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Lorin Varencove Maazel 6 Marz 1930 in Neuilly sur Seine Frankreich 13 Juli 2014 in Castleton Rappahannock County Virginia war ein US amerikanischer Dirigent Violinist und Komponist Lorin Maazel 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Privates 3 Werke 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenMaazel wurde als Sohn von Lincoln Maazel 1903 2009 und Marion Marie Shulman Maazel 1894 1992 in Frankreich geboren Beide Eltern waren US amerikanische Staatsburger judischer Herkunft und stammten aus kunstlerisch aktiven Familien die aus Russland eingewandert waren 1 2 Maazel erhielt bereits als Funfjahriger Klavier und Violinunterricht spater studierte er in Pittsburgh Orchesterleitung bei Wladimir Bakaleinikoff Im Alter von neun Jahren dirigierte er anlasslich der New Yorker Weltausstellung erstmals offentlich ein Orchester In den folgenden Jahren dirigierte das Wunderkind Little Maazel weitere Orchester in Los Angeles Cleveland Philadelphia San Francisco und Chicago an den Konzerten nahmen bis zu 8500 Zuhorer teil Zwischen 1946 und 1950 studierte er in Pittsburgh Mathematik Philosophie und Sprachen setzte seine musikalische Ausbildung fort und erhielt 1952 ein Stipendium der Fulbright Kommission durch das er nach Italien gelangte von dort aus gab er einige Konzerte in Europa Catania Wien Berlin Bayreuth 1961 unternahm er eine Australien und 1962 eine Nordamerika Tournee 1964 ubernahm er von Ferenc Fricsay das Radio Symphonie Orchester RSO Berlin heute Deutsches Symphonie Orchester Berlin das er bis 1975 als Chefdirigent leitete Von 1965 bis 1971 war er daneben auch Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin Wiederholt arbeitete Maazel bei den Salzburger Festspielen wo er Orchesterkonzerte und Opern leitete besonders erwahnenswert sind Le nozze di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart die Eroffnungsvorstellung des von Hans Hofmann und Erich Engels umgebauten Kleinen Festspielhauses im Jahr 1963 sowie die Urauffuhrung von Un re in ascolto von Luciano Berio im Sommer 1984 Am 26 November 1964 debutierte er als Dirigent bei der Wiederaufnahme von Beethovens Fidelio an der Wiener Staatsoper 3 1966 dirigierte er dort Bizets Carmen Regie Otto Schenk Diese Oper nahm er 1982 mit dem Orchestre National de France fur den 1984 erschienenen gleichnamigen Film von Francesco Rosi auf Zu weiteren Engagements kam es in London 1970 1972 New Philharmonia Orchestra mit Otto Klemperer Cleveland 1972 1982 Cleveland Orchestra als Chefdirigent und kunstlerischer Leiter und Wien 1982 1984 Direktor der Wiener Staatsoper wo es 1984 zu einem Zerwurfnis mit der osterreichischen Burokratie kam Besonders Maazels Idee von der Einfuhrung der von Maazel als Blocksystem bezeichneten Form eines Stagionesystems Repertoireauffuhrungen werden geprobt mehrmals hintereinander gespielt und dann abgesetzt traf auf vielfache Kritik zahlt heute jedoch zu den Usancen internationaler Opernhauser Im April 1984 beendete Maazel vorzeitig seine Tatigkeit nachdem der damals verantwortliche Minister Helmut Zilk den Nachfolger Maazels als Staatsoperndirektor namlich Claus Helmut Drese ernannt hatte Fur 1980 wurde Maazel zum ersten Mal von den Wiener Philharmonikern eingeladen das Neujahrskonzert zu dirigieren leitete dieses zunachst durchgangig bis zu dem von 1986 und wurde auch danach wieder eingeladen insgesamt dirigierte er es elf Mal zuletzt 2005 In den Folgejahren wurde er Musikdirektor des Orchesters von Pittsburgh 1988 1996 Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks 1993 2002 sowie seit 2002 als Nachfolger Kurt Masurs der New Yorker