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Harry Partch 24 Juni 1901 in Oakland Kalifornien 3 September 1974 in San Diego Kalifornien war ein US amerikanischer Komponist Erfinder Instrumentenbauer und avantgardistischer Theoretiker Er gehort zu den ersten westlichen Komponisten die sich mikrotonaler Musik zuwandten Die meisten Musikstucke schrieb Partch fur selbst erfundene und gebaute Instrumente die in reiner Just Intonation 11 Limit Stimmung gestimmt waren auf ganzzahligen Verhaltnissen beruhend bis zum 11 Naturton gehend Partch Ensemble California Plaza 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutende Werke 3 Erfindungen 4 Tonsystem 5 Wirkung 6 Schriften 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Quadrangularus Reversum Harry PartchBeide Eltern des Komponisten waren presbyterianische Missionare die noch kurz vor seiner Geburt in China arbeiteten Als Kind lernte Harry Partch Instrumente wie Klarinette Harmonium Bratsche und Gitarre Schon im fruhen Alter komponierte er seine ersten Stucke In fruhen Werken bediente er sich der in der abendlandischen Musik gangigen Zwolftontemperierung Mit der Zeit sah er aber wesentliche Mangel in der herkommlichen Stimmung wegen der Unreinheit der temperierten Intervalle und der Nichtbeachtung von reinen Intervallen uber die Terz hinaus Partch datierte diesen Wechsel auf 1923 als er Hermann von Helmholtz Die Lehre von den Tonempfindungen als physiologische Grundlage fur die Theorie der Musik in der Ubersetzung von Alexander J Ellis entdeckte 1930 verbrannte er alle seine fruheren Werke darunter viele Songs Besonderes Interesse zeigte Partch fur die musikalischen Elemente der gesprochenen Rede Seine ersten erweiterten Tonleitern entwickelte er mit der Absicht die Melodik der Sprechstimme wiedergeben zu konnen Er baute eine eigene Variante der Bratsche um sein Konzept zu demonstrieren Sie hatte ein verlangertes Griffbrett mit metallenen Punkten fur abzugreifende naturreine Intervalle und wurde wie ein Violoncello gespielt Ein wesentliches fruhes Werk fur diese Adapted Viola mit Gesang sind seine Seventeen Lyrics nach Li Po Texten 1930 33 Partch erhielt 1934 ein Stipendium der Carnegie Corporation das ihm die Moglichkeit gab nach London zu gehen um unter anderem altgriechische Tonsysteme zu studieren Wahrend seines Aufenthalts in Europa traf Partch in Dublin den Dichter William Butler Yeats Partch brauchte dessen Zustimmung um Yeats Ubersetzung von Konig Odipus des Sophokles in einer Oper zu nutzen Zum Treffen nahm Partch eines seiner Instrumente eine adaptierte Gitarre mit und begleitete damit seinen eigenen Gesang Yeats war begeistert und meinte ein Stuck mit diesem wundersamen Instrument und mit derartiger Musik durfte wirklich sensationell sein So erhielt Partch den Segen des Dichters der leider nicht schriftlich fixiert wurde Partch hatte vor eigenhandig Instrumente fur die Auffuhrung zu bauen Nach dem Ablauf seines Stipendiums geriet Partch 1935 in die USA zuruckkehrend in die Great Depression fand keine Arbeit und musste sich als Gelegenheitsarbeiter durchschlagen Diese Zeit als Hobo pragte ihn nachhaltig und fuhrte dazu dass er nicht nur mit dem westlichen Musikleben sondern letztlich mit der westlichen Gesellschaft brach Er war ein extrem selbstandiger aber auch schwieriger Charakter Trotzdem fand er immer wieder Freunde die seine enorme Begabung erkannten und ihn unterstutzten sei es mit Stipendien oder mit Gelegenheiten auf Ranches Gualala California oder an Universitaten Instrumente zu bauen und Auffuhrungen mit jungen Leuten zu organisieren 1941 schrieb