrie in der Kulturguter zu Waren wurden dabei aber kunstlerischen Anspruch mehr und mehr verloren Exemplarisch fur Papas Kino war in diesem Zusammenhang der Unterhaltungsfilm beispielsweise der Heimatfilm der 1950er Jahre Er versohnte mit der Konsumgesellschaft des Wirtschaftswunders und war gleichzeitig Teil davon er versprach Geborgenheit und Erholung von den Noten des Lebens er half bei der Verdrangung der Erinnerungen an die NS Zeit war wirtschaftlich sehr erfolgreich aber er hatte keinen kunstlerischen oder intellektuellen Anspruch Er beschrieb eine Traumwelt die es so nie gegeben hatte Der Slogan lautete damals Mach dir ein paar schone Stunden geh ins Kino Bis zum Anfang der 1960er Jahre hatten sich in mehreren Landern Gruppen jungerer Filmschaffender gebildet die sich um einen neuen Spielfilm bemuhten z B Nouvelle Vague Free Cinema Cinema Novo Cinema Direct Regisseure wie Jean Luc Godard oder Eric Rohmer waren Teil einer Gegenbewegung zum alten Kino die gangige Film Klischees aus Hollywood z B das Happy End uberspitzte oder umdrehte gewohnte Kino Konventionen also nicht mehr ernst nahm und im Ruckgriff auch auf Theorien von Bert Brecht oder Walter Benjamin dem Zuschauer so keine schone Illusion bieten wollte in die man sich fallen lassen konnte nicht passiven glucklichen Konsum sondern die eine kritische Auseinandersetzung vom Zuschauer forderte Darsteller sprachen und bewegten sich plotzlich auf neue Weise und erzahlten in ihren Rollen von neuen Lebensstilen Gewohnte zeitliche Handlungsablaufe wurden unklar Schauspieler wandten sich bei Godard direkt ans Publikum oder thematisierten den Film in dem sie gerade mitwirkten Nicht mehr wirtschaftliche Gesichtspunkte und die popularen Genres und Motive sondern der individuelle Autor als Kunstler und seine Suche nach kunstlerischem Ausdruck im Medium Film sollten also nun im Mittelpunkt stehen Der Film sollte auch seine eigene Produktionsweise seine eigene Herstellung herzeigen Dazu kam ein verstarktes inhaltliches Interesse an Realismus Tragik am Scheitern an sozialen und politischen Konflikten in der Gesellschaft ahnlich wie im italienischen Neorealismus und am psychischen Innenleben und Prozessen individueller dargestellter Figuren etwa bei Rainer Werner Fassbinder Kino sollte also nicht mehr unterhaltsame Ablenkung sein sondern den Zuschauer herausfordern uberraschen und auch in Konflikt zu seinen Ansichten oder Sehgewohnheiten treten ahnlich wie beim Theater in der Literatur in der Malerei siehe auch Filmtheorie Es sollte die Welt wie sie war nicht mehr affirmieren sondern hinterfragen und schliesslich verandern Dies bedeutete aber nicht notwendigerweise auf den Anspruch trotzdem auch furs Publikum unterhaltsame Werke zu schaffen zu verzichten auch wenn dieser Verzicht ein Mittel der Provokation war das gerne genutzt wurde Filmform Bearbeiten Der erste Versuch von Filmschaffenden in einem Appell an die Offentlichkeit eine grundsatzliche Anderung im bundesdeutschen Film herbeizufuhren erfolgte im August 1957 durch den Aufruf filmform das dritte Programm In ihm waren bereits die wesentlichen spateren Forderungen enthalten nbsp Filmform 1 nbsp Filmform 5DOC 59 Bearbeiten Erweitert und verfestigt wurden diese Bemuhungen durch den Zusammenschluss von Filmschaffenden aus dem Bereich Kurz und Dokumentarfilm zu Beginn des Jahres 