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Neue Musik englisch new music franzosisch nouvelle musique ist der Sammelbegriff fur eine Fulle unterschiedlicher Stromungen der komponierten westlichen Kunstmusik von etwa 1910 bis zur Gegenwart Ihr Schwerpunkt liegt in Kompositionen der Musik des 20 Jahrhunderts bzw in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Sie ist insbesondere durch teils radikale Erweiterungen der klanglichen harmonischen melodischen rhythmischen Mittel und Formen charakterisiert Diese Charakterisierung betrifft die Anfange der Neuen Musik und gilt nur eingeschrankt fur die Minimal Music oder fur Konzepte die Jazz und andere zeitgenossische Musik miteinander kombinieren crossover Musik Ihr ist die Suche nach neuen Klangen neuen Formen oder nach neuartigen Verbindungen alter Stile zu eigen was teils durch Fortfuhrung bestehender Traditionen teils durch bewussten Traditionsbruch geschieht und entweder als Fortschritt oder als Erneuerung Neo oder Post Stile erscheint Grob gliedert sich Neue Musik in die Zeit von etwa 1910 bis zum Zweiten Weltkrieg oft als Moderne bezeichnet und der als radikal empfundenen Neuorientierung nach dem Zweiten Weltkrieg meist als Avantgarde apostrophiert bis zum 21 Jahrhundert Letztere Zeit wird mitunter in die 50er 60er und 70er Jahre untergliedert wobei die letzten drei Jahrzehnte bislang nicht weiter differenziert werden der zusammenfassende Begriff Postmoderne hat sich nicht durchgesetzt Um die Musik der Gegenwart im engeren Sinne naher zu bezeichnen wird der Begriff Zeitgenossische Musik engl contemporary music frz musique contemporaine benutzt ohne dass damit eine feste Periodisierung angesprochen ist Der Begriff neue Musik wurde durch den gleichnamigen Vortrag des Musikjournalisten Paul Bekker von 1919 gepragt 1 2 Vertreter der Neuen Musik werden gelegentlich als Neutoner bezeichnet 3 Inhaltsverzeichnis 1 Kompositorische Mittel und Stile 2 Historische Voraussetzungen 3 Geschichtlicher Uberblick 3 1 Die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert 3 2 Moderne 1900 1933 3 2 1 Impressionismus oder Debussy Ravel Dukas 3 2 2 Wiener Schule oder Schonberg Webern Berg 3 2 3 Expressionismus 3 2 4 Atonalitat 3 3 Bruch durch Faschismus oder Der Zweite Weltkrieg 3 4 Die Institutionalisierung und der musikalische Neuanfang nach 1945 3 4 1 Serialismus 3 4 2 Aleatorik und musikalische Graphik 3 4 3 Tonbandmusik Musique concrete und Elektronische Musik 3 4 4 Klangkomposition 3 4 5 Sprachkomposition instrumentales Theater 3 4 6 Andere Stromungen 3 5 Globale Veranderungen 4 Foren 5 Ensembles Auswahl 6 Organisationen und Institutionen 7 Studios fur Neue Musik 8 Zeitschriften 9 Siehe auch 10 Literatur 10 1 Gesamtdarstellungen 10 2 Moderne 10 3 Avantgarde 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseKompositorische Mittel und Stile BearbeitenDer wichtigste Schritt im Sinne der Neuorientierung der musikalischen Sprache ist im Bereich der Harmonik vollzogen worden namlich die Tonalitat schrittweise aufzugeben hin zur freien Atonalitat und schliesslich zur Zwolftontechnik Die Tendenz immer komplexere Akkordbildungen zu verwenden fuhrt bereits gegen Ende des 19 Jh in harmonische Bereiche die sich mit der zu Grunde liegenden Dur Moll Tonalitat nicht mehr eindeutig erklaren lassen ein Prozess der schon bei Richard Wagner und Franz Liszt seinen Anfang nimmt Hieraus nun zieht Arnold Schonberg mit seinen Schulern Alban Berg und Anton Webern die planvollste Konsequenz die in der Formulierung 1924 der Methode der Komposition mit zwolf nur aufeinander bezogenen Tonen Dodekaphonie gipfelt Diese atonalen Kompositionsregeln stellen den Komponisten ein Handwerkszeug zur Verfugung das die Prinzipien der Tonalitat zu vermeiden hilft Die Bezeichnung als Zweite Wiener Schule in Analogie zur Ersten Wiener Schule Joseph Haydn Wolfgang Amadeus Mozart Ludwig van Beethoven verrat schon die Sonderstellung die dieser Komponistengruppe als Vermittlungsinstanz zukommt Das Prinzip alle zwolf Tone der temperierten Skala gleichberechtigt ohne Bevorzugung einzelner Tone planvoll zu verwenden scheint in den ersten zwei Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts verschiedene Komponisten beschaftigt zu haben die simultan aber unabhangig von Schonberg zu ahnlich kuhnen Ergebnissen vorstiessen Zu diesen Experimentatoren in deren Werken sich zwolftonige und serielle Ansatze erkennen lassen gehort zunachst Josef Matthias Hauer der sich offentlich mit Schonberg um das Urheberrecht an der Zwolftonmusik stritt Ferner ist Alexander Skrjabin zu nennen dessen atonale auf Quartenschichtung basierende Klangzentrumstechnik in der Folge einer ganzen Generation junger russischer Komponisten den Weg zu bemerkenswerten Experimenten geebnet hat Die Bedeutung dieser im Klima der Revolutionen von 1905 und 1917 hervorgetretenen Komponistengeneration fur die Neue Musik konnte erst in der zweiten Jahrhunderthalfte ins Bewusstsein dringen da sie bereits in den spaten 1920er Jahren von der stalinistischen Diktatur systematisch ausgeschaltet wurde Hier seien stellvertretend Nikolai Roslawez Arthur Lourie Alexander Mossolow und Iwan Wyschnegradsky genannt Ein grosses Manko der Aufgabe der Dur Moll Tonalitat war jedoch der weitgehende Verlust der formbildenden Krafte dieses harmonischen Systems Diesem Mangel begegneten die Komponisten auf sehr unterschiedliche Weise Zur Vermeidung der klassisch romantisch gepragten musikalischen Formen wahlte man nun fur die Neue Musik teilweise freie Rhapsodie Fantasie oder neutrale Konzert Orchesterstuck Bezeichnungen oder selbstgewahlte mitunter extrem kurze aphoristische Formen Webern Schonberg Andere hielten an uberkommenen Formen fest obwohl ihre Werke selbst dieses Konzept ad absurdum fuhren bzw die tradierten Formvorstellungen mit neuen Inhalten fullen einsatzige Klaviersonaten von Skrjabin Sonatensatzform unter Aufgabe der diese erst begrundenden Tonalitat bei Schonberg Selbst der fundamentale Grundgedanke einer kontinuierlichen zielgerichteten Verarbeitung musikalischer Gedanken innerhalb eines Werkes verliert parallel zum Verlust des Fortschrittsglaubens des 19 Jahrhunderts seinen Primat Neue Moglichkeiten der Formgestaltung uber bisher eher stiefmutterlich behandelte Parameter der Musik wie die Klangfarbe den Rhythmus die Dynamik systematische bzw freie Montagetechniken bei Igor Strawinsky oder Charles Ives die Ablehnung der Zeitgerichtetheit von Musik sowie ein zunehmender Individualismus beanspruchen ihren Platz Eine musikalische Quelle deren Potential ebenfalls zu Experimenten genutzt wurde ist die Folklore Hatten schon vorhergehende Komponistengenerationen immer wieder exotische Sujets gewahlt um von den herrschenden Kompositionsregeln abweichende Strukturen zu legitimieren so ist erstmals bei Claude Debussy in grosserem Masse eine stilistische und strukturelle Anverwandlung der javanischen Gamelanmusik zu beobachten die dieser 1889 auf der Pariser Weltausstellung kennengelernt hatte In diesem Zusammenhang ist das Werk Bela Bartoks als vorbildhaft zu betrachten der bereits 1908 die meisten grundlegenden Eigenarten seines neuartigen Stils mittels der systematischen Auseinandersetzung mit der Folklore des Balkans erkundet hatte Im Zuge dieser Entwicklung gelangt Bartok mit seinem Allegro barbaro 1911 zur Behandlung des Klaviers als Schlaginstrument das in der Folge den Umgang der Komponisten mit diesem Instrument massgeblich beeinflusste Die rhythmischen Komplexitaten wie sie die slawische Folklore in besonderem Masse hervorbringt vgl Rhythmik in der bulgarischen Volksmusik hat sich auch Igor Strawinsky in seinen fruhen Ballettkompositionen die fur Sergei Djagilews Ballets Russes entstanden sind angeeignet Bezeichnenderweise nutzt Strawinsky fur sein in dieser Hinsicht revolutionarstes Experiment Le sacre du printemps 1913 eine vorgegebene barbarisch heidnische Buhnenhandlung Strawinsky ist es auch der im weiteren Verlauf der 1910er Jahre seinen Kompositionsstil nun in eine Richtung fortentwickelt die beispielgebend fur den Neoklassizismus wird In Frankreich traten verschiedene junge Komponisten auf den Plan die sich einer ahnlichen betont antiromantischen Asthetik verschrieben Um Erik Satie bildete sich die Groupe des Six deren fuhrender Theoretiker Jean Cocteau war In Deutschland ist Paul Hindemith der prominenteste Vertreter dieser Richtung Den Vorschlag sich zur Erneuerung der musikalischen Sprache des musikalischen Formenkanons etwa des Barock zu bedienen war bereits von Ferruccio Busoni in seinem Entwurf einer neuen Asthetik der Tonkunst unterbreitet worden Im Fruhjahr des Jahres 1920 formulierte Busoni diesen Gedanken erneut in einem Aufsatz mit dem Titel Junge Klassizitat Aussergewohnlich sind des Weiteren die radikalen Experimente die den Moglichkeiten der mikrotonalen Musik gewidmet sind Zu nennen waren hier Alois Haba der von Busoni ermutigt seine Voraussetzungen im bohmisch mahrischen Musikantentum fand und andererseits Iwan Wyschnegradsky dessen Mikrotonalitat als konsequente Weiterentwicklung der Klangzentrumstechnik Alexander Skrjabins zu begreifen ist Im Gefolge des in der bildenden Kunst angesiedelten italienischen Futurismus um Filippo Tommaso Marinetti und Francesco Balilla Pratella entwarf Luigi Russolo in seinem