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Emil Grigorjewitsch Gilels russisch Emil Grigorevich Gilels 6 jul 19 Oktober 1916greg in Odessa 14 Oktober 1985 in Moskau war ein sowjetisch judischer Pianist Er zahlt neben Swjatoslaw Richter bis heute zu den grossten sowjetischen Pianisten und gilt als einer der bedeutendsten Beethoven Spieler uberhaupt Emil mit seiner Schwester Jelisaweta um das Jahr 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Repertoire und Stil 3 Emil Gilels Foundation 4 Ehrungen Auswahl 5 Aufnahmen auf Langspielplatten Auswahl 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGilels Eltern waren Esfir und Grigori Gilels Sie gehorten zur grossen judischen Gemeinde in Odessa 1 Schon fruh stellte sich heraus dass Emil das absolute Gehor hatte Er begann schon mit zwei Jahren den Flugel in der elterlichen Wohnung auszuprobieren Mit funfeinhalb Jahren nahm er Klavierunterricht bei Jakob Tkatsch Der Klavierlehrer ging klug mit dem aussergewohnlichen Talent um und vermied es Emil Gilels als Wunderkind zu prasentieren So konnte sich der junge Pianist sorglos entwickeln Mit zwolf gab er sein erstes Konzert in dem er unter anderem die Klaviersonate Nr 8 Beethoven vortrug 2 1930 wurde Emil Gilels am Konservatorium Odessa aufgenommen nachdem er die Aufnahmeprufung bestanden hatte Dort kam er in die Klasse der Klavierpadagogin Berta Reingbald 1932 brachte die Klavierlehrerin den Sechzehnjahrigen zu Heinrich Neuhaus dem er vorspielen durfte Neuhaus war nicht uberzeugt doch Reingbald liess ihren Schuler trotzdem beim damals bedeutendsten sowjetischen All Union Klavierwettbewerb 1933 teilnehmen Dort spielte Emil Gilels alle Mitbewerber praktisch an die Wand der Saal tobte nach dem letzten Akkord und selbst die Jury stand auf und applaudierte Der Gewinn des Wettbewerbs ermoglichte ihm eine erste Tournee durch die Sowjetunion 1936 spielte er das 1 Klavierkonzert Beethoven mit Otto Klemperer als Dirigent in Moskau 1938 nahm ihn dann Heinrich Neuhaus am Konservatorium Moskau trotz der fruheren Bedenken auf Swjatoslaw Richter war zu dieser Zeit ein anderer Schuler von Neuhaus 1938 gewann Gilels den Concours Musical Reine Elisabeth in Brussel wo er sich unter anderem gegen Arturo Benedetti Michelangeli durchsetzte Gilels schloss im selben Jahr sein Musikstudium mit dem Examen ab und konnte fortan am Moskauer Konservatorium unterrichten Ab 1952 war er dort als Professor tatig Einer seiner Schuler war Waleri Afanassjew 1940 ging er mit der sowjetischen Pianistin Rosa Tamarkina eine dreijahrige Ehe ein 1947 heiratete er Fariset Hutsistova die er am Moskauer Konservatorium kennengelernt hatte Aus der Ehe ging die Tochter Elena Gilels 1948 1996 hervor die ebenfalls Pianistin wurde 3 Sergei Prokofjew widmete Emil Gilels seine 8 Klaviersonate die Gilels am 30 Dezember 1944 in Moskau zur Urauffuhrung brachte 4 Gilels war neben David Oistrach einer der ersten sowjetischen Musiker die im Ausland Konzerte geben durften Er debutierte 1955 mit dem 1 Klavierkonzert Tschaikowski mit dem Philadelphia Orchestra in den Vereinigten Staaten Im Unterschied zu vielen anderen sowjetischen Kunstlern die Auslandsaufenthalte dazu nutzten aus der Sowjetunion zu emigrieren kehrte Gilels immer wieder dorthin zuruck 1 1955 56 fuhrte er