1959 unter der Bezeichnung DOC 59 Gruppe fur Filmgestaltung in Munchen Sie hatten bereits alle Erfolge auf internationalen Festivals wie Westdeutsche Kurzfilmtage Oberhausen Kultur und Dokumentarfilmwoche Mannheim Experimentalfilmfestival Knokke le Zout dem Kurzfilmfestival in Tours und anderen So kam es auch zu Kontakten mit auslandischen Filmkunstlern Das Umfeld Bearbeiten Fast uberall war die Aufgeschlossenheit fur die Filmkunst grosser als in der Bundesrepublik und in vielen Landern gab es Schutz und Hilfsmassnahmen fur die einheimische Filmproduktion Da die deutsche Kulturkompetenz bei den Landern lag die sich fur den Film nicht zustandig fuhlten ausgenommen eine aus der Kino Vergnugungssteuer gespeiste Filmforderung des Kultusministeriums von Nordrhein Westfalen waren die Moglichkeiten des Bundes begrenzt Das Innenministerium verteilte jahrlich Preise und Pramien bis zu einer Hohe von etwa 15 Millionen DM wahrend die Forderung von Theater und sonstigen Buhnenveranstaltungen durch staatliche und stadtische Einrichtungen etwa 2 Milliarden DM betrug Selten gab es deutsche Spielfilme von qualitativer Bedeutung etwa von Wolfgang Staudte Helmut Kautner oder Victor Vicas Kontakte bestanden zu Georg Tressler Ottomar Domnick Bernhard Wicki und Geza von Radvanyi Eine bedeutende Analyse der Situation leistete der Filmjournalist Joe Hembus in seiner Publikation Der deutsche Film kann gar nicht besser sein 1 Die Legitimation der Unterzeichner Bearbeiten nbsp PreislisteUnter den 26 Unterzeichnern waren 18 Regisseure meist auch Autoren Bodo von Bluthner Boris von Borresholm Bernhard Dorries Rob Houwer Ferdinand Khittl Alexander Kluge Walter Kruttner Dieter Lemmel Hansjurgen Pohland Raimond Ruehl Edgar Reitz Peter Schamoni Detten Schleiermacher Haro Senft Franz Josef Spieker Hans Rolf Strobel Heinz Tichawsky Herbert Vesely 5 Kameramanner Heinz Furchner Pitt Koch Ronald Martini Fritz Schwennicke Wolf Wirth 1 Komponist Hans Loeper 1 Zeichenfilmgestalter Wolfgang Urchs 1 Schauspieler spater auch Regisseur Christian DoermerZur Unterrichtung von Offentlichkeit und Presse wurde gleichzeitig mit dem Manifest eine Ubersicht der bisherigen Erfolge der Gruppenmitglieder verteilt Reaktion und Auswirkung BearbeitenBereits wahrend der Diskussion die sich wahrend der Pressekonferenz an die Verlesung der Resolution anschloss zeigte sich bei der Mehrheit der anwesenden Journalisten und Filmburokraten eine gereizte bis herablassende Einstellung zu den Forderungen der Gruppe Die filmpolitische Brisanz der Aktion wurde spurbar Das nachfolgende Presseecho war aber gross wenn auch uberwiegend negativ und voller Hame Die wahrend der Diskussion beispielhaft erwahnte Rechnung fur 10 neue Spielfilme ware eine Forderungssumme von etwa 5 Millionen DM erforderlich wurde zum Anlass einer vielschichtigen Entrustung Die Spielfilmbranche reagierte zunachst mit geschlossener Abwehr Die meisten Filmtheaterbesitzer missverstanden den Slogan Papas Kino ist tot und sahen ihr Gewerbe angegriffen Schnell war der Spott uber Bubis Kino und den Obermunchhausenern im Umlauf und noch Jahrzehnte spater ruhmten sich mehrere Personen der Urheberschaft dieser Schlagworte Auch in den nachfolgenden Jahren kamen namhafte Filmkritiker nicht umhin die Ankundigungen der Oberhausener einzufordern ohne sich aber mit den Produktions