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Otmar Suitner 16 Mai 1922 in Innsbruck Tirol 8 Januar 2010 in Berlin war ein osterreichischer Konzert und Operndirigent Otmar Suitner 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Familie 2 Auszeichnungen 3 Bedeutung 4 Diskografie 5 Film 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkung 9 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenOtmar Suitner studierte am Konservatorium in Innsbruck Klavier bei Fritz Weidlich und 1940 bis 1942 am Mozarteum in Salzburg ebenfalls Klavier bei Franz Ledwinka und Dirigieren bei Clemens Krauss 1942 bis 1944 war er Ballettrepetitor mit Dirigierverpflichtung am Tiroler Landestheater in Innsbruck Danach gab er vor allem Konzerte als Pianist unter anderem in Wien Rom Munchen sowie in der Schweiz 1952 war Suitner Musikdirektor in Remscheid 1957 wurde er Generalmusikdirektor des Pfalzorchesters der heutigen Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz in Ludwigshafen am Rhein mit der er in Berlin Munchen Hamburg sowie in Italien und Griechenland gastierte A 1 Seine GMD Stelle hatte Suitner dort bis 1960 inne nbsp Suitner dirigiert die Berliner Staatskapelle 19701960 bis 1964 war Suitner Chefdirigent der Staatskapelle Dresden 1964 bis 1967 dirigierte er den Fliegenden Hollander Tannhauser und den Ring des Nibelungen bei den Bayreuther Festspielen 1964 bis 1971 und wiederum 1974 bis 1991 war Suitner Generalmusikdirektor an der Deutschen Staatsoper in Ost Berlin Suitner gastierte in fast allen europaischen Landern vor allem in Schweden Italien der Schweiz und an der Wiener Staatsoper aber auch in den USA San Francisco Opera Lateinamerika und Japan Er wurde zum Ehrendirigenten des NHK Sinfonieorchesters Tokio ernannt In der Bundesrepublik Deutschland nahm man ihm vor allem von Seiten der CDU seinen Wohn und Arbeitsplatz in Ost Berlin ubel und auch seine Rehabilitierung durch Helmut Kohl der ihn noch aus Ludwigshafen kannte half ihm wenig so dass sich seine Auslandsgastspiele meist in anderen Landern abspielten 1 Otmar Suitner war mit dem Komponisten Paul Dessau eng verbunden Er dirigierte die Urauffuhrungen von Dessaus Opern Puntila 1966 Einstein 1974 und Leonce und Lena 1979 an der Deutschen Staatsoper Berlin Von 1977 bis 1990 war Suitner auch Professor fur Dirigieren an der Hochschule fur Musik und darstellende Kunst in Wien Im Laufe der 1980er Jahre bekam Suitner immer grossere gesundheitliche Probleme die dazu fuhrten dass er aufgrund einer Parkinson Erkrankung 1990 mit dem Dirigieren aufhoren musste nbsp Grabstatte August 2023 Er ist auf dem Friedhof der Dorotheenstadtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden in Berlin Mitte bestattet Familie Bearbeiten Otmar Suitner hatte zwei Familien Er war mit seiner Frau Marita 1924 2008 der Tochter des Komponisten Friedrich Wilckens verheiratet mit der er schon 1960 in die DDR kam und spater in Ost Berlin lebte Daneben hatte er in West Berlin eine Geliebte die er am Wochenende besuchte 1965 hatte er die westdeutsche Studentin Renate Heitzmann in Bayreuth kennengelernt die 1971 den Sohn Igor Heitzmann gebar So wurde sein Leben ein Balanceakt im geteilten Berlin dessen Grenze er mit seinem osterreichischen Pass jederzeit uberschreiten konnte Nach der Wende anderte sich sein Familienleben indem beide Familien sich ofter trafen In dem Dokumentarfilm Nach der Musik erzahlt sein Sohn Igor Heitzmann die Geschichte einer Annaherung an den Vater den fernen Dirigenten an das verschwundene Land DDR die ungewohnlichen Lebenswege der Eltern und an die Musik In Gesprachen und Bildern rekonstruiert er die Familiengeschichte zwischen Ost und West und verbindet sie mit den eigenen bruchstuckhaften Erinnerungen an die Begegnungen mit dem Vater 2 Auszeichnungen BearbeitenSuitner erhielt zahlreiche Auszeichnungen unter anderem 1963 Nationalpreis der DDR II Klasse fur