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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Fritz Busch Begriffsklarung aufgefuhrt Fritz Busch 13 Marz 1890 in Siegen 14 September 1951 in London war ein deutscher Dirigent und Operndirektor Fritz Busch in Stuttgart Aufnahme von 1919 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Fritz Busch Preis 3 Werke 4 Tonaufnahmen 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFritz Busch studierte bei Fritz Steinbach in Koln Mit 19 Jahren wurde er Kapellmeister in Riga anschliessend in Bad Pyrmont und in Gotha Von 1912 bis 1918 war er als Musikdirektor beim Sinfonieorchester Aachen engagiert Von 1918 bis 1922 war er Generalmusikdirektor der damaligen Hofoper Stuttgart und anschliessend in der Nachfolge von Fritz Reiner der 1921 ein Engagement in den USA angenommen hatte bis 1933 Chefdirigent und Operndirektor der Semperoper in Dresden wo er durch exemplarische Inszenierungen zu einem Protagonisten der Verdi Renaissance wurde 1924 dirigierte er in Bayreuth 1926 bei den Weltmusiktagen der Internationalen Gesellschaft fur Neue Musik ISCM World Music Days in Zurich 1 2 1927 28 in New York und 1929 in London Mit der Sachsischen Staatskapelle Dresden gastierte er u a bei den Salzburger Festspielen mit Mozarts Die Entfuhrung aus dem Serail und am Deutschen Opernhaus in Berlin mit Verdis Un ballo in maschera deutsch Ein Maskenball Am 7 Marz 1933 wurde Busch vormittags durch den NSDAP Gaukunstwart Alexis Posse seines Amtes als GMD enthoben sein Nachfolger wurde 1934 Karl Bohm Vor Beginn der Rigoletto Vorstellung wurde Busch am selben Abend von SA Mannern vom Pult gebrullt und verliess das Haus die Leitung der Vorstellung ubernahm Kapellmeister Kurt Striegler Diese Absetzung war selbst in Berlin nicht wohlgelitten Goring bot dem beruhmten Dirigenten die Leitung der Charlottenburger Oper in Berlin an Busch schilderte das Gesprach mit Goring wie folgt nbsp Fritz Busch um 1930 Ich sagte dass ich keinem judischen Kollegen 3 den Platz wegnehmen wurde Goring Na lieber Freund wir haben ja auch Mittel in der Hand Sie dazu zu zwingen Versuchen Sie das nur platzte ich heraus An einem erzwungenen Tannhauser unter meiner Leitung werden Sie keine Freude haben So etwas Stinklangweiliges haben Sie in Ihrem Leben noch nicht gehort 4 Busch emigrierte nach England und begrundete in Glyndebourne zusammen mit Carl Ebert als gleichberechtigter Regisseur die dortigen Festspiele die sie bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs durchfuhrten Weitere Exilstationen waren Buenos Aires wo er am Teatro Colon wirkte und 1936 die argentinische Staatsangehorigkeit erwarb Stockholm ab 1934 beim 1925 gegrundeten Danischen Nationalen Symphonie Orchester DR Symfoni Orkestret dem Orchester des Danischen Rundfunks in Kopenhagen wo er zahlreiche Urauffuhrungen dirigierte so 1936 die Urauffuhrung der Sinfonia Svastika von Louis Glass Edinburgh und Zurich waren weitere Stationen 1940 fluchteten Busch und seine Frau Grete aus Europa nach Amerika Dort hielten sie sich vorwiegend in Argentinien auf aber 1941 und 1942 dirigierte Busch auch in New York Von 1945 bis 1950 war Busch kunstlerischer Leiter der Metropolitan Opera New York Im Sommer 1950 dirigierte er zum ersten Mal wieder die Auffuhrungen des Glyndebourne Festivals Im Februar 1951 kehrte Busch nach Deutschland zuruck um in Koln die erste Opernproduktion des damaligen Nordwestdeutschen Rundfunks NWDR im neuen Sendesaal zu dirigieren Verdis