Vertriebs und Forderbedingungen zu befassen Selbst 10 Jahre spater nach den anerkannten Erfolgen des Jungen deutschen Films blieb bei vielen Journalisten eine latente Ablehnung gegenuber filmkunstlerischen Bestrebungen erhalten Es formierte sich auch vielerorts eine politische Gegnerschaft die im weitgehend autonomen Gestalten von Filmen eine Gefahr sah Die gesellschaftliche Auseinandersetzung um das Thema Filmkultur wurde aber stetig weitergefuhrt und es entstanden auch neue Nachwuchsgruppierungen In filmhistorischen und publizistischen Abhandlungen bis hin zu den Nachrufen zum 40 Jahrestag der Manifestverlesung auch in den grossen Tageszeitungen finden sich eine Reihe von falschen Darstellungen des Manifests 2 Nachfolgende Aktionen der Gruppe BearbeitenGrundung einer Stiftung Bearbeiten Bereits am 20 Juni 1962 grundeten 14 Mitglieder der Gruppe in Munchen eine gemeinnutzige Gesellschaft mit beschrankter Haftung mit dem Titel Stiftung junger deutscher Film die spater 1965 in die offentliche Filmforderungseinrichtung Kuratorium junger deutscher Film umgewandelt wurde Als Geschaftsfuhrer wurde Norbert Kuckelmann bestellt In der Grundungsurkunde sind die Ziele der Oberhausener Gruppe noch ausfuhrlicher formuliert als im sogenannten Manifest Praambel Bearbeiten Die Krise des deutschen Films hat nicht primar wirtschaftliche Ursachen Diese Erkenntnis wurde in den letzten Monaten allgemein Es zeigt sich dass die bisherigen Hilfen nicht dazu fuhrten der deutschen Filmindustrie national oder international wirtschaftlichen oder kunstlerischen Erfolg zu bringen Dieser neue Film braucht neue Freiheiten Freiheit von den branchenublichen Konventionen Freiheit von der Beeinflussung durch kommerzielle Partner Freiheit von der Bevormundung durch Interessengruppen Dies war eine der Kernforderungen der Erklarung von 26 jungen Autoren und Regisseuren die sie im Hohepunkt der wirtschaftlichen Krise des deutschen Films am 28 Februar 1962 in Oberhausen wahrend der Westdeutschen Kurzfilmtage der Offentlichkeit ubergaben Diese Oberhausener Erklarung ein Protest gegen Niveau und Praxis der bisherigen deutschen Filmproduktion fand ein weitreichendes Echo loste konstruktive Diskussionen aus und hat Konsequenzen Im Bewusstsein der Aufgaben die dem Film heute in unserer Gesellschaft zukommen begrunden die Unterzeichner der Oberhausener Erklarung gemeinsam mit anderen verantwortungsbewussten Kraften des Films eine Institution die eine der Voraussetzungen fur die Erneuerung des deutschen Films schaffen soll Sie werden in Zukunft dem kunstlerisch potenten Nachwuchs die Chance geben sich zu entfalten und seine Intentionen zu realisieren Diese Institution ist ein fester Bestandteil einer Gesamtkonzeption zur Neuordnung des deutschen Films Deshalb begrunden die Unterzeichner dieses Vertrages eine gemeinnutzige Gesellschaft mit beschrankter Haftung Stiftung junger deutscher Film Zweck der Gesellschaft Bearbeiten II 3 Die Gesellschaft fordert in ausschliesslicher und unmittelbar gemeinnutziger Weise gemass der Gemeinnutzigkeitsverordnung vom 24 Dezember 1953 die kulturelle und geistige Neuordnung des jungen deutschen Films im Sinne der Praambel und insbesondere durch Forderung der Herstellung erster deutscher Spielfilme junger Filmgestalter Entwicklung einer kunstlerischen und kulturpolitischen Gesamtkonzeption des