Manifest Die Kunst der Gerausche 1913 1916 einen als Bruitismus bezeichneten Stil der sich neu konstruierter Gerauscherzeuger der sogenannten Intonarumori bediente 4 Das musikalische Ausdrucksspektrum wird noch durch ein weiteres interessantes Experiment erweitert das ebenfalls in den Bereich musikalischer Nutzanwendung von Gerauschen vordringt namlich die tone clusters genannten Tontrauben von Henry Cowell Zu durchaus vergleichbaren Tonballungen tendieren auch einige der fruhen Klavierstucke Leo Ornsteins und George Antheils Mit Edgar Varese und Charles Ives seien noch zwei Komponisten erwahnt deren in jeder Hinsicht aussergewohnliche Werke sich keiner grosseren Stromung zuschlagen lassen und die erst in der zweiten Jahrhunderthalfte im vollen Umfang ihrer Bedeutung wahrgenommen wurden Die zunehmende Industrialisierung die langsam alle Lebensbereiche zu erfassen begann schlagt sich in einer Technikbegeisterung und kompositorischen Maschinenasthetik nieder die zunachst von der futuristischen Bewegung getragen wurde Somit rucken die verschiedenen technischen Innovationen wie die Erfindung der Elektronenrohre die Entwicklung der Rundfunktechnik der Tonfilm und die Tonbandtechnik ins musikalische Gesichtsfeld Diese Innovationen begunstigten die Entwicklung neuer elektrischer Spielinstrumente was auch hinsichtlich der fur sie geschaffenen Originalkompositionen von Bedeutung ist Hervorzuheben waren hier Lew Termens Thermenvox Friedrich Trautweins Trautonium und die Ondes Martenot des Franzosen Maurice Martenot Die teils enthusiastische Fortschrittshoffnung die sich an die musikalische Nutzanwendung dieser fruhen Experimente knupfte ist jedoch nur teilweise in Erfullung gegangen Dennoch besassen die neuen Instrumente und technischen Entwicklungen ein musikalisch inspirierendes Potential das sich bei einigen Komponisten in ausserordentlich visionaren Konzeptionen niederschlug die erst Jahrzehnte spater tatsachlich technisch realisiert werden konnten In diesen Kontext gehoren die ersten kompositorischen Auseinandersetzungen mit den musikalischen Moglichkeiten von Selbstspielklavieren Die mediale Verbreitung von Musik mittels Schallplatte und Rundfunk ermoglichte den enorm beschleunigten Austausch und Aufnahme von bis dato fast unbekannten musikalischen Entwicklungen wie sich anhand der rasanten Popularisierung und Rezeption des Jazz nachvollziehen lasst Allgemein kann festgestellt werden dass die Zeit ab etwa 1920 eine des allgemeinen Aufbruchs zu neuen Ufern war mit vielen sehr verschiedenen Ansatzen Im Wesentlichen hat sich dieser Pluralismus an Stilarten bewahrt bzw nach einer kurzen Zeit wechselseitiger Polemik von Serialismus und Anhangern traditioneller Kompositionsrichtungen ab etwa Mitte der 1950er Jahre wieder eingestellt Historische Voraussetzungen BearbeitenIm 20 Jahrhundert setzte sich eine Entwicklungslinie des musikalischen Fortschritts fort jeder noch heute bekannte Komponist hat etwas dazu beigetragen Diese alte Sehnsucht nach Fortschritt und Modernitat durch bewusste Absonderung von Tradition und Konvention kann jedoch in der abendlandischen durch Wissenschaft und Technik gepragten Gesellschaft fetischhaften Charakter annehmen Das Erscheinen des Neuen ist dabei auch immer von einem Gefuhl der Unsicherheit und Skepsis begleitet Noch zu Beginn des 20 Jh war der Umgang mit Musik und die Diskussion uber deren Sinn und Bestimmung einem verschwindend geringen aber umso sachkundigeren Teil der Gesellschaft vorbehalten Dieses Verhaltnis der kleinen elitaren Gruppe Privilegierter hier und der grossen unbeteiligten Masse dort hat sich durch die zunehmende mediale Verbreitung von Musik nur ausserlich gewandelt Musik ist zwar fur jeden erreichbar doch fehlt es was das Verstehen der Neuen Musik betrifft in vielen Fallen an Bildung auch der des Gehors Die dergestalt veranderte Beziehung zwischen Mensch und Musik liess die asthetischen Fragen uber Wesen und Zweck der Musik zur offentlichen Debatte werden In der Musikgeschichte entstanden Ubergangsphasen Epochengrenzen in denen das Alte und das Neue gleichzeitig in Erscheinung traten Der tradierte Zeit oder Epochenstil wurde noch gepflegt parallel dazu aber schon eine jeweils neue Musik eingefuhrt die diesen in der Folge abloste Diese Ubergange wurden von den Zeitgenossen immer auch als Erneuerungsphasen begriffen und dementsprechend bezeichnet Die Ars Nova des 14 Jahrhunderts etwa fuhrt ebenfalls das Neue im Namen ebenso charakterisiert Renaissance einen bewusst gewahlten Neuanfang Die Ubergangsphasen sind zumeist von einer Steigerung der Stilmittel gekennzeichnet in der diese im Sinne eines Manierismus bis zur Unsinnigkeit ubertrieben werden Der Stilwandel zur neuen Musik vollzieht sich dann zum Beispiel durch die Herauslosung eines der tradierten Stilmittel auf dessen Basis dann systematisch ein kompositorisch asthetischer Fortschritt angestrebt und realisiert werden kann oder auf der allmahlichen Bevorzugung parallel dazu eingefuhrter Alternativen In diesem Sinne kann man die klassisch romantische Musik des 19 Jh als Steigerung der Wiener Klassik begreifen Die Steigerung der Mittel macht sich hier am augenfalligsten im Quantitativen bemerkbar Lange und Besetzungsstarke der romantischen Orchesterkompositionen nahmen drastisch zu Ausserdem ruckten das gesteigerte Ausdrucksbedurfnis und aussermusikalische poetische Inhalte verstarkt ins Blickfeld der Komponisten Als Reaktion auf die verschiedenen revolutionaren gesellschaftlichen Ereignisse des Jahrhunderts mussen auch die Versuche musikalische Nationalstile zu schaffen gewertet werden Des Weiteren veranderten sich die auf Mazenatentum und Verlegertatigkeit basierenden wirtschaftlichen Bedingungen fur die Musiker Die sozialen und politischen Umstande wirkten sich auf die Zusammensetzung des Publikums und die Organisation des Konzertlebens aus Hinzu kam noch eine starke Individualisierung Personalstil der romantischen Tonsprache n Geschichtlicher Uberblick BearbeitenDie folgende Ubersicht gibt nur schlagwortartig eine Orientierung uber die entsprechenden Zeitabschnitte herausragende Komponisten groben Stil Charakteristika und Meisterwerke Entsprechende Vertiefung bleibt dann den Hauptartikeln vorbehalten Jede Periodisierung ist eine Verkurzung Vielfach finden die teils gegensatzlich scheinenden Stile nicht nur gleichzeitig statt sondern es haben viele Komponisten in mehreren Stilen mitunter auch in ein und demselben Werk komponiert Auch wenn fur einen Stil oder eine Periode ein Komponist als herausragend erscheint gab es stets eine Vielzahl an Komponisten die ebenfalls mustergultige Werke in mitunter sehr eigenstandiger Weise geschrieben haben Es gilt jedes gelungene Werk verdient eine eigene Betrachtung und Einordnung unabhangig von dem Rahmen in den es aus stilistischen Grunden gewohnlich gestellt wird Grundsatzlich gilt fur Zuordnungen von Werken zu Stilen das Diktum von Rudolf Stephan Werden jedoch stilistische Kriterien vorausgesetzt so konnen auch solche Werke von zahlreichen anderen meist jungeren Komponisten zugezahlt werden Doch bei in diesem Zusammenhang durchaus zu nennenden Werken werden dann Grenzen fuhlbar die vielleicht nicht exakt fixierbar sind die aber doch um mit Maurice Merleau Ponty zu sprechen rasch als bereits uberschrittene bemerkt werden 5 Ein fixiertes Stil oder Epochen Schema gibt es nicht und ist prinzipiell nicht moglich Alle Zuschreibungen von Gemeinsamkeiten oder Unterschieden sind Interpretation die einer genauen Erlauterung bedurfen Dass die Einordnung von Werken teils nach stilistischen Begriffen z B Expressionismus und teils nach kompositionstechnischen Kriterien z B Atonalitat geschieht fuhrt zwangslaufig zu vielfachen Uberschneidungen Die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Paul Bekker pragte 1919 pragte den Begriff Neue Musik und setzte sich fortan fur deren erste Wegbereiter ein Gustav Mahler Franz Schreker Arnold Schonberg und Ernst KrenekDiesen Steigerungstendenzen waren die uberkommenen kompositorischen Mittel der Klassik nur bis zu einem gewissen Grad gewachsen Gegen Ende des 19 Jh begann sich die musikalische Entwicklung abzuzeichnen in der Paul Bekker dann ruckwirkend die neue Musik 1 als Terminus schrieb man sie erst spater mit grossem N erkannte Sein Augenmerk hatte sich dabei zunachst besonders auf Gustav Mahler Franz Schreker Ferruccio Busoni und Arnold Schonberg gerichtet Insgesamt hatte sich die Jahrhundertwende als Aufbruchs bzw Verfallsphase begriffen Jedenfalls stand sie unter dem Vorzeichen der Modernitat als deren Radikalisierung man die Neue Musik betrachten kann und deren vielfaltige Konsequenzen das gesamte 20 Jahrhundert beeinflusst haben Der qualitative Unterschied dieses Epochenubergangs zu den fruheren besteht im Wesentlichen darin dass nun einige Komponisten ihren historischen Auftrag darin sahen das Neue aus der Tradition heraus zu entwickeln und konsequent nach neuen Mitteln und Wegen zu suchen die die uberkommene klassisch romantische Asthetik vollstandig zu ersetzen in der Lage waren Der gezielte Bruch mit der Tradition ist das markanteste Merkmal dieser Ubergangsphase Der Erneuerungswille erfasst dabei nach und nach samtliche Stilmittel Harmonik Melodik Rhythmik Dynamik Form Orchestrierung usw Die neuen musikalischen Stile