die funf Klavierkonzerte von Beethoven auf was ihm Weltruhm einbrachte Gilels war es gelungen dem Geist und Stil Beethovens zu entsprechen 5 Er spielte in allen grosseren Stadten der Sowjetunion sowie in allen Hauptstadten Europas Tourneen fuhrten ihn in die USA und nach Japan Beethovens Klavierkonzerte nahm er insgesamt sieben Mal auf Bis zu seinem unerwarteten Tod 1985 mit nur 68 Jahren spielte er fast alle Beethoven Klaviersonaten ein Diese Aufnahmen gelten bis heute als massstabliche Interpretationen Die 4 Auflage des etwas hausbackenen aber zuverlassigen Handbuchs der Klaviermusik von Otto Emil Schumann erschien 1979 noch zu Lebzeiten von Emil Gilels Der Umschlag zeigt ihn am Flugel 6 Repertoire und Stil BearbeitenIm Zentrum seines umfassenden Repertoires standen die Wiener Klassik mit Beethoven und Werke von Robert Schumann und Johannes Brahms sowie Barockmusik und Musik der Moderne So hat er gemeinsam mit Gidon Kremer und Lazar Gosman als Mitglied des Leningrader Kammerorchesters mehr als 200 Werke der Kammermusik erarbeitet darunter Stucke von Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten Christian Wildhagen bescheinigte Emil Gilels Spielweise Flexibilitat Eleganz und ein breites Spektrum prazise dosierter Farben NZZ 2016 7 Seine Auslegungen gelten als ausgewogen er fand stets den Goldenen Ton Er begeisterte das Publikum beispielsweise mit der Appassionata Joachim Kaiser erwahnt eine Live Aufnahme von 1961 in einem Atemzug mit Arthur Rubinstein und Vladimir Horowitz Die Live Aufnahmen von 1961 offenbaren eine Meisterschaft die auf der ganzen Welt kaum mehr als drei Virtuosen im Konzert darbieten konnten 8 Emil Gilels Foundation BearbeitenDas internationale Emil Gilels Gedenkprojekt der Emil Gilels Foundation im Internet gewahrt Einblicke in das Leben und Wirken des Musikers Die Emils Gilels Foundation veranstaltet im zweijahrlichen Rhythmus ein Emil Gilels Festival Das erste fand vom 26 bis 31 Marz 2012 in Freiburg im Breisgau statt Ehrungen Auswahl BearbeitenStalinpreis 1946 Leninorden dreifach zuletzt 1961 Leninpreis 1962 Held der sozialistischen Arbeit Leopoldsorden Belgien Ordre national du Merite commandeur 1967 Robert Schumann Preis 1973 9 Ehrenmitglied der London Academy of Music and Dramatic Art 1969 10 Honorarprofessor der Franz Liszt Musikakademie 1970 10 Aufnahmen auf Langspielplatten Auswahl BearbeitenChartplatzierungen Erklarung der DatenAlben 11 Beethoven Klaviersonaten Nr 25 26 amp 27 DE 80 06 10 2023 1 Wo Franz Liszt Ungarische Rhapsodie Nr 9 1951 2 Klavierkonzert Saint Saens mit Andre Cluytens 1954 1 Klavierkonzert Tschaikowski mit Fritz Reiner 1955 3 Klavierkonzert Rachmaninow mit Andre Cluytens 1955 Klaviersonate Nr 4 Skrjabin 1957 Beethovens Klavierkonzerte 1 5 mit dem Cleveland Orchestra und George Szell 1968 2 Klavierkonzert Tschaikowski mit Lorin Maazel 1972 Klaviersonate Nr 23 Beethoven Appassionata 1973 27 Klavierkonzert Mozart mit Karl Bohm 1973 Sergei Sergejewitsch Prokofjew Sonate Nr 3 live in Koln 1974 Klaviersonate Nr 29 Beethoven Hammerklavier 1982 Klavierkonzerte Brahms mit Eugen JochumSiehe auch BearbeitenGeschichte der Juden in der UkraineWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Emil Gilels Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Emil Gilels