deutschen Films Integration produktiver Krafte aus anderen Kunstbereichen in die Bestrebungen zur Erneuerung des deutschen Films Pflege und Forderung der volksbildenden Offentlichkeitsarbeit durch den Film und Erforschung und Erschliessung neuer Moglichkeiten des Films fur die Volksbildung Aufbau und Pflege von Kontakten mit dem internationalen jungen Film sowie kulturelle Reprasentanz des neuen deutschen Films im Ausland Forderung von filmkunstlerischen und filmtechnischen Entwicklungs und Forschungsarbeiten Forderung des Kurzfilms als Experimentierfeld und Basis des Films uberhaupt Dabei soll die Stiftung die Weiterentwicklung des nicht auftragsgebundenen Kurzfilms insbesondere des Kurzspielfilms des Sachfilms der sozialen Dokumentation und des freien Experimentalfilms fordern Wahl der Gruppensprecher Bearbeiten In einer Gruppensitzung am 16 November 1962 wurden folgende Mitglieder als Gruppensprecher in dieser Reihenfolge gewahlt Haro Senft Raimond Ruhl und Bodo Bluthner Als Stellvertreter Ferdinand Khittl und Detten Schleiermacher Fortsetzung der Lehrtatigkeit an der HfG Ulm Bearbeiten In Fortsetzung der Lehrtatigkeit durch Mitglieder der Gruppe DOC 59 wurde im Dezember 1962 an der Hochschule fur Gestaltung in Ulm HfG Ulm eine Filmabteilung eingerichtet da es in der Bundesrepublik Deutschland keine Ausbildungsstatten fur Filmnachwuchs gab Auch die zustandigen Bundeslander hatten bisher kein Interesse gezeigt und die Filmindustrie schottete sich gegen solche Bestrebungen ab Vorrangig waren in Ulm Bernhard Dorries Alexander Kluge Edgar Reitz Detten Schleiermacher und Haro Senft tatig Die Deutsche Film und Fernsehakademie Berlin GmbH DFFB entstand erst 1965 die Hochschule fur Fernsehen und Film HFF in Munchen erst 1966 BMI Erlass einer Regieforderung Bearbeiten Dem zunehmenden Druck von Presse und Offentlichkeit nachgebend erklarte 1964 der damalige Bundesinnenminister Hermann Hocherl gegenuber einer Delegation der Oberhausener Gruppe Alexander Kluge Hans Rolf Strobel und Norbert Kuckelmann die Bereitschaft anstatt der bisher erfolglosen Drehbuchforderung eine Regieforderung einzurichten Das fuhrte im November 1964 zu einem entsprechenden Erlass und im Februar 1965 zur Einrichtung des Kuratoriums junger deutscher Film als der beauftragten Forderungseinrichtung Ein Jahr spater im Oktober 1965 wurden aus 20 Antragen die ersten sechs Pramien fur Erstlingsspielfilme vergeben die dann auch 1966 und 1967 realisiert wurden Abschied von gestern Alexander Kluge Der Brief Vlado Kristl Eine Ehe Hans Rolf Strobel Heinrich Tichawsky Katz und Maus Hans Jurgen Pohland Mahlzeiten Edgar Reitz Der sanfte Lauf Haro SenftGrundung eines zweiten Produzentenverbandes Bearbeiten Die Vorbereitung des ersten bundesdeutschen Filmforderungsgesetzes FFG durch den deutschen Bundestag zeigte dass die neue Generation von Regisseuren und Produzenten zwar gehort wurden aber als Institution nicht anerkannt waren und auch wirtschaftlich keinen Vertretungsanspruch hatten Das fuhrte am 24 Oktober 1966 zur Grundung eines zweiten Produzentenverbandes der Arbeitsgemeinschaft neuer deutscher Spielfilmproduzenten e V in Munchen Die 10 Grundungsmitglieder waren Horst Manfred Adloff Boris Borresholm Roger Fritz Peter Genee Rob Houwer Walter Kruttner Hans Jurgen Pohland Christian Rischert Peter Schamoni und Haro Senft