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Alfred Brendel KBE 5 Januar 1931 1 in Wiesenberg Tschechoslowakei ist ein osterreichischer Pianist Er gilt als einer der bedeutendsten Interpreten klassisch romantischer Musik des 20 Jahrhunderts Alfred Brendel 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Musik 1 2 Literatur 2 Schriften Auswahl 3 Auszeichnungen und Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn Brendels drittem Lebensjahr zog die Familie nach Jugoslawien wo die Eltern eine Pension auf der Adriainsel Krk unterhielten Er besuchte die Schule in Zagreb und erhielt dort im Alter von sechs Jahren Klavierunterricht bei Sofija Dezelic Nach der Ubersiedlung nach Graz im Jahre 1943 studierte er am dortigen Konservatorium Klavier und Komposition Seine Klavierstudien beschloss er bei Paul Baumgartner und vor allem bei Edwin Fischer 1947 legte er extern an der Akademie fur Musik und darstellende Kunst in Wien die Staatsprufung im Fach Klavier ab 1949 begrundete er seine internationale Karriere als Preistrager beim Busoni Wettbewerb in Bozen 1950 zog er nach Wien Anfang der 70er Jahre nach London Hampstead Brendel ist in zweiter Ehe verheiratet Seine erste Ehe fuhrte er von 1960 bis 1972 mit Iris Heymann Gonzala ihr entstammt die Tochter Doris Doris Brendel ist eine Folk Pop Rock Musikerin und war Sangerin der Band The Violet Hour Album The Fire Sermon 1991 2 1975 heiratete er Irene Semler und hat mit ihr drei Kinder den Sohn Adrian einen Musiker mit dem er auch zusammenarbeitete und zwei Tochter Katharina und Sophie Musik Bearbeiten Brendel ist vor allem durch seine Interpretationen der Klavierwerke von Franz Schubert Ludwig van Beethoven Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Liszt bekannt Er ist der erste Pianist der Beethovens Klavierwerke komplett aufnahm Auch als Liedbegleiter hat er sich einen Namen gemacht u a mit Dietrich Fischer Dieskau Joachim Kaiser hielt Brendel fur den bedeutendsten Schubert Interpreten der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts In seinen letzten Konzertjahren nahm er mit seinem Sohn dem Cellisten Adrian Brendel die Cellosonaten von Beethoven auf Am 18 Dezember 2008 verabschiedete sich Brendel vom Konzertleben mit dem Jenamy Klavierkonzert von Mozart es spielten die Wiener Philharmoniker unter Charles Mackerras im Musikverein 3 2009 hatte Brendel einen Auftritt in dem preisgekronten Dokumentarfilm unter der Regie von Lilian Franck und Robert Cibis Pianomania Der Film fand national und international grossen Anklang wurde bei vielen Festivals gefeiert und in den Katalog des Goethe Instituts aufgenommen Literatur Bearbeiten Brendel ist zudem ein Essayist dessen Aufsatze zu musikalischen Themen in mehreren Sammelbanden vorliegen In dem Band Nachdenken uber Musik beschaftigte er sich mit Beethoven Schubert Liszt Busoni und Fragen der Interpretation In dem Essay vergleicht er Schuberts Sonaten mit denen Beethovens und versucht Schuberts Eigenstandigkeit gegenuber dem grossen Vorbild herauszuarbeiten Anders als der Architekt Beethoven habe Schubert wie ein Schlafwandler komponiert Wahrend Beethoven seine Musik in einen festen Rahmen spanne setze Schubert mehr Vertrauen in die Direktheit der Emotionen Die Last der Form solle bei Schubert so leicht wie moglich wiegen Seit 1996 erschienen funf Gedichtbande von Alfred Brendel Schriften Auswahl BearbeitenEssays Musik beim Wort genommen Uber Musik Musiker und das Metier des Pianisten Piper Munchen Neuausgabe 1995 ISBN 3 492 18334 4 Uber Musik Gesammelte Essays Vortrage und Reden Piper Munchen 2005 ISBN 978 3 492 04783 8 mit zahlreichen Abbildungen und Notenbeispielen Ausgerechnet ich Gesprache mit Martin Meyer Piper Munchen 2006 ISBN 978 3 492 24479 4 Uber Musik Samtliche Essays und Reden Piper Munchen 2007 ISBN 978 3 492 24939 3 Monsieur Croches Dictionnaire de la musique annee 2010 in Osterreichische