der Jahrhundertwende stehen jedoch noch deutlich im Traditionszusammenhang des 19 Jh Der fruhe Expressionismus beerbt die Romantik und steigert deren psychologisierten Ausdruckswillen der Impressionismus verfeinert die Klangfarben usw Aber schon bald werden auch diejenigen Parameter berucksichtigt und fur musikalische Experimente genutzt die bisher nur marginale Bedeutung hatten wie der Rhythmus oder aber als bedeutendes Novum der Einbezug von Gerauschen als musikalisch formbares Material Die fortschreitende Technisierung der urbanen Lebensumstande fand im Futurismus ihren Niederschlag Signifikant ist weiterhin das gleichberechtigte Nebeneinander sehr unterschiedlicher Verfahrensweisen im Umgang mit und im Verhaltnis zur Tradition Auf jeden Fall lasst sich die Neue Musik nicht als ubergeordneter Stil begreifen sondern kann nur anhand einzelner Komponisten oder sogar einzelner Werke in den verschiedenen Stilen ausgemacht werden Das 20 Jh erscheint somit als ein Jahrhundert der Polystilistik Das Neue wurde zunachst weder kommentarlos hingenommen noch von der Mehrheit des Publikums begrusst Die Urauffuhrung besonders avancierter Stucke fuhrte regelmassig zu heftigsten Reaktionen seitens des Publikums die in ihrer Drastik eher befremdlich wirken Die lebhaften Beschreibungen verschiedener legendarer Skandalauffuhrungen z B Richard Strauss Salome 1905 Strawinskis Le sacre du printemps 1913 mit Handgemenge Schlusselpfeifen Polizeieinsatz wie das journalistische Echo mit unverhohlener Polemik und derben Diffamierungen bezeugen den schweren Stand den die Neutoner von Anfang an hatten Immerhin scheint die Neue Musik in diesem fruhen Stadium noch auf ein erstaunlich hohes offentliches Interesse gestossen zu sein Mit zunehmender Akzeptanz des Publikums stellte sich jedoch auch eine gewisse skandalose Erwartungshaltung ein Daraus wiederum resultiert ein diskreter Zwang zu Originalitat Modernitat und Neuigkeit der die Gefahr der modischen Verflachungen und routinierten Wiederholung in sich birgt Die Komponisten der Neuen Musik haben es weder sich noch ihren Zuhorern und Interpreten leichtgemacht Unabhangig von der Art ihrer musikalischen Experimente scheinen sie schnell festgestellt zu haben dass das Publikum ihren mitunter sehr anspruchsvollen Schopfungen hilf und verstandnislos gegenuberstand Das war fur viele umso enttauschender da es sich ja um eben dasselbe Publikum handelte das den Meistern der klassisch romantischen Tradition als deren legitime Erben man sich verstand einhelligen Beifall zollte Man erkannte in der Folge den Erklarungsbedarf des Neuen Viele Komponisten bemuhten sich daher den zum Verstandnis ihrer Werke theoretischen und asthetischen Unterbau gleich mitzuliefern In besonderer Weise ist das musikwissenschaftliche und musiktheoretische Schrifttum etwa Schonbergs oder aber Busonis visionarer Entwurf einer neuen Asthetik der Tonkunst 1906 von grossem Einfluss auf die Entwicklung der Neuen Musik Ebenfalls bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der von Kandinsky und Marc herausgegebene Almanach Der Blaue Reiter 1912 der unter anderem einen Aufsatz uber Die freie Musik des russischen Futuristen Nikolai Kulbin enthalt Diese Bereitschaft zur intellektuellen und handwerklichen Auseinandersetzung mit den ungelosten Problemen der Tradition wie die mitunter unbeugsame Haltung in der Verfolgung der gesteckten kompositorischen Ziele und Versuchsanordnungen sind weitere charakteristische Merkmale der Neuen Musik Der unter diesen Voraussetzungen entstehende Stilpluralismus setzt sich bis in die Gegenwart fort Insofern taugt der Terminus Neue Musik weder als Epochen noch als Stilbezeichnung Vielmehr besitzt er eine qualitative Konnotation die mit dem Mass der Originalitat im Sinn von neuartig oder unerhort der Herstellungsmethode wie des Endergebnisses zusammenhangt Expressionismus und Impressionismus aber auch Stilrichtungen der bildenden Kunst wie Futurismus und Dadaismus bieten asthetische Grundlagen auf denen Neue Musik entstehen kann Vielleicht kann man am ehesten diejenigen Komponisten und Werke die sich im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts dann als Klassiker der Moderne im Konzertbetrieb haben etablieren konnen und deren Neuerungen in den Kanon der Kompositionstechniken Eingang gefunden haben unter der Uberschrift Neue Musik zu verstehen suchen Also neben Arnold Schonberg und Anton Webern noch Igor Strawinski Bela Bartok und Paul Hindemith Die Darstellung und Beurteilung der historischen Entwicklung auf der Basis einer angenommenen Rivalitat zwischen Schonberg und Strawinski ist ein Konstrukt das auf Theodor W Adorno zuruckzufuhren ist Eine deutliche Zasur stellt der Zweite Weltkrieg dar Viele der fruhen stilistischen formalen und asthetischen Experimente der Neuen Musik gehen dann in den Kanon des kompositorischen Handwerkszeugs uber der ab der Jahrhundertmitte gelehrt und an eine junge Generation von Komponisten wiederum neuer Musik weitergegeben wurde In dieser Hinsicht sind auch die technischen Innovationen der Schallaufzeichnung und Rundfunktechnik ursachlich mit der Neuen Musik verbunden Zunachst einmal haben sie massgeblich zur Popularisierung der Musik beigetragen und auch einen Wandel der Publikumsstruktur bewirkt Weiterhin gewahrten sie zum ersten Mal in der Musikgeschichte einen Einblick in die Interpretationsgeschichte alter wie neuer Musik Sie ermoglichten letztlich die technisch reproduzierte Gegenwart jeglicher Musik Ausserdem ist diese Technik selbst ein Novum deren musikalisches Potential von Anfang an systematisch erforscht und von Komponisten in entsprechenden kompositorischen Experimenten genutzt wurde Moderne 1900 1933 Bearbeiten Impressionismus oder Debussy Ravel Dukas Bearbeiten Hauptartikel Impressionismus Musik Impressionismus ist die Ubertragung des Begriffs aus der bildenden Kunst auf eine Musik von etwa 1890 bis zum Ersten Weltkrieg in der klangliche Atmosphare dominiert und farbliche Eigenwertigkeit betont ist Sie unterscheidet sich von der gleichzeitig stattfindenden Spatromantik mit ihrer schwerlastenden Uberladenheit durch mediterrane Leichtigkeit und Beweglichkeit was spukhafte oder schattenhafte Stimmungen nicht ausschliesst und durch die Vermeidung komplexer Kontrapunktik und exzessiver Chromatik zugunsten sensibler Klangfarbengestaltung insbesondere bei der Orchesterinstrumentation Zentrum dieser Stromung ist Frankreich die Hauptvertreter sind Claude Debussy Maurice Ravel der allerdings auch viele Werke komponierte die nicht als impressionistisch bezeichnet werden konnen und Paul Dukas Das Moment der Farbe die Freiheit in der Form und einen Hang zum Exotismus haben die musikalischen Werke mit denen der Malerei gemeinsam Durch die Pariser Weltausstellung von 1889 lernte Claude Debussy das Klangbild javanischer Gamelan Ensembles das ihn stark beeinflusste ebenso wie die Chinoiserien seiner Zeit Neben der Verwendung von Pentatonik etwa in Preludes I Les collines d Anacapri und Ganztonskalen z B in Preludes I Voiles verwendet Debussy von der damaligen Salonmusik bspw Preludes I Minstrels und der fruhen Jazzmusik entlehnte Harmonik so in Children s Corner und Golliwogg s Cakewalk Ahnlich wie Ravel liebte Debussy das Kolorit der spanischen Tanzmusik Dass manche Werke Debussys die den Charakteristika des Impressionismus genugen aus guten Grunden auch dem Art nouveau dem Jugendstil oder dem Symbolismus zugerechnet werden konnen zeigt nur dass die bildnerisch literarischen Parallelen zwar manche gemeinsamen Stil Merkmale tragen daraus aber keine eindeutige Stil Zuordnung abgeleitet werden kann Die Charakteristika impressionistischer Musik sind Melodik durch Pentatonik Kirchentonarten Ganztonleitern und exotische Skalen gefarbt sind in ihrer Kerngestalt eng auf die Akkordik bezogen oft weitschweifend maandernd ohne deutliche Binnengliederung Harmonik Auflosung der Kadenz als strukturbildendes Merkmal Verschleierung der Tonalitat Ubergang zu Bitonalitat und Polytonalitat Wandel in der Einstellung zur Dissonanz kein Zwang mehr zu Auflosung von dissonanten Akkorden Vorliebe fur alterierte Akkorde Schichtung von Akkorden Dominante und Tonika gleichzeitig in Terzen bis zur Undezime Quarten und Quintenschichtungen Rhythmik Tendenz zur Taktverschleierung bis hin zur Aufhebung von Taktschemata Metrik wird unwichtig Akzente werden frei gesetzt haufiger Taktwechsel haufige Synkopen Instrumentation Differenzierung von Farbnuancen Suche nach neuen Klangwirkungen mit Vorliebe zu Verschmelzungsklangen flirrende schillernde verschwimmende Klangflachen mit reicher innerer Bewegung Setzungen von Klangtupfen Pointillismus Vorliebe fur Harfe Differenzierte Pedalwirkungen in der Klaviermusik Vielfach wird bereits Arnold Schonbergs Idee einer Klangfarbenmelodie realisiert Form Auflockerung und Verlassen traditioneller Formen keine starren Formschemata Oft zwei oder mehrmalige Wiederholung einer Phrase Beruhmt geworden sind die Werke Debussy Prelude a l apres midi d un faune fur Orchester 1892 94 Debussy Pelleas et Melisande lyrisches Drama in funf Aufzugen und zwolf Bildern mit Orchester nach einem Text von Maurice Maeterlinck 1893 1902 Dukas L Apprenti sorcier Der Zauberlehrling fur Orchester 1897 Ravel Pavane pour une infante defunte fur Klavier 1899 