Partch Barstow Eight Hitchhiker Inscriptions from a Highway Railing at Barstow California ein Werk fur Gesang und in der ersten Version Adapted Guitar Der Text ist von Graffiti inspiriert die der Autor an einem Autobahnkreuz in Barstow Kalifornien gefunden hatte Das Stuck grundet sich auf dem von Partch erdachten Tonvorrat aus 43 Stufen Diese beruhen auf einer Erweiterung seines Tonalitatsdiamanten und verwenden ausschliesslich ganzzahlige Intervalle im 11 limit siehe dazu unten In seiner Zeit als Hobo verbrachte Partch viel Zeit auf freight trains transamerikanischen Guterzugen die ihn dann zu einem grossen Werk inspirierten U S Highball A Musical Account of Slim s Transcontinental Hobo Trip 1943 In seinen Grundzugen instrumentiert das Werk eine Frachtzugreise von San Francisco nach Chicago Diese Reise hatte Partch im September 1941 tatsachlich unternommen Auch in seiner Hobozeit veroffentlichte er Beitrage in einigen Zeitschriften 1991 lange nach seinem Tod erschien eine Sammlung von Partchs Artikeln und musikalischen Aufzeichnungen aus dieser Zeit unter dem Titel Bitter Music Die Artikel enthielten oft Bruchstucke von Gesprachen mit Hobofreunden die auf Notenlinien geschrieben wurden Dabei notierte Partch die vom Sprecher gebrauchte Sprachmelodie Diese Technik wurde richtungsweisend fur alle vokalen Parts seiner Stucke Schon vor Partch bediente sich Leos Janacek ahnlicher Methoden Nach Partch machte sich Steve Reich diese Technik fruchtbar etwa in Different Trains 1942 reiste Partch nach New York Schon 1933 hatte er dort wichtige Komponisten und Musikwissenschaftler wie Charles Seeger Walter Piston Henry Cowell Aaron Copland und Otto Luening getroffen Letzterer vermittelte ihm dann 1942 Vortrage an diversen Hochschulen unter anderem an der Eastman School of Music Im Marz 1943 bekam Partch das lang ersehnte Guggenheim Stipendium fur die Konstruktion neuer Instrumenten und die Auffuhrung seines Monophonic Cycle unter Einschluss von Barstow und U S Highball in der New Yorker Carnegie Chamber Music Hall 1944 Vermittelt durch den Pianisten und Komponisten Gunnar Johansen begann 1944 Partchs Zusammenarbeit mit der Universitat von Wisconsin in Madison Dieser hatte Partch in New York kennengelernt Die Music School hatte Partch zwar abgelehnt aber die Sciences akzeptierten ihn 1949 veroffentlichte die dortige University Press Partchs Buch Genesis of a Music bereits 1947 fertiggestellt Er setzt sich darin mit Musiktheorie und Instrumentenbau auseinander Heute gilt das Buch als eine der grundlegenden Schriften zur Theorie mikrotonaler Musik Es erlebte mehrere Auflagen und ist noch heute erhaltlich Nach dem Auslaufen der Unterstutzung durch die Universitat 1947 blieb Partch im nordlichen Kalifornien Johansen bot ihm schliesslich die alte Schmiede auf seiner Ranch in Gualala an nordlich von San Francisco die Partch zu einem Studio ausbaute Dort entstanden neue Instrumente oft unter Einbeziehung der riesigen kalifornischen Redwoodtrees 1950 zeichnete Partch dort mit jungen Leuten Tonaufnahmen auf darunter der junge Komponist Ben Johnston mit seiner Frau Betty In den 50er Jahren wurde Johnston einer seiner wesentlichen Forderer Zum Instrumentarium in Gualala zahlten inzwischen ein umgebautes und speziell gestimmtes Harmonium genannt Chromelodeon die Adapted Guitar und Adapted Viola die Diamond Marimba der Harmonic Canon die riesige Kithara die von einem Podest aus zu spielen ist und auch die machtige Bass Marimba die spater von der Marimba Eroica an Grosse noch ubertroffen wurde Partch wandte sich wieder dem unvollendeten Projekt Oedipus zu aber