Musikzeitschrift 65 2010 Nr 7 8 S 23 33 gemeinsam mit Andreas Dorschel David Hill Laurenz Lutteken Britta Sweers und Bettina Varwig Nach dem Schlussakkord Fragen und Antworten Hanser Munchen 2010 ISBN 978 3 446 23482 6 A bis Z eines Pianisten Ein Lesebuch fur Klavierliebende Hanser Munchen 2012 ISBN 978 3 446 23997 5 Wunderglaube und Misstonleiter Hanser Munchen 2014 ISBN 978 3 446 24618 8Gedichte Fingerzeig 45 Texte Munchen 1996 Storendes Lachen wahrend des Jaworts Neue Texte Munchen 1997 Kleine Teufel Neue Gedichte Munchen 1999 Ein Finger zuviel 142 Gedichte Munchen 2000 Spiegelbild und schwarzer Spuk Gesammelte und neue Gedichte Mit Illustrationen von Max Neumann Luis Murschetz Oskar Pastior Hanser Munchen 2003Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenBrendel ist Ehrendoktor u a der Universitaten von London Oxford und Yale Fur seine Aufnahmen bekam Brendel mehrfach den Deutschen Schallplattenpreis 1980 Trager des nach dem Komponisten Joseph Marx benannten Joseph Marx Musikpreises des Landes Steiermark 1981 Ehrenmitglied der Hochschule heute Universitat fur Musik und darstellende Kunst in Graz 1989 wurde ihm eine Honorary Knight Commander der Order of the British Empire verliehen 1984 Frankfurter Musikpreis 1985 auslandisches Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences 1991 Aufnahme in den Orden Pour le Merite fur Wissenschaften und Kunste 1992 Hans von Bulow Medaille der Berliner Philharmoniker 1995 Ehrendoktorwurde der Universitat zu Koln 4 1998 Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker 2001 wurde sein Lebenswerk bei den MIDEM Classical Awards in Cannes sowie bei den Edison Awards in Holland ausgezeichnet 2002 Leonie Sonning Musikpreis Robert Schumann Preis 2004 Ernst von Siemens Musikpreis verliehen 2005 Ehrenburger seines tschechischen Heimatortes Loucna nad Desnou 2008 Herbert von Karajan Musikpreis 2009 Musikpreis der Stadt Duisburg 5 2009 Ehrendoktor der Hochschule fur Musik Franz Liszt Weimar 2009 Praemium Imperiale 2009 Aufnahme als ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie fur Sprache und Dichtung 2010 Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um das Land Wien 2011 Ehrendoktor der Universita degli Studi di Bari 2014 Goldene Mozartmedaille der Stiftung Mozarteum 6 2016 ECHO Klassik Lebenswerk 2021 Ehrendoktorwurde der Hochschule fur Musik und Tanz Koln 7 Literatur BearbeitenUwe Harten Brendel Alfred In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 3043 0 Musik Sinn und Unsinn Festschrift anlasslich der Hommage an Alfred Brendel Berlin Konzerthaus Berlin 2017 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfred Brendel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Alfred Brendel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Alfred Brendel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Offizielle Webseite von Alfred Brendel Gemischte Doppel Alfred Brendel und Adrian Brendel klassikAkzente de 15 Oktober 2004 Alfred Brendel im Gesprach mit Andreas Dorschel 17 Mai 2010 Liszt Vom Uberschwang zur Askese Festvortrag von Alfred Brendel Berlin 4 Juni 2012Einzelnachweise Bearbeiten Bundesprasident gratuliert Sir Alfred Brendel Bei Der Bundesprasident 4 Januar 2021 Abgerufen am 4 Mai 2021 progarchives com Ich sehe das Ende klar und tranenlos In Die Zeit Nr 19 2008 Interview Ehrendoktorat Philosophische Fakultat Universitat zu Koln abgerufen am 14 August 2021 Alfred Brendel bekommt Duisburger Musikpreis In Rheinische Post 23 April 2009 S A7 Alfred Brendel wurde mit der Mozart Medaille ausgezeichnet Memento vom 9 Oktober 2016 im Internet Archive mozarteum at 29 Januar 2014 Alfred Brendel erhalt Ehrendoktorwurde In musik heute de 6 Mai 2021 abgerufen am 14 August 2021 Die Festschrift enthalt Beitrage unter anderem von Imogen Cooper Andreas Dorschel Till Fellner Peter Gulke Florence Noiville und Simon Rattle Ernst von Siemens Musikpreis