www.wikidata.de-de.nina.az
Die Wassermusik Water Music HWV 348 349 und 350 von Georg Friedrich Handel 1685 1759 ist eine Sammlung von drei Suiten mit Ouverture und einundzwanzig Tanzsatzen mit reprasentativem Charakter Sie untermalte eine Lustfahrt des englischen Konigs Georg I am 17 Juli 1717 auf der Themse Georg I zeigte sich von der Musik derart angetan dass er das Werk und einzelne Stucke daraus mehrfach wiederholen liess Handel in der Mitte mit Georg I wahrend der Bootsfahrt auf der Themse Links im Hintergrund die Musikanten auf einem weiteren Boot Gemalde von Edouard Jean Conrad Hamman 1819 1888 Inhaltsverzeichnis 1 Ubersicht 2 Bericht des Daily Courant vom 19 Juli 1717 3 Orchesterbesetzung 4 Uberlieferung 5 Rezeption 6 Weblinks 7 Literatur 8 Siehe auch 9 EinzelnachweiseUbersicht BearbeitenDie folgende Tabelle gibt die 22 Satze der Wassermusik wieder die Samuel Arnold 1788 in dem Band der unvollstandig gebliebenen Gesamtausgabe sowie auch Friedrich Chrysander 1886 lieferte Sie entspricht dem noch immer aktuellen Forschungsstand von 2004 und weicht damit von der weit verbreiteten Einteilung in drei Suiten die sich auch in den HWV Nummern widerspiegelt ab Trotzdem fuhrt die Tabelle diese heute uberholte aber haufig zu findende Einteilung in drei Suiten zur leichteren Orientierung auf Weitere Informationen zur Reihenfolge der Satze befinden sich in dem Abschnitt zur Uberlieferung Nr HWV Titel Tonart Besetzung Suite Besetzung1 348 1 Ouverture F 2 Horner 2 Oboen Fagott Streicher Suite 1 Nr 1 2 Oboen Streicher Bassi Fagott Violoncello Kontrabass Cembalo 2 348 2 Adagio e staccato d Oboen Streicher Suite 1 Nr 2 2 Oboen Streicher Bassi Fagott Violoncello Kontrabass Cembalo 3 348 3 ohne Bezeichnung F 2 Horner 2 Oboen Fagott Streicher Suite 1 Nr 3 2 Horner 2 Oboen Fagott Streicher Cembalo4 348 4 Andante d 2 Oboen Fagott Streicher Suite 1 Nr 4 2 Oboen Fagott Streicher Cembalo5 348 5 Allegro F 2 Horner 2 Oboen Streicher Suite 1 Nr 5 2 Horner 2 Oboen Streicher Bassi Fagott Violoncello Kontrabass Cembalo 6 348 6 Air F 2 Horner 2 Oboen Streicher Suite 1 Nr 6 2 Horner 2 Oboen Streicher Bassi Fagott Violoncello Kontrabass Cembalo 7 348 7 Minuet F 2 Horner 2 Oboen Fagott Streicher Suite 1 Nr 7 2 Horner 2 Oboen Streicher Bassi Fagott Violoncello Kontrabass Cembalo 8 348 8 Bouree F 2 Oboen Fagott Streicher Suite 1 Nr 8 2 Oboen Streicher Bassi Fagott Violoncello Kontrabass Cembalo 9 348 9 Hornpipe F 2 Oboen Fagott Streicher Suite 1 Nr 9 2 Oboen Streicher Bassi Fagott Violoncello Kontrabass Cembalo 10 348 10 ohne Bezeichnung d 2 Oboen Fagott Streicher Suite 1 Nr 10 Streicher Bassi Fagott Violoncello Kontrabass Cembalo 11 349 11 ohne Bezeichnung D 2 Trompeten 2 Horner 2 Oboen Fagott Streicher Suite 2 Nr 11 2 Trompeten 2 Horner 2 Oboen Fagott Bassi Violoncello Kontrabass Cembalo 12 349 12 ohne Bezeichnung D 2 Trompeten 2 Horner 2 Oboen Fagott Streicher Suite 2 Nr 12 2 Trompeten 2 Horner 2 Oboen Fagott Bassi Violoncello Kontrabass Cembalo 13 350 16 ohne Bezeichnung G Traversflote Streicher Suite 3 Nr 16 Traversflote Streicher Bassi Violoncello Kontrabass Cembalo 14 350 17 ohne Bezeichnung G Traversflote Streicher Suite 3 Nr 17 Traversflote Streicher Bassi Violoncello Kontrabass Cembalo 15 350 18 ohne Bezeichnung g Traversflote Streicher Suite 3 Nr 18 Traversflote Streicher Bassi Violoncello Kontrabass Cembalo 16 349 14 Lentement D 2 Trompeten 2 Horner 2 Oboen Fagott Streicher Suite 2 Nr 14 2 Trompeten 2 Horner 2 Oboen Fagott Streicher Bassi Violoncello