die Testamentsvollstrecker des inzwischen verstorbenen Yeats verweigerten Partch ihre Erlaubnis fur die Nutzung der Ubersetzung Partch sah sich gezwungen eine eigene Ubersetzung zu schaffen 1952 wurde trotzdem eine Yeats Fassung am Mills College in Oakland California aufgefuhrt Eine Kooperation mit Martha Graham in New York scheiterte aber am Copyright 1953 musste Partch sein Studio am Mills College verlassen und etablierte sich in Sausalito nordlich von San Francisco Am Gate 5 einer verlassenen Werft baute Partch ein Ensemble auf und grundete mit der Hilfe einiger Freunde Harry Partch Trust Fund das beruhmte Gate 5 Schallplattenlabel Durch Privatverkaufe seiner Aufnahmen sicherte ihm das den Lebensunterhalt In den 50er und 60er Jahren schuf Partch seine wesentlichen grossen Buhnenwerke die zugleich eine Buhnenprasentation seines nun fertiggestellten Instrumentariums sind Seine Instrumente werden gewissermassen zu Handlungstragern Bedeutende Werke BearbeitenZu den bedeutenden Werken Partchs gehoren The Bewitched eine Art Mischung aus Ballett und Oper und Revelation in the Courthouse Park basierend auf dem Werk Die Bakchen des Euripides Beide wurden in den 50er Jahren an der Universitat von Illinois in Urbana realisiert vermittelt durch den dort lehrenden Ben Johnston Er komponierte die Tanz und Theatermusik Ring um den Mond Konig Odipus und Der Verhexte Von einer Serie kurzer Werke erschienen unter dem Titel Und am siebenten Tag fielen die Blumenblatter in Petaluma Schallplatten Partchs letztes grosses Werk war Delusion of the Fury 1965 66 uraufgefuhrt an der University of California in Los Angeles 1969 Von einigen Kritikern wird es als Partchs bedeutendstes Werk eingeschatzt Wie erwahnt wurde Partch Ende der 40er Jahre von Freunden das Label Gate 5 eingerichtet Hier entstanden bis 1962 Aufnahmen seiner Werke darunter besonders die fruheren Werke etwa Barstow und US Highball die seinen Stil ganz wesentlich zeigen Neben Delusion ist aus den 60er Jahren gewissermassen sein kammermusikalisches Meisterwerk zu nennen And on the Seventh Day Petals Fell in Petaluma 1963 66 In den letzten Jahren seines Lebens wurden einige Aufnahmen von Columbia Records gemacht Dazu gehort auch Delusion womit Partch die Aufmerksamkeit der musikalischen Welt auch ausserhalb der USA erregte In seinen letzten Jahren wurde ein Film mit und uber Harry Partch gedreht Aus dessen Soundtrack entstand 1972 The Dreamer That Remains A Study in Loving Erfindungen Bearbeiten nbsp Boo II Instrument auf Basis von Bambus Marimbas nbsp Variation einer Zither von Harry PartchUm die seinen Vorstellungen entsprechenden Klange auf der Basis der die Oktaven unterteilenden 43 Mikrotone erhalten zu konnen erfand oder adaptierte Harry Partch eine ganze Reihe neuer Instrumente wie die Cloud Chamber bowls aus Pyrex und das Chromelodeon ein auf 43 teilige Oktaven gestimmtes Harmonium Er produzierte fur seine Zwecke vergrosserte Kitharas und baute Marimbas um Tonsystem BearbeitenDas Tonsystem Partchs grundet sich auf Hermann von Helmholtz Lehre von den Tonempfindungen nach dessen Lekture er das temperierte Tonsystem und den Dur Moll Dualismus ablehnte Speziell kann man vielleicht auch von einer erweiterten Version des Tonalitatsdiamanten Max Meyers sprechen Dieser Diamant erzeugt auf seinen beiden diagonalen Achsen so formulierte es Partch Otonalities und Utonalities Otonalitaten o over oder Dur und Utonalitaten u under oder Moll Diese Otonalities und Utonalities gehen aber uber Dur und Moll hinaus indem sie sowohl den 7 9 als auch den 11 Naturton mit einbeziehen Partch geht aus von