Hauptpreistrager Benjamin Britten 1974 Olivier Messiaen 1975 Mstislaw Rostropowitsch 1976 Herbert von Karajan 1977 Rudolf Serkin 1978 Pierre Boulez 1979 Dietrich Fischer Dieskau 1980 Elliott Carter 1981 Gidon Kremer 1982 Witold Lutoslawski 1983 Yehudi Menuhin 1984 Andres Segovia 1985 Karlheinz Stockhausen 1986 Leonard Bernstein 1987 Peter Schreier 1988 Luciano Berio 1989 Hans Werner Henze 1990 Heinz Holliger 1991 H C Robbins Landon 1992 Gyorgy Ligeti 1993 Claudio Abbado 1994 Sir Harrison Birtwistle 1995 Maurizio Pollini 1996 Helmut Lachenmann 1997 Gyorgy Kurtag 1998 Arditti Quartet 1999 Mauricio Kagel 2000 Reinhold Brinkmann 2001 Nikolaus Harnoncourt 2002 Wolfgang Rihm 2003 Alfred Brendel 2004 Henri Dutilleux 2005 Daniel Barenboim 2006 Brian Ferneyhough 2007 Anne Sophie Mutter 2008 Klaus Huber 2009 Michael Gielen 2010 Aribert Reimann 2011 Friedrich Cerha 2012 Mariss Jansons 2013 Peter Gulke 2014 Christoph Eschenbach 2015 Per Norgard 2016 Pierre Laurent Aimard 2017 Beat Furrer 2018 Rebecca Saunders 2019 Tabea Zimmermann 2020 Georges Aperghis 2021 Olga Neuwirth 2022 Trager des Robert Schumann Preises Georg Eismann Hans Storck Annerose Schmidt 1964 Karl Laux Lore Fischer 1965 Daniel Shitomirski Dieter Zechlin 1966 Olivier Alain Orchester der Buhnen der Stadt Zwickau 1967 Swjatoslaw Richter 1968 Peter Schreier Herbert Schulze 1969 Dmitri Baschkirow Martin Schoppe 1970 Gunther Leib Tatjana Nikolajewa 1971 Ekkehard Otto Marija Maksakowa 1972 Emil Gilels Elisabeth Breul 1973 Amadeus Webersinke Nelly Akopian 1974 Sara Doluchanowa Helene Boschi 1975 Sigrid Kehl Elisso Wirsaladse 1976 Rudolf Kehrer Herbert Kaliga 1977 Gertraud Geissler Hans Joachim Kohler 1978 Hanne Lore Kuhse Frantisek Rauch 1979 Theo Adam Miklos Forrai 1980 Kurt Masur Halina Czerny Stefanska 1981 Mitsuko Shirai Peter Rosel 1982 Rudolf Fischer Eva Fleischer 1983 Gustav Papp Dezso Ranki 1984 Pawel Lisizian Jacob Lateiner 1985 Jorg Demus Gerd Nauhaus 1986 Dietrich Fischer Dieskau 1987 Albrecht Hofmann 1988 Pawel Jegorow Bernard Ringeissen 1989 Hartmut Holl Gunther Muller 1990 Joan Chissell 1991 Abegg Trio Gisela Schafer 1992 Jozef de Beenhouwer 1993 Wolfgang Sawallisch 1994 Hansheinz Schneeberger Dieter Gerhardt Worm 1995 Nancy B Reich Bernhard R Appel 1996 Nikolaus Harnoncourt 1997 Linda Correll Roesner Olaf Bar 1998 Altenberg Trio Ernst Burger 1999 Olga Lossewa Steven Isserlis 2000 John Eliot Gardiner 2001 Alfred Brendel 2002 Joachim Draheim Juliane Banse 2003 Daniel Barenboim 2005 Margit L McCorkle Anton Kuerti 2007 Reinhard Kapp Michael Struck 2009 Andras Schiff 2011 Jon W Finson Ulf Wallin 2013 Robert Schumann Forschungsstelle 2015 Heinz Holliger 2017 Ragna Schirmer Janina Klassen 2019 Thomas Synofzik 2021 Preistrager des Frankfurter Musikpreises Gidon Kremer 1982 Edgar Krapp 1983 Alfred Brendel 1984 Brigitte Fassbaender 1985 Albert Mangelsdorff 1986 Carl Dahlhaus 1987 Heinz Holliger 1988 Ludwig Guttler 1989 Chick Corea 1990 Aribert Reimann 1991 Georg Solti 1992 Harry Kupfer 1993 Brian Eno 1994 Tabea Zimmermann 1995 Wolfgang Niedecken 1996 Hans Zender 1997 Peter Herbolzheimer 1998 Michael Gielen 1999 Klaus Doldinger 2000 Dietrich Fischer Dieskau 2001 keine Verleihung 2002 Walter Levin 2003 Udo Lindenberg 2004 Gyorgy Ligeti 2005 Peter Gabriel 2006 Peter Eotvos 2007 Paquito D Rivera 2008 Jose Antonio Abreu 2009 Keith Emerson 2010 Anne Sofie von Otter 2011 John McLaughlin 2012 Marie Luise Neunecker 2013 Ernie Watts 2014 Peter Sadlo 2015 Al Jarreau 2016 David Garrett 2017 Bundesjazzorchester 2018 Quatuor Ebene 2019 Peter Maffay 2020 Normdaten Person GND 118514997 lobid OGND AKS LCCN n83162771 NDL 00434278 VIAF 27251225 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brendel AlfredKURZBESCHREIBUNG osterreichischer PianistGEBURTSDATUM 5 Januar 1931GEBURTSORT Wiesenberg Nordmahren Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Brendel amp oldid 237953143