Kontrabass Cembalo 17 349 15 ohne Bezeichnung D 2 Trompeten 2 Horner 2 Oboen Fagott Streicher Suite 2 Nr 15 2 Trompeten 2 Horner 2 Oboen Streicher Bassi Violoncello Kontrabass Fagott Cembalo 18 350 19 Menuet g Streicher Suite 3 Nr 19 Streicher Bassi Violoncello Kontrabass Fagott Cembalo 19 350 20 Menuet 2 g Sopranino Streicher Suite 3 Nr 20 Piccolo Streicher Bassi Violoncello Kontrabass Fagott Cembalo 20 350 21 ohne Bezeichnung g Sopranino Streicher Suite 3 Nr 21 Piccolo Streicher Bassi Violoncello Kontrabass Fagott Cembalo 21 350 22 ohne Bezeichnung G Fagott Streicher Suite 3 Nr 22 Streicher Fagott Bassi Violoncello Kontrabass Cembalo 22 349 13 Menuet D 2 Trompeten 2 Horner 2 Oboen Fagott Streicher Suite 2 Nr 13 2 Trompeten 2 Horner 2 Oboen Fagott Streicher Bassi Violoncello Kontrabass Cembalo Friedrich Chrysander zieht in seiner Ausgabe von 1886 die beiden Satze HWV 348 4 und HWV 348 5 als Allegro Andante zusammen wobei nach dem Andante das Allegro mit der Angabe da capo wieder aufgegriffen wurde Ebenso fasst er die Satze HWV 350 17 und HWV 350 18 als Aria Allegro und HWV 350 19 und HWV350 20 als Menuett Menuett zusammen Oft ist auch z B auch wie bei Eulenburg die Satzbezeichnung Rigaudon fur HWV 350 17 zu finden Ausserdem zieht die Edition Eulenburg die Satze HWV 350 21 und 350 22 unter dem Namen Country Dance zusammen Bericht des Daily Courant vom 19 Juli 1717 Bearbeiten On Wednesday Evening at about 8 the King took Water at Whitehall in an open Barge wherein were Dutchess of Bolton The Dutchess of New Castle the Countess of Godolphin Madam Kilmaseck and the Earl of Orkney And went up the River towards Chelsea Many other of Barges with Person of Quiatly attended and so the great Number of Boats that the whole River in a manner was couver d a City Company s Barge was employ d for the Musick wherein were 50 Instruments of all sorts Who play d all the Way from Lambeth while the Barges drove with the Tide without Rowing as far as Chelsea the finest Symphonies compos d express for this Occasion by Mr Hendel which his Majesty liked so well that he caus d it to be plaind over three times in going and returning At Eleven his Majesty went ashore at Chelsea where a Supper was prepar d and then there wa another very fine Consort of Musick which lasted till 2 Majesty came again into his Barge and return d the same Way the Musick continuing to play till he landed Am Mittwochabend ungefahr um acht begab sich der Konig bei Whitehall in eine offene Barke in der die Herzogin von Bolton die Herzogin von New Castle die Grafin von Godolphin Madame Kilmasegg und der Graf von Orkney waren auf eine Bootsfahrt Und sie fuhren flussaufwarts nach Chelsea Viele andere Barkassen mit Personen hohen Ranges nahmen daran teil die Zahl der Boote war so gross dass geradezu der ganze Fluss bedeckt war In einem Schiff der Stadtgilde spielten die Musiker die uber 50 Instrumente jeglicher Art verfugten Sie spielten den ganzen Weg von Lambeth wahrend die Boote mit der Stromung ohne Rudern nach Chelsea trieben die schonsten besonders fur diesen Anlass von Mr Handel komponierten Sinfonien welche Seiner Majestat derart gefielen dass sie auf dem Hin und Ruckweg dreimal wiederholt werden mussten Um elf ging Seine Majestat in Chelsea an Land wo ein Abendmahl zubereitet wurde und es sodann eine weitere Musikbegleitung gab die bis 2 Uhr andauerte Seine Majestat bestieg wieder Seine Barke und legte den gleichen Weg zuruck wahrend die Musik durchgehend erklang bis sie an Land gingen