Orchesterfassung 1910 Ravel Jeux d eau fur Klavier 1901 Debussy Pour le piano 1901 02 Debussy La Mer fur Orchester 1903 05 Ravel Daphnis et Chloe Ballettmusik fur Orchester 1909 1912 Debussy Preludes Livre I 1909 10 und Preludes Livre II fur Klavier 1910 12 Wiener Schule oder Schonberg Webern Berg Bearbeiten Hauptartikel Wiener Schule Moderne nbsp Arnold Schonberg mit Schulern das Foto entstand zwischen 1944 und 1948Die sogenannte Wiener Schule die seit 1904 als solche betrachtet und seltener auch Zweite oder Neue Wiener Schule oder Wiener atonale Schule genannt wird bezeichnet den Kreis der Wiener Komponisten mit Arnold Schonberg und seinen Schulern Anton Webern und Alban Berg als Zentrum Durch die starke Anziehungskraft Schonbergs als Lehrer der Schuler aus vielen Landern anzog und durch seine Lehrtatigkeit in wechselnden Stadten ubertrug sich der Begriff von der Bezeichnung einer Schule auf den Stil den diese Schule hervorgebracht hat Der Begriff wird verengt meist auf Kompositionen die in Zwolftontechnik gearbeitet sind angewendet Hauptartikel Liste der Schuler Arnold Schonbergs Hauptartikel Liste von Zwolftonkomponisten Die Komponisten der Wiener Schule waren wenn auch nicht ausschliesslich mit dem Hauptwerk Verklarte Nacht Op 4 einem Streichsextett Schonbergs von 1899 stilbildend fur die Spatromantik Dem zur Seite steht Weberns Klavierquintett 1907 das allerdings keine Wirkungsgeschichte entfaltete da es erst 1953 publiziert wurde Auch die Jugendlieder Alban Bergs gehoren zu diesem Korpus Stilpragend wirkte die Schule auf den sogenannten musikalischen Expressionismus dem sich manche meist Fruhwerke anderer Komponisten beigesellen Unter dem Stichwort Atonalitat das weniger einen Stil als eine nachtraglich so bezeichnete Kompositionstechnik bezeichnet ist die Wiener Schule federfuhrend Die kompositorische Entwicklung fuhrt dann weiter zur Zwolftontechnik die ebenfalls eine Kompositionstechnik und nicht einen Stil bezeichnet Es darf nicht ubersehen werden dass Schonberg und Berg auch eine Reihe von Schnittmengen zum Neoklassizismus hauptsachlich auf der Ebene der Form und weniger in Bezug auf Tonsatz und ubernommene Stilelemente entwickelten Expressionismus Bearbeiten Hauptartikel Expressionismus Musik nbsp Arnold Schonberg trug neben Texten und Bildern die Komposition Herzgewachse zum Almanach Der Blaue Reiter als Musikbeilage bei Alban Berg vertonte Aus dem Gluhenden von Alfred Mombert und Anton von Webern Stefan Georges Ihr tratet zu dem Herde Der russische Komponist Thomas von Hartmann schrieb den Beitrag Uber die Anarchie in der Musik Der Expressionismus in der Musik wurde im direkten Kontakt mit den gleichnamigen Stromungen der Bildenden Kunst Die Brucke Dresden 1905 Der Blaue Reiter Munchen 1909 Galerie Der Sturm Berlin 1910 und der Literatur Trakl Heym Stramm Benn Wildgans Wedekind Toller u a ab etwa 1906 entwickelt Als Stil ist er um 1925 abgeschlossen die musikalischen Charakteristika und viele der expressiven Gesten haben aber bis zur Gegenwart Bestand Hauptvertreter sind die Komponisten der Wiener Schule Arnold Schonberg Anton Webern und Alban Berg sowie vor anderem ideengeschichtlichem Hintergrund Alexander Nikolajewitsch Skrjabin Die Komponisten haben nach einer subjektiven Unmittelbarkeit des Ausdrucks gesucht die moglichst direkt aus dem menschlichen Seelenleben geschopft werden sollte Dazu war ein Bruch mit der Tradition mit der traditionellen Asthetik und den bisherigen abgegriffenen Ausdrucksformen unumganglich Stilistisch ist insbesondere die veranderte Funktion der Dissonanzen auffallig die gleichberechtigt neben Konsonanzen treten und nicht mehr aufgelost werden was auch Emanzipation der Dissonanz genannt wurde Das tonale System ist weitestgehend aufgelost und zur Atonalitat erweitert Zu den musikalischen Charakteristika gehoren extreme Tonlagen extreme dynamische Gegensatze vom Flustern bis zum Schreien vom pppp bis zum ffff zerkluftete Melodielinien mit weiten Sprungen metrisch ungebundene freie Rhythmik und neuartige Instrumentation Form asymmetrischer Periodenbau rasche Folge an kontrastierenden Momenten oft sehr kurze aphoristische Stucke Rudolf Stephan Die expressionistische Kunst wurde wo und in welcher Gestalt auch immer sie zuerst auftrat befremdete heftig abgelehnt und publizistisch bekampft von Einzelnen jedoch auch begeistert begrusst Sie hatte das traditionelle Kunstideal schon zu sein zugunsten eines behaupteten Wahrheitsanspruchs aufgegeben sie war wohl nicht selten sogar absichtsvoll hasslich Sie war also die erste vorsatzliche Nicht mehr Schone Kunst 6 Hauptwerke Skrjabin Le Poeme de l Extase op 54 fur Orchester 1905 1908 Webern Funf Satze fur Streichquartett op 5 1909 Webern Sechs Stucke fur grosses Orchester op 6 1909 Schonberg Drei Klavierstucke op 11 1909 Schonberg Funf Orchesterstucke op 16 1909 revidiert 1922 Schonberg Erwartung op 17 Monodram 1909 erst 1924 aufgefuhrt Schonberg Sechs kleine Klavierstucke op 19 1911 Webern Funf Stucke fur Orchester op 10 1911 Schonberg Pierrot Lunaire op 21 fur eine Sprechstimme und Ensemble 1912 Berg Funf Orchesterlieder nach Gedichten von Peter Altenberg op 4 1912 Strawinski Le sacre du printemps 1913 Berg Drei Orchesterstucke op 6 1914 Skrjabin Vers la flamme poeme op 72 fur Klavier 1914 Webern Lieder fur Stimme und Ensembles opp 14 18 1917 1925 Berg Wozzeck op 7 Oper 1917 1922 Urauffuhrung 1925 Bartok Der wunderbare Mandarin fur Orchester 1918 1923 rev 1924 und 1926 31 Atonalitat Bearbeiten Hauptartikel Atonale Musik Der Begriff atonal kommt um 1900 im musiktheoretischen Schrifttum auf und wanderte von da in den musikjournalistischen Gebrauch ein meist ablehnend kampferisch gebraucht Meist wird darunter eine Musik mit einer Harmonik bezeichnet die keine verbindlichen Tonarten oder Bezuge auf einen Grundton also zur Tonalitat etabliert Atonalitat ist auch wenn er oft so verwendet wird kein Stilbegriff sondern gehort dem Bereich der Kompositionstechniken an die atonal geschriebenen Werke gehoren uberwiegend dem Expressionismus an Neben den dort genannten Hauptwerken wurden insbesondere fur die Ubergangsphase von erweiterter Tonalitat zur Atonalitat wichtig Schonberg Kammersymphonie Nr 1 op 9 1906 Schonberg Streichquartett Nr 2 op 10 1907 08 tragt zwar noch die Tonarten Bezeichnung fis moll ist aber besonders in den beiden Gesangs Satzen Sopran Litanei und Entruckung bereits freitonal Schonberg Das Buch der hangenden Garten op 15 15 Gedichte von Stefan George fur eine Singstimme und Klavier 1908 1909 Bruch durch Faschismus oder Der Zweite Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Musik im Nationalsozialismus Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurden die meisten Formen der Neuen Musik ebenso wie Jazzmusik als entartet bezeichnet und ihre Auffuhrung und Verbreitung verboten oder unterdruckt Die Ausstellung Entartete Musik anlasslich der Reichsmusiktage 1938 in Dusseldorf prangerte das Schaffen von Komponisten wie Paul Hindemith Arnold Schonberg Alban Berg Kurt Weill und anderer sowie samtlicher judischer Komponisten an Gefordert wurde stattdessen im Sinne der NS Kulturpolitik die harmlose Unterhaltungs und Gebrauchsmusik wie Operette Tanz und Marschmusik besonders auch der Volksmusik die in die Propaganda einbezogen wurden Zahlreiche Komponisten und Musiker wurden haufig wegen ihrer judischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt oder ermordet Viele gingen ins Exil Denen die in Deutschland blieben wurde zum Teil ein inneres Exil zugeschrieben Siehe auch Liste der vom NS Regime verfolgten Komponisten Eine wichtige Quelle uber die Stellung der Neuen Musik in der Zeit des Nationalsozialismus bildete die kommentierte Rekonstruktion der oben genannten Ausstellung Entartete Musik die ab 1988 zunachst in Frankfurt gezeigt wurde womit eine Aufarbeitung dieses Themas allmahlich begann 7 Die Institutionalisierung und der musikalische Neuanfang nach 1945 Bearbeiten nbsp Briefmarke zu den Donaueschinger Musiktagen aus dem Jahr 1996 die die Notation Neuer Musik beispielhaft zeigt nbsp Luigi Nono und Karlheinz Stockhausen im Gesprach 1957 auf den Darmstadter FerienkursenDie harsche Ablehnung der Neuen Musik durch das Konzertpublikum die in einer Reihe spektakularer Urauffuhrungsskandale in die Geschichte eingegangen ist hat die literarische Auseinandersetzung mit der Neuen Musik wesentlich befordert So haben zunachst die Kritiker der einschlagigen Blatter ihre Positionen bezogen aber auch die Komponisten sahen sich verstarkt aufgefordert sich zu ihren Schopfungen zu aussern oder sich fur die Werke ihrer Kollegen ins Mittel zu setzen Parallel dazu entstand ein immer umfanglicheres Musikschrifttum das auch die philosophischen soziologischen und historischen Dimensionen der Neuen Musik zu beschreiben suchte Eine weitere Folgeerscheinung ist die Schaffung von spezialisierten Foren fur die Auffuhrung der Neuen Musik Schonbergs Verein fur musikalische Privatauffuhrungen 1918 ist ein fruher konsequenter Schritt der die Neue Musik jedoch langsam aus dem Gesichtsfeld des quantitativ grossen Konzertpublikums entfernt und sie zu einer Angelegenheit von Spezialisten fur Spezialisten werden lasst Die Einrichtung regelmassig stattfindender Konzertveranstaltungen wie die Donaueschinger Musiktage und die Grundung von