folgendem Netz von rationalen Zahlen als Intervallverhaltnissen wobei 1 1 den Grundton G seines Systems bezeichnet 9 8 die grosse Sekunde A gemass der naturreinen Stimmung 5 4 die reine grosse Terz H um ca einen Zwolftelton tiefer als im temperierten System 11 8 den 11 Naturton Cis um ca einen Viertelton tiefer 3 2 die reine Quinte D minimal hoher und 7 4 die Natursept um ca einen Sechstelton tiefer Dies ist seine Otonality Deren Werte sind in der Diagonale vom untersten Feld nach rechts oben abzulesen Die gegenlaufige Diagonale vom untersten Feld nach links oben enthalt die Umkehrung der Werte und heisst bei Partch Utonality Alle anderen Felder enthalten gemass ihren Koordinaten das Produkt der Werte aus diesen Ausgangsdiagonalen was einer musikalischen Addition der Intervalle entspricht Folglich wiederholen alle Diagonalen in sich die Proportionen der jeweils parallelen Ausgangsdiagonalen transponiert auf einen je anderen Startpunkt Alle Werte links von der senkrechten Mittelachse erhalten einen zusatzliche Faktor 2 im Zahler Dieser bewirkt lediglich eine Verschiebung um eine Oktave aufwarts und somit dass die sich ergebenden Tone innerhalb einer Oktave eine Skala bilden und ist fur die Stimmungsverhaltnisse irrelevant nbsp Harry Partch Tonal basis of his system 11 limit tonality diamondUm diese Zahlenverhaltnisse annaherungsweise in Intervallverhaltnisse in Cents umzurechnen kann diese Formel benutzt werden Man bildet zum Wert des Bruches den Logarithmus zur Basis 10 auf dem Taschenrechner log und multipliziert mit 3986 3137 So erhalt man fur 11 10 einen Centwert von ca 165 Das ist ein Intervall zwischen einer kleinen und einer grossen temperierten Sekunde 11 10 ist wie ein 11 Naturton 11 8 uber einem Grundton der eine Naturterz 4 5 Partch schreibt hier oktaviert 8 5 unter G liegt siehe die Position auf dem Diamanten also 11 8 4 5 11 10 Wegen o e Oktavierung der linken Seite des Diagrammes liegen alle Zahlenwerte zwischen 1 und 2 also in einer Oktave So stehen auf den Tasten seines Chromelodeons welches in reinster Form die gewunschten Tonhohen zu spielen vermag in allen Oktavlagen die Proportionen des Diamanten und aller weiteren hinzugefugten Intervalle als Zahlen aufgemalt Die im Tonalitats Diamanten angegebenen Intervalle konnen in unserer Notenschrift nur schwer wiedergegeben werden da viele Tone stark von der Temperierung abweichen Wenn wir im folgenden Versuch ausgehen von einer quintenreinen Notendarstellung die reine Quinte 3 2 ist nur um ca 2 Cent hoher als die temperierte mussen Terzen Septen und der 11 Naturton indiziert werden um Partchs System mit unseren Noten anzudeuten Die Otonality auf G sieht dann im 1 Transkriptionsbeispiel folgendermassen aus G 1 1 A 9 8 5 H 5 4 11 C 11 8 D 3 2 7 F 7 4 displaystyle mathrm G tfrac 1 1 A tfrac 9 8 underset 5 natural H tfrac 5 4 underset 11 sharp C tfrac 11 8 D tfrac 3 2 underset 7 natural F tfrac 7 4 nbsp Harry Partch 1 Transkription der Otonality auf G untere Zeile des Tonalitatsdiamanten links unten nach rechts oben Die gegenlaufige Diagonale von rechts unten nach links oben die Utonality ist die exakte Umkehrung der Otonality und liest sich in dem 2 Transkriptionsbeispiel folgendermassen wir benutzen die Proportionszahlen aus Partchs Diamanten der Ubersichtlichkeit halber eigentlich mussten wir statt 16 9 besser 8 9 schreiben als Umkehrung von 9 8 Partch tat dies jedoch auch nicht da einmal gewahlte Proportionen fur ihn jeweils eine Tonhohe in allen Oktavlagen signalisierten G 1 1 F 16 9 5 E 8 5 11 D 16 11 C 4 3 7 A 8 7 displaystyle mathrm G tfrac 1 1 F tfrac 16 9 overset 5 flat