Kunst und Literatur 1973 von Papst Paul VI den Gregoriusorden 1982 Nationalpreis der DDR I Klasse fur Kunst und Literatur 1987 Stern der Volkerfreundschaft der DDR und 2004 Tiroler Landespreis fur Kunst Suitner war diesem osterreichischen Bundesland seit seiner fruhen Jugend eng verbunden Bereits im Januar 1944 hatte er am Innsbrucker Theater eine Auffuhrung des Rigoletto geleitet Mehrfach wurde ihm der Professorentitel verliehen zum Beispiel 1965 in Berlin 1975 und 1976 leitete er den Dirigentenkurs der Sommerakademie Salzburg Bedeutung Bearbeiten Otmar Suitner reprasentiert den aussterbenden Typus des soliden deutschen spatromantisch gepragten Kapellmeisters Mit klarer effektiver Dirigierweise bemuht um zugiges plastisches Musizieren stellte er seine Person nie in den Vordergrund und zielte nicht primar auf Erfolg sondern auf kontinuierliches gewissenhaftes Arbeiten Thomas Brezinka in Das Orchester 6 1997 S 20 Diskografie Bearbeiten Auswahl alphabetisch nach Komponisten Beethoven Die neun Sinfonien Staatskapelle Berlin 1980 1983 Solisten bei Sinfonie Nr 9 Magdalena Hajossyova Uta Priew Eberhard Buchner und Manfred Schenk Beethoven Ouverturen zu Egmont Coriolan und Fidelio Staatskapelle Berlin 1984 Beethoven Ouverturen Leonore III Die Geschopfe des Prometheus Staatskapelle Berlin 1984 Bizet Sinfonie Nr 1 C Dur Staatskapelle Dresden Brahms Sinfonien 1 4 Staatskapelle Berlin 1984 1986 Bruckner Sinfonien Nr 1 4 5 7 8 Staatskapelle Berlin 1987 1990 Debussy Prelude a l apresmidi d un faune Staatskapelle Dresden Dessau Einstein Operngesamtaufnahme Schreier Adam Buchner und andere Staatskapelle Berlin 1977 Dessau Leonce und Lena Gesamtaufnahme Suss Buchner Nossek Menzel Schaller Leib Eisenfeld Garduhn Chor der Deutschen Staatsoper Berlin Staatskapelle Berlin 1980 Dvorak Die neun Sinfonien Staatskapelle Berlin 1977 1981 Eisler Ernste Gesange Gunter Leib Staatskapelle Dresden Grieg Drei Orchesterstucke op 56 zu Sigurd Jorsalfar Staatskapelle Berlin 1976 Grieg Suite Aus Holbergs Zeit op 40 Staatskapelle Berlin 1976 Grieg Peer Gynt Suite Nr 1 op 46 Bamberger Symphoniker 1959 Grieg Peer Gynt Suite Nr 2 op 55 Bamberger Symphoniker 1959 Handel Acis und Galathea Kunitachi College of Music 1980 Haydn Sinfonie Nr 100 Militar Sinfonie Gewandhausorchester Leipzig 1950er Humperdinck Hansel und Gretel Gesamtaufnahme Springer Hoff Adam Schreier Staatskapelle Dresden 1969 Lanner Waltzer Hofball und Steyrische Tanze und Die Schonbrunner Staatskapelle Dresden 1970 Liszt Orpheus Sinfonische Dichtung Nr 4 Bamberger Symphoniker 1957 Liszt Mazeppa Sinfonische Dichtung Nr 6 Bamberger Symphoniker 1957 Lortzing Die Opernprobe Gesamtaufnahme Litz Hirte Lovaas Marheineke Gedda Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper 1974 Mahler Sinfonie Nr 1 Staatskapelle Dresden 1962 Mahler Sinfonie Nr 2 Hajossyova Priew Staatskapelle Berlin 1983 Mahler Sinfonie Nr 5 Staatskapelle Berlin 1984 Mozart Die Hochzeit des Figaro Gesamtaufnahme Prey Guden Rothenberger Berry Mathis Schreier Vogel Staatskapelle Dresden 1964 Meyer Violinkonzert David Oistrach Staatskapelle Berlin Mozart Cosi fan tutte Gesamtaufnahme Casapietra Burmeister Leib Schreier Geszty Adam Chor der Deutschen Staatsoper Berlin Staatskapelle Berlin 1969 Mozart Die Zauberflote Gesamtaufnahme Adam Schreier Geszty Donath Leib Hoff Kuhse Vogel Staatskapelle Dresden 1970 Mozart Sinfonie Nr 29 A Dur KV 201 Staatskapelle Dresden Mozart Sinfonie Nr 31 D Dur KV 297 Pariser Staatskapelle Dresden 1968 Mozart Sinfonie Nr 32 G Dur KV 318 Staatskapelle Dresden 1974 Mozart Sinfonie Nr 33 B Dur KV 319 Staatskapelle Dresden 1974 Mozart Sinfonie Nr 34 C Dur KV 338 Staatskapelle Dresden 1974 Mozart Sinfonie Nr 39 Es Dur KV 543 Staatskapelle Dresden 1976 Mozart Sinfonie Nr 40 g Moll KV 550 Staatskapelle Dresden 1976 Mozart Sinfonie Nr 41 C Dur KV 551 Jupiter Staatskapelle Dresden 1974 Mozart Sinfonie Nr 