The Daily Courant 1 Orchesterbesetzung BearbeitenZwei Floten zwei Oboen Fagott zwei Horner zwei Trompeten zwei Solo Violinen Streicher Handels Wassermusik ist als Freiluftmusik geschrieben was eine starke Orchesterbesetzung mit Hornern und Trompeten notig machte Zeitzeugen wie auch der oben zitierte Zeitungsartikel des Daily Courant sprachen von einem Orchester mit funfzig Musikern Friedrich Bonet ein Gesandter des preussischen Konigs Friedrich der den Baron Kielmansegg wahrend der Themsefahrt begleitete berichtet von Hornern Trompeten Traversfloten des flutes allemandes Blockfloten des flutes francaises a bec Violinen und Bassen 2 Dass bei der Auffuhrung auf der Themse neben den Bassen Violoncelli und Kontrabasse auch ein Cembalo den Continuo Part mitgespielt hat gilt als wenig wahrscheinlich In fruhen Quellen ist auch kein bezifferter Bass zu finden Vermutlich wurde der Bass wie notiert von Fagott Violoncelli und Kontrabassen gespielt Die Bezifferung des Basses und somit der Einsatz vom Cembalo als Continuo Instrument stammt wahrscheinlich aus der Praxis die Wassermusik nicht mehr als Freiluftmusik sondern als Konzertstuck oder Theatermusik zu verwenden 3 Hans Ferdinand Redlich schrieb dazu in der Gesamtausgabe aus den 1960er Jahren Der Freiluft Charakter der ganzen Water Music legt nahe dass ursprunglich Continuo Instrumente nicht mitgewirkt haben konnen Auch durften Cembali auf einer flussabwarts gleitenden Barke kaum zu horen gewesen sein Von der spateren Firework Music wissen wir dass Handel sie fur die Zwecke einer normalen Konzertauffuhrung umarbeitete Es ist daher anzunehmen dass zumindest Teile der Water Music unter Handels Leitung spaterhin im Konzertsaal mit Continuo Unterstutzung erklungen sind Dass sich dieser Continuo hauptsachlich auf die von den Streichern ausgefuhrte Partien beschrankt haben wird und bei den solistischen Blaserepisoden ganz im Wegfall kam liegt auf der Hand Auch ist die Authentizitat seiner Bezifferung ganz ungesichert da kein komplettes Autograph vorliegt 4 Haufig kommen dagegen zusatzlich Pauken zum Einsatz welche in der Partitur allerdings nicht notiert sind Ihr Einsatz ebenso wie die Verwendung von Trompeten und Hornern und auch die eroffnende Ouverture mit der Folge langsam schnell unterstreichen den reprasentativen Charakter von Handels Wassermusik 5 Horner waren vermutlich die Lieblingsinstrumente von George I Ihren Klang liebte er als passionierter Jager Hingegen treten Trompeten traditionellerweise als Reprasentanten der Konigswurde auf Unter dem Aspekt der Freiluftmusik betrachtet ist der immer wiederkehrende Kontrast zwischen Hornern und Trompeten in den Satzen die unter HWV 349 zusammengefasst sind kein Kontrast zwischen laut und leise sondern zwischen verschiedenen Klangfarben Der Einsatz von Traversfloten war zu Beginn des 18 Jahrhunderts in England sehr selten Die Verwendung in Handels Wassermusik gilt als die fruheste englische Komposition fur dieses Instrument Da Traversflote und Blockflote an offener Luft klanglich nicht gut zu horen sind vermutet Siegbert Rampe dass ihre Partien durch Horner Trompeten Oboen oder Fagott verstarkt wurden Uberlieferung BearbeitenIm September 1714 wurde der Kurfurst Georg Ludwig von Hannover auf Grund der britischen Thronnachfolgeregelung britischer Konig George I Um seine Popularitat beim Volk zu steigern fuhrte der neue Konig erstmals im Sommer 1715 Wasserfahrten auf der Themse zwischen Whitehall und Chelsea durch 6 Laut der Zeitung Weekly Packet erklang