Maskenball Seiner Berufung an die Wiener Staatsoper kam sein Tod am 14 September 1951 zuvor Busch war unter anderem mit Richard Strauss und weiteren namhaften Dirigenten wie Arturo Toscanini befreundet 5 Anlasslich seines 100 Geburtstages wurde er postum zum Ehrenmitglied der Staatskapelle Dresden ernannt Erst 65 Jahre nach der Vertreibung aus seinem Amt als Dresdner Generalmusikdirektor durch die Nazis kam es am 22 September 1998 zur symbolischen Entschuldigung durch Giuseppe Sinopoli fur diesen barbarischen Akt 6 Fritz Busch war der Bruder des Geigers Adolf Busch des Schauspielers Willi Busch des Cellisten Hermann Busch sowie des Pianisten Heinrich Busch Wie seine Bruder war auch er Mitglied der Internationalen Artisten Loge Zudem hatte er zwei Schwestern Elisabeth 1894 1965 die zeitweise als Schauspielerin tatig war 7 und Magdalene 1904 1922 die eine Ausbildung zur Balletttanzerin absolvierte 8 Sein Vater war der Geigenbauer Wilhelm Busch Fritz Busch war seit 1911 mit Grete Boettcher 1886 1966 9 verheiratet der Tochter des Publizisten und Reichstagsabgeordneten Friedrich Boettcher sie hatten drei Kinder darunter den Sohn Hans Busch der auch als Regisseur tatig war Fritz Busch Preis BearbeitenMit dem Fritz Busch Preis ehrt die Stiftung zur Forderung der Semperoper seit 1993 herausragende Kunstler oder Ensembles die der Sachsischen Staatsoper angehoren oder angehorten Die Ehrung erfolgt jahrlich im Rahmen einer Gala dem Preistragerkonzert der Stiftung Bisherige Preistrager waren unter anderen Peter Bruns 1993 Peter Damm 1995 und Eckart Haupt 1996 10 Werke BearbeitenFritz Busch Aus dem Leben eines Musikers Rascher Zurich 1949 Zuletzt als Fischer Taschenbuch Frankfurt M 2015 ISBN 978 3 596 30279 6 Fritz Busch Der Dirigent Aus dem Nachlass herausgegeben von Grete Busch und Thomas Mayer Atlantis Verlag Zurich 1961 Zuletzt als Fischer Taschenbuch Frankfurt M 2015 ISBN 978 3 596 30336 6Tonaufnahmen BearbeitenSteffen Lieberwirth Hrsg Fritz Busch Samtliche Dresdner Aufnahmen 1923 bis 1932 Edition Staatskapelle Dresden drei CDs eine DVDMozart Cosi fan tutte mit Ina Souez Fiordiligi Luise Helletsgruber Dorabella Irene Eisinger Despina Heddle Nash Ferrando Willi Domgraf Fassbaender Guglielmo John Brownlee Alfonso Glyndebourne Festival Orchestra Dirigent Fritz Busch Erste Gesamtaufnahme dieser Oper 1935 Naxos 8 110280 81 Remastered Version 2004 Mozart Don Giovanni mit John Brownlee Don Giovanni Salvatore Baccaloni Leporello Ina Souez Donna Anna Koloman von Pataky Don Ottavio Luise Helletsgruber Donna Elvira Audrey Mildmay Zerlina Roy Henderson Masetto David Franklin Commendatore Glyndebourne Festival Orchestra Dirigent Fritz Busch Erste Studio Gesamtaufnahme dieser Oper 1936 His Master s Voice spater auch RCA Victor Turnabout TV 4117 4119 reissued in 1989 Pearl GEMM CDS 9369 und Naxos 8 110135 37 Mozart Le nozze di Figaro mit Audrey Mildmay Susanna Aulikki Rautawaara Contessa Almaviva Luise Helletsgruber Cherubino Constance Willis Marcellina unbekannt Barbarina Willi Domgraf Fassbaender Figaro Roy Henderson Conte Almaviva Norman Allin Bartolo Heddle Nash Don Basilio Glyndebourne Festival Orchestra Dirigent Fritz Busch 1934 35 Turnabout TV 4114 4116 reissued in 1981 Turnabout Historical Series THS 65081 83 in 1989 Pearl GEMM CDS 9375 und Naxos 2002 8 110186 87 Literatur BearbeitenWolfgang Rehm Busch Fritz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 58 Digitalisat Bernhard Dopheide Fritz Busch sein Leben und Wirken in Deutschland mit