Gesellschaften fur Neue Musik sind eine weitere Reaktion auf die signifikant veranderte soziologische Situation in der die Komponisten Neuer Musik und ihr Publikum sich befanden Die durch die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges bewirkte Zasur in der Entwicklung der Neuen Musik wird durch die fortschreitende Institutionalisierung des Musiklebens nach 1945 zu kompensieren versucht Der bewusste Neuanfang der wiedereroffneten oder neugegrundeten Musikhochschulen versuchte den roten Faden der unterbrochenen Entwicklung wieder aufzugreifen Durch die Grundungen der offentlich rechtlichen Rundfunkanstalten bekommen die Komponisten ein neues Forum fur ihre Werke und durch die Vergabe von Kompositionsauftragen wird zusatzlich deren Produktion angeregt Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden die Internationalen Ferienkurse fur Neue Musik die alle zwei Jahre vom Internationalen Musikinstitut Darmstadt veranstaltet werden zu der in Deutschland einflussreichsten internationalen Veranstaltung Neuer Musik Herrschend waren dort Kompositionstechniken der seriellen Musik Leitfigur wird Anton Webern Olivier Messiaen der in seinen Werken u a musikalische Techniken aussereuropaischer Musikkulturen aber auch Methoden der seriellen Musik verwendet ist Lehrer einiger der Komponisten die dort am meisten Aufsehen erregen Unter ihnen sind Pierre Boulez auch Tatigkeit als Dirigent Neuer Musik Karlheinz Stockhausen u a Komponist elektronischer Musik und Tatigkeit am Studio fur elektronische Musik in Koln Luciano Berio Mauricio Kagel experimentelles Musiktheater Iannis Xenakis Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch das Institut fur Neue Musik und Musikerziehung INMM Darmstadt mit seiner jahrlichen Fruhjahrstagung und das Darmstadter Internationale Musikinstitut IMD das uber ein umfangreiches Archiv seltener Aufnahmen verfugt besonders auch von fruheren Veranstaltungen der Internationalen Ferienkurse fur Neue Musik Die Aufnahmen stehen auf diversen Medien zur Verfugung seit mindestens 1986 auch auf digitalen Medien Wahrend in der Vorkriegszeit die Hauptimpulse zur Entwicklung Neuer Musik aus Mitteleuropa vornehmlich dem deutschsprachigen Raum kamen und andere Avantgardisten z B in den USA Charles Ives wenig Beachtung fanden wurde nun die Entwicklung zunehmend internationaler Traditionell starke Musiklander wie Frankreich mit Olivier Messiaen Pierre Boulez und Iannis Xenakis Italien Luciano Berio Luigi Nono lieferten wichtige Beitrage andere wie Polen Witold Lutoslawski Krzysztof Penderecki oder die Schweiz mit Heinz Holliger und Jacques Wildberger kamen hinzu In den USA war der Kreis um John Cage und Morton Feldman fur Europa bedeutend Nicht untypisch fur die Nachkriegsentwicklung in Deutschland war dass die emigrierten Musiker nur wenig beitragen konnten sondern eher der Nachwuchs besonders Karlheinz Stockhausen pragend wurde mit erheblicher Unterstutzung z B aus Frankreich Messiaen war als Lehrer von Stockhausen und Boulez ein Stammgast der Internationalen Ferienkurse in Darmstadt In diesem Sinne mag die Musik sogar mitgeholfen haben beim Friedensprozess der Nachkriegszeit Nicht zuletzt fanden einige wichtige Vertreter der Neuen Musik den Weg von anderswo an ihre Wirkungsstatten in Deutschland so aus Ungarn Gyorgy Ligeti aus Korea Isang Yun und aus Argentinien Mauricio Kagel nbsp Theodor Adorno rechts mit Max HorkheimerAls bedeutendster wenngleich umstrittener Theoretiker der Neuen Musik im deutschsprachigen Raum gilt Theodor W Adorno 1903 1969 ein Schuler von Alban Berg In seiner 1949 erschienenen Philosophie der neuen Musik pladiert Adorno fur Schonbergs atonale Kompositionsweise und setzt diese dem als Ruckfall in bereits veraltete Kompositionstechnik betrachteten neoklassizistischen Stil Strawinskis entgegen Die atonale Revolution um 1910 durch Schonberg bedeutet fur Adorno die Befreiung der Musik vom Zwang der Tonalitat und damit die ungehinderte Entfaltung des musikalischen Ausdrucks qua freier Atonalitat mit dem vollen Triebleben der Klange An Adornos Denken knupfte im deutschen Sprachraum dann u a Heinz Klaus Metzger an Einen ersten Einschnitt bildete die Zeit um 1950 Der Kritiker Karl Schumann resumiert das Wirtschaftswunder habe auch zu einem Kulturwunder gefuhrt Ab den 1950er Jahren treten verschiedene Entwicklungen ein Serialismus Bearbeiten Serialismus bedeutet die Ausdehnung der Reihentechnik uber die Tonhohenorganisation hinaus die Vorordnung des musikalischen Materials nach einzelnen Parametern 8 Am Beginn steht der amerikanische Schonbergschuler Milton Babbitt ab den Three Compositions for Piano 1947 fur deren Konstruktion Notenwerte durch Zahlen ersetzt werden sodass die Umkehrung bei Tonhohen durch 12 x realisierbar ist was somit auch auf die Dauern angewendet werden kann die sich dem Konzept der Spiegelung um die horizontale Achse ohne diesen Formalisierungsakt verwehren wurden 9 Gleichzeitig empfand in Paris der junge Komponist Pierre Boulez Ungenugen an Schonbergs Zwolftonigkeit in traditionellem tonalem rhythmischen Gewand In der Sonatina fur Flote und Klavier 1946 und den ersten beiden Klaviersonaten 1946 48 wird der metrisch gegliederte Fluss der Zeit unter Einfluss von aussereuropaischen musikalischen Eindrucken gesprengt Tonhohen und Rhythmen werden als separate Parameter behandelt und teilen die Unterwerfung unter die Regel der Instabilitat und Nicht Wiederholung 10 1949 stellte Olivier Messiaen in seinem Vorwort der Klavieretude Mode de valeurs et d intensites die Organisation der Modi vor mit 36 registermassig festgelegten Tonhohen die an 24 Dauernwerte 12 Anschlagsarten und 7 Lautstarkestufen gekoppelt sind 11 In Unkenntnis des amerikanischen Vorstosses wurde dieses Werk zum Ausgangspunkt des europaischen in Darmstadt diskutierten Serialismus Den Beginn machte der Belgier Karel Goeyvaerts mit seiner zudem von Weberns Symmetriebildungen in den Bausteinen wie im Grossformalen beeinflussten Sonate fur zwei Klaviere 1950 51 12 Fur dieselbe Besetzung schrieb Boulez die Structures I 1951 52 die oft als Musterbeispiel fur die punktuelle Phase des Serialismus herangezogen werden in der die Reihen oftmals Ton fur Ton fortschreiten und somit einen Eindruck isolierter Klangereignisse erzeugen Luigi Nono ubertrug den punktuellen Habitus auf den Vokalsatz was eine Besinnung auf die Eigenwerte der einzelnen Sprachbausteine mit sich brachte 13 Die vollige Determination stiess allerdings auch abseits der Spielbarkeit auf Grenzen Die Determination der Detailstruktur fuhrte zu einem zufalligen Formverlauf ebenso bedingte eine festgelegte Grossform dass die serielle Konsequenz der Detailstruktur aufgebrochen werden musste 14 Auf die punktuelle Phase folgte eine serielle Organisation von Tongruppen zum Ausdruck gebracht im Werktitel Gruppen fur drei Orchester 1955 57 von Karlheinz Stockhausen Im Gegensatz zur Zwolftonmusik in der die Reihe in Hinblick auf Melodik und Harmonik der neuen Komposition entworfen wurde standen im Serialismus beim Entwurf des Automaten Uberlegungen zu Strukturen im Zentrum Veranderung von Dichtegraden Bewegungsrichtungen Zusammenhange zwischen den Parametern 15 Bei der Komposition sollten Kriterien aus der inneren Notwendigkeit des jeweiligen kompositorischen Vorhabens abgeleitet werden 16 Die Folge der Werke zeichnet bei Stockhausen den Prozess einer kompositorischen Problemgeschichte nach Massgabe einer Wissenschaftsgeschichte nach 17 Neben der Auflosung der seriellen Organisation in der Detailstruktur steht bei Jean Barraque ein freierer Umgang mit Permutationstechniken bei denen aus mehreren Reihen fortschreitend andere gewonnen werden was zum Eindruck einer turbulenten Selbsterneuerung der Musik beitragt 18 Allmahlich wurde dem Zufallscharakter Rechnung getragen indem Entscheidungen an die Ausfuhrenden delegiert wurden eine zuvor in Amerika abseits des Serialismus mit grosser Konsequenz entwickelte Strategie Aleatorik und musikalische Graphik Bearbeiten 1949 stand Boulez in regem Austausch mit dem amerikanischen Schonbergschuler John Cage der Klange Gerausche und Stille rhythmisch durch fixe Proportionen organisierte mit Bezugen zu indischer und balinesischer Musik dabei komplexe Klange nicht mit harmonischer Funktion auffasste sondern als unabhangige Erscheinungen als Analogon zur rhythmischen Zelle 19 Cage schrieb einige Werke fur das durch diverse Gegenstande nach genauer Vorschrift praparierte Klavier bei dem die melodische Bewegung auf den Tasten ein unbeabsichtigtes klangliches Resultat isolierter Farben mit eigenen Rhythmen generiert 20 Die Beschaftigung mit dem Zen Buddhismus fuhrte ihn zum Ideal der Entsubjektivierung 21 Cage trat nun kompositorische Detailentscheidungen an Zufallsoperationen ab bevorzugt verwendete er dabei das I Ging In Folge trat an die Stelle der klassischen Partitur die Anleitung wie das Konzept des Komponisten realisiert werden musse wobei die Umsetzung der aus der Intention des Komponisten ausgelagerten Entscheidungen dem Interpreten ubergeben wurde Die Nicht Intentionalitat konnte dabei nicht nur Entscheidungen uber Tonhohen oder dauern betreffen sondern auch grossere Einheiten etwa werden in Imaginary Landscape No 4 1951 Regeln fur das Bedienen von Radios aufgestellt wobei aber der gesendete Inhalt