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Dieser Artikel beschreibt den amerikanischen Dirigenten Fritz Reiner Fur den osterreichischen Nationalrat siehe Fritz Reiner Politiker Fritz Reiner 19 Dezember 1888 in Budapest Osterreich Ungarn 15 November 1963 in New York City war ein amerikanischer Dirigent ungarischer Herkunft Fritz Reiner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirkung 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenFritz Reiner einer assimilierten judischen Familie aus Pest entstammend studierte auf Drangen seines Vaters zuerst an der Budapester Universitat einige Jahre Jura bevor er die Franz Liszt Musikakademie besuchte um sich bei Istvan Thoman im Klavierspiel und bei Hans Koessler in der Kompositionslehre ausbilden zu lassen Seit 1909 Korrepetitor an der Budapester Oper debutierte er dort 1910 als Dirigent als er fur einen erkrankten Kollegen einsprang und eine Vorstellung von Carmen erfolgreich ubernahm Daraufhin wurde er als Erster Kapellmeister an die Oper von Laibach berufen 1911 1914 gehorte er der Budapester Volksoper an wo er unter anderem Parsifal dirigierte Seine wahrscheinlich wichtigste Pragung erhielt er in Dresden wo er von 1914 bis 1921 als Hofkapellmeister wirkte In allabendlichen Opern und Konzertdirigaten in der Dresdner Oper lernte er sein musikalisches Handwerk In jenen Jahren arbeitete er viel mit Richard Strauss zusammen Unter anderem dirigierte Reiner hier die deutsche Erstauffuhrung von Die Frau ohne Schatten Er leitete die Sachsische Staatskapelle und hatte Gastverpflichtungen in Rom und Barcelona 1922 liess er sich in den Vereinigten Staaten nieder Er wurde als Nachfolger von Eugene Ysaye Chefdirigent des Cincinnati Symphony Orchestra bis 1931 Einladungen fuhrten ihn auch nach San Francisco Philadelphia und Chicago in der Saison 1936 1937 gastierte er im Londoner Covent Garden am Royal Opera House Anschliessend war er fur zehn Jahre Chefdirigent des Pittsburgh Symphony Orchestra 1938 1948 und unterrichtete in Philadelphia von 1931 bis 1941 am Curtis Institute of Music Abteilungen Oper und Orchester mit dessen Orchester er auch Opernauffuhrungen erarbeitete Zu seinen Schulern zahlten auch die spater beruhmt gewordenen Musiker Lukas Foss und Leonard Bernstein Als Bernstein ihn einmal mit Fritz ansprach antwortete Reiner It s Mr Reiner Ab 1948 war er fur sieben Jahre an der New Yorker Metropolitan Opera engagiert wo er unter anderem 1949 die beruhmt gewordenen Vorstellungen von Salome mit Ljuba Welitsch in der Titelrolle und 1951 die amerikanische Erstauffuhrung von The Rake s Progress dirigierte Ebenso trat er in Konzerten mit den New Yorker Philharmonikern in der Carnegie Hall auf Er setzte auch seine internationale Karriere fort 1955 leitete er etwa Auffuhrungen von den Meistersingern in der wieder aufgebauten Wiener Staatsoper Grossten Nachhall auch heute noch auf zahlreichen Tontragern zu horen erzielte Reiner aber als Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra dem er von 1953 bis 1963 vorstand Im Fruhjahr 1963 dirigierte er sein letztes Konzert mit diesem Orchester seit einem Herzinfarkt im Oktober 1960 war seine Gesundheit angeschlagen Noch kurz vor seinem Tod war er mit einer Neuproduktion der Gotterdammerung an der Met beschaftigt Seine ersten beiden Ehen fuhrte er mit Tochtern der ungarischen Sopranistin Elka Gerster In erster Ehe war er mit der jungeren Tochter Elca 1911 1916 in zweiter Ehe von 1921 22 bis 1930 mit Berthe der alteren verheiratet Mit seiner dritten Frau Carlotta lebte er in Rambleside Westport Connecticut Die Grabstatte von Fritz Reiner befindet sich auf dem Willowbrook Cemetery in Westport Connecticut Wirkung BearbeitenReiner war ein