einem Ausblick auf die Zeit seiner Emigration Schneider Tutzing 1970 ISBN 978 3 7952 0104 3 zugleich Munster Univ Diss 1969 Grete Busch Fritz Busch Dirigent S Fischer Frankfurt M 1970 Zuletzt als Fischer Taschenbuch Frankfurt M 2015 ISBN 978 3 596 30296 3 Maria Stader Nehmt meinen Dank Erinnerungen Nacherzahlt von Robert D Abraham Munchen 1979 S 145 Hanns Werner Heister Musik und Musiker im Nazismus In Hans Sarkowicz Hrsg Hitlers Kunstler die Kultur im Dienst des Nationalsozialismus Frankfurt M 2002 ISBN 3 458 17203 3 S 343 Susanne Popp Berufung und Verzicht Fritz Busch und Richard Wagner Dohr Koln 2013 ISBN 978 3 86846 108 4 Siehe auch Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur Fritz Busch in BayreuthPremierenbesetzungen des Glyndebourne Festivals 1934 bis 1940Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fritz Busch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Fritz Busch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie auf Theater Aachen Biographie auf exilarchiv de Fritz Busch Diskografie PDF Datei 471 kB Informationen zum Fritz Busch Preis auf stiftung semperoper de Dokumentation zur Vertreibung von Fritz Busch aus seinem Dresdner Amt als Generalmusikdirektor Edition Staatskapelle DresdenEinzelnachweise Bearbeiten Programme der ISCM World Music Days von 1922 bis heute Anton Haefeli Die Internationale Gesellschaft fur Neue Musik Ihre Geschichte von 1922 bis zur Gegenwart Zurich 1982 S 480ff Diese waren von den Nazis schon entlassen worden oder wurden zu der Zeit gerade aus ihren Amtern vertrieben Vgl hierzu Hanns Werner Heister Musik und Musiker im Nazismus Frankfurt 2004 S 343 Steffen Lieberwirth So schlimm wird es schon nicht kommen Richard Strauss im Briefwechsel mit dem Dresdner Generalmusikdirektor Fritz Busch Horfunk Feature MDR Kultur 2011 Fritz Busch Willkommen daheim Erinnerungen von Konzertdramaturg Eberhard Steindorf 18 Februar 2015 abgerufen am 4 Juli 2015 Kurzbiographie uber Elisabeth Busch beim BruderBuschArchiv auf der Website des Max Reger Instituts Kurzbiographie uber Magdalene Busch beim BruderBuschArchiv auf der Website des Max Reger Instituts Busch Grete in Gudrun Wedel Autobiographien von Frauen ein Lexikon Koln Bohlau 2010 S 138 stiftung semperoper de Fritz Busch Preis Memento des Originals vom 18 September 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stiftung semperoper deOperndirektoren der Semperoper Ernst von Schuch 1889 1914 Karl Scheidemantel 1920 1921 Fritz Busch 1922 1933 Rolf Wollrad 1989 2003 Hans Joachim Frey 2004 2007 Eytan Pessen 2010 2013 Kapellmeister und Chefdirigenten der Sachsischen Staatskapelle Dresden Julius Rietz 1874 1877 Franz Wullner 1877 1884 Ernst von Schuch 1884 1914 Fritz Reiner 1914 1921 Fritz Busch 1922 1933 Karl Bohm 1934 1942 Karl Elmendorff 1943 1944 Joseph Keilberth 1945 1950 Rudolf Kempe 1949 1952 Franz Konwitschny 1953 1955 Lovro von Matacic 1956 1958 Otmar Suitner 1960 1964 Kurt Sanderling 1964 1967 Martin Turnovsky 1966 1968 Herbert Blomstedt 1975 1985 Hans Vonk 1985 1990 Giuseppe Sinopoli 1992 2001 Bernard Haitink 2002 2004 Fabio Luisi 2007 2010 Christian Thielemann seit 2012 Normdaten Person GND 118517872 lobid OGND AKS LCCN n82077251 VIAF 111565417 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Busch FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher DirigentGEBURTSDATUM 13 Marz 1890GEBURTSORT SiegenSTERBEDATUM 14 September 1951STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Busch amp oldid 237964986