dabei auch Musik Bei einer weiteren Fahrt am 5 Juli 1716 soll Musik von zwei Orchestern auf verschiedenen Schiffen gespielt worden sein Ob Handels Musik dabei erklang ist nicht uberliefert Erst der oben zitierte Bericht des Daily Courant erwahnt Handel als Dirigent und Komponisten einer solchen eigens fur den Anlass komponierten Unterhaltungsmusik Verbreitet ist auch die Annahme dass die Musik auch bei einer koniglichen Wasserfahrt aus Anlass der Hochzeit des Prinzen von Wales dem spateren George III mit der Prinzessin von Sachsen Gotha am 26 April 1736 erklungen sein soll 7 Diese Vermutung basiert lediglich auf der Tatsache dass Handel den Hymnus Sing unto God fur diese Hochzeit komponierte Hans Ferdinand Redlich spekuliert dass aus diesem Anlass die von ihm angenommene dritte Suite sich von der zweiten abgespalten hat Fur diese These fuhrt er Notenquellen an die die Satze der Suiten mischen Diese These lasst sich aber nach aktuellem Forschungsstand nicht halten Daher gilt lediglich die Auffuhrung der Wassermusik am 17 Juli 1717 als historisch gesichert Handels Autograph ist verschollen Erst im Oktober 2004 entdeckte Terence Best ein fruhes Manuskript von Handels Hauptkopisten von 1718 mit der Satzreihenfolge 1 22 8 Bis dato galten eine Transkription fur Tasteninstrument Claviertranskription von 1721 aus der Hand des Kopisten John Christopher Smith senior sowie eine Transkription aus dem Clavierbuch aus dem Besitz von Elizabeth Legh von 1722 ebenfalls von Christopher Smith senior niedergeschrieben und eine Partiturabschrift die vermutlich auf 1731 32 zu datieren ist als alteste Quellen fur Handels Wassermusik Die fruhe Claviertranskription von 1721 enthalt nicht alle Satze Sie sind zwar in der Partiturabschrift von 1731 32 1731 31 alle vorhanden allerdings in leicht geanderter Reihenfolge 1 6 8 9 7 10 22 Dahingegen weist das Manuskript vom 1718 und die Transkription aus dem Clavierbuch aus dem Besitz von Elizabeth Legh von 1722 die gleiche Satzreihenfolge auf 1 22 Spater im Zeitraum zwischen 1738 und 1743 handschriftlich angefertigte vollstandige Partituren haben alle Unterschiedliche Satzreihenfolgen Ihnen gemein ist aber dass das Trompetenmenuett Nr 22 nicht mehr den Zyklus abschliesst sondern nach dem zweiten fur Trompeten besetzten Stuck Nr 12 kommt Der Partiturabschrift von John Christopher Smith senior 1683 1763 aus der Henry Barrett Lennard Collection die etwa um 1738 entstand fehlt der Satz Nr 10 Ansonsten folgt sie der spateren Suiten Reihenfolge 1 10 11 12 16 17 13 15 18 15 Die 1743 ebenfalls von John Christopher Smith senior geschriebenen Partitur enthalt wieder den 10 Satz aber endet doch wieder mit den Holzblasersazten 1 12 22 16 17 13 15 18 21 Der erste veroffentlichte Druck unter dem Titel THE CELERBRATED WATER MUSICK IN SEVEN PARTS ediert von J Walsh erschien 1733 34 Er enthalt nicht alle Satze aber interessanterweise Angabe das der Bass von Cembalo oder Kontrabass gespielt werden soll a Thorough Bass for the HARPSICORD or BASS VIOLIN Die erste vollstandig gedruckte Partitur edierte 1788 Samuel Arnold fur eine unvollstandig gebliebenen Gesamtausgabe Bei der Reihenfolge der Satze orientierte sich Arnold an dem Clavierbuch aus dem Besitz von Elizabeth Legh von 1722 1 22 Friedrich Chrysander wiederum ubernahm 1886 ungepruft Arnolds Reihenfolge Die Chrysander Ausgabe bildete bis Mitte des 20 Jahrhunderts den Standard Das Studium der 1950 entdeckten Partiturabschrift von John Christopher Smith senior 1683 1763 aus der Henry