Philharmoniker Im November 2000 nahm Maazel zusammen mit Andrea Bocelli das Album Sentimento auf das sich als eines der erfolgreichsten Klassikalben in der Musikgeschichte erwies Das Album wurde 2002 veroffentlicht und liess sich etwa 3 5 Millionen Mal verkaufen 2004 leitete er das Neujahrskonzert von Venedig 2006 dirigierte er mehrere Vorstellungen von Giacomo Puccinis Tosca an der Mailander Scala Am 26 Februar 2008 dirigierte er einen Auftritt der New Yorker Philharmoniker in Nordkoreas Hauptstadt Pjongjang Da dies der erste Auftritt eines US amerikanischen Orchesters in der kommunistischen Volksrepublik war wird dieser Auftritt schon jetzt als historisch angesehen 4 Auf Beschluss des Munchner Stadtrates vom 24 Marz 2010 war er seit der Konzertsaison 2012 Chefdirigent der Munchner Philharmoniker Der Vertrag wurde fur drei Jahre abgeschlossen Durch Lorin Maazels Tod im Juli 2014 wurde die Position vorzeitig vakant 5 Lorin Maazel verstarb am 13 Juli 2014 in Castleton Virginia an den Folgen einer Lungenentzundung zwei Wochen nachdem er das von ihm mitbegrundete Castleton Festival eroffnet hatte 6 7 Privates BearbeitenIn erster Ehe war er mit der Pianistin Miriam Sandbank verheiratet aus der die Tochter Anjali und Daria hervorgingen 1969 heiratete er in zweiter Ehe die Pianistin Israela Margalit Aus dieser Verbindung hat er zwei Kinder Sohn Ilann und Tochter Fiona Beide Ehen wurden geschieden 1986 heiratete er in dritter Ehe die deutsche Schauspielerin Dietlinde Turban Die drei gemeinsamen Kinder sind die Sohne Orson und Leslie und die Tochter Tara Maazel war vierfacher Grossvater Werke BearbeitenMonaco Fanfares op 8 1993 8 Music for Violoncello and Orchestra op 10 9 Music for Flute and Orchestra op 11 9 Music for Violin and Orchestra op 12 9 Farewells Symphonic Movement op 14 1999 8 The Giving Tree fur Orchester Cello und Erzahler op 15 1998 8 The Empty Pot fur Orchester Kinderchor Knaben Sopran und Erzahler op 16 1999 8 Veronica Komposition fur die New Yorker Philharmoniker 1984 Oper Irish Vapours an Capers 1994 8 1984 Oper nach dem Roman 1984 von George Orwell 2005 daraus Suite 1984 2010 Auszeichnungen Bearbeiten1977 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 1981 Offizier der Ehrenlegion Commander Orden des Lowen von Finnland Bayerischer Verdienstorden 1988 Platin Schallplatte in Deutschland fur das Album Handel Wassermusik und Feuerwerksmusik 10 1996 Ehrenpreis des Bayerischen Fernsehpreises 1996 Goldene Schallplatten in Osterreich fur die Alben Johann Strauss Neujahrskonzert 1994 Neujahrskonzert 1996 und Neujahrskonzert 1999 1997 Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien 2000 Wilhelm Furtwangler Preis 2001 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern 2003 Grosses Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 11 2006 Premio Abbiati 2013 Ehrenring der Wiener Staatsoper 12 Literatur BearbeitenAlexander Rausch Maazel Lorin In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lorin Maazel Sammlung von Bildern Werke von und uber Lorin Maazel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lorin Maazel in der Internet Movie Database englisch Offizielle Internetprasenz Allan Kozinn Lorin Maazel an Intense and Enigmatic Conductor Dies at 84 Nachruf in The New York Times vom 13 Juli 2014Einzelnachweise Bearbeiten Sara Bauknecht Obituary Lincoln Maazel Performer and father of symphony conductor Pittsburgh Post Gazette 23 September 2009 abgerufen am 13 Juli 2014 englisch Marion Maazel variety com 17 Dezember 1992 abgerufen am 13 Juli 2014 englisch Programmheft der Wiener Staatsoper vom 26 November 1964 sowie Kritiken WELT Online 1 2 Vorlage Toter Link newsticker welt