E tfrac 8 5 overset 11 flat D tfrac 16 11 C tfrac 4 3 overset 7 natural A tfrac 8 7 nbsp Harry Partch 2 Transkription der Utonality unter G untere Zeile des Tonalitatsdiamanten rechts unten nach links oben Als Klangbeispiel folgt 1 Otonality auf G 2 Utonality unter G 3 Einige Wechsel von O und U Tonalities mit mikrotonalen Schattierungen Partch O und Utonality Alle parallelen Diagonalen erzeugen entweder Otonalities oder Utonalities auf jeweils anderen Transpositionsstufen Dies konnen wir uns in einer 3 Transkription anschaulich machen die zunachst Partchs Primary Tonalities transkribiert das sind jene aus dem Tonalitats Diamanten und dann seine Secondary Tonalities hinzufugt sowie des Weiteren noch einzelne reine Quinten Diese hat Partch vor allem eingefugt um eine ausgeglichene mikrotonale Skala zu bekommen Die Kombinationen der Indizes sind notig um die reinen Intervallverhaltnisse der 5 7 und 11 Naturtone auch bei Tonen anzudeuten die bereits von diesen Naturtonverhaltnissen abgeleitet sind Als Beispiel diene die Kombination tief 7 mit hoch 5 Die tiefgestellte 7 meint dass es sich hier um eine Natursept handelt also um ein Intervall 7 4 ca 1 6ton tiefer Und die gleichzeitig erscheinende hochgestellte 5 weist darauf hin dass ein 4 5 Intervall der Ausgangspunkt dieser Natursept ist ca 1 12ton hoher Insgesamt wird dieser Ton in der Kombination der Indizes ca 1 12ton tiefer stehen Eine 11 hochgestellt bringt ca 1 4ton nach oben eine tiefgestellte 11 ca 1 4ton nach unten nbsp Harry Partch 3 Transkription aller 43 Tone des Partch schen SystemsDer gesamte 43 Tonvorrat von Partch wurde vom Komponisten gern in linearer Form verwendet auf seinen Kitharas oder Canons gern in Arpeggioform Die Transkription als Skala folgt im 4 Beispiel nbsp Harry Partch 4 Transkription aller 43 Tone des Partch schen Systems als SkalaDer 11 Limit Diamant mit dessen Primary Tonalities ist anschaulich auf der Diamond Marimba Partchs verkorpert einem Percussionsinstrument wo die Lamellen gemass dem Tonalitatsdiamanten angeordnet sind allerdings in einer anderen Reihenfolge in Terz Schichtung Wirkung BearbeitenPartch als Komponist bleibt bis in die Gegenwart hinein eine dem breiteren Publikum unbekannte Figur Ungeachtet dessen geniesst er grossen Ruf in experimentellen und mikrotonalen Kreisen Von vielen wird die Meinung vertreten Harry Partch sei einer der bedeutendsten Komponisten des 20 Jahrhunderts In den USA sind viele Komponisten und Musiker von ihm sehr stark beeinflusst von der alteren Generation vor allem Ben Johnston und Ezra Sims von der jungeren etwa Larry Polansky John Schneider oder der Fagottist Johnny Reinhard der in New York das American Festival of Microtonal Music AFMM regelmassig veranstaltet Der bekannte zeitgenossische Komponist Gyorgy Ligeti besuchte Partch 1972 wobei Partch ihm vorsang sich auf der Adapted Viola begleitend Ligeti brachte Schallplatten mit Partchs Musik in seine Hamburger Kompositionsklasse und machte Mikrotonalitat zu einem wichtigen Thema Er selbst wurde durch Partch zu mehreren mikrotonalen Werken angeregt besonders zu seiner Bratschensonate und dem Hornkonzert Ligetis Schuler Benedict Mason Wolfgang von Schweinitz und Manfred Stahnke sind stark von Partch beeinflusst 1974 starb Partch in San Diego an einem Aneurysma Seit 1990 war Dean Drummond mit seiner Gruppe Newband bis zu seinem Tod 2013 Bewahrer der originalen Instrumente aus der Sammlung Harry Partchs 2004 bekamen die Instrumente einen eigenen Raum innerhalb der Montclair State University in Montclair New Jersey Im neuen Alexander Kasser Theater dieser Universitat