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Es ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahre 1965 von Ulrich Schamoni mit Sabine Sinjen und Bruno Dietrich in den Hauptrollen als junges Paar Der Film gilt heute zusammen mit Der junge Torless und Schonzeit fur Fuchse als Startschuss fur den Neuen Deutschen Film FilmTitel EsProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1966Lange 86 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Ulrich SchamoniDrehbuch Ulrich SchamoniProduktion Horst Manfred AdloffMusik Hans PoseggaKamera Gerard VandenbergSchnitt Heidi GeneeBesetzungSabine Sinjen Hilke Pohlschmidt Bruno Dietrich Manfred Palm Horst Manfred Adloff Grundstucksmakler Bernhard Minetti Kunde Manfreds Tilla Durieux Tante des Grundstucksmaklers Marcel Marceau Mann im Aquarium Werner Schwier Angler Harry Gillmann Hilkes Vater Inge Herbrecht Hilkes Mutter Ulrike Ulrich Claudia Rolf Zacher Festredner Will Tremper Manfreds Kunde an der Bar Ernst Neubauer Senator Wolfgang See Pfarrer Ulrich Schamoni Freund Heidi Genee Frau mit Kinderwagen Ernst Jacobi Bruno Michalk Gudrun Gundelach Josef Thuis Annemarie Weber Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Auszeichnungen 4 Kritik 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie junge Hilke eine technische Zeichnerin in einem Architekturburo und der etwa gleichaltrige Manfred der Assistent eines renommierten Grundstucksmaklers leben ohne Trauschein im Westteil Berlins Ihr Leben scheint in perfektem Einklang abzulaufen nichts stort bislang das junge Gluck das sich bewusst spiessiger Burgerlichkeit konsequent entzieht Eines Tages muss Hilke feststellen dass sie schwanger ist Weil sie glaubt dass Manfred ein Kind als einengend empfinden wurde und sie ihn nicht auf diese Art an sich binden will und weil sie nicht mochte dass er sie aus reinem Pflichtgefuhl heiratet verheimlicht Hilke Manfred ihre Schwangerschaft In ihr reift der Plan es das in ihrem Bauch heranwachsende Kind heimlich abtreiben zu lassen Die von ihr konsultierten Arzte sind keine wirkliche Hilfe sie erzahlen ihr lediglich die eingeubten wie Stanzen auf sie wirkenden Standardsatze die Mediziner in solchen Fallen einer Schwangeren eben vortragen um den Eingriff dann letztlich abzulehnen Durch einen Zufall erfahrt Manfred von Hilkes Schwangerschaft Als er seine Lebensgefahrtin damit konfrontieren will hat sie inzwischen eine Moglichkeit gefunden den Fotus abzutreiben In der Schlussszene sitzen sich die beiden jungen Leute in ihrer Wohnung schweigend gegenuber Produktion BearbeitenDie Dreharbeiten fanden vom 6 September bis zum 10 Oktober 1965 statt Gedreht wurde im Westteil Berlins Der Film wurde nach der nichtoffentlichen Vorpremiere vom 18 Januar 1966 in der Akademie der Kunste am 17 Marz 1966 im Atelier am Zoo uraufgefuhrt und fur Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben Die Fernseherstausstrahlung erfolgte am 20 November 1969 im ZDF Es war der erste abendfullende Spielfilm des bis dahin weitgehend unbekannten Ulrich Schamoni Tilla Durieux gab hier nach einem halben Jahrhundert hochst unregelmassiger Tatigkeit im Kinofilm ihre Abschiedsvorstellung Weitere pragnante Gastauftritte absolvieren bekannte Personlichkeiten jener Jahre wie der Theaterschauspieler Bernhard Minetti der Filmkritiker und Regisseur Will Tremper der Fernsehmoderator Werner Schwier die Filmeditorin Heidi Genee und Regisseur Schamoni selbst Auszeichnungen BearbeitenEs wurde am 26 Juni 1966 mit dem Filmband in Silber ausgezeichnet und erhielt eine Pramie in Hohe von 300 