Sechs davon waren Mitunterzeichner des Oberhausener Manifests Als Vorstande wurden Horst Manfred Adloff und Haro Senft als Stellvertreter Peter Genee und Christian Rischert gewahlt Innerhalb weniger Wochen erhohte sich die Mitgliederzahl auf 30 und ab den siebziger Jahren wurde die Arbeitsgemeinschaft der fuhrende Produzentenverband mit uber 50 Mitgliedern Das FFG trat am 1 Januar 1968 in Kraft Zur Abwicklung des Gesetzes wurde die Filmforderungsanstalt FFA in Berlin gegrundet Aus Protest gegen den im letzten Moment einseitig zum Nachteil von Nachwuchsproduzenten verschobenen Gesetzestext weigerte sich die Arbeitsgemeinschaft jahrelang die fur sie vorgesehenen zwei Sitze im Verwaltungsrat einzunehmen Der Beginn des Neuen Deutschen Spielfilms BearbeitenAbgesehen von Herbert Veselys Brot der fruhen Jahre von 1961 entstand mit Beginn der Finanzierung der ersten sechs Spielfilme 1966 ein wahrer Aufbruch neuer Produktionstatigkeiten Das Schlagwort vom Autorenfilm wurde bekannt weil die neuen Spielfilmregisseure oft der Not gehorchend gleichzeitig Drehbuchautoren ihrer Filme und sogar deren Produzenten wurden Mit Anfang der 1970er Jahre war der Neue Deutsche Film bereits international ein Begriff und Anlass unzahliger Deutscher Filmwochen in allen Kontinenten Die Regisseure der ersten Welle bis 1972 und ihre Debut Spielfilme waren Horst Bienek Die Zelle 1970 Hark Bohm Tschetan der Indianerjunge 1972 Uwe Brandner Ich liebe dich ich tote dich 1971 Gustav Ehmck Spur eines Madchens 1967 Rainer Werner Fassbinder Liebe ist kalter als der Tod 1969 Peter Fleischmann Jagdszenen aus Niederbayern 1968 Roger Fritz Madchen Madchen 1967 Hans W Geissendorfer Jonathan 1969 Reinhard Hauff Mathias Kneissl 1971 Werner Herzog Lebenszeichen 1967 Roland Klick Bubchen 1968 Alexander Kluge Abschied von gestern 1966 Theodor Kotulla Bis zum Happy End 1968 Vlado Kristl Der Brief 1966 Norbert Kuckelmann Die Sachverstandigen 1973 Peter Lilienthal Malatesta 1969 Ulf von Mechow Wintermarchen 1971 George Moorse Zero in the Universe 1965 Hans Jurgen Pohland Katz und Maus 1966 Edgar Reitz Mahlzeiten 1966 Christian Rischert Kopfstand Madam 1966 Erika Runge Ich heisse Erwin und bin 17 Jahre 1970 Peter Schamoni Schonzeit fur Fuchse 1966 Thomas Schamoni Ein grosser graublauer Vogel 1970 Ulrich Schamoni Es 1965 Johannes Schaaf Tatowierung 1967 Niklaus Schilling Nachtschatten 1971 Volker Schlondorff Der junge Torless 1966 Haro Senft Der sanfte Lauf 1967 Franz Josef Spieker Wilder Reiter GmbH 1966 May Spils Zur Sache Schatzchen 1967 Ula Stockl Das goldene Ding 1971 Jean Marie Straub Chronik der Anna Magdalena Bach 1967 Hans Rolf Strobel Eine Ehe 1968 mit H Tichawsky Hans Jurgen Syberberg Scarabea 1968 Rudolf Thome Uber Nacht 1972 Heinrich Tichawsky Eine Ehe 1968 mit H R Strobel Wolfgang Urchs Zeit fur Traumer 1969 Michael Verhoeven Paarungen 1967 Herbert Vesely Das Brot der fruhen Jahre 1961 Peter Zadek Ich bin ein Elefant Madame 1969Originaltext des Oberhausener Manifest Bearbeiten Der Zusammenbruch des konventionellen deutschen Films entzieht einer von uns abgelehnten Geisteshaltung endlich den wirtschaftlichen Boden Dadurch hat der neue Film die Chance lebendig zu werden Deutsche Kurzfilme von jungen Autoren Regisseuren und Produzenten erhielten in den letzten Jahren eine grosse Zahl von Preisen auf internationalen