wurde regelmassig Partchs Musik gespielt Seit November 2014 befinden sich die Instrumente in der University of Washington unter der Obhut von Charles Corey 1 John Schneider Komponist und Gitarrist gibt in Californien haufig mikrotonale Konzerte unter Einschluss von Partchs Musik Er ist der Leiter von Microfest Sein Ensemble PARTCH benutzt Partchs originale Kithara 1 Die Boston Microtonal Society um die Komponistin Julia Werntz und Joe Maneri in Boston Massachusetts widmet sich allen Aspekten mikrotonaler Musik wobei Partchs Just Intonation ein wichtiger Zweig ist Der Musikproduzent Hal Willner liess auf dem Album Weird Nightmare Meditations on Mingus auf der Kompositionen von Charles Mingus durch Pop und Jazzmusiker interpretiert werden Teile des Original Instrumentariums von Partch einsetzen Paul Simon nutzte fur die Aufnahme seines Songs Insomniac s Lullaby ebenfalls das Instrumentarium von Partch 2 Seit 2013 existiert in Europa ein vom Schlagzeuger Thomas Meixner im Auftrag des Ensemble MusikFabrik nachgebauter Satz Partch Instrumente mit dem das Ensemble am 23 August 2013 das Partch sche Buhnenwerk Delusion of the Fury unter Leitung von Heiner Goebbels europaweit urauffuhrte Auch On the Seventh Day Petals Fell in Petaluma wurde vom Ensemble aufgefuhrt 3 Schriften BearbeitenGenesis of a Music Da Capo Press New York 1974 ISBN 0 306 80106 X englisch Bitter music collected journals essays introductions and librettos edited with an introduction by Thomas McGeary University of Illinois Press Urbana 1991 ISBN 0 252 01660 2 englisch Literatur BearbeitenPhilip Blackburn Harry Partch Enclosure III Innova Saint Paul 1998 ISBN 0 9656569 0 X 8 Bob Gilmore Harry Partch A Biography Yale University Press New Haven 1998 ISBN 0 300 06521 3 englisch Manfred Stahnke Mein Blick auf Ligeti Partch amp Compagnons BoD Norderstedt 2017 ISBN 978 3 7431 6663 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Harry Partch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Corporeal Meadows The Legacy of Harry Partch American Mavericks Harry Partch s Instruments Instrumente zum Spielen mit Erlauterungen und Mustern Harry Partch Information Center und Newband Home Page Center for Microtonal Music in Southern California Rechner fur Intervallproportionen Cents Hertz Der Aussenseiter Harry Partch ein amerikanischer Komponist Ein Gesprach mit dem Musikwissenschaftler und Publizisten Roman Brotbeck uber Harry Partch 15 Marz 2017 Redaktion Florian Hauser Radio SRF 2KulturEinzelnachweise Bearbeiten Joanne De Pue Harry Partch Instrumentarium takes up residency at UW University of Washington School of Music 20 November 2014 abgerufen am 26 Dezember 2022 englisch Chitra Marti Simon talks art and society plays The Sound of Silence at lecture Nicht mehr online verfugbar In The Daily Princetonian 3 Marz 2015 archiviert vom Original am 5 Marz 2015 abgerufen am 9 August 2015 englisch Harry Partch Delusion of the Fury Musiktheater mit dem Ensemble musikFabrik Nicht mehr online verfugbar In Ruhrtriennale 2013 archiviert vom Original am 1 Marz 2014 abgerufen am 9 August 2015 Auffuhrung von Delusion of the Fury im Rahmen der Ruhrtriennale Normdaten Person GND 119055651 lobid OGND AKS LCCN n89626993 VIAF 25404361 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Partch HarryKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer KomponistGEBURTSDATUM 24 Juni 1901GEBURTSORT Oakland Kalifornien Vereinigte StaatenSTERBEDATUM 3 September 1974STERBEORT San Diego Kalifornien Vereinigte Staaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harry Partch amp oldid 238459581