41 C Dur KV 551 Jupiter NHK SO Live in Tokio 1982 Pfitzner Palestrina Gesamtaufnahme Schreier Lorenz Nossek Lang Polster Ketelsen Garduhn Trekel Bar Priew Chor der Deutschen Staatsoper Berlin Staatskapelle Berlin 1986 1988 Schubert Alfonso und Estrella Gesamtaufnahme Mathis Schreier Fischer Dieskau Prey Adam Rundfunkchor Berlin Staatskapelle Berlin 1978 Schubert Sinfonie Nr 1 2 3 4 5 6 7 9 Staatskapelle Berlin 1983 1986 Schumann Die vier Sinfonien Staatskapelle Berlin 1986 1987 Smetana Die verkaufte Braut Gesamtaufnahme Burmeister Schlemm Lange Leib Teschler Adam Staatskapelle Dresden 1962 Strauss Salome Gesamtaufnahme San Francisco House of Opera Live Rysanek Varnay Nimsgern Hopf Orchester der Oper San Francisco 1974 Suppe Die schonsten Ouverturen Staatskapelle Dresden 1969 Wagner Tannhauser Gesamtaufnahme San Francisco House of Opera Live Thomas Rysanek Napier Stewart und andere Orchester der Oper San Francisco 1973 Berlin Staatskapelle Berlin 1974Film Bearbeiten2007 Nach der Musik Otmar Suitner Regie Igor HeitzmannLiteratur BearbeitenDirk Stove Meine herrliche Kapelle Otmar Suitner und die Staatskapelle Berlin Henschel Verlag Berlin 2002 ISBN 3 89487 424 4 Thomas Brezinka Zeuge einer vergangenen Ara Ein Portrait des Dirigenten Otmar Suitner In Das Orchester 6 1997 S 16 20 Christian Krause Suitner Otmar In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Bernhold Schmid Suitner Otmar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 694 Digitalisat Weblinks BearbeitenTontrager von Otmar Suitner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website zum Film Nach der Musik uber Suitner unter der Regie seines Sohnes Adobe Flash erforderlich Zum Tod des Dirigenten Otmar Suitner Ein Anwalt des Schonklangs in Ost und West Gerhard Rohde in FAZ NET vom 11 Januar 2010 abgerufen am 14 Oktober 2010 Dirigent Otmar Suitner stirbt mit 87 Jahren Nachruf in welt de vom 11 Januar 2010 abgerufen am 14 Oktober 2010Anmerkung Bearbeiten In Suitners Amtszeit begleitete das Pfalzorchester ein Konzert von Maria Callas in Wiesbaden Mai 1959 auf deren Europatournee allerdings dirigierte nicht Suitner sondern der damalige Tourneedirigent Nicola Rescigno vgl hierzu Hessisches Staatsarchiv und Callas Doku 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Spiel ohne Grenzen Frank Kallensee In Markische Allgemeine vom 12 Januar 2010 Abgerufen am 7 August 2012 Website zum Film Nach der Musik Memento vom 20 April 2009 im Internet Archive Kapellmeister und Chefdirigenten der Sachsischen Staatskapelle Dresden Julius Rietz 1874 1877 Franz Wullner 1877 1884 Ernst von Schuch 1884 1914 Fritz Reiner 1914 1921 Fritz Busch 1922 1933 Karl Bohm 1934 1942 Karl Elmendorff 1943 1944 Joseph Keilberth 1945 1950 Rudolf Kempe 1949 1952 Franz Konwitschny 1953 1955 Lovro von Matacic 1956 1958 Otmar Suitner 1960 1964 Kurt Sanderling 1964 1967 Martin Turnovsky 1966 1968 Herbert Blomstedt 1975 1985 Hans Vonk 1985 1990 Giuseppe Sinopoli 1992 2001 Bernard Haitink 2002 2004 Fabio Luisi 2007 2010 Christian Thielemann seit 2012 Chefdirigenten der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz Ludwig Ruth 1919 1920 Ernst Boehe 1920 1938 Karl Friderich 1939 1943 Franz Konwitschny 1943 1944 Heinz Bongartz 1944 Karl Maria Zwissler 1946 1947 Bernhard Conz 1947 1951 Karl Rucht 1951 1957 Otmar Suitner 1957 1960 Christoph Stepp 1960 1979 Christoph Eschenbach 1979 1983 Leif Segerstam 1983 1990 Bernhard Klee 1992 1997 Theodor Guschlbauer 1997 2001 Ari Rasilainen 2002 2009 Karl Heinz Steffens 2009 2018 Michael Francis seit 2019 Normdaten Person GND 117373079 lobid OGND AKS LCCN n83153237 VIAF 112366921 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suitner OtmarKURZBESCHREIBUNG osterreichischer DirigentGEBURTSDATUM 16 Mai 1922GEBURTSORT InnsbruckSTERBEDATUM 8 Januar 2010STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otmar Suitner amp oldid 236451260