000 DM Gemeinsam mit Torless Regisseur Volker Schlondorff erhielt Schamoni ex aequo das Filmband in Gold Weitere Filmbander in Gold gingen an Sabine Sinjen als beste Hauptdarstellerin und Bruno Dietrich als bester Nachwuchsschauspieler Die Kamerafuhrung Gerard Vandenbergs wurde ebenfalls mit einem Filmband in Gold belohnt Bei den Filmfestspielen von Cannes 1966 beteiligte sich Es im Wettbewerb um die Goldene Palme Beim Filmfestival von Locarno erhielt Es im selben Jahr eine besondere Erwahnung Kritik BearbeitenIn Reclams Filmfuhrer ist zu lesen Der Film wurde als Auftakt des jungen deutschen Films beruhmt Was zahlreiche Regisseure im Oberhausener Manifest des Jahres 1962 gefordert hatten das hatte hier ein 25 jahriger Aussenseiter mit geringem Budget und ohne staatliche Hilfe praktisch im Alleingang verwirklicht Der Film erzahlt seine Geschichte mit sympathischer Ungezwungenheit er verzichtet auf Thesen und Nutzanwendungen aber nicht auf eine eigene Position die u a auch im Schlussbild in der Unmoglichkeit der Kommunikation deutlich wird Der Stil des Films ist scheinbar verspielt eine sehr bewegliche Kamera temporeicher Schnitt heitere Zwischenspiele Stets wird der Eindruck der Improvisation erweckt aber im Endeffekt scheint alles sorgfaltig kalkuliert 1 Das Lexikon des Internationalen Films schrieb Eines der ersten beispielhaften Werke des Jungen Deutschen Films Mit dem Versuch bundesdeutsche Alltagswirklichkeit und das Lebensgefuhl der jungen Generation einzufangen wendet sich Regisseur Ulrich Schamoni gegen die Tabus und Konventionen des problemfreien Unterhaltungskinos der 50er und 60er Jahre Durch experimentelle Verfremdungen Zwischentitel dokumentarische Szenen wird der Illusionscharakter des Films und die Naivitat der Helden relativiert mit dem Ziel einer kritischen Distanz zu den dargestellten Problemen 2 In Kay Wenigers Das grosse Personenlexikon des Films heisst es Es schilderte in teils sproden unaufgeregten oft aber auch faszinierend beweglichen innovativen und fast verspielten Bildern an der Kamera Gerard Vandenberg die Geschichte eines jungen Paares in der Krise und wurde damit einer der ersten Filme die bundesdeutsche Realitaten des alltaglichen Lebens nachzuzeichnen suchten Das Werk mit seinem prazisen Problembewusstsein und seiner authentischen Machart ein Gegenentwurf zu dem 1962 in Oberhausen kritisierten Papas Kino fand bei Kritik und einem jungen aufgeschlossenen Publikum begeisterte Aufnahme 3 Der Evangelische Film Beobachter zieht folgendes Fazit Ein junger Regisseur erzahlt jugendlich frisch die Geschichte zweier junger Leute ihrer Liebe vor der Ehe und das Bemuhen um eine Abtreibung ohne den Verzicht auf Ehe zu begrunden oder die Ablehnung des Kindes glaubhaft zu motivieren Psychologische Ungenauigkeit und stilistische Unsicherheiten werden aufgewogen durch Wirklichkeitsnahe und erzahlerisches Temperament so dass der Streifen Erwachsenen und heranwachsenden Jugendlichen ab 16 als Diskussionsfilm nahegebracht werden sollte 4 Weblinks BearbeitenEs in der Internet Movie Database englisch Es bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Reclams Filmfuhrer von Dieter Krusche Mitarbeit Jurgen Labenski S 300 Stuttgart 1973 Klaus Brune Red Lexikon des Films Band 2 S 910 Reinbek bei Hamburg 1987 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 7 R T Robert Ryan Lily Tomlin Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 80 Evangelischer Presseverband Munchen Kritik Nr 97 1966 S 209 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Es 1966 amp oldid 224661447