Dirigent mit ausserordentlich hohen Standards viele seiner Aufnahmen suchen an orchestraler Prazision und Glanz bis heute ihresgleichen Orchestermusiker furchteten ihn wegen dieser Prazisionsbesessenheit und seines jahzornigen Temperaments Er hinterliess mehrere Tonaufnahmen mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra legendar sind aber die meisten seiner zahlreichen Aufnahmen mit dem Chicago Symphony Orchestra die von RCA bereits von 1954 an auf ausserordentlich gut klingenden Schallplatten in Stereofonie aufgenommen wurden und von denen einige noch heute als Referenzeinspielungen gelten wie Bartoks Konzert fur Orchester Strauss Ein Heldenleben oder Prokofjews Alexander Newski Die musikalische Leitung ubernahm er bei den Urauffuhrungen folgender Werke Ottorino Respighi Antiche arie e danze per liuto 1924 Arthur Bliss Hymn to Apollo 1927 Gian Carlo Menotti Amelia Goes to the Ball Amelia geht zum Ball 1937 Bela Bartok Konzert fur 2 Klaviere Schlagzeug und Orchester 1943 Der Komponist widmete das Werk Fritz Reiner Richard Strauss Symphonisches Fragment aus Josephs Legende 1949Literatur BearbeitenStefan Jaeger Hrsg Das Atlantisbuch der Dirigenten Eine Enzyklopadie Atlantis Musikbuch Verlag Zurich 1985 ISBN 3 254 00106 0 Brockhaus Riemann Musiklexikon Hrsg von Carl Dahlhaus Hans Heinrich Eggebrecht Atlantis Schott Zurich Mainz 1995 Band 4 S 29f ISBN 3 254 08397 0 Alain Paris Lexikon der Interpreten der klassischen Musik im 20 Jahrhundert dtv Barenreiter Munchen Kassel 1992 ISBN 3 423 03291 X S 593f Philip Hart Fritz Reiner A Biography Northwestern University Press Evanston 1994 ISBN 0 8101 1125 X Kenneth Morgan Fritz Reiner Maestro and Martinet University of Illinois Press Baltimore 2010 ISBN 978 0 252 07730 2 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Fritz Reiner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fritz Reiner in der Internet Movie Database englisch Der Jahzorn des Dirigentendirigenten Musik in Dresden Musikalische Direktoren des Chicago Symphony Orchestra Theodore Thomas 1891 1905 Friedrich August Stock 1905 1942 Desire Defauw 1943 1947 Artur Rodzinski 1947 1948 Rafael Kubelik 1950 1953 Fritz Reiner 1953 1962 Jean Martinon 1963 1968 Georg Solti 1969 1991 Daniel Barenboim 1991 2006 Bernard Haitink Principal Conductor 2006 2010 Pierre Boulez Conductor Emeritus 2006 2010 Riccardo Muti seit 2010 Musikdirektoren des Cincinnati Symphony Orchestra Frank Van der Stucken 1895 1907 Leopold Stokowski 1909 1912 Ernst Kunwald 1912 1917 Eugene Ysaye 1918 1922 Fritz Reiner 1922 1931 Eugene Goossens 1931 1946 Thor Johnson 1947 1958 Max Rudolf 1958 1970 Thomas Schippers 1970 1977 Walter Susskind music advisor 1978 1980 Michael Gielen 1980 1986 Jesus Lopez Cobos 1986 2001 Paavo Jarvi 2001 2011 Louis Langree seit 2013 Kapellmeister und Chefdirigenten der Sachsischen Staatskapelle Dresden Julius Rietz 1874 1877 Franz Wullner 1877 1884 Ernst von Schuch 1884 1914 Fritz Reiner 1914 1921 Fritz Busch 1922 1933 Karl Bohm 1934 1942 Karl Elmendorff 1943 1944 Joseph Keilberth 1945 1950 Rudolf Kempe 1949 1952 Franz Konwitschny 1953 1955 Lovro von Matacic 1956 1958 Otmar Suitner 1960 1964 Kurt Sanderling 1964 1967 Martin Turnovsky 1966 1968 Herbert Blomstedt 1975 1985 Hans Vonk 1985 1990 Giuseppe Sinopoli 1992 2001 Bernard Haitink 2002 2004 Fabio Luisi 2007 2010 Christian Thielemann seit 2012 Normdaten Person GND 119221144 lobid OGND AKS LCCN n81132091 VIAF 42026455 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reiner FritzKURZBESCHREIBUNG ungarisch US amerikanischer DirigentGEBURTSDATUM 19 Dezember 1888GEBURTSORT BudapestSTERBEDATUM 15 November 1963STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Reiner amp oldid 235827573