Barrett Lennard Collection von 1738 fuhrte Experten wie Thurston Dart zur Annahme dass die Reihenfolge der Satze nach Instrumentierung und Tonarten sortiert und in drei Suiten umgestellt wurde 9 So entfallen auf die erste Suite die Hornsuite in F Dur die Satze Nr 1 10 auf die zweite die Trompetensuite in D Dur die Satze Nr 11 12 16 17 22 und auf die dritte die Flotensuite in G Dur die Satze Nr 13 15 18 21 Die sehr verbreitete Ausgabe von 1959 ubernahm diese Unterteilung in drei Suiten Ebenso wie Brian Priestman 10 1959 deklarierte so auch Roger Fiske 11 1973 in der Ausgabe dass die erste Suite in F Dur fur eine Wasserfahrt 1715 geschrieben wurde um 1717 durch die Teile der zweiten Suite in D Dur erganzt wurde Ihnen zur Folge wurde 1717 die zweite Suite in D Dur mit erganzend durch die umgearbeiteten Satzen der erste Suite auf der Themse dargeboten Am gleichen Tag soll in Chelsea dann die dritte Suite als Untermalung des Abendessens gespielt worden sein Bernd Baselt geht in seinem 1978 1986 erstellten Werkverzeichnis noch einen Schritt weiter und teilt allen drei Suiten unterschiedliche Anlasse und Entstehungsdaten zu 12 So sei die die erste Suite 1715 die zweite 1717 und die dritte 1736 entstanden Ebenso manifestiert Baselt in seinem Werkverzeichnis die Gliederung in die drei Suiten durch die Vergabe der HWV Nummer 348 1 350 22 In der zuvor erschienenen Gesamtausgabe aus den 1960er Jahren floss die Gliederung in die drei Suiten auch ein Der Herausgeber Hans Ferdinand Redlich schrieb dazu Fur praktische Auffuhrungszwecke wird sich die hier durchgefuhrte Teilung des gesamten Materials in drei Suitenkomplexe empfohlen Diese drei Suiten konnen naturlich auch gekurzt und in Auswahl dargeboten werden Keinesfalls sollten jedoch die drei scharf gesonderten Tonartenkreise des F D und G vermengt werden 13 Parallel zu der Annahme dass die Wassermusik in drei Suiten unterteilt ist festigte sich in Kreisen der historisch informierten Auffuhrungspraxis die Erkenntnis dass es lediglich zwei Suiten seien Dabei orientierte man sich an der Chrysander Ausgabe von 1886 So fasste Trevor Pinnock 1983 in einer Aufnahme mit The English Concert die ersten Satze zu einer Suite in F Dur zusammen Nr 1 10 Die zweite Suite umschliesst bei ihm D und G Dur Satze Nr 11 22 Die Reihenfolge folgte der Chrysander Ausgabe und wich damit von der ublichen Suiten Reihenfolge ab Durch den Fund des Manuskriptes von 1718 durch Terence Best 2004 und der Einordnung von ihm und Christopher Hogwood in der aktuellen Gesamtausgabe 2007 wurde diese Reihenfolge bestatigt Rezeption BearbeitenHistorisch lasst sich lediglich nachweisen dass die Wassermusik wie am 17 Juli 1717 als Begleitmusik zu einer Wasserfahrt erklungen ist 14 In den 1720er bis 1740er Jahren erklang sie als Begleitmusik fur Theaterstucke in mehreren Londoner Theatern Dabei wurde sie fur den Zweck der Auffuhrung bearbeitet Nur einzelne Satze wurden gespielt Pauken kamen zum Einsatz und wahrscheinlich auch ein Cembalo als Continuo Instrument Letzteres ist aber Spekulation die auf der damaligen Auffuhrungspraxis basiert konkrete Belege gibt es dafur nicht 1743 unter dem Titel HANDEL S Celebrated WATERMUSIC Compleat Set for HARPSICORD eine Bearbeitung der Wassermusik fur Cembalo Spatestens seit dieser Bearbeitung gilt die Verwendung eines Cembalo als Continuo in Konzertauffuhrungen mit Orchester als wahrscheinlich Ausserdem wurde Handels Musik auch zu Lehrzwecken verwendet Zwischen 1746 und 1770 erschien sie in mehrere