unberechenbar bleibt In 4 33 1952 muss der Interpret die Dauern dreier Satze anzeigen deren Gesamtdauer dem Werktitel entspricht darf jedoch selbst keine intendierten Klange hervorbringen sodass die Umgebungsgerausche oder klange die gesamte Klanglichkeit einer Auffuhrung ausmachen 22 Viele Partituren von Cage und zahlreichen von ihm beeinflussten Komponisten verwenden diverse graphische Elemente sodass sich der Ausdruck musikalische Graphik etabliert hat oft in engem Zusammenhang mit der Freisetzung von Zufalligkeiten fur die der Begriff Aleatorik von alea Wurfel ublich ist Gegenuber den konsequenten Konzepten Cages steht ein breites Spektrum von Aneignungen Das mit unterschiedlich dicken Strichen und gefullten Rechtecken versehene Blatt December 1952 von Earle Brown verzichtet auf eine Anleitung und setzt somit dem Geschmack des Interpreten im Gegensatz zur intendierten Nicht Intentionalitat bei Cage freien Lauf 23 Den optische Reiz teilt dieses Bild mit den musikalischen Graphiken von Sylvano Bussotti die jedoch die musikalischen Verlaufe in der Regel recht genau vorschreiben 24 Die Grade der Ubereinstimmungen und Divergenzen verschiedener Auffuhrungen machen insbesondere bei den Werken von Roman Haubenstock Ramati einen Reiz der Werke aus 25 Christian Wolff raumte den Musikern parlamentarische Partizipation an den Entscheidungen ein 26 Auch das Publikum kann mitunter Entscheidungen treffen so in der Oper Votre Faust 1960 68 von Henri Pousseur sogar in Bezug auf den Handlungsverlauf 27 Pousseur nannte das Verfahren bei dem die Variabilitat allerdings genau festgelegte Bestandteile verwendet mobile Kunst 28 Tonbandmusik Musique concrete und Elektronische Musik Bearbeiten Die Anfange der Tonbandmusik um 1950 sind gepragt vom Gegensatz von stil und materialpluralistischen Collageprinzipien der Musique concrete und der aus serieller Vereinheitlichung erwachsenden Rationalitat der Elektronischen Musik 29 Pierre Schaeffer strebte die Eliminierung von Klangkontext aus dem Bewusstsein an zu Gunsten der musikalischen Qualitaten aufgenommener konkreter Klange 30 wobei concrete auch auf den im Franzosischen gleich benannten Baustoff Beton verweisen konnte der zu jener Zeit die Architektur revolutionierte 31 Schaeffer entwickelte einen am Solfege orientierten Gehorbildungs Unterricht im Sinne einer Theorie der Wahrnehmung 32 Die kompositorische Arbeit gestaltete sich eher improvisatorisch Bander wurden ruckwarts abgespielt Abspielgeschwindigkeiten manipuliert wodurch Tempo Tonhohe und Timbre geandert wurden Klange wurden isoliert und uberlagert 33 Neben Schaeffer als theoretischem Kopf und Pionier mit den Cinq etudes de bruits 1948 sind als zum Teil mit ihm zusammenarbeitende Komponisten Pierre Henry und Luc Ferrari zu nennen 1952 entstand von Vladimir Ussachevski und Otto Luening eine amerikanische Variante welche die surrealistischen Klangtransformationen bevorzugt auf Aufnahmen von Instrumentalklangen anwandte 34 Die Erfahrung einer Auffuhrung ihrer Werke gab den Antoss zur Grundung eines Studios in Mailand durch die Komponisten Luciano Berio und Bruno Maderna einem weiteren Anziehungspunkt fur experimentelle Komponisten in Europa neben den Studios in Paris und Koln 35 In Koln wurden die Moglichkeiten der Tonbandkomposition gleich in der ersten Phase seriellen Komponierens ins Auge gefasst einerseits um der Problematik der mangelnden Prazision einer Interpretation auf herkommlichen Instrumenten zu entkommen andererseits da sich unter der Pramisse dass jeder Klang als Summe von verschieden starken Frequenzbestandteilen denkbar ist die Klangfarbe ebenfalls der reihentechnischen Organisation durch Verwendung von Sinuston Schichtungen unterwerfen liess 36 Dabei trat allerdings das konzeptuelle Problem auf dass die Struktur sobald sie nicht mehr als Sinuston Polyphonie aufgefasst wird sondern als bewegliche Klangfarbe sich dem Horer entzieht 37 Fur die konsequent aus Tongemischen von je funf Sinustonen seriell konstruierte Studie II 1954 fertigte Stockhausen eine Partitur an die sowohl als Anleitung fur die Fertigung im Studio als auch zum Mitlesen des Werks geeignet ist Bei sukzessiver Anwendung mehrerer Arbeitsschritte auf die Tonbander im Zuge der Herstellung ist die Moglichkeit einer Partitur mit dieser Doppelfunktion nicht mehr moglich entweder es entsteht eine Realisationsanweisung mit Zahlentabellen und Verbalanweisungen wie fur Essay 1957 58 von Gottfried Michael Koenig oder eine vereinfachende Horpartitur wird im Nachhinein erstellt wie fur Artikulation 1958 von Gyorgy Ligeti 38 Musique concrete und Elektronische Musik naherten sich bald einander an Stockhausen verwendete neben synthetischen Klangen fur sein Tonbandstuck Gesang der Junglinge 1955 56 eine aufgenommene Knabenstimme wobei durch Uberfuhrung der Lautelemente in Elektronische Musik mittels serieller Permutation der Lobpreis Gottes aus dem Text sich mit dem musikalischen Gehalt deckt 39 Die menschliche Stimme pragte auch drei weitere Hauptwerke der Tonbandmusik In Berios Thema Omaggio a Joyce 1958 ist es die aufgenommene Stimme von Cathy Berberian seiner als Sangerin fur Neue Musik bedeutenden Frau wobei das verwendete Gedicht von James Joyce Grundlage einer verbalen Musik wird 40 Nono konfrontiert den auftretenden Mezzosopran in La fabbrica illuminata 1964 mit Fabrikgerauschen Chor und synthetischen Klangen mit dem Ziel politischer Aufklarung der Arbeiter 41 Ligeti gelangte aus rein synthetischem Material in Artikulation 1958 durch Mehrfachbearbeitung und Kategorisierung zur Sprachanalogie 42 Diese Studioarbeit wirkte sich nicht nur auf spatere Sprachkompositionen aus sondern auch auf die Mikropolyphonie seiner Variante der orchestralen Klangflachenkomposition 43 Klangkomposition Bearbeiten Das Orchesterwerk Metastaseis 1953 54 von Iannis Xenakis beginnt mit einer aus einem Einzelton herauswachsenden Klangflache glissandierender solistisch geteilter Streicher in der keine Details mehr wahrgenommen werden konnen 44 Die Parameter der Tonhohen Dauern Dynamik und Klangfarbe sind zwar analog gegliedert werden aber nicht reihentechnisch sondern mit den Mitteln der Wahrscheinlichkeitsrechnung organisiert 45 Der schockhaften Wirkung der Urauffuhrung 1955 46 schloss sich wenige Jahre spater Krzysztof Penderecki mit Threnos an in dem der Effekt eines Schreis generiert wird durch Streicher die alle versuchen einen hochstmoglichen Ton mit grosser Lautstarke zu spielen 47 Cluster Bander werden durch Glissandi zu einer Polyphonie von Schichten gesteigert und mit Gerauschklangen aus verschiedenen Spieltechniken in dieser allerdings erst nachtraglich als Trauerkomposition fur die Opfer von Hiroshima gekennzeichneten Komposition konfrontiert 48 Zu einem der popularsten Werke der Neuen Musik wurde dann Atmospheres 1961 von Gyorgy Ligeti mit seiner untrennbare n Wechselwirkung von ubergeordneter Statik und inharenter Bewegung Flachigkeit und Raumallusion Kontur und Gestaltlosigkeit 49 Abgesehen von einem Moment des Absturzens von grosster Hohe in die unterste Tiefe wachsen verschieden strukturierte Cluster kontinuierlich ineinander wobei auch kanonische Organisation mit abweichenden Tondauern als konstruktives Element verwendet wird 50 Die Technik der Filterung von Klangmassen etwa bei der dynamische n Uberblendung von diatonischen Clustern wirkte auf die franzosische Musique spectrale 51 Die anschliessende Stille soll durch eine 19 sekundige Nachhallzeit bei Auffuhrungen in das Werk mit aufgenommen werden 52 Nicht von der Stille sondern von Cages Aleatorik die er jedoch in ihrer Radikalitat ablehnte liess sich Witold Lutoslawski inspirieren zu einem aleatorischen Kontrapunkt genau ausnotierter jedoch rhythmisch nicht koordinierter Stimmen eingesetzt etwa im Orchesterwerk Jeux venitiens 1960 1961 53 Unter Beibehaltung dieser Strategie schuf er in Folge auch weniger flachige Kompositionen wie sein Streichquartett 1964 Das Spannungsfeld zwischen der Artikulation der Zeit durch die Klangoberflache und ihrem Anhalten bestimmt auch weitere Klangfarbenkompositionen wie den Spiegel Zyklus 1960 1971 von Friedrich Cerha und Coloratura III 1963 von Jan W Morthenson 54 der die Bewegungen an den Klangrandern in Ligetis Werk fur ein Relikt der linearen Musik hielt und in seinem Stuck einen fixierten Akkord umfarbte und mikrotonal verfremdete 55 Sprachkomposition instrumentales Theater Bearbeiten So wie Komplexitat von Ligetis Atmospheres andere Beitrage zur Klangkomposition in den Schatten stellte ubertrafen seine Sprachkompositionen Aventures 1962 und Nouvelles Aventures 1965 fruhere Arbeiten wie Fa m Ahniesgwow 1959 von Hans G Helms oder Anagrama von Mauricio Kagel Ligeti notierte unter Verzicht auf semantische Elemente mittels eines eigenen Lautvokabulars verschmolz die Vokal und Instrumentalparts und fugte Regieanweisungen bei 56 Das Ubergreifen des Musiktheaters auf Werke ausserhalb des Opernbetriebs betrifft auch weniger experimentelle Werke wie Eight Songs of a Mad King 1969 von Peter Maxwell Davies wo die Instrumentalisten in grossen Kafigen die Raserei des Gesangssolisten als Konig Georg III erleiden mussen 57 Mit dem Begriff des Instrumentalen Theaters werden vor allem Kagels Konzepte benannt bei denen Spielgeste und Klangresultat entkoppelt werden oder die