Festivals und fanden Anerkennung der internationalen Kritik Diese Arbeiten und ihre Erfolge zeigen dass die Zukunft des deutschen Films bei denen liegt die bewiesen haben dass sie eine neue Sprache des Films sprechen Wie auch in anderen Landern so ist auch in Deutschland der Kurzfilm Schule und Experimentierfeld des Spielfilms geworden Wir erklaren unseren Anspruch den neuen deutschen Spielfilm zu schaffen Dieser neue Film braucht neue Freiheiten Freiheit von den branchenublichen Konventionen Freiheit von der Beeinflussung durch kommerzielle Partner Freiheit von der Bevormundung durch Interessengruppen Wir haben von der Produktion des neuen deutschen Films konkrete geistige formale und wirtschaftliche Vorstellungen Wir sind gemeinsam bereit wirtschaftliche Risiken zu tragen Der alte Film ist tot Wir glauben an den neuen Literatur BearbeitenOberhausener Manifest Print in Hans Helmut Prinzler Eric Rentschler Hgg Der alte Film war tot 100 Texte zum westdeutschen Film 1962 1987 Verlag der Autoren Frankfurt 2001 ISBN 3 88661 232 5 S 29 3 Ralph Eue Lars Henrik Gass Hrsg Provokation der Wirklichkeit Das Oberhausener Manifest und die Folgen Edition text kritik Munchen 2012 ISBN 978 3 86916 182 2 Joe Hembus Der deutsche Film kann gar nicht besser sein Schunemann Verlag Bremen 1961 Rainer Lewandowski Die Oberhausener Rekonstruktion einer Gruppe 1962 1982 Regie Verlag fur Buhne und Film Diekholzen 1982 Walther Schmieding Kunst oder Kasse Der Arger mit dem deutschen Film Rutten amp Loening Hamburg 1961 Film Retrospektive BearbeitenProvokation der Wirklichkeit Die Oberhausener Film Reihe Deutschland 2012 Produktion Edition Filmmuseum 4 2 DVDs Herausgeber Filmmuseum Munchen Internationale Kurzfilmtage Oberhausen Deutsche Kinemathek und Filmarchiv des Bundesarchivs Erstmals wurden zum 50 Jahrestag des Oberhausener Manifests systematisch die Filme der Unterzeichner und ihres Umfelds gesammelt und restauriert Seit Anfang Mai 2012 ist die Doppel DVD in der Reihe Edition Filmmuseum mit knapp 20 Titeln aus den Jahren 1957 bis 65 u a von Peter Schamoni Herbert Vesely Edgar Reitz Christian Doermer sowie umfangreichem Bonusmaterial erhaltlich 5 Dokumentarfilm BearbeitenDie Rebellen von Oberhausen Dokumentarfilm Deutschland 2012 52 Min Regie Hansjurgen Pohland Produktion Pohland KG WDR Erstsendung 25 April 2012 in arte Filminformationen von arte Besprechung 6 Weblinks BearbeitenOberhausener Manifest oberhausener manifest com 50 Jahre Oberhausen Texte zu verschiedenen Filmen auf critic deEinzelnachweise Bearbeiten Carl Schunemann Verlag Bremen 1961 siehe Bert Rebhandl Ein fast vergessener Sieg uber Papa Memento vom 7 Juni 2014 im Internet Archive In FAZ vom 23 Februar 2012 Seite 33 PDF 1 S 1 3 MB online siehe Weblinks Bezugsquelle der Doppel DVD Provokation der Wirklichkeit Die Oberhausener Edition Filmmuseum 69 2012 Provokation der Wirklichkeit Die DVD Edition zum Oberhausener Manifest Memento vom 17 April 2012 im Internet Archive oberhausener manifest com 2012 Besprechung von Achim Lettmann Film Die Rebellen von Oberhausen erinnert an Aufbruch des Autorenkinos In Westfalischer Anzeiger 24 April 2012Normdaten Werk GND 4172273 5 lobid OGND AKS LCCN n85354819 VIAF 179460227 nbsp Dieser Artikel wurde am 12 Marz 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberhausener Manifest amp oldid 227616175