Lehrwerke fur Querflote Horn und Violine Zusatzlich arrangierte man Nr 7 und 18 22 als einzelne eigenstandige Instrumentalstucke und sogar als Lied Heute gehort die Wassermusik neben der Feuerwerksmusik zu den bekanntesten Werken Handels und ist im Konzertrepertoire fest verankert Weblinks BearbeitenWassermusik Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Partitur der Water Music Handel Werkausgabe hrsg v Friedrich Chrysander Leipzig 1886 Audio einer Auffuhrung aller drei Suiten durch die Englischen Barocksolisten unter John Eliot Gardiner 59 Minuten Audio der Einspielung von The English Concert con strumenti originali unter der Leitung von Trevor Pinnock 1983 Literatur BearbeitenZeitungsartikel Roger Fiske Deutsche Ubersetzung Stefan de Haan 1973 HANDEL THE WATER MUSIC WASSERMUSIK Ernst Eulenburg Ltd London Hans Ferdinand Redlich HANDEL Water Music Wassermusik Barenreiter Kassel 1976 Das neue Lexikon der Musik in vier Banden 1996 J B Metzler StuttgartSiehe auch BearbeitenFeuerwerksmusikEinzelnachweise Bearbeiten The Daily Courant 17 Juli 1717 S 76 77 zitiert nach Donald Burrows Handel 2 Auflage Oxford 2012 S 101 Siegbert Rampe Water Musick Musick for the Royale Fireworks in ders Hg Handels Instrumentalmusik Das Handel Handbuch 5 Laaber Verlag Laaber 2009 S 505 527 Terence Best und Christopher Hogwood Vorwort in Georg Friedrich Handel Wassermusik Feuerwerksmusik Hallische Handel Ausgabe Serie IV Instrumentalmusik Band 13 Barenreiter Kassel 2007 S VII XXIV Hans Ferdinand Redlich Zum vorliegenden Band in Georg Friedrich Handel Wassermusik Feuerwerksmusik Hallische Handel Gesamtausgabe Serie VI Instrumentalmusik Band 13 hrsg Hans Ferdinand Redlich Barenreiter Kassel 1962 S VII XIII Siegbert Rampe Water Musick Musick for the Royale Fireworks in ders Hrsg Handels Instrumentalmusik Das Handel Handbuch 5 Laaber Verlag Laaber 2009 S 505 527 Siegbert Rampe Water Musick Musick for the Royale Fireworks in ders Hrsg Handels Instrumentalmusik Das Handel Handbuch 5 Laaber Verlag Laaber 2009 S 505 527 Hans Ferdinand Redlich Zum Vorliegenden Band in Georg Friedrich Handel Wassermusik Feuerwerksmusik Hallische Handel Gesamtausgabe Serie VI Instrumentalmusik Band 13 hrsg ders Barenreiter Kassel 1962 S VII XIII Siegbert Rampe Water Musick Musick for the Royale Fireworks in ders Hrsg Handels Instrumentalmusik Das Handel Handbuch 5 Laaber Verlag Laaber 2009 S 505 527 Terence Best und Christopher Hogwood Vorwort in Georg Friedrich Handel Wassermusik Feuerwerksmusik Hallische Handel Ausgabe Serie IV Instrumentalmusik Band 13 Barenreiter Kassel 2007 S VII XXIV George Frederick Handel The Water Music hrsg von Brain Pristman Edition Eulenburg 6147 London 1959 Georg Frederik Handel Water Music hrsg von Roger Fiske Edition Eulenburg 1308 London 1973 Siegbert Rampe Water Musick Musick for the Royale Fireworks in ders Hrsg Handels Instrumentalmusik Das Handel Handbuch 5 Laaber Verlag Laaber 2009 Hans Ferdinand Redlich Zum Vorliegenden Band in Georg Friedrich Handel Wassermusik Feuerwerksmusik Hallische Handel Gesamtausgabe Serie VI Instrumentalmusik Band 13 hrsg ders Barenreiter Kassel 1962 S VII XIII hier S X Terence Best und Christopher Hogwood Vorwort in Georg Friedrich Handel Wassermusik Feuerwerksmusik Hallische Handel Ausgabe Serie IV Instrumentalmusik Band 13 Barenreiter Kassel 2007 S VII XXIV Normdaten Werk GND 300066341 lobid OGND AKS LCCN n80008124 VIAF 177403206 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wassermusik Handel amp oldid 235275065