de Sturmischer Applaus New York Philharmoniker in Pjongjang Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2018 Suche in Webarchiven 1 2 Vorlage Toter Link www stern de Maazel in Munchen Philharmoniker feiern neuen Chef Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2018 Suche in Webarchiven Nachruf auf der Homepage des Castleton Festival castletonfestival org Memento des Originals vom 16 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www castletonfestival org Nachruf Lorin Maazel gestorben In Der Standard a b c d e maestromaazel com a b c CD Lorin Maazel Works for Violin Violoncello and Flute BMG classics Auszeichnungen DE AT Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Ehrenring der Wiener Staatsoper auf juwelier wagner at abgerufen am 21 Juni 2018Chefdirigenten der Munchner Philharmoniker Hans Winderstein 1893 1895 Hermann Zumpe 1895 1897 Ferdinand Lowe 1897 98 Felix Weingartner 1898 1905 Georg Schneevoigt 1905 1908 Ferdinand Lowe 1908 1914 Hans Pfitzner 1919 1920 Siegmund von Hausegger 1920 1938 Oswald Kabasta 1938 1944 Hans Rosbaud 1945 1948 Fritz Rieger 1949 1966 Rudolf Kempe 1967 1976 Sergiu Celibidache 1979 1996 James Levine 1999 2004 Christian Thielemann 2004 2011 Lorin Maazel 2012 2014 Waleri Gergijew 2015 2022 Generalmusikdirektoren der Deutschen Oper Berlin Leo Blech 1923 1924 1949 1953 Bruno Walter 1925 1929 Karl Dammer 1937 1939 Artur Rother 1939 1943 1953 1958 Ferenc Fricsay 1949 1952 Richard Kraus 1954 1961 Lorin Maazel 1965 1971 Jesus Lopez Cobos 1981 1990 Giuseppe Sinopoli 1990 Rafael Fruhbeck de Burgos 1992 1997 Christian Thielemann 1997 2004 Renato Palumbo 2006 2008 Donald Runnicles seit 2009 Musikdirektoren der New Yorker Philharmoniker Ureli Corelli Hill 1842 1847 Theodore Eisfeld 1848 1855 Carl Bergmann 1855 1876 Leopold Damrosch 1876 1877 Theodore Thomas 1877 1891 Anton Seidl 1891 1898 Emil Paur 1898 1902 Walter Damrosch 1902 1903 Wassili Iljitsch Safonow 1906 1909 Gustav Mahler 1909 1911 Josef Stransky 1911 1923 Ignatz Waghalter 1924 1925 Willem Mengelberg 1924 1928 Arturo Toscanini 1928 1936 John Barbirolli 1936 1941 Artur Rodzinski 1943 1947 Bruno Walter 1947 1949 Leopold Stokowski 1949 1950 Dimitri Mitropoulos 1950 1958 Leonard Bernstein 1958 1969 George Szell 1969 1970 Pierre Boulez 1971 1977 Zubin Mehta 1978 1991 Kurt Masur 1991 2002 Lorin Maazel 2002 2008 Alan Gilbert 2009 2017 Jaap van Zweden seit 2018 Direktoren der Wiener Staatsoper Franz von Dingelstedt Johann von Herbeck Franz von Jauner Wilhelm Jahn Gustav Mahler Felix von Weingartner Hans Gregor Richard Strauss und Franz Schalk Clemens Krauss Erwin Kerber Heinrich Karl Strohm Walter Thomas Ernst August Schneider Lothar Muthel Karl Bohm Franz Salmhofer Herbert von Karajan Egon Hilbert Heinrich Reif Gintl Rudolf Gamsjager Egon Seefehlner Lorin Maazel Claus Helmut Drese und Claudio Abbado Eberhard Waechter Ioan Holender und Seiji Ozawa Dominique Meyer und Franz Welser Most Bogdan Roscic und Philippe JordanChefdirigenten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Eugen Jochum 1949 1960 Rafael Kubelik 1961 1979 Kirill Kondraschin designiert Sir Colin Davis 1983 1992 Lorin Maazel 1993 2003 Mariss Jansons 2003 2019 Simon Rattle ab 2023 Normdaten Person GND 118575635 lobid OGND AKS LCCN n81043282 VIAF 5118255 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maazel LorinALTERNATIVNAMEN Maazel Lorin VarencoveKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer DirigentGEBURTSDATUM 6 Marz 1930GEBURTSORT Neuilly sur Seine FrankreichSTERBEDATUM 13 Juli 2014STERBEORT Castleton Rappahannock County Virginia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lorin Maazel amp oldid 234283935