Auffuhrung szenisch prasentiert wird beides in Match fur drei Spieler 1964 auch als Filmfassung realisiert 58 Der ebenfalls in Deutschland schaffende Dieter Schnebel liess sich fur seine szenisch konzipierte musikalische Materialsammlung von Sprachelementen mit dem Titel Glossolalie 1959 1961 von Cage und Fluxus beeinflussen 59 Andere Stromungen Bearbeiten Neodadaismus ab etwa 1968 Erweiterung traditioneller Spieltechniken Helmut Lachenmann Salvatore Sciarrino Polystilistik Collage Bernd Alois Zimmermann Alfred Schnittke die Sinfonia von Luciano Berio Minimal Music in Amerika u a Terry Riley Steve Reich Philip Glass John Adams Ereignisarme meditative und einzelklangorientierte Musik ebenfalls vor allem in den USA der Minimal Music gedanklich nahestehend jedoch unter Verwendung anderer Kompositionsprinzipien keine Patternbildung Morton Feldman George Crumb in Deutschland Peter Michael Hamel und Walter Zimmermann in Deutschland Neue Einfachheit Zu ihren Vertretern zahlen u a Hans Jurgen von Bose Wolfgang Rihm Manfred Trojahn Detlev Muller Siemens Neue Komplexitat new complexity Weiterfuhrung serieller und konstruktiver Verfahren oftmals Betonung des Performativen Hauptvertreter Brian Ferneyhough sowie dessen Schuler Claus Steffen Mahnkopf Musique spectrale vor allem in Frankreich Harmonie und Melodie werden aus den akustischen Gegebenheiten des Klanges heraus definiert Initiator war Gerard Grisey ein Hauptvertreter und immer wieder zitiertes Vorbild ist Tristan Murail Mit Spektren gewonnen aus verschiedenen Stimmungen arbeitet der Osterreicher Georg Friedrich Haas Konzeptmusik Peter Ablinger Antoine Beuger Johannes Kreidler Hannes Seidl Martin Schuttler Trond Reinholdtsen Anton Wassiljew Elektroakustische Musik Sammelbegriff verschiedener Konzeptionen der elektronischen Klangproduktion oder Transformation Elektronische Musik Eine in Koln entstandene und zunachst von serieller Musik ausgehende mit synthetisch erzeugten Klangen komponierte Musik Zu den Pionieren zahlen Herbert Eimert Karlheinz Stockhausen und Gottfried Michael Koenig Musique concrete Elektronische Transformation aufgenommener Klange oder Gerausche Vertreter sind u a Pierre Schaeffer Pierre Henry Luc Ferrari Denis Dufour und Michel Chion Akusmatik In Form von Klangobjekten elektronisch erzeugte Musik deren Klangerzeugungsmittel nicht identifizierbar sind Verbreitet wurde der Begriff vor allem durch Francois Bayle und Francis Dhomont Algorithmische Komposition Komposition mit Hilfe computergenerierter Strukturen Jean Claude Risset Orm Finnendahl Hanspeter Kyburz Enno Poppe Zu den Pionieren dieses Gebiets gehoren die o g Gottfried Michael Koenig und Iannis Xenakis Eine weitere Dimension ist bei einigen Komponisten die Hinzunahme einer weltanschaulichen bzw politischen in aller Regel links orientierten Grundorientierung besonders erkennbar naturlich bei Vokalkompositionen Zu nennen sind hier als quasi Vater der Idee Hanns Eisler spater etwa Luigi Nono Hans Werner Henze Rolf Riehm Helmut Lachenmann Nicolaus A Huber und Mathias Spahlinger Vor allem ab den 1970er Jahren setzt ein Trend zur Individualisierung insbesondere eine endgultige Ablosung vom seriellen Komponieren ein In der Musik unserer Zeit kann man daher von einem Stilpluralismus sprechen In Gyorgy Ligetis Musik z B sind musikalische Einflusse aus verschiedenen Kulturen und Zeiten zu beobachten Ganzlich eigenstandige Positionen vertreten der italienische Improvisator und Komponist Giacinto Scelsi der Englander Kaikhosru Shapurji Sorabji der Este Arvo Part oder der Wahl Mexikaner Conlon Nancarrow Einen besonderen Extremfall stellt der Amerikaner Harry Partch dar der Verbreitung seiner Musik stand entgegen dass sie auf ein eigenes mikrotonales Instrumentarium angewiesen ist Eine feste Einteilung der Komponisten in Stromungen und Schulen kann nicht zwingend sein da sich viele zeitgenossischen Komponisten in ihrem Leben mit mehreren Stilistiken befasst haben bestes Beispiel Igor Strawinski der obwohl jahrzehntelang als Antipode Schonbergs gehandelt im Alter zur seriellen Technik uberging Ausserdem existiert neben der jeweiligen Avantgarde eine grosse Zahl von Komponisten die neue Techniken mehr oder weniger partiell und selektiv in ihre von der Tradition bestimmte Kompositionsweise integrieren bzw eine Synthese zwischen beiden Welten versuchen was mit dem Stichwort Gemassigte Moderne oder auch Naive Moderne nicht ganz ausreichend weil zu einseitig beschrieben ist Siehe auch Epochen der Musik und Zeitgenossische Vokalmusik Globale Veranderungen Bearbeiten Mit dem Zerfall der Kolonialstrukturen und einer immer starker werdenden Globalisierung setzte in vielen Landern der Erde eine Umorientierung ein An die Stelle der bis dahin geltenden westlichen Vorbilder ruckten eigene Kulturen Fur die neue Musik bedeutete dies einen radikalen Stilwandel Im Zuge einer allgemeinen Afrikanisierung bereicherten akademisch gebildete Musiker wie J H Kwabena Nketia in Ghana und Akin Euba in Nigeria ihre moderne Tonsprache um Elemente der Stammesmusik und schufen mit dem African Pianism eine eigene Klangwelt Querverbindungen zum Jazz und zur Afropop lockerten die Grenzen zwischen E und U Musik Im Sinne einer Weltmusik ruckten auch auf anderen Kontinenten viele Komponisten von den Idealen einer im westlichen Sinne neuen Musik ab und entwickelten neuartige Denk und Horgewohnheiten Foren BearbeitenAcht Brucken Koln Aspekte Salzburg Salzburg chiffren Kieler Tage fur Neue Musik Kiel Donaueschinger Musiktage Donaueschingen Dresdner Tage der zeitgenossischen Musik Dresden Eclat Musikfestival Stuttgart Ensemble intercontemporain Paris Festival Archipel Genf Festival L art pour l Aar Bern Hallische Musiktage Internationale Ferienkurse fur Neue Musik Darmstadt Internationale Weingartener Tage fur Neue Musik Weingarten ISCM World New Music Days Klangwerkstatt Berlin MaerzMusik Berlin Musicarama Hongkong Randspiele Zepernick bei Berlin Realtime Forum Neue Musik Bremen Tage fur Neue Musik Zurich Ultraschall Berlin Warschauer Herbst Warschau Weimarer Fruhjahrstage fur zeitgenossische Musik Weimar Wien Modern Wien Wittener Tage fur neue Kammermusik Zeit fur Neue Musik BayreuthEnsembles Auswahl BearbeitenEines der ersten Ensembles fur Neue Musik war das von Pierre Boulez initiierte Ensemble du Domaine Musical 1976 grundete er dann das Ensemble intercontemporain nach dessen Vorbild sich nachfolgend zahlreiche Ensembles Neuer Musik mit ahnlicher Besetzung formierten etwa das Ensemble Modern in Frankfurt das Klangforum Wien die musikFabrik NRW das Asko Ensemble die London Sinfonietta und das KammarensembleN in Stockholm Alter Ego Arditti Quartett AuditivVokal Dresden Basel Sinfonietta Basel CH Collegium Novum Zurich CH Contrechamps Genf CH CQ Cologne Contemporary Ukulele Ensemble Koln eines der wenigen Ukulele Orchester in Deutschland das sich der Neuen Musik widmet Ensemble Aventure Freiburg Ensemble Dal Niente Chicago USA ensemble fur neue musik zurich Ensemble Interface Frankfurt Ensemble Modern Frankfurt Ensemble Phoenix Basel CH Ensemble Phorminx Darmstadt Ensemble Proton Bern CH Ensemble recherche Freiburg Ensemble Sortisatio Leipzig Ensemble Vortex Genf CH Gruppe Neue Musik Hanns Eisler Leipzig Interzone perceptible Essen Kairos Quartett Berlin Klangforum Wien Wien A Kronos Quartet San Francisco USA L Ensemble intercontemporain Paris F Le NEC La Chaux de Fonds CH LUX NM Berlin musikFabrik Koln Neue Vocalsolisten Stuttgart Stuttgart Osterreichisches Ensemble fur Neue Musik Salzburg A Pegnitzschafer Klangkonzepte Nurnberg piano possibile MunchenOrganisationen und Institutionen BearbeitenDie Vereinigung fur zeitgenossische Musik von 1927 bis 1932 war eine Institution zur Forderung der Neuen Musik im Munchen der Weimarer Republik Das Netzwerk Neue Musik war ein Forderprojekt der Kulturstiftung des Bundes von 2008 bis 2011 mit einer Fordersumme von 8 Millionen Euro 60 Ziel dieses Projektes war die Forderung der Komposition Auffuhrung und Vermittlung Neuer Musik sowie die Starkung der Stellung der Neuen Musik in der Musiklandschaft Deutschlands Weitere Institutionen Centre de documentation de la musique contemporaine Cdmc Paris Deutsche Gesellschaft fur Elektroakustische Musik DEGEM Vereinigung zur Verbreitung und Forderung elektroakustischer Musik Forum Zeitgenossischer Musik Leipzig e V FZML Gare du Nord Basel Bahnhof fur Neue Musik Gesellschaft fur Neue Musik e V GNM deutsche Sektion der IGNM bzw ISCM Gesellschaft fur Zeitgenossische Musik Aachen GZM IGNM Sektion Osterreich Institut fur Computermusik und Elektronische Medien ICEM Institut fur kulturelle Innovationsforschung new classical e V IKI Institut fur Neue Musik und Musikerziehung INMM Darmstadt Internationale Gesellschaft fur Neue Musik IGNM bzw International Society for Contemporary Music ISCM organisiert die von Mitgliedsland zu Mitgliedsland jahrlich wechselnden Weltmusiktage Internationales Musikinstitut Darmstadt IMD Darmstadt IRCAM Paris F Sachsischer Musikbund e V Schweizerische Gesellschaft fur Neue Musik SGNM Verein zur Pflege Neuer Musik AachenStudios fur Neue Musik BearbeitenIn der Regel entstehen hier Kompositionen mit Elektronik als Koproduktionen von Komponisten Musikinformatikern und Klangregisseuren Neben der Erforschung neuer musikalischer Verfahren und