im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Emil Gilels Foundation Emil Gilels bei Discogs Artikel Emil Gilels in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D010403 2a 3D 2b 3DEmil 20GilelsEinzelnachweise Bearbeiten a b Donald Henahan Music View Who Will Replace the Old Guard of Soviet Music In The New York Times 27 Oktober 1985 abgerufen am 19 Oktober 2016 englisch Elena Fedorovitch Biographie Kindheit 1916 1929 Emil Gilels Foundation abgerufen am 10 Januar 2018 Elena Gilels Boris Berman Prokofiev s Piano Sonatas A Guide for the Listener and the Performer Yale University Press New Haven 2008 ISBN 978 0 300 14500 7 S XII Elena Fedorovitch Biographie Nachkriegszeit Amerika Debut Weltruhm 1946 1974 Emil Gilels Foundation abgerufen am 10 Januar 2018 booklooker de Christian Wildhagen So und nicht anders In Neue Zurcher Zeitung 19 Oktober 2016 abgerufen am 9 Januar 2018 Joachim Kaiser Grosse Pianisten unserer Zeit Emil Gilels Foundation abgerufen am 9 Januar 2018 Robert Schumann Preis der Stadt Zwickau Preistrager Schumann Portal abgerufen am 3 April 2018 a b Gilels Emil Grigorjewitsch Musikalische Enzyklopadie abgerufen am 3 April 2018 russisch Chartquellen DETrager des Robert Schumann Preises Georg Eismann Hans Storck Annerose Schmidt 1964 Karl Laux Lore Fischer 1965 Daniel Shitomirski Dieter Zechlin 1966 Olivier Alain Orchester der Buhnen der Stadt Zwickau 1967 Swjatoslaw Richter 1968 Peter Schreier Herbert Schulze 1969 Dmitri Baschkirow Martin Schoppe 1970 Gunther Leib Tatjana Nikolajewa 1971 Ekkehard Otto Marija Maksakowa 1972 Emil Gilels Elisabeth Breul 1973 Amadeus Webersinke Nelly Akopian 1974 Sara Doluchanowa Helene Boschi 1975 Sigrid Kehl Elisso Wirsaladse 1976 Rudolf Kehrer Herbert Kaliga 1977 Gertraud Geissler Hans Joachim Kohler 1978 Hanne Lore Kuhse Frantisek Rauch 1979 Theo Adam Miklos Forrai 1980 Kurt Masur Halina Czerny Stefanska 1981 Mitsuko Shirai Peter Rosel 1982 Rudolf Fischer Eva Fleischer 1983 Gustav Papp Dezso Ranki 1984 Pawel Lisizian Jacob Lateiner 1985 Jorg Demus Gerd Nauhaus 1986 Dietrich Fischer Dieskau 1987 Albrecht Hofmann 1988 Pawel Jegorow Bernard Ringeissen 1989 Hartmut Holl Gunther Muller 1990 Joan Chissell 1991 Abegg Trio Gisela Schafer 1992 Jozef de Beenhouwer 1993 Wolfgang Sawallisch 1994 Hansheinz Schneeberger Dieter Gerhardt Worm 1995 Nancy B Reich Bernhard R Appel 1996 Nikolaus Harnoncourt 1997 Linda Correll Roesner Olaf Bar 1998 Altenberg Trio Ernst Burger 1999 Olga Lossewa Steven Isserlis 2000 John Eliot Gardiner 2001 Alfred Brendel 2002 Joachim Draheim Juliane Banse 2003 Daniel Barenboim 2005 Margit L McCorkle Anton Kuerti 2007 Reinhard Kapp Michael Struck 2009 Andras Schiff 2011 Jon W Finson Ulf Wallin 2013 Robert Schumann Forschungsstelle 2015 Heinz Holliger 2017 Ragna Schirmer Janina Klassen 2019 Thomas Synofzik 2021 Normdaten Person GND 119056445 lobid OGND AKS LCCN n81028123 NDL 01234263 VIAF 44485204 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gilels EmilALTERNATIVNAMEN Gilels Emil Grigorjewitsch vollstandiger Name Gilels Emil Grigorevich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer PianistGEBURTSDATUM 19 Oktober 1916GEBURTSORT OdessaSTERBEDATUM 14 Oktober 1985STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Gilels amp oldid 238137962