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Salonmusik ist ein Ausdruck fur leicht fassliche oft besonders virtuose oder sentimentale Musik Neben dem literarischen Salon gab es auch den musikalischen Salon der seit Beginn des 19 Jahrhunderts an Bedeutung gewann Im Salon befand sich eine private meist grossburgerliche Gesellschaft die den musikalischen Darbietungen im Unterschied zum Konzert eher oberflachlich folgte In gewisser Weise ist Salonmusik die burgerliche Fortfuhrung der Kammermusik des Adels im 17 18 Jahrhundert Die Salonmusik als Genre setzt sich vorwiegend aus Bearbeitungen von Opern und Operetten Arien sowie von Gesellschaftstanzen zusammen Ferner besteht sie aus poetischen Instrumentalstucken die eine Geschichte erzahlen oder eine Atmosphare schaffen sollen Franz Schubert schrieb Musik fur die biedermeierlichen Salons in Wien die heute noch als Konzertmusik akzeptiert wird Mit der zunehmenden Kommerzialisierung der Hausmusik gegen die Mitte des 19 Jahrhunderts entstand ein Genre der Salonmusik das nicht mehr ernst genommen und von Kritikern wie Robert Schumann oder Adolf Bernhard Marx angegriffen und als Kitsch bezeichnet wurde Inbegriffe des Salonstucks sind das einst von vielen Klavierschulern geliebte Gebet einer Jungfrau 1856 von Tekla Badarzewska oder Charles Francois Gounods Meditation sur le 1er prelude de Bach 1852 Neben den musikalischen Dilettanten die sich der Salonstucke annahmen gab es professionelle vornehmlich artistische Salonmusik Der Komponist Jacques Offenbach etwa begann seine Karriere in den Pariser Salons als Virtuose auf dem Cello Franz Liszt glanzte als Klaviervirtuose in den Salons Seit dem Ende des 19 Jahrhunderts wurde die Salonmusik kleinburgerlicher und offentlicher und war in zahlreichen Cafes und Hotelhallen zu horen Neben den Tanzkapellen entstanden Salonorchester in spezieller Besetzung Das Klavier behielt seine beherrschende Stellung bei Mit der Entwicklung von Radio und Grammophon verschwand die Salonmusik zunehmend und machte neueren Varianten der Unterhaltungsmusik Platz Seit etwa 1980 ist die historische Salonmusik aufgewertet und von zahlreichen Ensembles wie den Hamburger Stadtmusikatzen dem Bremer Kaffeehaus Orchester dem Leipziger Salonorchester Cappuccino der Salonmusik Saitensprunge den Salzburger I Salonieri dem Salonorchester Colln dem Salonensemble Lundi Soir und I Salonisti aus Bern wieder gespielt worden Musiker wie das Palast Orchester Andre Rieu oder Richard Clayderman prasentieren moderne Varianten der Salonmusik Bekannte Kunstler BearbeitenFolgend eine Liste bekannter Kunstler aus dem Bereich Salonmusik Adolf Busch Emanuel Feuermann Fritz Busch Jacques Thibaud Jascha Heifetz Pablo Casals Paul HindemithLiteratur BearbeitenMakela Tomi Den Lebenden schulden wir Rucksichtnahme den Toten nur die Wahrheit Eine Einfuhrung in Friedrich Wiecks Welt der philisterhaften Mittelmassigkeit und besseren Salonmusik Friedrich Wieck Gesammelte Schriften uber Musik und Musiker Tomi Makela Christoph Kammertons und Lena Esther Ptasczynski eds Peter Lang Frankfurt am Main 2019 S 15 49 ISBN 978 3 631 76745 0 Veronika Beci Musikalische Salons Blutezeit einer Frauenkultur Artemis amp Winkler Dusseldorf 2000 ISBN 3 538 07102 0 Peter E Gradenwitz Literatur und Musik in geselligem Kreise Geschmackbildung Gesprachsstoff und musikalische Unterhaltung in der burgerlichen Salongesellschaft Franz Steiner Verlag Stuttgart 1991 ISBN 3 515 05336 0 Irmgard Keldany Mohr Unterhaltungsmusik als soziokulturelles Phanomen des 19 Jahrhunderts Gustav Bosse Verlag Regensburg 1977 ISBN 3 7649 2115 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Salonmusik im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Sachbegriff GND 4215394 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salonmusik amp oldid 232459275