der Produktion musikalischer Werke stellt auch die Gestaltung von Auffuhrungen ein Aufgabengebiet dieser Studios dar Columbia Princeton Electronic Music Center Elektronisches Studio in Basel Experimentalstudio des SWR in Freiburg im Breisgau Siemens Studio fur elektronische Musik Studio fur Elektronische Musik in Dresden Studio fur Elektronische Musik in KolnSiehe auch Kategorie Studio fur elektronische MusikZeitschriften BearbeitenAnbruch Dissonance Schweizer Musikzeitschrift fur Forschung und Kreation erschien in einer zweisprachigen Fassung deutsch und franzosisch 2018 eingestellt KunstMusik Schriften zur Musik als Kunst MusikTexte Zeitschrift fur neue Musik nmz neue musikzeitung Neue Zeitschrift fur Musik Positionen Texte zur aktuellen Musik Seiltanz Beitrage zur Musik der Gegenwart 61 Siehe auch BearbeitenElektronische Musik Elektroakustische Musik Computermusik Mikrointervall Musikfestival Sonart KlangkunstLiteratur Bearbeitenchronologisch siehe auch jeweils unter den Hauptartikeln Gesamtdarstellungen Bearbeiten Josef Hausler Musik im 20 Jahrhundert Von Schonberg zu Penderecki Schunemann Bremen 1969 Christoph von Blumroder Neue Musik 1980 13 S in Hans Heinrich Eggebrecht und Albrecht Riethmuller Hg Handworterbuch der musikalischen Terminologie Loseblatt Sammlung Wiesbaden Steiner 1971 2006 Zur Geschichte des Begriffs keine Musikgeschichte Anton Haefeli IGNM Die Internationale Gesellschaft fur Neue Musik Ihre Geschichte von 1922 bis zur Gegenwart Atlantis Zurich 1982 ISBN 3 7611 0596 7 Hermann Danuser Die Musik des 20 Jahrhunderts Laaber Verlag Laaber 1984 ISBN 3 89007 037 X Neues Handbuch der Musikwissenschaft Band 7 Robert P Morgan Twentieth Century Music A History of Musical Style in Modern Europe and America Norton New York 1991 ISBN 0 39 395272 X Hanns Werner Heister Walter Wolfgang Sparrer Hrsg Komponisten der Gegenwart KDG Loseblatt Lexikon edition text kritik Munchen 1992ff ISBN 3 88377 799 4 Paul Griffiths Modern Music and after Oxford University Press New York 1995 ISBN 0 19 816511 0 Helga de la Motte Haber et al Hrsg 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Deutschen Nationalbibliothek Themenportal Neue Musik in Deutschland des Deutschen Musikinformationszentrums Neue Musik im WDR mit Programmen Konzerten Manuskripten etc BabelScores BabelScores Forderung und Verbreitung Neuer Musik Online Dossier Neue Musik aus Deutschland des Goethe Instituts Neue Musik im Radio ARD temp ora Netzwerk fur Handelnde und Forderer der Neuen komponierten und improvisierten Musik Data bases mit mehr als 10 000 Links www neue musik fm Internetradio mit ausschliesslich Neuer Musik Datenbank Neue Musik Reinhard Oehlschlagel Versuch uber neue und Neue Musik in MusikTexte 124 Februar 2010 3 4 Walther Erbacher Komponist und Experte fur Neue MusikEinzelnachweise Bearbeiten a b Paul Bekker Neue Musik Dritter Band der Gesammelten Schriften 1923 S 85 118 Volltext Wikisource Die Grossschreibung des Begriffs als musikwissenschaftlicher Fachbegriff erfolgte erst spater z B in einem Zeitungsartikel von Peter Raabe im Jahre 1927 im Kontext der Vereinsgrundung Verein zur Pflege Neuer Musik Dorothea Kolland Die Jugendmusikbewegung Gemeinschaftsmusik Theorie und Praxis Metzler Stuttgart 1979 S 231 Anmerkung 160 Das Wort Neutoner ist moglicherweise ubernommen von Moller van der Bruck sic richtig Moeller van den Bruck der 1899 ein Buch mit dem Titel Neutoner veroffentlichte er bezog diesen Titel jedoch auf Literaten In der Nachkriegsliteratur charakterisiert er aus konservativer Sicht abwertend in Wolfgang Koeppens Roman Der Tod in Rom 1954 den Zwolfton Komponisten Siegfried Pfaffrath Luigi Russolo Die Gerauschkunst 1916 1999 PDF Memento vom 10 April 2018 im Internet Archive bei nanoasthetik de Rudolf Stephan Expressionismus In Die Musik in Geschichte und Gegenwart 2 Sachteil Band 3 Sp 244 Rudolf Stephan Expressionismus In Musik in Geschichte und Gegenwart 2 Ausgabe Sachteil Bd 3 1995 Sp 245f siehe Albrecht Dumling Peter Girth Hrsg Entartete Musik Dokumentation und Kommentar zur Dusseldorfer Ausstellung von 1938 Dusseldorf der kleine verlag 1 2 Auflage 1988 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage 1993 ISBN 3 924166 29 3 Hermann Danuser Die Musik des 20 Jahrhunderts Laaber Verlag Laaber 1984 ISBN 3 89007 037 X Neues Handbuch der Musikwissenschaft Band 7 S 303 Paul Griffiths Modern Music and after Oxford University Press New York 1995 S 60ff Paul Griffiths Modern Music and after Oxford University Press New York 1995 S 8ff Pascal Decroupet Olivier Messiaen Mode de valeurs et d intensites 1949 In Hanns Werner Heister Hrsg Geschichte der Musik im 20 Jahrhundert 1945 1975 Laaber Verlag Laaber 2005 ISBN 3 89007 423 5 Handbuch der Musik im 20 Jahrhundert Band 3 S 85 89 hier 86 Lydia Jeschle Paradigmenwechsel Webern Nachfolge von der Reihe zum Serialismus In Hanns Werner Heister Hrsg Geschichte der Musik im 20 Jahrhundert 1945 1975 Laaber Verlag Laaber 2005 ISBN 3 89007 423 5 Handbuch der Musik im 20 Jahrhundert Band 3 S 80 84 hier 83 Josef Hausler Musik im 20 Jahrhundert Von Schonberg zu Penderecki Carl Schunemann Verlag Bremen 1969 S 298 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Sparrer Cage und Feldman In Hanns Werner Heister Hrsg Geschichte der Musik im 20 Jahrhundert 1945 1975 Laaber Verlag Laaber 2005 ISBN 3 89007 423 5 Handbuch der Musik im 20 Jahrhundert Band 3 S 155 162 hier 157 Richard Taruskin The late twentieth century Oxford University Press New York 2005 ISBN 0 19 522274 1 The Oxford history of western music Band 5 S 71 Richard Taruskin The late twentieth century Oxford University Press New York 2005 ISBN 0 19 522274 1 The Oxford history of western music Band 5 S 95 Erhard Karkoschka Das Schriftbild der Neuen Musik Hermann Moeck Verlag Celle 1966 S 96 Erhard Karkoschka Das Schriftbild der Neuen Musik Hermann Moeck Verlag Celle 1966 S 105 Richard Taruskin The late twentieth century Oxford University Press New York 2005 ISBN 0 19 522274 1 The Oxford history of western music Band 5 S 82 Sabine Ehrmann Herfort Henri Pousseur Votre Faust 1969 In Hanns Werner Heister Hrsg Geschichte der Musik im 20 Jahrhundert 1945 1975 Laaber Verlag Laaber 2005 ISBN 3 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130 Pascal Decroupet Iannis Xenakis Metastaseis 1953 1955 In Hanns Werner Heister Hrsg Geschichte der Musik im 20 Jahrhundert 1945 1975 Laaber Verlag Laaber 2005 ISBN 3 89007 423 5 Handbuch der Musik im 20 Jahrhundert Band 3 S 129 133 hier 129 Richard Taruskin The late twentieth century Oxford University Press New York 2005 ISBN 0 19 522274 1 The Oxford history of western music Band 5 S 218 Hermann Danuser Die Musik des 20 Jahrhunderts Laaber Verlag Laaber 1984 ISBN 3 89007 037 X Neues Handbuch der Musikwissenschaft Band 7 S 386 Dirk Wieschollek Gyorgy Ligeti Atmospheres 1961 In Hanns Werner Heister Hrsg Geschichte der Musik im 20 Jahrhundert 1945 1975 Laaber Verlag Laaber 2005 ISBN 3 89007 423 5 Handbuch der Musik im 20 Jahrhundert Band 3 S 181 183 hier 181 Hermann Danuser Die Musik des 20 Jahrhunderts Laaber Verlag Laaber 1984 ISBN 3 89007 037 X Neues Handbuch der Musikwissenschaft Band 7 S 388ff Christian Utz Auf der Suche nach einer befreiten Wahrnehmung Neue Musik als Klangorganisation In Jorn Peter Hiekel Christian Utz Hrsg Lexikon Neue Musik Barenreiter Metzler Stuttgart Kassel 2016 ISBN 3 47602 326 5 S 35 53 hier 45 Hermann Danuser Die Musik des 20 Jahrhunderts Laaber Verlag Laaber 1984 ISBN 3 89007 037 X Neues Handbuch der Musikwissenschaft Band 7 S 390 Peter Petersen Aleatork und begrenzte Freiheitsgrade statt totaler Determination In Hanns Werner Heister Hrsg Geschichte der Musik im 20 Jahrhundert 1945 1975 Laaber Verlag Laaber 2005 ISBN 3 89007 423 5 Handbuch der Musik im 20 Jahrhundert Band 3 S 162 168 hier 167 Pascal Decroupet Totale Organisation und universales Material Parameter Denken und die Auflosung traditioneller Kategorien In Hanns Werner Heister Hrsg Geschichte der Musik im 20 Jahrhundert 1945 1975 Laaber Verlag Laaber 2005 ISBN 3 89007 423 5 Handbuch der Musik im 20 Jahrhundert Band 3 S 90 96 hier 95f Pascal Decroupet Maschinenmusik Fortsetzung futuristischer Ansatze Neuansatze In Hanns Werner Heister Hrsg Geschichte der Musik im 20 Jahrhundert 1945 1975 Laaber Verlag Laaber 2005 ISBN 3 89007 423 5 Handbuch der Musik im 20 Jahrhundert Band 3 S 124 126 hier 129 Frank Worner Aventures Nouvelles Aventures Fragen an eine Inszenierung In Gyorgy Ligeti Aspekte seines Werks und seiner Personlichkeit Hrsg Hochschule fur Musik Saar Rohrig Universitatsverlag St Ingbert 2016 ISBN 978 3 86110 613 5 S 111 128 hier 111 Paul Griffiths Modern Music and after Oxford University Press New York 1995 S 177 Bjorn Heile Instrumentales Theater In Jorn Peter Hiekel Christian Utz Hrsg Lexikon Neue Musik Barenreiter Metzler Stuttgart Kassel 2016 ISBN 3 47602 326 5 S 289 290 hier 289 Gisela Nauck Dieter Schnebel Glossolalie fur Sprecher und Instrumentalisten 1959 1961 In Hanns Werner Heister Hrsg Geschichte der Musik im 20 Jahrhundert 1945 1975 Laaber Verlag Laaber 2005 ISBN 3 89007 423 5 Handbuch der Musik im 20 Jahrhundert Band 3 S 246 248 hier 246 Presseinformation 11 2007 1 2 Vorlage Toter Link www netzwerkneuemusik de Seite nicht 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